ÄFTE
35861B
-- --
nuniºn
- -R
T-A
SO
CD
Ä Ä
CH
4+---+----------
---- %+ –/6/4-4-44/-4% /
K-Fºyºz.
---
«früchle aus dem JNorgenſande
Oder
Reiſe-Erlebniſſe,
nebſt
naturhiſtoriſch-mediziniſchen Erfahrungen, einigen hundert erprobten
Arzneimitteln und einer neuen Heilart dem
MTG Oill-SPPEMS,
VON
G p
Johann Martin Honigberger,
geweſenem Leibarzte der königl. Majeſtäten: Rendſchit-Sing, Karrek-Sing, der Rani Tſchendkour
Schir - Sing und Dhelib-Sing.
–30090––
Mit vierzig lithographirten Tafeln:
Porträte, Pflanzenabbildungen, ſonſtige Natur- und Kunſtprodukte, Facsimile,
Landkarte und Anſicht der Ciladelle von Lahor; endlich als Anhang ein medi-
ziniſches Wörterbuch in mehreren europäiſchen und orientaliſchen Sprachen.
Wien, 1851.
Druck von Carl Gerold und Sohn.
G-Ä --- --- 3 - J-
>---2 A-, o.-º) »z
Min esch-scherk thalaat bi kudret er-rahman
envar ed-din ve el ilm ve el omran
Aus Oſten ſind aufgegangen durch die Macht des Barmherzigen
Die Lichter der Religion, die Wiſſenſchaft und die Kultur.
D:plom der aſiat. Geſellſchaft in Paris.
I n h a lt.
Seite
Vorwort - - - « 4. - - 4 - - - - « 1
Reiſeerlebniſſe - - - - - - 23
Einleitung zum Medialſyſtem nebſt einigen hygiäniſchen Regeln - - - . 187
Mediziniſcher Theil - - - - - - - - - - - . 205
Materia medica . - - - - - - - - - - - . 389
Mediziniſches Wörterbuch - - - - - - - - - . 511
Verzeichniß der deutſch und lateiniſchen Wörter - r - - - - . 570
Krankheitsliſte von Lahor * . » - - - - - - - - . 582
Erklärung der Tafeln . - d - - - - - - - - . 583
. 587
Schlußwort . - - - - - - - - - - - -
* (Eine bei der Correctur überſehene Verſetzung, die unter den Druckfehlern nicht angemerkt iſt muß her berichtigt werden. Es
iſt nämlich der auf dieſer Krankheitsliſte unter Waſſerſucht befindliche 1, nicht in die Reihe des mannlichen, ondern tn die des
weiblichen Geſchlechtes gehörig.)
V or w or t.
Bweifelsohne wird es Manchem beim erſten Anblicke ſeltſam erſchei-
nen, wenn er einer mediziniſch-hiſtoriſchen Reiſebeſchreibung, worin zugleich
eine neue Heilmethode bekannt gemacht wird, ein Wörterbuch angehängt fin-
det. Man wird jedoch dieſes Verfahren gewiß billigen, wenn man bedenkt,
daß keine von den einzelnen Abtheilungen dieſer Schrift etwas durchaus
Vollſtändiges iſt, dasſelbe vielmehr nur Beiträge zur Ethnographie, zur Ge-
ſchichte und zur Heilkunde enthalte; daß endlich meine Abſicht, dasjenige,
womit ſo mancher Andere mehrere Bände ausgefüllt hätte, kurz und bündig
in Einen Band zuſammen zu drängen, mir nicht erlaubte, in zu weitläufige
Erörterungen mich einzulaſſen. Hiezu fommt noch der Umſtand, daß ich nicht
bloß für Eingeweihte in den Geheimniſſen Hygiäa's, ſondern auch für jeden
Andern ſchreibe, der Intereſſe an der Wiſſenſchaft überhaupt findet. Für Letz-
tere wird nun dieſes angehängte Wörterbuch gewiß von nicht unbedeutendem
Nutzen ſein. Vorzüglich aber hatte ich dabei die engliſchen Aerzte N. W.
Indiens im Auge, für welche es insbeſondere berechnet iſt, weßhalb auch,
wo es immer thunlich war, die arabiſchen, perſiſchen, indiſchen u. ſ. w. No-
menclaturen beigefügt erſcheinen. Immerhin aber wird man in dieſem Werfe
eine Fülle neuer Erfahrungen niedergelegt finden. Es ſind dieß die Früchte
einer vieljährigen mühſamen Anſtrengung, die, wie ich hoffe, der Heilkunde
in vielem Betrachte von weſentlichem Nutzen ſein dürften.
Ich habe Zeit und Gelegenheit benützt, ſowohl auf meinen vielen Rei-
ſen, als auch während meines langen Aufenthaltes im Oriente mittelſt eiñer
Praxis von etlichen dreißig Jahren, theils die verſchiedenen üblichen Heil-
methoden nebſt allen hie und da angeprieſenen Mitteln, theils auch die be-
ſonderen Eigenſchaften zahlreicher ſchon bekannter, wie noch unbekannter Ar-
zeneimittel zu erforſchen. Die Reſultate ſolcher oft ſehr mühſamen Forſchun-
gen ſind es, die ich hier niederſchreibe. Ich bringe ſie offen und ohne allen
Rückhalt zur allgemeinen Kenntniß, fern von engherzigem Eigennutze oder
Reiſeerlebniſſe. 1
–-
eitler Syſtemſucht, ſondern einzig und allein in der Abſicht, zum allgemeinen
Beſten der lei&enden Menſchheit und zur allfälligen Bereicherung der Wiſſenſchaft
nach beſtem Wiſſen und Gewiſſen ebenfalls mein Schärflein beizutrageu.
Mein Leitſtern hiebei war der alte Spruch: Nulla re homo propius accedit
ad deum, quam salute hominibus danda; d. i. Durch nichts wird der
Menſch Gott ähnlicher, als wenn er ſeinen Mitmenſchen zu ihrem leiblichen
Wohle verhilft.
Syſteme, die ſeit Jahrhunderten Wurzel ſchlugen, auszurotten, um
neue an deren Stelle zu ſetzen, iſt allerdings kein leichtes Unternehmen, und
unterliegt auch einer großen Verantwortlichkeit, weil es ſich dabei um das
Wohl oder Weh unzähliger lebender Weſen handelt. Indeß iſt mein Medial-
Syſtem, eigentlich genommen, gerade kein neues Syſtem zu nennen; es iſt
nur eine Art von Mittelſtraße zwiſchen zwei bekannten Heilertremen, die ich
verſuchsweiſe eingeſchlagen habe, und die mich zu ſo glücklichen Erfahrungen
führte, daß ich gegenwärtig von der Vorzüglichkeit deſſelben feſt überzeugt
bin, und nicht im Geringſten daran zweifle, es werde Jedermann, der nach
meinem Rathe vorgeht, ſich durch eben dieſelben Erfahrungen wie ich von
deſſen Probehältigkeit überzeugen.
Wiewohl ich aber keine Mühe ſcheuete, kein Opfer als zu groß erach-
tete, und in den letzten zehn Jahren in Lahore Vieles erfahren zu haben
glaube: ſo bin ich doch keinesweges von dem Eigendünkel befangen, Alles
erſchöpft, Alles gethan zu haben. Ich hege vielmehr die feſte Ueberzeugung,
daß noch gar manche Lücke in meinem Syſteme übrig geblieben iſt, die nur
im Verlaufe der Zeit und mit Beihilfe Anderer ausgefüllt werden kann.
Nur dann erſt dürfte das, was ich begonnen habe, ſeiner Vervollkommnung
näher gebracht werden.
Von der ägyptiſchen und altgriechiſchen Heilmethode der muhamedani-
ſchen Aerzte (Tababet junani der Hakims genannt), wie auch von der Heil-
kunde der Hindus hab' ich eben nicht die vortheilhafteſte Meinung; denn ſie
ſind in ihren Erfahrungen noch weit zurück, ſchöpfen ihre Heilmittel aus
alten, vergilbten Handſchriften, welche die abſonderlichſten, in ihren Wirkun-
gen nicht ſelten entgegengeſetzteſten Gemiſche enthalten, und noch obendrein
häufig auf den abſurdeſten Aberglauben gegründet ſind. Bei den Aerzten
der Hindus ſpielt außerdem auch noch die Aſtrologie eine höchſt wichtige
Rolle, was ſich noch aus dem graueſten Alterthume herſchreibt. Leider iſt
weder in dem einen noch in dem andern der gedachten mediziniſchen Syſteme
und Grundſätze ein baldiger Fortſchritt zu hoffen, indem ein ſolcher ſchon
durch ihre Religionen vereitelt, wo nicht gar unmöglich gemacht wird; und
wir können Menſchen nur bedauern, die faſt geboren zu ſein ſcheinen, um
in ewiger Geiſtesnacht fort zu vegetiren.
Nicht immer jedoch verdient nur das Nene allein hervorgehoben und
das Alte in den Hintergrund geſtellt oder der Verachtung Preis gegeben zu
werden.
Auch unter dem größten Wuſte von Albernheiten finden ſich dennoch
manche Goldkörnchen, welche ich aus ihren alten Schriften emſig zu ſammlen
bemüht war. So hab' ich denn manche einfache Arzeneimittel, die entweder
am unrechten Orte oder im Uebermaße angewendet, nur verderblich wirken
können, und deren heilſame Wirkungen in ſolchen Fällen natürlicherweiſe ver-
kannt werden mußten, weßhalb ſie auch außer Gebrauch gekommen ſind, oft-
mals verſucht, und mir dadurch von ihrer Anwendbarkeit und Nützlichkeit die
vollkommenſte Ueberzeugung verſchafft.
Zum Behufe meiner Experimente hab' ich mich vorzüglich der perſiſchen
Bücher, namentlich der Tohfet Khanny (_s-äss“) und Tohfet el Mo-
minin exº- äss“ (einer Art Materia medica) bedient, wie man es bei
den verſchiedenen Krankheiten in dieſem Buche angedeutet finden wird.
Unter den angegebenen Mitteln finden ſich aber auch mehrere, die ich
zwar nicht ſelbſt zu verſuchen in der Lage war, die mir aber in mancherlei
Beziehung eines Verſuches würdig ſchienen.
In Europa herrſchen gegenwärtig zwei, auf ganz verſchiedene Syſteme
baſirte Heilmethoden, die ſich ſchon ein halbes Jahrhundert lang den Vor-
rang ſtreitig machen. Wer meiner geehrten Leſer erräth nicht ſogleich, daß
ich hier die Allopathie und die Homöopathie im Sinne habe?
Die erſtere iſt die uralte, von jeher allgemein übliche und faſt überall
mit Vorliebe angewendete Heilart, die auch in ganz Europa auf den Hoch-
ſchulen gelehrt wird. Bloß in Madrid ſoll, wie ich erſt neuerlich erfahren habe,
an der dortigen Univerſität eine eigene Lehrkanzel für Homöopathie beſtehen.
Da, wie nicht in Abrede zu ſtellen iſt, beide Heilmethoden eben ſo gut ihre
Licht- als ihre Schattenſeiten haben, ſo erlaube ich mir eine kurze Schilderung
derſelben meinem Medial-Syſteme vorauszuſchicken. -
Die Allopathie umfaßt in ihrem weiten Bereiche eine Menge, auf den
Organismus ungemein kräftig einwirkender Heilmittel. Wird nun die Gabe
derſelben der Receptionskraft des Körpers nicht angepaßt, ſondern in einem
dieſelben überſteigenden Grade verabreicht, wie es leider nicht ſelten zu ge-
ſchehen pflegt; ſo werden ſie nicht nur keine heilbringenden, ſondern ſogar
höchſt ſchädliche Folgen für den Organismus haben, und man wird mi vol-
lem Rechte behaupten können, dieſer ſei dem zweckwidrig angewendeten Heil-
mittel oder der zu gewaltigen Einwirkung deſſelben unterlegen. Natürlich wär'
es unter ſo bewandten Umſtänden beſſer, lieber gar nichts zu thun, und die
Kranken bloß der mütterlich fürſorgenden und heilenden Natur zu überlaſſen.
Gewiß iſt die Anzahl von Solchen nicht gering, welchen durch derlei Miß-
1 z
4
griffe zu frühzeitig das Grab ſich öffnet, oder die, wenn ſie ja einem ähn-
lichen Schickſal entgehen, fürderhin als Krüppel oder Schattenweſen ſiech
und kraftlos ihren Nebenmenſchen und ſich ſelbſt zur Laſt umherſchleichen,
ſehnſuchtsvoll dem Tode, ihrem Erlöſer, entgegenharrend.
Sehr ſchön und wahr ſagt daher Lemier
Lorsque la fièvre et ses brülantes crises
Ont de notre machine attaqué les ressorts,
Le corps humain est un champs-clos alors,
Oà la nature et le mal sont aux prises.
Il parvient un aveugle appellé médecin
Tout au travers il frappe à l'aventure.
S'il attrape le mal, il fait un homme sain,
Et du malade un mort, s'il frappe la nature.
Hiermit übereinſtimmend iſt eine ſehr bezeichnende Stelle in den ge-
ſchätzten Heidelberger kliniſchen Annalen (B. 5, Hft. 3): Es gehen in Wahr-
heit mehr Menſchen durch ärztliche Eingriffe zu Grunde, als Menſchen durch
ärztliche Eingriffe gerettet werden. – Deßwegen gibt es auch ſo Viele, die
ihr Vertrauen zur Arzeneikunde entweder ganz verloren haben, oder bei
denen es beinahe zum Atome zuſammen geſchwunden iſt; denn ihre Schatten-
ſeiten und Mängel konnten auch den Laien in dieſer Wiſſenſchaft nicht lange
verborgen bleiben. Lord Bachon, von dieſer Anſicht ausgehend, äußert ſich
darüber folgendermaßen: Es iſt möglich, daß die Aerzte heutigen Tages die
allgemeinen Heilanzeigen genügend erfüllen. Was jedoch die beſondern Heil-
mittel aubelangt, die ihrer Haupteigenſchaften halber für die Kur einzelner
Krankheiten angeordnet werden, dieſe verſtehen ſie entweder nicht recht, oder
berückſichtigen ſie nicht hinlänglich. – Das Zugeben, Verringern und Wech-
ſeln der Arzeneien mit der unbeſchränkteſten Willkür, ſo daß man in der
Regel eine Arzenei durch eine andere von gleicher Wirkung erſezt, iſt an der
Tagesordnung u. ſ. w.
Daß man die mediziniſche Polizei mehr auf das Oeffentliche beſchränkt,
gegen contagiöſe Seuchen, Quackſalber und Afterärzte gerichtet, nicht aber
bedacht hatte, daß im ſtillen Krankenzimmer Tauſende nach und nach hinge-
opfert werden, iſt ein großer Uebelſtand. Ein Staat ſollte ſich einmal für alle
Zeit dazu entſchließen, entweder alle Aerzte und ihre Kunſt gänzlich zu verban-
nen, oder eine Einrichtung zu treffen, wobei das Leben der Menſchen ſicherer
wäre, als es jetzt iſt, bemerkte Peter Franf (Syſtem der med. Polizei, Thl. I.).
Der Apparatus medicaminum iſt weiter nichts als eine Sammlung aller
Selbſttäuſchungen, denen ſich die Aerzte von jeher hingegeben haben. Wohl
ſind, wie durchaus nicht geläugnet werden kann, auch gar manche wichtige
5
Erfahrungen darunter. Wer kann und mag aber ſeine Zeit darauf verwen-
den, das wenig Nützliche aus der ungeheuren Maſſe von Unnützem, ja oft
ſogar Schädlichem und ſomit Verwerflichem, was die Aerzte ſeit beinahe
2000 Jahren aufgeſtappelt haben, mühſam hervorzuſuchen. – In der dich-
ten ägyptiſchen Finſterniß, in welcher die Aerzte herumtappen, iſt auch nicht
der mindeſte Strahl des Lichtes vorhanden, vermittelſt deſſen ſie ſich orien-
tiren könnten. – Wenn zwei Aerzte an einem Krankenbette zuſammen kom-
men, ſo geht es ihnen zuverläßig oft wie jenen Vogelflugdeutern (Haruspices),
von denen uns Cicero erzählt, daß ſie, wenn ſie einander auf der Straße
begegneten, nur mit Mühe das Lachen zurückhalten konnten. Girtanner's
ausſührl. Darſt. des Brown. Syſt. Bd. 2. p. 600.
Dergleichen Geſtändniſſe der Aerzte über die Mängel und die Un-
ſicherheit in der Heilkunde gibt es eine Unzahl. Wer mag ſie alle aufzeichnen,
und wozu ſollte das auch dienen, da die Sache ohnedem kein Geheimniß iſt.
Dieſe Gebrechen des gewöhnlichen Heilſyſtems waren es auch ſonder
Zweifel, die den um die Wiſſenſchaft ſo unendlich hoch verdienten Hahne-
mann bewogen, einem andern Prinzipe, nämlich dem: Similia similibus
curantur, zu huldigen und eifrigſt für deſſen Verbreitung und Verfechtung
Sorge zu tragen. Ich haſſe auf der Welt nichts mehr, als das unbedingte
jurare in verba magistri, und bin daher auch kein blinder Nachbeter der
Homöopathie und ihrer Jünger, und dieß zwar um ſo mehr, als mir, wie
man im Verlaufe der Darſtellung meiner Erlebniſſe ſehen wird, oft Fälle
vorgekommen ſind, wo die kleinſten Theilchen eines Heilmittels hinlänglich
wirkſam ſich erwieſen, während ſie in andern Fällen Verſchlimmerung der
Zuſtände hervorbrachten. Zugleich muß ich das offene Geſtändniß ablegen,
daß die günſtigen Fälle zu den ſeltenern gehörten. Größtentheils haben mich
die angewandten Mittel im Stiche gelaſſen, und zwar gerade da, wo etwas
ſtärkere Gaben zuverläßig von Wirkſamkeit geweſen wären und das gewünſchte
Reſultat erzielt hätten. Außerdem fand ich, daß das lange Abwarten der
Wirkung eines Mittels, um zu erfahren, ob es das recht gewählte und paſ-
ſende ſei und in wiefern es wirke, wie auch die gar zu ſtrenge Diät, die
gänzliche Enthaltung von Nahrungsmitteln und Getränken, welche einen
erregenden Einfluß auf das Nerven- und Blutgefäßſyſtem üben, insbeſondere
vom Kaffee und vom Thee; ferner das Anerkennen der antipſoriſchen Theo-
rie der chroniſchen Krankheiten, ſowie das gänzliche Verbannen aller äußern
Adjuvantia, wozu ich auch die Blutentziehungen, Veſcatorien u. ſ. w. rechne,
eine Uebertreibung, oder beſſer geſagt, ein Irrthum iſt; weßhalb ich mich auch
nie habe entſchließen können, dieſen Weg während meiner Praxis zu betre-
ten. Wohl ahnet es mir, daß über das hier Geſagte ſo Manche im erſten
Augenblicke ſtaunen, vielleicht auch ein voreiliges Verdammungsurtheil über
6
mich auszuſprechen im Begriffe ſein werden. Allein Thatſachen ſprechen, und
ſolche werden ſie gewiß dahin bringen, bei ruhigerer Ueberlegung mit mir
übereinzuſtimmen.
Die Anhänger Hahnemanns meinen im vollen Ernſte, daß der Kaffee
und der Thee ganz eigenthümlich auf das Nervenſyſtem einwirke, und erklä-
ren beide für gute und zuverläßige Heilmittel, die aber nur bei ſolchen,
welche nicht daran gewöhnt ſind, ihre Wirkſamkeit äußern. Ich erlaube mir
Nachſtehendes dagegen einzuwenden. Wir beſitzen unter unſern gewöhnlichen
Nahrungsmitteln und ſonſtigen Genußſubſtanzen mehrere, welche die Nerven
vielleicht ſtärker angreifen, als der Kaffee und der Thee. Hahnemann ſprach
tagtäglich ſeinem Bierglaſe zu und rauchte ganz gemüthlich ſein Pfeifchen.
Deßwegen nahm er auch das erſtere ſo wie das letztere in Schutz, erklärte
ſie für weniger ſchädlich als Kaffee und Thee, und räumte ihnen ſomit größere
Rechte ein. Wer will es nun mir verargen, wenn ich andere und vielleicht
den Hahnemann'ſchen gerade entgegengeſetzte Lieblingsneigungen habe? Ich
vermag kein ſtarkes Bier zu vertragen und kann mich auch mit der Pfeife
nicht befreunden; Kaffee und Thee hingegen munden mir vortrefflich, und
noch niemals habe ich von ihrem Genuſſe üble Folgen verſpürt, weil ich an
beide gewöhnt bin. Ebenſo iſt es anch ganz gewiß bei Andern. Wer erin-
nert ſich hier nicht unwillkürlich an jenen berühmten franzöſiſchen Schrift-
ſteller, der ein außerordentlicher Liebhaber des Kaffee's war, und auf die War-
nung ſeiner Freunde, er möchte nicht ſo viel Kaffee trinken, indem er ein
Gift für die Geſundheit ſei, ganz trocken erwiderte: Dann muß dieſes Gift
auch nur ſehr langſam wirken, weil ich es bereits 80 Jahre lang trinke, ohne
die mindeſte üble Folge davon zu verſpüren. So genießen wir auch Tag
für Tag eine tüchtige Portion gemeinen Kochſalzes mit den Speiſen, ſo, daß man
erſchrecken würde, wenn man die Quantität deſſelben nach Verlauf eines
Jahres beiſamen ſähe. Man könnte wirklich zu dem Glauben verleitet wer-
den, unſer Magen und vielleicht noch obendrein die Gedärme müßten zuletzt
mit einer förmlichen Salzrinde umzogen ſein, und dennoch äußert es in die-
ſer Verbindung keine auffallende ſpecielle Wirkung, während es als kräftiges
Heilmittel ſich bewährt, wenn es als ſolches zubereitet in gehörigen kleinen
Gaben genommen wird.
Ich brauche wohl nicht erſt darauf aufmerkſam zu machen, daß die Allo-
pathie und die Homöopathie gewiſſermaßen in eben demſelben Verhältniſſe
zu einander ſtehen, wie zwei entgegengeſetzte Pole. Während die erſtere mit
großen Gaben kräftig wirkender Arzeneimittel in Form von erbſengroßen
Pillen oder von Flüſſigkeiten in bald größeren, bald kleineren Flaſchen gegen
die Krankheit zu Felde zieht, kommt die andere mit winzig kleinen, oft von
dem geringſten Luftzuge fortzuwehenden Streukügelchen oder mit Tröpfchen
––
angerückt. Ja dieſe letztern ſind häufig nicht aus einer Heilpflanze entwickelte
Originaltropfen, ſondern bis zu einer Decillionpotenz verdünnt. Manchmal
ſoll ſogar ſchon das Riechen an dergleichen geruchloſen Subſtanzen ſeine Wir-
kung nicht verfehlen.
Mein leitender Gedanke war ſtets – und wer wird mir in dieſem
Punkte Unrecht geben? – daß Alles, was wir von der Natur wiſſen, ein
bloßes Reſultat von Erfahrungen ſei. Demzufolge iſt auch die geſammte
Heilkunde nichts weiter als eine Erfahrungswiſſenſchaft; und der Grund, daß
man es in ihr bisher noch nicht weiter gebracht hat, dürfte wohl nur in dem
Umſtande zu ſuchen ſein, daß die Männer, welche ſich derſelben widme-
ten, ſo oft den Erfahrungsweg verließen, ſich auf reine Verſtandestheorien
warfen, und von gewiſſen beſchränkten einſeitigen Ideen und Vorausſetzun-
gen nicht losmachen konnten.
Ich halte das unermeßliche Gebiet der Arzeneikunde für einen Freiſtaat
in des Wortes weiteſtem Sinne, der da gegründet iſt zum Wohl und Heile
der Menſchheit. Hier herrſcht keine Autorität, kein Anſehen der Perſon.
Wer immer in den nicht ſelten düſtern Regionen ihres Gebietes mit bedäch-
tigem Schritte und umſichtigem Auge einherſchreitet und unermüdlich forſcht,
der wird gewiß ſtets neue Pfade entdecken, die ihn zu neuen Schätzen gelei-
ten. Ich ſelbſt habe mich dieſen Anſichten gemäß eine lange Reihe von
Jahren hindurch in dieſem Gebiete bewegt, und bin ſo glücklich geweſen, eben-
falls auf einige ſolche Schätze zu ſtoßen, welche ich, nachdem ich ſie als das,
was ſie waren, erkannte, zum Beſten meiner Kranken verwendete. Dieſer
Weg der Erfahrung iſt ein ebener ſicherer, nicht einer, der über Klüfte und
ſteile Abhänge dahin führt, dem die größere Menge von Aerzten folgt, welche,
geblendet von ihrem Syſteme, die ihnen vertrauenden Patienten nur zu oft in
einen der vielen Abgründe ſtürzen. Dieſer mein Weg iſt zugleich ein Mittelweg,
indem ich von jeder Kurart dasjenige beibehielt, was ſich mir durch viele
Jahre in Folge genauer Beobachtungen ſtets als gut und nützlich bewährte.
Dieſer mein Weg iſt ferner viel leichter zu wandeln, er iſt viel gefahrloſer
und angenehmer, und was ganz beſonders hervorgehoben werden muß, mit
ſehr wenigen Unkoſten verbunden, ein Umſtand, der ſich hauptſächlich bei den
vielen, glücklichen Kuren, die ich in den letzten 10 Jahren in Lahore machte,
ſo deutlich herausſtellte, daß ich, trotz aller Strenge, die ich gegen mich
ſelbſt anzuwenden pflege, dieſes Medial-Syſtem mit voller Liebe umfaßte, und
ſelbes nun aus innigſter Ueberzeugung als die vorzüglichſte aller bisher
bekannten Heilmethoden empfehlen kann.
Efficacissima est veritas, semperque praevalebit,
Sehr groß iſt die Kraft der Wahrheit, und ſtets wird ſie die Oberhand behalten
8
Außer den ſo eben erwähnten Vortheilen, welche dieſes Syſtem bietet,
ſind auch die Heilmittel ſo angenehm zubereitet, daß man oft nicht weiß, daß
das, was man einnimmt, wirklich eine Arzenei iſt. Auch dieſer Umſtand iſt
ſehr zu berückſichtigen. Denn nicht gering iſt die Anzahl von Schwierigkeiten,
die dem praktiſchen Arzte bei Ausübung ſeiner Kunſt am Krankenbette in den
Weg treten. Bald hat er daſelbſt mit der Muttermilch eingeſogene Vorur-
theile zu bekämpfen, an denen nicht ſelten ſeine Beredſamkeit ſcheitert; bald
Idioſynkraſien zu berückſichtigen, um vorhandene Uebel nicht etwa zu ver-
größern oder ſchlummernde zu wecken; bald muß er, wie bei Kindern, dem
Eigenſinne, der Verzärtelung, dem Unmuthe wegen ſchmerzhafter (Empfindun-
gen u. ſ. w. die Spitze bieten; bald befindet er ſich in der Lage, zumal
beim ſchönen Geſchlechte, bei der Verordnung ſeiner Heilmittel die hier ge-
wöhnlich eingebürgerte, oft affektirte, oft natürliche, größere Beweglichkeit der
Nerven, die größere Empfindlichkeit, den höhern Grad von Reizbarkeit, das
zarte Gefüge u. ſ. w. vor Augen zu haben; und war er endlich ſo glücklich,
an keiner dieſer Klippen zu ſcheitern, ſo kann er dennoch nicht „Triumph“
ausrufen, wenn er nicht auch dem letzten Steine des Anſtoßes auszuweichen
weiß, wenn er nämlich die Kunſt nicht verſteht, in dem, was er vorordnet,
das Unangenehme, Widerliche und Ekelerregende zu beſeitigen; ferner, wenn
er nicht, wie es beim ſchönen Geſchlechte, deſſen Geruchsorgan empfind-
licher iſt als jenes des Mannes, und dieſemnach alles Unangenehme aus den
Arzeneien um ſo leichter herausfindet, deſſen Geſchmackſinn überdieß geläu-
terter iſt und mehr der Einfachheit huldigt, in hohem Grade nöthig iſt, allen
Arten von Heilmitteln einen ſo viel als möglich angenehmen Geſchmack
ertheilt. Wir müſſen die Verfahrungsweiſe jener Mütter, welche ihre zarten
Kinder, dieſe unſchuldigen Geſchöpfe, häufig zwingen, bittere, oft äußerſt
widerlich ſchmeckende Arzeneien einzunehmen, in der irrigen Anſicht, daß Bit-
teres mit Bitterem, Uebles mit Ueblem vertrieben werden müſſe – wir müſſen,
ſage ich, ein ſolches Verfahren ſchlechterdings als einen Akt der Grauſamkeit
bezeichnen. So rachſüchtig hat die Mutter Natur, welche die Heilpflanzen
ihrem Schooß entkeimen ließ, gewiß nicht gedacht, denjenigen noch mit Bitter-
keit zu ſtrafen, der, wenn er krank iſt, zu jenen Pflanzen ſeine Zuflucht
nimmt, um wieder zur Geſundheit zu gelangen.
Da man der Natur keine Geſetze vorſchreiben kann, ſo wird auch kein
Arzt zu behaupten wagen, daß ſeine Heilmittel in irgend einer vorkommenden
Krankheit ganz an Ort und Stelle ſind, daß ſie nothwendig Gutes wirken
und ein gelungenes Reſultat erzielen müſſen. Nur die Erfahrung iſt hier
Lehrerin und Schiedsrichterin; nur ſie berechtigt zu Hoffnungen. Uebrigens
täuſcht die noch ſo ſicher ſcheinende Hoffnung gar oft, und auch der beſte Arzt
iſt nicht frei von Fehlern. Es bleibt daher jedenfalls eine Hauptregel, jeg-
liche ſtarke Gabe von Heilmitteln zu meiden, und nur ſolche zu *
geben, die, wenn ſie am ungehörigen Orte ſollten angewendet worden ſein,
zwar nichts helfen, aber auch nichts ſchaden; und dieß läßt ſich wohl thun,
wenn man die Wirkungen der Arzeneimittel in kleinen ſowohl als in großen
Gaben kennt, ja ich glaube, daß ohne dieſe Kenntniß kein Arzt mit ruhi-
gem Gewiſſen ein Heilmittel einer Krankheit entgegen ſtellen fann. Dieſe
Wirkungen zu erforſchen – was nur durch viele genau angeſtellte Verſuche
bewerkſtelliget werden kann – war die Aufgabe, welcher ich in meiner Pra-
xis ein Hauptaugenmerk zuwendete; und erſt dann, als ich die Wirkungen
eines und des andern Mittels in ihrer Geſammtheit auffaßte, konnte ich ſelbe
in ähnlichen Fällen nach dem Geſetze Similia similibus anwenden. Auch
unſere älteren Aerzte wußten, daß mit den gewöhnlichen ſtarken Gaben von
Arzeneimitteln öfters Unheil geſtiftet wird, ohne das erſt in neuerer Zeit
entdeckte Hahnemanniſche Naturgeſetz zu kennen, oder ſelbes durch Erfahrun-
gen und Verſuche beſtätigt gefunden zu haben, demzufolge kleinere Gaben
einfacher Arzeneien nothwendig ſind. Aus dieſem Grunde empfahlen ſie große
Vorſicht; aus dieſem Grunde ſchrieb man auch: Praestat remedia paucà
dosi et per intervalla exhibere, quam uno impetu ventriculum remedio-
rum mole obruere, d. h. es iſt beſſer, die Heilmittel in kleiner Gabe und
in Zwiſchenräumen zu verabreichen, als den Magen auf Einmal mit einer
Menge von Medikamenten zu überladen. – Wenn nun ſchon vor Jahrhun-
derten ſo geſprochen und verfahren wurde, wo größtentheils nur gelindere
Mittel im Gebrauche waren, und es hieß: Salvia cum ruta faciunt tibi
pocula tuta, d. h. Salbei mit Raute machen das Getränk dir heilſam; um
wie viel mehr muß dieſe goldene Regel heut zu Tage berückſichtiget und beob-
achtet werden, wo uns die Fortſchritte der Chemie mit dem Gebrauche der
heroiſcheſten Mittel vertraut gemacht haben, welche ſogar in den kleinſten
Gaben auf das heftigſte einwirken.
In die ſogenannten Noſtrum's (Geheimmittel) ſetze ich zwar kein beſon-
deres Vertrauen, doch habe ich aus Neugierde, und weil ich dem Paulini-
ſchen Grundſatze huldige: Prüfet Alles und behaltet das Beſte, auch die
heut zu Tage ſehr im Rufe ſtehenden Morriſon'ſchen und Holloway'ſchen Pillen,
verſucht und – das gefunden, was ich im Voraus von beiden erwartet hatte
nämlich daß ſie heftige Purganzien ſind, die von vernünftigeu Aerzten zweck-
mäßig wohl angewendet werden können, jedoch in keinem Falle den Namen
einer Panacee oder eines Univerſalmittels verdienen, wie Holloway ausruft:
Health for All!! – Ich wollte gewiß Niemanden anrathen, im Anfange
eines hitzigen Fiebers die einen oder die andern Pillen zu nehmen, weil ich
üble Folgen darnach eintreten ſah. Beide gedachte Pillen, wie auch die an-
geprieſenen Warburg'ſchen Fiebertropfen habe ich auch in fleinen Gaben
10
angewendet. Meine verehrten Leſer werden ihre Wirkungen und Beſtand-
theile, ſoviel ich deren ermitteln konnte, im Verlaufe dieſer Schrift angegeben
finden.
Es freuet mich zu ſehen, daß in der Bengal Pharmacopoea (1844 p.
1847) bekannt gemacht worden iſt, daß der Arſenik in ſehr kleinen Ga-
ben neuerdings als ein dinretiſches Mittel anempfohlen wird, der mit dem
Harne abgetrieben und darin wieder leicht entdeckt werden kann. Es heißt
dort nämlich: Arsenic in very minute doses has been lately asserted to
be a powerful diuretic etc. etc. Dergleichen Eigenſchaften, glaube ich,
könnte man mit Recht auch von andern ſcharfen Subſtanzen erwarten, wenn
man nur ihre Reagentien ſo gut kennete, wie die des Arſeniks, und wenn
man wüßte, wo man ſie zu ſuchen hat, in den Blutgefäßen oder in den Ner-
ven, im lymphatiſchen Syſteme oder im Zellgewebe, in der Gallen - oder
Harnblaſe, in der Milz, in der Leber, in den Nieren, oder gar nur im
Magen und im Darmkanale.
Im Bengal Dispensatory heißt es p. 162 bei Ranunculaceae: „They
are extremely acrid corrosive, and so unmanageable as to be excluded
from medical use by all modern Practitioners.“ – Es wäre in der That
beſſer, ſolche ſcharfe Mittel gänzlich zu beſeitigen, wenn man es nicht verſteht,
ſie anders, als nach der alten Gewohnheit, oder beſſer geſagt, nach dem alten
behaglichen Schlendrian, anzuwenden, nämlich: ſie unverdünnt in ſtarken Doſen
durch den Magen in die verſchiedenen Theile des Körpers zu jagen. Allein trotz-
dem würde es doch eine Schande ſein, zu einer Zeit, wo jede Kunſt, und die
Heilkunde insbeſondere, durch Erfahrungen aller Art bereichert, ſo mächtige
Fortſchritte gemacht hat, derlei einfache und wirkſame Heilmittel in das Reich
der Vergeſſenheit zu verbannen und ſie von dem Standpunkte aus zu be-
trachten, als ob die ewige Fürſehung ſie nur zur bloßen Augenweide dem
Schooße der Erde hätte entſprießen laſſen oder auch allenfalls um uns
zu ſchaden, wenn wir Gebrauch davon machen wollen. – Dasſelbe Loos trifft
faſt alle Kräuter, die vor Zeiten im Gebrauche waren. Wer benützt z. B.
noch die Salbei? wer die Raute ? wer den Augentroſt? oder die Meiſter-
wurz? Dagegen prangen Kalomel und Opium am oſtindiſch-mediziniſchen
Horizonte, und ſpielen bei den Engländern Hauptrollen. – Wahr und ſchön
geſagt finde ich den Ausſpruch Schakeſpeare's in Romeo und Julie, der
da lautet:
„O große Kräfte ſind's, weiß man ſie recht zu pflegen,
Die Pflanzen, Kräuter, Stein in ihrem Innern hegen.
Doch iſt auch nichts ſo gut, was ſeinem Zweck entwendet
Abtrünnig ſeiner Art, ſich nicht durch Mißbrauch ſchändet.“
11
Weiß doch die emſige Biene auch aus der Giftpflanze den Nektar aus-
zuſaugen; warum ſollte der mit Vernunft begabte Menſch nicht auch Nütz-
liches aus dem Schädlichen zu ziehen wiſſen? In formica non modosen-
sus, sed etiam mens, ratio, memoria, d. h. bei der Ameiſe findet ſich
nicht nur ſinnliche Empfindung, ſondern auch Einſicht, Verſtand, Gedächtniß,
ſagte ein alter römiſcher Schriftſteller. – Welche reiche Schätze böthen die
Himalaya-Gebirge den Bewohnern Indiens, wenn ſie ſelbe zu benutzen ver-
ſtänden, und in dieſem Falle auch benutzen wollten!
Da die Wirkſamkeit eines Arzeneimittels von der rechten Zubereitung
deſſelben abhängt, ſo möchte ich hier den Aerzten Oſtindiens rathen, der-
gleichen Vegetabilien, wie die Ranunkulaceen, die im Himalaya-Gebirge und -
im Thale von Kaſchmir häufig wachſen, und deren wirkſamer Beſtandtheil
ein flüchtiges Prinzip iſt, friſch an Ort und Stelle mit einer beſtimmten
Menge Zuckers zerſtoßen und als Conſerve bereitet, in einem wohl verſtopf-
ten Gefäße ſich kommen zu laſſen, an einem temperirten Orte, geſichert vor
dem zerſetzenden Eindringen der Lichtſtrahlen, aufzubewahren, und jährlich in
der rechten Jahreszeit friſch zuzubereiten. Dergleichen Vorſicht iſt nöthig,
wenn man mit wirkſamen Mitteln arbeiten will. Getrocknete alte Kräuter
aus den Apotheken oder ähnliche Gewürze von Spezereikrämern verſagen gar
oft ihre Dienſte, obwohl daraus noch immer nicht folgt, daß gerade der flüch-
tige Theil allein der wirkſame ſei. So z. B. um mich hier zur Erläuterung
eines allbekannten Faktums zu bedienen, halten die Bräuer, durch hun-
dertjährige Erfahrungen geleitet, den alten Hopfen für kräftiger als den
II LUC N.
Es kommt auch vieles auf den Grund oder Boden und auf das Klima
der Gegend an, wo eine Pflanze wächſt. Hiemit ſtimmt auch Corn. Celſus
in praefat. liber. med. überein, wenn er ſagt: Differunt quoque pro na-
tura locorum genera medicinae, d. h. es unterſcheiden ſich die Gattungen
der Arzeneimittel auch nach der jeweiligen Beſchaffenheit der Gegenden. So
wächſt z. B. die Cannabis indica üppiger, höher und kräftiger in dem Thale
Kaſchmirs als in der Ebene Indiens, weßhalb ſie auch ein Monopol der Re-
gierung iſt, die Tſchers (Churrus) daraus bereiten läßt und ihn nach In-
dien verkauft, wo er mit Tabak (Tomaku) gemiſcht, als ein betäubendes
Mittel größtentheils von Fakiren aus der Waſſerpfeife (Hoka) geraucht wird.
Außer dem Hanffraute ſind auch der Safran (Crocus sativus) und die
Putchuk-root (Costus nig. Cashmir.) zwei wichtige Landesprodukte, in
ſoferne ſie ebenfalls Monopole der Regierung ſind. Ueber Putchuk-root
heißt es im Bengal Dispensatory pag. 652: Putchuk-root is brought
from Lahore, where it is called koot, it is of unknown origin, it is
chiefly exported to China, where it is used as Incense etc.
12
Vor 20 Jahren, als ich, noch unbekannt mit den inländiſchen Benen-
nungen der Spezereien, nicht wußte, was man in Lahore im Bazar bekom-
men könne, verſchrieb ich mir aus Kalkutta aus einer Apotheke unter an-
dern auch die Faba St. Ignatii und den Succussepiae. Anſtatt erſterm
ſchickte man mir die Nux vomica, weil ſie wie jene zu dem Geſchlechte der
Strychnos gehört; anſtatt dem Succus sepiae bekam ich Ossa sepiae,
und das darum, weil beide von demſelben Fiſche kamen, ungeachtet ſie eine
ganz entgegengeſetzte Farbe und verſchiedene Wirkungen haben. Alle dieſe
Strychnos-Arten, nebſt den Knochen des Dintenfiſches ſind in Menge im
Bazar Lahore's zu bekommen. Da mein langer Aufenthalt im Pendſchab mir
die Gelegenheit verſchaffte, dieſes Land mit den Produkten, die es hervor-
bringt, die daſelbſt vorkommenden epidemiſchen und endemiſchen Krankheiten,
die inländiſchen Benennungen der Arzeneikörper u. ſ. w. kennen zu lernen,
und da dieſer Theil des großen Hinduſtans als eine neue Eroberung der
oſtindiſchen Compagnie den engliſchen Aerzten weniger bekannt iſt, als die
untern Provinzen: ſo lebe ich der Ueberzeugung, daß ihnen dieſes Werk aus
gedachten Gründen nur um ſo willkommener ſein müſſe. Sie finden darin
nebſt der neuen Heillehre und dem dazu gehörigen Wörterbuche, welches auch
die inländiſchen Benennungen der Krankheiten, der rohen Arzeneiſtoffe u. ſ. w.
enthält, die Flora medica Cashmiriana, die, wie ich gerne zugeſtehe, zwar
nicht vollſtändig iſt, obgleich viele der vorzüglichſten Eigenſchaften und Wir-
kungen ſolcher Pflanzen, welche ich ſelbſt durch Verſuche entdeckt habe, darin
vorfommen. Die dazu gehörigen Abbildungen ſind mit jener Genauigkeit
ausgeführt, die erforderlich iſt, um einen ziemlich deutlichen Begriff davon
zu geben. Ganz getreu der Natur konnten ſie jedoch nicht dargeſtellt werden,
weil dadurch meine Abſicht, einen möglichſt wohlfeilen Preis dieſes Werkes
zu erzielen, nicht hätte erreicht werden können.
Jeder vernünftige Menſch ſollte von Rechtswegen mehr oder minder
auch einige Begriffe von den Krankheiten und ihrer Heilung haben. Die be-
kannte und berühmte delphiſche Inſchrift: Tvöôt osavröv, d. h. Kenne dich
ſelbſt, ſagt es uns deutlich, daß ſchon das graueſte Alterthum den hohen
Werth dieſes Studiums einſah. Wie oft kommen nicht im menſchlichen Leben
Fälle vor, daß derjenige, welcher auch nur halbwegs richtige Begriffe von
den Symptomen hat, mit denen eine Krankheit gewöhnlich aufzutreten pflegt,
und dabei ſeine Natur kennt, die bösartigſten Krankheiten entweder gleich iu
ihrem Entſtehen unterdrücken oder wenigſtens minder gefährlich machen kann.
Die im Pendſchab befindlichen engliſchen Aerzte können aus der Flora
medica Cashmiriana einen ganz beſondern Nutzen ziehen, wenn ſie ſich, um
nur auf den einen Umſtand aufmerkſam zu machen, durch den Sekretär des
Medical-Club Lahore's jährlich die Kräuter Kaſchmirs friſch kommen laſſen,
13
und meiner Angabe gemäß davon Gebrauch machen wollen. Sie würden ſich
dadurch zugleich Anſprüche auf Anerkennung von Seite der Regierung er-
werben, indem ſie der letztern die großen Koſten für die Herbeiſchaffung aus.
ländiſcher Medikamente erſparen hälfen. Zu wünſchen wär' es, daß jeder
Arzt in dem Orte, wo er ſeine Kunſt eine Zeit lang auszuüben gedenft,
ſich mit den Produkten des Landes bekannt mache, die Eigenſchaften der in-
ländiſchen Heilmittel an Geſuuden und Kranken erforſche, und den Krank-
heiten anzupaſſen ſuche, um dadurch ſo viel als möglich die ſtets theueren
ausländiſchen, deren Herbeiſchaffung doch immer mehr oder minder mit Schwie-
rigkeiten und Hinderniſſen verbunden iſt, zu erſparen und zu erſetzen, zugleich
aber auch, um ſelbe ſtets friſch zur Hand zu haben. Gewiß wird der auf
ſolche Art verfahrende Arzt gar manche neue Entdeckungen zum Vortheile
der Wiſſenſchaft und zum Heile der Menſchheit machen. Bei einem Spaziergang"
in Labore nahm ich mir eines Tages aus Soldiers-Garden (Soldatengarten)
einige Blätter von einer Pflanze zum Verſuche mit nach Hauſe, bereitete dar-
aus ein Medikament in Paſtillenform, wendete ſelbes den folgenden Tag bei
Kranken und Geſunden an, und kam dadurch zur Kenntniß der in meiner
Materia medica angegebenen Heilkräfte der Basella rubra. Dergleichen Ver-
ſuche laſſen ſich leicht begreiflicher Weiſe bis ins Unendliche vervielfältigen.
Als ich zum erſten- und auch zum zweiten Male nach Lahore kam, war das
Krankenhaus der Stadt unter der Leitung der Gebrüder, der Fakire Aziseddin
und Nureddin. Die Regierung bezahlte die Heilmittel, welche da täglich unter
arme und reiche Leute ohne Unterſchied unentgeldlich vertheilt wurden. Auch
hier ſtellte ich Verſuche an, und zwar auf eigene Koſten, da es nicht meine
Schuldigkeit war im Dar e Schefa (d. i. in dem Krankenhauſe) der Fafire
als praktiſcher Arzt zu wirken; denn ich hatte meine Beſtallung nur für die
Mitglieder des Derbar und für Hofperſonen, womit noch die Aufſicht über
die Pulverfabrik und Büchſenſchifterei verbunden war. Als aber die Gng-
länder dahin kamen, ſperrten ſie die Pulverfabrik ſammt allen Büchſenſchif-
tereien, und gaben dem Derbar den Auftrag, außerhalb der Stadt ein
öffentliches Krankenhaus zu errichten. Man übergab die Giurichtung und
Leitung deſſelben mir, wodurch ich die lang erſehnte Gelegenheit fand, frei
und im Großen die Experimente mit meiner neuen Heilmethode fortzuſetzen,
Dieß dauerte bis zur Vereinigung des Pendſchab mit den Beſitzungen der
oſtindiſchen Compagnie im Mai 1849 ohne Unterbrechung fort.
Natürlicherweiſe war mein Ordinationszimmer bald von einer Maſſe
Kranker umlagert, da ich nicht nur die hübſch ausſehenden und wohlſchme-
ckenden Zuckerpaſtillen ohne alle Vergütung hingab, ſondern auch noch artige
Stächtelchen dazu ſchenkte. Auf der einen Seite des Lokales befand ich mich
ſelbſt, beinahe einem Zuckerbäcker ähnlich; auf der andern entgegengeſetzten war
14
mein Hakim, d. i. muhamedaniſcher Arzt, gleichfalls vom Derbar angeſtellt,
welcher Hamire benefshe (Confectio violarum), Sherbet e zufa (Syrup
hyssopi), Skenjebil (Oxysaccharum) etc. vertheilte, und dem es, ſo wie
mir, frei ſtand, die Kranken nach ſeiner Art zu behandeln. Auf dieſe Weiſe
konnten dieſelben ganz nach Belieben europäiſcher oder inländiſcher Heilmittel
ſich bedienen. Welch ein Unterſchied, ja welch eine gewaltige Kluft beſteht
nicht zwiſchen dieſen beiden Methoden, meinem noch unbekannten Medial-
Syſteme und dem junaniſchen oder altgriechiſchen, welches mit vielen ſeiner
Arzeneimittel längſt aus der europäiſchen Praxis verbannt iſt! – Im Innern
des Lokales ſaßen die drei vom Derbar angeſtellten Dſcherah's, d. i. Pfla-
ſterſtreicher, mit ihren Salbenbüchſen. Späterhin wurden mir noch die Irr-
ſinnigen zur Behandlung übergeben; und ſo war in meinem allgemeinen
Krankenhauſe jeden Tag vom Morgen bis in die Nacht ein Mille (Jahr-
markt), wo die Leute aus der Stadt und den umliegenden Ortſchaften und
Dörfern in Menge herbeiſtrömten, um für ſich und die Ihrigen Heilmittel
zu holen, ſo, daß ich, obwohl mir außer den oben genannten noch einige an-
dere Helfer zur Hand waren, große Mühe hatte, Alle nach Wunſch zu be-
friedigen. Ich erlaube mir hier folgende Begebenheit beizufügen. Eines
Tages hatte ein Mann, wie er mir ſelbſt geſtand, im Vorbeigehen gehört,
daß der Dakter Saheb (Herr Doktor) ſo gute Heilmittel verſchenke, und da-
durch Luſt bekommen, einige für ſich und ſeine Freunde mitzunehmen. Etliche
Monate nachher kam derſelbe Mann wieder, brachte zugleich das Schächtelchen
zurück, in welchem ich ihm für einen Freund das Medikament auf die Dauer
eines Monates gegeben hatte, und wünſchte dasſelbe repetirt zu haben, da
es ſo vortrefflich gewirkt hätte. Im Schächtelchen lag noch das Papier,
worauf die Symptome der Krankheit, der Name des Mittels (Lentes) und
das Datum des Tages, an dem ich es ihm gegeben hatte, notirt waren. Als
der Mann mich verſicherte, daß er aus Ludiana 140 engliſche Meilen weit
herkomme, bloß um dieſe Medizin wieder zu erhalten, und daß er dann
ſogleich zurückfehren wolle; konnte ich nicht umhin, ihn zu fragen, was
er für die Beſtellung ſeines Auftrages bekommen habe, worauf er lachend
erwiederte: Eine Kuh. – Das iſt wahrhaftig gut gezahlt, dacht ich mir,
für einige Linſen, die ich gerade an jenem Tage ärztlich zubereitet hatte.
Damit nicht ſo leicht eine Verwechslung der Heilmittel. Statt finden
könne, indem oft Ein Bothe für drei oder vier Kranke Arzeneien übernahm,
ſo bediente ich mich verſchiedenfarbiger, größerer und kleinerer Schächtelchen,
in deren jedem das Papierchen mit meinen oben angedeuteten Bemerkungen,
ſo wie die Doſis und wie vielmal des Tages er ſolche einzunehmen hätte,
enthalten war.
Dem Geſagten zufolge wird man es begreiflich finden, daß ich bei vie-
15
len Krankheiten, wo ich die Kranken nicht einmal zu Geſichte bekam, ſondern
mich einzig und allein auf die meiſt ſehr ſchwankenden Berichte der Bothen
verlaſſen mußte, auch keine ſichere Diagnoſis habe ſtellen können, was um
ſo mehr bei Ausſchlägen und Augenkrankheiten der Fall war. So wurde
mir z. B. ein Heilmittel gegen Blindheit abverlangt. In der Folge erhielt
ich die Nachricht, daß der Erblindete wieder im Beſitze ſeines Sehvermögens
ſei. Ich muß offen geſtehen, daß ich noch heutiges Tages nicht weiß, was
das für eine Art von Erblindung geweſen ſein mochte. Vermuthlich ein noch
nicht ausgebildeter grauer oder ein ſchwarzer Staar, weßhalb ich in derglei-
chen zweifelhaften Fällen in meiner Heilmittellehre ähnliche Mittel einſtwei-
len zu weiteren Verſuchen in einer und der andern Krankheit beibehalten habe.
Zu deutlicherm Beweiſe der Vorzüglichkeit meines Medial-Syſtemes ſei
es mir erlaubt, hier anzuführen, daß im letzten Jahre meiner Dienſtleiſtung
in Lahore, nämlich: von 1848 bis 1849 von 800 Gefangenen, welche im ſo-
genannten Dſchailhoſpitale in meiner Behandlung ſich befanden, während einer
Friſt von 12 Monaten nur 21 Kranke geſtorben ſind, und dieß entweder an
den Folgen von tödtlichen Wunden oder an Marasmus und Dyſſenterie. –
Erwägt man, daß das Gefängniß mit ſeinem Krankenhauſe am unreinſten
Orte außerhalb der Stadt ſich befindet, wo jeder Brunnen der Umgebung
ſalzig-bitteres Waſſer enthält, und daß ich trotz meines Anſuchens und vieler
Vorſtellungen von der Regierung keine beſondere Nahrung für meine Ge-
fängniß-Kranken erhielt, folglich in die Nothwendigkeit verſetzt war, eine
beſſere Nahrung, als die im Gefängniß gewöhnliche, den gefährlichen Krau-
ken aus dem allgemeinen Krankenhauſe zu verabreichen, die aber dort durch
Erſparung hereingebracht werden mußte: ſo wird man geſtehen, daß ich bei
allen dieſen Mühſeligkeiten und Schwierigkeiten einer beſondern Gunſt des
Glückes mich zu erfreuen hatte, indem mir während eines Zeitraumes von
zwei Jahren, ſeitdem das Dſchailhoſpital gegründet wurde, kein Einziger
an einer akuten Krankheit, als: Entzündung, Fieber, Cholera, Schlangen-
biſſen u. ſ. w. daranf gegangen iſt. Nicht ſo glücklich war mein Nachfolger,
der in den erſten 6 Monaten der Annexation des Pendſchab, vom Mai bis
Oktober 1849, wo ich noch zugegen war, nicht weniger als etliche 60 von
1000 Gefangenen dem Reiche der Schatten überlieferte. Wenn ich von ſol-
chen ſpräche, die er als Unheilbar entließ, und die gerade diejenigen waren,
an denen ich meine Verſuche anſtellte, und damit manch glückliches Reſultat
erzielte, ſo könnte man mir dieß als eine Art von Rancune gegen dieſen
meinen Nachfolger auslegen; weßhalb ich lieber davon ſchweige.
Die große Sterblichkeit, hieß es, habe den Wechſel des Dſchailhoſpi-
tals veranlaßt. Man hat nämlich ein größeres Krankenhaus auf der ent-
gegengeſetzten Seite des alten öſtlich am Gefängniſſe errichtet, wie auch allen
16
Gefangenen eine beſſere Nahrung gereicht, ihnen weniger anſtrengende Ar-
beiten aufgebürdet und geſtattet, frühere Gewohnheiten wieder zu befriedigen.
Sie durften daher ſich ganz ungehindert des Tabakes, des Opiums, der
Mohnköpfe, des Hanfkrautes, des Tſchers u. ſ. w. bedienen. Allein der
Erfolg entſprach nicht den Erwartungen, und das einzige Reſultat alles deſſen
war, daß die Regierung größere Kºſten zu beſtreiten hatte,
Es wäre wirklich zu wünſchen, daß mein Freund C. H. meinen Rath
befolgte, die ihm lächerlich ſcheinende Heilmethode verſuchte, und ſich von der
Vorzüglichkeit derſelben überzeugte. Er baue nicht all ſeine Hoffnungen auf
die Wirkſamkeit jener Heilmittel, die er als Eigenthum des Derbar von mir
übernahm, mögen es nun bereits fertige Paſtillen oder rohe Arzeneiſtoffe
ſein, indem manche davon ſchon zu alt ſein können und dadurch einen großen
Theil ihrer Wirkſamkeit verloren haben werden. Am ſicherſten geht der zu
Werke, welcher, wie ich auch ſpäter in der Einleitung zu meinem Medial-
Syſteme erinnern werde, ſich die Medikamente im friſchen Zuſtande und eigen-
händig bereitet, oder ſie wenigſtens in ſeiner Gegenwart und unter ſeiner
genauen Aufſicht von damit vertrauten Perſonen bereiten läßt, damit er ſich
auf die Waffen verlaſſen könne, mit denen er die Uebel zu bekämpfen hat.
Zwiſchen meinen Papieren finde ich ein Schreiben, das ich von Seite
eines, bei der Reſidentſchaft in Lahore angeſtellten Beamten erhalten habe.
Dieſes Schreiben dürfte vielleicht Einigen, welche über meine frühern Aeuße-
rungen ungläubig den Kopf ſchüttelten, als ein Beweis der Wirkſamkeit
meiner kleinen mediziniſchen Gaben dienen. Ich erlaube mir deßhalb, hier
eine wörtliche Abſchrift davon beizuſetzen.
Residency, 2. December 1846.
Dear and respected Sir,
I may appear seemingly to have neglected Your prescriptions, but y assure You
I have not. The reason of my not doing myself the pleasure to call on You, has been
owing principally to heavy btºsiness consequent on Col. Lawrence's leaving this, and some
little to the distance of Your present residence. The pastills, however, last supplied
bcing over, I come before You again a beggar; bit before You comply with my petition
permit to mention the effect of Your medicine. The largest sore in my gums is nearly
filled up with fresh flesh.. while the discharge generally from the gums is greatly lessened;
my general health is much improved. so much sothat I fear I am becoming almost as
stout. again as I was at Simla; and when it is considered that I had but lately reco-
vered from a violent attack of the liver it must be confessed, that my present improved
health is to be ascribed to Your valuable medicines for the last month and half. While
I thus express my most gratefnl Obligations, I trust You will continue Your kind favours
for a little longer, and therefore beg a fresh supply, to be sent in an envelope: the box
being at home, allow me to subscribe myself with high respect dear Sir
Your obligcd humblc Servant
Wm. Skinner.
17
Dergleichen Zeugniſſe könnte ich mehrere aufweiſen; halte es jedoch für
unpaſſend, indem ich Niemandem mein Syſtem aufdringen will, ja ſogar jeden
Schein deſſen ſorgſam zu vermeiden mich beſtrebe. Meine Sache iſt und
bleibt es bloß, auf das aufmerkſam zu machen, was ich erfahren habe. Das
Gewinnen einer Ueberzeugung von der Wahrheit meiner Anſichten bleibe der
Unterſuchung jedes Einzelnen überlaſſen. Nicht minder will ich jedes unbe-
ſcheidene Eigenlob möglichſt vermeiden. Entnehme ſich daher jeder unpar-
teiiſche Beurtheiler aus der Erzählung meiner naturhiſtoriſch-mediziniſchen
Reiſebeſchreibung ſelbſt, ob es eben nur dem blinden Glücke zuzuſchreiben ſei,
daß ich trotz aller Schwierigkeiten und Hinderniſſe bei den hartnäckigſten
Krankheiten ſo glänzende Reſultate erzielte, oder ob der Tüchtigkeit meines
Syſtemes und der eigenthümlichen Art und Weiſe meines Heilverfahrens
einige Anerkennung gezollt werden müſſe.
Einen großen Kampf hat man mit eingewurzelten Gewohnheiten und
Vorurtheilen zu kämpfen, und es gehört wahrlich nicht wenig Geduld, Stand-
haftigkeit und Ausdauer dazu, als Sieger den Platz zu verlaſſen. Gewohn-
heit iſt für den Körper, was Tugend für die Seele. Sie übt über die geiſtige
und phyſiſche Natur des Menſchen eine mächtige Gewalt. Wenn es ſchon
ſchwer iſt, eine alte Gewohnheit abzulegen, d. h. dasjenige zu vergeſſen,
was man gelernt hat; ſo iſt es gewiß eine noch ſchwierigere Aufgabe, ſich
etwas dafür anzueignen, was bisher unmöglich ſchien; denn es gehört dazu
eine beſondere Geduld und Entſchloſſenheit.
Ein Arzt will oft, geblendet vom eignen Syſteme, nichts von dem
eines Andern wiſſen. Iſt er ja doch ohne dieſes auch in Ruf gekommen
und hat genug Kranke zu behandeln. Er findet es deßhalb auch weit bequemer,
beim alten Schlendrian zu bleiben, als Neues zu erlernen, weil ihm dieß
nach ſeiner beſchränkten Anſicht nur vergebliche Mühe machen würde, wobei
noch der Umſtand eintritt, daß es über den Horizont aller ſeiner Begriffe hin-
ausgeht, wie man mit geringern Arzeneigaben ſicherer heilen und eher zum
gewünſchten Ziele gelangen könne. Wenn er nun noch dazu diejenigen gegen
ſolch ein Syſtem ein Geſchrei erheben hört, denen Gewinn lieber iſt als ein
gutes und ruhiges Gewiſſen, ſo wird man es wahrlich nicht ſeltſam finden,
wenn ſo Einer in ſeinen einſeitigen Ideen beſtärkt wird. Ich kann Solchen,
die entweder aus niedrigem Eigennutz oder aus eingewurzelter übler Gewohn-
heit oder wohl gar aus Unwiſſenheit dieſes mein Medial-Syſtem in Verruf
dürften bringen wollen, nur jenes allbekannte Sprüchlein zurufen: Si tacu-
issetis, philosophi mansissetis. Denjenigen hingegen, die mich eines
Beſſern belehren können und auch ehrlich genug ſind, es zu wollen, zolle ich
im Voraus meinen herzlichſten Dank; denn eine unparteiiſche und gegrün-
dete Kritik meines Werkes wird mir jederzeit höchſt willkommen ſein.
3Reiſeerlebniſſe. 2
18
Sollte dieſe Schrift Anerkennung finden; ſollte die Beurtheilung der-
ſelben nicht ungünſtig ausfallen, ſo werde ich mich glücklich ſchätzen, das
erreicht zu haben, wornach ich mit ſo vielen Gefahren, Entbehrungen, Müh-
ſeligkeiten und Aufopferungen geſtrebt babe. Ich wäre dadurch zugleich dem
Schickſale ſo vieler anderer Männer entgangen, welche mit Freudigkeit die ſchön-
ſten Jahre ihres Lebens, ihre Geſundheit, ja ſelbſt ihr ganzes phyſiſches
Wohl zum Heile der Menſchheit auf das Spiel ſetzten, und dafür ſtatt Dank
nur ſchwarzen Undank und Verfolgung ernteten. Leider mußten ſo viele
Wohlthäter des Menſchengeſchlechtes dies an ſich erfahren, und Jeder, der
noch etwas Höheres als ſein eigenes Ich im Auge hat, muß gewiſſermaßen
darauf vorbereitet ſein. Gehen wir die Geſchichte der wichtigſten Entdeckun-
gen und Erſindungen mit prüfenden Blicken durch, und wir werden ſehen,
daß man ſelbe Anfangs faſt allgemein für Ausgeburten eines verbrannten
Gehirnes betrachtete, und ihre Urheber dem Spotte und der Verachtung
Preis gab. Sydenham, deſſen Andenken ehrenvoll auf die ſpäteſte Nach-
welt übergehen wird, wurde von ſo Manchem ſeiner Zeitgenoſſen mit dem
Namen eines Charlatans und Mörders gebranntmarkt. Viele von Denen,
die ſich im 14. Jahrhunderte durch hervorragende Fähigkeiten und beſondere
Kenntniß der Natur und ihrer verſchiedenen Erſcheinungen auszeichneten,
ſtarben als Hexenmeiſter den Flammentod auf dem Scheiterhaufen. Galilei
mußte noch als 70jähriger Greis in einen dumpfen Kerker wandern, weil er
behauptet hatte, daß die Erde ſich um die Sonne bewege. Solcherlei Erſchei-
nungen gab es indeß von jeher und wird es wahrſcheinlich auch immer geben,
ſo lange Menſchen – Menſchen bleiben. Dieß wird aber gewiß den echten
Freund der Wahrheit, welcher den Beruf und die Kraft in ſich fühlt, die Kunſt
oder die Wiſſenſchaft auf eine höhere Stufe zu heben, nicht von ſeinen Be-
ſtrebungen zurückſchrecken.
Wir ſehen, daß die Natur ſich darin gefällt, ſcheinbare Zerſtörungen
anzurichten, um ſtets Neues hervorzubringen; und daß bei dieſem beſtändigen
Wechſel der Dinge Potenzen erzeugt werden, die zuweilen nachtheilige Ein-
flüſſe auf den animaliſchen Körper haben, und Krankheiten hervorrufen können
und auch wirklich hervorrufen. Wir wiſſen ferner, daß die ſchützende und
heilende Kraft der Natur in uns (Vis conservatrix & medicatrix na-
turae in nobis) für ſich allein nicht immer hinreicht, ſondern oft durch künſt-
liche Hilfe weſentlich unterſtützt wird, obgleich wir uns den eigentlichen Vor-
gang ſo wie die Bildung und die Beſtandtheile der verſchiedenartigen Krank-
heitsſtoffe, wie z. B. der Epidemien und Contagien, nicht hinlänglich zu
erklären vermögen. Indeß iſt dieſes ja auch bei andern Naturerſcheinungen
der Fall, wobei ich nur an den mineraliſchen und thieriſchen Magnetismus,
an die Elektrizität u. dgl. erinnere. Wer weiß mit Beſtimmtheit anzugeben,
19
wie ſich die Aerolithen in der höhern Atmoſphäre bilden? Solcher Einzel-
heiten ließen ſich noch eine Menge beibringen; allein es wäre überflüſſig. –
Das große Buch der Natur liegt offen vor uns aufgeſchlagen, doch nur
wenige Auserwählte ſind im Stande, die Geheimniſſe zu entziffern, die es enthält,
Die Eigenſchaften der Arzeneimittel können bloß durch Verſuche an
Geſunden und Kranken erkannt, erprobt und feſtgeſtellt werden. Die Er-
fahrung lehrt, daß die Wirkungen derſelben ſo mannichfaltig und verſchie-
den ſind, daß ein und eben dasſelbe Mittel ganz entgegengeſetzte Wirkun-
gen haben kann, was theils von der Gabe und den Zwiſchenräumen, in
denen man es eingibt, theils auch von der Körperbeſchaffenheit, von Idio-
ſynkraſien u. ſ. w. abhängt. So z. B. kann man mit kleineren Gaben ſol-
cher Mittel Ekel und Erbrechen heben, die in größeren Ekel und Erbrechen
erregen. Gleichergeſtalt gibt es wieder andere Mittel, die in größeren Gaben
abführend wirken, in kleineren hingegen den Durchfall ſtillen. Wenn alſo,
wie es ſich auch wirklich verhält, jedes Arzeneimittel ſelbſt in kleinerer Gabe
ſeine beſondern Eigenſchaften und Wirkungen hat, ſo iſt es unſere Pflicht,
uns mit der Methode, mit kleineren Gaben heilen zu können, bekannt zu
machen, und die angeerbten oder uns eingeflößten einſeitigen und unſtichhäl-
tigen Ideen und Grundſätze unſerer Altvordern ſammt allen ihnen ankleben-
den Vorurtheilen fahren zu laſſen. Nur die gehörig kleinen Gaben von
Arzeneien können phyſiſche oder echt mediziniſche Wirkungen hervorbringen,
und ſo, wenn man ſie recht anwendet, von wohlthätigem Einfluſſe ſein, wäh-
rend ſie keinen Schaden ſtiften, falls ſie mißbraucht werden. Die Urſache
deſſen iſt darin zu ſuchen, weil ſie bloß auf die Theile des Körpers wirken,
worauf ſie eigentlich wirken ſollen, alles Uebrige hingegen gar nicht angreifen, viel-
weniger erſchüttern oder ſchwächen. In dieſer Beziehung könnte wohl füglich
das italieniſche Sprichwort: Cosa per forza non vale scorza, angewendet
werden. Die übermäßig großen Gaben von Arzeneien aber, die den Mund,
den Hals, die Bruſt, den Magen, die Gedärme, die Leber, die Milz, die
Nieren, die Nerven, die Muskeln u. ſ. w. afficiren, gehören im Grunde
genommen zu den Nahrungsmitteln, die unſere täglichen Genüſſe ſind,
oder unter gewiſſen Vorausſetzungen zu den ſchädlichen Stoffen, die man
Gifte nennt, gleich viel, ob ſie aus der lateiniſchen, altgriechiſchen, neugrie-
chiſchen, indiſchen oder europäiſchen Küche herſtammen. Sie verdienen nicht
den Namen Medizin, wenn ſie auch helfen ſollten, wie dieß oft auch bei
gewöhnlichen Speiſen der Fall iſt. Die Erfahrung zeigt uns überdieß, daß
Kranke bisweilen trotz der verkehrteſten Behandlung wieder geneſen. So
macht die Heilkraft der Natur gar oft wieder gut, was Medikaſter verdarben.
Wie jedoch ſo kleine Gaben, die ſchon zu verſchwinden ſcheinen, bevor
ſie noch in den Magen gelangen, ſich wirkſam beweiſen, das können ſich Viele
2 s
20
deßhalb nicht erklären, weil ſie von der irrigen Vorausſetzung ausgehen, daß
der Magen, welcher der erſte Verarbeiter alles deſſen iſt, was wir als Erſatz
der verſchiedenen Abgänge zu uns nehmen, auch wirklich ein Medikament in
ausgiebiger Maſſe in ſich aufnehmen müſſe, um die Wirkungen deſſelben in
alle einzelnen Syſteme und Organe wie aus dem Mittelpunkte zu verbreiten.
Die Erfahrung ſpricht aber laut dafür, daß es ganz unnöthig ſei, die Ar-
zenei zu dieſem Zwecke in ſolcher Ueberfülle in den Magen zu ſchütten. Die
gehörig zubereiteten kleinen Theilchen von Heilſtoffen löſen ſich auf der Zunge
vermittelſt des Speichels auf, und werden ſo dem Magenſafte mitgetheilt.
Höchſt wahrſcheinlich gelangen ſie nun, von den Magennerven eingeſaugt, auf
eine eigenthümliche Art durch die Reizbarkeit der Nerven, deren Triebfedern
Elektrizität und Magnetismus ſind, ſofort bis in die entfernteſten Theile des
animaliſchen Körpers, wo ihre Wirkſamkeit ſich zu äußern vermag.
Wir ſehen täglich, wie weit es der Menſch durch raſtlos fortgeſetzte
Uebung in einer Sache bringen kann. Dennoch koſtet es manchen Gelehr-
ten unſerer Zeit Mühe zu glauben, daß es in der Macht des Menſchen ſtehe,
ſogar den Parzen zu gebieten, mit dem Spinnen des Lebenspfadens eine
Zeitlang einzuhalten. Die Geſchichte des Fakirs, der die Kunſt verſtand, ſich in
einem ſcheintodten Zuſtande auf längere Friſten vergraben zu laſſen, iſt der literari-
ſchen Welt bekannt, und ſoll im Verlaufe dieſes Buches weitläufiger vorkommen.
Die in der Materia medica der gegenwärtigen Schrift aufgenommenen
Arzeneien ſind gewählte, von mir ſelbſt erprobte Mittel, welche eigentlich
nur einen Auszug aus der beigegebenen mediziniſchen Abtheilung meines
Werkes bilden, und zwar zur Erleichterung derjenigen, welche in den Fall
kommen könnten, davon Gebrauch zu machen. Zu dieſem Behufe würde ich
aber unmaßgeblichſt rathen, bei den jeweiligen Krankheiten, von denen die
Mittel entnommen ſind, nachzuſehen, und ſich darüber ein alphabetiſch geord-
netes Verzeichniß zu entwerfen. Ein derlei Index in Taſchenbuchform ge-
bracht, dürfte Aerzten ſowohl als Nichtärzten von weſentlichſtem Nutzen ſein.
Die übrigen Arzeneimittel, welche in der Materia medica nicht ſpeziell auf-
geführt ſind, obgleich ſie in der mediziniſchen Abhandlung vorkommen, ſind
als weniger oder gar nicht erprobte nur für diejenigen Aerzte beſtimmt, die
Zeit, Gelegenheit und den guten Willen haben, ſelbſt zu experimentiren, um
meine angefangenen Verſuche weiter fortzuſetzen. Ich habe mehrere Krank-
heiten, welche unter Eine Kategorie gehören, in Gruppenform zuſammengeſtellt;
ferner angemerkt, welches Mittel eine beſtimmte Krankheit hervorbrachte, und
ob es gegen dieſe ſich wirkſam bewies oder nicht. Solche Mittel, welche
die Krankheit zwar hervorbrachten, aber bei den Verſuchen zu ihrer Hei-
lung mehrere Male keine Reſultate lieferten, wie auch eine Menge mir
bloß im Allgemeinen angerathener Mittel habe ich, um nicht zu umfangreich
zu werden, gänzlich übergangen. Nur einige wenigere, die bloß Einmal ohne
Nutzen angewendet wurden, aber eines zweiten Verſuches unter andern Ver-
hältniſſen würdig ſcheinen, indem ſie die Krankheit, zu deren Bekämpfung ſie
angegeben ſind, mehrmal erzeugt hatten, habe ich nicht ausſcheiden zu ſollen
geglaubt. Nicht minder habe ich auch mehrere von mir bisher noch unverſucht
gebliebene Arzeneimittel beibehalten, ſie jedoch mit der Anmerkung hegleitet,
aus welcher Quelle ſie geſchöpft ſind, weil ſie in meinem Manuale verzeichnet
erſcheinen, und ſich unter der Zahl derſelben doch manche befinden können,
welche man durch Verſuche als brauchbar erkennen dürfte. Ich war nämlich
eifrigſt bemüht, von den Eigenſchaften der Mittel ſo viel als möglich zu
ſammeln, indem ich nicht wiſſen konnte, wie lange mir die Gelegenheit zum
Erperimentiren günſtig ſein würde. Dieſer Umſtand war Urſache, daß ich
Vieles mehr flüchtig behandelte, und mich nicht lange mit den Verſuchen
eines und eben deſſelben Mittels beſchäftigte, ſondern ſchnell eine große
Sammlung derſelben zu machen trachtete, und daß ich größtentheils ſolche Sub-
ſtanzen, die entweder längſt außer Gebrauch gekommen waren, oder aber ganz
neue ungewöhnliche Mittel zuſammen zu bringen mich beſtrebte, von deren
Eigenſchaften und Wirkungen bis zur Stunde noch Niemand eine Ahnung
hatte. Man gedenke hiebei, daß dieſe zahlreiche Sammlung größtentheils
von eingebornen, unkultivirten, aſiatiſchen Völkern herſtammt, von Menſchen,
deren Ausſagen man nicht unbedingt Glauben ſchenken kann, und daß bei
aller möglichen Vorſicht, die ich dießfalls gebrauchen mußte, und wirklich ge-
brauchte, um keiner Täuſchung anheim zu fallen, dennoch manche Unrichtig-
keiten ſich haben einſchleichen können, die ich nicht auf meinem Gewiſſen be-
halten möchte. So z. B. bedienten ſich Manche, trotz meiner deutlichen An-
ordnung, zu gleicher Zeit mehrerer Heilmittel und verſchiedenartiger Paſtillen,
wenn ſie nur einerlei Farbe hatten. Daher konnte ich gar oft nicht mit Be-
ſtimmtheit wiſſen, welcher Arzeneikörper in einem gegebenen Falle ſich wirk-
ſam oder unwirkſam bewieſen hatte. Wie oft ſah ich, daß in Lahore im all-
gemeinen Krankenhauſe die Leute von mir und von meinem Hakim, d. i. dem
eingebornen muhamedaniſchen Arzte, zu gleicher Zeit die Heilmittel für einen
und eben denſelben Kranken nahmen, und das deßhalb, weil ſie ſolche ſowohl
bei mir als bei dem Hakim unentgeldlich erhielten. Nicht minder traf es
ſich auch oft, daß ſie die innern Mittel von mir verlangten, während ſie die
äußere Behandlung ihrer Abſceſſe, Geſchwüre, Flechten u. ſ. w. von meinen
Dſcherah's, d. i. den eingebornen Chirurgen, verrichten ließen, als ob das
Innere mit dem Aeußern in gar keiner Verbindung ſtände.
Da ich beim flüchtigen Durchleſen der in Oſtindien gebräuchlichen Ben-
gal-Dispensatory und Pharmacopoea, wie auch der Materia medica indica
Ainslie's einige, obwohl nicht ſehr bedeutende Fehler und Mängel bemerkt
22
habe; ſo erlaube ich mir in der engliſchen Ausgabe dieſes Werkes meine
dießfälligen Berichtigungen auf einem beſonderen Blatte mitzutheileu, in der
zuverſichtlichen Erwartung, daß ſie nicht unwillkommen ſein und bei künftigen
Editionen Berückſichtigung finden werden.
Schließlich danke ich dem Herrn Generalgouverneur Oſtindiens, wie
auch dem hohen Verwaltungsamte im Pendſchab (Board of Administration)
für die Penſion, die ſie mir für meine mehrjährigen Dienſte, die ich dem Ma-
haradſcha Nendſchit-Sing und ſeinen Nachfolgern geleiſtet habe, gütigſter-
theilten. Dieſe, nebſt demjenigen, was ich mir durch Eifer und Thätigkeit
in meinem Beruf erſpart habe, macht es mir möglich, anſtändig leben und
ſo den Ertrag meines Werkes den Lehranſtalten meiner geliebten ſächſiſchen
Landsleute in Siebenbürgen und der Förderung anderer gemeinnütziger Zwecke
meines Vaterlandes widmen zu können.
Wien im Oftober 1850.
Der Verfaſſer.
Reiſe erlebniſſe.
Jo angenehm es einerſeits iſt, wenn man nach einer langen Reihe von
Jahren aus der Fremde zurückkehrt, und nach glücklich überſtandenen Mühen
und Gefahren mit mannigfachen Erfahrungen und Kenntniſſen bereichert, wie-
der den heiligen Boden ſeines geliebten Vaterlandes betritt; ſo ergreifend
ſind die Augenblicke, wo ſich alle jene Mühen und Gefahren wie Nebelbilder,
die ſchnell wieder verſchwinden, der Erinnerung vorſtellen, und lebhaft an
die Vergangenheit mahnen.
Es war ein beſonderer innerer Drang, faſt möcht ich ſagen, die Folge
der Aufforderung einer innern Stimme, daß ich mich aufmachte, die Heimat
verließ, und dem Oriente zueilte, wo die erſten Menſchen, von denen uns die
Geſchichte Kunde gibt, ihre Wohnſitze hatten; wo zuerſt Künſte und Wiſſen-
ſchaften auftauchten und blüheten, und von wo aus die Religion, jene gött-
liche Leuchte, ihre erſten goldenen Strahlen über einen großen Theil der
(Erde verbreitete.
Im Frühjahre 1815 reiſte ich aus Kronſtadt in Siebenbürgen, meiner
Heimat, durch die Bukowina, Moldau und Wallachei, wo ich über (Ein Jahr
verlebte, in die Türkei bis nach Varna am ſchwarzen Meere, von wo aus
ich mich nach Konſtantinopel einſchiffte. Dieß war meine erſte Seereiſe.
Man ſagte mir, daß die Fahrt von Varna bis Konſtantinopel ſehr kurz
ſei, weßhalb ich auch die Reiſe dahin für nicht bedeutend hielt, und um ſo
weniger an irgend eine damit verbundene Gefahr dachte. Da ich bei me-
ner Ankunft in Varna hörte, daß mehrere türkiſche Schiffe zur Abreiſe nach
der Hauptſtadt des türkiſchen Reiches ſegelfertig ſeien, ſo ſchiffe ich mich auch
ſogleich auf einem derſelben ein, in welchem zufälligerweiſe nebſt 7 Arnau-
ten oder albaniſch-türkiſchen Soldaten, auch eine artige Franzöſin als Rei-
ſende ſich befand, die aus Jaſſi kam, und moldauiſch ſprach, ſo, daß wir
uus in dieſer Sprache mit einander verſtändigen konnten. Als der Abend
24
A
heran kam, verließen wir mit gutem Winde, in Geſellſchaft etlicher 20 klei-
ner Schiffe, wodurch unſer Geſchwader einer Flotille ähnlich wurde, den Hafen
Varna's, und ſtachen in See.
Müde von der Tagesreiſe war ich, in ſüße Träumereien der Zukunft
verſunken, durch das ſanfte Wiegen des Schiffes allmälich eingeſchlafen, als
mich auf einmal gegen Mitternacht der Lärm der Leute im Schiffe aus dem
Schlafe weckte. Es kam nämlich aus Norden her ein furchtbares Ungewitter
herangezogen, und zwar mit ſolcher Schnelle, daß uns gar keine Zeit übrig blieb
die Segel einzuziehen, die in wenigen Minuten zerriſſen waren und flatternd
am Maſtbaume ſauſten und pfiffen; auch der Maſtbaum ſelbſt erlag den
fürchterlichen Windſtößen. Krachend wurde er niedergeſchmettert, und die
ſchäumenden und aufgepeitſchten Wogen warfen ſich ins offene Schiff. Es
war eine ſtockfinſtere Nacht, die nur raſch nach einander zuckende Blitze er-
leuchteten, denen eben ſo ſtarke Donnerſchläge folgten; dabei hagelte und
regnete es in Strömen, und Alles geſtaltete ſich ſo entſetzlich, als ob ſich
die Elemente zu unſerm Untergange verſchworen hätten. Zu ſpät ſah ich
ein, wie Unrecht ich gethan hatte, mich in einem kleinen, offenen und ſchwer
beladenen Fahrzeug eingeſchifft zu haben. Jedoch waren alle Schiffe, die
ich zu Geſichte bekommen hatte, von derſelben Größe und nicht weniger ſtark
beladen geweſen. Beim Leuchten der Blitze gewahrten wir anfänglich einige
von den Fahrzeugen, in deren Geſellſchaft wir aus dem Hafen gelaufen wa-
ren, wie ſie ſich, gleich uns, mit aller Kraftanſtrengung durch die ſchäumen-
den Wellen durcharbeiteten, und bald hoch wie auf Bergen ſchwebten, bald
wieder wie in einer tiefen Schlucht kaum mehr zu bemerken waren. Doch
tröſtete uns ihr Anblick einſtweilen noch ſo lange, bis ſie endlich ſammt und
ſonders unſern Blicken entſchwanden. Die Wellen, die ſich aus dem Meere
in unſer Schiff warfen, wurden mühſam und ohne Unterbrechung ausge-
ſchöpft, wobei die Leute bis an die Knie im eiskalten Hagelwaſſer ſtanden
und in der Todesangſt den letzten Reſt ihrer Kräfte aufboten. Schon im
Anfange des Gewitters, als der Maſtbaum durch die Gewalt des Sturmes
brach, erachtete man es für rathſam, das überladene Schiff durch Entleerung
leichter zu machen, d. h. die Ladung ins Meer zu werfen. Roch ſteht das
Bild lebhaft vor meinen Augen, obwohl ſeitdem ſchon 34 Jahre verfloſſen
ſind, wie man mit der Küche auf dem Verdecke des Hintertheiles, die in
einem großen irdenen Feuerofen beſtand, den Anfang machte, indem man ſie
von der Höhe ins Meer hineinſtieß. Ihr folgten mehrere Fäſſer mit Honig,
Säcke mit Wallnüſſen u. dgl., ſo daß zuletzt nur noch die ſchweren Burduffe
oder Ochſenhäute mit Talg gefüllt übrig blieben, die man ihrer gewaltigen
Wucht halber nicht ganz herausheben konnte, weßhalb man gezwungen war,
ſie mit Aexten und großen Meſſern zu zerhauen und ſtückweiſe herauszuwer-
25
fen – eine höchſt mühſame Arbeit, da der Talg in der Kälte ſteinhart ge-
worden war. Unſerm griechiſchen Kapitän (denn wir hatten nebſt dieſem
auch noch einen türkiſchen Kaptan) zerbrach bei dieſem Zerhauen ſein A)atagan
oder großes türkiſches Meſſer im Talge, worauf er, als er dabei noch ſah,
wie immer mehr und mehr Waſſer ins Schiff drang, muthlos in die Kajüte
unter dem Verdecke des Hintertheils ſich begab und dort vor ſeiner IIavaya
(dem Muttergottesbilde) ſich niederwarf, die Sorge für das Schiff ihr und dem
andern Kapitäne überlaſſend. So weit war es bereits mit uns gekommen!
Glücklicher Weiſe hielt das Ungewitter nicht lange an, und der Sturm, der
wie mit einem Zauberſchlage ſo plötzlich einhergebrauſt war, zog eben ſo ge-
ſchwind vorüber. Unſere Hoffnung begann ſich neu zu beleben, und als der
Tag anbrach, erblickten wir mit frohem Gefühle in der Ferne die hohen Ge-
birge Griechenlands. Majeſtätiſch ſtiegen die erſten Sonnenſtrahlen, deren An-
blick uns neues Leben und neuen Muth einflößte, am heitern Horizonte, gleich-
ſam wie aus den Tiefen des Meeres empor, und die Wärme, die ſie ver-
breiteten, wirkte wohlthuend auf unſere von Kälte und Näſſe erſtarrten Glie-
der. Mit Hilfe des kleinen Maſtbaumes, der auf dem Verdecke am Hinter-
tbeile des Schiffes ſich befand, und weil uns noch überdieß die Wellen be-
günſtigten, kamen wir gegen Abend ſo nahe an das Land, daß wir ankern
konnten. Am folgenden Morgen mit Tagesanbruch ſchifften wir uns aus,
und dankten Gott für das neue Leben, das er uns geſchenkt hatte.
Wir machten eine Fußreiſe von beinahe 2 deutſchen Meilen, und kamen
in die einſt berühmte griechiſche Stadt Apollonia, die jetzt nur mehr ein
Marktflecken iſt und Siſſopoli heißt. Dahin wurde auch unſer Schiff zur
Ausbeſſerung gebracht. Ich fand dort meine Reiſegefährten, die Arnauten,
im großen Kaffeehauſe einquartirt, wo ſie ſich an einem Kohlenfeuer die er-
frornen Füße zu erwärmen ſuchten. Ich warnte ſie, dieß nicht zu thun, wor-
auf ſie es auch, wiewohl zu ſpät, unterließen, indem mehrere von ihnen, wie
ich nachher in Konſtantinopel erfuhr, am Brande geſtorben ſein ſollen. Im
Kaffeehauſe war es ſo warm, daß ich nicht lange darin bleiben konnte;
und obwohl ich mich dem heiſſen Ofen nicht näherte, um den ſchnellen
Wechſel von Hitze und Kälte zu vermeiden, ſo holte ich mir doch daſelbſt
rheumatiſche Fußſchmerzen, die mich die vier Wintermonate hindurch weidlich
plagten, und erſt bei der Rückfehr des Frühlings gründlich geheilt werden
konnten. Unter den vielen Mitteln, die ich dagegen verſuchsweiſe gebrauchte,
war die Lawsonia inermis von ausgezeichneter Wirkſamkeit. Ich applicirte
nämlich Abends beim Schlafengehen das pulveriſirte Kraut derſelben, welches
ich mit Waſſer zu einem weichen Brei verarbeitet hatte, an die ſchmerzenden
Stellen der Füße, und wuſch es in der Frühe nach abgenommenem Verbande
wieder ab, wobei die Haut rothgefärbt erſchien. Nebenbei geſagt färbt ſich
26
mit dieſem Kraute, welches in allen Bazaren des Orients pulveriſirt zu be-
kommen iſt, das ſchöne Geſchlecht in der Regel Hände und Füße, zuweilen
auch ſogar das Geſicht, während es die Männer als Grundlage zur Schwarz-
färbung ihrer Bärte benützen, wie in der Folge ausführlicher gezeigt werden
ſoll. Zur Stärkung der Füße und des ganzen Körpers gebrauchte ich noch
zuletzt die Seebäder, welche mich endlich vollends herſtellten.
Von Siſſopoli kamen wir mit gutem Winde binnen zwei Tagen nach
Konſtantinopel. Das Panorama der türkiſchen Hauptſtadt mit ihren Umge-
bungen, das ſich uns bei unſerer Einfahrt in den Bosporus in ſeiner gan-
zen Großartigkeit darſtellte, war ſo impoſant und überraſchend, daß ich in
dieſem Augenblicke alle bisher ausgeſtandenen Gefahren und Mühſeligkeiten
vollkommen vergaß, und ganz im Anblicke deſſelben verſunken blieb.
Im Winter um die Mitte Dezembers 1816 war hier die Natur noch
im grünen Kleide; allein nicht lange durfte ſie mehr in dieſem Schmucke
prangen. Denn Anfangs Januars fiel mit einem Male ein ellenhoher Schnee,
und es trat eine ſolche Kälte ein, wie ich ſie in Konſtantinopel wahrlich nicht
zu finden glaubte.
Noch vor Vollendung des Jahres bot ſich mir eine günſtige Gelegen-
heit dar, meine Reiſe weiter oſtwärts fortzuſetzen, und zwar in der Eigenſchaft
eines Leibarztes des Gouverneurs von Tokat. Da dieſe Stadt im Innern
Kleinaſiens liegt, ſo erfaßte mich der Gedanke, bei dieſem Anlaſſe meinen
lang gehegten Wunſch, Jeruſalem zu ſehen, zu befriedigen. So angenehm
ſich auch dieſe dreiwöchentliche Reiſe im Sommer geſtaltet hätte, ſo mühſam
war ſie im Winter, indem wir uns erſt Wege durch den tiefen Schnee
der hohen Gebirge Kleinaſiens bahnen mußten, um fortkommen zu können.
Die Karawane des neuen Gouverneurs, mit dem ich reiſte, beſtand aus etli-
chen 60 Pferden und Maulthieren. Eines Tages hatten wir im dichten
Schneegeſtöber in den Gebirgen Anatoliens den Weg verloren, und mußten
eine ſehr üble Nacht verbringen, bis wir uns endlich am andern Morgen
aus dem tiefen Schnee herauszuarbeiten vermochten, und ein Dorf fanden.
Auf dieſer Reiſe fing ich an, altgriechiſche Münzen und geſchnittene
antike Steine zu ſammeln, die zu jener Zeit ziemlich wohlfeil und bei den
dortigen Silberarbeitern häufig zu bekommen waren. Leider kannte ich da-
mals den Werth derſelben nicht ſo gut, als jetzt.
Von Konſtantinopel gingen wir über Ismid und Angora nach Tokat.
In Tokat ſelbſt blieb ich ungefähr ein Jahr, und begab mich ſodann über
Kaiſari, Tharſus, Adana, Alexandretta und Antiochia nach Aleppo oder Haleb,
wo ich unter den vielen Europäern auch mehrere Deutſche fand, und deßhalb
gerne daſelbſt eine zeitlang mich der ärztlichen Praxis gewidmet hätte. Es
hatte mich jedoch das Unglück getroffen, daß ich unterweges krank wurde,
27_
indem ich zwiſchen Adana und Alexandretta durch ein ungeſundes, niederes,
von der Malaria und dem Sumpffieber heimgeſuchtes Moorland gekommen
war. Nach einer vorhergegangenen Milzentzündung bildete ſich in Aleppo
ein Wurmfieber aus, welches dann in ein hartnäckiges viertägiges Wechſel-
fieber überſchlug, von dem ich mich nicht eher gründlich befreien konnte, als
bis ich Aleppo für immer verlaſſen hatte. Zudem konnte ich daſelbſt auf keine
große Praxis hoffen, weil es allgemein hieß: Von einem Arzte, der ſelbſt
krank iſt und ſich nicht helfen kann, iſt ſich nicht viel Gutes zu verſprechen.
Nach einer zweimonatlichen Reiſe längs der ſyriſchen Küſte hin, wäh-
rend welcher Zeit meine Geſundheit unangefochten blieb, verſuchte ich die
Rückreiſe nach Aleppo, bekam aber eine Station vor dieſer Stadt mein Fie-
ber wieder, gerade an demſelben Orte, wo es mich verlaſſen hatte. Son-
derbarer Weiſe fand ich bei meiner dießfälligen Nachrechnung, daß es an eben
demſelben Tage eingetreten war, an dem es mich hätte befallen ſollen, wenn
es nicht inzwiſchen ausgeblieben wäre. So lange ich in Aleppo mich auf-
hielt, war ich nicht im Stande mich gründlich davon los zu machen. Kaum
hatte ich jedoch nach drei Wochen Aleppo den Rücken gekehrt, ſo war auch
mein Fieber verſchwunden, ohne daß ich weiter irgend ein Heilmittel dagegen
in Anwendung gebracht hätte. Im Ganzen war ich durch 10 Monate fieber-
krank. Die Erfahrung, die ich bei dieſer Gelegenheit an mir ſelbſt machte,
beſtätigt den Satz: Febris autumnalis est longa, non lethalis. Während
dieſer 10 Monate habe ich mich zwar einige Male, doch immer nur kurze Zeit
davon befreit. Man wird hieraus erſehen, daß dergleichen hartnäckige Fie-
ber, wie auch ſo manche andere Krankheiten, wo Medikamente wenig oder
gar nichts helfen wollen, durch Verlaſſen der Gegend, wo man von der Krank-
heit befallen wurde, geheilt werden können. -
Später hatte ich Gelegenheit, in Tripoli (Syriens), wo ebenfalls die
Sumpffieber endemiſch ſind, dergleichen hartnäckige Wechſelfieber, die dem
ſchwefelſauren Chinin widerſtanden, mit dem blauſauren Arſenik zu heilen,
welchen ich damals in folgender Form gab, die freilich der ſonderbar kom-
plicirten Miſchung halber zu meinen jetzigen Anſichten nicht ganz paßt.
Rp. Arsen. alb. gr. j.
Sodae carbon. gr. v.
Nucl. persic. aut amygd. am. Scr. j.
Elect. anacard. arom. q. s. ut fiat massa, ex quaform.
pill. Nr. xvj.
Consperg. pulv. cort. cinnam.
Sign. 4mal des Tages zu 1 Stück ſo lange einzunehmen, bis das Fie-
ber ausgeblieben iſt, worauf einige Zeit hindurch Morgens 1 Pille genom-
men wird, um Recidive zu verhüten.
28
Ich hatte Aleppo vor dem großen Erdbeben im Jahre 1819 verlaſſen,
das ſo unſägliches Unheil anrichtete, und kam längs der ſyriſchen Küſte über
Latakia, Tripoli, Beirut, Seida, Sur und Aeri nach Nazareth, Jeruſalem,
Bethlehem u. ſ. w., wo ich die heiligen Orte beſuchte, und, obgleich Proteſtant,
in allen katholiſchen Klöſtern der zuvorkommenſten Aufnahme mich erfreute.
Vom Gebirge herab begab ich mich nach Jaffa, woſelbſt ich mich nach Da-
miette einſchiffte, und auf dem Nilfluſſe nach Kairo gelangte. Dort war zu
der Zeit Giovanni Bozzari, ein Armenier aus Tokat, Protomedikus. Da ich
von Tokat her deſſen Bruder kannte, fand ich bei ihm die beſte Aufnahme, und
erhielt durch ſeinen Einfluß eine Anſtellung in der Feſtung. Giovanni Boz-
zari hatte in Konſtantinopel bei einem venezianiſchen Arzte gleichen Zunamens
einige Studien in der Medizin gemacht, und behielt in der Folge den Na-
men ſeines Lehrers bei. Später leiſtete er in Aegypten dem Mehemed-Ali,
als dieſer nur noch ein Bimbaſchi oder Obriſt war, weſentliche Dienſte. Dieß
verſchaffte ihm deſſen Gunſt in einem ſo hohen Grade, daß er ihn nach ſei-
ner Erhebung zum Paſcha, zu ſeinem Leibarzte und geheimen Rath ernannte.
TZu eben dieſer Zeit (1820–1821) ſchickte Mehemed Ali unter dem Com-
mando ſeines zweiten Sohnes IsmailPaſcha eine Armee nach Oberägypten, indem
der ältere Sohn Toſſun Paſcha, der die Regierung vom Vater übernommen
hatte, kurz vorher an der Peſt geſtorben war. Ich befand mich als einer
der erſten unter den Aerzten, die ſich anwerben ließen, um den Feldzug mit-
zumachen. Bevor jedoch der Abmarſch erfolgte, brach die Peſt aus. Dieſer
Umſtand bewog mich, meine gegenwärtige Stellung an einen andern abzu-
treten und nach Syrien zurückzukehren. Späterhin erfuhr ich den höchſt un-
glücklich ausgefallenen Erfolg dieſer Expedition. Kein einziger von den 10
oder 12 Aerzten, die mit der Armee abgegangen waren, kam zurück, und
ſelbſt Ismail Paſcha fiel unter Mörderhänden.
Schon in Kairo machte ich Kuren, deren günſtige Reſultate für mich
höchſt erfreulich waren. Unter andern befreite ich einen griechiſchen Kauf-
mann aus Konſtantinopel, der bereits durch 40 Jahre an Steinbeſchwerden
litt, und ſchon entſchloſſen war, ſich der ſchmerzhaften und gefährlichen Ope-
ration des Steinſchnittes zu unterziehen, durch den 6 Wochen lang fortge-
ſetzten Gebrauch der verdünnten Salzſäure von dieſem Uebel. In der Folge
verſuchte ich dasſelbe Mittel bei mehreren Steinkranken in Syrien; allein
ſtets ohne Erfolg. Ich erklärte mir dieſes daraus, weil die Beſtandtheile
der Steine bei jenen Kranken andere waren, als die bei dem Griechen in
Kairo, und die Salzſäure nicht geeignet iſt, die Zerſetzung und Auflöſung
unter allen Umſtänden ohne Ausnahme zu bewirken. Da ich nun das all-
gem eine Steinauflöſungsmittel nicht errathen und finden konnte, ſo blieb
mir nichts Anderes übrig, als die Operation mit dem Meſſer. Weil es in
29
Syrien auch Araber gab, welche ſich mit Steinoperationen beſchäftigten, da-
bei aber nur die alte Celſus'ſche Operationsart anwendeten, die darin beſteht,
daß man den Stein mit den im Maſtdarme eingebrachten Fingern herabzieht,
und ihn ſodann aus der Blaſe durch das Mittelfleiſch herausſchneidet: ſo
gab ich dem Apparatus altus, vermittelſt welchem der Stein aus der Blaſe
durch den Pyramidalmuskel des Bauches herausgeſchnitten wird, den Vorzug,
was nach dem Gelingen der erſten Operationen allgemeines Aufſehen erregte
und mir bald den Namen eines großen Operateurs verſchaffte. Die erſten
Operationen der Art unternahm ich auf dem Berge Libanon, denen meh-
rere in Damaskus, in Bagdad, in Perſien, Indien und ſogar in Buchara
folgten, wie man im weitern Verlaufe meiner Erzählung leſen wird.
Im Jahre 1822 hatte ich auch angefangen, die Kuhpockenimpfung in
Syrien vorzunehmen, Die Lymphe dazu bekam ich aus Aleppo, und ſie be-
währte ſich als vollkommen zweckmäßig. Zwei ſouderbare Fälle, die mir in
dieſem Jahre auf Dörfern bei Tripoli vorkamen, mögen hier eine Stelle fin-
den. Die Epidemie der Menſchenblattern wüthete daſelbſt zu dieſer Zeit in
ihrer fürchterlichſten Geſtalt, und raffte gleich einer Peſt Jung und Alt dahin.
Man kannte aber den Gebrauch der Kuhpocken in Syrien eben ſo wenig,
als man ihn vor Jenner's Entdeckung in Europa gekannt hatte, wiewohl ſie
ſich auch in dieſem Landſtriche erzeugen. Ich befand mich, während dem
dieſe Seuche graſſirte, und ſo eben ihre größte Kraft entwickelte, gerade im
Mittelpunkte ihres unheilvollen Wirkens. Eine Witwe, die zwei Kinder,
einen Sohn und eine Tochter hatte, letztere aber mehr liebte, als erſteren,
beſtand hartnäckig darauf, nur den Sohn verſuchsweiſe impfen und erſt dann
ihr Herzenstöchterchen dieſer Operation unterziehen zu laſſen, wenn ſie nach
Ablauf einer Woche, bis zu welcher Zeit ich wieder zu kommen verſprach,
mit der Impfung zufrieden ſein würde. Mir blieb demnach nichts Anderes
übrig, als zuerſt den Sohn zu impfen. Als ich am achten Tage wieder da-
hin kam, um meinen Impfling zu beſuchen, fand ich die Frau im verzwei-
felten Zuſtande. Die Tochter war ihr während dieſer Friſt an den Pocken
geſtorben, und der Sohn befand ſich recht wohl mit einigen dicken, perlen-
ähnlichen Puſteln am Arme. Zu ſpät bedauerte ſie, meinem Rathe nicht
Gehör geſchenkt zu haben, und ſah dem zufolge den Tod ihrer geliebten Toch-
ter als eine gerechte Strafe des Himmels an. – In einem andern Dorfe,
unweit von dieſem, hatte ich in einem Hauſe eine ganze, aus acht Perſonen
beſtehende Familie, zu gleicher Zeit geimpft. Bei meiner Rückkehr am achten
Tage fand ich einen jungen Mann von 20 Jahren im Sterben, in Folge
brandiger Pocken, die bei ihm am Abende deſſelben Tages, wo ich ihn impfte,
ausgebrochen waren. Die Kuhpockenimpfung konnte ihn daher nicht ſchützen,
weil er ſchon von Menſchenblattern angeſteckt war, indem er, wie man mir
30
ſagte, einen an den natürlichen Pocken Verſtorbenen auf dem Rücken fortge-
tragen hatte. Bei den übrigen ſieben in dieſem Hauſe Geimpften fand ich
die ſchönſten Kuhpocken auf den Armen, und ſie blieben auch von der Epi-
demie verſchont.
Man iſt allgemein der Anſicht, daß die Impfung der Kuhpocken nur
während eines Zeitraumes von zwanzig Jahren ihre ſchützende Kraft bewähre.
Ich bin, wenn ich mich recht entſinne, mit Anfang des Jahres 1800 in mei-
ner Heimat geimpft worden, und zwar mit einer ſo guten Lymphe, daß ich
viele bedeutende Menſchenblattern-Epidemien geſehen und behandelt habe,
wie z. B. noch zuletzt in Lahore in den Jahren 1848 bis 1849, ohne daß
ich eine zweite Impfung an mir vorgenommen hätte. Indeſſen kann ich hier
die Bemerkung nicht unterdrücken, daß ich an beiden Armen gleichzeitig von
Arm zu Arm geimpft worden bin, während man ſonſt in der Regel die Im-
pfung nur an Einem Arme vornimmt, und in Ermanglung von Lymphe auch
nur einer mit Waſſer abgeriebenen Kruſte ſich bedient. Schaden können je-
doch die zweiten und dritten Impfungen keineswegs. Auch in Lahore und
deſſen Umgebungen ſind Tauſende von mir geimpft worden. Während dieſer
Zeit bekam ich einmal von engliſchen Aerzten zwei ſehr verſchiedene Kuh-
pockenſtoffe, einen von Ambala, den andern von Delhi. Der von Ambala
war guter Art, der von Delhi aber taugte nichts, indem dabei der Puſteln-
verlauf zu geſchwinde vor ſich ging. Auch war die Areola, welche die Pu-
ſteln umgab, nicht roth und hart genug, und ſo mancher meiner Impflinge
bekam mit dieſer Materie dennoch die Pocken. Ich impfte deßwegen auch
nicht mehr mit dieſem Stoffe, als ich etwas ſpäter den aus Ambala bekam.
- In Tripoli fand ich den neuen Gouverneur Berber, der, obgleich von
minderem Herkommen, durch Liſt, Muth und Entſchloſſenheit der Citadelle und
bald darauf auch der Stadt ſich bemächtigt hatte. Er war ein kurzhalſiger
Mann, von kleinem gedrungenen Körperbau, vom ſogenannten habitus apo-
plecticus, der in Folge ſeiner ſitzenden Lebensweiſe an Goldaderknoten und
hartnäckiger Verſtopfung litt, wogegen er ein Mittel von mir verlangte. Als
ich ihm dießfalls in Gegenwart mehrerer Perſonen ein Klyſtier anrieth, blickte
er mich mit zornglühenden Augen an, als ob ihm dieſes Mittel ſchimpflich
erſchiene, ſo, daß ich wirklich bedauerte, mich auf ſolche Art geäußert zu
haben. Denn ich erinnerte mich im Augenblicke, daß die arabiſchen Aerzte
zwar die guten Wirkungen der Klyſtiere aus Büchern kennen, jedoch nur in
ſeltenen, höchſt dringenden Fällen, wo andere Mittel ſie im Stiche laſſen,
oder ihnen nichts Weiteres zum Verſuche übrig bleibt, davon Gebrauch ma-
chen, weil es in einem Lande, wo die P . . . . . . . e zu Hauſe iſt, für eine
Schande gehalten wird, von ſo etwas zu ſprechen. Ich gab ihm daher auf
ſein Verlangen Pillen, und zwar folgende, die ihm ſehr gut thaten:
31
Rp. Aloes dr. vj.
Masticis
Rosar. rubr. aa. dr. jj.
Syr. absynth. q. s. ut f. massa, ex quaform. pill. gr. jj.
Consp. pulv. cort. cinnam.
Dos. 4–6 Stück vor dem Schlafengehen an denjenigen Tagen
einzunehmen, wo kein Stuhl erfolgt iſt.
Nebſtbei empfahl ich dringend die bekannte diätetiſche Regel: Post
coenam stabis, vel passus mille meabis, d. i. nach dem Eſſen ſollſt du
ſtehn oder tauſend Schritte gehn; oder noch deutlicher, wie es die Engländer
ausdrücken:
After dinner sit a while,
After supper ride a mile.
X Mehrere Jahre hindurch brachte ich die kalten Wintermonate in den
Seeſtädten der ſyriſchen Küſte zu, vornehmlich in Tripoli oder Beirut, wo es
im Winter bloß regnet; die heißen Sommermonate hingegen verlebte ich in
Yverſchiedenen angenehmen Gegenden des Libanon-Gebirges. In Araba un-
weit Saida lernte ich die Lady Eſther Stanhope, dieſes bizarre Original
eines Frauenzimmers, welche ſich Königin von Palmyra nannte, in ihrer Re-
ſidenz kennen, und man erzählte mir verwundert, daß ſie vor Kurzem eine
ganze Ziegenheerde habe umbringen und vergraben laſſen, bloß aus der Ur-
ſache, weil einige räudige Stücke darunter ſich befanden; denn ſie befürchtete,
daß durch den Genuß des Fleiſches ſolcher Thiere oder ihrer Milch eine Epi-
demie im Lande entſtehen könnte.
Unweit Tripoli liegt am Fuße des Libanon in einem romantiſchen
Thale Mesrat el tufä, d. i. Aepfeldiſtrikt, wohin man mich zu einigen Fie-
berkranken verlangte. Meine Freunde riethen mir jedoch in der Meinung,
es herrſche daſelbſt eine anſteckende Seuche, nicht hinzugehen. Deſſen unge-
achtet nahm ich keinen Anſtand, den Hilfeſuchenden meinen Beiſtand ange-
deihen zu laſſen. Ich ritt hin und ſah, als ich in die Nähe des Dorfes an-
langte, die Maroniten-Mädchen (Chriſtinnen) mit Krügen auf den Köpfen,
wie ſie ſo eben vom Brunnen kamen. Jedes von ihnen hielt einen Zwiebel-
kopf in der Hand, woran es zuweilen roch. Die Epidemie hatte den Cha-
rakter eines Synochus, und es waren mehrere Perſonen plötzlich hinter
einander geſtorben, was allenthalben große Angſt verbreitete. So eben
hatten ſie die Seidenernte beendigt, und ich fand die Kranken in elenden
niederen Häuschen, die feinen Luftzug hatten. Ich erachtete es deßhalb für
gerathen, ſie aus ihren Wohnungen heraus und in ihre Fabriken bringen zu
laſſen, wo früher die Seidenwürmer geweſen waren; und wirklich ſtellte ſich
32
dadurch das glückliche Reſultat heraus, daß unter meiner Behandlung auch
nicht ein Einziger ſtarb. -
Von Mesrat el tufá ward ich etwas weiter hinauf auf den Libano
× nach Eito zum franzöſiſchen Erdollmetſch Iſaak Torbei beſchieden, der ſchon
mehrere Tage lang an einer hartnäckigen Angina litt, kein Wort hervorbrin-
gen konnte, und dem Erſticken nahe war, indem er ſelbſt bei der größten
Anſtrengung kaum zu athmen vermochte. Ich unterſuchte ſeinen Rachen, ent-
deckte darin einen großen reifen Abſceß, und öffnete denſelben unverweilt,
worauf der Kranke, wie man ſich leicht denken kann, mit einem Male im
Stande war, leichter zu athmen. Seine gänzliche Herſtellung erfolgte bald
x darauf. Von Eito brachte man mich nach Kannobin, der Reſidenz des Ma-
roniten-Patriarchen, wo der Biſchof Mutran Seman ſehr krank darnieder
lag. Kannobin liegt an einer ſchräg auflaufenden Anhöhe in einem großen
Thale, und es bietet ſich von da aus eine ungemein romantiſche Ausſicht
auf die Gegend dar. Es iſt jedoch dieſes Kannobin keineswegs eine Stadt
wie das Ditionnaire encyclopédique français 2 Edition irrig angibt. Der
Landesſitte gemäß ließ ich mir auch hier, wie allenthalben, das Honorar für
die Viſite im Voraus bezahlen, weil ich nicht wiſſen konnte, ob ich den Kran-
ken noch lebend antreffen würde. In Kannobin angelangt, fand ich den Bi-
ſchof im bewußtloſen Zuſtande am Nervenfieber darnieder liegend. Nach nä-
herer Unterſuchung bot ſich mir wenig Hoffnung für ſein Aufkommen dar.
Seine zahlreichen Anverwandten ſchienen dieſelbe Anſicht zu theilen; denn
ſie hatten ſich ſämmtlich an ſeinem Lager eingefunden. Ich kam mit den
Brüdern des kranken Biſchofs überein, wie viel mir für die Kur deſſelben zu
entrichten käme, und ließ mir die Hälfte der Summe für die Arzeneien im
Voraus bezahlen. Die andere Hälfte für meinen ärztlichen Beiſtand ſollte
mir der Kranke ſelbſt nach erfolgter Geneſung einhändigen. Da dieſes
Uebereinkommen mit den Brüdern ſchriftlich in Kontraktsform abgeſchloſſen
worden war, ſo wurde die betreffende Urkunde dem Geſetze gemäß auch von
mehreren Zeugen unterſchrieben. Nachdem dieſes geordnet war, entfernte ich
die Menge der läſtigen Zuſchauer, welche das Krankenbett umgaben, und in
jeder Beziehung ſtörend einwirkten, bis auf vier Perſonen, denen ich die fer-
nere Beſorgung des Patienten anvertraute. Ich hatte nun die nöthige Muße,
um bei einigem Nachdenken zu erſehen, daß der Kranke durch die ganz ver-
kehrte Behandlungsweiſe ſeiner bisherigen Aerzte in den jetzigen Zuſtand ge-
rathen war. Man hatte ihm nämlich ohne allen Grund eine Maſſe Blutes
entzogen, und ihn, von einer gleich unrichtigen Anſicht geleitet, verſchiedene
Ptiſanen und Purgiermittel nehmen laſſen. Wie ich von den Umſtehenden
erfuhr, hatte er ſeit den vier Tagen, während welchen er im bewußtloſen Zu-
ſtande dahin lag, keine Entleerung gehabt. Ich fand es daher räthlich, die
33 *
Kur mit einem erweichenden Klyſtiere zu beginnen, und die gute Wirkung
blieb nicht aus. Ich lüftete hierauf das Zimmer, ſpritzte dem Kranken zu
verſchiedenen Malen mit Roſenwaſſer gemiſchten Eſſig ins Geſicht, und
ließ ihm die kalten Füße künſtlich erwärmen. Um 10 Uhr Abends legte ich
ihm ein blaſenziehendes Pflaſter auf den Nacken, und gab ihm folgendes
Pulver:
Rp. Op. pur. gr. v. Camph. gr. jj. Ipecac. gr. j. Tart. stib. gr. ß.
Sacch. alb. Scr. ß. M. f. pulv.
Dieſes Pulver ſchüttete ich ihm in den Mund, und ſpülte es durch etwas
langſam nachgegoſſenes Waſſer von der Zunge ab, worauf er bald in einen
ſtarken Schweiß gerieth und die Nacht ziemlich ruhig zubrachte. Es war dieß
der günſtige Erfolg, den ich von dieſer Miſchung in dergleichen Fällen ſo
oft geſehen hatte, während geringere Opiumgaben von 1 bis zu 2 Gran
die Krankheit nur verſchlimmerten. Durch dieſe eingetretene und gut verlau-
fene Kriſis war der Kranke gerettet. An demſelben Tage, als ich die Beſ-
ſerung des Biſchofs verkündigte, fand ich Gelegenheit, in eben dem Hauſe
eine zweite Kur zu machen, die ſchon in einigen Stunden beendigt war, und
deßhalb nicht geringes Aufſehen erregte. Es litt nämlich der Sakriſtan des
Patriarchen an einem unregelmäßigen Tertianfieber; und da es gerade der
fieberfreie Tag war, er über Schwindel, Appetitmangel und Mundbitter-
keit klagte, ein ſchlechtes Ausſehen und die weiße Augenhaut gelblich gefärbt
hatte, ſo gab ich ihm ein Brechmittel aus Tartar. stibiat. beſtehend in auf-
gelöſtem Zuſtande und abgetheilten Doſen ein, worauf er ſich übergab, und
einen langen Bandwurm ausbrach, an dem ich ſo lange zog, bis ich ihn ab-
riß. Als ich ihm hierauf eine weitere Doſis Brechweinſtein nachgab, wirkte
es nicht mehr aufwärts, ſondern, wie es oft zu geſchehen pflegt, abwärts,
und ſomit wurde auch der Reſt des Wurmes abgeführt. Ich ließ ſowohl die
durch das Erbrechen entleerten als auch die durch das Purgiren abgegangenen
Stücke des Wurmes ſammeln, und rein gewaſchen an einer Elle abmeſſen.
Die Länge aller zuſammen betrug 52 Ellen. Ueberdieß zeigten ſich noch drei
Köpfe, woraus ich in der Vorausſetzung, es würden dadurch drei Bandwürmer
konſtituirt, den Schluß zog, daß auch drei ſolche vorhanden geweſen ſeien,
mithin kein Solitarius, wie man unrichtig den Bandwurm zu benennen pflegt.
Es war die Taenia osculis superficialibus (the broad tape worm). Ich
bewahrte dieſe Stücke in Spiritus, und führte ſte mit mir herum, um ſelbe
den Leuten zu zeigen. Allein es war für die Bewohner der dortigen Ge-
genden nichts Neues, indem der Bandwurm auf dem Libanon, wie ich hörte,
eine bekannte Sache war. Während ich mich damit beſchäftigte, den Band-
wurm zu meſſen, kam der alte Patriarch Hanna zu mir, ſah mir eine ge-
raume Weile mit vielem Intereſſe bei dieſer Beſchäftigung zu, ſetzte ſich
34 *
dann, und fragte mich plötzlich ganz unvermuthet, ob ich den Napoleon ge-
kannt hätte?
X O ja, antwortete ich, wenn auch nicht perſönlich, doch dem Namen und
dem Rufe nach.
Wodurch fragte er weiter, hat er ſich denn einen ſo großen Ruhm er-
worben, daß ſein Name ſogar bis zu uns gedrungen iſt?
Durch ſein außergewöhnliches Feldherrntalent, war meine Erwiderung,
wodurch es ihm gelang, in kürzeſter Zeit die mächtigſten Heere zu ſchlagen,
und ſämmtlichen Herrſchern Europa's Geſetze vorzuſchreiben.
Wenn das ſo iſt, fuhr er weiter fort, wie kommt es, daß er in die
Gefangenſchaft der Engländer gerieth?
In Folge ſeines unglücklichen Winter-Feldzuges in Rußland, bedeutete
ich ihn, und ſeines zu großen Vertrauens auf den Edelſinn der Engländer,
denen er ſich überlieferte, als er der Uebermacht ſeiner Feinde erlegen war.“
Er iſt erlöſt, fiel er mir in die Rede. Vor kurzem iſt die Nachricht
aus Tripoli angelangt, daß er geſtorben ſei.
Friede ſeiner Aſche! rief ich bei dieſer Kunde tief erſchüttert aus, mit ihm iſt
ein Rieſengeiſt, wie deren die Geſchichte wenige kennt, dieſer Welt entſchwunden.
Bei dieſem Ausrufe erhob ſich der ehrwürdige Greis, ſichtlich bewegt,
von ſeinem Sitze, wankte ſchweigend auf mich zu, legte die eine ſeiner zit-
ternden Hände auf mein Haupt, und ertheilte mir mit der andern thränen-
feuchten Auges ſeinen Segen.
Die Bewohner des Libanon glauben, daß die häufige Erzeugung des
Bandwurmes in ihrem Lande eine Folge des Genuſſes des rohen Fleiſches ſei,
worauf ſie unmäßig Branntwein trinken. Allerdings kann dieſer Umſtand viel
dazu beitragen. Die Haupturſache der Entſtehung deſſelben ſcheint mir jedoch
in dem Umſtande zu liegen, daß die ärmeren Leute, die auch am meiſten dieſem
Uebel ausgeſetzt ſind, in den Zimmern, wo die Seidenwürmer aufgezogen werden,
ſchlafen, und die ſchädlichen Stoffe der faulenden und ſich zerſetzenden Maul-
beerbaumblätter, wovon ſich die Seidenwürmer nähren, einathmen – eine
Anſicht, der ich mit um ſo mehrerem Rechte huldigen zu können glaube, als
die Cortex radicis mori nach homöopatiſchen Grundſätzen als ein Anthel-
> minticum anempfohlen wird. Die Leute dort zu Lande haben eine eigen-
thümliche Methode, ſich vom Bandwurme zu befreien, wenn er ihnen läſtig
wird, d. h. wenn er üble Zuſtände bei ihnen hervorbringt, was jedoch
ſelten der Fall iſt, indem er größtentheils von ſelbſt ſtückweiſe abgeht.
Sie nehmen nämlich am frühen Morgen nüchtern ein Stückchen gemeiner
Seife (dr. jj.–dr. jjj.) in einer von den Samenkörnern gereinigten Feige;
hierauf braten ſie ein fettes Fleiſch am Kohlenfeuer, um wie ſie glauben,
den Wurm in den Magen heraufzulocken, kauen dann den Braten, ohne
weder den Speichel, noch den ausgeſogenen Saft hinabzuſchlucken. Wenn ſie nun
glanben, daß der Wurm bereits im Magen iſt, was man fühlen ſoll, ſo trin-
ken ſie auf einen Zug bei zugeſtopften Naſenlöchern eine tüchtige Gabe ſtar-
ken Spiritus, der den Wurm (vielleicht auch den Kranken) angreifen und
berauſchen ſoll, und der ihn in den Unterleib hinabtreibt, von wo aus er
vermittelſt eines ſtarken Purgirmittels herausgeſchafft wird. Eine wahre
Pferdekur!
Hat man den Wurm im Magen, ſo iſt ja der nächſte Weg der nach
oben, vermittelſt Brechweinſtein (wie ſo eben erzählt wnrde), daher man
den ſtarken Branntwein und das draſtiſche Purgirmittel entbehren kann.
Glaubt man jedoch, daß letzteres mit dem Wurm zugleich den Schleim,
ſein Neſt, abführt und vom Organismus entfernt, ſo kann man ſelbes auch
ohne Spiritus einige Tage nach erfolgtem Abgange des Wurmes in An-
wendung bringen. Ohnweit Kannobin, unter den höchſten Gipfeln des Li->E-
banon, wo ein ewiger Schnee liegt, unter dem aber auch zugleich die welt-
berühmten Cedern wachſen, befinden ſich die Dörfer Eden und Beſcherri, wo
ich ebenfalls im Sommer 1821 mehrere günſtige Kuren machte, ſogar die
Häuptlinge der Maroniten nnd Druſen (den Sheik Beſchir und den Emir
Beſchir) kennen lernte, indem ſie wegen Rebellen mit ihren Truppen hin-
gekommen waren. Ich ertheilte ihnen ebenfalls ärztlichen Rath, was zur
Folge hatte, daß ich ſpäter auch nach ihren Reſidenzen, nämlich nach Tidin
(oberhalb Delkamer) und nach Muktara gerufen wurde, wo ich ebenfalls
bedeutende Kuren machte, ſo daß ich mehrere Jahre hindurch in dem heiligen
Lande, in den ſchönſten romantiſchen Gegenden recht angenehm verlebte.
Ich verſuchte auch in Beſcherri zu impfen, doch ich fand, daß die Einwohner
nicht geeignet dazu waren; der Stoff griff nicht an, und ich ließ mir ſagen, daß
Niemand unter ihnen die Pocken bekomme, und daß, weil ihre Kühe in man-
chen Jahren die Pocken haben, deren Urſache der Wechſel des Klima's ſein
ſoll. – Die Einwohner der hohen Regionen bringen nämlich mit ihrem Viehe
den Winter in der Ebene, in Sgorta unweit Tripoli zu. Daraus ſchließe ich,
daß die Beſcherrier von ihren Kühe-Pocken inficirt, vielleicht ſchon in der Ge-
neration – geſchützt vor den Menſchenblattern ſind.
Eine beſondere Krankheit, die auf dem Libanon ſo häufig vorkommt, iſt
das ſogenannte häbet el kei (Brenngeſchwür), welches ganz verſchieden iſt
von dem in Aleppo und in Bagdad endemiſchen Butone d'Aleppo, einem
Geſchwür, das ſo gerne auf den Backen der ſchönen jungen Frauen ſich
ausbildet, ein Jahr eitert, und eine garſtige Narbe hinterläßt, aber nicht
lebensgefährlich iſt. Das hábet el kei hingegen kommt als ein akutes, oft
lebensgefährliches Geſchwürchen vor, und zwar in den innern ſowohl als
äußern Theilen, weßhalb ſeine Erkennung öfters eine ſchwierige Sache iſt;
Reiſeerlebniſſe. 3
Ä
34
wenn man es jedoch erkannt hat, ſo kann man die Heilung deſſelben augen-
blicklich mit dem glühenden Eiſen (woher es auch den Namen häbct el kei,
Geſchwür zum Brennen, hat) bewirken, gleichviel ob ſeine Erzeugung in inne-
ren oder äußeren Organen ſein mag. – Daher ſieht man auch auf dem
Libanon ſo viele Kinder, bei denen das Cauterium actuale als Praeventive
auf den Vorderkopf applizirt worden iſt. Kommt dieſes Geſchwürchen äußer-
lich vor (z. B. im Geſichte), wo ein brennendes Knötchen entſteht, das eine
bläuliche, zuletzt eine ſchwarze Farbe, wie ein Carbunculus bekommt, ſo iſt
es lebensgefährlich, wenn man ihm nicht bei Zeiten zuvorkommt, es ſogleich
örtlich mit dem glühenden Eiſen brennt, und zerſtört. Beim Brennen ſolcher
Geſchwüre ſoll man manchmal das Zerplatzen hören, was als ein gutes Zei-
chen angeſehen wird.
& In Agoſta, der Provinz Keſtroan, kam mir ein Fall vor, der mich,
oder beſſer geſagt, unſere europäiſche Curart, die man lege artis heißt, be-
ſchämte. Ich wurde nämlich gleich im Anfange einer akuten Ophthalmie
einer Frau aus einem der erſten Häuſer der Scheik hoasni (Edelleute von
alter Herkunft) um Hilfe gerufen, wo ich den antiphlogiſtiſchen Apparatus
in ſeinem ganzen Umfange verſuchte, nämlich zur Ader ließ, Blutegel an-
ſetzte, blaſenziehende Pflaſter legte, Calomel, Brechweinſtein in kleinen Ga-
ben, Laxiertränkchen (aus Senna, Manna, Salz u. ſ. w.), Dover's Pulver,
nebſt verſchiedenen Collyrien aus Sublimat, Plumbiacet., Laudanum, Cam-
pher, Roſenwaſſer u. ſ. w. ohne merkliche Beſſerung anwendete, bis ich eines
Morgens unerwartet meine Kranke beſſer fand, was ich ſogleich meiner Me-
dizin zuſchrieb. Nein! ſagte die Kranke, meine Beſſerung verdanke ich Ihren
Medizinen nicht, wohl aber dem Schuſter Ibrahim; dieſer kam geſtern Abends
zu uns, ſah, daß ich an den Augen litt, und erkannte meine Krankheit ſo-
gleich für das hábet el kei. Er brannte mich hierauf, und ſeit dem Au-
genblicke befinde ich mich beſſer und habe auch ruhig geſchlafen. Ich erſuchte
ſie, den Ustad (Meiſter) Ibrahim rufen zu laſſen, was ſie auch that. Er
kam, und ich fragte ihn, wie er habe wiſſen können, daß die Urſache dieſer
Augenentzündung das hábet el kei geweſen ſei. Seine Antwort war, daß
man es jederzeit an folgenden Umſtänden erkennen könne:
1. Blutentziehungen mit den übrigen Mitteln verſagen ihren Dienſt.
2. Der Kranke hat einen üblen Mundgeruch, ſein Speichel zieht ſich
in Fäden.
3. Es findet ein örtlicher Brennſchmerz Statt, der den Kranken Tag
und Nacht quält, was eigentlich (wie er meinte) das beſte und zuverläßigſte
Kennzeichen fürs Kei (Brennen) ſei.
Außer dieſem verſtand Ibrahim wenig oder gar nichts von anderen
Krankheiten: demungeachtet konnte man ihm nicht ſagen: Schuſter bleib bei
35
deinem Leiſten. – Das Cauterium actuale war auch bei dieſer Frau auf den
Vorderkopf applicirt worden, nachdem zuvor die Haare dieſer Stelle mit
einem Scheerchen knapp abgeſchnitten waren. – Es iſt kein Zweifel, daß die
Wirkung des glühenden Eiſens heftiger und eindringender iſt, als die eines
blaſenziehenden Pflaſters, und durch letzteres nicht erſetzt werden kann, weß-
halb es auch bei den Arabern noch heutigen Tags (bei Menſchen und Thie-
ren) ſo häufig angewendet wird. – Die europäiſchen Aerzte unſerer Zeit
hingegen machen wenig Gebrauch davon, vermuthlich, weil ſie die damit ver-
bundenen heftig eindringenden Schmerzen befürchten, was aber eigentlich ge-
rade das iſt, was eine heilſame Wirkung hervorbringt.
In Tripoli (Syriens) führte ich mir durch Unvorſichtigkeit ein höchſt
unangenehmes Ereigniß herbei, aus dem ich aber manch' Lehrreiches entnahm,
weßhalb ich dieſe Begebenheit hier mittheile. Als ein paſſionirter Jäger
ſchon ſeit meiner Jugend war ich in einem Sumpfe ein oder zwei Stunden
lang den wilden Enten nachgegangen. Es geſchah dieß zur Winterszeit,
an einem öden einſamen Orte, eine deutſche Meile von der Stadt, und
nicht weit vom Meere. Ich befand mich hier ganz allein, und war ſo in
die Jagd vertieft, daß ich erſt kurz vor dem Sonnenuntergange daran
dachte, es ſei ſchon die höchſte Zeit, nach Hauſe zurückzukehren. Ich ver-
ließ nun den Sumpf, ſetzte mich am Rande deſſelben auf die Erde, um mich
wieder anzukleiden; doch wer ſchildert meinen Schrecken! meine Füße waren
unbeweglich, ſtarr und gelähmt, ſo daß es mir unmöglich war, die Hoſen und
Stiefel anzuziehen. Doch mein Entſetzen ſtieg noch, als ich bedachte, daß
ich hier, in der Wüſte, von jeder menſchlichen Hilfe entblößt ſei! Was ſoll
nun aus mir werden, ſoll ich durch den Froſt der Nacht zu Grunde gehen,
oder die Beute der Hyänen, Tieger und anderer Raubthiere werden, die hier
ihre nächtlichen Streifzüge halten! Dieſe und ähnliche Gedanken ſtiegen in mir
auf; kurz ich befand mich in einem Zuſtande der Verzweiflung. Doch, wenn
die Noth am größten iſt, iſt auch die Hilfe am nächſten. Ich erinnerte mich
in demſelben Augenblicke, daß ich die Unvorſichtigkeit begangen hatte, ermü-
det und erhitzt in den Sumpf zu gehen, weßhalb ich ſo lange nichts fühlte, als
ich darin herumwatete, und das mir zugezogene Uebel in ſeiner ganzen Ge-
ſtalt erſt kennen lernte, als die kalte Luft mit dem Körper in Berührung kam.
Eine Lähmung der Füße (eine Paraplegie) hatte ſich plötzlich ausgebildet,
und es gab nur ein einziges wirkſames Hilfsmittel, nämlich wieder einen all-
gemeinen Schweiß hervorzubringen. Doch, wie dieß bewirken? Hier war
guter Rath theuer! – Aber Noth und Verlegenheit machen erfinderiſch.
Ich ergriff meine dicke tuchene Hoſe, rollte ſie zuſammen, und rieb mit
aller mir zu Gebote ſtehenden Kraft unermüdet die Füße damit, und
zwar ſo lange, bis meine Hände ermüdeten, und zugleich mein ganzer
3 A
Körper mit Schweiß benetzt wurde. Zu gleicher Zeit merkte ich mit Vergnügen,
daß meine Füße anfingen, etwas gelenkig zu werden; ich ſetzte von neuem
die Operation fort, und brachte es endlich ſo weit, daß ich, obwohl noch mit
großer Mühe und Anſtrengung, im Stande war, meine Stiefel und Hoſen
anzuziehen und mich nach Hauſe zu ſchleppen, wo ich in ſpäter Dunkelheit
ankam. Sogleich ließ ich mir ein warmes Bad bereiten, ſetzte mich hinein,
verweilte ungefähr eine halbe Stunde darin, verließ hierauf ſelbes, um ſchnell
ins Bett zu ſteigen, wo ich noch warmen Punſch trank, der mich wieder
in Schweiß brachte. Ich entſchlief, und als ich des Morgens erwachte,
waren meine Füße ſo wie früher zum Dienſte geſchickt.
Eben zu der Zeit kam mir im engliſchen Conſulate in Tripoli (Syriens)
ein ſeltener Fall vor, wo der ſogenannte Kaiſerſchnitt bei einer Gebärenden
wegen organiſcher Fehler vorgenommen werden ſollte, und zu deſſen Verrich-
tung ich bereit war, jedoch vom griechiſchen Biſchof dazu deshalb keine Er-
laubniß erhielt, weil erſtlich die Operation etwas Ungewöhnliches war, ſo-
dann, weil ich für das Leben der Mutter nicht gutſtehen konnte. Sogar
nach dem Tode der unglücklichen jungen Frau (Georgius Jani's) wollte er es
nicht zugeben, durch eine Operation das Kind zu retten; was ich mit meinen
Freunden, den Gebrüdern Katziflis (Zwillinge, kaum zwanzig Jahre alt, von
denen der eine öſterreichiſcher, der andere engliſcher Conſul war), ſo oft be-
dauert habe. – In Bagdad kam mir folgender Fall vor: die im 8. Monate
ſchwangere Frau eines armeniſchen Geiſtlichen war in Folge einer allgemei-
nen Verbrennung geſtorben, und ein gewiſſes Zucken noch längere Zeit nach
ihrem Tode zu beiden Seiten des Bauches gab Anlaß zur Vermuthung
eines daſelbſt befindlichen Zwillings, den man retten wollte, mich des-
halb aufſuchte, doch leider erſt dann antraf, als es ſchon zu ſpät war. –
Ich betrachte die Geſchichte dieſer unglücklichen Frau als eine lehrreiche und
erzähle ſie deshalb hier ebenfalls, damit ſie denjenigen, die ihrem Gewerbe
zufolge mit Weingeiſt oder anderen brennbaren Materialien umzugehen haben,
als Warnung diene, wie vorſichtig man mit dergleichen Sachen umgehen
müſſe. Die Frau war nämlich ſpät in der Nacht mit dem Lichte in der
Hand in ein oberes Zimmer gegangen, wo ſie aus einer Damegäne (ein
großes mit Stroh umwundenes Glas) Branntwein ausſchüttete, wobei der
Geiſt an der Kerze, die ſie etwas zu nahe geſtellt, Feuer fing. Anſtatt nun
mit der Hand die Mündung der Damegàne zu verſtopfen, und ſo den Zu-
tritt der Luft abzuhalten, wobei das Feuer ſicher erloſchen wäre, hatte ſie in
der Angſt und Verlegenheit die Damegäne fallen laſſen, welche zerbrach und
durch das gleichzeitige Beſpritzen ihre Kleider in Feuer ſetzte. Erſt nach
längerer Zeit fand man ſie daſelbſt im dunklen Zimmer ohnmächtig in der
Aſche ihrer Kleider liegen.
ZI
Aus Tripoli holte man mich ins Gebirge, nach Akar, zum Prinzen Ali -
(Eſat Bef, der ſammt ſeiner ganzen zahlreichen Familie (Frau, Bruder, Kinder
und Sklavinnen) von der Lues inficirt war, die, obwohl unter verſchiedenen
Formen und Complicationen vorkommend, doch überall als Syphilis secundaria
klaſſifizirt werden konnte; wogegen ich zu jener Zeit (1822) noch kein beſſeres
Mittel kannte, als den Salmiak in Verbindung mit dem ätzenden Sublimate
und das Decoctum spec. lignorum (Sarsaparill, Lign. sanct., u. ſ. w.)
als Beihilfe. *
Während dieſer Cur in Akar hörten wir, daß der Abdula Paſcha von
Acri wegen eines Streites mit dem Paſcha von Damascus Krieg zu führen
angefangen und unter dem Commando des Emir Beſchir Truppen, größ-
tentheils Chriſten (Maroniten vom Libanon) und Druſen in die heilige Stadt
- Damascus, Bab el Kab 6 (der Eingang zum muhamedaniſchen Heiligthum
in Mecca) geſchickt habe, und die Damascener geſchlagen worden ſeien; was
die Pforte veranlaßte, ſogleich 5 Paſchas nach Acri zu ſchicken, die Köpfe
des Abdula Paſcha, des Emir Beſchir und den des neuen Gouverneurs
von Tripoli, meines Berber zu verlangen, und zwar deßhalb, weil er Antheil
an dem Kriege genommen und Truppen mitgegeben hatte. – Ali Eſat Bef
benutzte die Gelegenheit, da er ſeine Anhänger in Tripoli hatte, kam aus
Akar herab, blockirte und bombardirte Tripoli, und zwang es zu kapituliren.
Berber ſperrte ſich einſtweilen in der Feſtung der Stadt ein, aus welcher
er nur mit einigen Bedingungen heraus kam. Sein ſpäteres Schickſal iſt
mir nicht bekannt. Die 5 Paſchas kamen herbei, und dies ſo plötzlich, daß
(Emir Beſchir nur noch ſo viel Zeit gewann, um entfliehen zu können; er
ſchiffte ſich auf einem franzöſiſchen Schiffe zwiſchen Seida und Beiruth nach
Egypten ein, wo er durch den Mehemed Ali Paſcha von der Pforte Pardon
für ſich, Berber und ſeinen Herrn, den Abdula Paſcha, der ſich in Acri ein-
geſchloſſen hatte, erwirkte, was aber, nebenbei geſagt, eine ungeheure Summe
Geldes koſtete. Wie ich ſo eben in London vom Miſſionär J. Wolff erfahren
habe, ſollen Abdula Paſcha und der Emir Beſchir gegenwärtig in Conſtantinopel
ſein. Bei der Belagerung Acris war ich zugegen, und fand da nur zu gute
Gelegenheit, mich in chirurgiſchen Verrichtungen und Operationen zu üben,
indem die Garniſon von Acri nächtliche Ausfälle machte und viel Un-
glück anrichtete. – Ich hatte ein Dutzend von inländiſchen Chirurgen (oder
Barbieren, Dſcherah's) als Untergeordnete, denen ich theoretiſchen und prakti-
ſchen Unterricht ertheilte.
Die Tieger ſind zwar ſeltener auf dem Berge Libanon anzutreffen;
jedoch wurde zu meiner Zeit der Befehl des Emir Beſchir erlaſſen, daß
von einem jeden Tieger, der da erlegt würde, der Schnauzbart eingeliefert
werden müſſe, damit keine Vergiftungen damit geſchehen könnten. Dieſer ſon-
X
Z8
derbare Befehl veranlaßte mich ſpäter, in Lahore die Wirkungen deſſelben zu
erforſchen, die man unter dem Namen Tigrine angegeben finden wird.
Des Antikenhandels wegen hatte ich eine Reiſe aus Syrien nach
Alexandrien zu machen, weßhalb ich von Beiruth aus vorläufig eine Luſtreiſe
machte, die für mich einen ſehr günſtigen Erfolg hatte. Ich war nämlich
über Haſpeie und Raſcheie nach Damascus gereiſt, von wo ich mit Hadſchi's
(türkiſchen Pilgern) nach Homs und Hama kam, und daſelbſt eine ziemlich
anſehnliche Sammlung von alten Münzſtücken (in Gold, Silber und Ku-
pfer), wie auch einige gravirte Steine an mich brachte. Meinen Rückweg
ſchlug ich über Akar und Tripoli nach Beiruth ein, wo ich mich auch ſogleich
auf einem engliſchen Schiffe nach Alexandrien einſchiffte. Auch dieſe kleine
Reiſe hatte ihre ſonderbaren Abenteuer. Sie fand zur Zeit ſtatt, als
X nach der Revolution der Griechen viele Korſaren im mittelländiſchen
Meere ſich aufhielten. An demſelben Tage, wo wir die mit ewigem Schnee
bedeckten Gipfel des Libanon aus dem Geſichte verloren, bekamen wir in
einer mondhellen Nacht 5 Kriegsſchiffe zu Geſichte, die uns umringten,
unſern Capitän ſchimpſlich behandelten, und jedes einzeln ihn auf ihr
Schiff verlangten, ſo daß er nicht wußte, wohin er gehen ſollte, und da-
her auf ſeinem Schiffe blieb, bis man von 4 Seiten Truppen zur Unter-
ſuchung in unſer Schiff ſchickte. Die Unterſucher verſtanden ſehr wenig
von Galanterie und ſchickten ſich eben an, mit Silberthalern gefüllte Geldbeutel
fortzutragen, worauf es zwiſchen ihnen zu Streitigkeiten kam, die ſehr arg hät-
ten endigen können, denn ſchon waren Piſtolen, Säbel nnd Meſſer gezo-
gen. Glücklicherweiſe entſtand kein Unglück. Dies war eine Truppe Mebe-
med Ali's, die patrouillirte; ſie nahmen unſern Capitän mit, unterſuchten ſeine
Papiere, führten ihn von einem Schiffe aufs andere, welcher Akt 4 Stunden
X Zeit koſtete, weßhalb er, da dieſer Vorgang unweit der Inſel Cypern ſich
ereignete, daſelbſt ſeine Klage anbrachte, und die Satisfaction in Alexan-
drien erlangte, welche darin beſtand, daß auf höhern Befehl dieſe Patrouille
zurückberufen wurde.
In Cypern beſuchte ich meinen Freund, den franzöſiſchen Erkonſul von Tripo-
lis (Syriens) Mrs. Reynold, dem ich ſehr willkommen war, da er gerade
meines ärztlichen Rathes bedurfte. So hatte ich auch in Alexandrien, während
meines kurzen Aufenthaltes daſelbſt, Gelegenheit, einen meiner Landslente,
einen Ungar, von üblen Fußgeſchwüren zu befreien, von dem ich zum An-
denken ein Schreiben aufbewahre, wo es unter anderm heißt: „Erkennen
Sie an Gegenwärtigem den innigſten und aufrichtigſten Dank für die voll-
kommene Heilung meines gefährlich krank geweſenen Fußes, mit der Bitte,
auch in weiter Entfernung Ihres wahren Freundes zu gedenken. Alexan-
drien, in Egypten, den 1. April 1823. Attanas Keptenaf.“
>
Z9
Zu derſelben Zeit wüthete die Peſt wieder furchtbar in Alexandrien, X
wo eben ein Israelite Dr. Marpurgo die Direktion des Spitals hatte. Zu
den von der Peſt Ergriffenen gehörte auch ein Italiener, Namens Bellmondo,
ein Apotheker, der ſchon am andern Tage zu den Todten gehörte. Es hieß
nämlich: Il povero Bellmondo, è nell' altro mondo! – Ich beobachtete
auch hier den Gang der Peſt, doch hielt ich mich nicht lange auf, und
trat meine Rückkehr nach Syrien an. Ich hatte das Unglück, mich auf
einem alten däniſchen Schiffe einzuſchiffen, das allenthalben Waſſer einließ,
ſo daß man Tag und Nacht an der Pumpe arbeiten mußte. Nach meiner
Rückkehr von Alexandrien wählte ich zu meinem Aufenthalte die öſtliche X
Seite des Libanon, und fing meine Praxis im Städtchen Sahli an, das
eine ſchöne Lage am Thale Balbek hat, wo die berühmten Ruinen des
Sonnentempels (Heliopolis) dem zerſtörenden Zahne der Zeit trotzend,
nach Jahrtauſenden noch feſt wie Felſen daſtehen, und von den Reiſenden
als eines der merkwürdigſten Alterhümer bewundert werden. Da ich in der
Nähe derſelben wohnte, ſo begleitete ich die damals dort durchreiſenden
preußiſchen Naturforſcher, die Doktoren Hemprich und Ehrenberg, bis nach ×
Balbek. Dr. Ehrenberg iſt der rühmlichſt bekannte Naturforſcher, der ge-
genwärtig noch in Berlin lebt. – Von Sahli begab ich mich nach Da-»
maskus, um auch daſelbſt, wo ich früher nur durchgereiſt war, einige Zeit zu
praktiziren. Zu dieſer Zeit war ein Kapuziner-Geiſtlicher Padre Tomaſo in K
Damaskus im Convent (Kloſter), der die Kuhpocken impfte, und außerdem
kurirte. Aber wie kurirte er ? Möge folgende ergötzliche Geſchichte meinen ver-
ehrten Leſern eine Aufklärung darüber geben. Ein Goldſchmied, in mittlern Lebens-
jahren, Katholik, kam zu mir, und verlangte ein Aphrodisiacum; er geſtand, daß
er durch früher ausgeübte Onanie ſeine Körperkräfte ſo geſchwächt habe,
daß er nun nicht im Stande ſei, den Pflichten der Ehe zu genügen. Er be-
finde ſich, fügte er hinzu, in einer um ſo peinigenderen Lage, als er Bräu-
tigam ſei, und ſchon nächſten Sonntag die Hochzeit ſtattfinden ſolle. – Ich
wollte ſeinem Wunſche willfahren, doch wahrſcheinlich ſchien ihm das zu viel,
was ich für die Medizin verlangte, weßhalb er es für rathſam hielt, ſeine
Zuflucht zum Padre Tomaſo zu nehmen, um ſo mehr, da er vielleicht die
Medizin von demſelben ganz umſonſt bekam. Montag, am Tage nach der
Heirath kam Padre Tomaſo mit Tagesanbruch ganz verlegen zu mir geeilt,
und fragte mich, wie der Fehler wieder gut zu machen ſei, indem der Goldſchmied
in Folge einer übergroßen Gabe von Canthariden an einer ſtarken Colik
mit Harn- und Stuhlverſtopfung leide. – Obwohl ich von Mitleid ergriffen
war, ſo konnte ich mich doch des Lachens nicht enthalten. Ich verlangte den
Kranken zu ſehen, worauf er mir ſagte, daß er die Meſſe leſen, und dann mich
hinführen wolle. Da meine Wohnung dem Convente gegenüber lag, kam
40
er auch bald und führte mich ins Hochzeitshaus. Es war eines der größten Chri-
ſtenhäuſer – eine der erſten Familien von Damaskus. Im großen Hofe und
im Salon, wodurch wir paſſirten, ſah ich im Vorbeigehen viele hübſche Frauen,
die gar nicht ſcheu waren, ſich mit Schmuck beladen ſehen ließen, weil ich
ebenfalls ein Chriſt und mit dem geiſtlichen Herrn kam, obwohl ich orienta-
liſch gekleidet war, was in Damaskus nicht anders ſein kann. Ich fand den
unglücklichen Bräutigam in einem großen Zimmer im Winkel vor Schmerzen
zuſammengekauert ſitzen; er hatte nur einen Diener bei ſich. Er erzählte,
daß er nur den dritten Theil von dem majun (Latwerge), den ihm Padre
Tomaſo gegeben, eingenommen habe, doch – ſtatt der gehofften Freuden – ſolche
Schmerzen empfinde, die nicht mehr zu ertragen wären. – Ich gab ihm ſogleich
einige Pillen, die ich mitgenommen hatte, die aus Opium, Campher und Ipeca-
cuanha beſtanden, und verordnete ihm den freien Gebrauch der Mandelmilch,
welche beide Mittel ihm wohl thaten und worauf ich ihn von der Impotenz befreite.
Dem jährlichen Gebrauche zufolge kam von Conſtantinopel der Surra-
Gmini (Pilgerführer) mit einigen Tauſend Muſelmännern, die ſich in Da-
maskus mit denjenigen, die aus Bagdad und Perſien kamen, vereinigten,
und mit dem Paſcha von Damaskus nach dem Ramazan (Faſtenzeit) nach
Muzerib in die Wüſte reiſten, wo zwar nur eine armſelige Feſtung iſt, doch
ein großer Jahrmarkt gehalten wird, viele damaszener Kauf- und Handels-
leute hinreiſen, und wo die Araberhäuptlinge verſchiedener Stämme aus der
Wüſte zuſammenkommen, ihre Waaren, wie z. B. die beſten Pferde zum Ver-
kaufe hinbringen, und vom Paſcha und Surra-Emini die Gelder und Ehrenklei-
der empfangen, für die ſie ſich verpflichten, die nöthigen Kameele für die
Pilger nach Mekka hin und zurück herbeizuſchaffen, ohne welche Vorkehrun-
gen es nicht möglich wäre, den Weg durch die große Wüſte zu machen.
Ich begleitete den Paſcha von Damaskus hin und zurück; bei meiner
Rückkehr faud ich Hrn. Henri de Turk aus Brüſſel, der von Paris gekommen
war, wo er ſeine Studien in der Medizin und der arabiſchen Sprache ge-
macht hatte. Bald darauf erhielt ich aus Bagdad ein Schreiben, von einem
gewiſſen Herrn Anton Swoboda, einem Ungar von Geburt, der unter der Firma:
Ign. Zahn und Comp. von Peſt und Aleppo, eine böhmiſche Glaswaaren-
handlung in Bagdad hatte; wir kannten uns aus Aleppo. – Im Briefe be-
richtete mir Swoboda, daß Dohut Paſcha einen europäiſchen Doktor und
einen Chirurgen zu haben wünſche, und gab mir den Rath, nach Bagdad zu
kommen. Ich theilte den Inhalt des Briefes dem Henri de Turk mit, und
machte ihm den Vorſchlag, die Reiſe mit mir hin zu machen, was er auch an-
nahm. Zu eben dieſer Zeit war gerade eine große Karawane und eine kleine
Galat (von 10 Kameelen), die von Damaskus nach Bagdad reiſen ſollten,
zum Aufbruche bereit. Da aber erſtere des Waſſers und der Ladungen hal“
41
ber einen Umweg von 6 Wochen zu machen hatte, während letztere unbela-
den den graden Weg durch die Wüſte nehmend Bagdad in 2 Wochen errei-
chen konnte, ſo ſchickten wir unſer Gepäcke mit der Karawane, und reiſten
auf 2 Kameelen (im Ganzen 12) mit der Galat, wobei wir nur Proviſion für
10 bis 12 Tage, etwas Kleidung und einige Medikamente mitzunehmen brauch-
ten. – Jedes Kameel war mit 2 Ziegenhäuten zum Behufe des Waſſers
verſehen, indem wir nur den dritten oder vierten Tag zu Waſſer kamen; ſo
hatte auch jedes Kameel ſeinen Treiber, die hinter uns ſaßen und in ihren
Pelzen von Ungeziefer ſtrotzten.
Kirkor, der armeniſche Handelsmann aus Bagdad, der dieſe Galat
führte, widerrieth uns Waffen mitzunehmen, und meinte, daß dieſe Reiſe eine
gefährliche ſei und ſtets nur auf gut Glück unternommen werde, und daß, wenn
wir zufälliger Weiſe in der Wüſte Araber anträfen und ſie uns bewaffnet
ſähen, wir ihnen um ſo eher verdächtig ſcheinen würden; hingegen wenn
wir gleich armen Haji's (Pilgern) Selamen Alekim grüßend vorbeizögen,
wir ve Alekim Selam zur Antwort erhaltend incognito paſſiren könnten. Wir
machten forcirte Märſche Tags und Nachts. Zur Mittagszeit ſuchten wir
niederes Land, wo man Feuer machen konnte, ohne geſehen zu werden, und
wo wir unſer Mal, welches aus Reiskoch und Hülſenfrüchten beſtand, verzeh-
ren konnten. Abends konnte das Feueranmachen nicht geſtattet werden, ſo-
gar das Pfeifen und Singen wurde uns in der ſtillen Wüſte verboten. –
Im Vorbeigehen ſahen wir zu unſerer Linken aus einer Entfernung von un-
gefähr 2 – 3 deutſchen Meilen die berühmten Ruinen von Palmyra. Bis auf
den 9. Tag hatten wir weder Menſchen, noch Vögel, noch wilde Thiere geſehen,
als wir mit einem Male in der dunkeln Nacht an einen Ort zwiſchen Hü-
gel geriethen, und daſelbſt Araber unter Zelten bemerkten. Zum größten
Glücke und zugleich zur größten Freude für uns waren es nur Weiber, deren
Männer, wie ſie uns ſagten, auf die Jagd, von der ſie lebten, gegangen
waren. Dieſe zeigten ſich uns von keiner feindſeligen Seite, gaben uns viel-
mehr eine ſchöne Portion von irgend einem getrockneten ſchwarzen Fleiſche
mit, das zwar ſehr gut ſchmeckte, deſſen Gattung ich aber nicht beſtimmen kann,
und welches ich, ohne daß ich es wußte, kochte, indem mein Kameeltreiber mir
am folgenden Tage ein Stück in das Reiskoch (Pilaw genannt) legte, das
ich zu kochen und zu bereiten hatte.
Wir ſagten den Weibern aus Vorſicht, daß wir aus Bagdad kämen
und nach Damaskus reiſten, und kehrten, nachdem wir uns hiulänglich mit
Waſſer verſehen hatten, denſelben Weg zurück, den wir gekommen waren,
doch nur zum Scheine; denn nachdem wir ſo eine ziemliche Strecke gemacht
hatten, ſchlugen wir die entgegengeſetzte Richtung ein und marſchirten die
ganze Nacht hindurch, aus Furcht von den Männern dieſer Weiber eingeholt
42
zu werden. Am 11. Tage kamen wir in das Dorf Quoiſe, wo wir einen Tag
ausruhten, und die Escorte aus dem Marktflecken Hit abwarteten, die uns
- an die Ufer des Guphrat, brachte. Auf dieſer Reiſe erzählte man mir, wie
die Araber in der Wüſte ihre Wunden heilen oder zubacken. Sie machen
nämlich ein Loch in die Erde, wie ein Grab, das ſie ausheitzen, den Ver-
wundeten hineinlegen und bedecken, worin er ſo lange bleibt, bis er ent-
weder geheilt oder geſtorben iſt; ſtirbt er, ſo haben ſie nur die Erde über
ihn zu ſchütten, kommt er auf, ſo kann er wieder auf das Kameel aufſitzen
und dem Feinde entgegenreiten. – Ihre Wunden ſind entweder Stich- oder
Hiebwunden (von Lanzen und Säbeln), indem ſie in der Wüſte ſelten Schieß-
gewehre haben.
Es iſt nicht zu beſchreiben, mit welcher Vorſicht unſere Kameeltreiber
nns durch die Wüſte führten. Am 3. oder 4. Tage, als wir an die Brun-
nen kamen, um unſere Kameele zu tränken und die Ziegenhautſchläuche zu
füllen, ſtellte ſich einer, der das ſchärfſte Auge hatte, auſ einen Gipfel,
um zu erſpähen, ob nicht rund berum Menſchen zu erblicken wären. Fanden
ſie irgendwo die Aſche oder den Reſt von einem Feuer, ſo wurde an dem
Orte deshalb eine genaue Unterſuchung angeſtellt; ſogar den Kameelkoth,
den ſie zu ſehen bekamen, unterſuchten ſie, ob er friſch oder alt ſei, welchen
Weg die Thiere gekommen, und welchen ſie eingeſchlagen hätten. Vom Ufer
des Euphrat, wo wir unſer Lager aufgeſchlagen hatten, führte man uns
nach Hit hinein, indem man uns ſagte, daß es draußen unſicher ſei. – Auch
batte der Gouverneur uns zu ſich rufen laſſen und den beiden Armeniern,
unſeren Reiſegefährten, eine kleine Summe abgefordert, keineswegs aber von
uns, noch von den Hadſchis, mit denen wir reiſten, irgend etwas in Anſpruch
genommen, da wir ihm das Empfehlungsſchreiben des Paſcha von Damaskus
an den Paſcha von Bagdad zeigten, das uns zugleich als Paß diente, und
welches der Aga von Hit ſo achtete, weil es an ſeinen Herrn adreſfirt war,
daß er ſich ſelbes an die Stirne bielt.
Um Mitternacht wurden wir durch einen großen Lärm und Auflauf in
Hit geweckt. Als wir um die Urſache dieſes Vorfalles fragten, ſagte man
uns: es ſind die Araber aus der Wüſte, die den Hadſchis nachgekommen ſind.
Dieſer Beſcheid erfüllte uns mit Angſt und Furcht, denn wir alle, die wir
bier in einem Hauſe beiſammen waren, glaubten feſt und ſicher, es wären
dies die Männer von den Weibern, die wir kürzlich geſehen hatten und uns
dier nachgekommen, um uns auszuplündern. Dem war aber nicht ſo; wir
dörten dald darauf, daß es des Aga Landesberrn Feinde, die Agelis
geweſen, die, um ſich zu rächen, in den Walist gewaltſam eindrangen, und
den Aga umdrachten. So ſehr wir des Mannes Leben bedauerten der uns
des Adends vorder ſo freundlich und reler Schonung empfangen, ſo froh wa-
43
ren wir jedoch, daß es nicht uns getroffen hatte. Man erzählte uns hierauf,
daß die Agelis (eine Araber-Caſte) ſeit etlichen 50 Jahren in Hit einhei-
miſch geweſen, da geheirathet, und ſich anſäßig gemacht, und nie mehr ge-
zahlt hätten, als die Taxe der daſelbſt Einheimiſchen, und daß dieſer neue
Regent, als ein hungeriger Kurde (Wolf), ſie zur Zahlung einer Summe habe
zwingen wollen, die ſie zu zahlen als Einheimiſche nicht ſchuldig waren, und
deßhalb hartnäckig verweigerten. Der Gouverneur verlangte aber Truppen
vom Paſcha aus Bagdad, mit deren Hilfe er ſie aus Hit hinaustrieb, und
ihre Güter confiscirte, weßhalb ſie ihm Racheſchwuren, die ſie nun heute blutig
in Erfüllung brachten.
Mit Tagesanbruch kam ein Soldat zu uns, der uns zum Aga führte
und zugleich berichtete, daß er ſelbſt (der Aga)verwundet den Agelis entgangen,
jedoch ſeinen beiden unſchuldigen Söhnen und ſeinem Schwager (Bruder der
Frau) die Gurgeln im Schlafe zerſchnitten worden wären. – Wir fanden den
Aga außerhalb Hit, nicht weit vom Stadtthore auf einem Hügel, von etli-
chen 50 Reitern umgeben, mit denen er ſeinen Feinden in die Wüſte nachge-
gangen war, weil ſie ihm alles, was ſie vorfanden, weggenommen und mit
ſich fortgeführt hatten. Sein Rachezug war jedoch vergebens, indem ſie
nicht mehr aufzufinden waren. Er hatte 2 Lanzenwunden im Schenkel eines
Fußes erhalten, mit denen er ſich von der hohen Terraſſe des Pallaſtes in
den Nachbarhof herabſtürzend, ſein Leben rettete. Er bat uns hier zu blei-
ben, und ihm die Wunden zu heilen. Er verſprach, uns, ſobald er geheilt ſein
werde, mit ſicherem Geleite nach Bagdad zu ſchicken. Wir konnten ſeinem An-
trage nicht widerſtehen, theils weil wir ſeinem freundlichen Empfange Dank ſchul-
deten, theils weil wir glaubten, daß wir mit dieſer Heilung, die uns leicht
ſchien, zugleich dem Paſcha in Bagdad einen Dienſt erweiſen würden, der uns
fruchtbringender ſein könnte, als das Schreiben des Paſcha aus Damaskus;
weßhalb wir uns von unſeren guten Reiſegefährten trennten, die noch an dem-
ſelben Tage in einem Kahne den Euphrat hinab ihre Reiſe nach Bagdad
fortſetzten. Wir begingen eine nicht geringe Unvorſichtigkeit, die wir hart
büßen mußten, und die uns in Todesangſt verſetzte, nämlich die, daß wir das
Haus des Hadſchi, wo wir ſo angenehm wohnten, verließen und uns bei un-
ſerm Patienten, dem Aga im Serail einquartirten. – Der Aga war durch
den Raub, den man an ihm begangen hatte, ſo in Armuth gerathen, daß er
nur mit Mühe ſeine Nahrungsauslagen bezahlen konnte, folglich es ſehr gerne
ſah, wenn wir unſer Eſſen aus dem Bazar holten. – Am dritten oder vier-
ten Tage unſeres Hierſeins wurden wir wieder in einer Nacht vom nämlichen
Lärm wie zuvor, und von einem ſonderbaren Geſchrei der Weiber auf den
Terraſſen, wo ſie unterm freien Himmel ſchlafen, von lilililili . . . . aufgeweckt,
und ſahen den Hof voll von mit einander ſtreitenden, bewaffneten Arabern, die
44
wir für die Agelis hielten. – Da unſer Zimmer zu ebener Erde war, nur
eine Thüre mit 2 Fenſtern in den Hof hinaus hatte, ſo betrachteten wir
uns ſchon als gefangene und verlorene Geſchöpfe, und das ſo lange, bis ich
durch einen Winkel des hölzernen Gitters des Fenſters den langen Tſhibuk
(Pfeife) des Aga erblickte, was mir Muth verlieh, hinauszugehen, wo
ich den Aga zwiſchen der Menge von Leuten, in einem Winkel ruhig
ſeine Pfeife rauchend, ſitzen ſah; als ich mich ihm grüßend näherte, und
um die Urſache dieſes Lärms fragte, ſagte er mir, die Mutter der unglück-
lichen Kinder, die umgebracht worden, habe die Nacht ſchlaflos zugebracht, und
dabei einen Schuß außerhalb der Stadt gehört, was ſie auf den Gedanken
führte, daß die Agelis zurückgekommen ſeien; dieſer Schuß ſei indeß nur von
dem Hüther der Melonen-Gärten, um die wilden Thiere, die nach Melonen Luſt
haben, zu verſcheuchen, gefallen; ſie aber habe einen Lärm erhoben, in welchem
die übrigen Weiber der Nachbarſchaft ihr im ſonderbaren Geſchrei um Hilfe bei-
ſtanden, was dann die männlichen Einwohner veranlaßte zu Hilfe zu eilen. –
Obwohl wir dieſes Mal ſo glücklich waren, nur Angſt überſtehen zu müſſen,
ſo wünſchten wir doch ſo bald als möglich aus dieſem traurigen Neſte der
Araber wegzukommen, zumal da Raubanfälle daſelbſt ſo an der Tagesordnung
waren, daß man am hellen Mittage vor dem Stadtthore einem Eigner vor
unſeren Augen einen Eſel wegnahm und in die Wüſte trieb, dem man jedoch
-nacheilte und ihn glücklicher Weiſe wieder zurückbrachte. Man könnte mit vollem
Rechte die Araber als ein räuberiſches Volk im ausgebildetſten Grade be-
zeichnen. –
x Im Verlauf einer Woche war der Aga vollkommen geheilt, worauf
wir ihn erſuchten, uns ſeinem Verſprechen zufolge nach Bagdad zu ſchicken.
Er gab uns zur Antwort, er könne uns, da wir ihm Gutes gethan hätten,
keiner Gefahr ausſetzen oder preisgeben, indem ſeine Feinde die Agelis am
Fluſſe ihr Lager hätten, und wir eine Karawane da abwarten müßten, um
uns an dieſe anzuſchließen. Wir beſtürmten ihn indeß immerwährend, ſo daß
er uns am 9. oder 10. Tage unſeres Hierſeins in einem Kahne abſchickte.
Er gab uns nur einen Soldaten zur Begleitung mit; auch der Eigenthümer
des Kahnes hatte einen Mann mit ſich, ſo daß wir 5 Perſonen im Ganzen
ausmachten. –
Am Abende unſeres Einſchiffens wurden wir von einem ſtarken Regen
durchnäßt, ſo daß wir theils der Näſſe halber, theils aus Angſt vor den
Agelis, die an den Ufern des Fluſſes lagern ſollten, wenig ſchliefen. Die
Nacht und den folgenden Tag (der angenehm war) fuhren wir zu Waſſer durch
eine öde und einſame Wüſte, wo wir weder einen Menſchen ſahen, noch
einen zu ſehen verlangten. Am zweiten Abende jedoch, als es ſchon ſo dunkel
geworden, daß man ſich des Auges nicht mehr gut bedienen konnte, hörten
45
wir von der rechten Seite des Ufers, auf welcher wir die Ageli's erwarteten,
die gebietenden Worte: gedem! gedem! (kommt heran! kommt heran!). –
Da ſind ſie, hieß es. Aus Furcht, ſie möchten uns nachſchießen, folgten wir
ihrem Rufe, und näherten uns, obwohl wir keinen von ihnen ſahen, bis wir
nahe an das Land gekommen waren, wo uns 8 nackte Kerle mit Stöcken in
den Händen in Empfang nahmen, deren erſtes Thun war, unſern Kahn ans
Land anzubinden, hierauf hineinzuſpringen und uns rein auszuplündern. –
Während das Raubgeſindel im Vordertheile des Kahnes beſchäftigt war, theils
die Sachen hinauszutragen, theils die Taſchen meines Compagnons auszu-
leeren, ſagte mir der hinter mir am Ruder ſitzende Mann, der ein Diener
des Eigenthümers vom Kahne war, daß er von Quoiſe (dem Dorfe bei Hit) ſei
und nichts von den Agelis befürchte, und daß ich ihm meinen Geldbeutel zum
Halten geben ſollte, was ich auch that. Da aber die vielen Schlüſſelchen, die
an demſelben angeknüpft waren (zu unſeren mit der Karawane nachkommen-
den Effekten gehörig) Urſache waren, dieſes Reiſeſtück in die Augen und
Ohren fallend zu machen, ſo wurde auch dieſer Mann ſogleich ergriffen, um
ihm den Beutel zu entreißen, und als er ſich hartnäckig wehrte, zogen ſie ihn
in den Fluß herab, wo es den Räubern gelang, des Beutels habhaft zu
werden. – Der Eigenthümer des Kahnes benützte jedoch die Gelegenheit
uns zu retten, nachdem ſie das Wenige, was wir beſaßen, hinweggetragen hat-
ten; er zerſchnitt nämlich den Strick, an dem der Kahn befeſtigt war, ließ
ſeinen Mann zurück, und ruderte mit aller Kraft in den Fluß hinein. Kaum
waren wir in der Mitte des Fluſſes, ſo rief man uns zurück, und verſprach
uns alles Abgenommene zurückzugeben; ſie ſchwuren ſogar auf den Namen
ihres Propheten Muhamed, daß ſie einen Kranken hätten, den wir heilen
ſollten. – Wir konnten jedoch ihren Worten nicht Glauben beimeſſen, indem
wir ſie für Agelis hielten und ruderten an das Ufer der andern Seite.
Kaum angelangt, war ſchon einer von ihnen mit einer aufgeblaſenen Ziegen-
haut herübergeſchwommen und uns nachgekommen, um uns zu ſeinem kranken
Bruder hinüberzuführen, und wir waren wirklich ſo verlegen und in die Enge
getrieben, daß wir ihn auf den morgigen Tag vertröſteten und ſeiner Bitte
zu willfahren verſprachen. Da er ſogleich bei uns blieb, hatten wir wieder
eine ſchlafloſe Nacht. – Bei Anbruch des Tages bemerkten wir einige ſchwarze
Zelte unweit dem Orte, wo wir uns befanden, was uns einigen Troſt ver-
lieh. Mein Compagnon ließ ſich in Begleitung des Soldaten, den wir vom
Aga aus Hit mit hatten, von dem Araber in eines dieſer Zelte führen, um
ſich von der Wahrheit zu überzeugen. – Er kam bald zurück und ſagte mir,
daß ſein Führer der Scheik Dendel, der Herr vom Lande, auf der andern
Seite des Fluſſes ſei, und daß man ihn verſichert habe, deſſen älterer
Bruder liege ſeit langer Zeit krank und geſchwollen darnieder, und daß er
46
bereit ſei, auf einem Pferde, das man ihm da geben wolle, ſich hinüber füh-
ren zu laſſen, um den Kranken zu ſehen; was auch wirklich geſchah, indem
man ihn in einer kleinen Entfernung, wo der Fluß niedrig war, hinüberführte.
– Ich blieb mit dem Kahne auf der linken Seite des Fluſſes, und während
ich am hohen Ufer der ſtillen, jedoch angebauten Wüſte in Gedanken brütend
nachrechnete, und herausfand, daß dieſer Tag der Sonntag in der zweiten
Woche des November-Monats, vermuthlich der 11. November, der Martinstag,
ſei (wo in meiner Heimath ſtarker Winter iſt), ſah ich zwei Soldaten am
Fluſſe heraufkommen, die vom Kopfe bis zu den Füßen bewaffnet waren; ſie
paſſirten nahe hinter mir, ohne mir den Selam (Gruß) zu geben, was mich
ſehr wunderte, und gingen gradeswegs auf den Kahn, wo ſie den Eigenthümer
deſſelben fragten, wer ich ſei und wo mein Reiſegefährte wäre, worauf ſie
mich mit Schimpfworten überhäuften, und fragten, wer uns von Conſtan-
tinopel herbeigeführt hätte, dem Aga in Hit die Wunden zu heilen, und
daß ſie mir gleich die Belohnung dafür geben würden, wenn nicht der Chater
(Gunſt) und die Rückſicht ihres Freundes des Scheik Dendel ſie davon abhielte.
Indeß ſollten wir nicht glauben, daß wir ihren Brüdern entgehen würden, in-
dem 150 Ageli's nach uns auf der Jagd wären, verſetzten ſie. Nach dieſer Rede
verließen ſie den Kahn, und gingen an demſelben Ort, wo man meinen Com-
pagnon zu Pferde hinübergeführt hatte – als ob ſie da zu Hauſe wären –
durch den Fluß auf die andere Seite hinüber, indem ſie ſich nämlich die
Kleider auszogen und mit ihren Waffen auf dem Kopfe hinüber trugen. –
Als ſie meinen Blicken entſchwanden, kam der Eigenthümer des Schiffes
zu mir und fragte mich, ob ich verſtanden, was ſie mir geſagt hätten. –
Nur zu gut, ſagte ich, denn ihre Entfernung von mir betrug nicht über
20 Schritte. Ich fragte ihn, was nun zu thun wäre, und er hielt es zuvör-
derſt für das Beſte, meinen neuen, reich ausgeſtatteten, auf dem Arme mit
Gold geſtickten arabiſchen ſchwarzen Mantel, Aba, mit dem ſeinigen, der ge-
ſtreift, alt und abgetragen war, zu vertauſchen. Meinen Mantel verſteckte er,
und führte mich in ein nahe liegendes Feld, bewachſen mit hohem türkiſchen
Weizen (Kukurutz), hieß mich da niederſetzen und ſo lange bleiben, bis er
mich abholen würde. – Ich that, was er mir ſagte; erſt nach einer Stunde
kam er mit einer lächelnden, zufriedenen Miene zurück, und brachte mir die
gute Nachricht, daß der Mann von Quoiſe, der am vorigen Abend mit mei-
nem Beutel drüben geblieben war, gekommen ſei und zugleich den guten Be-
richt erſtattet habe, daß meinem Compagnon alles Geraubte zurückgegeben
worden ſei, und er dem Kranken Scheik Medizin gegeben habe; wir könnten
nun ohne Beſorgniß hinüber, den Compagnon abholen und ſodann die
Reiſe fortſetzen. – Er erzählte ferner, der alte Scheik ſolle zwar mit der
Waſſerſucht behaftet, ſeinem Ende nahe ſein; jedoch habe ihm mein Com-
47
pagnon Troſt eingeflößt, Hoffnung und zugleich einige ſeinen Zuſtand wenig-
ſtens lindernde Medicamente gegeben, und verſprochen, durch den Mann,
den er uns mitgegeben, neue noch beſſer wirkende Heilmittel aus Bagdad
zu ſchicken.
Wir verließen den Ort ungefähr um 3 oder 4 Uhr Nachmittags, und
wurden als hätte ſich das Schickſal gegen uns verſchworen, abermals
durch einen Lärm am Lande aus dem erſten feſten Schlafe geweckt: unſer
Kahn ſtand unberührt und wir fragten deßhalb ſogleich, was dieß wieder zu
bedeuten habe. Es iſt eine Karawane, die nach Bagdad geht, hieß es. Nichts
konnte wohl erwünſchter für uns ſein, als dieſe Nachricht. Vor Freuden faſt
außer uns, ſprangen wir ans Land, und fanden, daß auf etlichen 40 Eſeln
Getreide in die Stadt geführt werde. Ohne große Schwierigkeit überließ
man uns 2 von dieſen Thieren zu unſerer Bequemlichkeit, und wir ſchloſſen
uns ſogleich der Reiſegeſellſchaft an. Der Mann des Scheiks begleitete
uns zu Fuße, die übrigen von Hit ſchickten wir mit einem Geſchenke zurück.
Wir ſchätzten uns glücklich ſchon alle Angſt und Gefahr überſtanden zu ha-
ben, allein wir triumphirten noch zu früh, denn wir bemerkten die ganze
Nacht hindurch, wie unſere Eſeltreiber ihre Köpfe faſt bis auf die Erde nei-
gend, links und rechts, vor und hinter ſich ſehend, ob nicht etwa Räubervolk
komme, vorwärts eilten, und ſo dieſes Manöver fortſetzten, bis kurz vor
Tagesanbruch Halt! kommandirt, abgeladen wurde, und man ſich auf die
Erde ſchlafen legte, was auch wir, und zwar mit beſonderer Luſt thaten.
Bei Sonnenaufgang wurden wir zur Abreiſe geweckt, und bemerkten,
daß wir uns nahe an einer alten Ruine, die auf einem Hügel ſteht, der
Thnrm Burdſch-Nimrod genannt, befanden. Aus der Entfernung ſahen wir
die im Sonnenſcheine funkelnden, goldenen Kuppeln und Minarets Thürme
Kerbelas, – die den Schias (Perſern), geheiligten Grabmäler ihrer
Märtyrer Imam Haſſen und Huſſein – am rechten Ufer des Tigris ober-
halb Bagdad befindlich. – Zur Mittagszeit hielten wir mit der Eſels-
karawane unſern Einzug in die Stadt Bagdad, die einſt berühmte Haupt-
ſtadt Babyloniens, wo uns im Hauſe Swobodas eine freundliche Auf-
nahme erwartete. – Wir wurden ſogleich durch den franzöſiſchen Conſul
dem Paſcha vorgeſtellt, und da uns ein guter Ruf vorausgegangen, mit
ärztlichen Beſchäftigungen überladen. Mein Compagnon, als Doktor gel-
tend, beſorgte nur die innern Curen, während ich mich mit Operationen
und der Behandlung äußerer Krankheiten beſchäftigte. – Dohut Paſcha
war ein Georgianer, der ſeinen Herrn, den frühern Paſcha von Bag-
dad umgebracht und ſich an ſeine Stelle geſetzt hatte. So lange er der
Pforte die verlangten Gelder ſchickte, ſtand er in der Gunſt des Sultans, als
-
48
er aber anfing ſich organiſirte Truppen (mit franzöſiſchem Commando unter
Mr. Devaux 2c.) zu bilden, welche viel Geld koſteten, und obwohl er
ſchlechtes Geld prägen ließ, dennoch nicht die verlangte Summe nach
Stambul zu ſchicken vermochte, er noch überdieß einen Kapüdſchi Baſchi,
der vermuthlich um ſeinen Kopf geſchickt worden, hatte umbringen laſſen,
ſo begann die Pforte mit ihm einen Krieg, welcher damit endigte, daß er
als Gefangener nach Conſtantinopel geführt wurde, jedoch Gnade vom
Sultan erhielt, wo ich ihn in den Jahren 1836–37 geſehen habe.
Der erſte Kranke, deſſen Behandlung mir der Paſcha von Bagdad ſelbſt
übertrug und anordnete, war ein Bauernjunge aus einer Seidenfabrik des
Paſcha, den die Bagdad'ſchen Aerzte bereits durch längere Zeit ohne Er-
folg behandelten. Der Junge war 12 Jahre alt, und litt an Ohrinſekten, die
ihm ſo ſtarke Schmerzen verurſachten, daß er weinte; zuweilen krochen ihm
dieſe Inſekten aus dem Ohre heraus.– Nachdem ich ihm einige Einſpritzungen
von wurm- und inſektenwidrigen Subſtanzen gemacht, und einige todte Inſekten
herausbekommen hatte, welche mich von der Richtigkeit der Diagnosis, die ich
anfänglich bezweifelte, überzeugten, legte ich an einem Mittage den Kranken
in die Sonne, zog ihm das Ohrläppchen in die Höhe, dergeſtalt, daß die
Sonnenſtrahlen ſenkrecht in den Ohrgang tief hinein ſcheinen konnten, wo-
bei ich darin etwas fremdartiges Schwarzes bemerkte, welches ich ſofort mit
einer Pinzette erfaßte und behutſam wie einen Korkſtöpſel das ganze Neſt
der Inſekten herauszog. Vor Freuden ganz außer ſich, warf ſich mir der
Knabe zu Füßen, dankte und ſagte, bevor er noch das Neſt geſehen hatte,
daß ich ihm das Ohr geöffnet habe. Das Neſt war % Zoll lang, und hatte /,
Zoll im Durchmeſſer. Ich that es in ein weithalſiges Fläſchchen in Wein-
geiſt, und ging mit demſelben und mit dem Knaben zum Miniſter Masraf
Effendi, der uns dem Paſcha vorſtellte. Er beſah das Neſt im Fläſchchen
von allen Seiten und fragte hierauf den Knaben, ob er wirklich geheilt ſei?
Ja, mein Paſcha, war ſeine Antwort, worauf er zu mir Afferim (Bravo) ſagte;
Ustad (er iſt ein Meiſter) verſetzte der Miniſter, und ich erhielt nebſt einem
Tſchocha (Mantel) noch 1000 Piaſter.
Wie hatten ſich dieſe Inſekten im Ohre des Knaben erzeugt? dieß
wird, ſonder Zweifel, ſo mancher meiner verehrten Herren Leſer wiſſen wol-
len. – Ich nahm mit dem Knaben eine genaue Krankengeſchichte auf, wobei
er mir erzählte, daß er im Stalle bei den Kühen geſchlafen habe. Es wa-
ren daher Kuhläuſe, die ihm ins Ohr gekrochen, und ſich da eingeniſtet
hatten. -
Auf den Vorſchlag des Miniſters gab mir der Paſcha einen Araber
von ſeiner Cavallerie zur Behandlung, der in Folge eines Schuſſes, den er
vor mehreren Jahren in die Hüfte erhalten hatte, lahm ging. Obwohl nun
49
dieſer Mann keine Schmerzen empfand, auch nichts Fremdartiges zu ſehen oder
zu fühlen war, ſo glaubte er doch feſt und heilig, daß die Kugel noch immer
inwendig irgendwo ſtecken müſſe, obwohl die Wundärzte, die ihm die Wunde
zugeheilt hatten, ſich alle mögliche Mühe gaben, ihn glauben zu machen, daß die
Wunde gar nicht hätte zugeheilt werden können, wenn die Kugel darin wäre!
Es fragte ſich nun, was ich thun ſollte? Die vernarbte Wunde wieder öffnen
und den fremden Körper aufſuchen? Ich hielt dieſe Operation für zweckwid-
rig, und dennoch mußte etwas gethan werden, da es der Paſcha befohlen
hatte. Ich kam auf die Idee, den Fuß des Kranken gewaltſam anzuſtrengen;
ich verordnete ihm, viel zu gehen, viel und tüchtig auf die Erde zu ſtampfen,
ließ den Fuß auf der Seite, wo ich die Kugel vermuthete, fleißig beklo-
pfen, über dieſe Stelle öfters im Tage mit beiden Händen abwärts ſtrei-
chen, gab auch erweichende Salben zum Schmieren u. dgl., und war endlich, ohne
daß ich es erwartete, ſo glücklich, in einer Zeit von 3 Wochen bei dem Kran-
ken in der Kniekehle ein ſchmerzliches Gefühl hervorzubringen, als wenn ir-
gend ein fremder Körper da wäre. Ich unterſuchte den ſchmerzhaften Theil,
nnd fühlte einen runden Körper, der ſich leicht hin und her ſchieben ließ;
es war die Kugel, die ich dann herausſchnitt, was bald darauf den Kranken
von ſeinem Lahmgehen befreite. Durch dieſe Kur wurde das Räthſel gelöſt,
und die dortigen Wundärzte zu Schanden gemacht.
Um eben dieſe Zeit führte Dohut Paſcha Krieg mit den Arabern zwi-
ſchen dem Tigris und dem Euphrat, und es wurde für nöthig befunden, den ×
Miniſter hinauszuſchicken, der mich in die Gegend von Hilla verlangt hatte,
wo ich zugleich die Ruinen des alten Babylon beſehen konnte. Auf dem
Wege zwiſchen Bagdad und dem Lager ſah ich ein ſchauderhaftes Bild, näm-
lich eine Pyramide von etlichen hundert Araberköpfen, – von Rebellen! –
Ich machte nur einen kleinen Feldzug von Hilla bis Sugeſchuk (Schuka-
Shu) mit, indem mich der Paſcha durch einen Tataren holen ließ, der mir
zugleich ein Schreiben von meinem Compagnon überbrachte, aus dem ich
entnahm, daß eine Prinzeſſin des Paſcha mit einer Mißgeburt niederge-
kommen ſei, wobei zwar nichts für die Kunſt zu thun war, er jedoch die
Gelegenheit benützt habe, unter dem Vorwande ſich mit mir ärztlich über
den Zuſtand zu berathen, mich zu rufen, aber in Wahrheit nur deß-
halb, um mich aus meiner jetzigen Stellung herauszureißen. Ich hatte ihm
nämlich berichtet, daß wir im Felde mehr Sand als Brod äßen, und die-
ſes mochte auf ſein Gemüth wohl einen großen Eindruck gemacht haben.
Auf dieſer Rückreiſe hatte ich nur einen Diener und den Tataren mit mir,
wir machten auf Befehl forçirte Märſche, wechſelten die Pferde, paſſirten
den Tigris, und kamen eines Abends ſpät in das Städtchen Mumilla,
das am linken Ufer des Tigris liegt, wo ich den Aufſeher des daſelbſt
4
Reiſeerlebniſſe.
50
befindlichen Kriegsmagazines an einer heftigen Augenentzündung leidend an-
traf, den ich ſogleich in Behandlung nahm, ihm eine Aderlaß machte und ein
Augenwaſſer (Collyrium aus Bleizucker, Laudan. liquid. Sydenh., Cam-
pher, Quittenäpfelkern-Schleim und Roſenwaſſer bereitet) gab, was ihm an-
fänglich ein heftiges Brennen in den Augen verurſachte, das aber auch ſo-
gleich eine Beſſerung des Uebels zur Folge hatte, ſo daß man aus Fceuden
als Opfer (Kurban) ein Schaf ſchlachtete, Muſikanten und Tänzer herbei-
holte und mir ein Paket mit 50 Piaſtern in kleinen Para's ſchenkte. Da wir vor
Müdigkeit uns mehr nach Ruhe als nach Unterhaltung ſehnten, ſo verbaten
wir uns die Muſik und ließen die Leute, die ſich bereits verſammelt hatten, ent-
fernen, ein Benehmen, das wir um ſo gerechtfertigter fanden, als wir unſere
Reiſe fortſetzen mußten, und uns daher nur einige Stunden zum Schlafen
übrig blieben. – Wir bekamen auf Verlangen einen Agu (Führer) zu Pferde,
der uns durch die Wüſte führen ſollte. Um 2 Uhr Nachts wurden wir ge-
weckt; wir ſtanden auf, gaben dem Agu auf ſein Pferd einen Querſack, in
welchem unſer Mundvorrath (Braten und Brot), ſo wie das Futter der Pferde
(Gerſte) war, und verließen den Ort, in der Hoffnung, um 9 oder 10 Uhr
Morgens an einen Brunnen zu kommen, wo wir einige Araber in ihren ſchwar-
zen Zelten zu finden hofften, um dort frühſtücken und den Pferden Futter und Ruhe
gönnen zu können. Der Agu gerieth jedoch vom wahren Wege ab, und wir
bemerkten erſt am Nachmittage, daß er, des Weges unkundig, uns bald rechts
bald links führe. Der Tatar darüber aufgebracht, drohte dem Führer fort-
während, und ſagte endlich, er wolle ihm Naſe und Ohren abſchneiden; ich
trachtete den Tatar zu beruhigen und zum Schweigen zu bringen, indem ich
ihm vorſtellte, daß er durch dieſe Drohungen den bereits geängſtigten Füh-
rer nur noch mehr verwirren würde, da er doch ohne böſen Vorſatz vom Wege
abgekommen ſei. Doch mein Zureden half nichts, und was geſchah? – Der
Abend brach an, und in der Dunkelheit der Nacht verloren wir unſern
Führer, der aus Angſt, ſich in der flachen Ebene, vor unſern 6 Augen, unbe-
merkt davon zu machen wußte. Man ſtelle ſich nun unſere Lage vor, ohne
Führer in einer Wüſte, wo kein Weg, auch am hellen Tage kein Menſch zu
ſehen iſt, verlaſſen, ſeit nach Mitternacht auf hungerigen, durſtigen und er-
müdeten Pferden ſitzend, ohne Mundvorrath für uns, ohne Futter für die
Pferde, und über alles dies noch die Hoffnungsloſigkeit, aus dieſem ſchrecklichen
Labyrinthe herauszukommen, denn der Himmel war ganz von ſchwarzen
Wolken umhüllt; es regnete etwas, und Kälte durchſchauerte uns; denn es
war gegen Weihnachten. Da kein Stern am Himmel zu ſehen war, nach dem
wir uns hätten orientiren können, ſo hatten wir in dieſem Augenblicke das
Schickſal der Blinden, die, an irgend einem Orte verlaſſen, nicht wiſſen,
woher ſie gekommen, welchen Weg ſie ferner einzuſchlagen haben; wir ließen
51
daher unſern Pferden freie Zügel, – doch ſie ſtanden, als wüßten ſie, ſo wenig
als wir, einen Weg. In dieſem hoffnungsloſen, verzweiflungsvollen Augenblicke
leuchtete mir wieder mein Glücksſtern unter dem ich geboren ſein mag, und ×
der mir ſchon in ſo mancher dunklen Nacht leuchtend aufging, und den
ſichern Weg zum Ziele zeigte. Wir bemerkten nämlich in weiter Entfernung
ein kleines Feuer, auf das wir mit erneuertem Muthe zugingen, und das ſich
uns ſtets von neuem zeigte, wenn wir es ſchon durch Regen und Wind für
kurze Zeit aus den Augen verloren hatten: auch hörten wir von weitem in
der ſtillen Wüſte jetzt etwas wie das Bellen von Hunden, und dieſem folgten
wir ſo lange, bis wir an ein dichtes Gebüſch kamen, wo wir abſteigen und
uns mühſam durcharbeiten mußten, um – an einen Fluß zu kommen. –
Hier gewahrten wir nun, daß das Feuer und das Hundegebell auf der andern
Seite des Fluſſes war, den wir zwar nicht paſſiren konnten, aber doch jetzt
wußten, in welcher Richtung Bagdad lag. Wir folgten dieſem Wegweiſer,
gingen am Ufer des Fluſſes aufwärts, und kamen auch bald zu einigen ſchwar-
zen Zelten, fanden jedoch, daß die Leute ſo arm waren, daß ſie uns nicht
aufnehmen konnten, indem ſie weder uns Eſſen noch unſern Pferden Fut-
ter geben konnten; dafür gaben ſie uns aber einen Führer, der uns eine Vier-
telmeile weiter in das Zelt ihres Scheiks leitete, wo wir gute Aufnahme fan-
den. – Der Scheik war eben in Bagdad, und in Abweſenheit des Man-
nes übte die Frau Gaſtfreundſchaft. Sie ließ von der Dienerſchaft ſelbſt
Feuer unter dem großen ſchwarzen Zelte anmachen, wo wir uns ganz ge-
mächlich wärmten und trockneten, auch friſch geröſteter guter Kaffee und
Reis-Pilaw wurde uns aufgetragen. Die Diener übernahmen die Sorge für
unſere Pferde, und ich legte mich gleich nach dem Eſſen in einen Winkel des
Zeltes ſchlafen; mein Querſack vertrat hier die Stelle eines Kopfkiſſens. Vor
Tagesanbruch, als ich noch feſt ſchlief, weckte mich der Tatar mit den Worten:
Wir müſſen wieder weiterreiſen. Schlaftrunken ſtand ich auf; doch in eben dem
Augenblicke zeigte mir mein Diener, daß man meinen Querſack auf der einen
Seite aufgeſchnitten und das Bündel mit meinen guten Kleidern herausgenom-
men habe. Ich erinnerte mich während des Schlafes außerhalb des Zeltes einige
Ziegen meckern gehört zu haben. Vermuthlich hatte der Dieb dieſelben hinge-
trieben, um ſein Kunſtſtück beſſer ausüben zu können. Der Tatar, der dieſes
ebenfalls bemerkte, erhob deshalb einen großen Lärm, drohete den Leuten, daß
er den Scheik in Bagdad einſperren und den Werth der Kleider 10fach von
ihm verlangen wolle, wenn ſie ſelbe nicht ſogleich herbeiſchafften. Es ge-
ſchahen zwar ſtrenge Nachforſchungen, doch alle ohne Erfolg. – An demſel-
ben Tage und zwar ſchon gegen Abend langten wir in Bagdad an, wo ich
vernahm, daß das neugeborne Mißgeſchöpf, wegen deſſen man mich ſo eilig
hergeholt hatte, keines Arztes mehr bedürfe, und ſchon ruhig im Grabe liege. *
4*
52
z Auch in Bagdad machte ich mehrere glückliche Steinoperationen. Mit
dem Einimpfen von Kuhpocken wollte ich mich deshalb nicht beſchäftigen,
weil, wie ich mit nicht geringem Staunen erfuhr, ſich mehrere Frauen (Chri-
ſtinnen) damit ihr tägliches Brod verdienten. Zu der Zeit waren die Lebens-
mittel in Bagdad ſo wohlfeil und das Geld ſo ſchlecht, daß ein Holländer
Dukaten 60 Grush (Piaſter) ſtand; Ein Ruppie Indiens, 1 Gulden Münze,
was 2 Schilling oder 2% Franks iſt, war 10 Grush; folglich war hier nicht
viel zu gewinnen, und wir ſuchten doch beſſeren Gewinn, den wir in Lahore
zu finden glaubten, und zwar um ſo ſicherer, da wir von Perſern hörten
daß in Rendſchit-Sing’s Dienſten 4 franzöſiſche Inſtruktoren (Allard, Ventura,
Court und Avitabile) die früher in Perſien gedient hatten, und Bekannte mei-
nes Landsmannes Swoboda waren, ſich befänden, auch eine organiſirte Armee
dort ſich bilde, und kein europäiſcher Arzt und Wundarzt da ſei. Wir glaubten
daher unſere Hinreiſe beeilen zu müſſen, und drangen auf Entlaſſung, die wir
Ä auch erhielten. – Von Bagdad kamen wir auf dem Tigris und Schat-ul-Arab
nach Baſſora, wo wir uns nach Bender Buſchir (in Perſien) einſchifften. In
Buſchir fanden wir im engliſchen Conſulate 6 Engländer, Offiziere nebſt
einem Doktor, die von Bombay hingekommen waren, und die Reiſe durch Perſien
nach England zu machen hatten. Wir verkauften ihnen unſere beiden arabiſchen
Pferde recht billig, wurden dadurch gleichſam Freunde miteinander, und reis-
ten mit ihnen nach Schiras, wo wir die Ruinen von Perſepolis beſahen, und
uns dann von ihnen trennten.
Auf dieſer Reiſe hatten wir Gelegenheit unſeren Freunden einen we-
ſentlichen Dienſt zu leiſten, nämlich ihre Effekten zu retten, wobei wir die
Feigherzigkeit der Perſer kennen lernten. Es hatte nämlich eine Feſtung im
Gebirge zwiſchen Buſchir und Schiras kapitulirt, deren Garniſon, aus einigen
Hunderten elend ausſehenden Räubergeſindels beſtehend, uns in einem Walde
begegnete, und die Karawane der Herren Engländer, die mit ihrer Diener-
ſchaft vorausgeeilt waren, anfiel. Als ich bemerkte, daß die Räuber mit un-
ſeren Leuten im Handgemenge waren, glaubte ich durch eine in die Luft abge-
feuerte Piſtole theils den vorausgeeilten Engländern ein Zeichen geben zu
müſſen, zu unſerer Hilfe herbei zu eilen, theils das Geſindel zu ſchrecken,
was anch eine herrliche Wirkung hatte; die Räuber flüchteten ſich rechts und
links in den Wald, der Weg blieb uns frei, und wir ernteten dafür herzlichen
Dank. – Da es Frühjahr war, folglich für die Reiſe nach Indien zu ſpät, ſo
. glaubten wir, es wäre gerathener, einige Monate in Schiras zu praktiziren,
die gute Jahreszeit, den Winter nämlich, für die Reiſe nach Lahore da abzuwar-
ten, und perſiſch zu lernen, was ein großer Vortheil iſt, um eine Anſtellung zu
bekommen. Wir konnten jedoch nicht lange da aushalten, weil wir allent-
halben beſtohlen und mißhandelt wurden, glaubten daher, da es Sommer war,
53
die Landreiſe über Hispahan, Heirat und Cabul nach Lahore machen zu können.
Doch wir irrten ſehr, indem die Perſer, die von den Ruſſen, mit denen ſie da-
mals in Krieg verwickelt waren, beſiegt wurden, ihrem Haſſe fröhnend, auf dem
Wege von Schiras bis Hispahan uns ſchlechter noch als Hunde behandelten,
uns betrogen, beſtahlen und beſchimpften, ſo daß de Turk einen Radaren
(Weghüter), der gar zu keck war, mit der Piſtole erſchoſſen haben würde, wenn
ich ihn nicht davon abgehalten hätte. In Hispahan angelangt, fanden wir jedoch
einen rechtſchaffenen Gouverneur, Hosruff Khan, der uns freundlich empfing und
uns ärztliche Beſchäftigung gab, indem er uns nämlich etliche 40 ruſſiſche Gefan-
gene, theils Verwundete, theils Fieberkranke zur Behandlung anwies. Wir
hörten bei dieſer Gelegenheit, daß die Ruſſen in Tabris ſeien, Abbas Mirza
ſich nach Hamedan geflüchtet habe, und daß die Weiber des Abbas Mirza zum
Molla (hohen Geiſtlichen) gegangen ſeien, ihm einen derben Verweis zu ge-
ben, weil er dem Schah zum Kriege gerathen und verſprochen habe, daß die
Perſer durch ſein Gebet im Stande ſein würden, die feurigen Kugeln der
Ruſſen mit den Händen aufzufangen, was dem geiſtlichen Herrn ſo am Ge-
wiſſen nagte und ſein Junerſtes ſo ergriff, daß er bald darauf erkrankte und
ſtarb. Vom Abbas Mirza hieß es, daß er geſagt habe: Pul bigirend, ve
pes birovend! „Die Ruſſen ſollen Geld nehmen und zurück gehen!“ was
auch geſchah. Als Folge der vielen Beſchwerden und Unannehmlichkeiten,
die wir ſowohl in Schiras als auch auf dem Wege bis Hispahan ausſtan-
den, bekam mein Compagnon in dieſer Stadt ein hitziges Nervenfieber, das ihn
dergeſtalt ſowohl körperlich als geiſtig ſchwächte, daß er die Luſt, nach Lahore
zu reiſen, verlor, und mich beredete, mit ihm nach Bagdad zurückzukehren, was B
wir auch thaten. – In Hispahan benützte ich die gute Gelegenheit, die Freund-
ſchaft des Hosruff Khan in Anſpruch zu nehmen, und erbat mir von ihm etwas
ächte perſiſche Mumiai für meine Verwundeten, die Ruſſen, was ich auch er-
hielt. – Ich hatte ſo oft in der Türkei und in Arabien Wunderkuren von
dieſem Mittel erzählen gehört, daß ich mich nun ſelbſt von der Wahrheit der
Sache überzeugen wollte. Die Fälle aber, die ich grade in dieſem Augenblicke
zur Behandlung übernommen hatte, waren mehr fürs Meſſer, als für dieſes
Mittel geeignet, welches ich mir einſtweilen aufbewahrte.
Unſer Rückweg von Hispahan nach Bagdad war über Urugerd und .
Kermanſcha. In Urugerd hielt uns der Schazade (der regierende Prinz)
mehrere Tage zurück, indem er uns einige Kranke zur Behandlung übergab,
und als wir ſelbe geheilt entließen, ſtrichen wir ein ſchönes Sümmchen und
artige Geſchenke dafür ein. – Hier fanden wir zugleich Gelegenheit, wieder
einen Blick in das Perſerleben machen zu können. Es war gerade der Mu-
harem (die Trauerzeit), und der Befehl Schazade's lautete, daß um 3 Uhr
Nachmittags (jeden Tag der Trauer) ſich die Kaufleute auf dem Meidan
54
(freien Platze) vor dem Serail verſammeln möchten, um die Märtyrer, die
Brüder Haſſan und Huſſein zu beweinen. Eines Tages ſahen wir, wie
die Faratſchen (Diener Schazade's) aus der Karawan-Sarai wo wir ein-
quartirt waren, einen der erſten Kaufleute gewaltſam aus ſeinem Maga-
zine herauszogen und mit Schlägen hintrieben. Es hieß da, wer nicht frei-
willig weinen will, den bringt man durch Schläge zum Weinen. Am letzten
Tage des Muharem ſahen wir Gräuelthaten. Fakire und Derwiſche mit
Tiegerfellen um den Leib, halbnackt und mit über das Geſicht und den Rücken
herabhängenden ſchwarzen Haaren, mit Stöcken und ſpitzigen Eiſenkolben
ſich blutig ſchlagend, liefen brüllend und Ja Aly! ſchreiend, gleich wilden
Thieren durch die Gaſſen und die Bazare der Stadt, als wären ſie vom
Teufel beſeſſene Geſchöpfe. Einer unſerer Freunde, ein Bagdadiner, ſagte
uns, daß wenn einer von den Sunniten (Osmanlis) wie auch er war, an
dem Tage ſich für einen Sunniten auszugeben unterſtände, er gewiß von
den Perſern geſteinigt und umgebracht würde; ſo groß iſt der Haß dieſer
beiden Secten, die doch beide Muhamedaner ſind, und dies iſt nicht nur
in „Perſien der Fall, ſondern überall, wo Schia's und Sunniten ſind. Welchen
Streit haben ſie nicht in Indien am Tage, wo die Schias den ſogenannten
Tabut (Sarg) mit Prozeſſion zu Grabe tragen! In Caſchmir verbrannten
ſich die Muhamedaner dieſerwegen ihre Häuſer und Shawlfabriken. Von
Kermanſcha kamen wir mit einer Karawane, welche mehrere einbalſamirte
Leichname der Perſer nach Kerbela führte, nach Bagdad herab. >
Perſien iſt eine Hochebene, worauf Reihen von Bergen und Wüſten
ſind, und es war im Monat Auguſt (denn eben um dieſe Zeit reiſten wir), ſo
kalt, daß ich ſeufzend an die Hundstage dachte, als mir vor Tagesanbruch die
Zähne im Munde klapperten. In Bagdad angelangt, verließ mich de Türk,
denn er führte einige arabiſche Pferde zu Land über Tocat, Conſtantinopel
2c. nach Paris, welche Speculation ſich keineswegs vortheilhaft erwies. Kurz
nach ſeiner Abreiſe bekam ich durch einen Perſer, früher in Dienſten des
Avitabile, wieder gute Nachrichten von Lahore, was mich veranlaßte zur
guten Jahreszeit, im nächſten Winter (1829), die Reiſe dahin zu unterneh-
men, und das um ſo mehr, als die Peſt ſchon in Moſul war, und man ihr
in Bagdad jeden Tag mit Angſt entgegenſah, woſelbſt ſie auch ihren Opfer-
herd bald darauf errichtete. – Im Jahre 1828 war in Moſul und der
Umgegend, in Folge mehrerer mißrathenen Jahresernten, eine ſolche Theu-
rung, daß viele Familien den Tigris herab nach Bagdad kamen, und ihre
Kinder, die ſie nicht ernähren konnten, um ein Spottgeld verkauften. Ich
ſah ein ſchönes Mädchen (Chriſtinn) um 20 Gruſch (2 Gulden Münze) ver-
kaufen. Kaum war ich von Bagdad weg ſo brach die Peſt daſelbſt aus,
zu dieſem argen Gaſte kam noch Ueberſchwemmung, und es entſtand auch
55
ein Krieg, in welchem Dohud Paſcha als Gefangener nach Conſtantinopel
geführt wurde.
Als Reiſegefährten hatte ich diesmal nur einen treuen Diener, Namens
Antun, einen Chriſten, den ich aus Bagdad mitgenommen, und mit dem ich über
Baſſora und Moscat nach Bender Kárätſchi in Sind gekommen war. Von
Kárätſchi gelangten wir mit einer Kameel-Karawane nach Heidrabad, wo ich
mich einige Tage aufhielt, und die Bekanntſchaft eines dortigen Perſers
(eines Emirs) machte, der mir ein Empfehlungsſchreiben an eines der erſten
Häuſer Heirpurs, wo ich paſſiren ſollte, mitgab. Ich hatte für den Weg
von Heidrabad bis Multan 2 Kameele gemiethet; dieſer war aber einige
Meilen weit vom Fluſſe, wo wir manchmal ſtehendes und ſtinkendes Waſſer
trinken und wegen der großen Hitze, die ſchon mit dem Ende Februar anfing,
während der Nacht reiſen und des Tags ruhen mußten. In Folge dieſer
Einflüſſe litt ich an einer Hartleibigkeit, fühlte dabei eine innere Hitze und
überdieß ein ſolches Verlangen nach Saurem, daß ich, da ich mir auf künſt-
lichem Wege durch Klyſtiere nicht Stuhl verſchaffen konnte, indem ich dieſes
Inſtrument zu ſorgfältig verpackt hatte, auf den unglückſeligen Gedanken kam
da man mir eben friſche Milch gebracht hatte und ich auch friſche Tama-
rinden beſaß, mir Tamarinden-Molken (Serum Tamarindorum) zu bereiten
und einzunehmen. Dieſe Molfen wirkten wie ein Gift auf mein Inneres, ich
bekam Erbrechen, und ſo viele Blutſtuhlgänge, daß ich zuletzt ganz ohnmächtig
niederfiel, in welchem Zuſtande man mich auch im Walde hinter einem Baume
fand, nachdem man, mich längere Zeit vermiſſend, nach mir geſucht hatte. In
dieſem üblen Zuſtande brachte man mich in mein Lager, wo ſchon die Kameele
gepackt und zur Abreiſe bereit ſtanden, indem es kurz vor Sonnenuntergang
war. Meine Zunge war ſo trocken wie Holz, und ich fühlte heftige Schmerzen
in der rechten Seite, was mich eine vorhandene Leberentzündung vermuthen
ließ, dabei war ich durch die blutigen Stühle ſo ſchwach geworden, daß ich
kaum zu gehen vermochte. Ich verlangte vom Kameeltreiber Blutegel, aber
er ſagte mir, daß hier keine zu bekommen wären, wohl aber dürfte ich ſie
morgen früh in Heirpur erhalten. Da ich ſo ſchwach war, daß man mich
aufs Kameel ſetzen mußte, ſo befahl ich meinem Diener, ſich hinter mich zu
ſetzen und mich zu halten, da ich herabzufallen fürchtete. Mein Antun war
aber bald darauf eingeſchlafen, und es hätte nicht viel gefehlt, ſo wären wir
Beide herab gefallen; ich ließ ihn daher wieder ſein Thier beſteigen und brauchte
die Vorſicht, mir die Füße feſt an das Kameel binden zu laſſen. Auch hatte
ich etwas Waſſer zum Mund anfeuchten bei mir, weil man ſonſt nicht ver-
ſtehen konnte, was ich ſagte. Ich brachte die Nacht ſchlaflos zu, und als wir
mit Tagesanbruch in Heirpur anlangten, ließ ich mich ſogleich in das Haus
führen, wohin mein Gmpfehlungsſchreiben lautete, und der erſte Gebrauch,
den ich von der Aufnahme daſelbſt machte, war der, mich an einem ruhigen
X
56
Orte niederzulegen, um meinem ermatteten Körper wenigſtens einige Erholung
zu verſchaffen. Als die Leute ſahen, wie mühſam ich mich fortſchleppte, holten
ſie ſelbſt ſogleich einen Hakim (perſiſchen Arzt), der im Hauſe war, und
der mir ſogleich ſeinen Dienſt antrug. Ich dankte ihm höflichſt und erſuchte
ihn um Blutegel. Die haben wir nicht, entgegnete er mir. Es blieb mir
daher nichts anderes übrig, als ein großes blaſenziehendes Pflaſter auf die
ſchmerzende Stelle zu appliciren, worauf ich in eine ſolche Betäubung ver-
fiel, daß ich erſt am andern Tage gegen Abend daraus erwachte. Beim Erwa-
chen fand ich meine Zunge eben ſo trocken wie vorher, ſo daß ich nicht einmal
Waſſer, um ſelbe anzufeuchten, begehren konnte, ſondern es nur durch Zeichen an-
deuten mußte; auch meine Füße waren eiskalt, und ich fühlte nebſt den inneren
Schmerzen auch nun die äußeren vom Blaſenpflaſter verurſachten, indem, obgleich
die gezogene Blaſe nur klein war, doch die Stelle und die Umgegend roth-
laufartig entzündet ausſah. Ich fühlte mir nach dem Pulſe, fand aber keinen,
weßhalb ich glaubte, daß mein Ende herannahe. Mein Diener ſagte mir,
daß ich während des Betäubungsſchlafes einige blutige Entleerungen gehabt
hätte. Ich befahl ihm daher, den Mirza (Schreiber) aus dem Hauſe zu mir
zu bringen, um mein Teſtament zu machen, der auch ſogleich mit Papier und
dem Kalemdan (Schreibzeuge) herbeikam, ſich jedoch in einiger Entfernung
von mir niederſetzte, weil der Hakim meine Krankheit für gefährlich und an-
ſteckend erklärte hatte. Ich fühlte mich ſo ſchwach und entkräftet, daß ich
kaum im Stande war, meinen Namen, zu unterſchreiben. Ich ſagte hierauf
meinem Diener, daß ich wenig Hoffnung hätte, die Nacht zu überleben, und
er möge, falls es Gottes Wille wäre, daß ich am Indus ſterben ſollte, mich
begraben, mein Teſtament und die Sachen, die ich ihm einhändigte, nach Lahore
bringen, und den Generalen Court und Avitabile (an die ein Empfehlungsſchreiben
von Swoboda aus Bagdad unter meinen Schriften lag) übergeben. Für
ſeine ausgezeichneten Dienſte belohnte ich ihn im Voraus ſo, daß er die Reiſe
nach Lahore und nach Bagdad zurück machen konnte. Mein treuer Diener
Antun weinte wie ein Kind, während ich ihm dieſen meinen letzten Willen
zur Vollführung auftrug, und verſprach alles pünktlich zu erfüllen.
In dieſem traurigen Zuſtande, oder vielmehr am Rande des Grabes,
wo auch dem talentvollſten und erfahrenſten Arzte die Heilkunſt mit ihren
Tauſenden von Mitteln nur wie ein eitles leeres Gebäude erſcheint, fiel mir
mit einem Male der Gedanke ein, daß ich bei allen Krankheiten, die mich
befallen hatten, ſtets den Aderlaß vermieden und ſogar bei der Milzentzündung,
an der ich in Aleppo erkrankte, den erſten Aderlaß für die höchſte Noth aufbe-
wahrt habe, weil ich der Meinung Glauben ſchenkte, - daß der erſte Aderlaß
dem Menſchen das Leben retten kann. Sollte es vielleicht auch jetzt noch
nicht zu ſpät ſein, dieſe lebensrettende Operation zu unternehmen, da ich
57
ohnedies ſo viel Blut durch die Stuhlgänge verloren habe? Wie kann da
Blut gelaſſen werden, wo keins mehr iſt, wo ſelbſt kein Puls mehr zu fühlen
iſt, vernünftelte ich weiter! Doch meine Lage kann wahrhaftig nicht mehr
verſchlimmert werden, ich habe nichts zu verlieren, vielleicht nur zu gewinnen,
und ich will auch dieſes Mittel zu meiner Rettung nicht unverſucht laſſen,
um Alles für meine Selbſterhaltung gethan zu haben. Ich raffte mich mit
dem feſteſten Willen auf; und da Niemand außer meinem Antun mir in die
Nähe kam, folglich ich Niemandem dieſe Operation übertragen konnte, ſo be-
ſchloß ich ſelbe ſelbſt mit der mir noch zu Gebote ſtehenden Kraft zu verrich-
ten. Ich ließ mir zuvörderſt warmes Waſſer geben, in welchem ich an den
Füßen und Händen verſuchte, Blut zu laſſen. Weder ich noch mein Diener
ließen es dabei an Lanzettenſtichen fehlen; wir ſtachen darauf los, doch im-
mer ohne einen Tropfen Blut hervordringen zu ſehen; dennoch verließ mich
nicht der Muth, denn ich dachte, wozu einen Körper ſchonen, der ohne-
dies ſchon morgen früh als eine lebloſe Maſchine in die Erde gelegt werden
wird. Und ſo ohne Schonung verfahrend, zerſchnitt ich quer die Medianvene
meines linken Armes, woranf das Blut tropfenweiſe bis beiläufig zur
Menge von 3 oder 4 Loth hervorkam, dann aber von ſelbſt zu fließen auf-
hörte. Ich ließ mir hierauf die 8 Wunden verbinden, legte mich nieder, zog
meine Decke bisüber den Kopf, und indem ich meinen Geiſt Gott empfahl, ſchlief
ich ein. Ich ſchlief rnhig faſt durch die ganze Nacht, und als ich des Morgens
unerwartet erwachte, waren meine Füße warm, die Pulsſchläge waren fühl-
bar, wenn auch ſchwach, die Zunge trocken, die inneren Schmerzen ſchwächer,
dafür fühlte ich heftige Schmerzen an der äußern Stelle, indem die rothlauf-
artige Entzündung ſich ſo verbreitet hatte, daß ſie meine ganze rechte Seite
(vom Rücken bis zum Nabel, vom Arme bis zur Hüfte) einnahm, und, zumal bei
der großen Schwäche, der Brand zu befürchten war; trotzdem ſchöpfte ich nun
Hoffnung zu meinem Aufkommen, und glaubte dies ſowohl der Wirkung des
kleinen Aderlaſſes als auch des blaſenziehenden Pflaſters zuſchreiben zu müſſen.
Um mich von der läſtigen Zungentrockenheit zu befreien, ließ ich mir aus dem
Bazar einige Quittenäpfelkerne bringen, die ich in einem Stückchen Leinwand
eingebunden in Waſſer hielt, und mit dieſem nun mit Schleim überzogenen
Bäuſchchen öfters die Zunge befeuchtete, was ſeine Wirkung nicht verfehlte; auch
fing ich im Verlaufe des Tages an, einige große Zibeben (Monaka genannt) zn
kauen, was mir ebenfalls wohl that. – Um dem ſich verbreitenden Rothlaufe
einigermaßen Einhalt zu thun, ſchickte ich meinen Diener in den Bazar, mit dem
Auftrage, zuerſt um Blutegel zu fragen, und falls er ſelbe nicht bekommen ſollte,
einen Barbier oder wen immer mit Schröpfköpfen mitzubringen. Er vollzog
meinen Auftrag, und kam auch bald mit einer Frau, die eine Menge Blutegel
mitbrachte, woraus ich ſah, daß der perſiſche Arzt ein Schurke war, der ver-
58
muthlich deswegen geſagt hatte, daß keine Blutegel da wären, damit die Frau
von meiner Krankheit nicht angeſteckt würde. – Ich ließ mir 12 Blutegel
auf die ſchmerzende Stelle rund herum, wo das Blaſenpflaſter applizirt war,
ſetzen, und bat die Frau zur Abendzeit wieder zu kommen, wo ich mir aber-
mals 12 Stück am After appliziren ließ, weil ich vor einigen Jahren an
Hämorrhoidalzufällen gelitten hatte. – Am folgenden Morgen ließ ich mir aber-
mals 6 Blutegel in die Seite und Abends darauf 6 an den After ſetzen, womit
ich die Kur ohne noch ein anderes inneres Mittel zu Hilfe zu nehmen, been-
digte. Während ich die kleinen Blaſenſtellen in Eiterung erhielt, die äußere,
rothlaufartige Entzündung aber kalt behandelte, machte ich ſo merkliche Fort-
ſchritte in der Beſſerung, daß der gute Appetit, der ſich bald einſtellte, meinem
Magen geſtattete, kräftige Nahrungsmittel aufzunehmen und den Körper zu ſtär-
ken, dergeſtalt, daß ich im Stande war, ſchon am 5. Tage meiner ſo gefähr-
lichen Krankheit zum Erſtaunen der Leute meine Reiſe nach Lahore fortzuſetzen.
Als ich das Haus verließ, ſtanden die Leute mit offenem Munde und mit
weiten Augen mich anſtarrend, als wollten ſie fragen, ob ich wirklich geſund
oder gar nur im Delirium ſei; indem ich erſt vor 3 Tagen mein Teſtament
gemacht, auf dem Sterbebette gelegen, uud ihr Hakim ſelbſt das Gerücht ver-
breitet hatte, daß ich nicht aufkommen würde. Ich machte anfänglich nur kleine
Stationen. Ich bekam bald mehrere Blutgeſchwüre, ſowohl an der rechten
Seite, als auch ein dickes am Mittelfleiſche, das von der Größe eines Hüh-
nereies war und mir das Sitzen beſchwerlich machte. – Es iſt kaum zu glau-
ben, daß dieſe Krankheit von wenigen Tagen, ungeachtet des guten Appetits,
der ſich ſogleich in der Reconvalescenz einſtellte, und der reinen, friſchen Ge-
birgsluft, in die ich bald darauf kam, eine Schwäche von vollen 6 Monaten
zurückließ. Was zur Ausbildung meiner Krankheit beigetragen haben mag,
war wohl der Umſtand, daß ich nicht wie mein Diener Antun die Seekrankheit
überſtanden hatte, daher letzterer ohne üble Einwirkung daſſelbe ſtinkende Waſſer,
Ä ich, trank, und dieſelben Speiſen, wie ich, aß. Zu der Zeit waren die Sindier
noch unbekannt mit den Engländern, obſchon ſie ihre Nachbaren waren, und wir
kamen in ſolche Dörfer, wo man uns für unſer Geld nichts verkaufen wollte, wir
folglich gezwungen waren, den Rath unſeres Kameeltreibers zu befolgen, welcher
dahin lautete, daß wir uns in die Moſcheen (Gebethäuſer) einquartiren und für
Muhamedaner ausgeben ſollten; wo wir denn auch von den gaſtfrenndlichen
Muſelmännern die Koſt gratis erhielten. Wir waren Beide arabiſch (bagdadiſch)
gekleidet, ſprachen arabiſch, perſiſch und türkiſch, auch trugen wir Bärte und
einer nannte den andern Hadſchi; wir hatten auch gleiche Teppiche, die
unſere Betten waren, und die wir neben einander legten; wir aßen zu-
ſammen, und zwar nach morgenländiſcher Sitte mit den Fingern eingreifend
ohne Gabel und Meſſer, kurz wir ſpielten unſere Rollen ſo gut, daß Miemand
59
uns erkannte; der fatalſte Umſtand aber für uns war der, daß die Muſel-
männer, die fünf Mal in 24 Stunden bethen, eben ſo oft in die Moſcheen
kamen, und ſich wunderten, daß wir, als Hadſchis und ihre Gäſte, uns nicht
auch in die Reihe zwiſchen ſie hinſtellten und mitbetheten, was wir zwar
leicht hätten nachahmen können, die Verſtellung jedoch nicht ſo weit treiben
wollten, da wir die Art kannten, uns zu entſchuldigen; wir brauchten nämlich
nur Einem ins Ohr zu ſagen, daß wir als Reiſende unrein geworden (d. h.
eine Gonorrhoe hätten), und dies genügte, um überall gut durchzukommen.
Von Multan nach Lahore reiſten wir auf Pferden. Die Reiſe von
Bagdad bis Lahore dauerte 4 Monate, 2 zu Waſſer, 2 zu Lande. Der erſte
Kranke den ich in Lahore zur Behandlung bekam, ehe ich noch angeſtellt
wurde, war Achilles, der angenommene Sohn Gen. Allard's. Dieſer Knabe
litt ſeit einigen Jahren an einer Fiſtel, die ſich am Rückgrate befand, und
die ihm von den dortigen Dſcherahs mehrere Male oberflächlich zugeheilt wurde;
dabei war dieſer Knabe ſo abgezehrt, daß man von ihm mit vollem Rechte
ſagen konnte, er beſtehe nur aus Haut und Bein: Ossa atque pellis totus
est, oder wie die Engländer ſagen: He is nothing but skin and bone,
daher nicht das beſte Prognoſticum bei einer ſolchen Kur zu ſtellen war. –
Da ich feſt überzeugt zu ſein glaubte, daß von dem Gelingen der erſten Be-
handlung mein ganzer Ruf, ja mein ferneres Fortbeſtehen daſelbſt, abhinge;
ſo ließ ich mich lange bitten, bevor ich mich entſchloß, einen Verſuch mit die-
ſem Knaben zu machen. Allard ſprach ſich dahin aus, daß der Knabe, ſei-
nem Schickſale überlaſſen, ſicher zu Grunde gehe und er ihn nicht länger in
dieſem elenden Zuſtande ſehen könne, daher er mich dringend bitte, den ſo
Leidenden in die Behandlung zu nehmen. – Wahrlich Allard konnte zu der
Zeit nicht denken, daß ſein abgezehrter Achilles, der nur einem Gerippe
ähnelte, dennoch ihn überleben würde; daß er ſelbſt in Piſchauer ſterben, in
Lahore begraben werden und Achilles als blühender Jüngling aus Frank-
reich nach Lahore zurückkehren ſollte, um – da gleichfalls zu ſterben, und
nahe bei ihm (Allard) begraben zu werden. Wie tief verborgen iſt dem
Menſchen ſein Schickſal und ſeine Beſtimmung! –
Auf vieles Zureden Allard's und Ventura's entſchloß ich mich endlich
es zu wagen, und ſchritt zur Behandlung des Knaben, operirte ihn, und zwar
unter gewaltſamer Beihilfe, ſeines ſtarren Widerſetzens halber, indem ich ihn
auf ein Kanape auf den Bauch niederlegte, Allard ihm die Arme, und
Ventura die Füße hielten, und machte einen der Länge der Fiſtel entſprechenden
Einſchnitt, faſt eine Spanne lang, durch das fiſtulöſe Geſchwür auf dem Rück-
grat, da jede Fleiſchſubſtanz fehlte, was eine 36ſtündige Betäubung und ein
ſtarkes Wundfieber zur Folge hatte. – Unter fernerer guter Pflege heilte
die geöffnete Fiſtel radical, die Kräfte nahmen augenſcheinlich zu, Muskelmaſſe
ſetzte ſich an, und der Junge ſah ſchon nach einigen Monaten blühend aus,
und ich ſelbſt war, als ich ihn bei der Ankunft Allard's in Bordeaux wie-
der ſah, über ſein friſches, roſiges Ausſehen höchſt erfreut. Die Lebensgöttin
ſcheint aber dieſem jungen Menſchen durchaus nicht geneigt geweſen zu ſein. Denn
als er einige Jahre darauf nach dem Tode Allard's mit Benjamin Allard, (der
um die hinterlaſſenen Güter ſeines Bruders in Beſitz zu nehmen nach Lahore
gekommen war, und welchem er als Dollmetſch in der indiſchen Sprache diente)
wieder in ſeine Heimat zurückkam, erkrankte er und ſtarb an der Behandlung
der dortigen Aerzte. Ich erſchrak heftig bei der unerwarteten Nachricht von ſeinem
Dahinſcheiden, und konnte ihm nur noch den letzten traurigen Dienſt erweiſen,
ſeine irdiſchen Ueberreſte zu Grabe zu geleiten. Zur Auseiterung dieſes fiſtulöſen
Geſchwüres hatte ich als ein gelind reizendes Mittel Honig angewandt, worin
ſpaniſche Fliegen infundirt waren und der ihm täglich 2mal auf die Wunde
applicirt wurde, und das mit Charpie, wodurch die Fiſtel bald zuheilte.
R. Einige Tage nach der Fiſtel-Operation machte mir der jüngere Bruder des
Miniſters Radſcha Sutſchet-Sing den Vorſchlag, mit ihm ins Gebirge zu reiſen, um
ihn daſelbſt zu behandeln, was mir ſehr erwünſcht kam, da ich ſelbſt nach meiner
kürzlich überſtandenen ſchweren Krankheit ſo ſchwach geworden, daß ich eine Er-
holung nöthig hatte, überdies die Hitze in Lahore drückend war. Auch riethen mir
meine Freunde (die franzöſiſchen Generäle) dieſen Antrag um ſo bereitwilliger an-
zunehmen, da der junge Radſcha-Saheb eine der erſten Perſonen am Hofe ſei,
und mein Glück gemacht wäre, wenn ich ihn heilen könnte. Ich willigte alſo ein.
Obwohl ich zu dieſer Zeit noch keine feſte Anſtellung hatte, folglich von
keinem Vorgeſetzten abhing noch einem zu gehorchen hatte, glaubte ich doch,
daß der Radſcha Sutſchet-Sing mich mit der Erlaubniß Rendſchit-Sing's mit ſich
ins Gebirge führte; allein es hatte einen ganz andern Beweggrund. Der junge
Radſcha hatte eine geheime Krankheit, weshalb er mich heimlicher Weiſe weg-
führte, ſo daß Rendſchit-Sing mehrere Male den Avitabile, durch den ich vorge-
ſtellt wurde, fragte, wo ich wäre. Vermuthlich war dies Schuld daran, daß er
mich 9 Monate da hielt, ohne mich weder zu verabſchieden, noch mir eine An-
ſtellung zu geben, ſo daß Allard mir eines Tages ſcherzweiſe ſagte: Es iſt
ſchwer hier angeſtellt zu werden, aber noch ſchwerer, wenn man angeſtellt iſt,
wegzukommen, weil er ſelbſt nach vieljähriger Abweſenheit eine Sehnſucht
empfand, ſein geliebtes Frankreich wieder einmal zu ſehen, und deshalb um
einen Urlaub anhielt, den ihm zwar der ſchlaue Rendſchit-Sing fortwährend ver-
ſprach, aber erſt ſehr ſpät ertheilte.
x Am dritten Tage unſerer Reiſe von Lahore nach dem Gebirge, die
theils auf Pferde-, theils auf Elephanten-Rücken geſchehen war, kamen wir in
Sutſchetgher an, (das am Fuße des Gebirges unweit Samba iſt), wo der
Radſcha ſeine Stallungen und eine Kanonengießerei hatte, wo man auch mehrere
61
nen gegoſſene Kanonen und Mörſer in Gegenwart des Radſcha probirte, von
deren erſtern eine zerplatzte, und einen Gulendas (hinduſtaniſchen Kanonier)
niederwarf. Der Radſcha erſuchte mich ſogleich dieſen Mann, der über heftigen
Durſt, ſtarke Schmerzen in der rechten Seite, und allgemeines Fröſteln klagte,
zu unterſuchen; ich fand jedoch zur Verwunderung aller Anweſenden nicht das
geringſte Zeichen einer äußern Verletzung, weßhalb auch der Radſcha es für un-
bedeutend anſah, meinen Rath ihm zur Ader zu laſſen nicht billigte, ſondern ihm
etwas von ſeiner Mumiai ſchickte. Um 10 Uhr Abends, etwa 5 Stunden nach
dem Vorfalle, kam ein Mann vom Radſcha Saheb geſchickt zu mir, und
führte mich im Namen ſeines Herrn zum Gulendas, um ihm zur Ader zu
laſſen. Wir eilten hin, fanden aber, daß man ihn, nach dem Gebrauche der
Hindus, von der Tſcharpai (Bettſtelle) ſchon auf die Erde gelegt hatte, er daher
im Sterben war, und vor unſeren Augen, noch nicht ganze 6 Stunden nach dem
Vorfalle, verſchied.– Ob die Leber ergriffen worden oder nicht, kann ich nicht
beſtimmen, denn die Section wurde als etwas Ungewöhnliches nicht vorgenom-
men; gewiß bleibt dieſer akute Fall ein höchſt ſonderbares Ereigniß, das mir ſeit
etlichen 30 Jahren nur Ein Mal vorkam. – Jedenfalls hat das Stück Me-
tall, das ihm nahe an der rechten Seite vorbeiflog, durch Luftdruck ein wichtiges
zum Lebensprozeſſe unentbehrliches Organ verletzt, denn der Schrecken allein
konnte keine ſo heftige Schmerzen mit dem bald darauf folgenden Tode verur-
ſachen. Von Sutſchetgher wurden wir in 2 Tagen über ſteile Gebirge in die
Stadt Ramnegger hinaufgetragen, wo der Radſcha außer ſeinem Palaſte auf
einer kleinen Ebene eine ſtarke Feſtung hatte, darin er ſeine Schätze aufbewahrte.
Wir brachten den Berſat (die Regenzeit) oben zu, und kamen im Herbſte zum
Deſeirefeſte nach Amritſir herab, von wo wir mit Rendſchit-Sing nach Nadoun
am Beas reiſten, und wo der Maharadſcha die beiden Töchter des berühmten
Senſartſchend, die Waiſenkinder waren, heirathete, und mit ſich nach Lahore
brachte. Auf der Hinreiſe paſſirten wir Dſchowala-Meki, einen den Hindus hei-
ligen Ort, mit einem feuerſpeienden Berge. Auf der Rückreiſe kam ich mit dem
Radſcha Sutſchet-Sing über die Gebirge, und paſſirte Beſouli, Dſcheſrota und
Nurpur, wo der Radſcha der Geldeinforderer geweſen war. Nach Lahore zurück-
gekehrt, ſagte mir Allard, daß ein wüthender Schakal eine Anzahl von ſeinen
Dragonern gebiſſen, und daß in einer Nacht, bis ſie im Dunkel das wüthende
Thier umzubringen im Stande geweſen, ſchon mehrere von ihnen, wüthend ge-
worden, theils in Lahore, theils in ihren Häuſern und auf dem Wege geſtor-
ben ſeien, und daß noch einige derſelben aus Angſt den Abſchied begehrten,
um nach Hauſe zu den Ihrigen zu gehen, und daſelbſt ſterben zu können.
– Er machte mir zugleich den Vorſchlag, daß er mir dieſe Gebiſſenen zur
Behandlung zuweiſen wolle, falls ich willens wäre, mit ihnen einige Verſuche
vorzunehmen, was mir ſehr erwünſcht war. Ich übernahm daher 18 Mann in Be“
"><
»
62
handlung, und war ſo glücklich, nicht Einen an der Waſſerſcheu erkranken zu
ſehen, worauf Allard dem Dr. A. Murray (der mit dem politiſchen Agenten
von Ludiana, Col. C. M. Wade, uns einen Beſuch machte) meine Behand-
lungs-Methode, die ſich bei ſeinen Soldaten beſonders bewährte, anpries und
zuletzt mir es ans Herz legte, ſelbe durch Dr. Murray zum allgemeinen Beſten
der Leidenden bekannt geben zu wollen, was ich auch ganz deutlich ohne irgend
einen Rückhalt that. Gs wurde darüber in Kalkutta am 2. Juli 1831 in einer Si-
tzung ein öffentlicher Vortrag gehalten und ſie dann bekannt gemacht. Ich erlaube
mir einen Auszug davon im Engliſchen hier einzuſchalten. „Dr. Honigberger's
object in the treatment of Hydrophobia is to keep up a copious sup-
puration from the part bitten by the rabid animal, which he accom-
plishes at first by applying the actual cautery and afterwards by using
stimulants to the wound. He also administers a compound of mer-
cury and extract of tabacco, in pills, untill they produce a flow of
urine, and at the same time he reccomends tincture of cantharides
in bitter almond-emulsion, to be repeatedly given until a slight degree
of Dysuria is excited. Various other remedies and local applications
are also spoken of as useful in Hydrophobia. It does not appear that
anyother person has yet made trial of some of the remedies proposed
by Dr. Honigberger." So hieß es vor 20 Jahren, als ich noch ein ſoge-
nannter Allopath war. Wie viele intereſſante Verſuche und Erfahrungen habe
ich jedoch ſeit jener Zeit gemacht! –
Kurz nach dieſer Publication bekam ich einen Fall, wo ich als Präven-
tip-Kur die endermatiſche Application des Mittels verſuchte. Ich applicirte
nämlich auf die etwas erweiterte gebiſſene Stelle Extractum nucis vomicae,
worauf der Kranke die Nacht unruhig zubrachte und fürchterliche Träume von
Hunden hatte, die ihm abermals nachliefen. Ich hielt dieſes für ein ſchlechtes
Zeichen, für die Vorboten der ausbrechenden Waſſerſcheu, wollte der örtlichen
Behandlung allein nicht trauen, und gab ihm eine Pille deſſelben Mittels –
Extract. nuc. vomic. gr. j. – mit Soda carbonica gr. jjj., dem der Mann
einzig und allein ſeine Herſtellung zu verdanken glaubte. – Ich ſtellte unſeren
verehrten Gäſten (Col. Wade und Dr. Murray) einen Akali oder Naheng vor, dem
Rendſchit-Sing Naſe, Ohren und Hände hatte abſchneiden laſſen, obwohl er
den Galgen verdient hätte, und dem im Gebirge die Naſe ſo gut wieder ange-
macht worden war, daß wir uns wunderten und geſtehen mußten, man könne ſie in
Europa nicht beſſer machen. Es war nämlich in Kangra eine Familie, welche
ſich mit dieſer rhinoplaſtiſchen Operation abgab, die ſie jedoch ohne beſondern
Befehl von der Regierung nicht vornehmen durfte. Wie man aus der Geſchichte
weiß, iſt dieſe Operation ſeit alten Zeiten her den Hindus bekannt, die ſie
immer, wie auch jetzt noch, aus der Stirnhaut machten und ſtets machen wer-
63
den. In Europa, wo das Naſenabſchneiden ungebräuchlich iſt, wird dieſe
Operation in den ſeltenen Fällen, wo entweder eine Exulceration oder ſonſtige
Umſtände ſie nöthig machen, aus der Haut des Oberarms gemacht, und das
mit Recht, weil nach unſeren Sitten der Kopf größtentheils unbedeckt iſt,
folglich eine garſtige Narbe auf der Stirne mit einer neu gemachten Naſe
ſehr entſtellend ausſehen würde, während im Oriente die Eingebornen mit
dem Turbane die Narbe auf der Stirne leicht verdecken können.
Auch während der ruhigen Zeiten zeigten ſich die Nahengs ſehr pflicht-
vergeſſen, und machten dem Rendſchit-Sing viel zu ſchaffen, ja er war genöthigt,
eines Tages in Lahore außerhalb des ſogenannten Delhi Dervaze (Delhi Stadt-
thore) bei Seidgentſch (wo das Neſt des nahengiſchen Räubergeſindels iſt) 2 Ka-
nonen mit Kartätſchen geladen hinzuſtellen, weil ſie die Kühnheit hatten, den Weg
zu ſperren. Sie hatten ſich in Mia-Mir, eine deutſche Meile von Lahore einge-
ſperrt, traten hier als öffentliche Rebellen auf, wurden aber geſchlagen und
aus der Stadt, wie auch aus Mia-Mir nach Umritſir weggejagt. Der in
Rede geweſene mit der neuen Naſe hatte im Felde einer königlichen Wache
mit dem Säbel den Arm abgeſchlagen, weil ſie ihn zurückgehalten, durch
einen Weg von rückwärts ins Zelt zum König zu gelangen. Der Naheng
hatte einen Diener mit ſich, dem nichts geſchah, weil er ſich nicht offenſiv
benahm, ihm aber wurden auf Befehl ſogleich mit demſelben Säbel, mit dem
er ſo gut den Arm abſchlug, Naſe, Ohren und Hände abgeſchnitten und er
dann losgelaſſen, worauf er wie ein Raſender einem Brunnen zulief, um ſich
hineinzuwerfen, jedoch von Leuten, die zufällig zugegen waren, zurückgehalten
wurde. Als man dem Könige dieß gemeldet, wurde er mir überſchickt, und zwar
mit dem Befehle, ihn in genaue Pflege und Heilung zu übernehmen, ihn zu
überwachen, damit er keinen Selbſtmord begehen könne und ihn ſodann, wenn
er geheilt wäre, vorzuſtellen. Seiner Ausſage nach, ſoll er von Beng (Hanf-
kraut) betäubt geweſen ſein, als er das Verbrechen beging, und er betheuerte
keine andere Abſicht gehabt zu haben, als er zum König dringen wollte, als
ein Geſchenk (Gapa) zu verlangen. Dienen wollten dieſe Nahengs nicht, das
freie Räuberleben gefiel ihnen beſſer.
Radſcha Hire-Sing, des Miniſters Dhyan-Sing Sohn, war ein Liebling
Rendſchit-Sing's, er hatte ihn immer auf dem Schooße. Dieſer hatte die Harn-
ruhr (Diabetes) bekommen, weßhalb wir mit den inländiſchen Aerzten in Ge-
genwart Rendſchit-Sings im Garten Hazuribag, der in der Feſtung iſt, ein
Conſilium hielten, wo der Milchzucker zur Sprache kam. Da weder der Ma-
haradſcha noch ſeine Aerzte je gehört hatten, daß aus der Kuhmilch Zucker ge-
macht werden könne, ſo waren ſie ſehr neugierig, ihn zu ſehen, und ich er-
hielt den Befehl, ihn ſogleich im Gulabhane (Roſenwaſſerhauſe) mit dem Fakir
Nureddin zu machen, und man konnte kaum erwarten bis er fertig war.
64
Gs waren ſchöne weiße Kryſtalle von Milchzucker, die ich dem Rendſchit-Sing
in einer Schachtel präſentirte, wovon er auch ſogleich einigen Knaben, die er
bei ſich hatte, kleine Stückchen zu koſten gab, denen er nicht ſo ſüß ſchmeckte, wie
der gewöhnliche Zucker, weßhalb Niemand mehr davon ſprach und die Milch-
zuckerkomödie ein Ende hatte. Der Gulabhane, wo die Roſenwäſſer und Be-
demusk (Aqua Flor. salicis babylon) – das in den heißen Tagen von den
Wohlhabenden als ein kühlendes Mittel getrunken wird, und ein ſo wichtiger Ar-
tikel in der indiſchen Medizin iſt – deſtillirt wurden, war der Ort, wo ich an-
× fänglich meine Geſchäfte hatte, die Fakirs Aziseddin und Nureddin (die Auf-
ſeher daſelbſt) in der Pharmacie und Chemie unterrichtete, und die ſtarken
rektificirten Weingeiſte aus Cabulweintrauben (zum eigenen Gebrauche Rend-
ſchit-Sings) deſtilliren ließ, indem Alles, was zum Eſſen und Trinken der Sihk's
und Hindus gehört, auch von Sihk- oder Hindus - Händen gemacht werden
Y muß. Kein Muſelmann, kein Chriſt darf Hände anlegen, weil es dadurch ver-
unreinigt würde. Es war dies der Ort, wo die königliche Material-Kammer
unter Nureddins Direktion angelegt war, und wo ich verſchiedene Opiat-
präparate, Metalloxyde (Kuſchtegi genannt), zum Vergnügen der Fakire und
Rendſchit-Sings verfertigte, wodurch er mich beſonders lieb gewann. Unter An-
derm bereitete ich ihm auch die Morphine, mit deren Ueberdoſis er bald einen
geübten Opiumeſſer umgebracht hätte, wenn ich nicht, zu Hilfe gerufen, die
nöthigen Gegenmittel angewendet hätte. Sonderbar ſchien es mir, daß in Lahore
Niemand den Kaffee kannte; ſogar die gelehrten Fakire Aziseddin und Nureddin
(Brüder), von arabiſcher Herkunft, kannten den Kaffee unter dem Namen
Bun nur aus Büchern, und der, den ich ihnen (im Jahre 1832) im Derbar
zeigte, war der erſte, den ſie je geſehen hatten; jetzt aber, da die Engländer
da ſind, die ihn ſo wie auch wir lieben, kennt ihn Jedermann. Auch von unſe-
ren ſpaniſchen Fliegen (Cantharides) hatten ſie keine Kenntniß. Einheimiſch
iſt bei ihnen jedoch die Meloetelini, eine Fliege, die ſtärker wirkt, weil ſie
mehr Cantharine enthält als die ſpaniſche Fliege; ſie wird jedoch ſelten von
den dortigen Aerzten als blaſenziehendes Mittel angewendet; aber auch ſie
kennen ihre Wirkung gegen die Waſſerſcheu.
Außer dem ſchon Geſagten bei meiner Krankheit in Heirpur, möge noch
folgende Krankheitsgeſchichte eines meiner Freunde einen Beweis geben, daß
man durch blaſenziehende Pflaſter, wenn ſie recht angewendet werden, ſelbſt
eine Lebensrettung in gewiſſer Beziehung bezwecken kann. – General C ... .
hatte ſich in Umritſir, wo er mit dem Hofe war, im heißen Sommer durch
Einreibungen einer Merkurialſalbe ins Mittelfleiſch (täglich 1 Drachme) ſchon
am 4. Tage eine ſolche Merkurialkrankheit zugezogen, daß ich, nachdem er
ſchon längere Zeit darnieder lag, und die Aerzte daſelbſt alle Mittel vergeb-
lich angewendet hatten, von Lahore zur Hilfe geholt wurde. Das Queckſilber
65
hatte, ſo viel mich ſogleich die Unterſuchung lehrte, den Magen und Darm-
kanal angegriffen, weßhalb er an Verdauungsſchwäche und an Kolik litt, und
über Stuhlzwang und Brennen am After klagte. Ich begann die Kur mit
einem Aderlaß und Setzung von Blutegeln, worauf ein Durchfall eintrat,
der, als er unterdrückt wurde, Urſache zur Entſtehung eines hitzigen Fiebers
ward mit 3–4–5tägigen Zwiſchenräumen nebſt herumziehender Hitze und Bren-
nen. – Als ich ſah, daß der Patient bei meiner Behandlung nicht beſſer
wurde, gewann ich die Ueberzeugung, daß das heiße Klima ſeinen ſchädlichen
Einfluß äußere und der Kranke daher nicht auf den Weg der Beſſerung ge-
bracht werden könne, ſo lange wir an dem Orte blieben. Ich erſuchte da-
her den Maharadſcha um die Erlaubniß, meinen Kranken, über deſſen üble
Lage ich S. M. die nothwendigen Aufſchlüſſe gab, in ein kälteres, gebirgi-
ges Klima führen zu dürfen, worauf er uns nach Dineneger (Deenanuggur)
ſchickte, indem der Maharadſcha die Abſicht hatte, ſelbſt hinzukommen. Als die
Krankheit ſchon 3 Monate gedauert hatte und der Kranke an allen Kräften herab-
gekommen war, beſonders aber über das Gefühl eines brennenden Feuers
in der Herzgegend klagte, verſuchte ich daſelbſt einige Blutegel anſetzen zu
laſſen, die ich jedoch gleich wieder abnehmen mußte, weil ſie eine Ohnmacht
herbeiführten. – Es wnrde mit meinem Kranken mit jedem Tage ſchlech-
ter; eines Abends fing er an bei offenen Augen irre zu reden; ſeine Füße
wurden eiskalt. Die Offiziere ſeiner Brigade, die er mit ſich hatte, und die
zufällig zugegen waren, weinten um ihren General, den ſie ſchon für verloren
hielten. Ich geſtehe es offen, ich ſelbſt hatte ſchon jede Hoffnung an ſeinem
Aufkommen aufgegeben, und das um ſo mehr, da ich das tägliche progreſſive
Sinken und Schwinden der Kräfte wahrnahm. – In dieſem verzweifelten
Zuſtande applizirte ich ihm 3 blaſenziehende Pflaſter, und zwar das eine im
Nacken, die beiden andern auf die Waden der kalten Füße, gab ihm aber auch
zu gleicher Zeit mein Lieblings-Opiat (Opium, Camphora, Ipecacuanha und
Tartarus Emeticus) und – rettete den Kranken. Es kam nämlich noch in der-
ſelben Nacht ein kritiſcher Ausſchlag hervor, der in Tauſenden von Eiterpuſteln
und Blntſchwären beſtand, die größtentheils am Halſe, im Nacken, unter den Ach-
ſeln, in den Leiſten und den Innenſeiten der Schenkel ihren Sitz hatten, wor-
auf die Krankheit zuſehends abnahm, und die Beſſerung raſch vorwärts ſchritt,
ſo, daß der General im Verlaufe von wenigen Wochen ſeine früheren Körperkräfte
neuerdings erlangte, und nicht nur wieder Fleiſch anſetzte, ſondern ſogar dick und
fett wurde. Während der Rekonvalescenzmeines Patienten kam Radſcha Sutſchet-
Sing aus dem Gebirge ebenfalls nach Dineneger herab, weil er glaubte, daß der
Hof auch hieher kommen werde. Eines Tages führte mich der gute Radſcha Saheb
in einem Kahne auf dem großen Sumpfe Dimenegers auf die Entenjagd,
wo ich aus Artigkeit dem Radſchah mein Paraſol gab, da er keines bei ſich
Reiſeerlebniſſe, 5
A
hatte, und ich, mit dem Schießen beſchäftiget, es minder verwenden konnte. Der
außerordentlichen Hitze wegen hatte ich über meinem feinen Hemdchen gar
kein anderes Kleidungsſtück, nicht einmal eine Weſte oder Jäckchen, am
Leibe, daher ich ganz den glühenden Strahlen der Sonne ausgeſetzt war und
mir wirklich einen Sonnenſtich zuzog, der meinen Freund C... ſehr erſchreckte
und ängſtigte, indem ſein Tiſſot dieſes Uebel als lebensgefährlich ſchilderte.
Wie erſtaunt war er daher, als er mich am dritten Tage ſchon wieder im
gebeſſerten Zuſtande ſah. Glücklicher Weiſe traf der Sonnenſtich nicht meinen
Kopf, ſondern nur eine Schulter, wo ich mit Anwendung von Blutegeln,
Bähungen, Umſchlägen u. dgl. bald zum gewünſchten Reſultate gelangte.
> Der König von England hatte um dieſe Zeit dem Rendſchit-Sing
fünf monſtröſe Pferde geſchickt, die Alex. Burnes den Indus heraufbrachte,
von welchen eins auf dem Wege zu Grunde ging. Man bewunderte ſie
allenthalben als eine Seltenheit ihrer ungewöhnlichen Größe und Dicke
wegen. Eins derſelben wurde das Lieblingsreitpferd des Maharadſcha; und da
letzterer klein von Statur war, ſo nahm er ſich ſehr poſſirlich aus, wenn er
auf dieſem Pferde ritt, ungefähr wie wenn ein Affe auf einem Elephanten
ſäße. Dieſes Pferd erkrankte; und obwohl er es mir ſogleich zur Behandlung
übergab, und ich es weder an Fleiß noch an Mitteln fehlen ließ, ſo ging
es doch während der Kur zu Grunde. Es hatte nämlich mehrere Geſchwüre
an den Füßen bekommen, die, als ſie ſowohl durch innere als äußere Mit-
tel geheilt wurden, eine Art Krämpfe herbeiführten, und in einem ſolchen An-
falle verendete auch das Thier. – Später fand ich jedoch Gelegenheit, der-
gleichen Geſchwüre, die im Pendſchab ſo häufig vorkommen und Zeherbad
(giftige Geſchwulſt) heißen, weil ſie nach einer vorangehenden Geſchwulſt ent-
ſtehen, und eine ätzende oder ſcharfe ſeröſe Feuchtigkeit abſondern, zur Be-
handlung zu erhalten, und war ſo glücklich, in letzterer Zeit mehrere voll-
kommen ohne üblen Nachfolgen zu heilen, und das mit einem Mittel meines
jetzigen Medium-Syſtems, nämlich mit der Laminaria sacharina, vermuthſich
weil ſie Jodinehältig iſt, und dieſe Krankheit zu den Skrophelkrankheiten gehört.
Auch die Rotzkrankheit der Pferde iſt mir in Lahore mehrere Male, und
ſogar an meinem eigenen Pferde vorgekommen, wobei ſich mir die Dulcamara
abwechſelnd mit dem Arſenik, Morgens und Abends in kleinen Gaben gege-
ben, als höchſt nützlich und vortheilhaft bewährte. In Frankreich wenden die
Thierärzte gegen dieſes Uebel das acidum hydrochloricum an, das ſie theils
mit Waſſer verdünnt dem Pferde einſchütten, theils auch örtlich auf die abge-
ſchorenen Stellen einreiben laſſen, wie ich es auch von dem berühmten franzöſi-
ſchen Naturforſcher Victor Jacquemont bei ſeiner Durchreiſe in Lahore hörte,
der damals mein von der Rotzkrankheit befallenes Pferd für unheilbar erklärte.
Hier in Wien werden, wie ich höre, derlei Pferde ohne weiters erſchoſſen.
67
Während dem Congreſſe von Rupur behandelte ich in Vezirabad den dortigen
Gouverneur General Avitabile, der ſich einen Fuß verſtaucht hatte, und den die
inländiſchen Aerzte, Barbiere und Schmierer durch reizende Umſchläge, Betu-
pfungen und Einreibungen in einen ſolchen entzündlichen Zuſtand verſetzt hatten,
daß er dem Brande nahe war. Unter meiner ſchnell eingeleiteten zweckmäßigen
antiphlogiſtiſchen Behandlung genas er bald, und konnte ſeinen Fuß ſo wie frü-
her gebrauchen. Nur erkrankte er kurze Zeit darauf an einer Geſichtsmuskelver-
zerrung, welche bei ſeiner langen und krummen Naſe ſich um ſo auffallender
herausſtellte, und der ich ein Gehirnleiden als Folge des unmäßigen Cham-X
pagner-Trinkens, welchem Laſter er ergeben war, zu Grunde legte. Obwohl ich
ihn von dieſem Uebel befreite, ſo ging er doch, da er ſich vermuthlich in ſeiner
Heimath wieder dem Trunke in die Arme warf, durch einen Schlagfluß, der
ihn in den beſten Jahren, wo er die Früchte ſeiner langen mühſamen Arbeit, und
den erworbenen ungeheuren Reichthum hätte genießen können, zu Grunde. Ruhe
ſeiner Aſche! obwohl er manchen armen Teufel, man könnte faſt ſagen: un-
ſchuldigerweiſe, hat hängen laſſen, ſowohl in Vezirabad als auch ſpäter in 2
Piſchauer, indem er in dieſen Provinzen unabhängig herrſchte. Daß er eine
Freude hatte, die Unglücklichen dutzendweiſe aufgehängt zu ſehen, war wohl >
nur ſeinem Gehirnleiden zuzuſchreiben. Eines Tages erzählte mir Allard, daß
der Maharadſcha ihm einen Verweis gegeben (da Allard gleichſam Avitabile's
Kaution war, als dieſer in der Provinz Vezirabad regierte), weil er einige
Muſelmänner, die geglaubt hatten, unter dem Schutze eines Europäers das
verbotene Ochſenfleiſch eſſen zu können, hatte aufhängen laſſen; derjenige aber
der den Ochſen umgebracht hatte, war ihm entgangen. Rendſchit-Sings Mei-
nung war, daß er dieſe Uebelthäter eine Zeitlang hätte einſperren und dann
weglaufen laſſen ſollen. Daß Avitabile ein thätiger Menſch war, der viele Ver-
beſſerungen im Lande eingeführt und den Engländern bei ihrem Durchzuge nach ×
Kabul weſentliche Dienſte geleiſtet hat, iſt bekannt, auch kannte ich ihn wohl,
da ich die erſten 3 Jahre in Lahore bei ihm im Hauſe wohnte, weßhalb ich
mit den Worten ſchließe: De mortuis et absentibus nil nisi bene, oder
deutſch geſagt: Man ſoll von den Todten und Abweſenden nichts als Gutes
ſprechen, und dieß zwar um ſo mehr, als ich die nachfolgende wichtige Entde-
ckung eigentlich nur ihm zu verdanken habe.
Während der Zeit, wo ich die ſo eben genannten Kuren in Vezirabad
bewerkſtelligte, ereignete es ſich, daß ich eines Tages auf einer Jagdexkurſion
einen Haſen im Geſträuche verlor, den wir in einem Loche tief in der
Erde zu finden glaubten; ich, der ich darauf beſtand, den Haſen erlangen zu
müſſen, ließ mir aus einem in der Nähe befindlichen Dorfe einige Bel (Ei-
ſenhacken) holen, um mit Hilfe derſelben die Oeffnung dieſes Neſtes zu er-
weitern. Wir gelangten wirklich zum Ziele, doch wie groß war unſer Stau-
»-
5“
(58
nen, als wir anſtatt eines Haſen ein Moſchusthier herausholten, welches
einen ſo ſtarken Biſamgeruch verbreitete, daß ich Kopfweh davon bekam, wel-
ches drei Tage anhielt. Der Mann, der das Thier herausgezogen hatte, war
ganz erſchrocken, weil er anſtatt des Haſen ein anderes ihm unbekanntes Thier
in die Hände bekam, und warf es nieder, worauf es die um uns verſam-
melten Jagdhunde ſo gewaltig biſſen, daß es dem Verenden nahe war, als
ich auf Anrathen Avitabile's den koſtbaren Moſchusbeutel abſchnitt, den ich
noch heute ſorgfältig bewahre; den übrigen Körpertheil ließ ich als werthlos
liegen, was ich noch jetzt bedauere, da ich der Meinung bin, daß dieſer Mo-
ſchus einer der beſten Gattung iſt, und zwar von einer neuen noch unbekannten
Thierart ſtammend, und ich auch nie gehört habe, daß in den Ebenen Indiens
ein Moſchusthier gefunden worden ſei. Mehrere Perſonen, denen ich dieſen Mo-
ſchusbeutel zeigte, machten die Einrede, daß dieſes Thier vielleicht aus den
Gebirgen des Himalaja ſeinen Weg nach Indien gefunden habe, was wohl
möglich ſein könnte; indeſſen kenne ich den Moſchus, der aus den Gebirgen
Kaſchmirs und Thibets kömmt, und finde deſſen Geruch ganz anders, ſo
wie er überhaupt an Qualität, gleich dem ruſſiſchen, der eben genannten
neuen Art bei Weitem nachſteht. Der Beutel meines Moſchusthieres gleicht
an Größe und äußerer Geſtalt deut chineſiſchen; er hat kurze und weiche
Haare; im Innern aber iſt er ganz anders, nämlich gelbbraun, und enthält
eine Maſſe, die ſo hart iſt, wie ein alter Käſe. Der chineſiſche Moſchus hin-
gegen iſt eine röthlich braune, körnige, leicht zerreibliche Maſſe, vielleicht von
einer eigenen Zubereitung ſo verändert. Da ich gar keine äußere Zuberei-
tung gemacht habe, und den friſchen Beutel in einem eiſenblechernen Schäch-
telchen eingepreßt aufbewahrte, fand ich im Berſat (Regenzeit im Sommer),
daß ſich Inſekten im Felle deſſelben gebildet und die Haare zerſtört hatten,
ohne jedoch die innere Maſſe zu beſchädigen. Der Moſchus hat, wie der chi-
neſiſche einen ſtarken und angenehmen Geruch, iſt jedoch kein chineſiſcher, weil
er in Indien gefunden wurde.
Ich glaubte, da wo eines der Thiere gefunden worden iſt, da müßten
auch mehrere zu bekommen ſein, habe jedoch kein zweites finden können, und
es iſt mir ewig leid, ſo voreilig gehandelt zu haben, daß ich nämlich weder
das Neſt dieſes ſeltenen Thieres unterſuchte, ob nicht etwa ein Weibchen oder
gar Junge vorhanden waren, und wie es drinnen ausſah, noch ſein Fell auf-
bewahrte. Indeſſen hoffe ich durch die Bekanntmachung dieſer Geſchichte, daß
die engliſchen Sportsmen, deren es jetzt viele in dem Lande gibt, dasjenige,
was der Zufall mir in die Hände geſpielt hat, durch Nachſuchungen eben-
falls bekommen werden, obwohl ſie in Indien ſelten ſein mögen, da ſie ſogar
deu inländiſchen Aerzten und Droguiſten unbekannt ſind. Bei der Aufſuchung
derſelben bedenke man, daß dieſe edlen und ſcheuen Thiere, die ſo viele
69
Verfolger haben, die Einſamkeit lieben, tagesſcheu ſind, und ſich im Ge-
büſche aufhalten, wo ſie ihre Neſter tief in der Erde unter den Wurzeln
der Geſträuche haben, weßwegen auch die Erhaltung ihres Geſchlechtes keiner
allzu großen Gefährde unterworfen iſt. Uebrigens dürfte hier glaub' ich die
Bemerkung nicht am unrechten Orte ſein, daß einige Naturkundige daran
zweifelten, ob das in Rede ſtehende Thier auch wirklich ein Moſchusthier
geweſen ſei, oder aber eines zum Geſchlechte der Frettchen (viverra) gehö-
riges, wie die Zibetkatze und dergleichen, wenn es anders ein ſolches geben
ſollte, das, wie auch einige Kräuter, den Biſamgeruch hat. In der Freude
über dieſen unverhofften Fund glaubte ich, durch den ſtarken Biſamgeruch in
meiner erſten Anſicht beſtärkt, ein wirkliches Moſchusthier gefunden zu haben,
ohne mich durch nähere Unterſuchung der beſtimmenden Kennzeichen, nämlich
der beiden hervorragenden Zähne, vollkommen davon zu überzeugen. Das ein-
zige, was mir nach ſo vielen Jahren noch in Erinnerung blieb, iſt der Um-
ſtand, daß das Thier die Größe einer ausgewachſenen Katze hatte, und von
ſchlankem rehartigen Körperbaue war. Während ich mich in Vezirabad be-
fand, kam eine junge Hindu-Frau (eine Katreti) zum Avitabile mit Geſchen-
ken, und dankte ihm, daß er ſie gewaltſam vom Seti, d. h. vom lebendig
Verbrennen mit dem Leichname ihres Mannes, hatte abhalten laſſen, was
uns ein Beweis ſchien, daß ſo Manche von denen, die ein Opfer des Budhiſt'-
ſchen Glaubens geworden, froh geweſen wären, wenn man ſie vom Verbren-
nen abgehalten hätte. Dieſe Frau, die uns ein Beiſpiel gibt, bekannte öffent-
lich, daß ſie es am Tage der Verbrennung ihres Mannes im erſten Schmerze
gerne gethan hätte, weil es heißt, da ſie mit ihm zugleich ins Paradies
gelangen würde, nun jedoch froh ſei, im Leben zurückgehalten worden zu ſein.
Eines Tages erzählte mir Rendſchit-Sing, daß der Hallen (Dr. Alen, ein
Amerikaner) in der Feſtung Gudſcherats, wo er zu jener Zeit Gouverneur war,
im Geheimen die Kimiai (Alchymie) betreibe, weßhalb ich mich des Lachens nicht
enthalten konnte, und zugleich erklärte, daß das, was er darunter verſtand, näm-
lich unedle Metalle in Gold zu verwandeln, oder das Queckſilber zu Silber zu
umſtalten, nicht denkbar und nicht ausführbar ſei. Später fand man meine
Worte beſtätigt, denn es ergab ſich, daß er falſches Geld prägen ließ, und das
war des Doktors geheime Alchymie.–Rendſchit-Sing ſetzte in mich ſolch ein Ver-
trauen, daß er darauf drang, ich möchte entweder eine Abtheilung Militär
(Artillerie, die er mir übertragen wollte) zur Oberleitung übernehmen, oder
aber eine Provinz (wie Ventura, Avitabile und Hallen) verwalten, was ich
jedoch deßhalb ablehnte, weil ich mich zu dieſem großen Geſchäfte nicht fähig
genug fühlte; wohl aber übernahm ich die oberſte Leitung der Pulverfabrik
und der Büchſenſchifterei.
Zu dieſer Zeit überfiel mich, nach einer langen Abweſenheit vom Hauſe,
70
das Heimweh, ſo zwar, daß der Gedanke: fortzukommen, der einzige war,
der mich immerwährend beſchäftigte und quälte; ja dieſer Gedanke ſchlug ſo
tiefe Wurzel in meinem Innern, daß, wenn man mir ein Land oder den
Kohinur (den koſtbarſten Edelſtein, der jetzt in London iſt) und auf 2 Millionen
Pfund Sterlinge geſchätzt wird, mit der Bedingung immer da zu bleiben, an-
geboten hätte, ich ihn ausgeſchlagen haben würde. Ich dachte dabei oft an
N die Worte Allard's, daß es ſchwer ſei eine Anſtellung in Lahore zu erlan-
gen, noch ſchwerer aber wegzukommen, wenn man bereits eine ſolche erlangt
hat; denn nur mit vieler Mühe erhielt ich meine Entlaſſung, ich möchte ſa-
gen – meine Freiheit.
Rendſchit-Sing war ein Mann, der ſich ſeiner ſeltenen Talente und ſeiner
Umſicht wegen Ruhm erwarb, deſſen Andenken man ehrt, und deſſen Name
gewiß noch lange Zeit in der Geſchichte ein ehrenvoller bleiben wird. Ob-
wohl aus vornehmer Familie entſproſſen, Sohn eines Serdaren, konnte er
doch weder ſchreiben noch leſen; dazu hatte er in ſeiner Kindheit durch die
Pocken ein Auge verloren. Auch hatte ihn die Mutter Natur mit ihren Gaben
ſtiefmütterlich bedacht; denn er war von kleiner, unanſehnlicher Geſtalt und
ſchwächlichem Körperbau; dafür beſchenkte ſie ihn aber mit einem ungewöhnlichen
Talente; auch beſaß er ein außerordentliches Gedächtniß, wie ſich nicht ſobald
Jemand deſſen rühmen kann. Zu den Eigenthümlichkeiten ſeines Charakters
gehörte, daß er ſelten das that, was man verlangte, und oft das Entgegen-
geſetzte von dem, was er ſagte. So wußte auch Niemand, wenn er irgendwohin
gehen wollte, wann er gehen, und welchen Ort er zum Ziele ſeines Gehens
wählen würde. Zu den Schattenſeiten ſeines Charakters gehörte, daß er die Aus-
ſchweifungen und Exceſſe, ſo wie den ſtarken Weingeiſt und das Opium zu ſehr
liebte, wodurch auch ſeinem Leben eine frühzeitigere Grenze gezogen wurde. Ich
war Augenzeuge des Schauſpiels, als er in Amritſir die Gulbegum (Roſendame)
heirathete. Sie war ſeit einigen Jahren als eine Kendſchini (Bajadere) in
Dienſten Rendſchit-Sings geweſen, tanzte und ſang überall, wo man ſie in
dieſer Abſicht lud; doch wußte ſie ſich ſo feſt in die Gunſt ihres Herrn ein-
zuniſten, daß er die Ceremonie öffentlich vollziehen ließ, ſowie auch die
Heirath ſelbſt als ſolche erklärte. Ihn kümmerte nicht, daß ſo Viele dieſen
Schritt tadelten; er dachte, als König ſtehe ihm eben ſo gut die höchſte
Macht zu, als der unumſchränkte Wille ſeiner Handlungen. Auch ſie trat
von der muhamedaniſchen Religion ab, und aß mit Rendſchit-Sing Schweine-
fleiſch. Uebrigens hielt ſie ſich ſehr zurückgezogen. Sie regierte eine Zeitlang und
ließ (was jedoch ein geheimes Uebereinkommen war) ihren eigenen Mann den
Rendſchit-Sing einſperren. Sie ergriff dieſes Mittel bloß deßhalb, um Geld vom
> Miniſter herauszulocken, da letzterer ſeinen Herrn um jeden Preis loszukau-
fen oder vielmehr freizukaufen trachten mußte. Die ganze Sache war zwi-
71
ſchen Rendſchit-Sing und ihr im Voraus abgekartet. Es war nämlich eine
königliche Prinzeſſin geſtorben, welche dem Herkommen gemäß, Gulbegum als
jetzige regierende Fürſtin beerbte. Der Nachlaß, vornehmlich aus koſt-
baren Edelſteinen und Perlen beſtehend, reichte indeß doch nicht hin, gewiſſe
ſehr fühlbare Lücken in der Schatulle des Mahardſcha auszufüllen. Der Mi-
niſter, an den er ſich in Betreff dieſer Angelegenheit gewendet hatte, wollte
oder konnte mit den geforderten Summen nicht herausrücken. In dieſer
Klemme ſpielte Rendſchit-Sing die Rolle eines Diebes, und ſtahl ſeiner Ge-
mahlin – verſteht ſich mit deren Vorwiſſen – den geraubten Schmuck,
worüber ſie ſich in einem ſolchen Grade erbittert ſtellte, daß ſie ihren Gatten
in Verhaft nehmen ließ, in der feſten Ueberzeugung, der geldkarge Miniſter
werde nun nicht länger zögern und Rath ſchaffen, um ſeinen Herrn von der
Schmach einer ſchimpflichen Gefangenſchaft zu befreien. Dergleichen orienta-
taliſche Kniffe verſtand Rendſchit-Sing recht wohl. Ihre Aufzählung wäre aber
hier nicht am paſſendſten Orte./
Mein Rückweg von Lahore war über Multan nach Dheraghaſi-Khan,
wo zu jener Zeit Ventura Gouverneur war. Da ich Kuhpockenſtoff bei mir
hatte, forderte mich Ventura auf, ſein Töchterchen zu impfen. Madame Ven-
tura machte ihrem Manne die Gegenvorſtellung, den Anfang der Impfung nicht
mit ihrem Töchterchen Victorine machen zu laſſen, weßhalb Ventura einige arme
Kinder aus dem Bazar Dhera's bringen ließ, die ich zuerſt impfte, und von denen
jedes einen Rup. von Ventura zum Geſchenke erhielt. Am 8. Tage wo dieſe Kin-
der mir wieder hätten vorgeführt werden ſollen, um von ihnen Stoff zur Weiter-
impfung zu entnehmen, war kein einziges erſchienen, und als ich mich um die Ur-
ſache des Außenbleibens erkundigte, hieß es, daß ihre Aeltern ſie aus Angſt aus
der Stadt weggeführt hätten. Man hatte ihnen nämlich geſagt, daß Ventura
deßwegen jedem Kinde einen Rupie geſchenkt hätte, damit es am 8. Tage
wiederkomme, wo ihnen ſodann der Ferenghi-Doktor die Mumiai aus dem Arme
herausſchneiden würde, was eine lebensgefährliche Operation wäre, ſo daß Manche
daran ſterben müßten. Nur durch die Drohungen Ventura's, den Kotoalen
(Polizeimeiſter) einſperren zu wollen, war es uns gelungen, am folgenden
Morgen einen von den Impflingen zu Geſichte zu bekommen, von dem ich
ſo viel Stoff entnehmen konnte, um damit wieder mehrere Kinder ſo wie
Mademoiſelle Victorine im Harem des Generals zu impfen. – Die Leute
überzeugten ſich bald darauf von ihrer Thorheit und irrigen Meinung, und der
Zudrang wurde nun ſo groß, daß ganze Dörfer, alt und jung beiderlei Ge-
ſchlechts, herbeieilten, um ſich impfen zu laſſen, wobei ich auch Gelegenheit
fand meine Verſuche in der Medizin und Chirurgie fortſetzen zu können, in-
dem ich in Dheraghaſi-Khan volle 4 Monate auf die Karawane der Loanis –
die in dieſer Gegend den Indigo für Buchara einkauften – warten mußte,
72
da ich mit ihnen nach Buchara zu reiſen wünſchte, um von dort ferner den
Weg über Rußland nach Hauſe nehmen zu können.
Wie ich ſpäter erfuhr, fing Rendſchit-Sing bald nach meiner Abreiſe von
Dhera zu kränkeln an, und ſchickte mir Leute nach, um mich wieder zurückzu-
bringen, die mich jedoch nicht mehr trafen. Von Dheraghaſi-Khan reiſte ich mit
7 den Loanis nach Derabend, das oberhalb Dhera Iſmail Khan am Fuße des
Gebirges liegt, und wo die Weiber und Kinder derſelben, ſo wie auch ihre
Pferde, Schafe u.ſ, w. unter Zelten lagerten. – Da ich ſehr gerne die Im-
pfung der Kuhpoken auch auf der Reiſe (in Kabul, Buchara u. ſ. w.) fortgeſetzt
hätte, ſo trachtete ich auch bei meiner Ankunft in Derabend einige Kinder zu
impfen; es war jedoch unmöglich, indem zu dieſer Zeit die große Hitze an-
fing. Die Loanis verſprachen ſich dieſer Operation unterziehen zu wollen, wenn
ſie die kältere Gegend im Gebirge erreicht haben würden; bis dahin hatte
jedoch der Impfſtoff (in der Hitze) ſeine Kraft verloren und wurde ganz un-
brauchbar, was ich in Kabul zumal, ſehr bedauerte, indem die Menſchenblat-
tern zur ſelben Zeit daſelbſt ſo fürchterlich graſſirten, daß während 4 Monaten,
wo ich im Hauſe des Nabab Dſcheberkhan war, 2 ſeiner Töchter an dieſer Krank-
heit im Harem ſtarben. – Auf mein Verlangen ließ der Nabab in der Umgegend
von Kabul bei den Kühen nachſehen, ob nicht etwa Kuhpocken daſelbſt zu be-
kommen wären, doch vergebens; auch hatte Niemand in Kabul davon je gehört.
Damals fiel es mir nicht ein, einmal geleſen zu haben, daß man ſich die Kuh-
pocken, wo Menſchenblattern ſind, leicht verſchaffen kann, wenn man eine
junge Kuh mit dem Virus von Menſchenblattern am Eiter impft, wodurch das
Gift zum Heilmittel umgeſtaltet werden kann.
> Die kurze Beſchreibung dieſer Reiſe von Lahore über Dheraghaſikhan und
Gasni nach Kabul iſt durch Sir C. M. Wade (im Jahre 1834) von der aſiati-
ſchen Geſellſchaft Calcutta's mit der nöthigen Landkarte veröffentlicht worden.
Die Pflanzen, die ich auf dieſer Reiſe geſammelt habe, übergab ich in Wien
dem Prof. der Botanik, Baron Jaquin, der ſie dem Doktor Endlicher und Prof. E.
Fenzl zum ordnen und ausarbeiten anvertraute, und wovon bereits ein Theil
unter dem Namen „Sertum Cabulicum“ bekannt gemacht worden iſt; wäh-
rend der noch übrige größere Theil ſeiner ſchließlichen Bearbeitung durch Herrn
Profeſſor Fenzl entgegen harrt. – Was die auf dieſer Reiſe geſammelten
Alterthümer anbelangt, ſo ſind ſelbe nicht minder der archeologiſchen Welt
bekannt, indem ich im Jahre 1835 durch die aſiatiſche Geſellſchaft in Pa-
ris den Erhalt der bei Kabul und Dſchelalabad geöffneten Kuppeln, nebſt ei-
nigen Münzen und Steinen, die ich auf der Reiſe durch Buchara käuflich an
mich gebracht hatte, mittheilte, was mir zwar den Titel eines Mitgliedes der
Geſellſchaft verſchaffte, wodurch aber meine Sammlung in London ſehr an
Werth verlor, ſo daß ich 2 meiner Goldmünzen (Mokadphiſis) von London
73
nach Paris zurückgeſchickt und einem gewiſſen Rollin um 3000 Franks verkauft
habe. Die übrigen Kurioſitäten aber, worunter auch eine baktriſche Papyrus-
rolle war, die ungeöffnet blieb, wie man ſie in den von der aſiatiſchen Geſell-
ſchaft in Paris (1835) herausgegebenen Lithographirungen abgezeichnet finden
kann, und die meines Wiſſens nach noch das einzige baktriſche Manuſkript
enthält, das bis jetzt gefunden worden iſt, adreſſirte ich von London aus an das
Geymüller'ſche Haus in Wien, das aber inzwiſchen fallirte, weshalb das Kiſtchen
auf der hieſigen Hauptmauth aufbewahrt wurde, und zwar ſo, daß ungeachtet
des Anfragens Niemand etwas davon hatte erfahren können. Zu meinem Er-
ſtaunen und Schmerze vernahm ich bei meiner jetzigen Ankunft in Wien, daß
nach Verlauf von vollen 15 Jahren erſt 14 Tage vor meinem Anlangen allhier,
nämlich am 5. Juli 1850 das in Rede ſtehende Kiſtchen mit der Geymüller-
ſchen Konkoursmaſſe im Wege öffentlicher Verſteigerung um ein Spottgeld hintan-
gegeben worden ſei, und zwar wegen vorgeblicher Nichtexiſtenz des Eigenthümers.
In weſſen Hände dieſe koſtbaren Alterthümer dadurch gekommen ſeien, war nicht
mehr zu erfahren. Somit iſt denn auch der vielleicht unſchätzbare Inhalt jener
Papyrusrolle für die gelehrte Welt wahrſcheinlich auf immer dahin! Außer den
in früheren Jahren in Kairo und in Alexandrien Privat-Perſonen verkauften
Antiquitäten haben die Münzſammlungen in St. Petersburg, in Wien, Paris
und London ſo manche von meinen Münzen und Steinen aufzuweiſen.
In Kabul und Dſchelalabad hatte ich unter dem Schutze des Nabab Dſche-
berkhan viele Kuppeln (alte Grabmähler) geöffnet und mir dadurch den Verdacht
Doſt Mohameds zugezogen, daß ich ungeheure Schätze aus dem Lande wegführe,
obwohl ich die Vorſicht brauchte, die ausgegrabenen Sachen durch den Dr.
Gerard, der ſich damals in Kabul auf der Rückreiſe von Buchara befand, dem
General Allard nach Lahore zu überſchicken, der mir ſelbe nach Bordeaux brachte;
dennoch hatte Doſt Mohamed dem Gouverneur von Bamian den Befehl ge-
geben, mich an der Grenze Afghaniſtans ausplündern zu laſſen, weßhalb mir
in der Feſtung Akrabad Alles, was ich vom Werthe bei mir hatte, weggenom-
men wurde, was ich aber wieder durch den Nabab Dſcheberkhan und Avitabile
(der dann. Gouverneur von Piſchauer geworden war) zurück erhielt, wie ich auch
ſo beſonders vom Glücke begünſtigt wurde, daß ich unangetaſtet davon kam. Die
Grauſamkeiten. Mir Muradbegs in Kundus befürchtend, hatte ich aus Vorſicht
meine Effekten der Karawane übergeben, die zur Abreiſe von Kabul nach Balk
bereit war, weil ich im Afghanen-Koſtume mit einer Begleitung von 10 Mann
(theils Dienerſchaft, theils Nababs Leuten) incognito durch Holm voraus zu paſſi-
ren gedachte. Zum Führer hatte ich den alten graubärtigen Cheiat, der auch den
Al. Burnes mit Dr. Gerard nach Buchara führte.
Wir verließen Kabul im November in der größten Kälte, und verloren
im Schneegeſtöber auf dem höchſten Gipfel des Kaukaſus zwei von unſern
»
74
Leuten, die wir jedoch glücklicherweiſe in Bamian wieder fanden. Der ſchlechte
Ruf, den ich mir durch die Ausgrabungen in Kabul erworben hatte, war mir
vorausgeeilt; die Afghanen und Hozara's machten förmlich Jagd auf uns,
als ſie erfuhren, wer ich ſei. In Bamian angelangt, bekamen wir durch das
Empfehlungsſchreiben, welches uns Doſt Mohamed und der Nabab mitgaben,
einen Platz in der Feſtung, wobei man uns aber vor Räubern bange machte,
doch uns eine Escorte mitzugeben verſprach, wo wir den folgenden Tag einige
Stunden bis zu deren in Bereitſchaftſetzung zurückgehalten wurden; während
welcher Zeit man den Befehl in die Feſtung Akrabad gab, uns im Gebirge
auszuplündern. – Ein Glück für uns war es, daß die Feſtungs-Mannſchaft
nicht beiſammen war, die Anweſenden ihre Gewehre nicht in Ordnung hatten,
und ſich zu ſchwach glaubten, wie der Befehl lautete, als Räuber uns im
Gebirge zu überfallen und auszuplündern; auch wäre dieß ihnen nicht ſo
leicht gelungen, da wir gut bewaffnet waren, und uns zur Gegenwehr geſtellt
hätten, was beiderſeits Menſchenleben gekoſtet hätte. Dieß bedachten die
Soldaten wohl und fanden es für rathſam und ſicherer, auch weniger be-
ſchwerlich, uns mit Schlauheit in die Feſtung hinein zu locken und dann wäh-
rend der Nacht auszuplündern. Ich erprobte die Wahrheit des Satzes: Der
Menſch verzage nicht im Unglücke, noch thue er zu groß und übermüthig im
Glücke. Ich ließ mir in der Feſtung geduldig die Hände auf den Rücken
binden, während ich ein geladenes doppelläufiges Percuſſions-Piſtolchen in
einem meiner hohen Kabulſtiefel verſteckt hielt. Bei einer ſchicklichen Gele-
genheit verſuchte mein Führer Kafile Baſchi Cheiat mich zu befreien, und be-
kam dafür einen ſchwachen Säbelhieb über den dicken Pelz, ohne dadurch
verwundet zu werden. Die Räuber glaubten, daß wir eine Menge Geldes
verſteckt haben müßten, und verlangten 1000 Rup. für meine Freiheit, die ein
Hadſchi von den Leuten des Nababs, deſſen Obſorge ich anvertraut war, mit
2 Sir (4 Pfd.) Reiß, der ihm gehörte, und den man ihnen gewogen hingab,
bewirkte. Zuletzt zeigte es ſich, daß dieſes Räubergeſindel eben ſo hungerig
als geldgierig war. Nachdem ich endlich auch dasjenige, was man verlangte,
hingegeben hatte, ſöhnte ſich ihr Aufſeher mit uns aus. – Er zeigte uns
nämlich auf einer Seite, während er ſeine Hand auf den Koran, den er un-
ter dem Pelzchen hatte, legte, den Befehl zur Ausplünderung vom Gouverneur
von Bamian, wo zugleich die Sachen, die er mir weggenommen hatte, ange-
geben und bezeichnet waren.
Auf der andern Seite des Gebirges angelangt, ſchickte ich einen Mann
des Nabab mit einigen Briefen zurück, in welchen ich den Hergang der Be-
gebenheit ſchilderte. Wie ich ſpäter hörte, ſoll der Nabab dieſes Vorganges
wegen ſeinem Bruder Doſt einen derben Verweis gegeben haben, ſo wie der
Gouverneur von Bamian abgeſetzt worden ſein, und die Sachen wurden mir,
J5
wie geſagt, durch Avitabile zurückgegeben. Hätte ich in der erſten Aufregung
mich widerſetzt, und einen oder zwei dieſer Leute erſchoſſen, ſo hätte man
mich ganz gewiß umgebracht.
In Holm wurde ich geradewegs in den Hof zum Mauthner geführt,
der, als er mich auf dem Pferde ſitzend, für einen Europäer erkannte, mich
ſogleich erſuchte abzuſteigen, und da mein Quartier zu nehmen. Sonder-
zweifel haben mich meine Leute verrathen, zumal Cheiat, weil er befürchtete,
daß die uns folgende Karawane ihn angeben und er, da er den Weg oft zu
machen hatte, geſtraft werden würde. – Der Mauthner ſchickte ſogleich
einen Mann mit der Anzeige meiner Ankunft nach Kundus zu ſeinem Herrn,
Altmaram, der ein Hindu und Miniſter des Murad-Beg war. Als ich dieß
erfuhr, ſchickte ich auch ſogleich einen meiner Leute dahin mit dem Empfeh-
lungs-Schreiben des Nabab Dſcheberkhan an Altmaram, worin er ihm ſchrieb,
für die Unverſehrtheit meiner Perſon beſondere Sorge zu tragen, indem, wenn
mir etwas geſchehen würde, er ihm ohne Rückſicht ſein Haus in Piſchauer
zerſtören werde. Dieſer Brief machte auf dieſen Mann ſolch einen Eindruck,
daß der Mauthner den Befehl erhielt, mich ſogleich über die Grenze des
Landes zu ſchicken, und zwar in Geheim, weil er befürchtete, daß wenn
Emir Murad-Beg mein Daſein erfahren würde, er mich nach Kundus verlan-
gen und daſelbſt feſthalten möchte. -
So langte ich glücklich in Balkan, wo ich unſere Karawane und meine
Sachen erwartete, zugleich mir daſelbſt des ſtrengen Wintershalber ein paar
Kadſchavehs machen ließ; nämlich Körbe, die man paarweiſe auf die Ka-
meele legt, deren Inſeite allenthalben mit wollenen Decken austapeziert iſt
und welche denjenigen, die an das ſogenannte Zuſammengekauert-Liegen,
ſo wie an das Sitzen bei zugleich ausgeſtreckten Füßen, eine ſehr bequeme
Art zu reiſen gewähren, ſo, daß ich während der Reiſe am linken Ufer des
Amu (Oxusfluſſes) zwei volle Tage darin blieb, ohne auch nur einen Fuß
heraus zu thun; indem ich mein Eſſen, das Kohlenfeuer u. ſ. w. darin ha-
ben, ſo wie alle übrigen Geſchäfte darin verrichten konnte; übrigens war
auch das Wetter zum Herausgehen nicht ſo einladend; naſſe Kälte und Schnee-
geſtöber wechſelten mit einander ab. Einige 60 ſolcher Kadſchaveh's bildeten,
in ein Viereck geſtellt, einen großen Hof. Mehrere von dieſen Kadſchaveh's
waren mit Sklaven (größtentheils Perſern) gefüllt und überfüllt. So hatte
ich in meiner Nähe ſolch eine Kadſchaveh, worin vier kleine Mädchen waren.
Alle wurden gut bewacht, Niemandem gezeigt, und nach Buchara zum Markte
gebracht.
Der Nabab hatte mir ein paar kleine aber dicke Reitpferde (Pony's,
Tſcharguſch perſiſch d. i. vierohrige, genannt, weil ſie die Ohren geſpalten ha-
ben) zum Geſchenke gemacht, welche, weil ſie ſo gut klettern, vorzüglich geeignet
>
T6
für Gebirgsreiſen, ſo wie auch für Durchzüge durch Wüſten ſind, indem ſie
unter dem Schnee die Graswurzeln riechen und ſich ſelbe herausſcharren,
und die mir wirklich bis nach Rußland in der Wüſte treffliche Dienſte lei-
N ſteten. – In Buchara angelangt, wohin ich ebenfalls gute Empfehlungs-
ſchreiben vom Nabab mitgebracht hatte, war des Miniſters Hoſchbegi erſte
Frage, ob ich den Juſſuf Wolff und den Alexander Burnes kenne. Wolff meinte
er, ſei ein Menſch von gutem Herzen, Burnes hingegen hätte ihn hintergangen,
indem er bis zum letzten Augenblicke vorgab, über Rußland nach England reiſen
zu wollen, während er über Chiwa nach Hinduſtan zurückkehrte, daher er ihn
auch für einen Spion hielt, und ſich gegen mich dahin ausſprach, ob ich es nicht
vielleicht auch ſo machen werde. – Man ſagte mir, daß 600 ruſſiſche Sklaven
in Buchara wären, größtentheils Fiſcher vom caſpiſchen Meere, oder Gefan-
gene von der Grenze, die entweder nach Chiwa oder nach Buchara verkauft
worden waren. Während meinem viermonatlichen Aufenthalte in Buchara war auch
ein ruſſiſcher Spion, Monſieur D . . . . . , da, den der Gouverneur von Oren-
burg mit Geſchenken an die Regierung hinüber geſchickt hatte, und der, wiewohl
ein Franzoſe, den Muſelmann ſo gut zu ſpielen wußte (weil er der arabiſchen
und perſiſchen Sprache mächtig war), daß man ihn nie als Franzoſen erkannt
hätte, wenn ihn nicht die Nogai's (tartariſche Muſelmänner unter ruſſiſcher
Protektion) angegeben und verrathen hätten, die auch darauf drangen, man
müſſe ihn umbringen, weil ſie befürchteten, er werde ſie angeben, da ſie das
Verbot des Ukaſes übertreten hatten, nach welchem es den ruſſiſchen Unter-
thanen nicht erlaubt iſt, nach Buchara zu gehen. Sie benützten die Gelegenheit,
und klagten ihn bei der dortigen Regierung an, daß er als Ketzer theils die
heiligen Oerter der Muſelmänner beſucht, theils auch ein Diplom von den Ule-
ma's (Gelehrten) genommen habe, mit dem er die in Rußland ſich befindlichen
Muſelmänner bekehren wolle. – Hoſchbegi unterſuchte in meiner Gegenwart
dieſes Diplom und fand, daß es nichts anders enthielt, als, daß D . . . . . ſich
einer Prüfung in der hohen arabiſchen Sprache unterzogen habe, und wohl
beſtanden ſei, weßhalb er alſo als ſchuldlos erklärt wurde, und man ihm
nichts anhaben konnte.
Hoſchbegi erſuchte mich, kurz vor meiner Abreiſe, beim Brod und Salz,
das ich bei ihm gegeſſen hätte, ihm aus Rußland die Wahrheit zu ſchreiben,
ob dieſer Eldſchi (Geſandte) ein Chriſt oder Muſelmann ſei; wobei ich mir
dachte, daß er nicht ſo lange zu warten brauche, ſondern dieß ſogleich in Bu-
chara wiſſen könne, wenn man ihn unterſuchen wolle; auch war ſein blondes
Haar gegen ſeine Angabe, daß er ein Araber ſei, indem ich noch nie einen
blondharigen Araber geſehen habe. Doch ſo weit wollte es der Miniſter nicht
treiben, weil er auch der Ueberbringer werthvoller Geſchenke war. Gleich
vom Anfange an wurde mir in Buchara das Schreiben unterſagt, welchem
77
Befehl ich mich willig unterzog. Vermuthlich haben die beiden unglücklichen
Engländer (Stoddart und Konolli), die kurz nach meiner Abreiſe nach Buchara
gekommen ſind, nicht ſo gehandelt, was zur Entdeckung ihrer Spionerie führte,
und ihnen die Köpfe koſtete. Wie ich vom Dr. Wolff, den ich aus Lahore
kannte und bei Gelegenheit meiner Reiſe durch England in ſeiner Parochie
(Isle Brewery near Taunton) beſuchte, gehört habe, wurden dieſe beiden
Engländer als Spione erwiſcht und überwieſen, und Abdul Semedkhan, ein
Schuft von einem Perſer (den ich in Lahore und Kabul kennen lernte) war
es, der ſie angab; derſelbe ſoll auch ſpäter die Enthauptung Hoſchbegis
bewirkt haben, bis ihn zuletzt ſelbſt der Lohn traf, und er ebenfalls geköpft
wurde.
Der vielen Geſchäfte halber, die mir Hoſchbegi in Buchara übertrug,
erhielt ich die Erlaubniß, zu Pferde in den Bazaren der heiligen Stadt her-
um zu reiten, weßhalb ich einen berittenen Mann vom Miniſter hinter mir
hatte; trotzdem bemerkte ich, wie fanatiſche Studenten, die daſelbſt in Menge
ſind, Komplotte gegen mich ſchmiedeten, und mich mit boshaften Blicken anſahen,
denen ich aber auch, obwohl nicht abſichtlich, einen Streich ſpielte. Auch
that es mir unendlich leid, daß ein operirter Student aus der hohen Schule
in Folge der Operation ſtarb. Doch konnten meine Feinde mir deßhalb
nichts anhaben, weil ich nebenbei ſehr viele glückliche Kuren machte, unter
Andern auch den Emir durch ein einziges Brechzeltelchen von einem heftigen
gaſtriſchen oder Gallenfieber befreiete. Die unglückliche Operation war ein
Steinſchnitt, wobei es hieß: Non est in medico semper, relevetur ut aeger;
interdum doctà plus valet arte malum. Es war, wie wenn es mir ge-
ahnet hätte, daß dießmal die Operation nicht gut ausfallen könne, weil der
Kranke ſchon ſehr abgezehrt, in den Leibeskräften ſtark herabgekommen war,
und anhaltende ſtarke Schmerzen hatte, weßhalb ich auch keine Luſt in mir ver-
ſpürte, ihn zu operiren, und ſelbes nur auf Zureden des Miniſters that, indem der
Kranke drohte, ſich in der Verzweiflung das Leben nehmen zu müſſen, wenn
ich es abſchlüge. Um mich gegen Vorwürfe im Falle des Mißrathens zu
ſichern, ließ ich mir ſowohl vom Kranken als von ſeinem Bruder die ſchrift-
liche Erklärung ausſtellen, daß ich für den Erfolg der Operation nicht ver-
antwortlich ſei, und ſelbe nur deßhalb unternähme, weil ſie mich dazu nöthig-
ten. Die öffentliche Beglaubigung erhielt dieſe Schrift dadurch, daß ſowohl
der Emir, als auch der Miniſter und der Kadi (Richter) ihre Siegel darauf
druckten. Ich unternahm die Operation in Gegenwart mehrerer Augenzeugen,
die ich abſichtlich dazu geladen hatte, worunter auch einige Hakims (Doktoren)
waren. Der Steinſchnitt wurde in einer Lokalität der hohen Schulen vorge-
nommen. Ich operirte glücklicherweiſe mit dem Apparatus altus; ſonſt hätte
ich den Stein gewiß nicht herausbekommen. Der Kranke verhielt ſich wäh-
78
rend der ganzen Operation ruhig und ſagte nichts als: Ja Allah! Ja Allah!
(o Gott! o Gott!). Zu meinem größten Verdruße und Erſtaunen aller An-
weſenden fanden wir den Stein in der Blaſe eingewachſen, und zwar ſor
wie ich nie gehört und nie geſehen. Man ſtelle ſich nur vor, ich brauchte
bei Anwendung der Finger beider Hände 25 Minuten Zeit, um den Stein
von der Blaſe loszumachen, der nicht weniger als etliche zwanzig Spitzen
hatte, deren jede einem Apfelſtiele glich, / Zoll lang war, an der oberen
Fläche breiter als an der unteren, und gleichſam wie mit Nägeln angeheftet.
An Größe übertraf er jedoch kein Hühnerei und war ſo weiß wie kryſtalli-
ſirter Zucker. Seine Beſtandtheile zeigten, daß er ein Tripelphosphat von
Magneſia und Ammoniak ſei.
Ich ſchickte ſogleich den Stein dem Miniſter Hoſchbegi in die Feſtung
Regiſtan mit der traurigen Prognoſe, daß die Zuheilung der Wunde eine
unmögliche Sache ſei. Zugleich benützte ich die Gelegenheit und verlangte
vom Hoſchbegi etwas ächte perſiſche Mumiai, indem dieſes Mittel in der
arabiſchen Medizin bei erlittenen äußeren Gewaltthätigkeiten, bei Wunden
und Knochenbrüchen als ein ſpezifiſches Heilmittel geprieſen iſt, und ich er-
hielt ſelbe auch, wovon ich dem Operirten täglich 1 Gran eingab. Da ſich
bei meinem Kranken ſchon eine Woche nach der Operation Eßluſt einſtellte
uud er auch wirklich Eſſen verlangte, was der Miniſter erfuhr, indem er
aus beſonderem Intereſſe für dieſe Kur ſich zweimal des Tags Bericht er-
ſtatten ließ, ſagte er mir, daß mein Zweifel über das Aufkommen des Kran-
ken nun ganz gewiß ungegründet wäre. Gebe es Gott, ſagte ich, daß ich
mich dießmal irren möchte, und ich deſſen Lebensrettung der Wirkung Ihrer
guten Mumiai zuſchreiben müßte; bisher haben noch alle diejenigen Fälle
unglücklich geendet, wo der Stein auch nur in etwas an der innern Schleim-
haut der Blaſe angewachſen war; ja in mehreren Fällen hat ein eingetre-
tener Brand am vierten Tage die traurige Szene beendet. Er verließ mich
mit den tröſtenden Worten, ich möchte nur auf Gott vertrauen, was ich auch
that, und am ſechszehnten Tage nach der Operation vertraute ich auch dem
lieben Gott meinen Kranken für die ganze Ewigkeit an. Er ſtarb bei vol-
lem Bewußtſein an Entkräftung und Erſchöpfung, da die vielen Wunden der
Blaſe nicht zuheilen konnten und die Blaſe wie ein Sieb durchlöchert war. –
Als er den Tod herannahen fühlte, dankte er mir und ſeinem Bruder für
den Beiſtand und die Pflege, die wir ihm geleiſtet hatten, und ſprach
ſich öffentlich darüber aus, daß ſein frühes Ende (im 20. Lebensjahre) nicht
dem Mangel an Kunſt, wohl aber dem unerforſchlichen Willen des höchſten
Lenkers aller Weſen zuzuſchreiben ſei.
Der Hoſchbegi war nicht nur in einer und eben derſelben Perſon der Vezir,
Mauthner, Materialkrämer oder Droguiſt und Hakeem des Emir, da er, ſo wie
79
alle Gelehrten im Oriente, nicht nur mediziniſche Kenntniſſe beſaß, ſondern zuglei-
cher Zeit auch der Vertraute ſeiner fürſtlichen Hoheit war, unter deſſen Auf-
ſicht das Eſſen für den Emir, der erſt einige und zwanzig Jahre zählte, be-
reitet wurde; indem Alles, was auf die fürſtliche Tafel kam, früher vom Hoſch-
begi gekoſtet und ſodann in Schüſſeln in einen Korb gelegt wurde, woran
ein Schloß befindlich war, zu welchem ſowohl der Emir als der Hoſchbegi
Duplikate von Schlüſſeln hatten.
Eines Tages bekam der Emir ein Gallenfieber, wogegen ich, nachdem
ich vom Hoſchbegi vorgeſtellt worden war, ein Brechmittel verordnete, das ſeine
gute Wirkung nicht verfehlte, worauf Hoſchbegi das Rezept davon mir ab-
verlangte. Es war folgende Zuſammenſetzung:
Rp. Antimon tartar. dr. j.
Sach. albi unc. jj.
Amydi unc. j.
f. l. art. c. s. q. mucil. Gum. Trag. massa,
ex qua form. Troch. pond. dr. j.
Wovon 1 Stück die Doſis für einen Erwachſenen.
Auch verlangte er von mir etwas Brechweinſtein, Phosphor und Chi-
ninae sulphat.; letzteres Präparat hatte er vom Dr. Gerard kennen gelernt.
Die Kenntniß ſowie die Anwendung des Phosphors zu verſchiedenen unter-
haltenden Kunſtſtücken verdankte er mir.
Von den vielen Kranken, die ich auf ſeinen Befehl zur Behandlung
übernahm, führe ich hier nur einen Aſthmatiker, einen Anverwandten von
ihm, deßhalb an, weil deſſen Herſtellung einiges Aufſehen erregte. Dieſer
Mann litt bereits einige und zwanzig Jahre an Engbrüſtigkeit und war kör-
perlich ſehr geſchwächt und herabgekommen; dennoch gelang es mir, ihn voll-
kommen zu heilen. Die Behandlung dieſes periodiſchen, krampfhaften Aſthma's
war folgende: Ich applizirte ihm zwei blaſenziehende Pflaſter auf die Arme
und erhielt ſelbe während mehrerer Tage in Eiterung; dabei gab ich inner-
lich einige Pillen aus: Assa foetida, Calomel, Castoreum, succ. liqui-
rit. und Tinctura Cantharidum (ein ſonderbares Gemiſch! höre ich Man-
chen ausrufen.)
Hoſchbegi hatte ſeine Freude ſich mit mir zu unterhalten, und ſich belehren
zu laſſen. Auf ſolche Art haben wir manche Stunden zuſammen heiter zugebracht.
Kurz nach dem Tode des unglücklichen Studenten fragte er mich, durch welche
Veranlaſſungsurſachen ſich der Stein im Menſchen bilden könne, und ich
erörterte ihm Alles deutlich und genau. Es gab mir auch zu dieſer Zeit der
Emirachur (Oberſtallmeiſter) 2 Steine von einem Pferde, von denen jährlich
einer durch den Stuhl abginge und die Größe eines Gänſeeies erreichte, da-
80
her vermuthlich im Magen oder Darmkanale erzeugt worden iſt. Ich erin-
nerte mich dabei folgender Geſchichte, die ich ihm erzählte und die ihm ſo
gefiel, daß ich es wage, ſie auch hier beizufügen. Die Mutter eines auf dem
Libanon operirten Knaben ſagte mir, ſie wiſſe wohl, was die Urſache der Er-
zeugung des Steins bei ihrem Sohne Georgi geweſen ſein mochte, und als
ich ſie erſuchte, mir ſelbe auch mitzutheilen, ſprach ſie: „Mein Mann, ein
Fleiſchhacker, der dem Saufen ergeben iſt, reiſte vor 12 Jahren, als ich den
Knaben an der Bruſt hatte, auf den Jahrmarkt, um Ochſen einzukaufen, zu
welchem Behufe er eine beträchtliche Summe Geldes im Gürtel mitnahm,
und welches man ihm, während er im beſoffenen Zuſtande bewußtlos dalag,
ſtahl. Als ich dieſes vernommen hatte, ſagte ſie, machte es auf mein Ge-
müth einen ſehr kränkenden Eindruck. Dieſes mußte wohl auch das Kind
mitempfunden haben, denn ſchon an demſelben Tage bemerkte ich, daß der
Knabe nicht den Urin laſſen konnte, obwohl er ſich dazu anſtrengte, und dieſe
Bemühung ſo lange vergeblich fortſetzte, bis ihm ſeine Tante am Röhrchen
ſaugte. Obwohl er nun ſeit dieſer Zeit Monate lang geſund geweſen iſt,
ſo haben ſich doch zeitweilig dieſe Harnbeſchwerden wieder eingeſtellt, und zwar
ſtets dann, wenn ihm das Steinchen vor die Harnröhrenöffnung kam, wo
er ſich das Glied mit der Hand rieb, und mit den Füßen auf die Erde
ſtampfte und um Hilfe ſchrie, wobei er ſich ſo anſtrengte und drückte, daß
ihm zuweilen der Maſtdarm hervorkam.“ Nach Beendigung dieſer Erzählung
bat ſie mich um Verzeihung der gegebenen Beſchreibung und meinte, daß
man dem Doktor doch Alles genau ſagen müſſe. Noch ſagte ſie, habe ſie
einen wichtigen Umſtand anzugeben vergeſſen, und zwar den, daß der Knabe
früher jede Nacht den Urin im Bette ließ, was er nach der Steinoperation
nun nicht mehr thue.
Ob nun die veranlaſſende Urſache der Erzeugung der Steine eine hef-
tige Gemüthsbewegung einer Säugenden ſei, oder ob vielleicht hiezu andere
Umſtände mitwirken, iſt bei dem gegenwärtigen Stande der Wiſſenſchaft zu
beſtimmen, unmöglich. Man findet ſteinige Conkretionen in verſchiedenen Thei-
len des Körpers, nicht nur in der Harnröhre, Harnblaſe, den Nieren und den
Gallorganen, ſondern auch im Magen und im Darmkanale, z. B. der
Pferde, Ochſen, Ziegen u. ſ. w. wie bereits oben erwähnt worden iſt. Daß
ſie jedoch aus den Beſtandtheilen des thieriſchen Körpers beſtehen, darüber
waltet kein Zweifel. Wir haben die verſchiedenſten mineraliſchen Beſtandtheile
in uns, und es gehört nur eine krankhafte Dispoſition dazu, um die An-
ſammlnng derſelben zu bewirken. – In einem Manne fand ich 5 ziemlich
große Steine im Blaſenhalſe eingezwungen, ſo, daß es mir noch heute un-
erklärbar iſt, wie dieſer Mann auch nur einen Tropfen Urin habe laſſen kön-
nen. Mehrere Fälle ſind mir vorgekommen, wo ſich einige Jahre nach dem
81
Steinſchnitte, wieder Steine gebildet und angeſetzt haben, weil die Urſache
der Krankheit fortdauerte, weßhalb ich den Operateuren anempfehle, mit der
äußern auch eine ſtrenge und umſichtige innere Behandlung zu verbinden, in-
dem der Steinſchnitt allein oder das Zermalmen des Steins in der Blaſe
nur palliative Hilfsmittel ſind. – In Buchara fand ich, daß daſelbſt eine
garſtige Krankheit, nämlich der Haarwurm (Dracunculus), häufig vorkommt.
– In Kabul ſah ich einen ſonderbaren Fall dieſer Art, wo ein Kaufmann
das Jahr vorher in Bombay das Waſſer, von dem er herkommen ſoll,
getrunken hatte. Der Wurm war ihm in der Kniekehle hervorgekommen, durch
unvorſichtiges Ziehen daran aber abgeriſſen worden, dabei war das Knie
ſtark angeſchwollen. Da ich die Fluctuation des angeſammelten Giters fühlte,
machte ich einen Einſchnitt, worauf ſich dasſelbe entleerte. Ich hielt hier-
auf die Wunde durch einige Tage offen, ließ während dieſer Zeit das Wachsöl
auf die Geſchwulſt einreiben, und in wenigen Tagen war er geheilt. – Bei
einer ſtarken Hodengeſchwulſt, die Folge einer von Außen einwirkenden
Gewaltthätigkeit war, ſah ich von demſelben Mittel (Wachsöl - Ein reibun-
gen) baldige Zertheilung bewerkſtelligen. Das Wachsöl (Cerclaeum) wird von
den inländiſchen Aerzten innerlich und örtlich in allerlei Krankheiten angewendet,
und zwar insbeſondere: bei Lähmungen, Contracturen, kalten und heißen Ge-
ſchwülſten, Wunden, Jucken, Impotenz, Erkältungen und Cholera morbus.
Die Einreibungen werden gewöhnlich in der Sonnenhitze gemacht. In der
Cholera morbus wird warme Brühe nachgetrunken, heiße Ziegel, in Tüchern
oder Fetzen gewickelt, an die Fußſohlen applizirt, und der Kranke mit Betten
bis über den Kopf zugedeckt, um einen Schweiß hervorzubringen. In dieſen
Fällen gebe ich ein turkomaniſches ſchweißtreibendes Mittel, welches mir ein
buchariſcher Arzt mitgetheilt hat, mich dabei verſichernd, daß er viele Cho-
lera-Kranke damit geheilt habe. Das Mittel iſt eben ſo einfach als billig
und dürfte wohl, in dem Falle, wo kein beſſeres zur Hand iſt, und man
keine Zeit unbenützt verſtreichen laſſen will, angewendet werden. Eine be-
liebige Menge Weizenkleien wird ſiebenmal ausgeſiebt und eben ſo viele
Male gewaſchen; zum achten Male werden die Weizenkleien ſtark gerieben,
ausgewaſchen und durchgeſeiht, dieſes letzte Waſſer bis zur Hälfte eingefocht,
mit etwas Knoblauch und Mandelöl verſetzt und ſo lauwarm getrunken. Der
Knoblauch dient, wie der gedachte Arzt meinte, dazu, die böſen Geiſter zu ver-
treiben. Viele Aerzte werden dadurch vielleicht lernen, welche Mittel ſie an-
wenden ſollen, wenn ihre Kranken von böſen Geiſtern geplagt werden, was
in der Damenpraxis gar häuſig vorkommt. Derſelbe Arzt erzählte mir ferner,
wie man die Cholera-Epidemie aus Buchara vertrieben hat.
Man hielt nämlich eine Prozeſſion und vergrub während derſelben in
der Mitte der Stadt eine friſche Pferdehaut, welche man ſich hier leicht ver-
Reiſeerlebniſſe. 6
82
ſchaffen konnte, indem in Buchara mehr Pferdefleiſch als andere Fleiſchgat-
tutgen genoſſen werden, was auch vermuthlich auf dieſen ſonderbaren (Einfall
gebracht hat.
Die Afghanen haben ebenfalls eine beſondere Methode bösartige Ner-
wenfieber zu heilen. Sie wickeln nämlich den Kranken in die Haut eines
friſch geſchlachteten Thieres (Ziege oder Schaf) ein, in welcher er in einen
Schweiß geräth und ſo die ganze Nacht darin gelaſſen wird. – Ein Wai-
zenfleien-Defoft iſt ebenfalls ein gutes ſchweißtreibendes Mittel, das aber
für etwas zu Geringes gehalten wird, um allenthalben benützt zu werden.
Zur Heilung des Fadenwurms bedienen ſich die Orientalen folgender
Mittel:
1. Im Anfange der Gntzündungsgeſchwulſt, oder des Abſeeſſes, woraus
der Wurm kommen ſoll, beſtreichen ſie ſelbe entweder mit einer Auflöſung
von Reſchfepur (eine Art indiſches corroſives Sublimat), oder Aloe und Opium
mit Eſſig angemacht, wobei ſie innerlich die Assa foetida zu einer halben
Unze täglich eingeben, was oft die Entſtehung oder die weitere Ausbildung
deſſelben verhindern ſoll.
2. Sem. croton tigl. mit Succus citri zu einem Teige angemacht,
applizirt, wird ebenfalls im Anfange und im Verlaufe der Krankheit ange-
rathen. -
3. Semen. Nigelli tost. contus. Mit Eſſig zu einem Teige angemacht,
applizirt, wird ebenfalls im Anfange und wenn der Wurm abgeriſſen iſt, an-
gerathen.
4. Ein lebendiger Scorpion mit dem Stachel an den Wurm gehalten,
wird ihn tödten, ſo daß er ſodann leicht herausgezogen werden kann. Die-
ſes veranlaßte mich ſpäter das Virus vom Skorpionen innerlich beim Faden-
wurm zu verſuchen und ich habe dießfalls glückliche Erfahrungen gemacht.
5. Aloe mit Extract. cichorei in Pillenform eingegeben, ſoll die Dis-
poſition zum Fadenwurm tilgen. und das Uebel, wenn es bereits entſtanden
iſt, gründlich heilen. Auch die unreifen Wallnüſſe, wenn ſie noch ſo klein,
wie die Galläpfel ſind, werden häufig angewendet. Es wird nämlich jedes-
mal jährlich 1 Stück, und zwar 7 Jahre hindurch, hinabgeſchluckt. Die Wir-
fung wird ihrer Schärfe zugeſchrieben. Auch werden ſie in gepulvertem Zu-
ſtande applizirt, und ſollen ſo vermöge ihrer natürlichen Schärfe Blaſen zu
ziehen im Stande ſein.
In Buchara kamen 2 unglückliche Armenier, aus Aſtrachan gebürtig, zu
mir, mit dem Bedeuten, daß ſie bereits vor 3 Jahren vom Kriegsgouverneur
von Orenburg, Grafen v. Suchtelen, herüber geſchickt worden ſeien, um ihre
Anſprüche auf eine nicht unbedeutende Grbſchaft geltend zu machen. Obgleich
nämlich dieſe ihre Anſprüche vollkommen begründet waren, ſo hatte die Sache
R;
dennoch ihre Schwierigkeiten, weil die Regierung die Hinterlaſſenſchaft unter
allerlei Vorwänden mit Beſchlag belegt hatte. Die beiden Erben, deren bis-
berige Bemühungen, zu ihren Rechten zu gelangen, nicht ganz erfolglos blei-
ben zu wollen ſchienen, obgleich man ſie nur durch Verſprechungen hinzuhalten
ſuchte, glaubten ſich nun auf den Punkt gebracht, alle Hebel in Bewegung
ſetzen zu müſſen, um endlich einmal ihr Ziel zu erreichen. Zu dieſem Ende
wendeten ſie ſich an mich, ſtellten mir ihre traurige Lage vor, daß ſie trotz
aller Bemühungen, den vor Kurzem angekommenen ruſſiſchen Geſandten für
ihre Sache zu gewinnen, nichts auszurichten vermochten, und erſuchten mich
dringend, ich möchte mich ihrer, da ich Einfluß bei der Regierung hätte, und
auch ſonſt in Anſehen ſtände, als ihr Glaubensgenoſſe annehmen. Natürlich
mochte und konnte ich ein ſolches Anſinnen nicht von mir weiſen, und dies
um deſto weniger, weil ich gehört hatte, daß die ruſſiſche Regierung den
Wunſch hege, ihre in Buchara in der Sklaverei befindlichen Unterthanen be-
freit zu ſehen, und dießfalls ſelbſt zu entſprechenden Belohnungen ſich bereit
zeige. Nicht aber blos deßhalb, ſondern auch, weil die beiden Unglücklichen
beinahe in einer noch üblern Lage als Sklaven ſich befanden, indem ſie nicht
ein bloßer Zufall in jene Gegenden geſchleudert hatte, ſondern ſie von der
Regierung hingeſandt worden waren, faßte ich den Entſchluß, mich ihrer nach
beſten Kräften anzunehmen. Ich glaubte nämlich, dieſes auch ſchon darum
thun zu müſſen, weil ſie ſonſt Schulden halber gar nicht von da hätten los-
kommen können. Ich wandte mich demnach in dieſer Angelegenheit unmit-
telbar an den Miniſter Hoſchbegi, den ich erſuchte hier Mitleid walten zu
laſſen. Er nahm mich nicht ungütig auf, ſchien aber auf den jüngern der
beiden Supplikanten nicht am beſten zu ſprechen zu ſein, weil derſelbe zu vor-
laut für die volle Anſpruchnahme der Gerechtigkeit ſich erklärt hatte,
Sie möchten, ſagte er, demgemäß Beide ihre Sache nur vor den ordentlichen .
Gerichten ausfechten. Dieſe beſchieden ſie jedoch abweislich, indem 1. beim
Ableben des Erblaſſers ſie ſo wenig als irgend ein Anderer von ſeinen An-
gehörigen ſich eingefunden habe, um auf den Nachlaß Anſpruch zu machen;
indem 2. diejenigen, welche als Erben aufgetreten ſeien, ruſſiſche Untertha-
nen wären, und nicht unter die Zahl der Rechtgläubigen gehörten, ſondern
ſich zur chriſtlichen Sekte bekenneten, mithin als Ketzer keine Rückſicht ver-
dienten; und endlich, indem 3. das geſammte hinterlaſſene Vermögen von
dem durch den Propheten im Koran verbotenen Weinhandel herrühre. Auf
dieſen abſchlägigen Beſcheid, in Folge deſſen das Vermögen als dem Staate
heimgefallen konfiszirt wurde, erſuchte ich den Hoſchbegi, mir unter dem Ver-
ſprechen, die Schulden der Betreffenden zu berichtigen, die Erlaubniß erthei-
len zu wollen, ſelbe mit mir in ihre Heimat nach Rußland fortnehmen zu
dürfen. Dieſe nachgeſuchte Erlaubniſ ertheilte er mir auch ohne Schwierig-
6*
S4
feit, demzufolge ich nicht länger zögerte, nachdem ich der eingegangenen
Verpflichtung entſprochen hatte, mich einer nach Rußland abgehenden Kara-
wane, von ihnen begleitet, in Geſellſchaft des ruſſiſchen Geſandten anzuſchlie-
ßen. Unter allen den Dingen, welche ich von Buchara mitnahm, war das
werthvollſte und bedeutendſte ein wunderſchönes Pferd von der beſten Race,
Argomak genannt. Dieſes Pferd, deſſen ſeltene Schönheit jeder Kenner be-
wunderte, war mit allem Zubehör ausgeſtattet, als z. B. mit einem ſilbernen
Zaume, einem buchariſchen Sattel, einer reichen Schabrake u. ſ. w. Die
Beſtimmung dieſes edlen Thieres war, Seiner Majeſtät weiland Kaiſer Franz
zum Geſchenke angeboten zu werden, indem daſſelbe mir vollkommen würdig
hiezu erſchien, theils als Reitpferd, theils zur Fortpflanzung, und ich glaubte
um ſo mehr dies wagen zu dürfen, als ich, ein geborner öſterreichiſcher Un-
terthan, nach einer 20jährigen Abweſenheit, meine Treue und Ergebenheit für
meinen erhabenen Monarchen vor der Hand nicht beſſer zu bethätigen wußte.
In dieſem Umſtande werden meine Freunde und alle Unbefangenen, die mich
kennen, auch den Grund zu ſuchen haben, warum ich in den Jahren 1834,
1835, 1836 mich ſelbſt in Europa in mehreren Hauptſtädten fortwährend des
buchariſchen Coſtumes bediente.
Unſere Reiſe von Buchara nach Rußland, welche wir in 35 Stationen
zurücklegten, gehörte übrigens zu den angenehmeren und ſelteneren meiner
ſonſtigen vielen Reiſen, indem weder hemmende Elementarereigniſſe noch andere
widrige Zufälle ſich dabei ereigneten. Wie aber auf dieſer ſublunariſchen Welt
nach Salomo's Ausſpruche nichts Vollkommenes exiſtirt, ſo trat auch bei uns
ein kleiner Zwiſchenfall ein, welcher unſere Zufriedenheit beinahe getrübt hätte.
Als wir nämlich den Sirſtrom, der im Alterthume unter dem Namen Ja-
xartes bekannt war, paſſirt hatten, kamen wir zu einer Mauthſtation, bei
welcher man Forderungen an uns ſtellte, deren nicht augenblickliche Befriedi-
gung, Anlaß zu einem ernſtlichen Gezänke gab, welches faſt in eine bedeu-
tendere Schlägerei ausgeartet wäre, wenn nicht unſere Feuerwaffen den mit
ſolchen nicht verſehenen Gegnern Reſpekt eingeflößt hätten, was ſie jedoch
nicht abhielt, einen gewaltigen Lärm zu erregen, und ſogar zu Feuerſignalen
in der Wüſte Zuflucht zu nehmen; indeſſen verzog ſich dieſes Ungewitter bald
ohne ſich auf uns zu entladen, ſo daß wir am andern Tage friedlich und un-
gefährdet unſern Weg fortzuſetzen vermochten. Bei dieſem Anlaſſe muß ſchließ-
lich in kaufmänniſcher Hinſicht bemerkt werden, daß unter den Waaren bucha-
riſcher Produktion, als Lammfellen, gefärbter Leinwand, Pferden u. ſ. w.
auch Indigo nebſt Kaſchmirſhawlen ſich befanden. In Betreff des Artikels
Indigo kann ich nicht umhin zu bemerken, daß dieſer Färbeſtoff der unreinſte
war, den man ſich nur denken kann, indem er vielleicht mehr als zur Hälfte
erdige Beſtandtheile enthielt, ſo wie ihn die Loanis in Dheraghaſikhan, Mul-
tan nnd Bavelpur an ſich gebracht hatten. Ich gebe hier dem geneigten
Leſer ſelbſt zu bedenken, wieviel an Mauthſpeſen und Transportkoſten erſpart
werden könnte, wenn in ähnlichen Fällen vor der Verſendung dieſes Artikels
die gehörige Reinigung deſſelben vorgenommen würde. Außerdem wären wir
beinahe veranlaßt worden, auch eine ſogenannte Saſſaparilla aus der Wüſte
in größerer Quantität mit uns zu nehmen, wenn ich dieſe vorgebliche Saſſa-
parilla nicht ſogleich als ein bloßes Surrogat der ächten erkannt hätte, was
mich und den Geſandten indeſſen doch nicht abhielt, wenigſtens einige Exem-
plare als Probe mitzunehmen. Sie wurde indeſſen, wie ich vorausſah, in
Rußland reprobirt. Unter den Dingen jedoch, welche mich im Intereſſe der
Wiſſenſchaft in der Wüſte überaus anzogen, war das Kumiß (in Gährung
übergegangene ſäuerlich-ſüße Pferdemilch), welches ein ungemein beliebtes
Getränke nicht nur der Steppen-Kirgiſen, ſondern auch der ruſſiſchen Grenznach-
barn iſt. Daß der Genuß dieſes Kumiß auch der Geſundheit ſehr förderlich
ſei, und ſelbſt als Nahrungsſtoff ſo wie als Arzneimittel diene, davon ließen
ſich eine Menge Belege beibringen. Es möge einſtweilen genügen, hier nur
des damaligen Kriegsgouverneurs von Orenburg zu erwähnen, welcher ſoeben
aus dem Uralgebirge zurückgekehrt war, woſelbſt er die Kumißfur mit dem
beſten Erfolge gebraucht hatte. Ja ſelbſt in diätetiſcher Hinſicht iſt es be-
merkenswerth, daß ich hin und wieder, wie z. B. in Orenburg, das Kumiß auf
herrſchaftlichen Tafeln erſcheinen und beſonders von ſchwächlichen Perſonen und
derlei Kindern gerne und mit Nutzen trinken ſah. Daß das Kumiß auch
berauſchend wirken müſſe, geht ſchon daraus hervor, weil es ein durch Gäh-
rung bereitetes geiſtiges Getränke iſt. Die Bereitung ſelbſt geſchieht dadurch,
daß man die friſche Milch in aufgehängte Schläuche von Ziegenhäuten ſchüt-
tet, in welchen gewöhnlich das Kumiß bereitet wird, und ſie dann durch an-
haltendes Schütteln dem Gährungsproceſſe nähert. Der Ausſage der Kir-
giſen zu Folge ſind die Vorzüge des Kumiß um deſto bedeutender, von je
mehreren und verſchiedenfarbigen Stuten die dazu verwendete Milch her-
ſtammt. Nicht minder dürfte es der Bemerkung werth ſein, beſonders für
Leute, welche dieſes Getränk nicht kennen, daß es um deſto mehr für die Ge-
ſundheit tauge, je friſcher es genoſſen wird. Ein kleines Kärtchen, auf wel-
chem die 35 Stationen von Buchara bis Rußland erſichtlich gemacht ſind,
wird der geneigte Leſer am Ende dieſes Werkes zur Erzielung einer größeren
Anſchaulichkeit beigelegt finden.
In Orenburg angelangt, traf ich zu meiner größten Freude mehrere
deutſche Generale in ruſſiſchen Dienſten, nebſt einigen deutſchen Aerzten. Wie
angenehm mich dieſes Zuſammentreffen überraſchte, kann nur derjenige ermeſ-
ſen, der ſo lange Jahre wie ich faſt außer aller Berührung mit Landsleuten
geweſen war. Jene Freude ſteigerte ſich aber bis zu einem ſeltenen Grade
S6
als mir daſelbſt durch gedachte Aerzte die Kunde ward, von einer neu erfun-
denen Heilmethode, welche dem bisherigen ärztlichen Verfahren diametral ent-
gegengeſetzt ſei. Wer kann es mir verargen, wenn ich in dieſem Augenblicke
in der unbezwinglichen Sehnſucht, die mich fort aus den Ländern des Orients
zum Wiederbeſuche meiner Heimat trieb, einen neuen Wink der gütigen Für-
ſehung zu erblicken glaubte, die ſchon ſo oft ſichtlich in die labyrinthiſchen
Gänge meines Lebens eingegriffen hatte? Sie wollte mir vielleicht Gelegen-
heit verſchaffen, den Kreis meines Wiſſens zum Wohle meiner Mitmenſchen
zu erweitern, und eine innere Stimme forderte mich auf, der Gunſt eines
mächtigen Herrſchers, den Ausſichten auf Macht, Einfluß und glänzenden
Wohlſtand willig zu entſagen, um – vielleicht – der Schöpfer eines neuen,
bisher nicht geahneten Heilſyſtemes zu werden.
Von Orenburg aus ſetzte ich meine Reiſe über Kaſan nach Niſchni
Nowgorod ohne weitere beſondere Vorfälle fort, und langte glücklich am letzt-
genannten Orte an. Daſelbſt war gerade jener alljährlich ſich wiederholende
große Jahrmarkt, zu welchem ſich in der Regel aus nächſter Nähe und wei-
teſter Ferne eine Unzahl von Verkäufern und Kaufluſtigen einzufinden pflegt.
Da ich mit Geldmitteln ſo ziemlich verſehen war, ſo ſchenkte ich einigen wohl-
wollenden Freunden williges Gehör, welche mir, auf Erfahrung und Kennt-
niß der örtlichen Verhältniſſe ſich ſtützend, den Rath ertheilten, nicht mit dem
baaren Gelde von hier abzureiſen, ſondern Zobelfelle einzukaufen, wobei ich den
Vortheil hätte, erſtich mein Gepäck nicht beſonders zu beſchweren, und zwei-
tens die angekaufte Waare ſpäterhin mit Gewinnſt wieder abſetzen zu können.
Zu dieſem Zwecke verfügte ich mich in eines der erſten Häuſer, welches mit
Zobelfellen handelte, und genoß dabei das Vergnügen, die perſönliche Be-
kanntſchaft des Herrn Kriegsgouverneurs zu machen, welchen ich daſelbſt zu-
fällig traf. In Gegenwart deſſelben ſchloß ich mit dem Kaufmanne wegen
Abnahme von Zobelfellen einen mündlichen Vertrag ab, mittelſt welchem der
Kaufmann ſich anheiſchig machte, mit einem Gewinnſte von 10 Prozent zu-
frieden zu ſein. Dieß bewog mich für eine bedeutende Summe mit ihm das
Geſchäft abzumachen, worauf er gegen baaren (Erlag der bedungenen Summe
die Waare ſofort ablieferte. Während dieſer Verhandlung, welche, wie geſagt,
in Gegenwart des Herrn Kriegsgouverneurs vor ſich ging, erfundigte ſich
derſelbe bei meinem Dollmetſch, wer ich ſei? woher ich komme? was ich be-
abſichtige? u. dgl. Als er über Alles dieſes die verlangten Auskünfte er-
halten hatte, und bei dieſer Gelegenheit zugleich in Grfahrung brachte, daß
ich ein ſeltenes Pferd von edelſter Rae erwartete, ſo ſtellte er an mich das
Erſuchen, ihm ſelbes, ſobald es angelangt wäre, zur Beſchauung vorzuführen.
Als ich mich ſammt der Waare von Kaufmanne entfernte, ſagte mir der
Dollmetſch, es wäre der Wunſch des Kaufuaultes. Niemandem etwas über
87
dieſen Einkauf mitzutheilen, er würde mir am andern Morgen einen Mann
ſenden, welcher mit dem Packen umzugehen wüßte, um die Felle gut zu ver-
wahren. Dieſer Umſtand machte mich aufmerkſam, und weckte den Ge-
danken in mir, ob nicht vielleicht irgend ein Betrug im Spiele ſei. Um
darüber ins Reine zu kommen, verfügte ich mich des andern Morgens zu
einem mir bekannten Kaufmanne, und legte ihm meinen Zweifel vor. Dieſer
erklärte mir, nachdem er die Felle unterſucht hatte, man habe mich allerdings
bedeutend übervortheilt, und er ſelbſt würde mir die nämliche Waare um die
Hälfte des Preiſes, den ich bezahlt hatte, geliefert haben. Sein Rath ſei,
ich möchte unverzüglich zu dem Kaufmanne mich verfügen, und ihm den An-
trag machen, mir entweder noch Waare zuzulegen, oder aber die bedungenen
10 Prozente als Geſchenk zu behalten, die Waare wieder zurückzunehmen,
und mir den Reſt der bezahlten Summe herauszugeben. Da er ſich aber
weder zu dem Einen noch zu dem Andern herbeiließ, ſo konnte ich nichts an-
deres thun, als dem Rathe meiner Freunde gemäß, die Anzeige von dieſem
Betruge bei der Polizei machen, um zu meinem Rechte und Gelde zu gelan-
geu. Während ich zu dieſem Behufe im Polizeiamte mich befand, wurde ich
wider alles Vermuthen unbegreiflicherweiſe auf Befehl des Kriegsgouverneurs
daſelbſt verhaftet, und demſelben vorgeführt. Die erſte Frage, die er an
mich richtete, war um meinen Paß. Ich präſentirte denſelben, und als er
nach gepflogener Unterſuchung als vollkommen richtig befunden wurde, legte
man mir die Frage vor, warum ich bereits 7 Tage habe verſtreichen laſſen,
ohne mich damit bei der reſpektiven Behörde zu legitimiren. Meine Grwi-
derung hierauf beſtand in der einfachen Erklärung, daß ich in einem öffent-
lichen Gaſthauſe wohne, und mir der Paß von Niemandem abgefordert wor-
den ſei, weßhalb ich auch die Ablieferung deſſelben für unnöthig gehalten
hätte. Dieſe meine Erklärung ſchien jedoch den Herrn Kriegsgouverneur
nicht im mindeſten zu befriedigen. Er wendete vielmehr ein, ich müſſe bei
dem Umſtande, daß ich 14 Sprachen ſpräche, ohne Kenntniß der ruſſiſchen
zu beſitzen, und als ein chriſtlicher Guropäer beſtändig im orientaliſchen Ko-
ſtüme einherginge, nothwendig in die verdächtige Kathegorie der Spione ge-
zählt werden; und dieß um ſo mehr, als ich frech genug ſei, eines der erſten
und angeſehendſten Handelshäuſer, für das er (der Kriegsgouverneur) erfor-
derlichen Falls ſelbſt als Bürge einſtehen könne, verdächtigen zu wollen. Ich
wurde demnach als Arreſtant auf das Polizeiamt zurückgeführt, woſelbſt
ich, ohne daß man es nur der Mühe werth hielt, mir einen Stuhl zu bie-
ten, von 9 Uhr Morgens an bis 3 Uhr Nachmittags der Dinge harren
mußte, die da kommen ſollten. Mittlerweile wurde ein Kommiſſär nach mei-
nem Quartier im Gaſthofe abgeſendet, dasſelbe eröffnet, und alles auf das
Genaueſte unterſucht, ohne daß man auch nur das geringſte Verdächtige ge-
88
funden hätte. Während die Unterſuchung meiner Wohnſtube noch im vollen
Gange ſich befand, war auch mein Pferd angekommen, und eingeſtallt wor-
den. Auf die Kunde hievon drang der Polizeimeiſter, welcher des edlen Thie-
res anſichtig geworden war, in mich, es ihm käuflich zu überlaſſen, da aber,
wie ich bereits erwähnt habe, dieſes Pferd zu einem Geſchenke für meinen
angeſtammten Monarchen beſtimmt war, ſo erklärte ich dasſelbe um keinen
Preis und unter keinerlei Bedingung ablaſſen zu können. Hierauf wurde ich
um 3 Uhr Nachmittags dahin beſchieden, daß mein ruſſiſcher Paß, der mir
von Orenburg bis nach Hauſe hätte dienen ſollen, bei der Polizeibehörde
zurück zu bleiben habe, und mir ſtatt deſſen bloß ein ämtliches Certifikat ausge-
ſtellt werden würde, unter deſſen Firma ich binnen 24 Stunden meine Weiter-
reiſe nach Moskau anzutreten hätte. Aus dem Polizeiamt entlaſſen verfügte ich
mich zu einigen meiner dortigen deutſchen Freunde, welche es mir dringend
ans Herz legten, ſo ſchleunig als möglich von Niſchni Nowgorod aufzubre-
chen, indem das Gerücht ſich verbreitet habe, daß der Kaiſer bereits in
Moskau angelangt ſei, und ſchon die Poſt beſtellt wäre, welche ihn nach
Niſchni Nowgorod bringen ſollte. Natürlich wäre dann für mich die größte
Gefahr vorhanden, vom Kriegsgouverneur unter irgend einem Vorwande ins
Kaſtell eingeſperrt zu werden, um perſönliche Klagen oder Mittheilungen von
meiner Seite an den Monarchen zu verhindern. Eben dieſe Freunde beglei-
teten mich in mein Quartier im Gaſthofe. Aber wie groß war unſer Aller
Erſtaunen und Schreck, als wir die Thüre meines Gemaches geöffnet, und
einen großen Theil meiner Effekten entwendet fanden. Jenes Erſtaunen und
jener Schreck aber erreichte den höchſten Gipfel, als wir beim Nachſehen im
Stalle, wo wir den Pferdeknecht zu finden hofften, mein Pferd blutend an-
trafen, und bei näherer Unterſuchung deſſelben die Entdeckung machten, daß
ihm boshafterweiſe die Sehnen an beiden Hinterfüßen entzweigeſchnitten
waren. Natürlich konnte der Verdacht des Diebſtahles und der Pferdever-
ſtümmelung auf Niemand Andern, als auf den unſichtbar gewordenen Pferde-
knecht fallen, und da deſſen Habhaftwerdung für den Augenblick zu den Un-
möglichkeiten zu gehören ſchien, ſo ſah ich mich bemüſſigt, mich an den Bür-
gen für denſelben (einen buchariſchen Kaufmann) zu halten, und ſtatt des (Ent-
wichenen vorläufig ihn ſelbſt feſt nehmen zu laſſen, und dieß durch den Polizei-
meiſter, welchen einer meiner mich begleitenden Freunde nicht nur ſogleich
von dem Vorfalle in Kenntniß geſetzt, ſondern auch veranlaßt hatte, ſich durch
Ofularinſpektion davon zu überzeugen. Hiebei trat der ſeltſame Umſtand ein,
daß, unmittelbar nach der Verhaftung des Bürgen, ſich der entwichene Pferde-
knecht von ſelbſt wieder einſtellte, und ſtatt des Verhafteten, der nun frei ge-
laſſen wurde, eintrat. Da es unmöglich war, das verſtümmelte Pferd mit
mir forfzunehmen, ſo verkaufte ich es um einen ungemein niedrigen Preis
S!)
an einen meiner Freunde, den Engländer E. Strubing, welcher es für eine
Stuerei an ſich brachte, und die Güte hatte, die Prokura in Betreff mei-
ner geraubten Effekten wider meinen inhaftirten Diener zu übernehmen.
Hiezu wurde im Amtslokale unter öffentlichen Auſpizien die betreffende Ur-
kunde auf dem vorſchriftsmäßigen Stempel ausgefertiget. Bald nach meiner
Ankunft in Moskau erhielt ich ein Schreiben vom Herrn Strubing aus
Niſchni Nowgorod, worin er mir berichtete, daß nach meiner Abreiſe mein
eingeſperrter Knecht ohne weiteres aus dem Gefängniſſe entlaſſen worden ſei.
Da der Kaufmann Lomoff, mit welchem ich in Niſchni Nowgorod der Zobel-
felle wegen in Zerwürfniß gerathen war, zu den anſäßigen Bürgern in Mos-
kau gehörte, ſo glaubte ich meine dießfällige Klage bei Se. Exzellenz dem
Fürſten Gollitzin als Gouverneur von Moskau anbringen zu ſollen. Wie
ſehr mußte ich aber betroffen werden, als ich bei meinem Erſcheinen vor dem
Fürſten auf eine ſehr unfreundliche Weiſe empfangen, und mir angedeutet
wurde, daß man eben nicht die beſte Meinung von mir hege, indem bereits
ſehr unvortheilhafte Berichte über mich eingelaufen wären. Derſelbe Fall
war auch bei dem Grafen Benekendorf, dem ich meine Aufwartung machte,
als er eben mit Sr. Majeſtät dem Kaiſer in Moskau ſich befand. Man
kann ſich daher leicht denken, mit welchen Schwierigkeiten ich zu kämpfen
hatte, als es ſich darum handelte, einen Paß zur Weiterreiſe nach St. Pe-
tersburg zu erhalten, deſſen ich unumgänglich bedurfte, weil, wie meine ge-
ehrten Leſer ſich erinnern werden, mein früherer Paß ganz willkürlich von
den Behörden in Niſchni Nowgorod war zurückgehalten worden. Da es mir
jedoch auch um die Wiederherſtellung meiner gekränkten Ehre zu thun war,
ſo trug ich auf die Zuſammenſetzung eines Handelsgerichtes an, welches zwi-
ſchen mir und Lomoff entſcheiden ſollte. Indeſſen verfloſſen drei Monate,
bis ich endlich nach vielen fruchtloſen, in dieſer Sache gethanen Schritten
mein Ziel zu erreichen im Stande war. Das Handelsgericht, beſtehend aus
zwei ruſſiſchen, zwei deutſchen und zwei griechiſchen Rauchwaarenhändlern,
entſchied gänzlich zu meinen Gunſten, und Lomoff hätte mir vollen Erſatz
leiſten müſſen, wenn er nicht unglücklicherweiſe in der Zwiſchenzeit fallirt
hätte und ſomit erſatzunfähig geweſen wäre.
Während der Dauer dieſer Verhandlungen fand ich genug Zeit, einen
kleinen Abſtecher nach St. Petersburg zu machen, um die kaiſerliche Reſidenz
von welcher ich ſchon ſo Vieles und Großartiges gehört hatte, durch eigene
Anſchauung näher kennen zu lernen. Und wirklich wurden meine gehegten
Erwartungen nicht nur vollkommen befriediget, ſondern in vieler Beziehung
ſogar noch übertroffen. Ich will ſchweigen von der herrlichen Lage dieſer
Hauptſtadt, von ihren prunkenden Paläſten, Kirchen und anderen öffentlichen
Gebäuden, von dem impoſanten Anblicke der majeſtätiſch dahin wogenden
90
Newa und von einer Menge anderer Aeußerlichkeiten, die bereits von vielen
Andern und Stylgeübteren zur Genüge geſchildert worden ſind. Nur das
will ich hauptſächlich hervorheben, was mir den leider nur kurzen Aufenthalt
in dieſer Metropole unvergeßlich macht. Es iſt dieß die ungemein freund-
liche Aufnahme, deren ich mich in allen Kreiſen der Bevölkerung, den nie-
dern, höhern und höchſten, zu erfreuen hatte. Beſonders in Bezug auf dieſe
letztern glänzt mir in der Erinnerung noch jetzt nach ſo vielen Jahren ein
(Engelsbild in Strahlenglorie entgegen, welches mir in der Perſon Ihrer
kaiſerlichen Hoheit, der Großfürſtin Helene, erſchienen war. Dieſe erhabene
Frau voll Geiſt, Kenntniſſe, reger Wißbegierde und Herzensgüte ließ, als ſie
von meiner Anweſenheit Kunde erhielt, mich zu ſich laden, und unterhielt ſich
mit mir, trotz ihrer bis zu einem gewiſſen Grade vorgerückten intereſſanten
Umſtände, durch zwei volle Glockenſtunden, indem ſie meinen Erzählungen
über Indien und deſſen politiſche, phyſiſche und moraliſche Verhältniſſe mit
geſpannter Aufmerkſamkeit lauſchte, und durch häufige Zwiſchenfragen über
allerlei Einzelheiten den warmen Antheil bethätigte, welchen ſie offenbar an
meinen bunten Erlebniſſen in den Ländern, wo einſt die Wiege des Menſchen-
geſchlechtes ſtand, genommen hatte. Selbſt einem an ſich unwichtigen, jedoch
für mich damals ſehr erfreulichen Ereigniſſe will ich hier ein Plätzchen gön-
nen, zur Erinnerung an jene edle Frau, obgleich damit nicht das geringſte
allgemeine Intereſſe verbunden iſt. Als ich nämlich Tags darauf zur Münze
fuhr, um ſie zu beſichtigen, wobei ich durch mein orientaliſches Koſtüm ſehr
kennbar in die Augen fiel, begegnete mir der Wagen der Großfürſtin, die,
als ſie mich kaum erblickt hatte, mit entzückender Freundlichkeit und Herab-
laſſung mir einen Gruß zuwinkte.
Da ich aus Kronſtadt in Siebenbürgen gebürtig war, ſo glaubte
ich bei der Nähe des ruſſiſchen Kronſtadt ſchon um der Namensähnlichkeit
willen auch das letztere kennen lernen zu ſollen – ein Wunſch, der auch
außer dem durch die nautiſche Bedeutſamkeit dieſes Ortes gerechtfertiget er-
ſchien. Wie aber im menſchlichen Leben ſo oft unvermuthete Zufälle und Wi-
derwärtigkeiten uns in die Quere kommen, ſo geſchah mir ſolches auch dießmal.
Wir ſollten mit dem regelmäßig dahin abgehenden Dampfſchiffe die Reiſe ſchon
früh Morgens antreten. Allein ein dichter Nebel, der ſich ringsherum abgela-
gert hatte, machte unſere Abfahrt zur beſtimmten Stunde unmöglich, indem
man das Verziehen des Nebels abwarten wollte.
Als dies jedoch nicht geſchah, und zu viele Zeit mit einem längeren
Zuwarten verloren gegangen wäre, ſo ſetzte man ſich endlich um 9 Uhr früh
in Bewegung. Wir waren aber noch nicht weit gekommen, als unſer Schiff
auf eine Sandbank aufſuhr, und darauf feſt ſitzen blieb. Glücklicherweiſe er-
ſchien aber in dieſem kritiſchen Momente, gleichſam wie zu unſerer Rettung
91
geſendet, ein von Kronſtadt aufwärts kommendes leeres Dampfſchiff, welches
uns aus unſerer fatalen Lage erlöſte, indem es uns aufnahm, und nach
furzem Zeitverluſte an den Ort unſerer Beſtimmung beförderte. Auf dem
Schiffe befand ſich auch ein anſtändig gekleideter junger Mann, der deutſch
ſprach, und deſſen Aeußeres im Ganzen genommen einen gewiſſen Grad von
Bildung verrieth. Im Verlaufe des Geſpräches, welches ſich demzufolge bald
zwiſchen uns anknüpfte, und aus welchem er entnahm, daß ich nur den Reſt
des Tages und die darauf folgende Nacht in Kronſtadt zu bleiben gedächte,
machte er mir auf ſehr zuvorkommende Weiſe das freundliche Anerbieten, in
ſeiner Wohnung mein Abſteigquartier zu nehmen, – ein Antrag, welchen aus-
zuſchlagen ich keine Urſachen hatte. In Kronſtadt angelangt, begab ich mich an
der Seite dieſes jungen Mannes in deſſen Wohnung, aber ſchon der erſte
Anblick derſelben erregte ein gewiſſes unheimliches Gefühl in mir, weil Al-
les, was ſich meinen Augen darſtellte, das Gepräge der Unordnung und
Unreinlichkeit trug. Dieſes unheimliche Gefühl ſteigerte ſich aber noch weit
mehr, als mein Gaſtfreund, der allmälig immer mehr Vertrauen zu mir zu
faſſen ſchien, mit der unerwarteten Erklärung hervorrückte, daß er in Peters-
burg innerhalb 3 Tagen ſein geſammtes Vermögen im Kartenſpiele verloren
habe. Noch waren wir im gegenſeitigen Geſpräche begriffen, wobei wir an
einem Fenſter ſtanden, welches in den Hof ging, als auf einmal zu meiner
größten Ueberraſchung das Hausthor ſich öffnete, und eine ganze Schaar von –
Rauchfangkehrern hereintrat, welche mir mein junger Freund gleich darauf
als ſeine Geſellen vorſtellte. Hieraus ergab ſich der ganz folgerichtige
Schluß, daß der junge Mann ſeines Zeichens ein Rauchfangkehrer-Meiſter
war. Natürlich ſuchte ich nun ſobald als möglich unter irgend einem Vor-
wande loszukommen, und mich irgendwo in einem Gaſthauſe auf eigene Ko-
ſten einzuquartiren. Erſt ſpäterhin erfuhr ich, daß das Geſchäft der Rauch-
fangfehrer oder Kaminfeger in Rußland ein höchſt einträgliches ſei, und daß
diejenigen, die ſich damit befaſſen, in der Regel ſehr angeſehen und wohl-
habend ſind.
Von meiner Rückkehr von Kronſtadt nach Petersburg hab' ich wei-
ter nichts zu bemerken, indem ich mich in letzterer Reſidenz nicht verweilte,
ſondern unverzüglich meine Rückreiſe nach Moskau antrat. Daſelbſt war in-
zwiſchen meine Prozeßſache bereits zu Ende geführt, und ich wurde nun durch
nichts mehr abgehalten, den Gefilden meines geliebten Vaterlandes entgegen
zu eilen; es war um Wintersanfang und die Grde bereits mit Schnee be-
deckt. Hälfte Novembers verließ ich, als man in Moskau ſchon in Schlitten
fuhr, mit meiner eigenen (Equipage verſehen, Rußlands alte ehrwürdige Haupt-
ſtadt, kam durch das Tulaiſche, Orel'ſche, Kiew'ſche und Volhiniſche Gou-
vernement und zuletzt durch die Bukowina, über Gzernowiß, Dorit und Bi-
92
ſtritz, endlich nach Kronſtadt meiner geliebten Vaterſtadt, am Chriſtſonnabende
des Jahres 1834, und zwar auf demſelben Wege, auf dem ich vor 20 Jah-
ren, von hohen Ideen begeiſtert, die Reiſe nach dem Orient angetreten hatte
Die Jahreszeit, in der ich dieſe Reiſe machte, hatte für mich, ſo wie
überhaupt für alle jene, die ſich mit mir in gleicher Lage mochten befunden
haben, ſehr viel Unangenehmes, indem ich außerordentlich durch die ſtrenge
Kälte litt, und wenn auch weder Straßenräuber noch wilde Thiere mich ge-
fährdeten, ſo hatte ich doch andererſeits durch Habſüchtigkeit und Diebskniffe
der polniſchen Juden manche Verluſte zu erleiden. Aber auch damals, als
ich bereits die öſterreichiſche Grenze hinter mir hatte, und ſchon im Geiſte
die erſehnte Heimat vor mir ſah, hing es nur von einem kleinen Umſtand
ab, daß ich endlich doch noch das Ziel meiner Reiſe unbeſchädigt erreichte.
Als ich nämlich in der Hälfte Dezembers den ſchnee- und eisbedeckten Gi-
pfel einer Karpathenkette kurz vor Sonnenuntergang hinanfuhr, und wegen
der Beſchwerlichkeit des Weges ſo eben aus meiner Kaleſche ausgeſtiegen
war, ſtürzte dieſelbe in Folge einer unglücklichen Wendung ſammt der Be-
ſpannung von 3 Pferden und dem Kutſcher in einen Abgrund, woſelbſt ſie
die Nacht hindurch blieben. Ich für meine Perſon nahm meine Znflucht in
eine in der Nähe befindliche Wachhütte der Grenzſoldaten, und brachte da-
rin die Nacht zu. Am folgenden Morgen wurde mit Hilfe der braven
Grenzer meine verunglückte Equipage vermittelſt einer Anzahl aus einem be-
nachbarten Dorfe herbeigebrachter Ochſen aus dem Abgrunde heraufgeſchafft.
Wer hätte denken ſollen, daß nach einem ſolchen Sturze der Kutſcher oder
die Pferde noch am Leben wären? Und dennoch war der erſtere nur zer-
ſchlagen und die letzteren ſtark ſtrupirt. Bloß die Kaleſche war zertrümmert,
wurde jedoch auf der nächſten Station, ſo gut es anging, wieder reparirt.
Ich kann dieſen erſten Abſchnitt meiner Reiſeerlebniſſe unmöglich ſchlie-
ßen, ohne meinen geehrten Leſern den tiefen Eindruck zu ſchildern, den es
auf mich machte, als ich nach ſo langer Zeit und nach ſo vielen glücklich be-
ſtandenen Abenteuern zum erſten Male wieder den heimiſchen Boden betrat.
Zu welchem Entzücken aber ſteigerten ſich die Empfindungen meines Herzens,
als ich in jenen Räumen, in welchen ich meine glückliche Jugendzeit verlebt
hatte, faſt keines von den Häuptern meiner Lieben vermißte. Meine Stimme
ſtockte und Thränen der Rührung füllten meine Augen, als mir nach 20jäh-
riger Abweſenheit in fernen Landen die eine meiner Großmütter, mein theu-
rer Vater, meine zärtlich geliebte Mutter, meine mir ſo werthen beiden Brü-
der und Schweſtern entgegentraten, und ich wider alles Erwarten des un-
verhofften Glückes genoß, ſie wieder an meine pochende Bruſt zu drücken,
und von ihnen den Gruß und Kuß der herzlichſten Gegenliebe zu empfangen.
Da man von meiner Ankunft an dieſem Tage bereits unterrichtet war, ſo
93
hatte man, um die Feier derſelben auf eine zugleich würdige und rührende
Weiſe zu erhöhen, die Taufe der jüngſten Tochter meines ältern Bruders
für dieſen Moment aufgeſpart, damit ich ihr Taufpathe werden ſollte. Zu
dieſem Ende zog man noch am nämlichen Nachmittage mit mir in unſere feſt-
lich geſchmückte Kirche, woſelbſt bereits ein zahlreiches Publikum aus der
Stadt ſich eingefunden hatte, um Zeuge dieſer heiligen Ceremonie zu ſeiu;
denn die Nachricht hiervon hatte ſich, wie es in ſolchen Fällen faſt immer
zu geſchehen pflegt, mit Blitzesſchnelle allenthalben verbreitet, und man weiß
wie ſehr die Neugierde der großen Menge gewöhnlich durch ſolch ein Ereig-
niß angeregt wird, zumal da meine ſonderbare und ſeltſame Erſcheinung in
der impoſanten orientaliſchen Tracht ebenfalls das ihrige dazu beitragen mochte,
wiewohl ich vielleicht nicht ganz mit Unrecht glaube, daß man, außer der
Begierde mich zu ſehen, auch noch insbeſondere zu hören wünſchte, ob
und mit welcher Fertigkeit ich während meiner langen Abweſenheit vom Va-
terlande noch unſerer Landesſprachen (des Sächſiſchen, des Deutſchen, des
Ungariſchen und Walachiſchen) mächtig wäre. Die Verwunderung, welche
ſämmtliche Anweſende erfaßte, als ſie gewahrten, daß ich in allen dieſen
Idiomen mich noch geläufig auszudrücken wußte, ſteigerte bei Jedermann das
Intereſſe an meiner Perſon in einem hohen Grade. Da mein Vater und
alle meine Angehörigen und Landsleute an meiner Tracht Wohlgefallen fan-
den, und mich ermunterten ſie beizubehalten, ſo entſchloß ich mich auch hiezu,
und beſuchte ſpäter in derſelben die vorzüglichſten Hauptſtädte Europas.
In Kronſtadt brachte ich den ganzen übrigen Theil des Winters auf
eine höchſt angenehme Weiſe zu, worauf ich mich, wiewohl nicht ohne ſchmerz-
lichen Gefühlen vor der Hand von den Meinigen trennte, und meine Reiſe
durch Ungarn nach Wien fortſetzte. Nach einem kurzen Aufenthalte daſelbſt
ging ich von da nach Trieſt und Venedig, beſuchte hierauf Mailand und der
Reihe nach Genua, Nizza und Marſeille, von wo aus ich mich nach St.
Tropez begab und bei der Familie Allard zuſprach, durch welche ich in Er-
fahrung brachte, daß General Allard ſammt Familie bereits von Kalkutta
abgereiſt ſei und in Bordeaux erwartet werde. Ich nahm deßhalb meinen
Weg nach dieſer Handelsſtadt, und hatte die Freude, nach 3 wöchentlichem
Aufenthalte mit meinem Freunde Allard zuſammenzutreffen, der mir das von
Kabul an ihn abgeſendete Kiſtchen mit Antiken und indiſchen Seltenheiten
überbrachte, worauf ich mich nach Paris, und von da über Calais und Dover
nach London verfügte. Mein Gefährte auf dieſer Reiſe war mein älterer
Bruder, eben derſelbe, welchem ich in meiner Vaterſtadt das Töchterlein aus
der Taufe gehoben hatte. Die Veranlaſſung, ihn mit mir zu nehmen, gab
ein in ſeiner Art ſeltſamer Zufall.
An eben dem Tage nämlich, als ich ihm von Orenburg aus ſchrieb
94
hatte er durch eine verheerende Feuersbrunſt faſt ſeine ganze Habe verloren,
und befand ſich, da er außerdem noch einige Schulden hatte, ſammt ſeiner
Familie in der troſtloſeſten Lage, und beinahe am Rande der Verzweiflung.
Um ihn nun zu zerſtreuen und wieder für ein thätiges Leben zu gewinnen,
machte ich ihm den Vorſchlag, mich auf meinen Reiſen in Europa zu beglei-
ten, was er auch mit Dankbarkeit annahm, und ſich, nachdem ich ſeine Aus-
ſtände berichtigt, und mein Möglichſtes für ſeine zurückgelaſſene Familie ge-
than hatte, mit mir auf den Weg machte.
In Paris angelangt war einer meiner erſten Gänge zu dem berühmten
Vater der Homöopathie, zu dem ehrwürdigen Doktor Hahnemann. Schon in
Rußland hatte ich ſo manches Staunenswerthe von den wunderbaren Wir-
kungen dieſes neuen Syſtems gehört, und war von der heftigſten Sehnſucht
entbrannt, daſſelbe an der Quelle genauer kennen zu lernen. Ich erreichte
meine Abſicht. Der edle Greis und ſeine liebenswürdige Gemahlin empfin-
gen mich auf das Zuvorkommendſte. Es bedarf wohl kaum einer Erwäh-
nung, daß mir bei der gemüthlichen Offenheit des großen Homöopathen eine
Menge der intereſſanteſten Aufſchlüſſe zu Theil wurden. Beſonders wichtig
ward für mich der Umſtand, daß er mir ſeinen Apotheker in Köthen, den
Doktor Lehmann, von dem er ſo eben ein Kiſtchen mit homöopathiſchen Heil-
mitteln erhalten hatte, für die Zukunft anempfahl. Dies veranlaßte mich von
London aus über Hamburg und Berlin nach Köthen zu Lehmann mich zu
begeben. Die Reiſe von London nach Hamburg, welche ich mittelſt des Poſt-
Dampfſchiffes machte, dauerte einen Tag länger als gewöhnlich, und war eine
der fürchterlichſten und beſchwerlichſten, die ich je gemacht hatte, denn es
überfiel uns ein wüthender und anhaltender Sturm, der unſer Fahrzeug in
einem ſolchen Grade herumſchleuderte, daß wir ſammt und ſonders von der
Seekrankheit in einem Grade ergriffen wurden, von dem man ſich kaum eine
Vorſtellung zu machen im Stande iſt. Denn wenn ich ſage, daß wir ein
Gefühl hatten, als ob man uns die Eingeweide mit Meſſern zerſchnitte, ſo
gibt dies doch nur ein unvollkommenes Bild davon. In Berlin erlebte ich
die ungemeine Freude, einen meiner ehemaligen Reiſegefährten nach Balbef
den bekannten Naturforſcher Doktor Ghrenberg geſund und wohlbehalten an-
zutreffen, und mich mit ihm wieder an die Vergangenheit zu erinnern. Der
zweite, welchen ich in Geſellſchaft des erſten eben dahin begleitete, Doktor
Hemprich, war ſchon längſt ins beſſere Jenſeits übergegangen. In Köthen
wendete ich mich, der Weiſung Hahnemanns gemäß, ſofort an Doftor Leh-
mann, von dem ich eine Anzahl homöopathiſcher Medikamente käuflich an
mich brachte. Von Köthen führte mich mein Weg über Leipzig und Dres-
den nach Töplitz, wo gerade damals der berühmte Monarchen-Congreß, zu
welchem ſich der Kaiſer von Oeſterreich, der Kaiſer von Rußland, der König
95
von Preußen, die berühmteſten Diplomaten, und ein Theil der (Elite Europas
eingefunden hatte, abgehalten wurde. Daß es bei einer ſo glänzenden Ver-
ſammlung an den man nichfaltigſten Luſtbarkeiten und Feſtivitäten nicht fehlte,
kann man leicht ſelbſt ermeſſen, und ebenſo, daß ich bei der günſtigen Aufnahme,
die mir allenthalben zu Theil wurde, und die ich vielleicht auch hier, ſowie in
Paris und London meinem auffallenden orientaliſchen Koſtume verdankte,
reichliche Gelegenheit fand, an allen denſelben Theil zu nehmen. Von Töp-
liz aus trat ich die Rückreiſe über Prag und Wien nach meiner Vaterſtadt
an, um dort neuerdings in dem freundlichen Kreiſe der Meinigen einen an-
genehmen Faſching hinzubringen. Im Frühjahr 1836 ging ich in beſonderen
Angelegenheiten wieder nach Wien, woſelbſt ich bis zum Herbſte blieb. Im
Sommer deſſelben Jahres trat in dieſer Hauptſtadt der lange gefürchtete
aſiatiſche Gaſt, die Cholera morbus mit vieler Intenſität auf, und ich ſelbſt
fühlte bereits die Vorboten dieſer Menſchenwürgerin. Denn Bruſtkrämpfe
und Durchfall fingen bereits an bei mir ſich einzuſtellen, deßhalb zauderte
ich keinen Augenblick und behandelte mich ſelbſt mit halbſtündigen homöopa-
patiſchen Doſen von Ipecacuanha. Dieſes Mittel ſchlug nach Wunſche an,
und ich war ſo glücklich, daß bereits in 3 Stunden bedeutende Beſſerung
und nach Verlauf von 6 Stunden die vollkommene Geneſung eintrat. Da
es viele Arten und Surrogate der Ipecacuanha gibt, ſo halte ich es nicht
für überflüſſig bei dieſer Gelegenheit zu bemerken, daß jene Ipecacuanha, die
meine Herſtellung bewirkte, aus der Apotheke des Doktor Lehmann aus Kö-
then war, denn nur die echte iſt in dieſer Beziehung, wo ihr Gebrauch an-
gezeigt erſcheint, von unfehlbarer Wirkung. Der glückliche Erfolg dieſer neuen
Heilart, die ich nicht blos an mir allein, ſondern auch an Andern verſuchte,
erregte in mir den Wunſch dieſelbe auch in einem größern und unbeſchränk-
teren Kreiſe praktiſch auszuüben. Ich wählte hiezu als Schauplatz meiner
künftigen Thätigkeit die Hauptſtadt des osmaniſchen Reiches, welche ich außer
andern Gründen ſchon darum am meiſten für geeignet hielt, weil ſie in kei-
ner zu weiten Entfernung von meinem gegenwärtigen Aufenthaltsorte ſich be-
fand, und ich noch überdies mit den dort herrſchenden Sprachen, Sitten und
ſonſtiger Lebensweiſe vollkommen vertraut war. Zu dem kamen auch noch
einige pekuniäre Rückſichten dabei ins Spiel, indem ich, wie meine verehrten
Leſer bereits aus den Vorfällen, die mich theils in den außerruſſiſchen, theils
in den ruſſiſchen Provinzen ſelbſt betroffen haben, ahnen werden, mit meinen
Vermögensverhältniſſen nicht unbedeutend zurückgekommen war. Zur Realiſirung
dieſes Planes ſchritt ich im Herbſte deſſelben Jahres bei der betreffenden Be-
hörde um einen Paß nach Conſtantinopel ein, den ich auch ohne Anſtand erhielt.
Gin Freund von mir, welcher davon hörte, ſchrieb mir aus dieſem An-
laſſe folgende Zeilen:
96
In Schlachten ſucht der Eine Glück zu finden;
Ein Zweiter ſtrebt nach einem ſtillen Ort;
Der Dritte will der Weiſen Stein ergründen;
Dich Vierten treibt die Sucht nach Reiſen fort.
Was wird der Freund wohl jetzt ſagen, wenn er hört, daß ich kaum,
in Europa angelangt, wieder Willens bin, ſchon künftigen Herbſt die Rück-
reiſe nach Kaſchmir anzutreten?
Ich reiſte nun von Wien ab, und begab mich über Kronſtadt und
Bukareſt nach Gallaz, wo ich mich, nicht wie ehemals zu Warna, auf einem
offenen türkiſchen Fahrzeuge, ſondern auf einem ſichern Dampfſchiffe nach
Conſtantinopel einſchiffte. Unerwarteter Weiſe herrſchte aber gerade damals
daſelbſt die Peſt, und alle Europäer hielten ſich in ihren Häuſern von der
Berührung mit der Außenwelt möglichſt abgeſperrt. Unter dieſen Umſtänden
erübrigte mir natürlich nichts anders, als einſtweilen zu warten. Um dieß
mit mehr Bequemlichkeit thun zu können, miethete ich mir nahe am Bos-
phorus in einem Dorfe ein Häuschen in einer angenehmen Gegend, um der
ſchönen Ausſicht zu genießen. Am Abende deſſelben Tages, als ich meine
neue Wohnung bezogen hatte, wurde ich zu einer griechiſchen Frau in der
Nachbarſchaft gerufen, um ihr ärztlichen Beiſtand angedeihen zu laſſen. Man
ſagte mir, daß ſie das Fieber habe. Als ich zu ihr kam, fand ich ſie im
Bette liegend, und ſich über Eingenommenheit des Kopfes und Hartleibigkeit
beklagend. Ich verordnete ihr vor allem andern ein erweichendes Klyſtier,
welches ich, da mir deſſen baldige Anwendung unumgänglich nöthig ſchien
und Niemand zugegen war, der damit umzugehen wußte, ihr ſelbſt beibrin-
gen mußte. Am folgenden Morgen aber vernahm ich zu meinem Schrecken,
daß meine Patientin noch während der Nacht an der Peſt geſtorben ſei, nach-
dem ihr Mann wenige Tage zuvor gleichfalls als ein Opfer dieſer Seuche
gefallen war; auch wurde die Wohnung der Verſtorbenen ſogleich abgeſperrt.
Zu jener Zeit befanden ſich die Quarantainanſtalten in Conſtantinopel noch
im Stadium ihres erſten Entſtehens, weshalb auch mein Häuschen unabge-
ſperrt blieb, und glücklicherweiſe hielt ſich die Seuche von demſelben auch
gänzlich entfernt, ſo daß weder ich noch irgend Jemand von meinen Leuten
davon befallen wurde. Dieſes Ereigniß belebte meinen Muth zu einem hö-
heren Grade, ja es kam mir ſogar der Gedanke, daß ich nicht für Peſtan-
ſteckung empfänglich ſei. Zugleich ward auch die Anſicht in mir rege, daß
es mit der Lehre von der unbedingten Contagiöſität der Peſt nicht ſo ganz
ſeine Richtigkeit haben dürfte. Um mir nun in dieſem Falle die nöthigen
Erfahrungen zu ſammeln, und zugleich auch den Leidenden nach beſtem Wiſ-
ſen und Gewiſſen beizuſpringen, verfügte ich mich unverzüglich ins Peſtſpital
97
Zu Pera, wo die armen Kranken ohne allen ärztlichen Beiſtand und ander-
weitiger Hilfe ihrem traurigen Schickſale überlaſſen waren. Ich begann nun,
ohne hiezu von irgend einer Behörde aufgefordert geweſen zu ſein, ohne vor-
her erwirkte Erlaubniß ganz unentgeldlich, ja mitunter ſogar mit eigenem
Koſtenaufwande zu großer Freude der Wärter meine auf homöopatiſche Prin-
zipien gegründete Behandlung der von der Peſt Ergriffenen, und ließ es
dabei nicht an der aufopferndſten Thätigkeit und Hingebung fehlen. Und ſiehe
da! meine Bemühungen wurden, wenn auch nicht durchgängig, wie kaum zu
erwarten war, ſo doch größtentheils mit dem glücklichſten Erfolge gekrönt.
Alles dieſes, verbunden mit der höchſten Einfachheit der Behandlungsweiſe,
konnte nicht verfehlen, mir binnen Kurzem einen ſo ausgebreiteten Ruf zu
verſchaffen, daß ich nach Erlöſchen der Peſt und Aufhebung der Abſperrung
bald allenthalben in die angeſehenſten Privathäuſer zu den verſchiedenartig-
ſten Kranken gerufen wurde. Ehe ich jedoch zu den Beweiſen übergehe, wie
wirkſam die kleinen Gaben der homoöpatiſchen Heilmittel bei den verſchieden-
artigſten Krankheiten ſich erwieſen, muß ich noch einige Worte über ein be-
ſonderes Mittel ſprechen, welches ſich ſowohl in prophylaktiſcher als auch in
kurativer Hinſicht in der Praxis nicht nur vielfach bewährt hat, ſondern wel-
ches ich beinahe verſucht wäre für ein Specifikum gegen die Peſt zu halten.
Ich hatte nämlich während meines Aufenthaltes in Konſtantinopel öfters Ge-
legenheit, die Beobachtung zu machen, daß verſchiedene Individuen, beſon-
ders aber Armenier, als Schutzmittel gegen die Peſt die ſogenannte Ignaz-
bohne (Strychnos Faba St. Ignatii) an eine Schnur gefaßt am Leibe tragen.
Da ich in dieſer Beziehung von mehreren Seiten die Verſicherung erhielt,
daß ſich dieſes Mittel als Prophylaxis wirklich zu bewähren ſcheine, ſo gab
ich dasſelbe auch innerlich in kleinen Gaben ein, und zwar mit dem beſten
Erfolge. Das Genauere hierüber wird man im Verlaufe dieſes Werkes an
mehreren Stellen finden. - -
Unter den oberwähnten angeſehenen Privathäuſern, in denen man mir
jenes Vertrauen ſchenkte, war eines der erſtern das Schabert'ſche, in welchem
ich eigentlich meine Privatpraxis begann. Der alte Schabert, Vater einer
zahlreichen Familie, bekleidete ehemals das Amt eines engliſchen Dolmetſches
So wie Aerzte in der Praxis oft viele Geduld mit alten Frauen haben mü
ſen, ſo befinde ich mich gegenwärtig gleichfalls in der Lage, die Geduld me-
ner verehrten Leſer für mich ſelbſt in Anſpruch zu nehmen, wenn ich hier
näher in eine Epiſode eingehe, und das wieder erzähle, was mir Frau Scha
hert damals mittheilte. „Ein junger Grieche“ – ſo ungefähr lautete eines
Tages die Erzählung der genannten Frau – verſetzte Familienzwiſtigkeiten
halber auf der großen Straße Peras meinem Sohne mit einem Stete elllel
Stich in die Seite; und als er um Hilfe ſchreiend den Mund ge WMU
Reicerlebniſſe.
98
dieſer Grieche noch ſo boshaft, ihm durch einen zweiten Stich in den Mund
ein großes Blutgefäß zu verletzen, wodurch eine heftige Blutung entſtand,
welche nur durch die Hilfe ſchnell herbeigerufener Aerzte geſtillt werden konnte.
Man trug ihn ſogleich in das nahe gelegene Konſulathaus, wo er angeſtellt
iſt, und hemmte die Blutung durch Anwendung des glühenden Eiſens. Doch
einige Tage darnach begann das Blut von Neuem zu fließen, worauf ſich der
Kranke ſehr abgeſchwächt fühlte. Seine wenigen Kräfte aber ſchwanden end-
lich ganz, als die Blutung ſich noch ein drittes Mal wiederholte. Die nun
folgende Nacht brachte der Kranke ſehr unruhig in immerwährenden, beäng-
ſtigenden Träumen zu. Er ſah immerfort ſeinen Feind mit dem Stilete in
der Hand auf ſich losgehen; die um ihn ſich befindenden Aerzte, welche wohl
wußten, daß derlei Schreckbilder der Fantaſie ſtets Vorboten einer erneuer-
ten Blutung ſeien, und demnach auch jetzt eine ſolche befürchteten, erklärten
den Zuſtand des Kranken für höchſt bedenklich; denn ſie waren nicht ohne
Grund der Anſicht, daß die nächſte Blutung mit dem Verluſte ſeines Lebens
enden würde. In dieſer kritiſchen Lage machte die Familie des Kranken den
Aerzten den Vorſchlag verſuchsweiſe die Homöopathie in Anwendung bringen
zu dürfen, und als die Aerzte gerne darein willigten, indem ſie hier die
ſchönſte Gelegenheit zu finden glaubten, die Homöopathie lächerlich zu ma-
chen, und dem Publikum recht augenſcheinlich die Nichtigkeit dieſes Syſtems
zu zeigen, ſo wurde gegen Ihre Berufung zur Anwendung derſelben von
ihnen nichts eingewendet.“ Nachdem mir Frau Schabert alles dieſes mit
gewohnter Weitläufigkeit auseinander geſetzt hatte, machte mir der alte Scha-
bert den Vorſchlag, gemeinſchaftlich mit ihm ſeinen im Konſulate liegenden
verwundeten Sohn zu beſuchen, und in Behandlnng zu nehmen. Ich fand
dort den armen Verwundeten zwar zum Skelete abgemagert, jedoch noch immer
bei ziemlich ruhiger Gemüthsſtimmung. Sein Wundarzt, ein Franzoſe, der
eben zugegen war, oder, richtiger zu ſprechen, mich vorſätzlich hier erwartet
hatte, ſagte mir, daß er die Blutung des Gefäßes mehrere Male theils mit
dem Glüheiſen theils mit ſtyptiſchen Mitteln geſtillt, zugleich auch das Kreo-
ſot angewendet habe, daß jedoch die Blutung von Neuem zn befürchten ſei,
wenn die Kruſte über der wunden Stelle abfallen würde.
Ich hörte dieſes alles mit einer gewiſſen Gleichgültigkeit an, und gab
in Gegenwart des Chirurgen, welcher mich im Namen der ihn behandelnden
Aerzte aufforderte, daß ich ihn auf Verlangen der Familie homöopatiſch be-
handeln möchte, drei der kleinſten Streukügelchen der Decillion-Verdünnung
der Kreuzſpinne (Aranea diadem. X”), worauf ich ihm, indem ich mich
entfernte, baldige Beſſerung wünſchte. Als ich ihn am folgenden Morgen
wieder beſuchte, erzählte er mir, daß er die Nacht bindurch ruhig geſchlafen
habe; daß ſein früherer Arzt ſchon da geweſen ſei, weil er es bereits erfah-
99
ren hatte, ſowie auch, daß keine Blutung weiter erfolgt ſei. Hierauf hätte
er ihm einige Pillen verſchrieben, die er aber nicht einnehmen wolle, weil
er hoffe, daß ich ihm wieder die geſtrige Arznei, die ihm ſo wohl bekommen
habe, geben würde. Demgemäß verſprach ich auch ſeinen Wunſch zu erfüllen.
Doch während ich mein homöopathiſches Mittel hervorlangte, kam der in Rede
ſtehende Arzt, ein gebürtiger Italiener, und wollte mit mir einen Streit be-
ginnen. Der alte Schabert faßte ihn aber ſogleich beim Arme, und führte
ihn in einen anſtoßenden Saal, von wo aus er meinen Augen für immer ent-
ſchwand. Dasſelbe Mittel wiederholte ich durch volle 8 Tage, und im Ver-
lauf nach dieſer Zeit war er vollkommen geheilt. Ich finde es für nothwen-
dig, hiebei zu bemerken, daß die Aranea diadema ein Präparat des Dok-
tor Lehmann aus Köthen war, indem, wie oben erwähnt ward, der alte
Hahnemann ſelbſt mir die Präparate deſſelben ihrer Genauigkeit und Vor-
trefflichkeit halber anempfohlen hatte.
Was that nun der Chirurg? Um zu zeigen, daß die Heilung der
Wunde dem Kreoſote, nicht aber meinem Heilmittel zuzuſchreiben ſei, ließ
er einen Hund vom Bazar bringen, zerſchnitt ihm in Gegenwart mehrerer
Augenzeugen eine Schenkelarterie und applicirte hierauf Kreoſot. Als er
merkte, daß die Wunde nicht heilen wollte, ließ er das Thier laufen, und
man hat es, wie man ſagte, auf der Gaſſe verendet gefunden.
Während die allopathiſche Behandlung im vorſtehenden Falle, ſo wie
in hundert andern nicht nur unentſprechend, ſondern oft ſogar auch ſchädlich
ſich erwies, könnte ich aus meiner eigenen Praxis eine Menge von Fällen
anführen, wo die Homöopathie nicht nur das Erwartete leiſtete, ſondern ſo-
gar noch mehr als dasſelbe. Eine einfache und kurze Krankheitsgeſchichte
eines weiblichen Mitgliedes obiger ehrenwerther Familie mag hier als ein-
zeln es Beiſpiel für viele ihre Stelle finden.
Eine Schweſter des jungen Schabert litt ſeit mehreren Jahren an einer
periodiſchen Hemikranie (einem Familienübel), weßhalb ich ihr, da ſie nebſt
jenem Uebel auch einem nervöſen Geſichtsleiden unterworfen war, welches in
Zwiſchenräumen von 3 – 4 Tagen in den Nachmittagsſtunden gleich einem
verlarvten Wechſelfieber regelmäßig wiederkehrte, bei Gelegenheit eines ſolchen
Anfalles eine Doſe Pulsatilla eingab. Nach dieſem Mittel trat aber eine
ſolche Verſchlimmerung ein, daß ihr Gatte, Signor Salzani, noch um 10 Uhr
Nachts mit der Laterne zu mir eilte, mit dem Bedeuten, daß ſeine Frau auf
mein Mittel wie närriſch geworden ſei, und man ſie nur mit größter Mühe
von einem Sprunge aus dem Fenſter zurückhalten könne. Das war aber
auch ihr letzter Anfall. Wenigſtens ſo lange ich noch anweſend war, wurde
ſie von keinem ähnlichen mehr befallen.
Die Gabe der Pulsatilla, welche dieſe Wirkung hervorbrachte, beſtand
7.«
100
aus einem Tropfen der dritten Verdünnung auf einem Stückchen Zucker, wo-
bei ich nicht umhin kann zu bemerken, daß ich die Pulſatillatinktur von Wien
mitgebracht hatte.
Zu eben derſelben Zeit war der jetzige Sultan Abdulmedſchid als Kron-
prinz gefährlich erkrankt, und man ſagte mir, daß der Sultan Mahmud, Ab-
dulmedſchid's Vater, die Aerzte, welche ſeinen Sohn ganz verkehrt behandelt
hatten (Engländer, Franzoſen, Griechen und Türken) fortgeſchickt hätte, und
daß mein Glück für immer gemacht wäre, wenn ich ihn wieder herſtellen
könne. Ich erwiderte, daß ich die ärztliche Regel: Noli accedere, nisi vo-
catus, wohl kenne, und ſtets beobachtet hätte, weßhalb ich mich erſt müſſe
bitten laſſen, und wenn es von Seite des Sultans ſelbſt wäre, ihn in Be-
handlung zu übernehmen. Inzwiſchen war der Sultan ſo glücklich geweſen
für ſeinen Sohn einen Arzt zu finden, wie er ſich ihn nur immer wünſchen
konnte; denn ſchon in einigen Tagen war er wieder im vollkommenen Be-
ſitze ſeiner frühern Geſundheit. Nun ließ der Sultan die Aerzte, welche den
Prinzen vom Anfange an behandelt hatten, wieder in das Serail beſcheiden,
und ſtellte ihnen den Wiedergeneſenen mit der Frage vor, ob ſie ihn auch
wirklich als ſolchen anerkenneten. Die Aerzte konnten nicht umhin, ihre Ver-
wunderung über die unerwartet ſchnelle Heilung auszudrücken, und damit den
Wunſch zu verbinden, den Arzt zu ſehen, der ſo Unglaubliches in ſo kurzer
Zeit geleiſtet hatte. Da öffnete der Sultan die Thüre eines Seitengemaches
aus welchem – eine türkiſch gekleidete Armenierin hervortrat, welche der
Sultan lächelnd den verblüfften Aerzten als den Wunderdoktor vorſtellte, wel-
chem ſein Sohn die Rettung verdanke. Hiemit nicht zufrieden ließ der Be-
herrſcher der Moslim, um die Frau zu ehren, in allen Chriſtenkirchen Ken-
ſtantinopels öffentlich bekannt machen, daß die Mariam khatun (die Dame
Maria) den Kronprinzen vollkommen geheilt habe, und daß ſie die Einzige
ſei, welche die Krankheit, Gelinjik genannt, zu heilen verſtehe. Gelinjik iſt
nemlich ein türkiſches Wort, abgeleitet von Gelin (die Braut), und heißt
eigentlich ſo viel als „bräutliche Krankheit“; im griechiſchen nennt man
ſie Nymphizze (von Nymphe, die Braut). Es iſt dieſelbe eine Art Kachexie
oder Hydrops alba. Sie war beim Kronprinzen in Folge der Maſern ent-
ſtanden, und ließ einen üblen Ausgang befürchten, indem der jüngere Bruder
des Kronprinzen kurz vorher ebenfalls an den ſchlecht behandelten Maſern,
wobei man ihm zur Ader gelaſſen hatte, geſtorben war. Was die Kur ſelbſt
betrifft, welche die Armenierin anwandte, ſo hat man ſich darüber Folgendes
erzählt, was ich ſo wiedergebe, wie ich es an Ort und Stelle gehört habe.
Sie ſoll den Kronprinzen in einen geheizten Tandur (Backofen) geſteckt und
zum heftigſten Schweiße gebracht haben; darauf habe ſie ihn mit dem Dunſte
von gebratenem Wieſelfleiſche (welches gleichfalls Nymphizze heißt) eingeräuchert
101
und am ganzen Körper mit Oel eingerieben. Nebſt dieſer äußern Behand-
lung hat ſie ihm – ſagt man – auch innere Mittel eingegeben, wovon
folgende drei Spezies die Hauptingredienzien geweſen ſein ſollen, nämlich:
Ambra grisea, Coccinella und Lumbrici terrestres, woneben eine ſtrenge
Diät gehalten, kein Fleiſch, nicht einmal eine Brühe, ſondern nur leicht ver-
dauliche Fiſchſpeiſen (vom Fiſche gelinjik balug, der den Namen der Krank-
heit hat) vom Kronprinzen genoſſen werden durften. Da dieſe Krankheit in
der türkiſchen Hauptſtadt häufig vorkommt und das Wieſelfleiſch ein geſuchter
Artikel iſt, ſo verkaufen es die dortigen Droguiſten in getrocknetem Zuſtande.
Ueberdieß gibt es in Konſtantinopel mehrere Chriſtenweiber, ſowohl Griechin-
nen als Armenierinnen, die ſich mit dem Kuriren dieſer Krankheit abgeben,
deren Hauptmittel größtentheils das Album graecum ſein ſoll. Ob nicht
Phosphatum calcis, woraus es hauptſächlich beſteht, dieſelben Wirkungen
hervorbringt, und dieſes ekle Mittel erſetzt, iſt noch die Frage. Als charak-
teriſtiſche Zeichen der in Rede ſtehenden Krankheit gibt man folgende an:
Meiſtentheils entſteht ſie nur allmählich, entweder auf ſchlecht behandelte
hitzige Ausſchläge, vorzüglich auf Maſern, oder nach einem plötzlichen Schrecken,
nach ſtarken Ermüdungen u. ſ. w. Man erkennt ſie an dem ſichtbaren Pul-
ſiren hinter den Ohren und an andern Theilen. Am Handgelenke iſt der
Puls höher als gewöhnlich zu fühlen. Die Augen und Füße ſind ödematiſch
angelaufen. Die Lippen ſind weiß und blaß. Im Gehen zeigt ſich Kurz-
athmigkeit und Schwächegefühl in den Knien. Endlich geſellt ſich ein ſchlei-
chendes Fieber hinzu, das gewöhnlich die Abzehrung und den Tod herbeiführt.
In Konſtantiopel verblieb ich nun 2 Jahre hindurch, nämlich 1837 und
1838. Während dieſes Aufenthaltes daſelbſt bekam ich eine immer weiter
ausgedehntere Praxis in der homöpatiſchen Behandlung der Kranken, die ſo
lohnend war, daß ich auch nicht entfernt daran dachte, die Hauptſtadt ſobald
zu verlaſſen, geſchweige denn, daß es mir eingefallen wäre, wieder nach La-
hore zurückzukehren, zumal da ich hier in dieſer großen und ausgedehnten
Stadt außer dem ruſſiſchen Geſandtſchaftsarzte in Bujukdere, der Einzige war,
welcher bei ſeiner Heilmethode den neuen Grundſätzen Hahnemanns huldigte.
Da mit einem Male erfuhr ich durch die k. k. Geſandtſchaft, daß der Herr
Internuntius Baron von Stürmer in der Quarantäne in Malta mit dem
General Ventura, der mit Urlaub des Herrſchers von Lahore nach Europa
gekommen war, zuſammengetroffen ſei, und ihn von meinem dermaligen Auf-
enthalte in Konſtantinopel in Kenntniß geſetzt habe, worauf er unverweilt die
Einladung an mich ergehen ließ, künftigen Herbſt mit ihm wieder nach La-
hore zurückzukehren, indem der Maharadſcha ihn beauftragt habe, alles auf-
zubieten, meinen Aufenthalt wo immer zu erforſchen und mich hiezu zu bewe-
gen. Dieß beſtimmte meinen Entſchluß; und ich trat wirklich in Geſellſchaft
102
Ventura's die Rückreiſe über Alexandrien bis Bombay an, nachdem ich zu-
vor noch von Konſtantinopel aus nach Jaſſi eine Luſtreiſe unternommen, und
durch die dortige k. k. Agentie mir den Paß nach Lahore von Wien aus
verſchafft hatte. Von Bombay aus eilte Ventura mit der Poſt nach La-
hore, weil zu jener Zeit Rendſchit-Sing ſchwer erkrankt darniederlag, und die
Engländer den Schah Sudſchah ul Mulk auf den Thron von Kabul zurück-
führten. Ventura hatte aus Paris einen Shawlhändler, Namens Le Boeuf
wie auch einen Kapitän der Kavallerie Mouton geheißen, ſammt deſſen Gat-
tin mitgebracht. Dieſe drei Perſonen ſollte ich nun nach dem Wunſche mei-
nes Freundes ſammt ſeinen Waaren und ſonſtigen Effekten, welche eine ziem-
lich ſtarke Karawane bildeten, langſam zu Lande nachbringen, indem keines
von dieſen Individuen der Landesſprachen kundig war, und ich ihnen ſomit
gleichſam zur Aushilfe dienen ſollte. Die Seltſamkeit dieſer Namen veran-
laßte, als ich mich dieſem Auftrage unterzog, das Witzwort: Le Berger
(Honigberger) führt die Karawane mit den Moutons und dem Boeuf (Le
Boeuf).
Von Bombay ausſchifften wir Anfangs Februar hinüber nach Gogo, von
wo wir den Weg nach Lahore mit Kameelen und zu Wagen einſchlugen. Unter
unſern Reiſegefährten befanden ſich auch einige Shawlhändler aus Umritſir.
Die gerade Straße nach Lahore führte über Palih (Palee), Adſchmir, Hanſi
und Ludiana (Loodiana). Kaum hatten wir uns einige Tagereiſen weit von
Gogo entfernt, ſo ereilten uns 2 engliſche Kapitäne, die eigens beordert wa-
ren, unſere Päſſe zu prüfen, weil wir für ruſſiſche Spione angeſehen wur-
den. In Palih wüthete zu der Zeit die Peſt, und das ſchon im dritten
Jahre. Bevor wir noch daſelbſt anlangten, verbrachten wir auf einer Sta-
tion bei einem verheiratheten Kapitän einen recht angenehmen Abend. Bei die-
ſem Kapitäne lernte ich einen engliſchen Arzt, den Doktor Keir, kennen, wel-
cher mir ſagte, daß die Aerzte Oſtindiens bezüglich der Peſt zu Palih ſich
nicht einigen könnten, indem ſie die Einen für ein eigenthümliches peſtilen-
tialiſches Fieber Indiens hielten, während die Andern ſie für eben dieſelbe
orientaliſche Peſt anſähen, die auch in Egypten und in der Türkei herrſchend
wäre. Er fügte hinzu, daß es ihn freuen würde, wenn ich im Vorbeireiſen
die palihſche Seuche beobachten, und ihm mein Urtheil darüber bekannt ge-
ben könnte, damit er es in weiteren Kreiſen verbreite, was natürlich ihm
von Wichtigkeit ſchiene, da ich in Konſtantinopel reichliche Gelegenheit gehabt
hätte, die echte orientaliſche Peſt von Grund aus kennen zu lernen. Unge-
fähr zur Mittagszeit langten wir aus bisher geſunden Landſtrecken bei dem
inficirten Palih an, wo wir unſere Zelte hart an dem da befindlichen großen
Sumpfe aufſchlagen ließen, auf deſſen entgegengeſetzter Seite die Stadt lag.
Das erſte Schauſpiel, welches ſich hier unſern Augen darbot, war das Her-
103
ausführen mehrerer Todten aus der Stadt. Nach dem Mittagseſſen, beiläufig
um 2 Uhr, verfügte ich mich zu dem Stadtgouverneur, einem Hindu, mit der
Erklärung, daß ich ein durchreiſender Arzt ſei, der Willens wäre, einige Peſt-
kranke zu beſuchen, und ihnen die Arzneien zu ſchenken; er wolle geruhen,
mir einen Mann mitzugeben, der mich zu derlei Kranken führe. Er nahm
mich ſehr freundlich auf, und entſprach auf das Zuvorkommenſte meinem An-
ſinnen. Der mir beigegebene Mann brauchte mich indeß nicht weit zu füh-
ren, indem gleich in der nächſten Nachbarſchaft mehrere Peſtkranke ſich befan-
den, von denen Einige bereits ihrem Ende nahe waren. Bei dieſen Beſuchen
vernachläßigte ich in keinem Stücke die nöthige Vorſicht. Ich ging bei kei-
nem Hauſe in das Innere deſſelben, ſondern ließ mir die Kranken vor die
Thüre bringen, wo ich ſie ausfragte, ſah, was zu ſehen war, mir ihre Na-
men nebſt dem, was ſie mir ſagten, aufſchrieb, die Arzneimittel verabreichte,
baldige Beſſerung wünſchte, und weiter ging, ohne Jemanden angerührt zu
haben. Der Anblick der Stadt ſelbſt gewährte ein höchſt trauriges Bild;
nur hie und da ſah man vereinzelte Menſchengeſtalten; Bazare und Buden
waren geſchloſſen; faſt Alles, hieß es, iſt entweder ausgeſtorben oder hat ſich
geflüchtet. So fand ich mehrere Häuſer, die faſt ganz verödet waren. Die
von der Seuche Ergriffenen ſtarben in der Regel am 3. oder 4. Tage. Von
Zwanzigen, ſagte man mir, komme kaum Einer auf. So verheerend war die
Seuche! Ich beobachtete Beulen, Karbunkeln, Petechien, Naſenbluten, kurz
Alles, was ich im Peſtſpitale zu Konſtantinopel ſo oft- und vielmal zu be-
merken Gelegenheit hatte. Es blieb mir deßhalb nicht der geringſte Zweifel
übrig, daß es eine wahrhafte Peſt vom bösartigſten Charakter ſei, freilich
keine türkiſche oder arabiſche, wohl aber eine indiſche, weil Palih in Indien
liegt. Um 4 Uhr Nachmittags, als ich glaubte, genug geſehen zu haben,
kehrte ich in unſer Zelt zurück, und begab mich zur gewöhnlichen Zeit friſch
und geſund zur Ruhe. Am folgenden Morgen hätte ich vielleicht noch eine
Zeit lang fortgeſchlafen, wenn nicht Madame Mouton mir zugerufen, mich
geweckt und mir angekündigt hätte, daß die Kameele bereits beladen ſeien;
Alles ſei zur Abreiſe in Ordnung gebracht; ich ſollte aufſtehen. Im Au-
genblicke, als ich dieſes that, fühlte ich einen Schmerz in der linken Leiſte;
das Bewußtſein, welches mich in dieſem Moment erfaßte, daß ich von der
Peſt befallen ſei, trieb mir das Blut ſo zu Herzen, daß es nicht anders war,
als ob ich mir einen Dolch in ſelbes geſtoßen hätte; die Leiſtenſchmerzen,
Fieber und Aengſtlichkeit nahmen zuſehends zu, ſo daß ich Mühe hatte, einige
Schritte bei Seite zu treten, um die ſchmerzende Stelle zu unterſuchen. Da
fand ich denn, daß mehrere Knötchen ſich gebildet hatten, wovon das größte
nicht dicker war, als eine Erbſe. Die Schmerzen, die ich empfand, waren
brennend wie Feuer. Ich ſetzte mich in den Kadſchaweh (Korb) auf mein
104
Kameel, und nun reiſten wir weiter. Die Station, die wir diesmal zu-
rücklegten, war ſehr klein, denn ſie betrug nicht viel über eine deutſche
Meile. Die Urſache, daß wir nur eine ſo kurze Strecke zurücklegten, lag
darin, daß wir uns bloß aus dem Rayon der angeſteckten Stadt ent-
fernen wollten, und wirklich halte ich es noch jetzt für ein großes Glück,
weil bei längerm Verbleiben in dem mit dem Miasma geſchwängerten Dunſt-
kreiſe mir meine Rettung durch das angewandte Heilmittel wohl kaum ſo
leicht dürfte gelungen ſein. Sogleich nach dem Abſteigen nahm ich einige
Streukügelchen von der kürzlich erwähnten Strychnos Faba St. Ignatii ein.
Wiewohl die Peſt nur die Stadt Palih ergriffen hatte, außerhalb derſelben
aber meines Wiſſens gar keine Spur davon ſich zeigte, ſo ließ man uns doch
nicht in das Dorf vor dem wir unſere Zelte aufgeſchlagen hatten. Indeſſen
kamen die Bewohner deſſelben zu uns heraus, brachten uns, was wir benö-
thigten, und nahmen auch das Geld dafür aus unſern Händen, ohne die ge-
ringſte Vorſicht zu gebrauchen. Während meiner ſcientifiſchen Excurſion nach
Palih hatten meine beiden Reiſegefährten im großen Sumpfe, der ſich davor
ausbreitete, einige Enten geſchoſſen, die man nun zum Frühſtücke zubereitete.
Als man damit zu Stande gekommen war, rief man mich zum Eſſen, wozu
ich aber nicht den mindeſten Appetit verſpürte, indem ich in Fieberhitze glü-
hete, und von den heftigſten Schmerzen gefoltert wurde. Um jedoch meine
Genoſſen nicht zu ängſtigen, oder ihnen einigen Verdacht einzuflößen, ſetzte
ich mich zu ihnen an den Tiſch und barg die Biſſen, die ich mit der einen
Hand vermittelſt der Gabel in den Mund ſteckte, mit der andern ganz
unbemerkt in die Serviette, was mir ſo meiſterhaft gelang, daß ich mein
kleines Changirungsſtückchen den Augen Aller entzog. Nach dem Eſſen nahm
ich eine zweite Gabe deſſelben Mittels, legte mich nieder und bedeckte mich
mit zwei Decken, die ich mir über den Kopf zog, was mir in Bälde den
Schweiß aus allen Poren heraustrieb, und zwar ſo ſtark, daß die Matratze
unter mir ganz durchnäßt wurde. In Folge dieſes wohlthätigen Schweißes
vergingen Fieber und Aengſtlichkeit, und die beſte Hoffnung zum Aufkommen
bemächtigte ſich meiner, wenn auch die Leiſtendrüſenentzündung und die da-
mit verbundenen Schmerzen noch immer fortdauerten. Die letztern hielten
noch 3 Wochen lang an, weil ich nichts Oertliches dagegen gebraucht hatte,
weßwegen ſie ſich nur langſam zertheilten. Nachdem ſie gänzlich vergangen
waren, ſchrieb ich dem engliſchen Arzte, auf deſſen Veranlaſſung ich die Peſt-
kranken in Palih beſucht hatte, das Ergebniß meiner Erfahrung und zeigte
den Brief meinen Reiſegefährten, die darüber nicht wenig erſtaunten und mir
deßhalb Vorwürfe machten. Meine Entgegnung war, daß ich als Arzt nur
meine Schuldigkeit gethan hätte, und wem ſo etwas nicht gefallen wolle, der
dürfe nicht mit Aerzten reiſen.
105
Wie ich dazu gekommen bin, bei aller Vorſicht dennoch von der Seuche
ergriffen zu werden, das weiß ich mir ſelbſt nicht genügend zu erklären. Es
war damals, als ich die angeſteckte Stadt beſuchte, ein heftiger Wind, wel-
cher viel Staub emporwirbelte. Der verpeſtete Staub in der Luft hat ſo-
wohl äußerlich als innerlich wirken und das Gift dem Körper mittheilen kön-
nen. Aeußerlich durch Einſaugung vermittelſt der Schleimhäute, der Augen
und Naſenlöcher, der Ohrgänge u. ſ. w. Innerlich durch das Einathmen
der Luft in die Lungen. Durch unmittelbare Berührung iſt die Anſteckung
gewiß nicht geſchehen, und es wäre dieß ſicherlich auch in Konſtantinopel
der Fall geweſen, wenn Solches die Art der Aufnahme wäre, und jed-
wede Perſon die Empfänglichkeit dazu hätte. Gerade dieſesmal beſaß ich
die Eignung zur Anſteckung, die, wie ich glaube, im Jucken des Körpers be-
ſtand, in einer gewiſſen ſogenannten Dickblütigkeit, die von unregelmäßigem
Leben, wie man es auf einer langen Reiſe führt, z. B. von Unordnungen
im Eſſen, Schlafen u. ſ. w. herrührte, oder auch gar eine Anſteckung von
den Kameelen, indem die Thiere gleichfalls am Jucken litten. So viel iſt
wenigſtens gewiß, daß ſich die Peſt in einer einzigen Nacht bei mir ausge-
bildet hatte, und dieſer Umſtand liefert den Beweis, daß eine ſolche Ausbil-
dung nicht jederzeit mehrere Tage brauche, ſondern auch in wenigen Stunden
vor ſich gehen könne. Der Grund der Malaria bei Palih mag wohl von
dem ungeheuren Sumpfe herrühren, der ganz nahe öſtlich an der Stadt liegt,
worin Tauſende von Waſſer- und Sumpf-Vögeln aller Gattungen hauſen, und
welcher der Vereinigungsort aller Unreinigkeiten der ganzen Stadt iſt. Wie
leicht ausführbar wäre es, wenn die Regierung ſich herbeiließe dieſe Moor-
ſtrecke austrocknen und in fruchtbares Erdreich umwandeln zu laſſen!
In Lahore angelangt, fand ich meinen frühern Herrn, den Maharadſcha
Rendſchit-Sing ſtumm und mit geſchwollenen Füßen auf einem Stuhle ſitzend,
und nur durch Zeichen mit der Hand ſeiner Umgebung ſich verſtändlich ma-
chend; denn ſein Sprachorgan war in einem ſolchen Grade gelähmt, daß er
keinen artikulirten Laut hervorzubringen vermochte, und überdieß andere Wege
der Verſtändigung für ihn nicht vorhanden waren, da er unglücklicherweiſe
das Schreiben niemals erlernt hatte. Daß er einäugig war, iſt eine be-
kannte Sache; wie er aber um das Eine Auge gekommen iſt, wiſſen nur
Wenige. Er hatte es nämlich ſchon in ſeiner frühern Kindheit durch die
Pocken verloren – es war ihm ausgeeitert. – Bei meiner Wiederankunft
in Lahore erzählte ich von den Wunderkuren der neuen Heillehre, der Homoö-
pathie, mit deren Hilfe ich mich in Wien von der Cholera, in Hinduſtan von
der Peſt befreit hatte. Obgleich man keinen Zweifel in die Wahrheit mei-
ner Worte ſetzte, ſo konnte man ſich doch ſchwer dazu entſchließen, den Ma-
haradſcha mir in die Kur zu geben, indem noch die günſtige Jahreszeit des
106
Frühlings waltete, und die eingebornen Aerzte allerlei Verſuche mit ihm an-
zuſtellen vorhatten. Während dieſer Zeit gelangen mir einige homöopatiſche
Kuren ganz nach Wunſche. Was jedoch den größten Eindruck machte, war
eine Heilung, welche ich auf Befehl des Miniſters Radſcha Dhyan-Sing
übernahm. Dieſer übergab mir einen Kaſchmirer, Namens Abu Ibrahim,
den Commandanten von ſeinen Dſcheſaeils (Kameelartillerie), zur ärztlichen Be-
handlung. Beſagter Abu Ibrahim hatte ſeit einem Kriege mit den Afghanen
bei Piſchauer vor 10 Zahren eine Kugel im Kopfe, die ihm kein eingeborner
Wundarzt hatte herausnehmen können, und welche ihm eine halbſeitige Läh-
mung verurſachte. Ich wandte bei ihm die Trepanation an, und bekam ſie
dadurch glücklich heraus, indem ſie zwiſchen der Hirnſchale und der harten
Hirnhaut (Dura mater) ſteckte, wo die ſchützende Kraft der Natur (vis con-
servatrix naturae) eine Calloſität gebildet hatte, um das weitere verderbliche
Eindringen der Kugel zu verhüten. Da mein Patient ein Säufer war, und
ſeines geſchwächten Magens halber an Verdauungsbeſchwerden litt, ſo gab
ich ihm, um die Heilung zu beſchleunigen, auch innere Mittel ein, und brachte
ihn ſo weit, daß ich ihn in der kurzen Friſt von zwei Monaten vollkommen
geheilt, und ſogar von ſeiner Lähmung befreit dem Miniſter vorführen konnte,
der ihn ſodann dem Maharadſcha vorſtellte. Während der Zeit hatte bereits
die Glühhitze des Sommers begonnen. Da kam unvermuthet eines Tages,
wahrſcheinlich, weil die eingebornen Aerzte mit ihren Mitteln beim Maha-
radſcha nichts mehr zu erzielen hofften, des Königs ehemaliger Leibarzt, der
Fakir Aziseddin, zu mir, und ſagte, daß der Maharadſcha noch niemals
von einem europäiſchen Arzte eine Arznei genommen hätte, daß er alle die
Heilmittel, die er von Seite der engliſchen Aerzte, der Doktoren Murray,
Steel, Mac Gregor u. ſ. w. erhalten hätte, verſuchsweiſe anderen Leuten
eingegeben habe, um deren Wirkungen zu erproben, daß jedoch der Maha-
radſcha jetzt zu dem Entſchluſſe gekommen ſei, meine Arznei einzunehmen,
die ich aber, meinem Verſprechen gemäß, in ſeiner Gegenwart zubereiten
müſſe. Es war ſo eben um die Mittagszeit, wo der Derbar (die Verſamm-
lung) gerade auseinander gegangen war. Deshalb begab ich mich auf der
Stelle mit dem Fakir zum Könige, bei welchem ich bloß den Miniſter Dhyan-
Sing antraf. Ich hatte mir die Tinctura Dulcamara in einem kleinen
Gläschen nebſt 3 leeren, mit Stöpſeln verſehenen Fläſchchen mitgenommen.
Zuvörderſt verlangte ich nun einen Gedoweieh (das ſind die Hindus, aus
deren Händen der König trinkt), und hieß ihn den Spiritus bringen, deſſen
ſich der Maharadſcha bediente. Dieſer wurde unter meiner Aufſicht aus Ka-
bulweintrauben deſtillirt, und es war ein rektifizirter, weil ihn Rendſchit-Sing
ſtark haben wollte. Ich gab die 3 leeren Gläschen dem Gedoweieh in die
Hände, und ließ ſie vorerſt mit etwas von demſelben Spiritus ausſpülen,
107
dann jedes bis zur Hälfte mit ehen dieſem Spiritus anfüllen, ohngefähr
1 Drachme für jedes Fläſchchen. Als dieß geſchehen war, träufelte ich in
eines derſelben einen einzigen Tropfen von der Tinctura Dulcamara, wäh-
rend ich das Spiritus-Fläſchchen den Gedoweieh halten ließ. Nun befahl ich
ihm, es zuzuſtopfen, ſelbes tüchtig zu ſchütteln, das Fläſchchen mit Nr. 1 zu
bezeichnen, davon einen Tropfen ins zweite Fläſchchen zu thun, die nämliche
Operation des Zuſtopfens und Schüttelns auch mit dieſem vorzunehmen, und
es mit Nr. 2 zu bezeichnen. Ganz auf dieſelbe Art geſchah auch die dritte
Verdünnung, und das Fläſchchen mit dieſer erhielt die Bezeichnung Nr. 3,
wovon ich ſogleich 1 Tropfen auf einem Stückchen Zucker den Maharadſcha
auf die Zunge nehmen ließ, und zugleich anordnete, dieſelbe Gabe Morgens
und Abends zu wiederholen.
Während der Zubereitung des Mittels wurde von mehreren Seiten ge-
lächelt, und der Fakir ſelbſt meinte, daß eine derlei Arznei in keinem Falle
ſchaden könne, wenn man auch annehme, daß ſie ein Gift wäre. Allein was
geſchah? Am erſten Tage zeigte ſich bei dem Patienten keine Wirkung. Am
zweiten glaubte er ſich etwas beſſer zu fühlen. Am dritten war er ſchon in
einer ſo heitern Stimmung, daß er mir Nachmittags um 5 Uhr im Derbar
durch den Miniſter Dhyan-Sing ein Paar goldene Armſpangen im Werthe
von 500 Rupien in ſeiner Gegenwart um die Arme ſchließen ließ; damit war
auch das Geſchenk zweier ſchöner Kaſchmir-Shawls, von gleichem Werthe ver-
bunden, desgleichen ich noch nie von ihm erhalten hatte, und die mir, wäh-
rend ich auf dem Boden ſaß, Dhyan-Sing um die Schultern legte, mit der
Aeußerung des Maharadſcha, daß er von meiner Arznei eine ſehr wohlthätige
Wirkung empfinde. Natürlich erfüllte mich dieß mit außerordentlicher Freude,
indem es mir die frohe Hoffnung gewährte, daß er ſich wieder erholen und
aufkommen dürfte, wodurch ein feſter Grund zu meinem künftigen Glücke ge-
legt wäre. Dieſe Szene ereignete ſich im königlichen Garten Schablahore,
% deutſche Meile von der Stadt, woſelbſt auch ich ſeit drei Tagen mich
aufgehalten hatte. Mit der Erlaubniß des Miniſters beſuchte ich am vierten
Tage in der Frühſtunde ſo eben meine Patienten in der Stadt, als man
mir ſagte, daß man mehrere berittene Boten von Schablahore um mich aus-
geſchickt habe, und mich hinaus verlange. Ichritt deshalb im Gallop zurück,
und traf unterwegs mehrere Hakims, Hinduärzte und Aſtrologen, die den-
ſelben Weg ritten oder ſich tragen ließen, was mich auf die Vermuthung
brachte, daß dem Maharadſcha irgend etwas Bedeutendes zugeſtoßen ſei. Man
begreift leicht, daß mich dieß in die größte Beſorgniß verſetzte. In Schabla-
hore angelangt, ward mir bedeutet, daß er vom Fieber befallen worden ſei.
Bei näherer Unterſuchung konnte ich jedoch kein eigentliches Fieber gewahr
werden, ſondern bemerkte nur eine gewöhnliche Alteration mit etwas Hitze,
108
wobei er ſich übrigens wohl befand. Der Gedoweieh, der ihm die Arznei ge-
reicht hatte, meinte, dieſe Erhitzung rühre von der Ueberdoſis her, die der
Maharadſcha Abends vorher verlangt hätte, nämlich: zwei Tropfen auf ein-
mal. Das konnte jedoch, glaub ich, die Sache nicht verſchlimmern, indem
ein Tropfen mehr oder weniger unmöglich einen ſolchen Einfluß zu äußern
vermag. Die Aerzte der Stadt waren zu einem Conſilium hinberufen wor-
den. Natürlicherweiſe war ihnen dieß etwas ſehr Erwünſchtes. Es mußte
ſie äußerſt unangenehm berührt haben, daß ich den Maharadſcha auf den
Weg der Beſſerung gebracht hatte, und daß mir dafür anſehnliche Geſchenke
und Ehrenkleider zu Theile geworden waren. Ich glaube ſogar, daß es ihnen
lieber geweſen wäre, den König ſterben zu ſehen, als mich – den Europäer –
als ſeinen Retter anerkennen zu müſſen. Deshalb nützte auch all mein Be-
mühen und all mein Remonſtriren nichts. Der einſichtsvolle Miniſter meinte,
daß er dießfalls nichts thun könne, daß der Fakir Aziseddin über den Ma-
haradſcha eine Art Zauberkraft übe, und daß ich mit ihm ſelbſt ſprechen ſolle.
Ich that dieß, und erinnerte den Fakir an ſeine eigenen Worte, indem er in
Gegenwart des Königs und des Miniſters ſich geäußert hätte, daß mein Mit-
tel auf keinen Fall ſchaden könne, wenn es auch Gift wäre. Nebſtdem erin-
nerte ich ihn auch, daß nicht jedes Fieber, beſonders, wenn es ſo gelind auf-
träte als hier, nachtheilig wirke, daß die Natur dadurch oft Krankheiten heile
und daß es nothwendig ſei, unter dieſen Umſtänden mit dem Mittel auszu-
ſetzen, die Wirkung abzuwarten, und gar nichts einzugeben. Er wendete aber
dagegen ein, daß der Maharadſcha zu ſchwach ſei ein Fieber zu ertragen;
indeſſen, fuhr er fort, wollen wir hören, was die übrigen Aerzte dazu ſagen
werden. All mein Einreden dagegen half nichts. Das Conſilium aus ein-
gebornen Aerzten, dem der Fakir präſidirte, beſtand aus einem Dutzend Ha-
kims aus Piſchauer und Lahore, aus Hindu-Aerzten, Sterndeutern u. dgl.,
von denen ein Jeder ſich einbildete, etwas von der Arzneikunde zu verſtehen.
Wenigſtens brachten die Meiſten ihre Bücher mit, wodurch ſie den Mangel
ihrer eigenen Kenntniſſe hinlänglich erſetzt glaubten. Somit geſchah es, daß
ſie ſich bald über einen Madſchun (Latwerge) vereinigten, worin die Dſcho-
waharad (Edelſteine) die Hauptingredienzien bildeten, welchen der Fakir ſelbſt
verfertigen und eingeben ließ. Allein ehe noch zwei Wochen verfloſſen waren,
hatte der Maharadſcha bereits das Zeitliche geſegnet. Er ſtarb in der Fe-
ſtung Somunburdſch in meiner Gegenwart, worauf der Miniſter die Thore
der Feſtung ſperren ließ, ich jedoch mit Bewilligung des Miniſters hinaus-
gelaſſen wurde. Der Fakir, der am Hofe eine ſo wichtige Rolle geſpielt
hatte, und deſſen Brüder, Nachkommen und zahlreiche Familie noch heutiges
Tages von ihren Feinden in Lahore Nai (Barbiere) geheißen werden, indem
Aziseddin den Anfang ſeiner Laufbahn in Lahore mit einigen Salbenbüchſen
109
gemacht haben ſoll, folgte dem Rendſchit-Sing bald nach. Sie ſtammten von den
Anſari-Arabern aus der Wüſte her. Aziseddin war gewiſſermaßen das Orakel
Rendſchit-Sings. Er, der Miniſter Dhyan-Sing und Diwan Dinanat, der Fi-
nanzminiſter, welchen letztern die Engländer in neueſter Zeit zur Würde eines
Radſcha erhoben haben, bildeten das Trifolium, aus dem der geheime Rath
Rendſchit-Sings beſtand. Obgleich Rendſchit-Sing gar keine eigentliche Er-
ziehung genoſſen hatte, ja ſogar weder leſen noch ſchreiben konnte, dabei einäugig,
gebrechlich, ſchwach, klein und unanſehnlich war: ſo hatte ihn doch die Natur
mit einem Geiſte und einem Talente ausgeſtattet, welches man nicht genug zu
bewundern vermochte. Er war ſchlau, witzig und mißtrauiſch; die geringen
Doſen von Opium (jeden Nachmittag 1 Pille von 3 Gran) wobei er auch zu
verſchiedenen Zeiten des Tages ſtarken Spiritus trank, erhielten ihn in einer
immerwährenden Aufregung, die jedoch gegen Abend nach dem Genuſſe des
Opiums am ſtärkſten war. Alle ohne Ausnahme liebten und fürchteten ihn.
Er hatte eine Achtung gebietende Macht von hunderttauſend Mann, zur
Hälfte regulärer, zur Hälfte irregulärer Truppen, mittelſt deren er dem gro-
ßen Hinduſtan hätte Geſetze vorſchreiben können. Er unterhielt jedoch ſtets
das freundſchaftlichſte Einvernehmen mit ſeinen Nachbarn, den Engländern,
und war auch den übrigen Europäern, beſonders Franzoſen und Italienern,
die er zu Gouverneuren in den Provinzen machte, ſehr geneigt. Seine Krank-
heit rührte, der Sage nach, von einer Erkühlung und von Uebermaß im Ge-
nuſſe des ſtarken Weingeiſtes her. Beſonders ſoll dieß von ihm im Winter
vor Freude geſchehen ſein, als ihm der Generalgouverneur Oſtindiens Lord
Aukland in Lahore einen Beſuch abſtattete. Vielleicht hätte ihm im Beginne
der Krankheit ein Brechmittel erſprießliche Dienſte geleiſtet. Da aber die
eingebornen Aerzte keine guten Brechmittel kennen, indem bei ihnen die Ipe-
cacuanha und der Brechweinſtein nicht im Gebrauche ſind, ſie ferner auch
die mit dem Erbrechen verbundene, manchmal ſehr heilſame Erſchütterung
fürchten, und anſtatt das Erbrechen zu fördern, Abführmittel anwenden: ſo
wird in vielen Fällen die Krankheit damit nur verſchlimmert, wie es auch hier
der Fall geweſen ſein mag.
Es machte den ſchmerzlichſten Eindruck auf mich, daß mir die vielen
Hinderniſſe, die ſich meinen Wünſchen entgegen ſtellten, nicht geſtatteten, dem
Maharadſcha wieder zu ſeiner Geſundheit zu verhelfen, jenem Manne, von
deſſen Leben das Glück, der Friede und der Wohlſtand des Landes abhing.
Ein Jeder, deſſen Blick etwas weiter, als gewöhnlich, in die Zukunft reichte,
mußte bedauernd die gewaltige Kriſis des Landes und das Zurückſinken einer
Nation, die ſich kaum gebildet und hervorgehoben hatte, mit Rieſenſchritten
herannahen ſehen.
Die erſte und grauenvollſte Trauerſzene, der ich nach Rendſchit-Sings
110
Tode als Augenzeuge beiwohnte, war das Seti oder die lebendige Verbren-
nung der eilf Frauen des Maharadſcha mit deſſen Leichnam. Es waren vier
Ranis – eigentliche Frauen – und 7 Sklavinnen, die, vom Aberglauben ge-
blendet und von der Hoffnung beſeelt, mit ihrem Herrn und Gatten zugleich
ins himmliſche Paradies zu gelangen, Eine nach der Andern unerſchrocken
und todesmuthig den Scheiterhaufen beſtiegen, ſich rund um den Leichnam
ſetzten, und mit ſchweren Rohrdecken, worauf Oel gegoſſen wurde, verhüllen
ließen. Dieß geſchehen, wurde auf einmal von mehreren Seiten her unter-
wärts Feuer angelegt, ſo daß die armen Geſchöpfe in Rauch und flammen-
der Lohe erſtickten, ehe ſie noch einen Laut von ſich zu geben im Stande
waren. Zur Beurtheilung der Sitten der Hindus, und um keiner falſchen
Anſicht Raum zu geben, muß ich bei dieſer Veranlaſſung die Bemerkung an-
führen, daß keine Frau zum Verbrennen gezwungen wird. Jede thut es
freiwillig; und charakteriſtiſch iſt es, daß vornehmlich nur diejenigen mit dem
Leichname ihres Mannes ſich verbrennen, denen das Glück verſagt war, Müt-
ter zu werden, vielleicht, um das, was ihnen hier auf Erden nicht zu Theil
wurde, an der Seite ihres verklärten Mannes in der andern Welt zu errei-
chen. Aber es iſt nicht Sitte, daß ſich Männer mit dem Leichname einer
Frau oder eines andern Mannes verbrennen. Ungeachtet deſſen wollte ſich
der Miniſter Radſcha Dhyan-Singgemeinſchaftlich mit den Frauen Rendſchit-
Sings dieſer ſchrecklichen Ceremonie unterziehen. Da aber das Glück des
Landes im gegenwärtigen Augenblicke einzig und allein von ihm abhing, ſo
hielt man ihn gewaltſamerweiſe von dieſem entſetzlichen Entſchluſſe zurück.
Rendſchit-Sing hatte nämlich kurz vor ſeinem Ableben die Hand Dhyan-
Sings in jene ſeines Sohnes, des Thronerben Karrek-Sing, gelegt, und letz-
teren den erſteren als Miniſter anempfohlen, indem er die Unfähigkeit ſeines
Sohnes zur Regierung wohl kannte, und wußte, daß er blödſinnig war. Hätte
Karrek-Sing den Rath und letzten Willen ſeines Vaters befolgt, und ſich
nicht durch ſeinen Vormund, den Serdar Tſchet-Sing zu einem andern Ent-
ſchluſſe verleiten laſſen; ſo wäre alles in beſter Ordnung geblieben.
Bevor ich jedoch zur Erzählung der weitern folgenreichen Ereigniſſe in
Lahore übergehe, will ich meinen geehrten Leſern, welche noch Näheres von
der Verbrennungs-Ceremonie, die jetzt unter der engliſchen Regierung nur
höchſt ſelten hie und da, trotz des diesfälligen Verbotes, vorkommt, zu wiſſen
wünſchen, Nachſtehendes mittheilen, was ich als Augenzeuge bei der oben
nur kürzlich erwähnten Verbrennung der Frauen des Rendſchit-Sing geſehen
und beobachtet habe. -
Am andern Morgen nach dem Hinſcheiden des Maharadſcha kam ich
mit meinem Freunde dem Obriſten Heinrich Steinbach, der gegenwärtig in
Dienſten des Maharadſcha Gulab-Sing in Kaſchmir ſich befindet, vom Leich-
111
name Rendſchit-Sings in der Feſtung vom ſogenannten Tacht (dem Krönungs-
platze) herab in den großen Hof, durch den wir gehen mußten, um bei Zei-
ten einen Platz nahe am Scheiterhaufen zu erhalten, welcher zwiſchen den
Ringmauern der Feſtung, in einem kleinen Gärtchen aufgeſchlichtet war, weil
der Zulauf der Menſchen und das Gedränge in der Feſtung jede Vorſtellung
überſtieg. Im großen Hofe erblickten wir Eine von den vier Ranis (Kö-
niginnen), die ſo eben zum erſtenmale in ihrem Leben allein, zu Fuß und
unverſchleiert aus dem Harem heraus kam, und langſamen Schrittes zum
Leichname ihres Herrn hinging, umgeben von etwa hundert Perſonen, die in
einer Entfernung von etlichen Schritten ſie geleiteten. Unmittelbar neben
ſich hatte ſie einen Mann, der ein Käſtchen trug, worin der Reſt ihres Schmu-
ckes ſich befand, von dem ſie Stück für Stück rechts und links als Geſchenk
vertheilte. Zwei bis drei Schritte vor ihr bewegte ſich, rückwärts ſchreitend,
und mit dem Geſichte gegen ſie gekehrt ein Mann, der ihr einen großen Spie-
gel vorhielt, was deswegen geſchehen ſoll, damit ſie ſich ſelbſt überzeugen
könne, daß ihre Geſichtszüge unverändert dieſelben ſeien, und keine Angſt
ſich in ihr rege. Bei Vertheilung der Schmuckſachen machten Obriſt Stein-
bach und ich unter uns die wohl nicht ungegründete Bemerkung, daß vielleicht
auch wir etwas würden bekommen haben, wenn wir die Hände hingehalten
hätten; allein wir glaubten, ſo etwas den ärmeren Leuten überlaſſen zu müſ-
ſen, da wir ohnehin uns guter Anſtellungen erfreuten. Sonderbar, daß dieſe
Rani eben dieſelbe war, die Rendſchit-Sing im erſten Jahre meiner Ankunft
im Lande, ſeit welcher bereits 10 Jahre verfloſſen waren, in Nadoun gehei-
rathet hatte, und deren Hochzeitsfeier ich damals beiwohnte. Sie war, wie
wir bereits oben gemeldet haben, eine Tochter Senſartſchend's, und hatte
noch eine jüngere Schweſter, mit welcher ſich der Maharadſcha zu eben der
Zeit verheirathet und ſie dann Beide mit nach Lahore gebracht hatte. Die
Letztere ſoll während meiner Abweſenheit an der Auszehrung geſtorben ſein.
Was die Erſtere betrifft, ſo hatte ich ſie, obwohl ich bei ihrer Hochzeit zu-
gegen war, doch nicht ſehen können. Erſt bei ihrem letzten, ſchweren Gange
zur Verbrennung kam ſie mir zu Geſichte. Der Leichenzug nahete ſich nun,
begleitet von einigen Tauſenden. Alles war zu Fuß, weil man in der Fe-
ſtung nicht weit zu gehen brauchte; nur die vier Ranis wurden paarweiſe in
zwei offenen Tragſeſſeln, eine neben der andern ſitzend, hinter dem Leichname
einher getragen; ihnen folgten die ſieben Sklavinnen baarfuß, von denen
einige kaum 14 bis 15 Jahre alt ſchienen. Auch die Ranis waren ohne Fußbe-
kleidung, ſchmucklos, und in einfache ſeidene Kleider gekleidet. Sie ſchienen
gleichgültig und getroſt der Kataſtrophe ſich zu nähern, welche ſie erwartete.
Vielleicht klopften unſere Herzen beim Anblicke dieſes Trauerzuges mehr als
die ihrigen bei dem Bewußtſein der ſie erwartenden Verbrennung. Den
112
Leichnam Rendſchit-Sings trug man in einer großen, leichten, zierlichen, ſchiff-
förmigen Bahre, worin der königliche Leichnam auf einem Brette lag, an wel-
ches er vermuthlich auf irgend eine Weiſe befeſtigt war. Die Segel des
Schiffes beſtanden aus reichen Goldſeidenſtoffen (in der Landesſprach Kimkab
genannt) und Kaſchmirſhawls. Die Menſchenmaſſe trug das Schiff mit faſt
allen Extremitäten des Oberleibes aus dem Innern der Feſtung bis zum Schei-
terhaufen, wo das Brett mit dem darauf befindlichen Leichnam herausgenommen,
und auf die Erde gelegt wurde. An dieſer Stelle, wo zuvor nur ein klei-
nes Gärtchen war, befindet ſich jetzt ein Semat, d. h. ein Denkmal, der kö-
niglichen Familie Nendſchit-Sings, Karrek-Sings und Nonehal-Sings, Va-
ters, Sohnes und Enkels mit ihren Frauen und Sklavinen. Die koſtbare
Verzierung des reich geſchmückten Schiffes wurde der Plünderung des Vol-
fes dahin gegeben. Ueber den Leichnam und die mit ihm zu verbrennenden
armen Geſchöpfe beteten ſowohl die Braminen aus ihrem Schaſter, oder dem
in der heiligen Sprache der Indier (dem Sanſerit) geſchriebenen Buche, als
auch die Gurus, oder Prieſter der Sikhs aus ihrem Religionsbuche Grand-
ſaheb genannt. Ein ſtilles, nicht widerliches Wirbeln der Trommeln und
das betende Gemurmel des Volkes gaben der ſeltſamen Szene ein eigenes,
nur im Oriente denkbares, trauriges Gepräge. Der Scheiterhaufen ſelbſt, der
ſich hier den Augen der Zuſchauer darbot, war aus gut getrockneten Hölzern,
worunter auch wohlriechende Aloeſtücke ſich befanden, ungefähr in Manneshöhe,
aber in weit bedeutenderer Breite, ein Viereck bildend, aufgeſchlichtet. Nach
vollendetem Gebete der Braminen und Gurus, welches beinahe eine Stunde
währte, beſtiegen der Miniſter nebſt mehreren Serdaren auf einer kleinen
Leiter die oberſte Fläche des Scheiterhaufens, worauf als leicht entzündlicher
Brennſtoff ziemlich dicht Baumwollſaamen geſtreut war, und übernahmen den
ihnen von unten hinauf überreichten Leichnam ihres königlichen Herrn, wel-
chen ſie ehrfurchtsvoll in der Mitte, ſo wie er auf dem Brette befindlich war,
zurecht legten. Hierauf beſtiegen die Ranis ſammt den Sklavinen dem Range
nach eine nach der andern die verhängnißvolle Leiter, und der oben ſtehende
Miniſter beeilte ſich durch Handreichung jeder derſelben beim Beſteigen des
Scheiterhaufens behilflich zu ſein. Als ſämmtliche Frauen mit Hilfe des Mi-
niſters und der übrigen Serdaren oben angelangt waren, nahmen ſie ihre
Plätze bei dem Leichname ein, die Rani's zu Häupten deſſelben, die Skla-
vinnen zu deſſen Füßen. Hier kauerten ſie ſich an dem Leichname zuſammen
und verharrten in ſtiller Erwartung, bis eine ſtarke, dicke Rohrdecke gebracht
wurde, welche die oben befindlichen, über die armen, dem ſchrecklichſten Tode
geweihten Geſchöpfe ausbreitete, und mit Oel begoſſen, worauf ſie vom Schei-
terhaufen herabſtiegen. Sobald das geſchehen war, wurde, wie ich bereits
früher bemerkt habe, der Scheiterhaufen an allen Ecken in Flammen geſetzt,
113
und nur noch wenige Minuten, und die bedauernswerthen Opfer eines verab-
ſcheuungswürdigen religiöſen Fanatismus hatten ausgelebt.
Unmittelbar nach der Leichenfeier Rendſchit-Sings wurde der einzige
rechtmäßige Sohn deſſelben, Karrek-Sing auf den Gedi (Thron) geſetzt, der,
wie bereits erwähnt, von Geburt aus blödſinnig, dazu auch noch ein ſtarker
Opiophag war, der zweimal des Tages durch Opiumgenuß ſich betäubte, und
dann den ganzen Tag faſt beſinnungsberaubt daſaß. Natürlicherweiſe konnte
es unter der Regierung eines ſolchen Individuums nicht lange gut gehen,
zumal da ſein Vormund und Factotum, der Serdar Tſchet-Sing, der unab-
hängiger Miniſter ſein wollte, ein Nebenbuhler Dhyan-Sings war, und deß-
halb mit dem Gedanken umging, den Dhyan-Sing aus dem Wege zu räu-
men. Dieß ſollte eines Morgens im Derbar geſchehen. Zu dieſem Ende
hatte er bereits ſeine beiden neuerrichteten Bataillone, welche ſeine Leibgarde
bildeten, in die Feſtung gezogen, wo er mit Karrek-Sing wohnte, und alle
Anſtalten getroffen, in der Frühe vor der Ermordung Dhyan-Sings die Wa-
chen an den 3 Thoren der Feſtung, welche dem Dhyan-Sing ergeben waren,
zu wechſeln, und durch ſeine eigene Anhänger zu erſetzen. Dieſer Plan blieb
indeſſen dem Dhyan-Sing kein Geheimniß. Er beeilte ſich deßhalb, dieſem ver-
rätheriſchen Anſchlage zuvorzukommen, was ihm auch mit Hilfe des Kronprinzen
Nonehal-Sing und einigen von den Serdaren nebſt ſeinen beiden Brüdern
und Anverwandten vollkommen gelang. Karrek-Sing und Tſchet-Sing wur-
den noch vor Anbruch des Tages in der Feſtung überfallen, und Tſchet-
Sing ſammt allen ſeinen Verwandten und Anhängern in- und außerhalb der
Feſtung zuſammengehauen. Dieß war der Anfang des blutigen Trauerſpieles
im Pendſchab, welches nur durch die Dazwiſchenkunft der Engländer beendigt
werden konnte.
Nach Tſchet-Sings Ermordung übernahm der nunmehrige Kronprinz
Nonehal-Sing die Regierung, und ſchickte ſeinen Vater in ſein Haus in die
Stadt, wo er ſogleich zu kränkeln anfing, und mehrere Monate darnach ſeinem
Vater Rendſchit-Sing in's beſſere Jenſeits nachfolgte. Es ging allgemein
die Sage, man habe ihn vergiftet: ja es wurde ſpeziell die Art des hiezu
verwendeten Giftes angegeben; allein ich glaub' es nicht. Nur ſo viel iſt
gewiß, daß von Seite des Kronprinzen eine große Vernachläßigung ſeiner
ſtattgefunden hat, und daß dieſem nicht im Mindeſten daran lag, ob ſein Va-
ter dem Leben erhalten werde oder nicht. Deßhalb überließ er ihn auch den
Händen unvernünftiger Aerzte, die ihn auf eine Weiſe behandelten, von der
man ſich ſchwerlich eine Vorſtellung wird machen können. Mich ſelbſt hat
man während ſeiner 9monatlichen Krankheit kein einziges Mal zu ihm geru-
fen, da ich doch von der Regierung als der einzige europäiſche Arzt förmlich
angeſtellt war. Es iſt zwar möglich, daß er mich verlangt hat; allein viel-
Reiſeerlebniſſe. 8
114
leicht hat es der Kronprinz nicht zugelaſſen, daß ich ihn behandele. Zuverläßig
würde dieſer ſich auf eine andere Weiſe benommen haben, wenn er hätte ahnen
können, daß er am Todestage ſeines Vaters gleichfalls werde ſterben müſſen.
An dem Tage, wo der König Karrek-Sing und ſein einziger Sohn mit Tod
abgingen, begab ſich ein ſeltſames Ereigniß. Es ließ mich nämlich mit Ta-
gesanbruch Mia Udum-Sing, der älteſte Sohn des Maharadſcha Gulab-Sing
zu ſich beſcheiden, und gab mir den Befehlshaber ſeiner Gebirgsfußtruppen
mit dem Verſprechen in die Kur, mir, im Fall ich ihn bis Abends herſtellen
würde, ein Paar Shawls zu verehren. Mein neuer Patient konnte ſeit eini-
gen Tagen keinen Urin laſſen, und litt am Nierengries. - Ich behandelte ihn
nach beſtem Wiſſen, und ſiehe da! er genas wirklich noch deſſelben Tages,
während Udum-Sing aus dem Leben ſcheiden mußte. Die Sache verhielt
ſich folgendermaßen. Als ich auf die Einladung Udum-Sings zum Beſuche
des Kranken eilte, welcher in der Wohnung des erſtern ſich befand, traf ich
ihn in einem kleinen Stübchen des Hauſes, aber ſchon nach Hindu-Sitte gleich
einem Verſcheidenden am Boden hingelegt, indeß Udum-Sing auf dem Bette
des Kranken ſaß, wo er auch mir einen Platz neben ſich anwies. Wir be-
ſprachen ſo eben den Zuſtand des Kranken, als plötzlich ein Bote mit der
Nachricht uns überraſchte, daß der Maharadſcha Karrek-Sing vor wenigen
Minuten das Zeitliche geſegnet habe. Die Verbrennung des Leichnams fand
noch den nämlichen Nachmittag ſtatt. Mit demſelben wurden auch drei
ſeiner Frauen durch die Flammen verzehrt. Bei dieſem gräßlichen Schau-
ſpiele, welches jedoch in ſeiner Art höchſt merkwürdig iſt, fand auch ich mich
ein. Der Akt des Verbrennens geſchah ganz auf dieſelbe Art, wie ich oben
jene Rendſchit-Sings geſchildert habe, und in der nächſten Nähe der Brand-
ſtätte des letztern. Als ſich der Hof nach der Ceremonie des Verbrennens
von ſeinen Sitzen erhob, um ſich zu Fuße an das Ufer des nahe an der Fe-
ſtung vorbeiſtrömenden Gewäſſers, welches einen Arm des Rawifluſſes bildet,
begab, um nach dem Landesgebrauche die Sünden abzuwaſchen, kehrte ich zu
meinem erwähnten Patienten zurück. Kaum bei ihm angelangt, erfuhr ich, daß
man mich bereits allenthalben ſuche, indem ich auf Verlangen des Mini-
ſters ſchleunigſt in den Feſtungsgarten (Hazuribagh) berufen werden ſollte.
Natürlich ſäumte ich nicht einen Augenblick, mich dort einzufinden, und
traf den Miniſter bereits meiner harrend, der, ſobald er mich erblickte,
mir entgegen kam, mich an der Hand faßte, und mir bedeutete, daß es
mit Mia Udum-Sing vorüber ſei. Man denke ſich mein Erſtaunen,
welches aber noch wuchs, als er mir erzählte, daß ein Stück der Fe-
ſtungsmauer auf ihn und den Kronprinzen herabgeſtürzt ſei, und beide un-
ter ſeinem Schutte begraben habe. Udum-Sing ſei leblos aus demſelben her-
vorgezogen worden; den Kronprinzen habe man zwar noch lebend, aber ſtark
115
beſchädigt darunter gefunden. Mit dieſen Worten führte er mich zu einem
daſelbſt ſo eben aufgeſchlagenen Zelte, wo, wie er mir ſagte, ich den Prin-
zen ſehen könne; ſchärſte mir aber dabei auf das Nachdrücklichſte ein, mit
Niemandem über den Vorfall eiu Wort zu ſprechen. Demzufolge ging ich
mit ihm in das Gezelt; dort ſah ich auf einem Bette den unglücklichen Prin-
zen mit zerſchmettertem Haupte in einem Zuſtande liegen, deſſen bloßer An-
blick mich von der Vergeblichkeit jeder ärztlichen Hilfe überzeugte. Der Prinz
war rettungslos dem Tvde verfallen. Mit dieſer Ueberzeugung trat ich ſo-
gleich, von dem Miniſter gefolgt, aus dem Gezelte, und ſagte zu demſelben,
ohne daß es Jemand hören konnte: Hier iſt für die Kunſt nichts mehr zu
thun, worauf er mir befahl, da ſtehen zu bleiben. Hierauf wandte er ſich
wieder gegen das Gezelt, betrat dasſelbe, kam nach einigen Augenblicken
wieder daraus hervor, trat an mich heran, und fragte mich mit lauter Stimme,
ſo, daß es alle Anweſenden, die neugierig horchten, vernahmen, ob man
dem Kour-Saheb (Kronprinzen) die Suppe geben dürfe, welche er verlangt
habe, worauf ich mit Beziehung auf das engliſche Sprichwort: He is in
need of parsley (er bedarf des Peterſils, d. h. es iſt aus mit ihm), iro-
niſch erwiderte: Ja wohl! mit etwas Peterſil. Man ſieht, daß es dem Mi-
niſter hauptſächlich darum zu thun war, den Tod des Kronprinzen für den
Angenblick zu verheimlichen, um ſo ſchleunig als möglich alle nöthigen An-
ſtalten zu treffen, damit die Ruhe des Landes auf keinerlei Weiſe unterbro-
chen werden könne; und dieſes gelang ihm auch ſo vollkommen, daß 3 Tage
lang kein Menſch den Tod des Prinzen auch nur von ferne ahnete. Dieſe
Zwiſchenzeit benützte der Miniſter dazu, den Schir-Sing, Rendſchit-Sings
vorgeblichen Sohn, herbeizurufen, um ihn auf den Thron zu erheben. Zu
gleicher Zeit aber hatten die Anhänger des verblichenen Kronprinzen, ſeine
Mutter, die Rani Tſchendkour, eingeladen, ſo ſchleunig als möglich herbei-
zueilen. Beide erſchienen faſt zu gleicher Zeit am dritten Tage, nur Schir-
Sing um ein Geringes ſpäter als die Rani, welche bereits den Platz in
der Feſtung eingenommen hatte. Aus dieſem Grunde ſah ſich Schir-Sing
genöthigt, ſein Lager im Garten Hazuribagh aufzuſchlagen. Nun erſt, als
Beide ſchon am Platze waren, wurde der Tod des Kronprinzen öffentlich be-
kannt gemacht und zur Verbrennungsfeier deſſelben geſchritten, was neben
dem Orte geſchah, wo ſein Vater und Großvater verbrannt worden waren.
Mit ſeinem Leichnam wurden zwei hübſche junge Frauen ein Opfer der Flam-
men. Eine Sklavin, kaum noch zwölf Jahre alt, hielt Schir-Sing von dem
gleichen Entſchluſſe zurück, weil ſie für das Seti noch nicht reif ſei.
Nun wäre es an der Zeit geweſen, eine ſorgfältige Unterſuchung an-
zuſtellen, ob der Herabſturz der Mauer, dnrch welchen Nonehal-Sing und
Udum-Sing zerſchmettert wurden, ein bloßes Werk des Zufalls oder die ab-
8*
116
ſichtliche That verruchter Böſewichte geweſen ſei. Allein wider alles Ver-
muthen fand es Niemand der Mühe werth, auf eine derlei Unterſuchung ein-
zugehen, und man hielt das Ereigniß im Allgemeinen für eine Strafe Got-
tes, indem der Kronprinz ſeinen Vater beſeitigt und ſeinen Tod, wenn auch
nicht unmittelbar veranlaßt, doch wenigſtens mittelbar herbeigeführt hatte.
Das Unterbleiben dieſer Unterſuchung mag wohl den Hauptgrund abgeben,
daß die Engländer noch heutiges Tages den Glauben hegen, der Tod Nonehal-
Sings ſei durch ein geheimes Verbrechen Dhyan-Sings erzielt worden, indem
dieſer, ihrer Anſicht nach, von außergewöhnlichem Ehrgeize und zügelloſer
Herrſchſucht geſtachelt, in dem Kronprinzen nur ein Hinderniß ſeiner weit-
ausſehenden, finſtern Pläne erblickt habe. Ich, der ich doch ſelbſt mitten im
Lande lebte, Augenzeuge von Allem war, und mit Dhyan-Sing längere Zeit
in naher Berührung ſtand, daher oft Gelegenheit hatte, einen Forſcherblick
in ſein Inneres zu werfen, kann mich ſchlechterdings nicht dieſer Anſicht an-
ſchließen, und zwar aus folgenden Gründen. Erſtens: Hätte er gewiß das
Leben ſeines Neffen Udum-Sing, dem er beſonders zugethan war, zu ſchonen ge-
ſucht, und dem Kronprinzen einen andern Führer beigegeben, gewiß aber ſich ſelbſt
von dem Kronprinzen und ſeinem Begleiter etwas mehr in der Ferne gehalten;
denn er konnte ja unmöglich den Moment des Herabſturzes der Mauer und den
Platz, auf welchen ſie fallen mußte, völlig genau berechnen, wovon ſchon das ein
Beweis iſt, daß er von einem der herabſtürzenden Backſteine ſehr hart auf den Arm
getroffen wurde, und dadurch einen blauen Fleck erhielt, den ich ſelbſt geſehen
und behandelt habe. Zweitens: Hätte er ohne Zweifel dafür Sorge ge-
tragen, daß Schir-Sing, den er auf dem Throne haben wollte, auch ſchon
in der Nähe geweſen wäre, wodurch er ſich die Verlegenheit erſpart haben
würde, das Ableben des Kronprinzen drei Tage lang geheim zu halten; und
welche Berathſchlagungen fanden nicht täglich zweimal durch zwei Wochen in
der Feſtung Statt, bis man ſich endlich entſchloß, der Rani Tſchendkour,
Nonehal-Sings Mutter, den Vorzug zu geben, und ſie auf den Thron zu ſetzen,
auf welchem ſie ſich indeſſen nicht lange zu behaupten vermochte! Weit natür-
licher ſcheint es, daß es die Anhänger Karref-Sings und Tſchet-Sings ge-
weſen ſind, die dem Kronprinzen nach dem Leben ſtrebten, weil er die Abſicht
kund gab, ſie zu ſtrenger Rechenſchaft zu ziehen, indem ſie ſeinen Vater wäh-
rend der Zeit ſeiner langwierigen Krankheit auf die unverſchämteſte Weiſe
betrogen und beſtohlen hatten. In dieſer Beziehung war es auch gar kein
Geheimniß, daß Kour Nonehal-Sing gleich nach der Verbrennungsfeier
ſeines Vaters ſieben Häuſer in der Stadt aus dieſem Grunde ſperren laſſen
wollte.
Während der zweiwöchentlichen Berathſchlagungen der Serdars in der
Feſtung hatte die Rani Tſchendkour einen Verſuch auf das Leben Schir-Sings
117
im Sinne. Dhyan-Sing erfuhr es jedoch bei Zeiten, und warnte ſeinen
Schützling. Schir-Sing vergaß dieſes nicht, und als er ſpäter die Zügel der
Regierung in die Hand nahm, da traf es ſich, daß während ſeiner Abweſen-
heit von Lahore die Sklavinnen Tſchendkours ihrer Herrin während des Nach-
mittagsſchlafes den Kopf mit einem Ziegelſteine einſchlugen. Dhyan-Sing
ſchritt in Abweſenheit Schir-Sings ſogleich gegen die Mörderinnen ein, ließ
ihnen auf öffentlichem Platze vor dem Kotoali (Polizeiamte) Naſen, Ohren
und Hände abſchneiden, und ſie vors Stadtthor hinausſchaffen. Da ſie jedoch
die Zungen noch unverſehrt behalten hatten, ſo ſagten ſie aus, ſie hätten nur
nach dem Verlangeu Schir-Sings gehandelt, der ihnen als Belohnung dafür
ein Dſchaghir (Landgut) verſprochen hätte. In Folge deſſen wurden ſie auf
die andere Seite des Rawifluſſes transportirt. Was da ferner mit ihnen
geſchehen iſt, habe ich niemals erfahren können.
Die Sihktruppen waren gewohnt, öfters vor ihrem Monarchen oder dem
Kronprinzen die Revue zu paſſiren, bei dieſem Anlaſſe Belobungen zu erhalten
und beſchenkt zu werden. Das hatte unter Tſchendkours Regierung aufgehört.
Sie ließ ſich nur vor wenigen Vertrauten ſehen, und bloß ihre Miniſter und
nächſten Rathgeber lenkten das Staatsſchiff, welches aber überaus ſchlecht
ſich fortbewegte, indem Jeder von ihnen nicht das Wohl des Ganzen, ſon-
dern nur ſeinen eigenen Vortheil berückſichtigte. Dadurch entſtand, wie leicht
begreiflich, im Verlaufe der Zeit eine allgemeine Unzufriedenheit. Der Miniſter
Dhyan-Sing, dieß gewahrend, ſtellte ſich an, als ob er mit ſeinem jüngeren
Bruder Sutſchet-Sing auf einige Tage in ſeine heimatlichen Gebirge ſich bege-
ben und dort zur Erholung dem Jagdvergnügen ſich überlaſſen wollte. Dieß
war aber nur ein Vorwand, indem er ſeine Entfernung dazu benutzte, den
Schir-Sing herbeizuholen, dem ſogleich ſämmtliche Truppen zufielen.
Bei dieſer Gelegenheit erbaue man ſich an orientaliſcher Politik! Dhyan-
Sings älteſter Sohn Hire-Sing und deſſen älteſter Bruder Gulab-Sing
waren von der Partei der Rani. Sie ſchloſſen ſich mit ihr in die Feſtung
ein, welche fünf Tage lang geſperrt blieb, und drei Tage und drei Nächte
lang ununterbrochen aus Kanonen beſchoſſen, und mit Bomben beworfen wurde.
Erſt dann, als man einen Sturm auf ſie vorbereitete, und ſie wahrſcheinlich
würde genommen worden ſein, ergaben ſich die Eingeſchloſſenen unter folgen-
den Bedingungen: Die Rani ſollte fortan in der Feſtung wohnen; es ſollte
ihr ein angemeſſenes Dſchaghir (Landgut) zu ihrem Unterhalte angewieſen wer-
den, und der Garniſon, die aus zwei Bataillonen Gebirgsleuten, Gulab-
Sings Truppen beſtand, ſollte der freie Abmarſch geſtattet ſein. Ihr Ab-
marſch geſchah in der dunklen Nacht, und ſie konnten Alles, was ihnen be-
liebte, mit ſich nehmen, indem Gulab-Sing die Feſtung, worin ſich auch die
Schatzkammer befand, durch volle fünf Tage in ſeiner Gewalt hatte. Die
118
Gebirgstruppen wurden einſtweilen auf die andere Seite des Nawifluſſes ge-
wieſen, bis Schir-Sings Krönung Statt gefunden hätte, wobei durch Dhyan-
Sings und Sutſchet-Sings Vermittelung Gulab-Sing und Hire-Sing mit
Schir-Sing wieder ins beſte Einvernehmen geſetzt wurden, die nun wie ehe
und vor die einflußreichſten Perſonen am Hofe vorſtellten. Dieß das Ende
dieſes Bürgerzwiſtes, der auf eine ganz entgegengeſetzte Weiſe, jedoch in eben
dem Sinne, zu Gunſten der Radſcha-Familie würde ausgetragen worden ſein,
wenn die Partei in der Feſtung die Oberhand behalten hätte. Nach dieſer
Ausgleichung zogen ſich die betreffenden Perſonen unverweilt mit ihren ſchätze-
beladenen Truppen ins Gebirge zurück. Schir-Sing hatte ſich indeſſen der
Unmäßigkeit im Trunke ergeben, und liebte es beſonders, ſich im Champagner
zu berauſchen. Die Eintracht zwiſchen ihm und Dhyan-Sing hatte in Bälde
ihre Grenze erreicht, und ſie begannen ſich gegenſeitig auf das Erbittertſte zu
haſſen. Serdar Adſchet-Sing und ſein Oheim Lena-Sing, welche der Sende-
val'ſchen Familie entſtammten, mithin Anverwandte Rendſchit-Sings waren,
und als zur Partei der Rani gehörend, gegen Schir-Sing und Dhyan-Sing
gefochten hatten, wußten ſich auf eine ſo ſchlaue Weiſe zu benehmen, daß ſie
ſich – nach dem Geſagten kaum begreiflich – in das volle Vertrauen beider
einzuſchleichen wußten, welches ſie, ohne daß weder Schir-Sing noch Dhyan-
Sing das Geringſte davon ahneten, mit teufliſcher Bosheit dazu benütz-
ten, den Einen mittelſt des Andern zu verderben. Zu dieſem Ende ſetz-
ten ſie ſich mit Schir-Sing ins Einverſtändniß, den Dhyan-Sing zu ermor-
den; zu gleicher Zeit aber ſpannen ſie mit Dhyan-Sing die nämliche In-
trigue zum Untergange Schir-Sings an. Beiden, nämlich dem Schir-Sing
und Dhyan-Sing war es nichts weniger als unbekannt, daß die Sende-
val'ſchen ſich insgeheim zum Kriege rüſteten, Pulvervorräthe herbeiſchaffen
und Kugeln gießen ließen, u. dgl. m. Ja, Schir-Sing wurde ſogar von
einigen wohlmeinenden Freunden mehrmals gewarnt; allein er kehrte ſich nicht
daran, und ließ ſie mit unbegreiflicher Sorgloſigkeit gewähren. Der Eine
dachte, daß es dem Andern gälte, und doch galt es am Ende Beiden, aber
ſo, daß das alte Sprichwort: Wer dem Andern eine Grube gräbt, fällt ſelbſt
hinein, hier buchſtäblich in Erfüllung ging; denn auch Adſchit-Sing und Lena-
Sing hatten ſich durch dieß Benehmen ihr eigenes Verderben bereitet,
Schir-Sing pflegte täglich Muſterung über ſeine Truppen zu halten.
Bei einer ſolchen Gelegenheit, als er nämlich im königlichen Garten Schabla-
hore die Sendeval'ſchen Truppen die Revue ſollte paſſieren laſſen, zu welchem
Behufe er in einem Zimmerchen am Fenſter ſaß, reichte ihm Adſchit-Sing
gleichſam als Nazerana (Geſchenk) einen geladenen Karabiner hinauf, mittelſt
dem er ihn in eben dem Augenblicke, als er ihn anfaſſen wollte, durch den
Kopf ſchoß. Adſchit-Sings Leute, die zur Muſterung vor dem Fenſter auf-
119
geſtellt waren, gaben zu gleicher Zeit eine Salve durch das Fenſter auf die
den Schir-Sing zunächſt Umgebenden, eilten dann hinauf und ſchnitten ihm
den Kopf ab. Zufälligerweiſe befand ich mich gerade in der allernächſten
Nähe der grauſen Szene, nicht weiter, als zehn Schritte vom Zimmerchen
entfernt, worin er ſeinen gewaltſamen Tod fand, und kaum waren noch fünf
Minuten verfloſſen, als er außerhalb deſſelben unter einem Baume geweſen
war, wo ich ihn geſprochen hatte. Es war nämlich von mir auf Verlangen
Dhyan-Sings in meiner neu errichteten Pulverfabrik ein Modell nach euro-
päiſcher Art mit Fäſſeru und großen Mühlſteinen, die eine Maſchine mit
vier Paar Büffelochſen in Bewegung ſetzte, angefertigt worden. Schir-Sing
hatte dieſelbe vier Tage vor ſeinem Ende an einem Sonntage beſichtigt, und
darüber ſich ſo befriedigt gezeigt, daß er mir nebſt zwei Paar Goldſpangen,
die er mir an Ort und Stelle eigenhändig anlegte, 500 Rupien (500 G. M.)
als Zulage zu meinem ordentlichen Monats-Gehalte von 900 Rupien aus-
ſetzte. Da dieſes Verſprechen nur mündlich geſchehen war, ſo ging ich, um
dießfalls eine ſchriftliche Anweiſung zu erhalten, tagtäglich in den Derbar,
und befand mich demnach gerade an dem unglücklichen Donnerstage bei ihm,
wo er gemeuchelt wurde. Während dieſes hier vorging, ermordete Lena-
Sing, Adſchit-Sings Oheim, unfern davon in einem Garten den Kronprinzen
Pertab-Sing, einen Knaben von 12 Jahren, und das in eben dem Momente,
als das unſchuldige Opfer der Parteiwuth mit Braminen, Ochſen, Gebeten,
Almoſenvertheilungen u. dgl. ſich beſchäftigte. Denn es war ein ſogenannter
Sanfrat-Tag, der erſte im Hindumonate, wo dergleichen religiöſe Ceremonien
in der Regel vorgenommen werden. Er wurde ſchonungslos mit dem Säbel
zuſammengehauen. Sein Vormund Bai Gurmek-Sing, wie auch Miſſer Be-
liram, der erſte Schatzkämmerer, und noch mehrere Andere, die an dieſen
Greuelthaten Antheil genommen hatten, durften nicht lange auf ihren Lohn
dafür warten. Von Schablahore eilten die Mörder der Feſtung zu. Unterwegs
trafen ſie den Dhyan-Sing, welcher im Begriffe war, ſich nach Schablahore zu
begeben, und benachrichtigten ihn, daß die That ſchon geſchehen ſei, worauf ſie
ihn mit ſich in die Feſtung führten, vorgeblich, damit er den kleinen Dhelib-
Sing, Rendſchit-Sings jüngſten Sohn, auf den Thron ſetze. In der Feſtung
angelangt, erſchoſſen ſie auch ihn, hieben ſeinen Leichnam in Stücke, ſchloſſen
ſich mit ihren Leuten in die Feſtung ein, und ließen unter Trommelſchlag in
der Stadt den Dhelib-Sing als König und Adſchit-Sing als ſeinen Vezir
proklamiren. Radſcha Hire-Sing, Dhyan-Sings Sohn, der ſich im Freien
befand, wußte ſich die Gunſt der regulären Truppen durch ſeine Wohlreden-
heit und glänzende Verſprechungen zu erwerben, ſo zwar, daß ſie ſich bereit
erklärten, ihm zu folgen. Als er ſich auf dieſe Art der bewaffneten Macht
verſichert hatte, rückte er um Mitternacht in die Stadt, cernirte die Feſtung
120
und begann nun ſie förmlich zu belagern. Der Donner der Kanonen dauerte
12 Stunden lang bis Mittags des folgenden Tages, wo die ſchwache Gar-
niſon beinahe ſchon widerſtandsunfähig war. Als Hire-Sing dieß bemerkte,
gab er das Signal zum Sturm. Ein ſpaniſcher Obriſt Namens Hurbon,
der in Dienſten der Sihfs ſtand, war einer der erſten auf den Zinnen der
halb zertrümmerten Feſtungsmauer. Denen, die ihre Waffen ablegten, wurde
nichts Leides gethan; nnr die Häuptlinge Adſchit-Sing, Lena-Sing, Bai
Gurmek-Sing, Miſſer Beliram u. ſ. w. verfielen der gerechten Strafe des
Todes, Adſchit-Sings Kopf wurde dem Hire-Sing als Trophäe überreicht.
deſſen Körper aber, ſo wie jener ſeines Oheims Lena-Sing, vor den Stadt-
thören zur Schau aufgehängt. Wer hätte damals denken können, daß es
dem Hire-Sing in kürzeſter Friſt auch nicht beſſer gehen werde!
Mit dem Leichname Dhyan-Sings verbrannten ſich, als man ihn aus
der Feſtung herausbekommen hatte, dreizehn Weiber, Frauen und Sklavinnen.
Da Hire-Sing in der Umgebung Rendſchit-Sings, ja gleichſam, um mich
einer Hyperbel zu bedienen, in deſſen Schooße aufgewachſen war, viel Witz
und Geiſt beſaß, eine ſehr gute Erziehung gehabt hatte, vollkommen leſen und
ſchreiben konnte, und mit den Truppen vortrefflich umzugehen verſtand, was
er ſeinem Vater abgelernt hatte; ſo befand ſich an der Seite des 8jährigen
Königs ein junger 25jähriger Miniſter, der weit längere Zeit ſich in ſeiner
erhabenen Stellung hätte behaupten können, wenn er nicht in einer ſo großen
Abhängigkeit von ſeinem ehemaligen Vormunde, den er als einen Abgott be-
trachtete, geſtanden wäre. Dieſer Vormund war ein fanatiſcher Bramine aus
dem Gebirge, Dſchele-Pindet geheißen, der mit ſeinen aſtrologiſchen Träumen
und Wahrſagereien den Hire-Sing häufig zu falſchen Schritten verleitete,
worunter natürlich die Verwaltung des Landes litt. Er that im Grunde
genommen nur das, was ihm gefiel, und rieth nur zu dem, was ſeinen ver-
ſchrobenen Ideen zuſagte. Dadurch entſtanden allmählig ſo viele Verwir-
rungen, und in Folge derſelben ſolch eine allgemeine Unzufriedenheit, daß
man am Ende es für nöthig erachtete, den Dſchele-Pindet von ſeiner Seite
zu entfernen. Die Truppen ſelbſt, den Oheim des Königs an der Spitze, ver-
langten dringend deſſen Auslieferung, wozu ſich aber Hire-Sing ſchlechterdings
nicht verſtehen wollte. Dieß gab Veranlaſſung zur Flucht des letzteren mit ſeinem
Vormunde auf ſchätzebeladenen Elephanten. Sie waren aber kaum einige Mei-
len von der Stadt entfernt, und im Begriffe ihre Flucht jenſeits des Rawifluſ-
ſes ins Gebirge fortzuſetzen, als ihre Verfolger ſie einholten und, während
ſie ſo eben in einem kleinen Dorfe abgeſtiegen waren, um daſelbſt etwas der
Ruhe zu pflegen, mit Uebermacht überfielen. Trotz der muthigſten Gegen-
wehr von Seite Hire-Sings und ſeines Gefolges, wobei das Dörfchen ein
Raub der Flammen wurde, mnßte er endlich ſammt allen den Seinigen den-
121
noch unterliegen. Unter den bei dieſem traurigen Ereigniſſe Umgekommenen
befand ſich auch ein Sohn des Maharadſcha Gulab-Sing, deſſen Kopf zu-
gleich mit den Köpfen Hire-Sings und Dſchele-Pindets als Siegeszeichen nach
der Stadt zurückgebracht wurde. -
Dem genauen Beobachter des Verlaufes der damaligen politiſchen Be-
gebenheiten fann es, bei genauerer Betrachtung derſelben, unmöglich entgan-
gen ſein, daß bei dieſen Parteizwiſten unendlich viel Menſchenblut hätte er-
ſpart und unſägliches Unheil vom Lande abgewendet werden können, wenn die
Sihks genug Scharfblick beſeſſen hätten, ſtatt die Partei Hire-Sings zu er-
greifen, ſich an Adſchit-Sing anzuſchließen und für deſſen Sache einzuſtehen.
Würde Hire-Sing in dieſem Falle, wie es unter ſolcher Vorausſetzung auch
uicht anders kommen konnte, von ihnen feſt genommen worden ſein; ſo hät-
ten ſie dadurch nicht nur jedem ferneren Streite vorgebeugt, ſondern ſich auch
in den Beſitz der ungeheuern Schätze geſetzt, über welche Hire-Sing verfü-
gen konnte. Allein, wenn irgend jemals, ſo bewährte ſich hier das bekannte
lateiniſche Sprichwort: Quem Deus vult perdere, prius dementat.
Da ſich nun in meiner Erzählung der allgemein wichtigen Begeben-
heiten gerade ein Ruheplätzchen darbietet, ſo will ich für diejenigen meiner
Leſer, welche an meinen Schickſalen lebhaftern Antheil nehmen, noch meine
Rettung aus den Umgebungen jenes Schauplatzes, wo die Gräuelſzenen vor-
gingen, deren unwillkürlicher Zeuge ich war, in einem kleinen Bildchen ent-
werfen. Als das Gefrache der abgefeuerten Gewehre zuerſt in meine Ohren
drang, und ich gewahrte, daß Alles rings herum in Aufregung gerieth und
zu den Waffen griff, da merkte ich wohl, daß es hier nicht mehr recht geheuer
ſei, und etwas Bedeutendes vorginge. Deßhalb ſah ich mich ſchnell nach der
Stelle um, wo ich außerhalb des Gartens mein Pferd ſammt meinen Die-
nern zurückgelaſſen hatte. Sie waren noch, meiner harrend, an derſelben
Stelle, was ich leicht ſehen konnte, weil ſie von mir nur durch eine niedrige
Gartenmauer und einen ſchmalen Graben getrennt waren. Ich eilte alſo im
ſchnellſten Laufe darauf zu, überſprang jene Mauer und den Graben, und ge-
langte ſo ungefährdet zu den Meinigen. Daß es ein großes Glück für mich
war, gerade dieſen Weg für mein Entkommen gewählt zu haben, ſah ich
erſt dann recht deutlich ein, als mir meine Leute mit Schrecken erzählten,
daß beim großen Ausgangsthore die Kugeln rings herum geflogen wären,
weßhalb ſie mit ungeheurer Beſorgniß mich in der Nähe des Thores erwar-
tet hätten. Somit hatte ich in dieſem kritiſchen Momente durch einen ſchnel-
len Entſchluß mein Leben gerettet.
Dieß Wenige von meiner Perſon. Und nun weiter zur ferneren Er-
zählung! Zu Schir-Sings Zeiten waren wir etliche und zwanzig Europäer,
größtentheils franzöſiſche und auch einige engliſche Offiziere, in Dienſten der
122
Lahore'ſchen Regierung. Und es hieß allgemein, daß wir nach und nach eine
eigene Colonie allda bilden würden. Dſchele-Pindet ſchickte jedoch, angeblich
aus ökonomiſchen Gründen, in der That aber aus Religionsfanatismus, Einen
nach dem Andern von uns weg, ſo, daß zuletzt nur noch ich und der Spa-
nier Hurbon übrig blieben. Aber auch mich traf zuletzt mit allen früheren
ein gleiches Schickſal. Deſſen ungeachtet blieb ich noch immer in der Stadt
zurück, obwohl ich vorſichtshalber mich zur alsbaldigen Abreiſe bereit hielt,
und deshalb, um durch nichts daran gehindert zu ſein, meine Effekten um
einen Spottpreis hintan gegeben hatte. Ich that dieß, weil ich theils von
Freunden darauf aufmerkſam gemacht, theils von ſelbſt es einſehend, daß eine
ſolche Mißregierung unmöglich lange beſtehen könne, dasjenige, was ſich wahr-
ſcheinlich in der nächſten Zukunft begeben würde, im Voraus berechnete. Daß
man in Lahore bald die Köpfe der jetzigen Machthaber im Triumphgepränge
ſehen würde, daran zweifelte ich keinen Augenblick. Und ſiehe da! meine Vermu-
thung hatte mich nicht getäuſcht. Die Fanatiker, die Akalis (Unſterbliche), oder
mit andern Worten: das Räubergeſindel, die Nahengs, ließen bald darnach
den Kopf Dſchele's in Lahore und Umritſir ums Geld ſehen. Das iſt der
Schurke, hieß es, der den jungen Hire-Sing dazu bewogen hat, ſeinen Oheim
den braven Radſcha Sutſchet-Sing umzubringen, wozu er eine Armee von
20,000 Mann brauchte, obgleich dem Angegriffenen nur etliche 40 entſchloſ-
ſene Gebirgsleute beiſtanden. Dieſes Ereigniß begab ſich in einer kleinen
Moſchee, eine deutſche Meile weit von der Stadt Lahore. Er, dieſer Abgott
Hire-Sings, kabalirte als ein entſchiedener Fanatiker gegen den hohen Prie-
ſter der Sihks, den Guru Baba Bir-Sing. Unter dem Vorwande, daß
der heilige Mann mit den Rebellen und Flüchtlingen, die er um ſich habe,
einverſtanden ſei, das Land den Engländern zu überliefern, ſpornte er den
jungen Miniſter an, einen Theil ſeiner Armee an den Aufenthaltsort des-
ſelben zu entſenden, um die Rebellen und Flüchtlinge gefangen zu nehmen.
Bei dieſer Expedition wurden in dem dadurch herbeigeführten Getümmel der
Guru nebſt vielen Kühen und Ochſen (geheiligten Thieren der Hindus und
Sihks) und einer Unzahl armer Leute, die durch die Mildthätigkeit des
eben genannten ihren Lebensunterhalt erhielten, theils niedergeſchoſſen, theils
in den nahen Fluß Setludſch bei Harifi Patan getrieben, worin ſie elen-
diglich ertranken. Unter den Gefallenen befand ſich auch Kaſchmire-Sing,
ein Sohn Rendſchit-Sings, welcher aus der Feſtung Sialkut, die ihm
und ſeinem Bruder Piſchauer-Sing ihr Vater als Apanage beſtimmt
hatte, durch Hire-Sing und Dſchele Pindet widerrechtlich vertrieben wor-
den war.
Dſchele hatte dem Könige Dhelib-Sing mit ſeiner Mutter Rani Tſchenda
und ſeinem Oheime Dſchowahar-Sing die Civilliſte ſo ſehr geſchmälert, daß
123
ſie nicht mehr ihrem Stande gemäß leben konnten. Dieß veranlaßte den
Bruder der Rani, Dſchowahar-Sing, den Dhelib-Sing auf einem Elephanten
aus der Stadt zu entführen, und ihn ſeine Zuflucht zu den Truppen des
General Avitabile nehmen zu laſſen. Allein der Entführer wurde ſtatt eines
freundlichen Empfanges vom kommandirenden General Miſſer Dſchodaram (einem
Braminen und Schwiegervater des Dſchele) mit einer Maulſchelle begrüßt, und
zugleich mit dem Könige in Haft gebracht, wofür aber Dſchowahar-Sing, als
er im Verfolge der Zeit Vezir geworden war, den Dſchodaram nur durch
Abſchneidung der Naſe beſtrafte. In der Stadt Lahore hieß es, Dſchowahar-
Sing habe den Dhelib-Sing nach Feruspur hinüber zu den Engländern füh-
ren wollen. Mit der erſten Frühe ritt Hire-Sing hinaus, und brachte beide
Flüchtlinge zurück. Dem Dhelib-Sing wurde, dem Herkommen gemäß, eine
Begrüßungsſalve von einigen hundert Kanonenſchüſſen entgegen gedonnert, und
er wieder ſeiner Mutter in die Feſtung übergeben. Dſchowahar-Sing wurde
in den Kerker geworfen. Dſchele-Pindet hatte ſich mit einer Witwe Schir-
Sings in ein zärtliches Verhältniß verwickelt. Er verſprach ihr deshalb, den
Dhelib-Sing zu ermorden, und ihrem Sohn als rechtmäßigen Thronerben zur
Herrſcherwürde zu verhelfen. Da die Sache indeß nicht ſo geheim betrieben
werden konnte, daß ſie nicht auch unbetheiligten Perſonen zu Ohren gekom-
men wäre, ſo wird man es ganz natürlich finden, daß auch die Rani Tſchenda
von dieſem ſchlau abgekarteten Plane Wind bekam. Dieß war hinlänglich,
ihn ſchon im Entſtehen zu vereiteln. Denn Weiberliſt geht über Alles, zu-
mal wenn es ſich um die Vertheidigung ihrer Intereſſen handelt. Sie
trachtete zuvörderſt, den Schatzkämmerer Lal-Sing für ſich zu gewinnen,
und – es gelang ihr. Wer hätte das von einem Manne glauben ſollen, der
ſeine ganze glänzende Stellung dem Radſcha Dhyan-Sing zu verdanken,
mit Hire-Sing immer zuſammen gelebt, und mit ihm gleichſam einen
Bruder-Bund geſchloſſen, ja mit welchem er ſtets die innigſte Verbindung
unterhalten hatte, mit dem ſogar Dſchele-Pindet einſt die Turbane wechſelte,
und Brüderſchaft ſchloß! Und doch ſpielte er dießmal den Verräther an
ſeinen Freunden, und ſtand der Rani mit Rath und That nach beſten Kräf-
ten bei. Zuerſt veranlaßte er die Befreiung ihres Bruders Dſchowahar-
Sing; dann gab er ihm die nöthigen Geldmittel, mit denen er vor allem
Andern die Nahengs an ſich zog, die ihn aus der Stadt hinaus brachten.
Unmittelbar darauf gelang es ihm, auch eine bedeutende Anzahl der regulären
Truppen auf ſeine Seite zu bringen. An der Spitze dieſer ſeiner Anhänger
erſchien er am folgenden Morgen auf dem Exercierplatze vor der Feſtung,
und verlangte vom Hire-Sing die Auslieferung des Dſchele-Pindet. Da
nun Hire-Sing ſich hiezu durchaus nicht verſtehen wollte, und, bei der Un-
möglichkeit, für den Augenblick den Empörern mit Kraft entgegen zn treten,
124
mit einem Sohne Gulab-Sings, Namens Mia Son-Sing, und ſeinen An-
hängern den Gebirgsleuten im Gefolge Dſcheles die Flucht aus der Stadt
über den Rawi ergriff: ſo wurde ihm die ganze Armee der Sihk's ent-
fremdet, und zwar dergeſtalt, daß ihm dieſe, und ſogar diejenigen; die
zuvor ſeine beſten und vertrauteſten Freunde geweſen waren, nacheilten; und
als ſie ihn und ſein Gefolge erreichten, Alles was ihnen aufſtieß zuſammen
ſchoſſen und niedermetzelten. So kamen Lal-Sing und Dſchowahar-Sing
mit ihren Trophäen, aus 5 Köpfen beſtehend, zur Mittagszeit ſiegreich in die
Feſtung zurück, während das nachgeeilte Räubergeſindel ſich beuteluſtig in die
Schätze theilte, welche die Fliehenden mit ſich genommen hatten. Da nun
Jedermann herbeieilte, ſein Geſchenk (Nazerana) darzubieten, und ſeine Glück-
wünſche auszudrücken, ſo that ich deßgleichen, und wurde vom Dſchowahar-
Sing, welcher ſtatt Hire-Sing Miniſter geworden war, nicht nur mit freund-
lichem Lächeln empfangen, ſondern bekam auch auf der Stelle wieder meine
vorige Anſtellung als Arzt und Aufſeher der Pulverfabrik und Büchſen-
ſchifterei, mit demſelben Gehalte, wie früher.
Auch Dſchowahar-Sing genoß nicht lange ſeiner neuen Würde. Er
mit der berühmten Sklavin Mangela bildete die eine Seite der Oppoſition,
während Lal-Sing mit der Rani Tſchenda auf der anderen Seite jenem er-
ſten Paare gegenüber ſtand. Von Beiden hing die Leitung der Regierung
ab, welche bei entgegengeſetzten Anſichten unmöglich harmoniſch ſein konnte.
Ein angeblicher Sohn Rendſchit-Sings, Piſchauer-Sing, ein Bruder des mit
dem Guru (Hohenprieſter) getödteten Kaſchmire-Sing, hatte, in der Abſicht,
einen Aufſtand gegen die beſtehende Regierung zu erregen, die Feſtung Attok
genommen, weßhalb ihn Dſchowahar-Sing mit Verſprechungen aller Art her-
auslockte, und heimlicherweiſe umbringen ließ. Die Truppen jedoch, worun-
ter er viele Anhänger zählte, erfuhren es und erſchoſſen aus Rache dafür den
Dſchowahar-Sing auf ſeinem Elephanten. – Dſchowahar-Sing wußte wohl,
was die Truppen mit ihm vorhatten. Er konnte ſich deßhalb nur ſehr ſchwer
entſchließen, die Feſtung zu verlaſſen, und ſich in das Lager der Truppen zn
begeben, wohin man ihn verlangt hatte.
In den letztern Zeiten der Regierung Dſchowahar-Sings lebten wir in
den mißlichſten Verhältniſſen. Es herrſchte damals weder Gerechtigkeit noch
Ordnung und Sicherheit. Die Soldateska, jeglicher Disciplin baar, that
was ſie wollte. Wenn z. B. ein Soldat im Bazar eine alte Schuld zu for-
dern hatte, ſo nahm er ſie gewaltſam mit zehnfachen Intereſſen. Im Lager
von Mia Mir, welches eine deutſche Meile von Lahore entfernt iſt, hatte
man einen falſchen Bericht erhalten, daß ich einige engliſche Spione bei mir
im Hauſe verberge, die mit Dſchowahar-Sing einverſtanden wären, das Land
den Engländern zu überliefern. Ich hatte jedoch nur den Obriſten Mouton
125
bei mir im Hauſe, der vor nicht Langem aus Frankreich zurückgekehrt war,
um ſich neuerdings um eine Anſtellung zu bewerben. Zuweilen beſuchte mich
auch der Spanier Hurbon und Saint-Amand ein Maler, zwei Perſonen,
welche damals nebſt mir die einzigen Europäer in Lahore waren. Eines Ta-
ges vertrauten mir einige Soldaten, die ich ärztlich behandelte, und mir freund-
lich geſinnt waren, daß die Truppen beſchloſſen hätten, wenn Dſchowahar-
Sing dieſen Nachmittag nicht aus der Feſtung ins Lager heraus käme, ihn
in derſelben zu überfallen und zu ermorden; zugleich läge es auch in ihrer
Abſicht mein Haus zu plündern, indem es hieße, ich hätte darin engliſche
Spione verborgen, welche mit dem Dſchowahar-Sing wegen Ueberlieferung
des Landes an die Engländer übereingekommen wären. Sie gaben mir deß-
halb den wohlmeinenden Rath, Alles, was ich von Werth beſäße, bei Zeiten
in Sicherheit zu bringen. Erſt wie Dſchowahar-Sing erfuhr, daß man die
Trommeln zu rühren begonnen habe, und daß die Truppen in vollem Marſch
gegen die Stadt uud Feſtung zu begriffen ſeien, entſchloß er ſich, heraus zu
kommen, was für mich und die ganze Stadt ein großes Glück war; denn
im entgegengeſetzten Falle wäre ganz Lahore zweifelsohne geplündert worden.
Als er die Feſtung verließ, ſaß er auf einem Elephanten, den kleinen Dhelib-
Sing vor ſich auf dem Schooße haltend. In ſeinem Hoda (Seſſel) befanden
ſich eine große Anzahl mit Gold und Silber gefüllter Säcke. Wahrſcheinlich
glaubte er damit ſein Leben erkaufen zu können, allein er täuſchte ſich. Ihm
folgten auf mehreren Elephanten die Rani und die Mangela, nebſt einigen
andern Sklavinnen. Als der Zug im Lager anlangte, nahm man ihm zuerſt
den kleinen Dhelib-Sing vom Schooße weg, und ſchickte ihn mit ſeiner
Mutter in das für den Hof beſonders aufgeſchlagene königliche Zelt. Kaum
war dieß geſchehen, als man den Dſchowahar-Sing auf ſeinem Elephanten
ohne weitere Umſtände zuſammenſchoß, ein Loos, welches auch ſeine beiden
Vertrauteſten, den Baba Roten-Sing und Tſchata-Peie, traf, die vergeblich
zu Pferde zu entkommen ſuchten. Dieſe Kataſtrophe machte auf die Rani
und die Mangela einen ſo erſchütternden Eindruck, daß ſie einige Tage wie
wahnſinnig mit fliegenden Haaren vor Jedermanns Augen ſich ſehen ließen.
Sie gingen nämlich jeden Morgen früh aus der Feſtung zu Fuß über den
Pret (Exercierplatz) in den Garten, wo Dſchowahar-Sing ſammt ſeinen bei-
den Gefährten verbrannt worden war, und ließen dort den Thränen freien
Lauf, um dadurch ihren gepreßten Herzen Luft zu machen.
Zu Dſchowahar-Sings Zeiten, im Frühjahre 1845, graſſirte in Lahore
die Cholera-Epidemie, die aus Turkiſtan über Kabul daſelbſt eingedrungen
war, in hohem Grade. In eben der Epoche war auch Gulab-Sing aus
Dſchemu, einer Stadt am Gebirge, als Gefangener in Lahore, und er konnte
von Glück ſagen, den Nachſtellungen Dſchowahar-Sings entkommen zu ſein.
126
Denn es fanden bekanntermaßen mehrere Attentate auf ſein Leben ſtatt, die ſchon
damals dem Dſchowahar-Sing ſchlecht bekommen wären. Gulab-Sing hatte
nämlich einen Theil der Sihk-Truppen auf ſeine Seite gebracht, denen er ſich
auch anvertraute, als man ihn von Dſchemu nach Lahore hatte bringen laſſen,
und das zwar in Folge ſeiner Widerſetzlichkeit gegen Regierungs-Forderungen,
Höchſt merkwürdig hiebei iſt der Umſtand, daß Gulab-Sing trotz der Cer-
nirung ſeiner Feſte durch zahlreiche Truppenmaſſen es dennoch wagte, die
Abgeordneten der Sihks, die er ſelbſt zur Uebernahme der von ihm der
Regierung zu überliefernden Gelder zn ſich eingeladen hatte, bei ihrer Rück-
kehr mit den empfangenen Summen durch ſeine Leute niedermachen und
ihnen dieſelben wieder abnehmen ließ, gleichſam als hätte er Reue darüber
empfunden, ſeinen Verpflichtungen nachgekommen zu ſein.
Während dieſer Kämpfe im Gebirge führte der den Engländern wohl-
bekannte Rendſchoh-Sing den Oberbefehl über die Truppen, die ſich im Ge-
birge bei Dſchesrota geſammelt hatten. Einer der wohlhabenderen Braminen
der Umgegend war von ſeinen Nachbarn erſucht worden, ihre beſten Haus-
geräthſchaften zu ſich zu nehmeu, um ſie zu überwachen; deßhalb verlangte er
zu dieſem Zwecke ſowohl als auch um ſeiner eigenen Sicherheit willen bewaffne-
ten Schutz von Rendſchoh-Sing, den er ihm auch gewährte. Als jedoch Rendſchoh-
Sing in Erfahrung brachte, daß im Hauſe des Braminen große Schätze aufge-
häuft ſeien, ſo ſpann er eine eigenthümliche Intrigue an, ſich derſelben zu be-
mächtigen. Er ſandte nämlich eine Anzahl ſeiner Leute unter der Maske von
Räubern hin, welche ſie gewaltſam wegnahmen. Die Braminen, vollkommen
überzeugt, daß dieſe Gewaltthat Rendſchoh-Sings Werk ſei, eilten in Maſſe
nach Lahore, um darüber bei Dſchowahar-Sing Klage zu führen. Da ſie
jedoch ſahen, daß ſie von ſeiner Seite vergeblich Gerechtigkeit erwarteten,
entfernten ſie ſich ſammt und ſonders wieder bis auf den Einen, aus deſſen
Hauſe man die Sachen geraubt hatte. Dieſer blieb in Lahore mit einigen
ſeiner Anverwandten zurück, des feſten Entſchluſſes, die Hauptſtadt nicht
eher zu verlaſſen, bis ihm ſein Recht geworden wäre. Vergeblich aber harrte
er längere Zeit hindurch. Des langen Zuwartens endlich überdrüßig, be-
ſtieg er eines Morgens in aller Frühe einen Pipel (heiligen Feigenbaum), der
unter der Citadelle ſtand, und erklärte, den Baum nicht eher verlaſſen zu
wollen, bis man ſeinem gerechten Begehren entfprochen hätte. Dieß erfuhr
Dſchowahar-Sing. Hierüber aufgebracht, ſchickte er einen Soldaten ab, mit
dem Auftrage, ihn gewaltſam herabzureißen. Als der Soldat ſeinem Befehle
nachkommen wollte und der Bramine einſah, daß er der Gewalt werde wei-
chen müſſen, ſtach er ſich mit einem Meſſer in den Bauch, ſo, daß augen-
blicklich die Gedärme herausdrangen. Als man dieſen Umſtand dem Dſcho-
wahar-Sing meldete, befahl er ſogleich dem Fakir Nureddin, ihm die Wunde
127
durch die Dſcherah's (inländiſche Wundärzte) heilen zu laſſen. An eben dem
Tage kam ich zufälligerweiſe um Mittagszeit aus dem Derbar, welcher im
Innern der Feſtung abgehalten worden war, mit dem Fakir Nureddin zu-
ſammen, und wir begaben uns dann gemeinſchaftlich in den ſogenannten Gulab-
hane im Hazuribagh, wo der Fakir des Tages hindurch ſeine Geſchäfte hatte.
Wir fanden dort einen von den Dſcherah's, welcher die Nachricht brachte,
daß die Heilung des Braminen unmöglich wäre, indem die herausgetretenen
Gedärme nicht mehr zurückzudrängen ſeien. Auf mein Befragen, um was es
fich handele, erzählte mir der Fakir den Vorfall mit kurzen Worten, und
forderte mich auf, im Vorübergehen den Unglücklichen zu beſuchen, um nach-
zuſehen, ob noch einige Hoffnung für ſein Aufkommen vorhanden wäre. Sollte
dieß der Fall ſein, ſo möchte ich ihm meine Hilfe angedeihen laſſen. Wäre
ich aber nicht der Meinung, ſo ſollte ich ihn ſeinem Schickſale, woran Nie-
mand als er ſelbſt, ſchuld wäre, überlaſſen. Dem zu Folge ließ ich mich
ſogleich hinführen. Er lag außer dem Stadthore, Tenkſali-Derwazeh ge-
nannt, bei einem Fakir in einem Gärtchen. Die übrigen Dſcherah's hatten
ihn als hoffnungslos bereits aufgegeben und ſich entfernt. Nur mein Füh-
rer war noch da. Es lag ein Klumpe von dünnem Gedärme auf ſeinem
Bauche, das zwar unverletzt war, aber bläulich ausſah, indem es während
der heftigen Sommerhitze durch 6 volle Stunden in dieſer abnormen Lage
ſich befand. Uebrigens war der Patient, ein hagerer Mann von etlichen 50 Jah-
ren, noch vollkommen bei Sinnen. Ich ſchickte eiligſt nach Hauſe um meine
Inſtrumente, erweiterte die engen Oeffnungen des Bauchmuskels nnd des
Darmfelles, ſo, daß ich die Gedärme leicht in ihre normale Lage zurückbrin-
gen konnte, vereinigte die Wunden mit der Heftnaht, und verband ſie, was
Alles in einigen Minuten geſchehen war. Während dieſer kleinen Operation
rief der Patient mit den bei ihm befindlichen Gebirgsleuten beſtändig: ten,
ten, ten, d. i. heilig, heilig, heilig! Der beſchämte Dſcherah aber konnte
nicht umhin, mich mit dem Ehrentitel Ustad, d. i. Meiſter, auszuzeichnen.
Hierauf bekam der Operirte ein heftiges und ſehr läſtiges, krampfhaftes
Schluchzen, das mehrere Tage hindurch anhielt. Nach Verlauf deſſelben
genas er aber vollkommen, worauf ich ihn dem Fakir Nureddin und dem
Miniſter Dſchowahar-Sing vorſtellte. Dieſer letztere that nun ſein Möglich-
ſtes, ihn zu begütigen, und ließ ihm einige Kühe, Küchengeſchirre, Kleidun-
gen und auch etwas baares Geld geben, womit er ganz zufriedengeſtellt ſich
zurück ins Gebirge verfügte. Aus dieſer einfachen Begebenheit wird Jeder
zur Genüge erſehen können, wie wenig die Dſcherah's Lahores von chirur-
giſchen Operationen verſtanden.
Nach dem Tode Dſchowahar-Sings erhob die Rani ihren Liebhaber
Lal-Sing zum erſten Miniſter. Sie war bereits einige Male von ihm ge-
128
ſchwängert worden, hatte aber die Frucht jedesmal abgetrieben. Die Sache
an und für ſich war ein öffentliches Geheimniß. Natürlich hatte unter die-
ſen Umſtänden weder das Civil noch das Militär irgend eine Achtung oder
Furcht vor der Rani und ihrem Günſtlinge. Beſonders war dieſes bei der
Armee der Fall, deren Disciplin ohnedem im höchſten Grade gelockert war.
Jedes Bataillon hatte ſeine 2 Mann, Pendſch genannt, welche zu gemein-
ſchaftlichen Berathſchlagungen zuſammentraten, und dem Hofe Geſetze vor-
ſchrieben. Dieß dauerte ſo lange, daß endlich die Rani mit ihrem Lal-Sing
zu einem Gegenſtande allgemeiner Verachtung herabſank, ſo zwar, daß beide
am Ende von den Truppen ſich öffentliche Beſchimpfungen und Bedrohungen
mußten gefallen laſſen. Es waltete kein Zweifel mehr, daß nun die Tage
ihres Lebens gezählt waren; deßhalb nahmen ſie zu dem verzweifelten Mittel
ihre Zuflucht, die Engländer zum Kriege zu reizen, um die Armee auf die
Schlachtbank zu führen, indem ſie die Hoffnung hegten, einestheils dadurch
von den ihnen gefährlichen Truppen befreit zu werden, und anderntheils
unter dem Protectorate der Engländer ſich mit mehr Sicherheit und Ruhe
bewegen zu können. Es handelte ſich nur noch darum, wie dieſer Zweck
zu erreichen wäre. Aber auch dafür fand ſich Rath. Es wurde nämlich
Tetſcha-Sing, zu der Zeit Gouverneur von Piſchauer und der einzige Mann,
der ſeit Rendſchit-Sings Zeiten bedeutenden Einfluß auf die Truppen hatte,
herbeigerufen, um ſeine Meinung über dieſen Gegenſtand zu vernehmen. Auf
ſeinen Vorſchlag wurden falſche Schriftſtücke abgefaßt, die dann im Derbar
vorgeleſen wurden, des Inhaltes, daß die Engländer die Einkünfte der Län-
der jenſeits des Setludſch, die den Sihks gehörten, in Beſchlag genommen
hätten, eine Menge feindſeliger Schritte ſich erlaubten, und ſich unverkenn-
bar zum Kriege gegen die Sihks rüſteten, weßhalb es die Staatsklugheit
gebiete, ihnen dießfalls zuvorzukommen. Eine andere Urſache, welche die
Rani bewogen haben mochte, ſich das Leben unter engliſchem Schutze zu
ſichern, dürfte wohl auch die geweſen ſein, daß ſie befürchtete, es würde ihr,
wenn ihr Sohn erführe, auf welche Art und aus welchen Gründen ſein
Vater ſeine Mutter, ſo wie ſein Großvater die Seinige umgebracht hat-
ten (vergleiche Major G. C. Smyth Hystory of the reigning Family
of Lahore), auch nicht anders ergehen. Sie befand ſich mithin gewiſſermaßen
zwiſchen zwei Feuern, und es blieb ihr nichts anderes übrig, als engliſchen
Schutz zu ſuchen. -
Lal-Sing wurde öffentlich zum Vezir, Tetſcha-Sing zum Oberbefehls-
haber der Truppen ausgerufen. Die Sihf's bekamen ihr Preſchat (geweihtes
Brod) auf dem Semat (Denkmale der königl. Familie), wo ſie ſich Eintracht,
Treue und Gehorſam ſchwuren, und den Engländern den Krieg erklärten-
Unmittelbar nach dieſer Feierlichkeit begaben ſie ſich ohne weitläufige diplo-
matiſche Erklärungen auf den Marſch. Die Engländer, obgleich ſie alle die
Wirren, welche im Nachbarlande ſtattgefunden hatten, genau wußten, dach-
ten doch nicht auf das Entfernteſte daran, von ihren Nachbarn angefallen
zu werden. Sie waren daher zu nichts weniger, als zu einem Kriege mit ihnen,
vorbereitet. Dieſer begann. Jenſeits des Sedludſch wurden die 4 Schlach-
ten von Mudki, Fernzſchaher, Alliwal und Sobraon geſchlagen. Auf dieſe
Weiſe wurden die Engländer, welche in der letzten Schlacht einen entſchei-
denden Sieg davon getragen hatten, Herren des Landes. Tetſcha-Sing
ſelbſt legte mir in Lahore, während ich ihn in ärztlicher Behandlung hatte,
das offene Geſtändniß ab, daß ihm unter den obwaltenden Umſtänden nichts
Anderes übrig geblieben wäre, als das Land den Engländern preis zu geben.
Es iſt allgemein bekannt, daß er am Morgen des 22. Dezember 1845 von
Feruzpur mit einer Reſerve-Armee von 25- bis 30.000 Mann regulärer
Truppen auf dem Schlachtfelde von Feruzſchaher anlangte, wo die Englän-
der während eines Tages und einer Nacht gekämpft und ihren geſammten
Pulvervorrath verbraucht hatten, in Folge deſſen ſie den Rückzug antraten.
Aber auch die Sihks, mit denen ſie den Kampf beſtanden hatten, wähn-
ten ſich geſchlagen, und gingen ebenfalls zurück, worauf die Engländer,
die davon Kunde erhielten, wieder umkehrten und ſich in den Beſitz ihres
Lagers ſetzten. Gerade in dieſem kritiſchen Momente traf die oberwähnte
Reſerve-Armee unter Tetſcha-Sing ein. Dieſer, mit den Engländern im Ein-
verſtändniſſe, that ſein Möglichſtes, um die Streitluſt ſeiner Truppen zu
dämpfen und ihnen durch allerlei Vorſpiegelungen Angſt einzuflößen. Auch
war er der Erſte, welcher den Engländern den Rücken kehrte, um ſie zu ſcho-
nen, weil er genau von ihrer Lage unterrichtet war. Das Armeecorps, wel-
ches er befehligte, folgte, wie leicht zu errathen, dem Beiſpiele ſeines Füh-
rers und ging ebenfalls zurück.
Dieß war jene merkwürdige Schlacht, während welcher die Verwirrung
unter den Engländern einen ſo hohen Grad erreichte, daß ſie ſelbſt auf ein-
ander ſchoſſen, bei welcher Gelegenheit auch der einzige katholiſche Prieſter,
der ſich damals bei der Armee befand, ſeines langen Bartes und Turbans
wegen, als bedauernswerthes Opfer eines Mißverſtändniſſes fiel. Eben ſo
bekannt iſt, daß in den Reihen der Kämpfenden ſich auch der ſpäter verſtor-
bene Prinz Waldemar von Preußen als Volontär durch Muth und Kaltblü-
tigkeit auszeichnete, jedoch damals auch den Schmerz erlebte, daß ſein treuer
Freund und Reiſegefährte Doktor Hofmeiſter dem gut gezielten Schuſſe eines
Sihfs an ſeiner Seite erlag.
Am 10. Februar 1846 fand die Schlacht von Sobraon ſtatt, welche
den Ausſchlag gab. Tetſcha-Sing, der Verräther ſeiner Landsleute, floh
während der Schlacht über den Setludſch, und ließ die Brücke hinter ſich
Reiſeerlebniſſe. 9
abbrechen, den größten Theil ſeiner Truppen hilflos am Ufer zurücklaſſend,
wo die Verrathenen mit gefaltenen Händen und Gras im Munde jammernd
riefen, er möchte doch Erbarmen mit ihnen haben, ſie ſeien ja Kühe gewor-
den. Mancher unter ihnen ſoll ſogar in den Ruf ausgebrochen ſein: Wir
büßen nur die Schuld unſerer Sünden; wir haben kein beſſeres Loos ver-
dient! da drüben iſt ja die Stelle, wo wir unſeren Guru mit ſeinen Kühen
umgebracht haben! (Vergleiche History of the reigning Family of Lahore,
by Major G. C. Smyth. p. 119, wo es heißt):
„One of the first victims was the holy
Bai (Bii) one of whose legs was nearly
knocked off by a canon ball. Uttersing
and Cuschmèrasing with some other Sir-
dars, fell in the hand to hand conflict,
which ensued. Numbers of their People
were drowned in the riwer in the attempt
to escape. The Seiks lost all their reve-
rence for their gooroo, the sight of the
rich Plunder which his campaffordedbeing
a temptation too strong for their piety.
Their only object, now, was to secure every
man for himself as much of the booty as he
could; but for this they had to fight hard.
When the Struggle was over the Baba
was found breathing his last in exclama-
tions against those of his own caste and
creed. He now produced many of the
letters which he had received – the for-
geries before mentioned – to prowe, as
he supposed, the treachery and villainy
of the Seik chiefs and officers, who, as he
believed, to the last, had written these
letters, instigating him to take the part
of Uttersing. „When," said he to the
Seiks, around him, „You and Your chiefs
and officers wrote these letters to me
with the most solemn promises both to
myself and Uttersing, I relied on Your
good faith and agreed to Your proposals,
in the hope of obtaining for Uttersing and
Eines der erſten Schlachtopfer war der
heilige Baba (der Hoheprieſter der Sihks),
welchem durch eine Kanonenkugel eines ſei-
ner Beine zerſchmettert wurde. Ater-Sing
und Kaſchmire-Sing ſammt einigen andern
Serdars fielen in dem ſich entſpinnenden
Handgemenge. Eine Anzahl ihrer Leute
ertrank im Fluſſe bei dem Verſuche zu ent-
kommen. Die Sihks verloren alle Achtung
für ihren Guru; der Anblick der reichen
Beute, welche ſein Lager gewährte, war eine
zu ſchwere Verſuchung für ihre Frömmig-
keit. Ihr einziges Trachten ging nur noch
dahin, daß ein Jeder ſich für ſeine Perſon,
ſo viel von der Beute ſicherte, als er ver-
mochte; allein dafür hatten ſie einen harten
Kampf zu beſtehen.
Als der Kampf zu Ende war, fand man
den Baba ſchon dem Tode nahe, in Ausru-
fungen gegen ſeine eigene Kaſte und Glau-
bensgenoſſen. Er wies in dieſem Augen-
blicke manche von den Briefen vor, welche
er bekommen hatte, in denen die oberwähn-
ten trügeriſchen Angaben zu Tage lagen,
um, wie er vorausſetzte, die Verrätherei und
Niederträchtigkeit der Sihks-Häuptlinge und
Anführer zu beweiſen, welche, wie er bis
zuletzt glaubte, dieſe Briefe geſchrieben hat-
ten, um ihn anzureizen, die Partei Ater-
Sings zu ergreifen. Als ihr, ſagte er, zu
den ihn umgebenden Sihks, und eure Häupt-
linge und Anführer mir ſelbſt und dem Ater-
Sing dieſe Briefe ſchriebet, ſo vertraute ich
auf eure Rechtlichkeit, und ließ mir eure
Vorſchläge gefallen, in der Hoffnung, für
Ater-Sing nnd ſeine Familie die Mittel
eines geſicherten Lebensunterhaltes zu er-
131
his family the means of a quiet livelihood; langen. Aber ihr, die ihr euch ſelbſt Sihks
nennt, ſeid ſchlechter als Muhamedaner; ihr
habt euch ſelbſt als ein niederträchtiges,
verrätheriſches und ungläubiges Volk ohne
but You, calling Yourselves Seiks, are
worse than Mahomedans, You have pro-
ved Yourselves a vile treacherous, and Frömmigkeit und Gottesfurcht der Welt ge-
unfaithful race, without piety or religion. zeigt. Noch richtet ſich mein, des Sterben-
Still my dying prayer to heaven is, may den, Gebet zum Himmel, möge euch eure
Gottloſigkeit mit Gutem vergolten werden.
Hierauf verordnete er, daß man ihn ſo-
gleich in den Fluß werfen ſollte, damit
even Your Wickedness be requited by
good. He then gave directions that his
Body should bc thrown into the river, ſeine Gebeine nicht in einem ſolchen Lande
that his bones might not be left on such der Ungerechtigkeit gelaſſen werden möch-
a land of Iniquity" etc. etc. ten u. ſ. w.
Ater-Sing war ein Oheim des Adſchit-Sing und Bruder des Lena-
Sing, die den Schir-Sing, Dhyan-Sing, Pertab-Sing u. ſ. w. ermordet
hatten. Sie waren ſämmtlich Mitglieder der Sendewaliſchen Familie und
Anverwandte Rendſchit-Sings, weshalb auch Ater-Sing bei Ausbruch der
bürgerlichen Wirren für die Rani Tſchendkour Partei nahm. Als aber her-
nach die Feſtung Lahore's dem Schir-Sing übergeben wurde, ergriff er die
Flucht und ſuchte Schutz bei den Engländern. Natürlich war es nun dem
Hire-Sing und ſeinem Rathgeber Dſchele-Pindet darum zu thun, ſich ſeiner
um jeden Preis zu bemächtigen. Man lockte ihn deshalb unter glänzenden
Verſprechungen herüber zum Baba Bir-Sing, um auch den heiligen Mann
mit in die Sache zu verwickeln, indem er den beiden unglücklichen Prinzen
Kaſchmire-Sing und Piſchauer-Sing eine Zufluchtsſtätte bei ſich gegeben
hatte, nachdem ſie von Hire-Sing aus der Feſtung Sialkuts, dem ihnen zuge-
wieſenen Eigenthume, vertrieben worden waren. Ater-Sing ließ ſich durch
die ihm gemachten Anerbietungen bethören, und ſtellte ſich auch wirklich am
beſtimmten Orte ein, wo bereits alle Anſtalten getroffen waren, ihn leben-
dig zu fangen. Allein der Plan mißlang. Ater-Sing erlag zwar der ihn
angreifenden Uebermacht, erſchoß aber zuvor einen General, der Hand an ihn
legen wollte, was die erſte Veranlaſſung zur darauf folgenden Schlacht gab.
Als die Sihk-Armee den Setludſch paſſirt hatte, wurde es den Sol-
daten bald klar, daß ihre Anführer die Rolle von Verräthern ſpielten, und
nichts von dem thaten, was ſie hätten thun ſollen, weßwegen es auch mit
Recht im oberwähnten Smyth'ſchen Buche pag. 180 heißt:
„They gave vent to their alarm and Sie machten ihrem Unwillen durch furcht-
Indignation in fierce reproaches on the bares Geſchrei und wüthende Vorwürfe
über die Verrätherei ihrer Anführer Luft;
allein das war auch Alles, was ſie thun
konnten. Wir wiſſen, ſagten ſie zu ihren
to their leaders, that You have leagued Führern, daß ihr euch mit dem Hofe ver-
treachery of theirs leaders; but that was
all they could do „we knew" they said
9*
132
with the court to send us against the Bri- bunden habt, uns gegen die Engländer zu
tish and to pen us up here like sheep ſchicken, und uns hier wie Schafe für ſie
for them to come and slaugter us at their einzupferchen, damit ſie kommen und uns
nach ihrer Bequemlichkeit ſchlachten können.
Allein bedenkt, daß ihr, indem ihr ſo han-
delt, nicht nur die Rolle von Verräthern
Convenience; but, remember, that in thus
acting, You play the part not only of
traitors to Your Country, but of ruthless eures Landes ſpielt, ſondern auch die von
butchers and murderers. You destroy a grauſamen Schlächtern und Mördern. Ihr
whole Army, which, whatever its faults vernichtet eine ganze Armee, welche, was
d Cri h b h llw auch immer ihre Fehler und Verbrechen mö-
and Urmes may nave been, nas always gen geweſen ſein, doch jederzeit bereit war,
been ready to obey the Orders of the den Befehlen des Staates und ihren Vorge-
state, and its officers. We might even ſetzten zu gehorchen. Wir möchten euch in
now punish You as You deserve, but we dieſem Augenblicke beſtrafen, wie ihr es ver-
dient; allein wir wollen es euch eurem Heili-
gennndeurem Gott ſelbſt verantworten laſſen,
während wir leitungslos und an den Rand
will leave You to answer to Your gooroo
and Your God, while we, deserted and
betrayed, as we are, will do what we can des Abgrundes geführt, wie wir ſind, alles
to preserve the independance of our Coun- thun wollen, was wir können, um die Unab-
try" etc. etc. hängigkeit unſeres Landes zu erhalten u. ſ. w.
Während dieſes Krieges der Sihks mit den Engländern war der da-
malige Radſcha Gulab-Sing in Dſchemu im Gebirge neutral geblieben. Wohl
hatte er den Sihks Beiſtand verſprochen, weil es ihm nicht möglich war,
einem ſolchen Verſprechen auszuweichen; allein er zögerte mit der Erfüllung
deſſelben ſo lange, als ſich ihm nur irgend eine Möglichkeit hiezu zeigte.
Kurz vor der Schlacht bei Sobraon war es einigen Hunderten von Sihk-Ge-
ſandten, Pendſch genannt, gelungen, den Bären von Dſchemu, wie man ihn
allgemein nannte, aus ſeinem Neſte herauszulocken. Unter dem Vorwande,
den Befehl, mit ihnen ins Feld zu ziehen, vom Derbar und von der Rani
ſelbſt zu empfangen, war er mit ihnen nach Lahore gekommen. Allein es
geſchah nur, um Zeit zu gewinnen. Nachdem er in Lahore angelangt war,
beſuchte ich ihn als alten Bekannten, und wurde von ihm um Rath gefragt,
wie er ſich in ſeiner gegenwärtigen kritiſchen Lage benehmen ſollte. Er klagte
über die Verlegenheit, in der er ſich befände, indem die Sihfs, welche ihm
Brüder und Söhne umgebracht und zu Dſchowahar-Sings Zeiten auch ihm
ſelbſt nach dem Leben getrachtet hätten, ihn nun ins Lager ſchleppen wollten,
um gegen die Engländer zu kämpfen. Ich rieth ihm, ſich ja in Nichts von
derlei einzulaſſen. Dieß ſtimmte auch vollkommen mit ſeiner eigenen Anſicht
überein, indem die Sihks ſchon drei Schlachten verloren hatten, und es mehr
als wahrſcheinlich war, daß ſie auch die vierte entſcheidende bei der allent-
halben Statt findenden Verrätherei, die ihm nicht unbekannt war, würden
verlieren müſſen. Ich machte ihn darauf aufmerkſam, daß es vortheilhaft
wäre, wenn er die 18 gefangenen Engländer von Rendſchoh-Sing aus Filur
133
(Philoor) verlangte, und ſie mir ins Haus gäbe, was er auch that. Nun
ließ er ſich zum Vezir ernennen. Während dem langte die Nachricht von der
verlornen Schlacht bei Sobraon an, worauf die Engländer ohne Zeitverluſt
bei Feruzpur den Setludſch paſſirten, und den Vezir Gulab-Sing nach Keſſur
verlangten. Er ſchickte die gefangenen Engländer, unter denen ſich Doktor
Benet befand, nachdem ſie vorher im Derbar beſchenkt worden waren, auf
(Elephanten ins engliſche Lager voraus, und trat den dritten Tag nachher
denſelben Weg an. Mich wählte er in der Eigenſchaft eines Geheimrathes
zu ſeinem Begleiter. Auf der erſten Station, beiläufig drei deutſche Mei-
len von Lahore, in Kanekatſch, erhielten wir aus der Hauptſtadt eine
Nachricht, die wenigſtens mich überaus beängſtigte. (Es verlautete nämlich,
daß die geſchlagenen Sihks, die unter Tetſcha-Sings Oberbefehl am rechten
Ufer des Setludſch ſich geſammelt hatten, Willens ſeien den Verräther Tetſcha-
Sing zu ermorden, dann theils nach Lahore zu rücken, dort zu plündern, die
Rani, um ſich an ihr zu rächen, ſammt dem Lal-Sing umzubringen, und hierauf
nach Hauſe zu gehen, theils den Gulab-Sing mit ſeinem ganzen Gefolge
niederzuhauen, weil er ihnen Beiſtand verſprochen habe, und ſtatt deſſen jetzt
nach Keſſur ſich verfüge, um das Land den Engländern zu übergeben. Aus
Furcht, in der Nacht überfallen zu werden, konnte ſich Niemand von uns
ruhig dem Schlafe überlaſſen. Gulab-Sing ſtellte vorſichtsweiſe vier Ka-
nonen, die er mit ſich geführt hatte, unter Kapitän Gardner in einiger Ent-
fernung von unſerem Lager auf, und machte wohl bewaffnet in eigener Per-
ſon die ganze Nacht hindurch die Runde. Glücklicherweiſe brachten die Sihks
weder das Eine noch das Andere von dem, was ſie ſich, wie man ſagte, vor-
genommen hatten, zur Ausführung, und wir gelangten folgenden Tages un-
angefochten bei Keſſur in die Nähe des engliſchen Lagers, von wo aus wir uns
ſodann in dasſelbe verfügten, um uns unſerer Aufträge zu entledigen. Indeß
hatte ſich Gulab-Sing mit ſeinem Gefolge eben nicht der freundlichſten Auf-
nahme zu erfreuen. Erſt dann, als Alles ausgeglichen war, und man den
Engländern verſprochen hatte, was ſie verlangten, änderte ſich die Szene.
Nun brachte man den kleinen Dhelib-Sing aus der Hauptſtadt, damit durch
ihn Alles ſeine Beſtätigung erhielte, worauf die Engländer, ihn und den Hvf
in ihrer Mitte, nach Lahore aufbrachen, und in Mia Mir, eine deutſche Meile
weit von der Stadt, ſich lagerten. Ihrem Plane gemäß wurde das Land,
um es zu ſchwächen, in drei Theile getheilt. Ein Theil blieb den Sihks;
den zweiten zogen die Engländer zu ihren Beſitzungen, und den dritten,
Kaſchmir mit einem Theile des Gebirges umfaſſend, gab man dem Gulab-
Sing ſowohl für ſeine geleiſteten Dienſte, als auch gegen Erlag einer höchſt
bedeutenden Summe in Baarem, und ernannte ihn, unabhängig von Lahore,
zum Maharadſcha von Kaſchmir unter engliſchem Schutze. Dhelib-Sing blieb
134
nach Erſatz ſämmtlicher Kriegskoſten, Beherrſcher von Lahore, und Lal-Sing
ward ihm als Vezir beigegeben. Außerdem erhielt das Land in der Perſon
des Sir H. Lawrence einen ſehr einſichtsvollen engliſchen Reſidenten, in
deſſen Händen von nun an eigentlich, die Zügel der Regierung lagen.
Eine der erſten Maßregeln, die von ihm getroffen wurden, war eine nam-
hafte Reduction der Truppen und Siſtirung mehrerer Anſtalten zum Be-
darf der Heeresausrüſtung und Herbeiſchaffung des Kriegs-Materials. Zu
letzterer Kategorie gehörte auch meine Pulverfabrik und Büchſenſchifterei. Auch
ihnen beiden wurde ſonach Stillſtand geboten. Statt dieſer Inſtitute ſollte
ein öffentliches Krankenhaus für Arme in der Nähe der Stadt errichtet
werden, wozu der Derbar den beſtimmten Auftrag erhielt, in Folge deſſen
man mich mit der Organiſirung desſelben betraute. Außer dieſem Kran-
kenhauſe ſollte auch noch eine Anſtalt für Irrſinnige errichtet werden, welche
ich, wie vorher erwähnt, ſpäter in jenes allgemeine Krankenhaus verlegte.
Auch eine dritte Anſtalt, an deren Beſtand ſich meine geneigten Leſer viel-
leicht von früher her noch erinnern werden, trat auf höhere Anordnung durch
mich ins Leben – ein Krankenhaus für Gefangene.
Obwohl, wie ich oben angedeutet habe, Lal-Sing nach dieſer Kataſtrophe
dem Dhelib-Sing einſtweilen als Vezir belaſſen wurde, ſo konnte es doch un-
möglich lange dabei ſein Bewenden haben. Denn Lal-Sing, ein verſchmitzter
Bramine, der zahlreiche und einflußvolle Anhänger, nebſt großen Reichthümern
beſaß, welche ſich noch aus jenen Zeiten herſchrieben, als er Rendſchit-
Sings Schatzkämmerer war, ohne jemals über ſein Gebahren mit den ihm
anvertrauten Geldern Rechnung zu legen, mußte den Engländern nothwendig
als gefährlich erſcheinen, und ſeine Entfernung wurde ſolchergeſtalt ſchon
durch die Klugheit geboten. Dem gemäß wurde er ganz unvermuthet als
politiſcher Intrigant arretirt, und mit einer Penſion als Gefangener nach
Agra geſchickt. An Lal-Sings Stelle trat nun Tetſcha-Sing, den man gleich-
zeitig als Lohn für ſein verrätheriſches Benehmen am Setludſch zum Radſcha
von Sialkut ernannte. Bei der Einweihungs-Ceremonie hatte die Rani ihrem
Sohne Dhelib-Sing verboten, ihm das Tike (Safranzeichen) auf die Stirne zu
zeichnen, weil ſie in der Ueberzeugung lebte, daß er der Mann ſei, der ihren
geliebten Lal-Sing unſchuldigerweiſe beſeitigt habe, um ſeine Stelle einzu-
nehmen und Radſcha zu werden. Dieſes leidenſchaftliche Betragen der Rani,
die ſo viel Einfluß auf ihren Sohn hatte, veranlaßte den Reſidenten, ſie für
die Zukunft in dieſer Beziehung unſchädlich zu machen. Er verwies ſie des-
halb in die Feſtung Scheg-Opur. Da ſie aber auch hier ſich in allerlei ge-
fährliche Verbindungen einließ, und ſogar an der Empörung Multans nicht
ohne Antheil blieb, ſo ließ ſie Sir Federic Currie, der in jener Periode die
Stelle des Reſidenten vertrat, etwas weiter in eine Feſtung am Ganges brin-
135
gen, nachdem zuvor ihr Bevollmächtigter Gengaram nebſt dem General Kan-
Sing, ihre Mitſchuldigen, gehängt worden waren. Als eine kluge Frau wußte
ſie ſich aber binnen kurzer Friſt Mittel und Wege zu verſchaffen, aus ihrer
neuen Haft zn entkommen, und ſie ſoll ſich gegenwärtig in der Hauptſtadt
Nepauls in Katamandou aufhalten, eben nicht zum größten Mißvergnügen
der Engländer, die ſich dadurch den Aufwand bedeutender Summen erſparen.
Sir H. Lawrence, der mit der Politik und den Kniffen der Orientalen
vollkommen vertraut war, und mit den Leuten umzugehen verſtand, gelangte
binnen Kurzem dahin, ſich die allgemeine Hochſchätzung und Liebe zu erwerben.
Deſſen ungeachtet fand bald nach dem Erſcheinen der Engländer, wie noch der
Sitz der Reſidentſchaft in der Stadt war, ein Auflauf im Bazar Statt, ſo,
daß man ſich in die Nothwendigkeit verſetzt ſah, die Thore zu ſperren. In die-
ſem kritiſchen Augenblicke eilte der muthvolle und entſchloſſene Reſident, von
Major Edwards und einigen Sowars (Reitern) begleitet, auf den Platz, wo
der Aufſtand des Volkes ſo eben am heftigſten wüthete, um Ruhe und Ord-
nung zu ſchaffen. Sie wurden jedoch von der raſenden Menge mit einem
Hagel von Steinwürfen empfangen, wodurch Major Edwards eine leichte
Stirnwunde und Einer der Sowaren noch überdieß einen Säbelhieb auf den
Rücken davon trug. Auf Verlangen des Reſidenten ließ jedoch Lal-Sing die
Rädelsführer einfangen, und einen Braminen ohne viele Umſtände vor einem
Stadtthore aufknüpfen.
Die nächſte Veranlaſſung dieſes nicht unbedeutenden Krawalles war,
wie es hieß, daß ein Artilleriſt von der engliſchen Garniſon einen Ochſen
mit einem Säbel verwundet hatte. Späterhin wurden jedoch die Ochſen
nicht nur in Lahore, ſondern auch in ihrer heiligen Stadt Amritſir ohne wei-
ters geſchlachtet, und das Fleiſch öffentlich in den Bazars verkauft, wobei
die Sihks und die Hindus, welchen die Ochſen und Kühe als heilige Thiere
gelten, deren Verletzung in ihren Augen zu den größten Sünden gehört, nichts
anders thun konnten, als ihren Thränen freien Lauf laſſen.
Eines Tages hatte der Reſident im königlichen Schallemar-Garten eine
Unterhaltung veranſtaltet, wozu verſchiedene Herren und Damen mit ihren
Kindern geladen waren. Auch ich befand mich damals unter der Zahl der
Geladenen, und es hätte nicht viel gefehlt, ſo wären wir an dieſem Tage
Alle ſammt und ſonders ein Opfer der Rachſucht der Sihks geworden,
deren einflußreichſte Häuptlinge ſich zu unſerm Verderben verſchworen hat-
ten. Glücklicherweiſe wurde der Reſident noch bei Zeiten von dieſer Ver-
ſchwörung unterrichtet, und hatte ſogleich alle Anſtalten zu unſerer Sicher-
heit getroffen; ſonſt wär es um uns geſchehen geweſen, indem der Garten
über eine deutſche Meile weit vom Cantonirungsquartier Anarkhali ent-
fernt war.
136
Unpäßlichkeit halber begleitete unſer Reſident den Generalgouverneur
Lord Hardinge nach England. Sir Federic Currie, welcher an ſeine Stelle
kam, erſetzte ihn zwar im Allgemeinen; da er jedoch in Berückſichtigung der
Sihks eines zu gutmüthigen Charakters und in der orientaliſchen Politik bei
Weitem nicht ſo bewandert war, wie Sir H. Lawrence; ſo fingen die Leute
bald an, ſich zu übernehmen. Zu dem kam noch, daß man zwei engliſche
Offiziere, Namens van Agnew und Anderſon, welche, unvertraut mit den
Sitten des Landes, die dortigen Menſchen nicht zu behandeln wußten, in
Begleitung eines eingebornen Serdaren, Kan-Sing, nach Multan entſendete,
um die Rechnungen und die Regierung vom Mulradſch zu übernehmen. Sie
fanden daſelbſt ihren Tod, und die nächſte Folge deſſelben war, daß ſich Alles
wie auf ein gegebenes Zeichen zum Kriege rüſtete. Die Truppen der Pro-
vinzen Banu Tank, Hozara und Piſchauer empörten ſich; in Lahore entdeckte
man eine Verſchwörung, worin erwähntermaßen die Rani verwickelt war, die
zum Zwecke hatte, den Dhelib-Sing aus Lahore zu den Inſurgenten zu ent-
führen, und es entſtand nun ein ernſter und blutiger Krieg. Sogar Doſt-
Mohamed Khan aus Kabul, den die Engländer erſt vor einigen Jahren aus
den Gefängniſſen Indiens entlaſſen hatten, ſchlug ſich auf die Seite der Sihks,
was zur Folge hatte, daß die Engländer bei der Uebermacht ihrer Gegner
zwei Niederlagen erlitten, bei Ramnegger und Tſchilienvala. Als jedoch Sir
H. Lawrence wieder zurückgekehrt war, gewannen ſie die entſcheidenden Schlach-
ten bei Multan und Gudſcherat am Tſchinabfluſſe, worauf am 1. Mai 1849
die Einverleibung des Landes in die engliſchen Beſitzungen vorgenommen wurde.
Der Sihks-Derbar ward aufgehoben, und meine Dienſte, die nur von ihm
abhingen, hatten ſomit ihr Ende erreicht. Ich bewarb mich deßhalb um eine
entſprechende Penſion, und ſie ward mir gewährt. Dem Dhelib-Sing wurde
als künftiger Aufenthaltsort Fatigher am Ganges angewieſen, wo er noch
gegenwärtig unter der Aufſicht der Engländer von einer ihm ausgeworfenen
Penſion lebt. Die hiezu von den Landeseinkünften beſtimmte Summe, wovon
auch der Unterhalt ſeiner geweſenen Umgebung beſtritten wird, bildet den
Fonds, woraus ich ebenfalls meinen Ruhegenuß beziehe. Nur findet dabei die
gewiß ſeltene Eigenthümlichkeit Statt, daß ich mein Geld wo immer verzehren
fann; die Erhebung desſelben muß jedoch in Lahore, unter Beibringung eines
Lebenscertifikates von Seite einer engliſchen Behörde geſchehen.
Im Jahre 1839 kehrte ich nach meinem Beſuche des europäiſchen Feſt-
landes überhaupt und meines Vaterlandes insbeſondere, wieder nach Lahore
zurück. Ich genoß das Vergnügen, auf dieſer Rückreiſe der Reiſegefährte
des Generals Ventura zu ſein, welcher gleichfalls den Gefilden ſeiner neuen
Heimath zueilte. Unterweges unterhielten wir uns natürlich bald von dieſem
bald von jenem, und kamen dabei auch auf die Begebenheiten zu ſprechen,
137
welche ſich während meiner Abweſenheit von Lahore zugetragen hatten. Bei
dieſer Gelegenheit erzählte mir der General ein Ereigniß, welches ich Anfangs
für eine luſtige Erfindung von ſeiner Seite hielt, um ſich den Spaß zu ma-
chen, mich ein wenig zu myſtifiziren. Allein es dauerte nicht lange, ſo über-
zeugte ich mich, daß es ihm mit dieſer Erzählung voller Ernſt war. Ich
theile ſie hier meinen geneigten Leſern ohne vielen Wortaufwand ganz ein-
fach mit, und bemerke bloß, daß ich ſpäter, in Lahore angelangt, die Sache
von den glaubwürdigſten Perſonen beſtätigen hörte. Man urtheile ſelbſt!
Rendſchit-Sing – ſo lautete der Bericht – hatte von einem Saat
oder Fakir gehört, welcher ſich im Gebirge aufhielt, und von dem die Sage
ging, daß er ſich im ſcheintodten Zuſtande förmlich könne begraben laſſen,
ohne daß er deßhalb dem wirklichen Tode verfiele, indem er die Kunſt ver-
ſtand, nach Verlauf von mehreren Monaten wider zum Leben gebracht zu
werden, wenn man ihn ausgrübe. Dem Maharadſcha ſchien die Sache eine
reine Unmöglichkeit. Um ſich nun darüber auf die eine oder die andere
Art volle Ueberzeugung zu verſchaffen, ließ er den Fakir nach Hofe berufen,
und veranlaßte ihn unter Androhung, daß man es an keinerlei Art von Vor-
ſichtsmaßregeln gegen einen allfälligen Betrug werde ermangeln laſſen, ſich
dem ſeltſamen Experimente zu unterziehen. In Folge deſſen führte der Fakir
ſeinen Scheintod herbei. -
Als offenbar jeder Lebensfunke aus ihm entwichen ſchien, wurde er in
Gegenwart des Maharadſcha und ſämmtlicher ihn umgebenden Großen in die
Leinwand, worauf er geſeſſen hatte, eingewickelt, das Siegel Rendſchit-Sings
darauf gedrückt und der ſcheinbar Todte in eine Kiſte gethan, an welche
Rendſchit-Sing eigenhändig ein ſtarkes Vorlegſchloß gehängt hatte. Hierauf
wurde die Kiſte außerhalb der Stadt in einem Garten des Miniſters ver-
graben, über den Ort Gerſte geſäet, rings herum eine Mauer aufgeführt,
und Wachen hingeſtellt. Am 40ſten Tage, der zur Ausgrabung beſtimmten
Zeit, fanden ſich nebſt dem Derbar, wozu auch der General Ventura gehörte,
noch einige Engländer aus der Nachbarſchaft ein; unter andern auch ein
Doktor der Arzeneikunde. Als man die Kiſte mit dem Fakir ausgrub und
dieſelbe öffnete, fand man ihn in demſelben Zuſtande, in dem man ihn gelaſ-
ſen hatte, kalt und ſtarr. Ein Freund ſagte mir, wenn ich nur ſelbſt hätte
ſehen können, mit welcher Mühe man ihn durch Anwendung der Hitze auf
den Kopf, durch Lufteinblaſen in die Ohren und den Mund, durch Reibun-
gen des Körpers u. ſ. w., zum Leben zurückbrachte; ſo würde ich gewiß
nicht den geringſten Zweifel an der Möglichkeit der Sache hegen. Der Mi-
niſter, Radſcha Dhyan-Sing verſicherte mich, daß er dieſen Fakir, der ſich
Haridas nenne, in Dſchemu im Gebirge 4 Monate hindurch unter der Erde
gehabt habe. Am Tage des Vergrabens habe er ihm den Bart abſcheeren
138
laſſen, und bei der Ausgrabung ſei ihm das Kinn eben ſo glatt geweſen,
wie am Tage des Vergrabens, ein Beweis ſeines Mittel zuſtandes zwiſchen
Leben und Tod. Auch in Dſchesrota im Gebirge, wie auch in Amritſir,
hatte er ſich vergraben laſſen, ſo auch bei den Engländern in Hinduſtan, und
es heißt im Kalkutta-Journal der Medizin von 1835, wo die ausführliche
Beſchreibung davon zu finden iſt, daß der Fakir das Aufhängen der Kiſte in
die Luft der Vergrabung derſelben vorgezogen habe, weil er in der Erde
die Ants oder weißen Ameiſen ſcheuete. Da er aber ein eigenſinniger Menſch
war, der vermuthlich aus Mißtrauen in das wiederholte Begehren der Eng-
länder nicht hatte ferner eingehen wollen, ſo zweifeln. Manche an der
Wirklichkeit der hier erzählten Thatſachen. Wäre dieſe Vergrabung etwas
Leichtes, oder wohl gar nur ein Betrug geweſen, ſo würden die Leute, die
er mit ſich hatte, und die ihn durch Behandlung nach ſeiner Anweiſung ins
Leben zurückriefen, ihn jetzt nachahmen können. Das iſt nun aber nicht der Fall.
Es ſcheint ſomit, daß er zu jener Zeit der Einzige geweſen iſt, der dieſe Kunſt
verſtanden hat, die wahrſcheinlich mit ihm erloſchen ſein dürfte. Denn ich habe mir
gewiß alle mögliche Mühe gegeben, ſowohl in der Ebene Indiens im Pendſchab
als auch an den Ufern des Ganges, im Gebirge und im Thale von Kaſchmir einen
ſolchen Künſtler zu finden, um ihn, wenn auch nicht nach Europa, doch we-
nigſtens bis nach Kalkutta zu führen, mög' es koſten was es wolle, habe
aber weder einen ſolchen gefunden, noch überhaupt von einem jetzt lebenden
gehört. Mehrere von den Hindu's, bei denen ich nachfragte, meinten, daß
derlei Fakire keinen Werth auf das Geld legten. Deſto mehr Werth legen
ſie aber auf andere irdiſche Genüſſe, war meine Antwort. Sie hörten es
aber nicht gerne, wenn ich ſagte, daß der Saat (Fakir), der in Lahore ſein
Semat (Begräbniß) zum Beſten gegeben habe, ein ausſchweifender Menſch
geweſen ſei, und daß mehrere Klagen gegen ihn eingebracht worden wären,
aus welchem Grunde Rendſchit-Sing bereits ſich vorgenommen hätte, ihn des
Landes zu verweiſen. Dem ſei er aber dadurch zuvorgekommen, daß er mit
einer Katrani (Frau von einer Hindukaſte) ins Gebirge entwich, wo er bald
darauf in allem Ernſte ſtarb, und nach Landesſitte verbrannt wurde. Dieſer
Umſtand von ſeiner Flucht mit einer jungen Frau möge denen, die daran
zweifeln, daß er einen Bart gehabt habe, als Beweis dienen, daß er weder
ein Hämmling noch ein Zwitter war.
Daß es nicht jedem Menſchen gegeben iſt, dieſes Kunſtſtück nachzu-
ahmen, und daß es nur durch eine anhaltende vieljährige Uebung erlernt
werden kann, daran iſt kein Zweifel. Wie ich mir habe ſagen laſſen, ſo
haben ſolche Leute das Bändchen unter der Zunge zerſchnitten und ganz ab-
gelöſt, wobei ſie vermittelſt Einreibung mit Butter, welche mit Bertramwur-
zel vermiſcht iſt, und mit Ziehen an der Zunge dieſelbe ſolange hervorragend
139
bekommen, daß ſie bei ihren Experimenten des Scheintodes ſie ſehr weit
zurücklegen können, um damit die Oeffnung der Naſenhöhleu im Rachen zu
bedecken, und die Luft im Kopfe eingeſperrt zu halten. Man vergleiche im
Dictionnaire Encyclopédique usuel den Artikel Engastrimythe; wo der
Mechanismus der Bauchrednerei beſchrieben iſt, und wo es heißt: Après
avoir introduit une grande quantité d'air dans la poitrine par voie d'in-
spiration, il faut contracter fortement le voile du palais, afin de l'éle-
ver, de manière à boucher entierèment l'orifice postérieur des fosses na-
sales. On contracte encore la base de la langue, le pharynx, le larynx, les
piliers, les amygdales et toutes les parties qui forment legosier etc. etc.
Bei den Experimenten der Erſtickung für den Scheintod, ſagt man,
halten ſich die Anfänger die Augen, wie auch die Naſen- und Ohrenlöcher
mit den Fingern beider Hände feſt zugedrückt, weil die natürliche Hitze die im
Kopfe eingeſperrte Luft ſo gewaltſam herauszutreiben ſucht, daß die Theile,
welche an den Druck der Expanſion noch nicht gewöhnt ſind, öfters zerplatzen,
am meiſten die Augen und das Trommelfell. Zur Uebung in dieſer Kunſt
ſoll gehören: 1. Ein langes Anſichhalten des Athems; 2. das Hinabſchlin-
gen eines ſchmalen Leinwandſtreifens, womit der Magen ausgeputzt wird, und
3. das Aufziehen einer beliebigen Menge Waſſers durch den After, womit
die Gedärme gereinigt werden. Dieſes Aufziehen geſchieht vermittelſt eines
unten angebrachten Röhrchens, während man ſich bis unter die Arme in's
Waſſer ſetzt, die aufgezogene Flüſſigkeit aber gleich wieder herauslau-
fen läßt.
Man erzählt, daß der Fakir, von dem die Rede iſt, einige Tage vor
der Vergrabungs-Szene ein Purgiermittel eingenommen und darauf mehrere
Tage hindurch eine ſpärliche Milchdiät gebraucht habe. Am Tage der Ver-
grabung ſelbſt ſoll er ſtatt dem Eſſen einen drei Finger breiten und über
30 Ellen langen Streifen Leinwand allmählig hinunter geſchlungen, ihn aber
auch alſogleich wieder herausgezogen haben, um den Magen zu reinigen,
worauf er ſich auch die Gedärme auf die oben beſchriebene Art mit Waſſer
ausſpülte. So wunderbar und vielleicht auch lächerlich ſo Manchem, wie
mir ſelbſt, dieſe Operationen ſcheinen, ſo müſſen doch ſolche Leute, wenn es
ſich wirklich alſo damit verhält, wie man erzählt, vollkommen Herrn über
die verſchiedenen Organe ihres Körpers ſein, und vorzüglich die Muskelkräfte,
ſo wie auch die Contractionen derſelben, in ihrer Gewalt haben. Wir gewöhn-
liche Menſchen könnten wohl kaum ein längeres Stück Makaroni hinunter-
würgen, wenn es nicht genugſam gekocht und mit Butter, Käſe, Salz, Senf
u. ſ. w. ſchlingbar zubereitet iſt. Vermuthlich haben derartige Künſtler bei
ihrer langen Zunge das Organ des Geſchmackes verloren und die Halsmus-
kelkräfte dergeſtalt gelähmt, daß der lange Leinwandſtreifen gar keinen Wi-
140
derſtand im Halſe findet, weil dann Alles nach Willkür geht. Sind die
gedachten Zubereitungen geſchehen, ſo verſtopft er ſich alle Körperöffnungen,
die oberen und die unteren, die vorderen und die hinteren, mit aromatiſchen
Wachsſtöpſeln, legt ſich die Zunge nach oben umgeſchlagen tief in den Rachen
zurück, kreuzt die Hände über die Bruſt, und erſtickt ſich in Gegenwart eines
großen Zuſchauerkreiſes durch Athemanhalten. Bei der Wiederbelebung iſt
es eine der erſten Operationen, ihm die Zunge aus dem Hintertheile des
Rachens vermittelſt eines Fingers hervorzuziehen, worauf ein warmer, ge-
würzhafter Teig aus Hilſenfrüchtenmehl auf ſeinen Kopf gelegt, und ihm in
die Lungen und in die von den Wachsſtöpſeln befreiten Ohrgänge Luft ein-
geblaſen wird, worauf die Stöpſel aus der Naſe mit Geräuſch herausgetrieben
werden. Dieß ſoll das erſte Zeichen der Rückkehr zum Leben ſein. Hierauf
fängt er allmählig zu athmen an, öffnet die Augen und kommt zum Bewußt-
ſein; was jedoch Alles nur nach und nach durch unausgeſetztes Reiben ge-
ſchehen ſoll. In wie ferne eine ſolche Behandlungsart bei anderen asphyk-
tiſchen Zuſtänden, z. B. bei Erſtickten, Ertrunkenen, Erhängten, Erfrorenen
u. ſ. w. nützlich ſein kann, ſteht zu verſuchen. Man erzählt, daß in Amrit-
ſir zur Zeit des Guru Ardſchen-Sing, beiläufig vor 250 Jahren, ein Dſchoghi-
Fakir ſitzend unter der Erde vergraben gefunden worden ſei, nebſt einer
Anweiſung, wie man ihn wieder ins Leben bringen könne. Dieſer Fakir ſoll gegen
ein Jahrhundert unter der Erde zugebracht und, als er dem Leben wieder
geſchenkt war, Vieles aus der alten Zeit erzählt haben. Ob dieſes Letztere
wahr ſei, will ich nicht verbürgen, glaube jedoch, daß derjenige, der vier
Monate unter der Erde zu bleiben vermag, ohne eine Beute der Verweſung
zu werden, auch wohl ein Jahr in dieſer Lage aushalten könne, und – dieß
zugegeben – ſelbſt über dieſe Zeit, ja vielleicht ſogar Jahrhunderte.
So paradox, um nicht zu ſagen halbwahnwitzig, alles dieſes auch klin-
gen mag, und ſo ſehr ich auch überzeugt bin, daß Viele, die ſich ſehr weiſe
dünken mögen, das Vorhergehende mitleidig belächeln werden, ſo kann ich
doch nicht umhin, hier offen das Geſtändniß abzulegen, daß ich ſämmtliche
von mir erzählte Thatſachen, die als ſolche durch faſt unzweifelhafte Beweiſe
conſtatirt erſcheinen, nicht unbedingt verwerfen kann; denn abgeſehen von
dem, was Haller eben ſo ſchön als wahr ſagt:
In's Inn're der Natur dringt kein erſchaffner Geiſt,
Zu glücklich, wem ſie nur die äuß're Schale weiſt!
finden wir den feſtgewurzelten Glauben an derlei abnorme Erſcheinungen
ſchon in ſo manchen Sagen des graueſten Alterthumes. Wer erinnert ſich hier
nicht unwillkürlich an den kretiſchen Epimenides, der nach 40jährigem Schlafe
aus einer Höhle in eine ganz veränderte Welt wieder eintrat? Wem fallen
141
hier nicht die allbekannten heiligen ſieben Schläfer ein, welche nach einer vati-
kaniſchen Handſchrift zur Zeit des Kaiſers Decius ſich in eine Grotte bei
Epheſus verborgen haben ſollen, um der Chriſtenverfolgung zu entgehen, und
die erſt 155 Jahre hernach unter der Regierung des Kaiſers Theodoſius des
II. wieder erwachten? Liefert uns nicht auch das Thierreich ähnliche Beiſpiele?
Wurden nicht bekanntermaßen in Felsgeſtein Thiere gefunden, unter andern:
Kröten, die nach einer mäßigen Berechnung vielleicht drei bis vier Jahrhun-
derte oder noch länger in dieſem Grabe mochten geſchlummert haben, und den-
noch bei ihrer Befreiung aus demſelben wieder zum Leben erwachten? Ich
glaube kaum, daß es für Kenner der Naturgeſchichte nöthig ſein dürfte, an
jene Thiergattungen zu erinnern, welche die ſtrenge Winterszeit in einem
todesähnlichen Schlafe zubringen, ohne doch dem wirklichen Tode zu verfalleu.
Es ſei mir zum Schluſſe noch gegönnt, auf einige neuere Erſcheinun-
gen dieſer Art aufmerkſam zu machen, worüber ſich höchſt achtbare engliſche
Berichte ausſprechen.
In den Philosophical transactions for 1694 kommt die Geſchichte
eines Mannes vor, die in genauer Beziehung zu dem bisherigen ſteht. Es
heißt daſelbſt: Ein Mann von 25 Jahren, der in der Gegend von Bath
wohnte, ſchlief auf einmal ein, und verharrte faſt einen ganzen Monat hin-
durch in dieſem Zuſtande. Nach zwei Jahren widerfuhr ihm das Nämliche.
Anfangs aß er, trank er, und entleerte ſich ſeines Harns und Kothes; zuletzt
aber ſchloſſen ſich ſeine Kinnbacken, er aß nichts mehr, blieb in beſtändiger
Betäubung, und erwachte nicht eher aus derſelben, als nach Verlauf von
17 Wochen. Es hatte ſich, als er einſchlief, gerade ſo getroffen, daß man
eben die Gerſte ſäete; und als er wieder erwachte, war ſie ſchon reif ge-
worden. Im Auguſt ſchlief er neuerdings ein. Man ließ ihm zur Ader;
man wendete Reizmittel an; man behandelte ihn nach allen Regeln der Kunſt;
allein vergebens. Er erwachte nicht eher als bis im November. In Plotts
natural history of Staffordshire iſt der Fall einer Frau angeführt, die
40 Tage lang geſchlafen hat. In den vermiſchten Werken von R. Willan,
herausgegeben von A. Schmith Mt. p. 339 heißt es: Ich habe es geſehen,
meiſtentheils bei Juden und andern Fremden, von einer dunkeln und ſchwärz-
lichen Hautfarbe, daß derlei Individuen manchmal 6 bis 8 Wochen in einem
ſtarren, gefühlloſen Zuſtande lagen.
Nach dieſer, vielen meiner Leſer vielleicht nicht unwillkommenen Ab-
ſchweifung kehre ich wieder auf das Gebiet meiner eigenen Erlebniſſe zurück,
und glaube vor allem Andern einen Fall anführen zu ſollen, durch welchen
ſich die herrliche Wirkung der im Oriente ſo hochgeſchätzten und von mir
bereits öfters erwähnten Mumiai auf das Glänzendſte beſtätigt.
Zur Zeit des Maharadſcha Schir-Sing war ein Elephant bei aller
142
Sorge und Vorſicht des Treibers und des Thieres, wie es manchmal ge-
ſchieht, in der dunkeln Nacht zwiſchen den Ruinen der alten Stadt La-
hore mit einem Fuße in das Grab eines Muſelmannes getreten, wodurch
M*. van C. . . . . . . . einige Schritte weit aus dem Hoda (Sitzſeſſel) heraus-
geworfen wurde. Sie brach ſich bei dieſem Falle zwei Rippen, und dieß im
neunten Monate ihrer Schwangerſchaft. Ich begann die Kur mit einem tüch-
tigen Aderlaß, worauf ſie drei Mumiaipillen, jede zu 1 Gran, täglich 1 Stück
einnehmen mußte. Dabei wies ich ſie an, ſich mit der Binde ruhig im Bette
in der Rückenlage zu verhalten. Am vierten Tage, als ich ſie beſuchte, be-
mühete ſie ſich in meiner Gegenwart vergeblich, durch Hin- und Herbewegen
das früher hörbare Knarren der Knochen zu vernehmen. Die Vereinigung
des Bruches, der Callus, hatte ſich in der kurzen Friſt von drei Tagen ge-
bildet. Einige Tage hernach gebahr ſie mit großer Leichtigkeit einen geſun-
den Knaben.
Ebenfalls zu Schir-Sings Zeiten hatte mir eines Tages im Vorbei-
reiten im Bazar Lahore's ein Fakir einen Stein nachgeworfen, der mich im
Nacken traf. Man ſagte mir, daß es im Kopfe dieſes Fakiren nicht richtig
ſei, und daß er ſchon mehreren Serdaren eben ſo, wie mir, Steine nachge-
worfen habe. Ich ließ ihn deshalb feſt nehmen, ihm eine Kette an die Füße
legen, ihn in meine Pulverfabrik, wo eben gebaut wurde, einſperren und ar-
beiten. Ich gab ihm gute Nahrung und zweckmäßige Arzeneien, und verbot
ihm das Churrusrauchen und Opiumeſſen, woran er gewohnt war. Kaum
hatte er ſich einige Tage in der Fabrik aufgehalten, ſo berichtete man mir,
daß er von einer giftigen Schlange gebiſſen worden ſei, worauf ich ihm die
Mittel gegen einen ſolchen Biß ſchickte. Deſſelben Nachmittags beſuchte ich
ihn perſönlich, und fand ihn ſo munter wie ehedem. Ich hielt das Anfangs
für die Wirkung meiner ihm überſendeten Arzeneimittel. Allein mit Befrem-
den erfuhr ich von ihm, daß er meine Arzenei gar nicht gebraucht habe. Er
meinte, daß das Schlangengift auf ihn ohne ſchädlichen Einfluß ſei; ſchon
vielmal wäre er ſonder Nachtheil von giftigen Schlangen gebiſſen worden.
Die Schlange, die ihn jetzt gebiſſen hatte, hielt er gefangen. Es war eine
Viper. Er trug mir an, wenn ich es wünſche, ſich ſogleich von derſelben in
die Zunge beißen zu laſſen. Natürlich fragte ich ihn, ob er das im Ernſte
oder im Scherze ſage. Er betheuerte das Erſtere. Zu eben der Zeit be-
ſaſſen wir einen intereſſanten Gaſt in Lahore, den Dr. W. Jameſon, den ge-
genwärtigen Oberaufſeher des botaniſchen Gartens in Saharenpur (Suha-
renpore), dem der Maharadſcha Schir-Sing viele Gefälligkeiten erzeugte.
Dieß veranlaßte mich, dem Maharadſcha bekannt zu geben, daß ich einen
Fakir bei mir hätte, der vorgäbe, daß Schlangengift auf ihn keine Wirkung
äußere. Dieſer ſei ſo eben von einer Viper gebiſſen worden, und befinde
143
ſich deſſen ungeachtet wohl. Wenn er dem Doktor Jameſon, ſeinem Gaſte,
dieſen Mann vorſtellen wollte, ſo würde jener gewiß ein großes Vergnügen
darüber empfinden. Mir ſelbſt erſcheine die Sache zweifelhaft, ſo wie ich feſt
davon überzeugt ſei, daß ihr kein europäiſcher Arzt Glauben ſchenken würde.
Dem zufolge erhielt ich den Befehl, den Fakir dem Doktor Jameſon, der in
Anarkhali bequartirt war, vorzuführen.
Zum Behufe des anzuſtellenden Experimentes hatte ich mir einen Hahn
mitgenommen. Der Doktor lächelte, als ich ihn von Allem in Kenntniß ſetzte,
ungläubig, und ſchüttelte verneinend den Kopf. Nun begann der Fakir ſeine
Probe abzulegen. Zuerſt hielt er ſelbſt den Rücken ſeiner Hand der Viver
hin, die er in einem Topfe aufbewahrt hatte, und wurde ſogleich von ihr
gebiſſen. Darauf hielt er ihr auch den Hahn hin, den ſie gleichfalls biß.
Noch immer ſpiegelte ſich in den Mienen des Doktors der Zweifel ab.
Ich brachte den Hahn nach Hauſe, ſteckte ihn unter einen Korb, und fand
ihn in der Frühe todt und ſtarr, während dem Fakir, obwohl er ſich zu-
erſt hatte beißen laſſen, nicht das mindeſte geſchehen war. Ich nahm ihn nun
nebſt dem verendeten Hahne mit mir, und ſtellte mich dem Maharadſcha vor,
um ihm ausführlichen Bericht zu erſtatten, darauf hinweiſend, daß ich den
Fakir ſammt dem Hahne in der Nähe hätte, falls er beide zu ſehen wünſche.
Da der Maharadſcha mir ſeinen dießfälligen Wunſch zu erkennen gab, ſo
holte ich den Fakir mit dem Hahne herbei, welcher vor dem Garten Hazuri-
bagh, wo der Derbar gehalten wurde, indeß wartete. Mit ihm kam ein
Mezur (Taglöhner), der ſo eben auch eine Viper gefangen hatte, die im Lande
häufig vorkommen. Auch dieſe zweite Viper hatte der Fakir zu der erſten in
den Topf gethan, welchen er zugebunden der hohen Verſammlung präſentirte,
Maharadſcha Schir-Sing fragte ihn mit Nachdruck, ob er denn auch wirklich
im Stande ſei, ſich jederzeit nach Belieben von giftigen Schlangen beißen
zu laſſen, ohne Schaden zu nehmen. Der Fakir bejahte es, erboth ſich,
auf der Stelle eine Probe davon abzulegen, und machte ſich ſogleich an den
Topf, um ihn aufzubinden. Der Maharadſcha erklärte aber, er wolle ihn den
Verſuch nicht mit den Schlangen machen laſſen, die er mitgebracht habe,
ſondern mit ſolchen, für deren Herbeiſchaffung er ſelbſt ſorgen werde. Dabei
gab er dem Fakir die 7 Rupien, die er von den Nazerana's (Präſenten)
armer Leute gerade in den Händen hatte, zum Geſchenke. Der Fakir nahm
ſie ohne Umſtände, gab ſie aber auch ſogleich wieder dem Mezuren, der mit
ihm gekommen war, mit den Worten: Das iſt ein Geſchenk des Wäſcher-
ſohnes, worauf er ſich auf der Stelle fortmachte. Schir-Sing ſtellte ſich, als
ob er es nicht gehört hätte, obwohl es ſo laut geſprochen worden war, daß
es Niemandem entgehen konnte. Mir ſelbſt that es ungemein leid, wenn auch
unſchuldig, die veranlaſſende Urſache einer ſolchen Unverſchämtheit geweſen zu
144
ſein. Ich gab deßhalb dem Fakir einen derben Verweis, und ließ ihn als
einen Wahnwitzigen wiederum in Ketten ſchlagen. Er hatte die erwartete
Probe noch nicht abgelegt, und ſolchergeſtalt nicht einmal die 7 Rupien ver-
dient. Allein die Folgen ſeiner loſen Zunge trafen ihn bald. Ich konnte mir
denken, daß die Schlangen, deren Herbeiſchaffung Schir-Sing angeordnet
hatte, bald eintreffen würden. Aus dieſem Grunde hatte ich den Soldaten,
welche den Fakir begleiteten, den Befehl ertheilt, ihn aus der Pulverfabrik,
die nahe außerhalb der Stadt war, früh Morgens zu mir ins Haus zu
bringen, um ihn bei der Hand zu haben, falls uns der Maharadſcha rufen
ließe, woran ich nicht zweifelte. Am folgenden Morgen traf der Fakir im Bazar
auf einen ſeiner Bekannten, der ihn fragte, wohin man ihn führe, und warum
er gleich einem Gefangenen in Ketten geſchlagen ſei. Er antwortete, er habe
dem Schir-Sing ſein Kunſtſtück zu zeigen, band zugleich den Topf auf, und
ließ ſich von Einer der beiden Vipern beißen, vermuthlich war es die zuletzt
gefangene, wie auch der Fakir meinte, der kaum den Topf zugebunden hatte
als er an derſelben Stelle umfiel. Er nahm ſich jedoch zuſammen, ſtand
wieder auf, und machte einige Schritte vorwärts. Doch es dauerte nicht lange
ſo fiel er wieder um, und zwar diesmal ſo, daß er nicht mehr aufzuſtehen
vermochte und man genöthigt war, im Bazar eine Tſcharpai (Bettſtätte) aus-
zuborgen, um ihn in mein Haus zu bringen. Wie leicht begreiflich, begleitete
ihn eine große Schaar Neugieriger aus dem Bazar. Ich ließ ihn neben
meiner Behauſung in einen Stall des Fakir Tſchirakeddin ſchaffen. Als dieſer
es erfuhr, eilte er unverweilt herbei, und beſah ſich den Kranken. Da dieſer
Blut auswarf, ſo äußerte ſich Tſchirakeddin dahin, daß er nicht aufkommen
würde. Damit ich nun in keine Händel mit den Braminen geriethe, wenn
er ſtürbe, indem er ein Bramine ſei: ſo ſollte ich ihn in ein Termſale (in-
diſches Bethaus) ſchicken. Ich theilte dieſen Vorſchlag meinem Patienten mit.
Er ſagte, daß er lieber zu ſeinem Freunde in den Thurm der Baſtei Scha-
burdſch gebracht werden möchte, wo er auch früher gewohnt hätte. Ich ließ
ihn demgemäß dorthin transportiren, und gab die nöthigen Medikamente mit.
Kaum hatte man ihn aber aus dem Stalle fortgeſchafft, als ſchon die Peieh's
(bewaffnete Dienerſchaft des Derbar) erſchienen, und mich aufforderten mit
dem Fakir mich in den Derbar zu verfügen. Meine Entſchuldigung, daß der
Fakir bereits ſeinen Theil bekommen habe, und nun zum Sterben krank ſei,
half nichts. Schir-Sing, der das Wort „Wäſcherſohn“ durchaus nicht
verdauen konnte, befahl ihn auf der Bettſtelle hinzubringen. Natürlich blieb
mir nun nichts Anders übrig, als mich dem Befehle zu fügen. Jedoch kam
ich mit meinem Fakir zu ſpät. Die Verſammlung war bereits auseinander
gegangen, und Schir-Sing ſelbſt hatte ſich aus dem Hazuribagh ins Innere
der Feſtung zur Rnhe begeben. An demſelben Tage bekam der Fakir eine
145
Kniegeſchwulſt und einen Durchfall; er genas jedoch wieder, und diente mir
in der Folge zu meinen zahlreichen Experimenten mit den Schlangen, die
mir ein ſo beſonderes Vergnügen verurſachten, daß ich in einer Zeitfriſt
von 6 Monaten wenigſtens 200 Hühner derlei Verſuchen opferte. Sie waren
aber auch zur Zeit, wo noch keine Engländer da waren, ſo ungemein wohl-
feil, daß man für 1 Rupie deren 4 Paare bekommen konnte. Uebrigens hatte
der Fakir bezüglich auf das obige Kunſtſtück ſein Geheimniß, welches ich ihm
mit der Zeit zu entlocken wußte, und dem er, vielleicht nicht mit Unrecht, die
Nichteinwirkung des Schlangengiftes auf ſeinen Organismus zuſchrieb.
Er war nämlich ein Arſenikeſſer, und kann ſchon deshalb Recht haben,
weil der Arſenik in Indien ein Hauptingredienz der verſchiedenen Kompoſt-
tionen iſt, die gegen Schlangenbiſſe anempfohlen werden. Er erklärte, daß
er das Gift, eine Nahrung, woran er gewohnt war, ſeit der Zeit, wo er bei
mir unter Aufſicht und in Haft ſich befand, nicht hätte bekommen können,
weshalb das Viperngift ihn angegriffen und krank gemacht habe, was, meiner
unmaßgeblichen Meinung nach, allerdings nicht unmöglich ſein kann. Auf
meiner Reiſe von Kabul nach Buchara lernte ich einen afghaniſchen Arzt,
oder Hakim kennen, der als Pferdehändler aus Buchara kam, von dem man
ſich erzählte, daß er jeden Tag ſein Quentchen Arſenik verzehre, dabei guten
Appetites ſei, und wenn er das Mittel nicht einnehme, jeglicher Eßluſt ent-
behre, auch ſollte er ſich ſeit ſeinen frühern Jahren daran gewöhnt haben.
Er war ein unterſetzter muskulöſer Mann von geſundem Verſtande und
heiterem Temperamente, mit einer weißen Hautfarbe und langen ſchwarzen
Haaren; bei ihm hieß es wohl mit Recht:
Quod cibus est aliis, aliis est acre venenum.
Was Speiſ' iſt für die Einen, iſt tödtliches Gift für die Andern.
Oder: One man's meat may be anothers poison, wie die Engländer
lagen.
In meiner zahlreichen Sammlung von Schlangen hatte ich nur drei
Arten von giftigen, nämlich: 1. Seng tſchur (Ringſchlange?); 2. Afeie
(Cobra di Capello) eine weißgraue und ſchwarze Art; 3. Krun dis (Vi-
pern) von verſchiedener Farbe und Größe. Die erſte Art wird für die gif-
tigſte gehalten. Ihr Gift greift ſogleich den Hals an, woher ſie auch den
indiſchen Namen Sengtſchur (Halszuſchnürer) bekommen hat. Man ſagt, daß
ihr Biß den ſtärkſten Menſchen innerhalb einer Stunde durch Erwürgen
tödte, und daß kein Mittel dagegen bekannt ſei. Dieſe Schlange iſt 1%
Ellen lang und 1% Zoll im Durchmeſſer dick. Der Rücken derſelben iſt dun-
felgrau, der Bauch weißlich, der Kopf nicht dicker als der Körper, der
Schweif lang und ſpitzig auslaufend. Eine Spanne unterm Kopfe beginnen
dünne Querſtreifen von weißer Farbe, Ringen ähnlich, in einer Zoll weiten
Reiſeerlebniſſe. 10
146
Entfernung von einander bis hinab an das äußerſte Ende des ſpitzen
Schweifes. Sie ſollen ein Alter von beiläufig 500 Jahren erreichen. Auch
laſſen ſie ſich nicht leicht böſe machen, und ſind deshalb ſchwer zum Beißen
zu bringen. Da ich im hieſigen f. k. Naturalienkabinete unter den mannig-
faltigen Ringſchlangen kein derartiges Exemplar vorfand, ſo werde ich einſt-
weilen dieſe Schlangenart aus meiner Erinnerung zeichnen, und meinen ver-
ehrten Leſern in einer lithographirten Abbildung anſchaulich machen, bis ich
im Verfolge der Zeit Gelegenheit ſinde, dieſen Mangel der hieſigen reichen
Sammlung auszufüllen. Der Mann, welcher mir eine ſolche Ringſchlange
brachte, faßte ſie mit einem Leinwandfleck am Nacken, öffnete ihr mit Hilfe
eines Stäbchens gewaltſam das Maul, ſteckte darein den Hals eines großen
Hahnes, und ließ dann Beide los. Die Schlange hielt den Hahn einige Se-
kunden lang feſt, und ließ ihn dann wieder frei. Das arme Thier ſchien wie
betäubt; es äußerte zwar keinen Schmerz, konnte aber auch keinen Schritt
thun, ſondern ſchloß die Augen, und ſetzte ſich nieder. Nun hob ich ihn auf,
und unterſuchte die gebiſſene Stelle am Halſe. Sie war kaum zu erkennen,
und ſah ungefähr ſo aus, als ob man blos einen Nadelſtich angebracht
hätte. Auf die örtliche und innere Behandlung, die ich ihm nun angedeihen
ließ, ſchien einige Beſſerung einzutreten. Das Thier öffnete die Augen,
ſtellte ſich auf die Beine, und hatte 2 weiche dunkelgrüne Entlerungen. Eine
Viertelſtunde nach dem Biſſe ſetzte es ſich abermals nieder, und verendete
24 Minuten nach dem Biſſe. – Sollte wohl nicht die endermatiſche Appli-
cirung eben dieſes Virus das wahre Heilmittel der ausgebrochenen Waſſer-
ſcheu ſein, weil es, wie dieſe vorzüglich den Hals angreift? Extremis mor-
bis extrema remedia! Es verdient gewiß, wenn auch nicht bei Menſchen
ſo doch anfänglich bei Thieren, verſucht zu werden. Woher können wir aber
dieſe Art von Schlangen bekommen? wird es heißen. Wenn ſich einmal die
heilſame Wirkung dieſes Stoffes auf überzeugende Weiſe wird bewährt
haben, ſo kann durch hiezu geeignete Perſonen bei der langen Lebensdauer
dieſes Reptils ſchon dafür geſorgt werden, ſtets hinlängliche Vorräthe davon
zu beſitzen, um in Nothfällen, die zwar nur ſelten vorkommen, den erforder-
lichen Gebrauch davon zu machen. Da ich in den von dieſer Art Schlangen
abgeworfenen Häuten ſo mannigfaltige und große Heilkräfte gefunden habe,
wenn ſie nach Angabe meines Syſtems zubereitet eingegeben werden; ſo iſt
es allerdings möglich, daß ſie auch endermatiſch (in Abreibung? oder Auf-
löſung?) wirkſam ſind, vielleicht ſogar das Virus erſetzen. Iſt doch derſelbe
Fall auch mit den Kuhpocken, wo beim Abgange der Lymphe, die im Waſſer
aufgelöſte friſche Kruſte ganz dieſelben Dienſte leiſtet. Mit Häuten von andern
Schlangenarten hab' ich keine Verſuche angeſtellt, um zu erfahren, ob und in
wie fern ſie eben dieſelben Wirkungen hervorbringen, wie dieſe. Indeſſen
glaube ich Grund zu haben, daran zu zweifeln, und bin der Anſicht, daß
wohl eine jede die ihres Geſchlechtes haben wird.
Weniger giftig als die Ringſchlange iſt die Cobra di Capello, deren
Gift jedoch heftiger wirkt, als das der Vipern. Die Dſchogi-Fakirs im Hin-
duſtan verdienen ſich damit ihr Brod. Sie führen die Afeie's in Körben oder
Schachteln eingeſchloſſen zur Schau herum. Werden dieſe geöffnet, ſo richtet ſich
die Schlange bei dem Getön' einer Sackpfeife darin empor, bläst ſich am Halſe
auf, und neigt ſich taktmäßig bald auf dieſe, bald auf jene Seite, als ob ſie
tanze, was den Zuſchauern Unterhaltung gewährt, und denen, die nicht wiſ-
ſen, daß ihr die beiden Giftzähne ausgebrochen ſind, zugleich grauenvoll
erſcheint.
Die Biſſe der Cobra können, ſo wie jene der Vipern, geheilt werden,
zu welchem Zwecke der Salmiakgeiſt, oder Hirſchhorngeiſt, oder das ſoge-
nannte Eau de Luce treffliche Mittel ſind. Da man ſie aber in Fällen, wo
man ihrer dringend benöthigt, nur höchſt ſelten bei der Hand hat, ſo rathe
ich bei jeder Bißwunde von Thieren, inſonderheit von giftigen, ſogleich ſtark
und anhaltend an der Wunde zu ſaugen, ohne daß man davon üble Folgen
im Munde oder im Magen zu befürchten hätte. Auch iſt die baldige Unter-
bindung bei ſolchen Wunden, bis das Gift ausgeſaugt werden kann, gar ſehr
zu empfehlen. Selbſt wenn das animaliſche Gift in beträchtlicher Menge
verſchluckt werden ſollte, ſo wird es vom Magenſafte zerſetzt, und bringt nicht
den geringſten Schaden. Die Hühner, die ich mit meinen Schlangenexperi-
menten tödtete, hätte mein Koch, der ein Muhamedaner war, gewiß nur mit
Widerwillen zubereitet, weil ſie nicht halál (im Namen Gottes geſchlachtet),
ſondern mit dem Blute in ſich verendet waren, weßhalb ich ſie meinem Aus-
fehrer, dem Bengi von der Pariaskaſte, Tſchure genannt, überließ, der damit
dick und fett wurde.
Das nicht alle großen Schlangen nachtheilbringend, ſondern oft ſogar
nützlich ſind, beweiſet folgender Fall. Eines Tages hatten meine Leute im
Serdekhane, oder Teikhane (Keller) eine große Schlange gefangen, ſie todt
geſchlagen und auf die Gaſſe hinausgeworfen. Da ſie einen ſehr dicken Bauch
hatte, ſo wünſchte ich zu wiſſen, was darin wäre. Ich ließ ſie deßhalb öffnen,
und ſiehe da! wir fanden in ihr eine Ratte, welche ſie mit Haut und Haar
hinabgewürgt hatte, worauf meine Leute bedauerten, dieſen braven Ratten-
fänger umgebracht zu haben.
Da ich eben von den Schlangen ſpreche, ſo finde ich mich veranlaßt,
hier einer beſondern Krankheit zu erwähnen, die man in Lahore Mar Aſchegh
(Schlangenliebe) heißt, und man ſagt, daß dieſe Krankheit einzig und allein
im Pendſchab vorkomme. Ich habe auch nirgends anderswo davon gehört, und
will nun dasjenige mittheilen, was ich davon zu erfahren Gelegenheit hatte,
10 *
148
in der Hoffnung, daß die jetzt im Lande ſich befindlichen engliſchen Aerzte
der Unterſuchung ſich unterziehen werden, ob dieſe beſondere Art von Krank-
heit nur auf das Pendſchab ſich beſchränke, oder auch abwärts des Indus
über Sind ſich erſtrecke, und was die Urſache ſein mag, daß ſie nur in der
Ebene zwiſchen dem Indus und Setludſch aber weder im Weſten des erſte-
ren, noch im Oſten des letzteren aufzutreten pflegt. Die Forſchungen über
dieſe Krankheit, wenn ſie zum erwünſchten Ziele führten, und der Fang eines
Moſchusthierchens im Pendſchab, würden meine diesfälligen Veröffentlichungen
krönen, und der Wiſſenſchaft weſentlichen Nutzen gewähren.
Der in Lahore noch lebende Fakir Nureddin, der auch noch jetzt bei
den Engländern ſeiner ausgebreiteten Kenntniſſe und hervorragenden Ver-
dienſte halber in großem Anſehen ſteht, war der erſte, der meine Aufmerk-
ſamkeit kurz vor meiner erſten Abreiſe von Lahore im Jahre 1832 auf dieſe
Krankheit lenkte, und mir auch ſofort einen damit Behafteten aus ſeiner
Nachbarſchaft vorſtellte. Es war ein Wäſcher in einem Alter von einigen
60 Jahren, obgleich er ſeinem Aeußeren nach ein Achtziger zu ſein ſchien. Er ließ
ſich allmonatlich von Schlangen beißen. Er war klein von Statur, und hatte
ein kachektiſches Ausſehen. Seine Ausdünſtung, die ich auf einige Schritte
weit bemerkte, war von eigener Art und roch nach Schlangen. Er erzählte
mir, daß er ſeit mehr als dreißig Jahren an dieſem Uebel leide; daß er
anfänglich einmal im Jahre, ſpäter zweimal, jetzt aber jeden Monat gebiſſen
werde, und daß ihm die Schlangen ſogar ins Waſſer nachfolgten. Erſt ſeit
4 Tagen ſei er von einer ſolchen auf dem Handrüken gebiſſen worden, auf
welchem ich auch wirklich den Biß mit einer kleinen Geſchwulſt bemerkte. Auch
zeigte er mir eine Unzahl von Narben an Händen und Füßen, ſo daß mir
in der That kein Zweifel blieb. Nicht minder ſagte er mir, daß er im
Stande wäre, anderen von Schlangen Gebiſſenen das Gift aus der Wunde
zu ſaugen; daß er es ſchon Vielen gethan hätte; daß jedoch Niemand das
Seinige ausſaugen könne, außer den Schlangen ſelbſt. Ob aber dieſes ein
Ausſaugen des gährenden Giftſtoffes ſei, daran zweifle ich. Es ſcheint mir
vielmehr eine durch die Einlaſſung des neuen Giftes bewirkte theilweiſe Neu-
traliſation des frühern Virus zu ſein.
Der obgenannte gelehrte Fakir nebſt ſeinen 4 erwachſenen Söhnen,
können nebſt andern eingebornen rationellen Hakims den daſelbſt befindlichen
engliſchen Aerzten über alles Bisherige die ſicherſten Aufſchlüſſe geben; und
ihnen ſofort mehrere dergleichen Patienten verſchaffen, die ſich in der Stadt
und ihrer Umgegend befinden. Ich ſelbſt für meine Perſon habe deren ge-
wiß ein Dutzend kennen gelernt, und es ſollen, wie es heißt, wenigſtens
gegen Hundert ſolcher Leidender im Pendſchab zu finden ſein. Das Weſen
der Krankheit beſteht darin, daß die Patienten innerhalb gewiſſer Perioden
149
von Schlangen gebiſſen werden müſſen, was für ſie eine wahre Wohlthat
iſt, indem ſie einige Tage vorher mancherlei Ueblichkeiten bekommen, und an
Schwindel, Eckel, Mangel an Eßluſt, Verdroſſenheit zur Arbeit, Schwere
in den Gliedern u. ſ. w. leiden.
Dieſes ſind die Symptome der bereits vorgeſchrittenen Krankheit, wor-
aus ſie ermeſſen, daß nun die Zeit da ſei, wo ſie von den Schlangen ſich
müſſen beißen laſſen. Sie ſehen ſogar dieſelben unter dieſen Umſtänden für
ihre Wohlthäter an, und halten ihnen, wenn ſie ſich heranringeln, willig den
Fuß oder die Hand hin, worauf die Schlangen, wenn ſie gebiſſen haben,
ſich wieder entfernen, und der Patient eine Zeit lang ſich wohl befindet. Die
Meiſten ſolcher Leidenden werden jährlich einmal, und das im Saon oder
Baderonmonate (Juli oder Auguſt) von den Schlangen heimgeſucht, und
dieſe finden ſie, wo ſie auch immer ſein mögen. Wenigere habe ich geſehen,
die jährlich zweimal, und zwar jedesmal nach Verlauf eines halben Jahres,
gebiſſen werden. Zu den ſeltenern Fällen gehören diejenigen, bei denen dieß
allmonatlich geſchieht. Was ich hier mitgetheilt habe, iſt gewiß eine höchſt
ſonderbare und insbeſondere für Naturforſcher ungemein intereſſante That-
ſache. Wie iſt aber dieſe ſeltſame Krankheit in den Pendſchab gekommen?
und wie geſchah es, daß ſie nur da ſich einheimiſch gemacht hat und nicht
weiter fortgeſchritten iſt? Die Eingebornen ſagen, daß der Biß der Amphisbäna,
die man unrichtig Dumuhá (zweimaulige Schlange) heißt, der übrigens nicht
giftig iſt, wenn ſie, nach der Anſicht der Hindus im trächtigen Zuſtande ſich
befindet, dieſe Krankheit veranlaſſe, indem nämlich das unſchädliche Gift zu
gewiſſen Zeiten im menſchlichen Körper zu gähren beginnt. Da dieſe Art
Schlangen eigentlich in Amerika zu Hauſe ſind, ſo ergibt ſich von ſelbſt die
Frage, ob dieſe Krankheitsform nicht auch daſelbſt vorkomme, worüber ich
vor der Hand nichts Näheres zu ſagen weiß. Ein derartiger Patient theilte
mir einſtmals mit, man hätte ihm gerathen, er ſolle die Schlange, wenn
ſie auf ihn loskäme, um ihn zu beißen, ſchnell anfaſſen und ihr den zwiſchen
Leinwand eingewickelten Kopf abbeißen. Durch die Vernachläßigung dieſer
Vorſichtsmaßregel, nämlich des Einwickelns deſſelben, würde er, ſeiner Aus-
ſage nach, das Ausfallen der Vorderzähne zu beklagen hoben. Einige Ha-
kims in Lahore rühmen als Heilmittel dagegen die Frucht der Crataeva tapia,
Bárna genannt, die ſie mit Oel angemacht einreiben laſſen. Da dieſes
Mittel von mir unverſucht geblieben iſt, ſo kann ich weder zum Vortheile
noch zum Nachtheile deſſelben etwas ſagen.
Nach dieſer für Viele meiner verehrten Leſer gewiß nicht unintereſſanten
Abſchweifung über Schlangen und von Schlangen Gebiſſene, wozu die Be-
gebenheit mit dem wahnſinnigen Fakir mich veranlaßt hat, wird es gewiß
auch nicht überflüſſig ſein, über die auffallende Aeußerung deſſelben im Der-
15()
bar, daß der Maharadſcha, d. h. der regierende Fürſt des Landes, ein gemei-
ner Wäſcherſohn ſei, nähere Aufſchlüſſe zu geben,
Eine der Gemahlinen Nendſchit-Sings hatte in der Stadt Vetalah ein
Mädchen geboren. Bekanntlich gehört die Geburt eines ſolchen in jenen Län-
dern gerade nicht zu den erfreulichſten Ereigniſſen. Zufälligerweiſe hatte auch
in der Nähe eine Wäſchersfrau ein geſundes Knäblein zur Welt gebracht.
Die Rani, welche dieſes erfuhr, und um jeglichen Preis einen männlichen
Sproſſen zu haben wünſchte, veranlaßte, verſteht ſich zum großen Vortheile
der Wäſchersfrau, einen Austauſch der Neugebornen. Allein es wird nichts
ſo fein geſponnen, es kommt doch, nach dem derben, alt deutſchen Sprichwort,
an die Sonnen. Rendſchit-Sing erfuhr es, ließ ſich aber die Sache eben
nicht ſehr verdrießen, und nahm den Eingetauſchten als ſeinen Sohn an. In
Folge deſſen erhielt er auch eine ausgezeichnete Erziehung, welche die wirk-
lich nicht gemeinen Talente des untergeſchobenen Prinzen auf eine glänzende
Weiſe entwickelte. Aus dieſem Grunde faßte auch der Maharadſcha beſon-
dere Liebe gegen ihn, und ließ ihm dieſelben Ehrenbezeugungen beweiſen,
deren ſich der Kronprinz Karrek-Sing erfreute. So ließ er z. B. jederzeit allen
beiden Stühle reichen, während die Miniſter und die Serdar's auf dem Bo-
den ſaßen. Auch wurde er ſpäter nicht gleich einer Puppe auf den Thron
geſetzt, ſondern er mußte, freilich mit dem Beiſtande des Miniſters Dhyan-
Sing und mit Hilfe der ihm ergebenen Truppen, drei Tage lang hart für
die Erringung ſeiner Würde kämpfen. Er war ſo wie Rendſchit-Sing ein
Freund aller Europäer, vorzüglich aber ſeiner Nachbarn, der Engländer, denen
er auch nach ihrer Kataſtrophe in Kabul den ſo nöthigen Beiſtand leiſtete.
Der erſchlagene Kronprinz Nonehal-Sing hätte gewiß nicht ſo edel gehan-
delt, und die Engländer können es nur ihrem Glücke zuſchreiben, daß None-
hal-Sing ſeinem Vater ſobald in das Jenſeits nachfolgte.
Da in der Erzählung meiner bisherigen Erlebniſſe insbeſondere, ſo wie
in der ſummariſchen Darſtelluug der politiſchen Begebenheiten jener Länder,
in denen ich einen ſo beträchtlichen Theil meines Lebens nach Kräften wirk-
ſam zugebracht habe, eine Art von Ruhepunkt eingetreten iſt; ſo glaube ich
es meinen verehrten Leſern ſchuldig zu ſein, dasjenige, was ich in der Vor-
rede dieſes Werkes nur flüchtig ſkizzirt angedeutet habe, nämlich: die Bildung
eines ſogenannten Medial-Syſtems, und was mich hiezu hauptſächlich veran-
laßte, eines Nähern zu erörtern, was, wie ich der Ueberzeugung lebe, be-
ſonders dem ärztlichen Theile meiner Leſer von vielem Intereſſe ſein
dürfte.
Wie man aus dem Bisherigen zur Genüge entnommen haben wird,
brachte ich nach einer vieljährigen Anwendung der rein allopathiſchen Heil-
methode auch einige Zeit hindurch die neue homöopathiſche in Anwendung,
51
nachdem ich mich in genaue Kenntniß derſelben geſetzt hatte. Sowohl aus
meinen eigenen dießfälligen Grfahrungen, als auch aus jenen Anderer mußte
ich nothwendig zu dem Schluſſe kommen, daß der rationelle Arzt durch
beide oftmals die erwünſchten Erfolge erzielen könne. Indeß fand ich bald,
daß einestheils die zu ſtarken Gaben der einen, und anderntheils die zu win-
zigen der andern, nicht immer jene Reſultate boten, die man davon zu er-
warten ſich berechtigt glaubte. Dieß veranlaßte mich zu weiterem Nachdenken
über dieſen Gegenſtand. Dadurch wurde ich, geſtützt auf meine ausgedehnte
Praxis, am Ende dahin geführt, zwiſchen beiden Syſtemen durch ein neues
in der Mitte liegendes zu vermitteln. Wohl weiß ich, daß das ſogenannte
Juste milieu in der politiſchen Welt nicht im beſten Rufe ſteht, zumal, da
Ludwig Philipp von Frankreich darüber für ſich und ſeine Dynaſtie den
Thron verlor. Allein nicht Alles, was in der politiſchen Welt ſich als
unſtichhältig beweiſt, iſt es auch im Gebiete der Wiſſenſchaft; und die vielen
oft überraſchend glücklichen Kuren, welche mir nach dieſem Syſteme gelangen,
beſtätigten mich immer mehr in meiner Anſicht. Ich könnte das, was ich in
dieſer Beziehung denke, nicht beſſer und erſichtlicher anſchaulich machen, als
durch jene bekannten zwei Worte des griechiſchen Weiſen: Myöèv äyav
(ne quid nimis)! -
Es war bald nach dem Hintritte Rendſchit-Sings im Jahre 1840, als
ch meine Verſuche mit meinem Medial-Syſteme begann. Fünf Jahre dar-
nach brach die verheerende Cholera-Epidemie in Lahore aus. Sie war aus
Mittelaſien oder Turkiſtan über Kabul und Piſchauer langſam herangekom-
men, was wir einige Wochen früher durch die Delhi-Gazette erfahren hatten,
welche uns berichtete, daß ſie ihre Richtung nach Oſtindien nähme. Solcher-
geſtalt hatte ich hinlänglich Zeit gefunden, mich zu ihrem Empfange vorzu-
bereiten. Es war ſchrecklich anzuſehen, mit welcher Wuth ſie bei ihrem Auf-
treten die Menſchen dahinraffte. Anfangs trugen die Hindus und Sihf's
ihre Todten zum ſogenannten Tenkſali-Derwazeh aus der Stadt hinaus, weil
dieſes Thor dem Rawifluſſe am nächſten iſt, woſelbſt ſie ihre Todten entwe-
der verbrannten, oder auch nur ohne viele Umſtände in den Fluß warfen.
Bei zunehmenden Sterbefällen aber war das Gedränge im Bazar mit den
Todten vom Morgen bis zum Abend ſo ungeheuer, daß die Paſſage in den
Gaſſen vollſtändig gehemmt wurde, und die Regierung ſich genöthigt ſah,
den Befehl zu erlaſſen, die jeweiligen Todten zum nächſten Thore hinaus-
zutragen. Und ſo geſchah es, daß man auch die der Seuche erlegenen Sihk's
und Hindu's gleich den Moslims zu allen 12 Thoren aus der Stadt
ſchaffte. Als die Epidemie den höchſten Gipfel ihrer Stärke erreicht hatte,
ſtarben einige Tage hindurch von einer Bevölkerung, welche beiläufig Einhun-
derttauſend Seelen beträgt, tagtäglich über 800 Menſchen. Während dieſer
152
verhängnißvollen Zeit hatte ich die reichlichſte Gelegenheit zu Anſtellung von
mannigfaltigen Verſuchen, und benützte ſie auch nach beſten Kräften, ſo zwar,
daß mir die ſechs Wochen, während denen die Seuche graſſirte (die verehr-
ten Leſer mögen mir dieſe Aeußerung nicht etwa im unrechten Sinne aus-
legen!) beinahe zu geſchwind vorübergingen. Denn ich hätte, gewiß nur im
Intereſſe der Menſchheit, gewünſcht, meine Beobachtungen noch einige Wochen
länger fortſetzen zu können, um zu einem für das Geſammtwohl vollkommen
erſprießlichen Reſultate zu gelangen. So z. B. habe ich erſt beim Abnehmen
der Krankheit während der drei letztern Wochen angefangen, als Präſervativ-
mittel galvaniſch-elektriſche Ringe zu verſuchen. Ich ließ einige hundert von
ſolchen verfertigen, theils aus Kupfer und Zink, theils aus Silber und Zink,
die ich verſchenkte, und davon das Ergebniß erhielt, daß Einige von denen,
welche die Kupferzink-Ringe trugen, der Seuche erlegen ſind, obgleich dieß
bei keinem Einzigen, die mit Silberzink-Ringen verſehen waren, der Fall ge-
weſen iſt. Allerdings ſind wohl auch Mehrere von Letzteren von der Cholera
befallen worden; allein die Krankheitsanfälle waren ſo unbedeutend, daß die
Patienten, wie ich überzeugt zu ſein glaube, ſammt und ſonders auch ohne
ärztliche Hilfe aufgekommen wären. Freilich darf ich hier im Intereſſe der
Wahrheit die Bemerkung nicht unterdrücken, daß dieſes bereits in der Pe-
riode des Abnehmens der Epidemie geſchah, und daß ich ſeit jener Zeit keine
Gelegenheit mehr fand, ſie in jenem Lande noch weiter zu beobachten. Ich
vermag deßhalb auch nicht unbedingt für die Untrüglichkeit meines Präſer-
vativmittels einzuſtehen. Um mir aber über dieſen Punkt die möglichſte Ge-
wißheit zu verſchaffen, ließ ich während meines jetzigen Aufenthaltes in Wien,
wo bekanntlich der aſiatiſche Gaſt für eine längere Zeit ſeinen Thron aufge-
ſchlagen hatte, mehrere hunderte ſolcher Ringe verfertigen, und vertheilte ſie
an verſchiedene Perſonen, in der Hoffnung, dadurch in meiner Ueberzeugung
befeſtigt zu werden. Die Folge wird lehren, in wie ferne ich mich in meinen
Vorausſetzungen getäuſcht habe oder nicht. Mehrere ſolcher Ringträger in
Lahore zur Zeit der Epidemie waren der Meinung, daß die Metallcompoſi-
tion, woraus ſie beſtehen, Wärmeſtoff entwickele, indem ſie ihnen am Finger,
woran ſie den Ring trugen, einen feinkörnigen röthlichen Ausſchlag verur-
ſachten, wodurch ſie ſich genöthigt ſahen, den Ring entweder auf einige Tage
abzulegen, oder ihn an einen Finger der andern Hand zu ſtecken. Ein Ring
iſt für eine Perſon vollkommen hinreichend, wiewohl auch das Tragen meh-
rerer begreiflicherweiſe mit keinem Nachtheil verbunden ſein würde. Daß
Spangen, Armbänder, Ketten u. dgl. eine noch ſtärkere Wirkung äußern müſ-
ſen, verſteht ſich von ſelbſt. Außerdem hege ich den Glauben, daß Ringe
dieſer Art nicht nur allein bei der Cholera ihren Nutzen haben, ſondern auch
überhaupt der Geſundheit förderlich ſind. Wenigſtens befinde ich mich ſchon
153
ſechs Jahre hindurch, ſeitdem ich einen ſolchen Ring trage, fortwährend ge-
ſund, oder hatte doch mindeſtens keine große Krankheit zu überſtehen.
Ich kann jedoch nicht umhin, alle ſolche Ringträger darauf aufmerkſam
zu machen, daß ſie bei einem allfälligen Uebelbefinden, oder bei Vorahnung
des Eintrittes irgend einer bedeutenderen Krankheit nicht ſogleich ängſtlich
werden und zu ſtark wirkenden Heilmitteln ihre Zuflucht nehmen, damit ſie
nicht, Falls dadurch ihr Zuſtand ſich verſchlimmert, die Urſache deſſen der
Unwirkſamkeit der Ringe zuſchreiben. Was aber die Art ihrer Wirkſamkeit be-
trifft, ſo glaube ich, damit man nicht etwa meine, ich wolle ſie als magiſche Ta-
lismane oder Zauberamulete anpreiſen, meinen verehrten Leſern einen kleinen
Aufſchluß hierüber ſchuldig zu ſein. Wir wiſſen Alle aus Erfahrung, welche
wichtige Rolle das elektriſche und magnetiſche Fluidum in der geſammten
Körperwelt ſpielt, und daß durch die Zurückführung darauf oft die wunder-
barſten Erſcheinungen, welche den größten Weiſen des Alterthumes rein un-
erklärlich waren, bei den neueren Naturforſchern wenigſtens einen Schlüſſel
finden, der, wenn er auch das geheimnißvolle Schloß noch nicht völlig öffnet,
doch die Möglichkeit der einſtigen Oeffnung zeigt. Es durchſtrömt nämlich,
wie nicht zu bezweifeln iſt, ein elektro-magnetiſches Fluidum unſere feinſten
Nervenkanäle. Die Batterie liegt im Kopfe. Deßwegen ſcheint auch der
weiſe Schöpfer ſämmtliche Organe der äußern Sinne im Kopfe vereinigt zu
haben. Durch den immer fortdauernden gelinden Nervenreitz, welchen dieſe
Ringe in Folge ihres Rapportes mit dem elektriſchen Fluidum im thieriſchen
Körper hervorbringen, wirken ſie ganz analog mit einem Blitzableiter, wo-
durch ſie die Nerventhätigkeit in ihrer Normalität erhalten. Schließlich ver-
weiſe ich hier auf meine beigelegten Abbildungen, worauf die oft erwähnten
Ringe in doppelter Form zur Anſchauung gebracht werden, nämlich ſo, wie
ich ſie urſprünglich in Lahore und dann, aus Rückſichten auf äußere Eleganz,
hier in Wien habe anfertigen laſſen.
Im Jahre 1849, dem letzten Jahre meines Dienſtes in Lahore, erſchien
in den engliſchen mediziniſchen Zeitſchriften die Beſchreibung eines galvaniſch-
elektriſchen Apparates, welcher aus einer Zink- und Silberplatte beſteht, die
vermittelſt eines Silberdrathes vereinigt ſind, und die Schilderung der Heil-
wirkungen deſſelben, beſonders bei bösartigen Geſchwüren und ähnlichen Fäl-
len. Dies veranlaßte mich ſofort auch in Lahore Verſuche damit anzuſtellen,
und wirklich hatte ich dabei das Glück, unter andern im Spitale der Ge-
fangenen, dem ſogenannten Dſchailhospitale, zweien Brüdern zwei krebsartige
Geſchwüre an den Füßen in der Zeit von 4 – 6 Wochen vollſtändig zu
heilen; weßhalb ich mir von dieſem einfachen Mittel bei der Heilung ver-
ſchiedenartiger Geſchwüre viel verſpreche.
Zu eben dieſer Zeit traf es ſich auch, daß mir einige ſporadiſche Cho-
154
lerafälle zur Behandlung vorkamen. Da ich die heilſamen Wirkungen des
eben erwähnten Apparates durch die Erfahrung beſtätigt gefunden hatte, und
auch von der Nützlichkeit meiner Ringe bei der Cholera überzeugt zu ſein
glaubte, die ebenfalls nur aus denſelben Metallen beſtanden, wie jene Plat-
ten, ſo beſchloß ich diesfalls bei meinen Kranken damit Verſuche anzuſtellen.
Die Application derſelben hatte zur Folge, daß in überraſchender Schnelle
die gewünſchte Beſſerung eintrat. Natürlich mußte mich dieß auf den Ge-
danken bringen, die ſo lange ungelöſte Räthſelfrage wegen ſicherer Heilung
der Cholera, wenn auch nicht ganz, doch zum größten Theile gelöſt zu haben.
Dies bewog mich bei meiner jetzigen Anweſenheit in Wien, wo bekanntlich
während des ganzen Frühjahres und Sommers die Cholera zahlreiche Opfer
forderte, bei einem hohen Miniſterium des Innern um die Bewilligung ein-
zuſchreiten, einige in einem hieſigen Spitale mir zuzuweiſende Cholerakranke
nach meiner Art behandeln zu dürfen, was ich auch erlangte. Jedoch war
zwiſchen der Zeit meines Einſchreitens, welches in der Periode geſchah,
als die Cholera am heftigſten wüthete, und jener der Bewilligung eine bedeu-
tende Friſt verſtrichen, ſo zwar, daß die Seuche bereits ſich ihrem Erlöſchen
näherte, und nicht mehr ihren Urtypus an ſich trug. Es wurde mir demnach
behufes meiner Behandlungsmethode das allgemeine Krankenhaus auf der
Wieden als Wirkungskreis angewieſen. Ich erhielt daſelbſt bei meinem erſten
(Erſcheinen mehrere Erkrankte, von denen ein Theil bereits dem Tode unrett-
bar anheim gefallen, der andere aber angeblich auf dem Wege der Beſſe-
rung begriffen war. Daß ich unter dieſen Umſtänden meine Heilmethode
nicht in Anwendung bringen konnte, liegt am Tage. Späterhin wurden drei
neue Patienten, von denen der Gine bereits ſterbend überbracht wurde, mei-
ner Obſorge übergeben. Wie es geſchah, daß der Eine von den letzten
Zweien den Tag nach ſeinem Eintreffen im Spitale ſtarb, der Andere hin-
gegen, eine böhmiſche Handlangerin, die von einem echten Choleratyphus
ergriffen war, eilf Tage hindurch dem Leben erhalten wurde, darüber habe
ich den betreffenden Behörden bereits ausführlichen und, wie ich hoffe, genü-
genden Bericht erſtattet. Da ich für kein ausſchließend ärztliches Publi-
kum, ſondern für Leſer aller Klaſſen ſchreibe, ſo wird man es ganz in der
Ordnung finden, wenn ich hier darauf verzichte, in alle Einzelheiten ein-
zugehen.
Gleichermaßen verſuchte ich in Lahore auch unter Einwirkung des Chloro-
form zu operiren, und that dieß an Einem Tage mit zwei Knaben, die am Stein
litten. Beide operirte ich mit dem Apparatus altus in Gegenwart des Doktors
Hathaway, des Wundarztes der Reſidenz. Leider hatte aber die Operation
des Einen durchaus nicht den erwarteten Erfolg. Es dürfte dies dem fata-
len Umſtande zuzuſchreiben ſein, daß das Steinchen an die innere Schleimhaut
155
der Blaſe etwas angewachſen war – einer von jenen Fällen, die faſt alle einen
ungünſtigen Ausgang zu nehmen pflegen – wozu wohl auch beigetragen haben
mag, daß der Operirte gleich nach der Operation von ſeiner Mutter heim-
ſicherweiſe Butter mit Zucker bekommen hatte, in der irrigen Abſicht, ihn zu
ſtärken. Der Kleine bekam ſofort ein hartnäckiges Erbrechen, wozu ſich Aengſt-
lichkeit und Auffahren aus dem Schlafe geſellte. Am vierten Tage hatte er
bereits ausgelitten, indeß der andere, von dem man es am wenigſten hätte
hoffen können, ſeiner Geneſung ſichtlich entgegen ſchritt. Ein Jahr vorher
hatte ich, unterſtützt vom Doktor Andr. Hening, einen Knaben gleichermaßen
mit einer Steinaffektion mit demſelben Bauch- und Blaſenſchnitte vermittelſt
Aethereinathmung operirt, wodurch er drei Tage hindurch ſchlafbetäubt blieb,
was eine Nachwirkuug des Aethers war. Deſſen ungeachtet erfolgte die Hei-
lung in Bälde, obwohl zwei große Steine im Blaſenhalſe eingezwängt ſich
befanden, die wir nur mit vieler Mühe herausbekommen konnten. Bemer-
kenswerth iſt hiebei, daß mein überaus geſchickter Kollega im Verlaufe
der Operation bereits Zweifel zu hegen anfing, ob überhaupt ein Stein
vorhanden wäre. Deſſen ungeachtet fanden ſich am Ende ſtatt eines deren
zwei von ungewöhnlicher Größe in Berückſichtigung des zarten Alters des
Knaben im Blaſenhalſe zuſammengedrängt, ein neuer Beweis, wie ſehr man
bei ſolchen Gelegenheiten dem Irrthume ausgeſetzt iſt. Was – mich anbelangt,
ſo bin ich mehr für die Aethereinathmung als für die gewaltſame Betäubung
mit Chloroform, wiewohl ich nicht läugnen mag, daß auch Vieles von einem
guten Präparate abhängt. Doktor Hathaway verrichtete mit demſelben in
meiner Gegenwart mehrere ſehr glückliche Operationen. Unſer Chloroform
war aus der Apotheke von Kanpur. Die erſten Aethereinathmungs-Verſuche
machte ich mit Doktor Hathaway im Dſchailhospitale (Gefängniß-Spital),
wo wir zwei Amputationen an Einem Tage vornahmen, ohne daß die Be-
theiligten dabei irgend einigen Schmerz zu erkennen gaben. Uebrigens bin
ich ſelbſt, gleich einigen Andern, der Meinung, daß ein kleiner Theil des
Chloroform, etwa ein Zehntel, dem Aether beigemiſcht, allerdings eine vortheil-
hafte Kompoſition abgeben mag.
In Lahore lernte ich einen eingebornen muhamedaniſchen Steinopera-
teur kennen, welcher, ſo wie alle übrigen Eingebornen im Oriente, die
Steine auf die alte Celſus'ſche Art im Mittelfleiſche herausſchnitt. Es wer-
den nämlich ein oder zwei Finger der linken Hand wohl eingeölt und
ſoweit als möglich in den Maſtdarm hinaufgebracht, während man mit
der rechten Hand über den Nabel nach unten zu drückt, auf dieſe Art den
Stein mit den im Maſtdarme befindlichen Fingern zu fühlen beginnt, ihn
ſodann herabzieht, und im Mittelfleiſche herausſchneidet. Sind ſie jedoch
nicht im Stande, ihn herabzubringen, was bei Erwachſenen oft der Fall
156
iſt, ſo laſſen ſie ihn darin, indem ſie weder das Sondiren, noch das
Katheteriſiren, noch die Lateraloperation verſtehen. Ihre Wunden heilen
ſie per primam intentionem leicht zu, nicht ſelten bleiben jedoch Harnfiſteln
zurück. Todesfälle ergeben ſich in der Regel wenige.
Auch eingeborne Augenoperateure gibt es in Lahore, ſowie überhaupt
im Morgenlande, die gleichfalls zum größten Theile Bekenner des Islam ſind.
Sie ſitzen meiſtens in den Straßen und operiren mit plumpen Inſtrumenten.
Es iſt daher leicht erklärlich, daß ſie trotz aller theoretiſchen Kenntniſſe, die
ihnen nicht abzuſprechen ſind, doch weit mehr Patienten völlig blind als
ſehend machen. Den grauen Starr können ſie nur niederdrücken, zu welchem
Behufe ſie zweier Inſtrumente ſich bedienen, nämlich einer Lanzettenſpitze
und eines Pfriemens.
Die 3 Dſcherah's (eingeborne Wundärzte), Muhamedaner gleich den
übrigen, die mir der Derbar als Gehilfen für meine Krankenhäuſer, das
Gefängnißſpital und das allgemeine Krankenhaus, beigegeben hatte, wußten
auch nicht viel, und beſaßen außer einigen Salbenbüchſen nur noch Barbier-
meſſer, Lanzetten nach ihrer Art, Zahnreißzängelchen und Schröpfköpfe,
Ku zeh genannt. Von größeren Operationen verſtanden ſie nicht das Min-
deſte. Nicht einmal eine Arterie wußten ſie zu unterbinden, und eine Am-
putation hatten ſie ihr Leben lang nicht geſehen. Meine Steinſchnitte, be-
ſonders jene mit dem Apparatus altus, ſchienen ihnen anfänglich an das
Wunderbare zu gränzen. Bald aber lernten ſie das Einimpfen der Kuh-
pocken, das Waſſerabzapfen bei Waſſerſüchtigen u. ſ. w.
Im Pendſchab betreibt man von Seite der Eingebornen eine Art von
thieriſchen Magnetismus, den man Dſcharu oder Manter heißt. Er wird
gebraucht gegen entzündliche rheumatiſche und nervöſe Schmerzen, vorzüglich
am Kopfe, als: an den Augen, den Ohren, den Zähnen u. ſ. w. Der
Operirende, Mann oder Frau, ſetzt ſich dem Patienten gegenüber, einen
grünen Aſt oder ein Stäbchen in der Hand haltend. Mit dieſem treibt er
ihm, ſeiner Verſicherung nach, die böſen Geiſter aus dem leidenden Theile,
indem er denſelben mittelſt ſeines Inſtrumentes fortwährend abwärts ſtreicht.
Dabei macht er, wie man ſich leicht denken kann, allerlei Hokus Pokus,
murmelt ſonderbar klingende Wörter zwiſchen den Zähnen, und bläßt von
Zeit zu Zeit den leidenden Theil an.
Auf den Puls hält man im Morgenlande ſehr viel, und der Glaube,
daß man aus demſelben jedes geheime Leiden zu ergründen vermöge, iſt all-
gemein verbreitet. Nicht minder iſt auch die Uroſkopie (Harnbeſchauung)
bei den Hakims in hoher Geltung. Oft habe ich mich bei ärztlichen Bera-
thungen der Hakims des Lachens nicht enthalten können und mir im Stillen
gedacht, daß man, wenn man zwiſchen Wölfen iſt, mit ihnen heulen – wenn
157
auch nicht heilen – müſſe. Eines Tages berathſchlagten wir uns in einem
ſolchen Conſilium über die Kur eines hartnäckigen Nachtrippers, wobei ein
Hakim das örtliche Balneum Cucurbitae Citrulli vorſchlug. Es ſollte näm-
lich eine Waſſermelone geöffnet, der Inhalt derſelben tüchtig zuſammen ge-
rührt, und das Membrum virile unà cum scroto hineingehalten werden.
Ein Anderer, der ſich auf ſeine Meiſterſchaft viel zu Gute zu thun ſchien,
brachte ein nach ſeiner Anſicht noch beſſeres Mittel aufs Tapet, von dem er
das Probatum est beſonders hervorhob. Dieſes hochgerühmte Mittel beſtand
darin, eine in Teig eingemachte Zuckermelone zu braten, und ſolange ſie
noch lauwarm ſei, ein Loch darin anzubringen; per quod foramen penis
erectus inserendus et Semen virile injiciendum esset. – Risum teneatis,
amici! –
Wir hatten jedoch weder dieſes noch jenes Mittel anzuwenden nöthig, indem
nebſt einigen Einſpritzungen von Zink- und Kupferſulphatauflöſungen, Pillen
aus Kampher, Convolvulus argenteus, Opium Pyrethrum und Zedoaria,
welche ein Piſchauer-Hakim verordnet hatte, die gewünſchte Wirkung hervor-
brachten, und den Patienten binnen 4 Wochen vollkommen herſtellten.
Dergleichen ärztliche Berathungen geſchahen faſt immer in Gegenwart
des Patienten, damit er ſich über das, was ihm am beſten gefalle, ſelbſt
ausſprechen könne. Wenn nur die Hakims beiſammen waren, bediente man
ſich der perſiſchen Sprache, wobei man die techniſchen arabiſchen Ausdrücke
gebrauchte, die kein Patient verſtehen konnte. Waren aber auch Hindu-
Aerzte oder Pindets (Sterndeuter) dabei, was, im Vorbeigehen geſagt, bei
Vornehmen faſt immer der Fall iſt, ſo bediente man ſich des indiſchen Idioms,
weil die Indier mit dem Perſiſchen in der Regel nicht vertraut ſind.
Das Almoſengeben iſt zwar bei jeder Krankheit üblich, am meiſten aber da,
wo das Leben in Gefahr ſteht. Deswegen ſieht man auch vor den Häuſern
ſolcher Patienten zumal, wenn ſie der wohlhabendern Klaſſe angehören, mei-
ſtens eine Menge Volkes, insbeſondere Arme, Fakire und Braminen. Bei
chroniſchen Krankheiten wird vor der Hand die Trifelkur (Myrobalanen-Zu-
ſammenſetzung), und das darauf folgende Frühjar die Tſchobtſchinikur (Smi-
lax-China-Decoct) angewendet. Dieß iſt ihr letzter Hoffnungsanker, und ſie
ſtehen dießfalls ſo ziemlich in Einer Parallele mit den europäiſchen Aerzten,
die in jenen Fällen, wo ſie bei ihren Patienten mit der lateiniſchen Küche
nichts mehr ausrichten, ſelbe in irgend ein Bad ſchicken.
Ich habe bereits früher einigemale des von mir errichtenden Irrenhau-
ſes in Lahore erwähnt. Ich fühle mich daher gedrungen, meine verehrten
Leſer mit der nähern Veranlaſſung hiezu bekannt zu machen, beſonders da
ſich bei der bisherigen Beſprechung ausſchließlich ärztlicher Gegenſtände die
paſſendſte Gelegenheit hiezu darbietet.
158
Der damalige Polizei-Director, Major Mac-Gregor, wurde eines Tages,
als er ſo eben im Bazar vorüberritt, von einer beinahe ganz entblößten Frau
angehalten, welche für närriſch galt. In Folge dieſes unangenehmen Vor-
falles ertheilte der engliſche Reſident dem Derbar den Befehl, künftighin Irr-
ſinnige durch Einſperrung unſchädlich zu machen. Hiebei zog man mich zu
Rathe, und das Ergebniß war, daß ich derlei Leute in mein Krankenhaus
aufzunehmen hätte. Demgemäß wurden mir von nun an mehrere ſolcher
Unglücklicher zugeführt. Gewöhnlich wurden ſie von einem großen Zuge neu-
gieriger Zuſchauer begleitet. Ich gab mir alle mögliche Mühe in dieſer Be-
ziehung zu thun, was Menſchlichkeit und Pflicht gebot; und wirklich gelang
es mir, innerhalb der Zeit von 2 Monaten die erſten Fünf mir Uebergebe-
nen gänzlich herzuſtellen, was ich pflichtſchuldigſt dem Radſcha Tetſcha-Sing
anzeigte. Er ertheilte mir den Befehl, ſie bei nächſter Gelegenheit im Der-
bar in der Reſidenz in Anarkhali vorzuſtellen. Ich führte ſie hin. Man
hatte jedoch, obgleich ich es anzeigte, keine Luſt ſie zu ſehen, und ſchien die
ganze Sache mit größter Theilnahmsloſigkeit aufzunehmen. Dadurch wurde
es mir klar, daß meine Zeit hier vorüber ſei, und ich nichts Beſſeres thun
könne, als wieder nach Hauſe, d. i. nach Europa, zurückzugehen. Eben ſo
wenig glaubte ich jene Gehilfen erwarten zu dürfen, die ich mir mit Er-
laubniß der Regierung verſchrieben hatte, nämlich einen Apotheker und
einen Wundarzt. Beide hatten von mir 3,000 Gulden C. M. aus meinem
Sacke für Reiſekoſten erhalten, und ich war Willens, ſie vom eigenen Ge-
halte zu beſolden, indem der vielen Geſchäfte halber meine Geſundheit
bereits zu leiden anfing, ſo, daß ich mich wirklich nach etwas Ruhe ſehnte.
Daß man meine geheilten Irrſinnigen in der Reſidenz nicht hatte ſehen wol-
len, hielt mich nicht ab, ſie in der Feſtung im Derbat vorzuſtellen, worauf
ich angewieſen wurde, die Wiederhergeſtellten in ihre reſpectiven Ortſchaften
zurückzuſchicken. Die Frau, die den Polizeidirector auf ſeinem Ritte durch
den Bazar angehalten hatte, führte ich zu dem Major Mac-Gregor ins
Kotſcheri (Verſammlung im Office). Man hatte ſie mir in einem elenden
Zuſtande, ohne Kleidung, gebunden wie ein wildes Thier, überbracht. Jetzt
ſah ſie recht hübſch aus. Ich hatte ſie ganz weiß kleiden laſſen. Ohne daß
ihr Jemand einen Platz zum Sitzen angewieſen hatte, ſetzte ſie ſich ganz be-
ſcheiden zwiſchen die Seriſchtedars , oder Schreiber nieder, und verhielt ſich
anſtändig und ruhig. Die Leute ſahen ſich zuerſt unter einander, dann die
Frau an, und ſagten zuletzt: Es iſt doch die nämliche Frau! Selbſt Major
Mac-Gregor ſchien darüber verwundert und fragte mich, was ich mit ihr
gemacht hätte, daß ſie ſich nun ſo ruhig verhielte.
Durch Reinlichkeit, war meine Antwort, einige Arzenei, Sturzbäder,
entſprechende Kleidung, gute Nahrung, Aufheiterungen, Zerſtreuungen, Be-
159
ſchäftigungen, Geſchenke, Verſprechungen u. ſ. w.; verbunden mit einer fort-
währenden freundlichen theilnehmenden Behandlung, gelingt es mir faſt im-
mer, ſolche unglückliche Geiſteszerrüttete zur Vernunft zurückzuführen. Ich
ſchlage ſie nicht; ich mißhandele ſie nicht; und bringe ſie bloß in eine Lage,
in welcher ſie, ſo lange ihre Vernunft geſtört iſt, weder ſich, noch Andern zu
ſchaden vermögen. Dieſe Erklärung erfreuete ſich des ungetheilten Beifalles
des Majors. Die Frau, um die es ſich handelte, war nahe an den Vier-
zigen, und, als man ſie mir übergab, ſo wüthend, daß man ſie allgemein
fürchtete. Sie ſprang herum, ſchlug um ſich, und würde mit Steinen und
andern Projektilen auf Jedermann geworfen haben, wenn ſie nicht gehindert
geweſen wäre. Allein es dauerte nicht lange, ſo wurde ſie ſo geduldig wie
ein Lamm. Auch das tolle Herumſpringen hörte auf, und ſie war kaum im
Stande zu gehen. Bei näherer Unterſuchung entdeckte ich, daß ſie veneriſch
war. Auf meine Frage, ſeit wann ſie an dieſem Uebel leide, erwiederte ſie,
daß es ein altes ſei. Vermuthlich hatte ſie eine Lues occulta mitgebracht,
die auch Urſache ihrer Geiſteszerrüttung geweſen ſein mochte. Nur erſt durch
deren wirklichen Ausbruch kam ſie wieder zur Vernunft. In wie weit die
Ginimpfung der Syphilis in derlei Fällen nützlich ſei, habe ich leider! un-
verſucht gelaſſen. Dieſe Frau erzählte uns eine ganz eigene Geſchichte, welche
ſie als die Veranlaſſung zu ihrem Irrſinne anſah. Sie ſagte nämlich, ſie
hätte ihr Vermögen für eine Schwiegertochter, die Frau ihres einzigen Soh-
nes, ausgegeben, und als die Braut ins Haus gekommen wäre, ſo ſei ſie
ein Hermaphrodit geweſen. Sie habe bei dem Kardar (Oberbefehlshaber)
des Dorfes ihre dießfällige Klage angebracht, ohne ein Recht zu finden, weil
derſelbe ſich zu der Partei gehalten habe, auf deren Seite ſich das meiſte
Geld befand. Dieß habe ſie bewogen, in die Stadt Lahore zu den Saheb
Log (gnädigen Herrn, d. i. den Engländern) klagen zu gehen, wo ſie den
Verſtand verloren hätte. Deſſen ungeachtet habe ſie die rechte Perſon, den
Polizeidirektor, im Bazar angehalten, vermuthlich auf die Mittheilung von
Jemandem, daß dieſes der Gerichtsherr wäre, an den ſie ſich wenden müſſe.
In Lahore habe ich mehrere Hermaphroditen geſehen, die dort das Recht
beſitzen, bei Geburts- und Hochzeitsfeierlichkeiten zu gratuliren und Geſchenke
zu verlangen, wovon ſie leben. Die Geburtsfeierlichkeiten beziehen ſich jedoch
immer auf einen Sprößling männlichen Geſchlechtes, weil bei der Geburt
eines Mädchens niemals eine Feier Statt findet. Ja man geht ſogar ſo
weit im Falle der Geburt eines Mädchens, die Sache geheim zu halten, und
die Meiſten von den Einwohnern Lahore's ohne Unterſchied, ob Muſelmann,
Sihk oder Hindu, ſind froh, wenn das neugeborne Mädchen bald wieder aus
dem Leben ſcheidet. Es würde ſogar für eine Beſchimpfung angeſehen wer-
den, wenn man Jemanden zur Geburt eines Mädchens beglückwünſchen wollte.
160
(Es iſt mir unendlich leid, daß ich eine Thatſache erzählen muß, welche dem
ſchönen Geſchlechte Europas nicht ſehr ſchmeichelhaft klingen wird, allein die
erſte Pflicht des Geſchichtſchreibers iſt – Wahrheit. Und wollen unſere
Schönen die Urſache einer ſo ſeltſamen Sitte genauer wiſſen, ſo dürften
ſie ſich nur bei dem erſten beſten Hindu anfragen, der ſie auf eine ſehr un-
galante Weiſe dahin beſcheiden würde, daß ein Sohn das Vermögen ins
Haus bringt, während eine Tochter es aus demſelben davon trägt.
Einer von den oberwähnten fünf geheilten Irrſinnigen war ein Schwa-
ger des Maharadſcha Rendſchit-Sing, nämlich: Mirza, ein Bruder der be-
rühmten Gulbegum. Er liebte das Tſchersrauchen, und zankte jedesmal mit
ſeinen Geſchwiſtern, dem Nobab und der Gulbegum, wegen der Güter ſich
herum, die ihnen Rendſchit-Sing geſchenkt hatte. Er war rückfällig gewor-
den, weßhalb ſie ihn abermals bei mir einſperren ließen, wo er auch ſo lange
blieb, bis er ihnen feierlich und ſchriftlich verſprochen hatte, nie wieder Tſchers
zu rauchen oder mit ihnen ſich zu zanken. In Folge deſſen nahm ihn die
Gulbegum zu ſich in die Feſtung, um ihn beſſer zu überwachen. Daſelbſt
fand ich ihn zufällig nach mehreren Monaten im vollkommen geſunden Zu-
ſtande.
Es ſcheint mir hier, da ich des Tſchersrauchens erwähnt habe, der ſchick-
lichſte Ort zu ſein, über einige betäubende Genüſſe der Eingebornen, zur
Verſtändigung meiner geehrten Leſer das Nöthige beizufügen. Ein angeneh-
mes berauſchendes Getränke bereiten die Eingebornen im Pendſchab aus dem
Hanfkraute. Es wird vorzüglich von den Nahengs, den Fakiren und Leuten
der ärmeren Klaſſe überhaupt ſtark genoſſen, indem ſie den koſtbaren Spiritus
nicht ſo leicht ſich verſchaffen können. Auch ſolche, welche den Genuß des
Opiums und der Mohnköpfe meiden, halten ſich an den Hanfkrauttrank; denn
es iſt bekannt, daß derjenige, der an Opium gewöhnt iſt, täglich ſeine be-
ſtimmte Doſis haben muß, wenn er nicht Schmerz in den Gliedern empfinden
will. Das iſt nun aber nicht der Fall mit dem Hanfkrauttranke, welchen
man trinken kann, wann man will, und dabei auch ausſetzen, ſo lange man
will; und es ſcheint mir, daß er einer der am wenigſten ſchädlichen betäu-
benden Genüſſe iſt. Die Beliebtheit dieſes Trankes, beſonders, wie ich be-
reits angedeutet habe, unter den ärmeren Schichten der Bevölkerung hat die
vormalige Regierung von Lahore bewogen, zum Zwecke der Bereitung des-
ſelben täglich zwei Rupien zu widmen. Unfern des Delhi-Thores an der
Hauptſtraße, im Oſten der Stadt, und ganz nahe an meinem Krankenhauſe,
war der Ort, Seid Gendſch genannt, wo dieſes Getränk unentgeldlich
vertheilt wurde, was ſich zumal die Nahengs, welche ſich daſelbſt eingeni-
ſtet hatten, trefflich zu Nutze machten. Ich ſelbſt habe mehrere Male ſo-
wohl an mir, als auch an meinen Leuten und an Freunden Verſuche da-
161
mit angeſtellt und gefunden, daß der Rauſch nach einer halben Stunde auf
den Genuß anfängt, uud drei Stunden lang währt, worauf ein Schlaf er-
folgt. Tages darauf befindet man ſich eben ſo wohl, wie gewöhnlich, ohne
Kopfſchmerz, ohne Schwindel, ohne Ueblichkeiten, u. dgl., wie es nach dem
Wein- oder Spiritusrauſche häufig der Fall iſt. Während des Rauſches ſelbſt
hat man guten Appetit, iſt fröhlich, lacht, ſcherzt und ſchwazt eine Menge
tolles Zeug zuſammen. Wenn man auch etwas zu viel ißt, ſo hat man deß-
halb nichts von Magenbeſchwerden zu befürchten, indem die Verdauung ganz
geregelt vor ſich geht, und keine Hartleibigkeit zurückbleibt. Im Bengal
Dispensatory pag, 584 heißt es in dieſer Beziehung: dieſes Getränk iſt mei-
ſtentheils bezaubernd in ſeinen Wirkungen, und erweckt eine entzückende Fröh-
lichkeit, die Einbildung eines hohen Ranges, ein Gefühl von Fliegen und
Schweben in der Luft, eine beſondere Eßluſt, und heftige priapeiſche Wünſche.
In demſelben Diſpenſatorium lieſt man ferner pag. 594: In mehreren Fäl-
len von akuten und chroniſchen Rheumatismen waren Halbgrangaben des
reſinöſen Extraktes dieſer Pflanze von faſt ähnlichen Wirkungen begleitet,
nämlich: von Schmerzlinderung, merklicher Vermehrung des Appetites, aphro-
diſiſchen Gelüſten und großem geiſtigen Frohſinn. Ebenda pag. 604 findet
man Folgendes angedeutet: Geiſteszerrüttungen, durch anhaltende Hanfkraut-
berauſchungen verurſacht, hat man mit blaſenziehenden Pflaſtern auf dem
Nacken, durch Setzung von Blutegeln auf die Schläfe und ekelerregende Ga-
ben von Brechweinſtein mit Salz-Purgativen geheilt. Die gewöhnliche Be-
reitungsart des Hanfkrauttrankes iſt nachſtehende: Man wäſcht eine beliebige
Menge des getrockneten Hanfkrautes in einem Gefäße mit kaltem Waſſer recht
gut aus, um es ſowohl von den oben aufſchwimmenden leichtern Blättern,
Samenkörnern und Stengeln, als auch von der auf dem Boden ſich ſammeln-
den Erde zu reinigen, preßt es dann aus, trocknet es in der Sonne, und
bewahrt es zum Gebrauche auf. Für Anfänger iſt ein bis drei Scrupel ge-
nug; nur daran Gewöhnte können zwei bis vier Drachmen pro dosi vertra-
gen, in ſeltenen Fällen wohl auch die doppelte Gabe, nämlich 1 Unze. Die
Anfertigung deſſelben geſchieht von der Mehrzahl, indem man das gereinigte
Hanfkraut mit einigen Pfefferkörnern in einer großen irdenen Schale ver-
mittelſt eines langen hölzernen Reibers gut zerreibt, was man dadurch er-
zweckt, daß man nach und nach immer Waſſer zugießt. Iſt Alles zu einer
feinen breiartigen Maſſe zerrieben, ſo kommt noch allmälig ein halbes Pfund
Waſſer dazu. Verſetzt man gleich Anfangs das Hanfkraut auch noch mit
Mandeln, Melonenſamen, Kürbisfernen u. dgl., wie auch mit Zucker und
Spiritus oder Milch anſtatt mit Waſſer; ſo erhält man ein noch köſtlicheres
Getränke. Die verriebene Maſſe wird ſodann durch eine grobe Leinwand durch-
geſchlagen, ſo, daß der feine Theil des Krautes dabei bleibt, der, ehe er ſich
Reiſeerlebniſſe. 11
162
zu Boden ſetzen kann, ſogleich getrunken wird, indem die Wirkung größten-
theils durch den Satz hervorgebracht wird, oder, beſſer geſagt, durch die har-
zigen Theile des Krautes, die im Waſſer nur in geringer Menge auflösbar
ſind, weßwegen man auch mit der Butter, in welcher ſich dieſer letztere voll-
kommen ſolvirt, den ſogenannten Madſchun verfertigt, was eine aromatiſche
Confectio cannabis indicae iſt, die in einem großen Theile Aſiens, wie: in
der Türkei, in Arabien, in Perſien, in Indien, und eben ſo auch in Egyp-
ten, allbekannt iſt, und unendlich oft mißbraucht wird. Einige thun zum
Madſchun auch Stechapfelſamen (Semina daturae stramonii), wodurch die
Wirkſamkeit deſſelben bedeutend erhöht wird. Gewöhnlich nimmt man gleiche
Theile vom gereinigten Hanfkraute und Butter, die man mit einer beliebigen
Menge Waſſers in einem Keſſelchen über gelindem Feuer ſo lange wallen
läßt, bis das Waſſer eingekocht iſt. Hierauf preßt man die im Kraute be-
findliche noch heiße Butter gewaltſam durch eine locker gewebte Leinwand in
ein untergeſetztes Gefäß mit kaltem Waſſer, und wäſcht dann dieſelbe, die
nun eine grüne Farbe angenommen hat, auch noch mit gemeinem oder noch
beſſer, mit Roſenwaſſer aus. Oder man kocht eine beliebige Menge von ge-
reinigtem Hanffraute in einer Flüſſigkeit, die zur Hälfte aus Milch, zur Hälfte
aus Waſſer beſteht, ſo lange ein, bis die Halbſcheid davon verdunſtet iſt,
und ſeihet den Reſt durch, welcher ſodann geſäuert wird. Nun ſchlägt man auf
die gewöhnliche Art aus dem Coagulum die Butter, die den harzigen Theil
des Krautes aufgelöſt enthält. Iſt die Butter konzentrirt, ſo ſind 5 bis 10
Grane davon eine hinlängliche Doſis. Mit Gewürzen, als z. B. Pfeffer,
Zimmt, Safran und Zucker, kann man ſich vermittelſt Fiſchleim oder Tra-
gantſchleim eine Maſſe verfertigen, woraus man Trochisken von einer Drachme
macht, die ich in meinen frühern Jahren in Lahore ſtark verwendete. Freilich
habe ich ſie nur Muſelmännern geben können, indem die Sihks und die Hin-
dus keine angemachten Medizinen aus Europäerhänden einnehmen wollen,
dazu ihre eigenen Gefäße und ihr Waſſer haben, und obendrein die Medi-
zinen in Pulverform verlangen. Doch auch dieſe Schwierigkeit wurde ſpäter
gehoben, als das von mir gegründete allgemeine Krankenhaus, in welches
Patienten jeder Nation Aufnahme fanden, für Leidende aller Art geöffnet
wurde. Denn die Landesregierung fand ſich der herrſchenden Religionsbe-
griffe wegen bewogen, mir eine Anzahl Hindus zuzuweiſen, durch welche die
Arzeneien bereitet wurden, und mir ſogar das hiezu nöthige Genga-Dſchel,
d. i. Gangeswaſſer, zu übermittelu.
Was die Zubereitung des ſogenannten Tſchers (Churrus) betrifft,
deſſen ſich meine verehrten Leſer noch aus der vorhergegangenen Erzählung
erinnern werden, ſo kann ich ihnen darüber Folgendes berichten. Zu den
gemeinſten Bereitungsarten wird gerechnet, wenn man das friſche, gereifte
163
Kraut in einem Gefäße über gelindem Feuer erwärmt, dann ſtampft, und es
dadurch in eine Maſſe verwandelt. Eine beſſere Art iſt die, daß mehrere
Perſonen in Lederbeinkleidern durch die Hanffelder gehen, ſo zwar, daß ſie
beſtändig an den Hanfpflanzen ſich anſtreifen. Auf dieſe Weiſe ſetzen ſich
eine Menge harziger Theile, ſowohl an das Leder der Beinbedeckung, als
auch an die entblößten Partien des Körpers an, worauf ſie abgeſtrichen, ge-
ſammelt und in eine Maſſe geformt werden. Die beſte Bereitungsart hin-
gegen iſt unſtreitig diejenige, wobei man die harzigen Pflanzentheile auf eine
vorſichtige Art bloß mit den Händen abſtreift. In den Bazaren Indiens
verkauft man die verſchiedenen Arten des Tſchers auch unter verſchiedenen
Namen, wie z. B. unter der Firma eines Buchariſchen, Jarkandiſchen, Kaſch-
mirſchen u. ſ. w. Die allerbeſte Gattung heißt indeß Tſchers-Mumiai, d. i.
wachsähnlicher Tſchers.
Innerlich wird der Tſchers nirgends gebraucht. Ich ſelbſt hingegen
habe dießfällige Verſuche mehrere gemacht. Ueber die dadurch erzielten Wir-
kungen ſo wie über die Eigenſchaften deſſelben verweiſe ich meine geehrten
Leſer auf die in dieſem Werke vorkommende Materia medica.
Die Anwendung des Tſchers beſteht im Rauchen deſſelben. Er wird
mit Tabak gemiſcht, aus dem Hoka (der Waſſerpfeife) geraucht, und das am
meiſten von der ärmeren Klaſſe, von Hindus und Muſelmännern, Fakiren und
Parias, die ſich um den ſtinkenden Hoka herumſetzen, ein Paar Züge aus
derſelben thun, und ſo das Rohr des in der Mitte befindlichen Inſtrumentes
im Kreiſe herumgehen laſſen. Die betäubende Kraft des Tſchersrauchens
äußert ſich augenblicklich, vergeht aber auch eben ſo ſchnell. Nicht ſelten iſt
die Folge des Uebermaßes von dieſem Genuſſe gänzliche Geiſteszerrüttung.
Den Sihks iſt der Tabak verboten, und folglich auch das Tſchersrau-
chen, wobei nothwendig auch Tabak ins Spiel käme. Dafür ſind ihnen aber
der Mohnſaft und alle geiſtigen Getränke erlaubt, woher es kommt, daß
Männer ſowohl als Weiber aus ihrer Mitte von höheren und niederem
Stande Opiophagen ſind.
Man ſagt, daß die Cannabis indica, die unſerer Cannabis sativa
ganz ähnlich ſieht, doch in ihren Eigenſchaften von jener ſehr verſchieden ſei,
wobei noch das merkwürdig iſt, daß die Cannabis iudica in Europa die
Wirkuugen nicht äußern ſoll, welche man in ihrem Vaterlande Indien beob-
achtet. Ja es ſoll ſogar der reſinöſe Extrakt der Pflanze, der unmittelbar
in Kalkutta bereitet worden iſt, in London ſich ganz wirkungslos gezeigt ha-
ben. Verhält ſich dieſes wirklich ſo, ſo würde ich den Grund davon entwe-
der im Klima Indiens, oder aber auch im Waſſertransporte ſuchen, indem
ich ſelbſt die Erfahrung gemacht habe, daß mir auf meiner letzten viermonat-
lichen Seereiſe viele Arzeneien durch die Seeluft verdorben ſind. Uebrigens
11 -
16-
entſteht noch die Frage, ob unſere Cannabis sativa in Indien nicht viel-
leicht auch die Wirkung der Cannabis indica haben würde, da ſie ihr ſo
ausnehmend ähnlich ſieht. Nur was den Samen anbelangt, finde ich, daß
die Körner der indiſchen Cannabis viel kleiner ſind, als die der europäiſchen.
Ein anderes Betäubungsmittel, und zwar ein viel ärgeres als das frü-
here, iſt das Opium. Da dasſelbe im Allgemeinen und im Beſondern ohne-
hin zur Genüge bekannt iſt, ſo kann ich mich füglich einer nähern Beſchrei-
bung der Wirkungen deſſelben entſchlagen, zumal, da in meiner Materla me-
dica das Nöthige darüber beigebracht werden wird. Ich will mich daher nur
auf den Mißbrauch deſſelben beſchränken, und darauf aufmerkſam machen,
daß die Eingebornen Oſtindiens die Art und Weiſe genau kennen, ſich mit
dem Mohnſafte dergeſtalt zu vergiften, daß jede ärztliche Hilfe vergeblich iſt.
Um nur ein Beiſpiel hievon anzuführen, werde ich meinen geehrten Leſern
von einer Frau erzählen, die ſich kurz vor der Vereinigung des Pendſchab
mit den Beſitzungen der oſtindiſchen Kompagnie auf eine ſolche Art vergif-
tete. Hiezu nehmen ſie Mohnſaft in Oel aufgelöſt ein. Dieſes that auch die
gedachte Frau. Das Motiv hiezu war weibliche Eiferſucht, indem ihr Mann
außer ihr noch eine andere Frau hatte, von der ſie glaubte, daß ſie ſeine
Liebe in höherm Grade beſitze. Zu dieſer Frau wurde ich von Polizei we-
gen hin verlangt. Ich fand ſie, nachdem ſchon eine Stunde ſeit dem Ge-
nuſſe des Opiatöles verſtrichen war, nicht nur bei vollem Bewußtſein, ſon-
dern auch im ungeſtörten Gebrauche ihrer Vernunft. Beides war der Fall
bis zu ihrem letzten Athemzuge. Sie ſaß auf ihrem Bette, und erzählte ganz
ruhig, was ſie gethan hatte. Ich fing die Behandlung, um ja keinen Angen-
blick Zeit zu verlieren, ſogleich an Ort und Stelle an, worauf ich ſie in mein
Krankenhaus bringen ließ, und ſelbe daſelbſt fortſetzte. Allein es war keine
Rettung möglich; denn noch vor Ablauf von 24 Stunden fiel ſie aus der
ſitzenden Stellung wie vom Schlag gerührt nach rückwärts, und war in die-
ſem Momente todt. Sie hatte bloß über ſtarke Schmerzen in den Gliedern
geklagt, und wollte fortwährend von ihrem Sohne gedrückt und gekneipt ſein.
Perſonen, die vom Opium oder vom kalten Aufguß über Mohnköpfe
ablaſſen wollen, und ſich den Mißbrauch des einen oder des andern abzuge-
wöhnen wünſchen, räth man, einen großen Quitenapfel zu nehmen, in
deſſen Mitte ein Loch anzubringen, ihn dann zu wägen und ſoviel Opium
hinein zu thun, als der 10te Theil ſeines Gewichtes beträgt. Nun muß die
Oeffnung wohl verſtopft werden, worauf man ihn in einen Teig einmacht,
und ſo lange in heißer Aſche brät, bis der Teig verkohlt iſt. Jetzt wird
der Apfel herausgenommen, von dem verkohlten Teige gereinigt nnd der
Reſt des Opiums aus der Mitte des Apfels weggethan, indem der wirk-
ſame Theil deſſelben im Apfel eingeſaugt ſich befindet. Von dieſem Apfel
165
ſoll nun täglich ſoviel genoſſen werden, als man früher Opium zu ſich zu
nehmen pflegte. In Buchara ſah ich einen Hakim aus Kaſchgar, der ſich
durch die Kunſt, Opiumeſſer von deſſen Genuſſe zu entwöhnen, berühmt ge-
macht hatte, indem er damit in drei Tagen zum Ziele gelangte. Am erſten
Tage gab er eine Drachme von einem Pulver (vermuthlich Smilax china)
mit Waſſer ein. Am zweiten ließ er vier Pülverchen in dreiſtündigen Inter-
vallen einnehmen; jedes wog zehn Gran, und ſie wirkten betäubend (ver-
muthlich Cortex radicis daturae stramonii mit Zucker abgerieben). Am
dritten gab er ein draſtiſches Purgirmittel, deſſen Hauptbeſtandtheil Semen
crotonis tiglii war, und worauf nach Belieben ein Süßholz-Decoct nach-
getrunken wurde. An dieſem entſcheidenden Tage bekam der Patient nichts
zu eſſen; auch mußte er dieſe drei Tage hindurch ſorgſam bewacht werden,
damit er während der Dauer der Kur keinen Branntwein oder irgend ein anderes
betäubendes Getränke zu ſich nehmen konnte, weil dieſes, ſeiner Ausſage nach
zu jener Zeit die ſchlimmſten Folgen haben würde. Am vierten Tage ließ
man dem Patienten wieder ſeinen freien Willen, und wirklich verlangte er
nun weder Branntwein noch andere Getränke der Art mehr, vor denen er
einen unüberwindlichen Abſcheu bekommen hatte. So entwöhnt man auch in
Europa die Branntweinſäufer von ihrer Trunkſucht, wenn man ihnen jede
Speiſe und jedes Getränke ſo lange mit Branntwein vermiſcht, bis ihnen die-
ſer zum Ekel wird. In einem perſiſchen Buche fand ich folgendes Mittel,
das gleichfalls zu obigem Zwecke anempſohlen wird, und was noch obendrein
den Vortheit hat, daß die Kur an Einem Tage abgethan iſt. Es wird näm-
lich von der kürzlich erwähnten Cortex radicis daturae stramonii, die man
mit Waſſer verreibt, ſoviel eingegeben, daß der Patient ganz berauſcht und
wie toll wird, worauf ihm einige Perſonen am ganzen Körper erwärmtes
Oel einreiben müſſen, was ſo lange fortgeſetzt wird, bis er in Schlaf ver-
fällt. In dieſem verharrt er gewöhnlich 9 Stunden lang. Beim Erwachen
wird der Patient vollkommen einer weinberauſchten Perſon gleichen. Aber
auch ſelbſt dann, wenn der Schlaf von ihm gewichen iſt, müſſen die Oel-
einreibungen noch 1 bis 2 Stunden fortgeſetzt werden, was ihn zuletzt voll-
kommen herſtellt. Man kann zum Oele auch die mehrfach genannte Stech-
apfelwurzel-Rinde nehmen, in welchem Falle man dann die innere Gabe der-
ſelben vermindert. Zum Getränke wird mit Waſſer verdünnte Milch ange-
rathen. – Unter den vielen Mitteln der orientaliſchen Arzeneikunde, die
vom Opium entwöhnen ſollen, dürfte folgende Miſchung eine der beſſern
ſein: Man nehme Krähenaugen, die in warmer Aſche gebraten, geſchält und
gepulvert wordeu ſind, zwei Qnentchen; vom Wolfsmilchharz und weißen
Pfeffer, beides gepulvert, von jedem zu Einem Quentchen; endlich geläuter-
ten Honig ſo viel genug iſt, um eine Maſſe zu bilden, von der anfänglich
ſo viel eingenommen wird, als die Doſis des Opiums beträgt und dieß täg-
lich um , Gran weniger, ſo, daß in einer Zeit von 2 bis 4 Wochen gänz-
lich damit aufgehört werden kann. Das Decoctum smilacis chinae ſoll hin-
reichend ſein, die Schmerzen in den Muskeln zu verhüthen, die uach einge-
tretener Enthaltſamkeit vom Opium entſtehen, und vielleicht auch jene zu hei-
len, welche ihren Urſprung dem Uebermaß im Genuſſe deſſelben zu verdanken
haben, wie es nun bei der oben angeführten Frau der Fall war. – So könnten
auch die warmen Oeleinreibungen mit und ohne die Datura bei Opiatver-
giftungen verſucht werden. Daß das Narkotin (Opiumſalz), je nachdem es
eingegeben wird, auch ganz verſchiedene Wirkungen hervorbringe, beweiſt fol-
gendes Experiment Magendie's: Ein Gran deſſelben, in Olivenöl aufgelöſt,
tödtete einen Hund in 24 Stunden; allein 24 Grane, in Eſſigſäure auf-
gelöſt, wurden einem andern ohne Nachtheil eingegeben. Im natürlichen
Zuſtande iſt es noch unwirkſamer, ſo zwar, daß 129 Grane als Doſis ein-
gegeben, faſt gar nicht ſchadeten.
Ich habe oben ein Recept eines kaſchgariſchen Arztes, und bald dar-
nach ein anderes nach Angabe eines perſiſchen Arzeneibuches angeführt. Sol-
cher Recevte für die verſchiedenartigſten Fälle könnte ich noch eine Menge
beibringen, die faſt alle das Eigenthümliche an ſich haben, daß ſie ſehr barok
ſind. Ohne gerade läugnen zu wollen, daß Viele derſelben ihrem Zwecke
entſprechen mögen, ſind doch andere wieder von der Art, daß man kaum
begreifen kann, wie ähnliche Albernheiten in das Gehirn eines vernünftigen
Menſchen haben kommen können, was natürlich jeden rationellen Arzt in der
Benützung ſolcher Angaben orientaliſcher und insbeſondere perſiſcher vieux
bouquins ſehr vorſichtig machen muß. Um meinen verehrten Leſern zur einſt-
weiligen Gemüthsergötzung ein kleines Pröbchen ſolcher perſiſcher Weisheit
zu liefern, welche ſich vielleicht auch unſere Wehmütter einſtweilen zur Notiz
nehmen können, um erforderlichen Falles davon einen beliebigen Gebrauch
zu machen, diene Folgendes. Es handelt ſich nämlich um nichts Geringeres
als einen zweimonatlichen Abortus neuerdings anzuſetzen und zur Reife zu
bringen. Zu dieſem Ende, ſagen ſie alles Ernſtes, wickele man den Embryo
in rohe gelbe Seide und laſſe ihn, mit Zucker und Semen sisymbrü iridis
(perſ. Chakſchi) beſtreut, von irgend einer Frau oder einem Mädchen ver-
ſchlingen. Uebrigens, heißt es weiter, ſei es gleich viel, ob das eben die-
ſelbe Frau, die abortirt hat, oder irgend eine andere thue. Läßt man aber
die Operation von einem Mädchen verrichten, ſo müſſe es bereits mannbar
ſein. Der verſchluckte Embryo wird ſich nun, ihrer Verſicherung nach, wieder
anſetzen und gedeihen; und wenn dann endlich im 9. Monate der Schwan-
gerſchaft das Kindlein zum Vorſchein kommt, ſo wird es die Seide, in die
es als Embryo eingewickelt war, an den Füßchen mitbringen. Ich hoffe, die
167
geehrten Leſer werden ſich an dieſer neuen Offenbarung ärztlicher Forſchun-
gen ſicherlich erbaut haben; allein es iſt dabei nicht zu vergeſſen, daß dieſes
exorbitante Mittelchen in einem alten vergilbten Manuſkripte ſich befindet.
Was ſoll man aber dazu ſagen, wenn noch im Jahre des Heiles 1850 im
hochkultivirten Europa, mitten in Deutſchland, in dem intelligenten Weimar
ein mediziniſches Werk im Drucke erſcheinen konnte, welches alle Abſurditä-
ten, die immer in derlei orientaliſchen Handſchriften vorkommen mögen, auf
das Großartigſte übertrifft. Der Titel des in Rede ſtehenden Werkes, welches
ſein Entſtehen ohne Zweifel nur der ſchmutzigſten Spekulation auf fremde
Geldbeutel verdankt, lautet: Die Wunder der Sympathie und des Magne-
tismus u. ſ. w. Von Gerſtenbergk. Man leſe ſelbſt und ſtaune!
Im Hinduſtan, wo die Palme Cocos nucifera zu Hauſe iſt, bedienen
ſich die Bäcker des Saftes derſelben, Toddy genannt, zum Auftreiben des
Teiges. In Lahore, wo der Toddy nicht zu haben iſt, bringen ſie ſtatt
ſeiner verſchiedene Miſchungen von Gewürzen in Anwendung, wodurch ſie
ihn zu erſetzen ſuchen. Vielleicht wird es manchen Herrn oder mancher Dame
in Indien, denen dieſe Zeilen zu Geſichte kommen, lieb ſein zu wiſſen, was
für Spezereien ſie im täglichen Brote und andern Backwerken genießen, weß-
halb ich hier das dießfällige Recept meines hinduſtaniſchen Bäckers beigebe.
Das ſonderbare Gemenge beſteht freilich nur aus unſchädlichen Gewürzen,
die in ſo geringen Quantitäten dazu genommen werden, daß ſie nie der Ge-
ſundheit ſchaden können, wozu auch noch der Umſtand kommt, daß ſie beim
Backen ſich größtentheils verflüchtigen. Das Recept hiezu lautet: Moschus,
Nux moschata, Caryophillus aromaticus, Macis, Cinnamomum, Crocus,
Cardamomum minus, Zingiber, Semen foeniculi, Radix galangae, Con-
volvulus argenteus, Nerium antidysentericum, Ossa sepiae, Tabashir,
Gummi tragacanthi, Mastix, Radix liquiritiae von jedem 1. Skrupel. Einige
nehmen auch noch die Keime von Baumwollſamen, oder die Blüthen von
der Euryale ferox dazu. Dieſe verſchiedenen Spezies werden unter einander
gemengt, zerſtoßen, in einem Schächtelchen aufbewahrt, jedesmal Ein Griff,
beiläufig 1 Skrupel, mit Sauermilch und Griesmehl oder auch nur mit
Weizenmehl in der Quantität von drei Unzen angemacht und in einen Fetzen
gewickelt zu künftigem Gebrauche zurückgelegt. Im Sommer iſt der Sauer-
teig ſchon den folgenden Tag fertig, im Winter aber erſt den dritten Tag.
Hierauf nehmen ſie drei Pfund Griesmehl mit etwas Waſſer, worin Salz
aufgelöſt iſt, machen einen harten Teig, welchen ſie auf einem Brete eine
halbe Stunde lang kneten, und thun gegen das Ende auch noch etwas Zucker
hinzu. Statt deſſen ließ ich für meinen Bedarf ſüße Erdäpfel (Convolvulus
batatas) zu ihrer Jahreszeit dazu nehmen. Dieſe wurden gekocht, geſchält,
zerdrückt, und auf ſolche Art unter den Teig gemiſcht. Sie verleihen dem
168
Brote einen köſtlichen Geſchmack und erhalten es längere Zeit hindurch weich
und zügig. Aus zwei Pfund Griesmehl werden gewöhnlich 6 Brote gemacht,
die entweder in einer länglichen viereckigen, oder auch runden Form auf den
trockenen Tſchitſcherablättern (Folia buteae frondosae) zum Aufgehen ſtehen
gelaſſen und dann ausgebacken werden. – Welch eine ſonderbare Miſchung,
um den edlen Toddy zu erſetzen, was bei uns ganz einfach die Bier-
hefen leiſten!
In Ainsli's Materia Indica heißt es:
Toddy is a sweet, aperient, most de-
licious drink. Taken fresh from ihe tree
early in the morning before the Sun is
up, it is certainly a luscious and most
pleasant drink, cooling, refreshing and
nourishing; it is, besides, employed for
making the best kind of Indian arrack,
and yields a great deal of sugar. Euro-
peans, especially delicate females, in In-
dia, who are apt to suffer much from
constipation, find a cupfull of this Toddy,
drank every morning at 5 o'clock, one
of the simplest and best remedies, they
can employ.
Der Toddy genannte Palmenſaft iſt ein
ſüßes, eröffnendes, ſehr liebliches Getränke.
Friſch vom Baume frühmorgens genom-
men, bevor noch die Sonne aufgegangen
iſt, iſt er unſtreitig ein höchſt angenehmes
und überaus wohlſchmeckendes Getränke,
kühlend, erfriſchend und nährend; er wird
auch außerdem dazu verwendet, um die beſte
Art von indiſchem Arrak zu verfertigen,
und enthält eine Menge Zuckerſtoff. Euro-
päer, insbeſondere Perſonen des zarteren
Geſchlechtes, in Indien, die ſehr an Hart-
leibigkeit zu leiden pflegen, ſinden in einer
Taſſe von dieſem Toddy, wenn ſie jeden
Morgen um 5 Uhr ihn trinken, eines der
einfachſten und beſten Mittel, das ſie ge-
brauchen können.
Es dürfte hier für viele meiner geneigten Leſer nicht unintereſſant ſein,
wenn ich aus einem wiſſenſchaftlichen, wiewohl weniger im großen Publikum
bekannten Werke, eine Stelle wörtlich anführe, welche als ein trefflicher
Kommentar zum Vorhergegangenen dienen kann. Dieſe Stelle iſt entnom-
men dem 3. Bande der Schmidt'ſchen Encyclopädie, wo es Seite 332 in
der Anmerkung alſo heißt: Es gibt kein Lebensmittel, das nicht in irgend
einer Form Arzenei werden könnte. Waſſer, Brodkrummen, Eier, Gallerte
und Osmazom ſind offizinell. Eben ſo wenig findet man ein Lebensmittel,
das nicht, im Uebermaße genoſſen oder am unpaſſenden Orte gereicht, zu Gift
würde. Z. B. Mehl und Zucker für Diabetiſche, Brod und Kartoffeln für
Skrophulöſe, Fleiſchkoſt für Fiebernde u. ſ. w. Umgekehrt werden bei fort-
ſchreitender Civiliſation immer mehr Arzeneiſtoffe und Gifte zu Diaeteticis,
zu Gewürzen und anderen Sinnesreizen, zu Cosmeticis, ja zum Theile ſo-
gar zu unentbehrlichen, verdauungsfördernden Speiſezuthaten oder Gewohn-
heitsreizen. Kaum Eine Klaſſe der Arzeneien (mit Ausnahme etwa der
giftigen Metalle) gibt es, welche nicht Gewürze in die Küche lieferte, ſelbſt
Harze, ſcharfe Gifte und Narcotica nicht ausgenommen, (Asa foetida, Bal-
169
samum Peruvianum, Capsicum, Crocus, Laurocerasus etc.) Ein gewiſ-
ſer tiroler Bauer nahm Arſenik als Stomachicum, wie es in der Roß-
arzeneikunſt ſeit Langem geſchieht. Als tödtliche Getränke werden ſtarke
Narcotica genoſſen (Thee, Hopfen, Alkohol, Kohlenſäure). Die ruſſiſchen
Soldaten tranken ſogar Salpeterſäure ſtatt Schnapps. Brenzliche Stoffe,
welche nach Reichenbach ſehr ſtarke Gifte, wie Kreoſot, Picamar, Kapnomor,
enthalten, verzehren wir in Gebratenem, Geräuchertem, in brenzlichen Ge-
tränken, wie Kaffee, Rum, Kornbranntwein u. ſ. w. Die engliſchen Porter-
und Aletrinker verſchluckten nach Parlamentsberichten (bei Accum) eine un-
glaubliche Menge Kokkelskörner, Brechnuß, Capsicum, Porſcht u. ſ. w. Den
Tabak, eines der ſtärkſten Gifte, ſchnupfen und rauchen wir nicht nur, ſondern
der Seemann kaut ihn, und der Portugieſe würzt ſeine Melonen damit. Der
Orientale berauſcht ſich mit Opium und Hanf; Blei, Wismuth, ja Arſenik
(im Rusma) und andere Metalle finden ſich auf den Toiletten der Damen;
Blauſäure und Veratrum ſind Schönheitsmittel; Mangan, Kupfer und andere
giftige Metalle finden ſich unter den normalen Beſtandtheilen unſerer Speiſen,
z. B. in den Getreideſaamen. -
Der oben, bei Gelegenheit der Brotbereitungs-Schilderung erwähnte
Baum Butea frondosa, der das Bengal-Kino liefert, welches Kamerkas heißt,
und mit Eiſenvitriol wie auch etwas Gummi eine gute, ſchwarze Tinte er-
zeugt, hat gelbrothe Blüthen, die von den inländiſchen Aerzten bei Harnbe-
ſchwerden in Halbbädern angewendet werden. Ferner dienen ſie den ärmern
Leuten während des Holi (Faſchings) und Beſantifeſtes (gelben Feſttages),
zum Gelbfärben ihrer Kleidungsſtücke. Das leichte Pulver, Altah genannt
das man während des Holi zum gegenſeitigen Bewerfen benützt, verſchieden-
färbig iſt, und aus Reis- und Trapabispinosa-Mehle verfertiget wird, macht
man ebenfalls mit dieſem Färbeſtoff an, wenn man es gelb gefärbt haben
will. Desgleichen färbt man auch die Wäſſer damit, womit man ſich zur Zeit
des Holi ſcherzweiſe zu beſpritzen pflegt, weil die Farbe nur eine flüchtige
und keine feſthaftende iſt. Auch die getrockneten Blätter dieſes Baumes die-
nen, außerdem, daß man ſie beim Brotbacken anwendet, noch zu mancherlei
Anderem, weßhalb man ſie im Bazar zu Lahore bündelweiſe verkauft. So
z. B. wickeln die Spezereihändler ihre Waaren ſtatt des Papieres in die-
ſelben. Ein Gleiches thun auch die Zuckerbäcker und die Sauermilchverkäufer.
Man heftet, beſonders für den letztern Gebrauch, ein Paar ſolcher Blätter
mit einigen Holznägeln oder auch nur mit Stacheln zuſammen, ſo zwar, daß
ſie dadurch die Form von Schalen erhalten. In ſolchen bekommt man im
Bazar die Sauermilch; und die Gebirgsleute, die Hindus, die weder gläſerne
noch porzelänene Geſchirre gebrauchen dürfen, bedienen ſich derſelben als Ge-
fäße zum Auftragen ihrer verſchiedenen Speiſen. Was dann übrig bleibt
170
läßt man liegen und es wird dann theils von den Parias davon getragen,
theils von den Hunden ausgeleckt. Die Radſchas Dhyan-Sing, Sutſchet-
Sing und Hire-Sing aßen ſämmtlich auf dieſe Art, wobei ſie auf einem gro-
ßen aufgebreiteten Leintuche mit ihrem Gefolge und anderer zahlreichen Ge-
ſellſchaft auf der Erde ſaßen. Vor jeden Gaſt wurden einige ſolcher mit
Speiſen gefüllter Schalen ebenfalls auf die Erde hingeſtellt, und man begann
die Mahlzeit damit, daß die Theilnehmer an derſelben, da der Gebrauch der
Meſſer, Gabeln und Löffel nicht üblich iſt, bloß mit den Fingern in ihre
Schalen zugriffen. Obwohl der Maharadſcha Gulab-Sing ein leiblicher Bru-
der Dhyan-Sings und Sutſchet-Sings iſt, ſo hat er doch ſeine beſondere
Art zu eſſen. Mit dem Pudſcha (Gebet) bringt er jeden Morgen 1 bis 2
Stunden zu, und dann ißt er allein in der Küche, wo das Eſſen zubereitet
wird. Den ſich in Indien befindlichen Europäern iſt es eben nichts Auffal-
lendes, zu ſehen, wie die Hindus ſich das Eſſen zubereiten. Es kocht näm-
lich ein Jeder für ſich allein. Dabei macht er um den Ofen herum einen
Kreis, worein Niemand treten darf. Geſchieht es dennoch, wie z. B. wenn
Jemand ihre Gebräuche nicht kennt, ſo hält er das Eſſen für verunreinigt,
und wirft es ohne weiters weg, ſollte die Bereitung ihm auch noch ſo viele
Mühe und Koſten verurſacht haben. Die Kaſten der Hindus ſind ſo mannig-
faltig und verſchieden von einander, daß es auch ſolche gibt, wo leibliche
Brüder einer aus des andern Händen nichts Gekochtes eſſen dürfen. Ja ſelbſt
wenn ſie todtkranf wären, würden ſie ſolchenfalls auf trockene Früchte ſich
beſchränken. Am zahlreichſten ſind aber jene Kaſten, die gleich den Sihks –
den reformirten Hindus – aus den Händen der Braminen Alles eſſen kön-
nen. Ein Bramine, ein Ardeli von meiner Hausgarde, hatte aus den Hän-
den eines ſeiner Dienſtkameraden, einem Muſelmanne, ein Zuckergebäck erhal-
ten, welches im Bazar von Hindus verfertiget worden war, und es gegeſſen.
Dieß hatte zur Folge, daß er von allen ſeinen Glaubensgenoſſen, die es
erfuhren, für unrein gehalten wurde. Um ſich wieder zu reinigen, mußte er
als Buße ein plendides Mittagsmahl für Braminen veranſtalten, welches
ihn einen ganzen Monatsgehalt koſtete. Dafür erhielt er eine reinigende
Zuckerpaſte, die vier Dinge von einer Kuh, als dem geheiligten Thiere der
Hindus, enthielt. Dieſe Paſte war aus Milch, Butter, Harn und Koth der
Kuh zuſammengeſetzt, und mit Zucker und Mehl angemacht. Er wußte das,
und verzehrte ſie auch mit vieler Andacht. Dieſer Genuß machte ihn in der
Meinung ſeiner Glaubensgenoſſen wieder rein.
In Lahore bediente ich mich während der heißen Jahreszeit als eines
kühlenden und angenehmen Getränkes des ſogenannten Ingwerbieres, welches
ich damals als der Geſundheit ſehr förderlich erprobt habe, weßhalb ich es Jeder-
mann mit voller Ueberzeugung anzuempfehlen im Stande bin. Das Rezept
171
hiezu iſt folgendes: Rp. Weißen Zucker 20 Pfund; Citronenſaft 1 Pfund
4 Loth; Honig 1 Pfund; zerſtoßenen Ingwer 24 Loth; Waſſer 18 Gallonen
(1 Gallone zu 4 Quart, 1 Quart zu 2 Pinten oder Nößeln gerechnet). Man
koche den Ingwer in 3 Gallonen Waſſer eine halbe Stunde lang, thue dann
den Zucker, den Citronenſaft und den Honig mit dem Reſte des Waſſers
hinzu, und ſeihe es durch ein Tuch. Wenn es erkaltet iſt, ſchlage man das
Weiße von einem Ei hinein, gebe noch 1 Loth Pomeranzen- oder Citronen-
eſſenz hinzu, und fülle es, nachdem es zwei oder drei Tage geſtanden hat, in
Bouteillen. Dieſes Gemiſche liefert ein köſtliches Getränk, insbeſondere, wenn
es mit Eis oder Salpeter abgekühlt wird. An einem kühlen Orte läßt es ſich
einige Monate lang aufbewahren.
Als ein ebenfalls ſehr angenehmes Getränke iſt auch, beſonders in jenen
Gegenden, der Milchpunſch bekannt. Er wird auf nachſtehende Art bereitet:
Rp. Man nehme das Gelbe der Schalen von zwei Dutzend Pomeranzen, laſſe
es 2 Tage lang in 2 Quart Rhum oder Branntwein eingeweicht, und thue
dann neue 3 Quart Rhum ader Branntwein hinzu; nun laſſe man 4 Pfund
Zucker in 3 Quart heißem Waſſer auflöſen, miſche dieſe Auflöſung mit 2
Quart kochender Milch und 2 geraſpelten Muskatnüſſen, und ſeihe die Flüſſig-
keit nach 2 Stunden durch ein Leinwandtuch.
Nach dieſer kleinen Digreſſion auf verſchiedene, theils kulturhiſtoriſche,
theils ärztliche Gegenſtände, will ich mich nun wieder zur Fortſetzung meiner
Erlebniſſe wenden, und den in dieſer Beziehung abgebrochenen Faden neuer-
dings aufnehmen.
Der Maharadſcha Schir-Sing war in ſeinen Privatverhältniſſen ein
äußerſt affabler und humaner Mann. Hiezu geſellte ſich eine ſeltene Wißbe-
gierde, beſonders, wenn es ſich um europäiſche Kunſtfertigkeiten, Induſtrie, und
ſelbſt um eigentlich Wiſſenſchaftliches handelte. Natürlich konnte er darüber
von den in ſeinen Dienſten ſtehenden Guropäern die beſten Auskünfte erhalten.
Aus dieſem Grunde liebte er es, ſich mit ihnen öfters in derlei Geſpräche ein-
zulaſſen, die faſt immer ohne allen Etiquettszwang Statt fanden. Bei Ge-
legenheit einer ſolchen Unterredung, die ich einſt mit ihm hatte, befragte er
mich unter Anderm auch über meine Familienangelegenheiten, ob ich in mei-
ner Heimath noch Anverwandte und Brüder, und wie viele deren beſäße.
Als er aus meinen dießfälligen Aeußerungen vernahm, daß ich noch einen
Bruder hätte, welcher in Kronſtadt lebe, ehemals beim Militär gedient habe,
ſeiner Profeſſion nach ein Uhrmacher ſei, und auf meinen Reiſen in Guropa
mich begleitet hätte, ſo faßte er ſchnell einen Gedanken auf, und ſtellte die
Frage an mich, ob er auch verdorbene Maſchinerien repariren könne. Um den
Anlaß zu dieſer Frage zu begreifen, muß man wiſſen, daß Schir-Sing als
ein Kunſtfreund, in ſeinen Gemächern eine Anzahl engliſcher Uhren, muſika-
1Y2
liſcher Spielwerke u. dgl. aufgeſtellt hatte, von denen mehrere ſchadhaft ge-
worden und außer Gang gekommen waren. Als ich ſeine obige Frage beja-
hete, knüpfte er daran die neue, ob denn mein Bruder ſich würde entſchließen
können, einem Rufe nach Lahore zu folgen, und in ſeine Dienſte zu treten.
Auch hierüber ertheilte ich ihm eine bejahende Verſicherung, und machte mich
anheiſchig, im Falle er kommen würde, für ſeine zurückgelaſſene Familie
Sorge zu tragen. Auf dieſes forderte mich der Maharadſcha auf, alles Nö-
thige zu ſeinem Hieherkommen einzuleiten. Es verging nur eine kurze Zeit
nach dieſer Unterredung, als er mich ſchon wieder dieſer Sache wegen an-
ging, und ſofort in kurzen Zwiſchenräumen immer zu wiſſen verlangte, ob er
denn auch wirklich den Antrag angenommen habe, ob er ſchon auf der Reiſe
begriffen ſei, und ob er hoffen dürfe, ihn bald in Lahore zu ſehen. In Folge
dieſer dringenden Einladungen ſchrieb ich meinem Bruder zu wiederholten
Malen in dieſer Angelegenheit, worauf er ſich endlich auf die Reiſe begab,
und mit drei Reiſegefährten glücklich die Landenge von Suez erreichte. Dort
hörte er mit großer Beſtürzung die inzwiſchen erfolgte Ermordung des Ma-
haradſcha und das ſchreckliche Blutbad, welches in Lahore angerichtet worden
war. Dieß machte auf einen ſeiner Begleiter einen ſo lebhaften Eindruck
daß er die Weiterreiſe einſtellte. Mein Bruder mit den beiden andern Be-
gleitern ſetzte jedoch nach einer ruhigeren Ueberlegung ſeinen Weg fort, und
langte Anfangs Februar 1844 an der Gränze des Pendſchab, in Feruz-
Pur an.
Gerade zu der Zeit war, wie ſich die geehrten Leſer noch aus dem Frü-
heren zu erinnern wiſſen werden, Hire-Sing der mächtige Vezir des unmün-
digen Maharadſcha Dhelib-Sing, und ich ſelbſt lag damals ſchwer erkrankt
darnieder. Ich hatte mir nämlich durch eine zu große Anſtrengung der Augen
oder durch ein mehrere Stunden lang anhaltendes Schauen durch die Son-
nenſtrahlen bei nüchternem Magen eine ſonderbare heftige Krankheit zugezo-
gen, die aber wohl ſchon ſeit Längerem im Körper ſchlummernd vorhanden
geweſen ſein mochte, und nun erſt durch den Ueberreiz der Sonnenſtrahlen
hervortrat. Es war dieß eine höchſt ſchmerzliche Augenentzündung, die ſchnell
in eine Art von ſchwarzen Staar überging, wahrſcheinlich darum, weil ich es
anfänglich vernachläßigt hatte, mir Blut zu laſſen. Damit war eine gänzliche
Schlafloſigkeit und entſchiedener Appetitmangel im Gefolge von herumziehen-
den Gelenkgeſchwülſten verbunden. Zuletzt geſellte ſich hiezu auch noch die
Ruhr, was Alles zuſammen ſo ungeheuer auf mich einwirkte, daß ſchon nach
dem Verlaufe eines Monats der höchſte Grad von Schwäche und Entkräf-
tung ſich einſtellte. Unter dieſen Umſtänden ſchienen meine Lebenstage faſt
gezählt.
Doch wie jedes Schlimme auch ſein Gutes hat, ſo traf dieß auch
173
jetzt ein. Nur dieſer höchſten Gefahr, in der mein Leben ſchwebte, ver-
dankte mein Bruder die Erlaubniß des Miniſters, die Grenze überſchrei-
ten und mich beſuchen zu dürfen, was ihm ſonſt ſchwerlich geſtattet wor-
den wäre.
Sei es nun die Freude ob dieſes unverhofften Wiederſehens oder die
wohlthätige Folge einer Kur, der ich mich verſuchsweiſe mit dem Beginne
eben dieſes Tages unterzogen hatte, oder vielleicht auch Beides zugleich –
genug ich fühlte mich auffallend beſſer, und die gefahrdrohende Kriſis war
vorüber. Dieſe Kur, worauf ich hier hindeute, war gewiß eine der einfach-
ſten, die man ſich denken kann. Sie beſtand nämlich bloß darin, daß ich
einige große Kabul-Zibeben, die man im Lande Monaka nennt, anfänglich
nur ausſaugte, was aber damit endete, daß ich ſie zuletzt auch wirklich mit
wieder erwachendem Appetite verſchluckte. Auf dieſe Art kam ich, da von
dieſem Augenblick an meine Eßluſt in ſteigender Progreſſion ſich mehrte, bald
wieder zu meinen vorigen Kräften, und – ich war gerettet.
Die Urſache der Verlängerung dieſer ſchweren Krankheit lag wohl
nicht allein in der verſäumten Blutentziehung, ſondern ſicherlich auch in
der Blendung meiner Sehkraft, wodurch ich, bei dem Mangel europäiſcher
Aerzte, als ein beinahe Erblindeter nur auf inländiſche Heilmittel be-
ſchränkt war.
Was meinen Bruder anbelangt, ſo hatten ſich die Verhältniſſe im Pend-
ſchab für Europäer ſo ungünſtig geſtaltet, daß dermalen an ein feſtes Un-
terkommen für ihn nicht zu denken war. Was blieb mir daher anders übrig,
als ihn wieder die Rückreiſe nach Europa antreten zu laſſen, zu welchem
Zwecke ich ihn mit allen erforderlichen Geldmitteln hinlänglich ausrüſtete. (Er
machte die Reiſe zurück in Geſellſchaft des Oberſten Steinbach, welcher ge-
genwärtig in Dienſten des Maharaſcha van Kaſchmir, Gulab-Sing ſich be-
findet.
Als einen nicht unwichtigen Beitrag zur Karakteriſtik der Nahengs, von
denen wir bereits mehreremalen geſprochen haben, will ich hier, da ſich ge-
rade kein ſchicklicherer Ort hiezu vorfindet, ein Abenteuer eines braven deut-
ſchen Malers einſchalten, welcher durch den thörichten Religions-Fanatismus
jenes Räubergeſindels, trotz der Achtung, die er bei allen Großen genoß,
faſt ums Leben gekommen wäre. Dieſer Künſtler, welcher ſich Auguſt Schöfft
nennt, und gegenwärtig in St. Petersburg iſt, war ſammt ſeiner Frau nach
Oſtindien gereiſt, und hatte allenthalben, ſowohl in den Beſitzungen der Oſtin-
diſchen Kompagnie, als auch in den ihr nicht unterworfenen Ländern ſeiner
Geſchicklichkeit im Porträtiren halber die lohnendſte Anerkennung gefunden.
Unter Schir-Sings Regierung war er auch nach Lahore gekommen, und die
erſte Probe ſeiner Kunſt, die er daſelbſt in Gegenwart des Maharadſcha ab-
174
legte, beſtand darin, daß er den Bai Gurmek-Sing, einen der erſten Sihk-
prieſter, bloß mit Bleiſtift ſkizzirte und zum Sprechen traf. Dieß hatte für
ihn das glückliche Reſultat, daß er nun den Maharadſcha, und faſt alle Gro-
ßen des Reiches malen mußte, und auch ſonſt mit verſchiedenen andern Auf-
trägen beehrt wurde; denn ſeine Oelgemälde zeichneten ſich, was richtige
Darſtellung und künſtliche Farbengebung anbelangt, vor vielen aus.
Es befindet ſich in Amritſir inmitten der Stadt ein rieſiges Waſſer-
baſſin, in deſſen Mitte ein prächtiger Tempel ſich erhebt, wo Tag und Nacht
der Grand-Saheb oder das heilige Buch der Sihks vorgeleſen wird. Nings
um das Baſſin herum prangen die Häuſer der Vornehmſten: des Maharad-
ſcha, der Miniſter, der Serdaren und wohlhabendſten Braminen. Der Ort
ſelbſt heißt Derbar-Saheb. Die Verſammlungen an dieſem Orte gehörten
damals zu den glänzendſten, indem ſich zu gewiſſen Zeiten dort Alles
einfand, was zu den Notabilitäten des Reiches zählte, die man dann bei
ihren religiöſen Verrichtungen gleichſam in corpore überſehen konnte. Der
gute Schöfft wurde nun vom Maharadſcha, der von deſſen Kunſtfertigkeit
die günſtigſte Meinung hegte, und ein größeres Werk ſeines Pinſels zu be-
ſitzen wünſchte, beauftragt, dieſen heiligen Ort in einem Gemälde darzu-
ſtellen. Um dieß nach dem Wunſche des Maharadſcha auszuführen, beſtieg
er die höchſte Terraſſe von Rendſchit-Sings Palaſte, von wo aus er den
vollſtändigen Ueberblick über das Ganze hatte und ſchlug daſelbſt ſein Atelier
auf. Ich hatte gerade dazumal die Kronſtädter Wochenblätter erhalten, aus
denen er manches Neue aus Europa zu erfahren hoffte, weßhalb er mich
bath, ihm Einiges daraus, während er arbeitete, vorzuleſen. Es war beiläu-
fig um 5 Uhr Nachmittags, als er mich meines Vorleſeramtes enthob und
mich erſuchte, nach Hauſe zu gehen und Kiſten für ſeine Gemälde beſorgen
zu laſſen. Schöfft war in Amritſir als ſtarker Cigarrenraucher bekannt, denn
er wurde ſelten ohne einer brennende Cigarre im Munde geſehen. Nun
traf es ſich, daß er oben auf der Terraſſe, wo jedermann ihn ſehen konnte,
beim Wechſeln der Pinſel häufig den einen in den Mund nahm und eine
Weile darin behielt, während er nach dem Andern griff. Dieß ſchien den
unten Stehenden, die ihn hier und dort neugierig beobachteten, als ob er eine
Cigarre im Munde hätte, was bei den Sihks und Nahengs an dieſem Orte
für eine große Sünde oder vielmehr für ein Verbrechen gilt. Natürlich ver-
breitete ſich das Gerücht, daß der Ferenghi (Franke) ſich hier zu rauchen un-
terſtehe, mit Blitzesſchnelle, und erregte allgemeinen Unwillen, der nach und
nach in ein bedrohliches Getobe überging, ſo, daß von der erregten Volks-
wuth das Aeußerſte zu befürchten war, zumal da auch die Abweſenheit des
Maharadſcha, der ſich bereits nach Lahore zurück begeben hatte, ihre Wuth zu
begünſtigen ſchien. Schon fing man an, maſſenweiſe dem Palaſte zuzueilen,
175
den der verwegene Fremdling durch ſein Rauchen zu verunreinigen wage;
ſchon fing man an, den Palaſt zu ſtürmen, als der früher nichts ahnende
Künſtler erſt aufmerkſam wurde, und, ohne die Urſache der ausgebrochenen
Volkserbitterung zu errathen, das Gefahrvolle ſeiner Lage augenblicklich er-
fannte. Er ſuchte deßhalb ſo ſchleunig als möglich zu entkommen, und wirk-
lich gelang es ihm, da er ein kräftiger Mann war, durch die dicht gedrängte
Menge, die auf den Treppen und in den Vorhäuſern ihm den Ausweg ver-
ſperren wollte, ſich glücklich Bahn zu brechen, wobei es aber Püffe und
Stöße auf ihn regnete, ungeachtet er dieſelben auch nicht unerwiedert ließ.
Dabei wurde aber ſeine goldene Uhr eine Beute des raſenden Pöbels und
auch ſein Rock ward ihm in wenigen Minuten vom Leibe geriſſen. Als er
endlich mit vieler Mühe auf der Gaſſe angelangt war, geſtaltete ſich die
Sache für ihn noch ernſter; denn ſchon ſah er blinkende Waffen gegen ſich ge-
zückt. Er ſuchte nun durch ſchnelles Laufen ſich zu retten. Man eilt ihm
nach. Plötzlich ſinken ihm ſeine Beinkleider hinab. Er ſtolpert und fällt in
einen Moraſt. Schnell gefaßt rafft er ſich wieder empor, und ſpringt in
einen in der Nähe befindlichen Stall mit einem Durchgange, den er kannte.
Durch dieſen, wo man ihn bereits gefangen glaubte, gelangt er in den
Bazar, und erreicht das Haus des Bai Gurmek-Sing, ſeines Protectors.
Alles bisherige geſchah gegen 6 Uhr, als es ſchon zu dunkeln anfing. Man
ſtürmte nach. In Folge deſſen wurde ſogleich das Haus geſchloſſen, um den
weitern Andrang des Pöbels abzuhalten. Der gehetzte Schöfft fand übri-
gens, wie er es auch nicht anders erwartet hatte, im Hauſe die freundlichſte
Aufnahme. Man reinigte ihn; und nun erſt zeigte es ſich, daß er nicht nur
einige Kopfwunden, die von den eiſernen Knöpfen in den Schilden der Nahengs
herrührten, ſondern auch einen Säbelhieb über den Rücken hatte, wodurch
ſein Hoſenträger entzweigehauen worden war. Jetzt erſt konnte er ſich das
plötzliche Herabfallen ſeiner Beinkleider erklären. Da ſich das Geſindel noch
immer nicht zerſtreuen wollte, ſo mußte endlich die Polizei einſchreiten,
welche die Menge anseinander trieb. Erſt als es völlig dunkel geworden
war, entſendete man von Seite der Polizei eine Schaar Berittener, die den
armen Maler, mit einem weißen Turban und einem langen Mantel ausſtaf-
firt, in ihre Mitte nahmen, um ihn in den Garten des Nonehal-Sing auſ-
ſerhalb der Stadt, wo wir einquartirt waren, in Sicherheit zu bringen.
Indeſſen, während alles dieſes vorging, wurde es immer ſpäter und ſpäter,
und ich begann zu Hauſe, da mein Freund nicht eintraf, ängſtlich um ihn
zu werden; denn ich hatte ſchon viel früher einige meiner Leute mit einem
Pferde ihm entgegengeſchickt, um ihn abzuholen. Ungeduldig ſah ich alſo
ihrer Ankunft entgegen. Da kamen ſie auf einmal, aber ohne Schöfft, her-
beigeeilt, mit der traurigen Nachricht deſſen, was vorgegangen war, und der
176
weiteren Meldung, daß er bereits in der Gewalt des Pöbels ſich befinde.
In der Beſtürzung, der ich nun verfiel, machte ich Alles ſogleich dem mir
befreundeten Feſtungskommandanten zu wiſſen, nebſt der dringenden Bitte,
um möglichſt ſchnelle Rettung des Unglücklichen. Dieſe Bothſchaft hatte den
Erfolg, daß der Kommandant ohne den mindeſten Zeitverluſt 1 Kompagnie
reguläres Militär nach der Stadt beorderte, um ihn abzuholen. Allein das
zu ſeiner Rettung beſtimmte Kommando begegnete ihm bereits unterwegs
und kehrte demnach wieder zurück. Kurze Zeit hierauf kam er mit ſeiner
Begleitung bei mir an und meine angelegentlichſte Sorge war nun, ſeine
Wunden zu behandeln. Am folgenden Morgen reiſten wir dann mit einander
zurück nach Lahore.
Es war für mich ein Glück, daß die Rani während des Krieges mit den
Engländern am Setludſch, in Folge mehrerer Fruchtabtreibungen an einem
Augenübel litt und mich, obgleich ich vom Oberbefehlshaber der Armee ins
Lager beſchieden wurde, nicht von ihrer Seite ließ, um ſie zu behandeln, wobei
ich den doppelten Vortheil hatte, daß ich einestheils nicht wie die Obriſten
Mouton und Hurbon, die aus dieſem Grunde auch ihre Entlaſſnng erhielten,
kompromimirt wurde, und anderntheils ſie perſönlich kennen lernte, wes-
halb ich auch im Stande war, ihr genaues Portrait dieſem Werke beizu-
geben.
Da jedoch durch die eingetretenen Verhältniſſe im Pendſchab meine
bisherigen ämtlichen Dienſtleiſtungen ſo gut wie aufgehört hatten, ſo beſchloß
ich, vor meiner Abreiſe nach Europa, wozu jetzt ohnehin die Jahreszeit nicht
günſtig war, die mir ſolchergeſtalt zu Theil gewordene Muße dazu anzuwen-
den, das benachbarte, in geſchichtlicher, phyſiſcher und induſtrieller Beziehung
ſo überaus merkwürdige Gebirgsland Kaſchmir zwiſchen Tibet und dem Pend-
ſchab zu beſuchen, theils zur Erholung während der heißen Sommermonate,
theils um die dortige Induſtrie näher kennen zu lernen, theils auch um be-
züglich auf die ſeltene Pflanzenfülle dieſes Landes eine wiſſenſchaftliche Aus-
beute zu machen. Hiezu bedurfte ich nicht nur eine Bewilligung von Seite
der engliſchen Regierung in Lahore, ſondern auch die Erlaubniß des Maha-
radſcha von Kaſchmir, Gulab-Sing. Ich erhielt die eine wie die andere.
Als ich nun in Kaſchmir angelangt war, und mit dem Maharadſcha in nähere
Berührung kam, machte er mir ſofort den Antrag, in ſeine Dienſte zu treten. Ich
erklärte jedoch, denſelben aus mehreren Gründen nicht annehmen zu können, ver-
ſprach aber, wenn er es mir erlauben wolle, ohne ämtliche Beziehungen
als Oekonom einige Jahre dort zubringen zu wollen. Was mich zu dieſem
Anerbiethen bewog, war die Bemerkung, daß zwei Hauptartikel des Handels,
nämlich Thee und Zucker, trotz des großen Bedarfes und der Möglichkeit,
ſowohl den einen als den andern in Kaſchmir ſelbſt zu erzeugen, dennoch aus
177
dem Auslande bezogen werden. Denn Zuckerrohr wächſt hier nicht, und der
Zucker muß erſt durch wegloſe Pfade über ſteile Gebirge während einer Friſt
von 3 Wochen aus Indien importirt werden. Eben ſo der Thee, welcher aus
Tibet, und noch dazu viel ſchlechter, als ihn die Engländer liefern, in Kuchen-
form eingeführt wird. Ich ſetzte alſo dem Maharadſcha zu ſeiner großen
Verwunderung auseinander, daß man zur Zuckererzeugung eben nicht unbe-
dingt des Zuckerrohres bedürfe, ſondern, daß man denſelben auch von glei-
cher Güte aus Runkelrüben, zu deren Anbau der Boden Kaſchmir's voll-
kommen ſich eigne, herſtellen könne. Ich würde deßhalb um ein Privilegium
für deſſen Erzeugung einſchreiten und eine Runkelrüben-Zuckerfabrik gründen,
was um ſo leichter ausführbar ſein dürfte, als Grund und Boden bei den
ſehr billigen Landestaxen ungemein wohlfeil zu bekommen wäre, und nie ein
Mangel an Arbeitern eintreten könne, weil die Leute hier zu Lande fleißig
ſeien und mit einem geringen Arbeitslohn ſich zu begnügen pflegen. Dieſem
Plan ertheilte der Maharadſcha unbedingt ſeine volle Genehmigung, und die
Realiſirung deſſelben wird die Aufgabe meiner künftigen induſtriellen Thätig-
keit in Kaſchmir ſein.
Ich war zwar hauptſächlich darum nach Kaſchmir gegangen, um mich
nach ſo vielen, ſchon auf meine Geſundheit ſchädlich einwirkenden Anſtren-
gungen durch Mußegenuß zu erholen; allein meine Rechnung war, wie es
oft zu geſchehen pflegt, dem Sprichworte nach ohne den Wirth gemacht.
Der größte Theil meiner Diener ſtammte aus Kaſchmir. Sie kannten meine
frühere Thätigkeit und ermangelten nun nicht, ihren ſtaunenden Landsleuten
gar wunderſame Dinge von meinen Heilungen Leidender und Preßhafter zu
erzählen. Die natürliche Folge deſſen war, daß ich nun durch einen unge-
heuren Andrang von Patienten tagtäglich gleichſam belagert wurde. Zwei
Monate hindurch erſchienen an meinem Aufenthaltsorte noch vor Tagesanbruch
in der Regel über hundert Menſchen, welche bei mir für allerlei Gepreſte
Rath und Hilfe ſuchten, was ich ihnen auch – verſteht ſich unentgeldlich –
mit größter Bereitwilligkeit gewährte. Ja, es kam ſogar ſo weit, daß ich
die Abendſtunden zur Bereitung der Arzeneien verwenden mußte, welche ich
am folgenden Tage unter ſie vertheilte. Ich genoß aber dabei den Vortheil,
eine Menge wichtiger Experimente anſtellen und mich von der Wirkſamkeit
der Kaſchmir'ſchen Medizinal-Pflanzen durch eigene Erfahrung überzeugen zu
können. Auch fand ich zu wiederholtenmalen Gelegenheit, dort weniger
bekannte chirurgiſche Operationen vorzunehmen, ſo z. B. zapfte ich einem
waſſerſüchtigen Muſelmann in Gegenwart des Maharadſcha das Waſſer ab,
worüber dieſer ſammt allen Anweſenden in höchſtes Erſtaunen gerieth, und
ſich über die Menge des abfließenden Waſſers nicht genug verwundern
konnte.
Reiſeerlebniſſe. 12
178
Zur Zeit meines damaligen Aufenthaltes in Kaſchmir erſchienen einige
Engländer im Lande als Beſucher deſſelben, und wurden vom Augenblicke
ihres Eintrittes in das Land vom Maharadſcha als Gäſte behandelt. Die
Hervorragendſten unter ihnen waren: Lord Gifford, Schwager des jetzigen
oſtindiſchen Generalgouverneurs, und der unglückliche Obriſt King, der auch
hier in Wien bekannt iſt, und ſich ſpäter aus verletztem Ehrgefühle ſelbſt ent-
leibte. Wir ſpeiſten einigemale zuſammen beim Maharadſcha in ſeiner Reſi-
denz Schergher, bei welcher Gelegenheit ich aber für europäiſche Leſer, welche
in den Sitten der Orientalen nicht eingeweiht ſind, auf einen Umſtand auf-
merkſam machen muß, der ihnen ſehr komiſch erſcheinen wird. Jedesmal
nämlich, ſo oft wir die Ehre hatten, eine Einladung vom Maharadſcha zur
königlichen Tafel zu erhalten, mußte mein Freund, der in Kaſchmir bedien-
ſtete Obriſt Steinbach, deſſen ſich die geehrten Leſer vielleicht noch aus dem
Früheren erinnern werden, unſere ſämmtlichen Köche in Requiſition ſetzen, um
das Mahl zu bereiten, womit der Maharadſcha uns bewirthen wollte. Es
verſteht ſich dabei von ſelbſt, daß alle hiezu nöthigen Materialien aus der
königlichen Küche geliefert wurden. Nur den Wein und den geſammten Eß-
apparat, als Teller, Meſſer, Gabeln, Löffel u. ſ. w. mußten wir ſelbſt hin-
ſchaffen laſſen. Während der Mahlzeit erſchien jedesmal der Maharadſcha
ſelbſt, nahm aber nicht daran Theil, ſondern unterhielt ſich mit uns im Ge-
ſpräche. Aber damit noch nicht zufrieden, ließ er uns gewöhnlich, um uns
ſeine beſondere Aufmerkſamkeit zu beweiſen, noch eine Menge von Eingemach-
tem und Compoten, von Eis und Süßigkeiten aus ſeiner eigenen Küche auf-
tiſchen. Außer dieſer gaſtronomiſchen Bewirthung ſorgte er auch noch für
anderweitige Unterhaltungen. So ließ er z. B. uns zu Ehren Feuerwerke
abbrennen, Illuminationen auf dem Fluſſe anſtellen, landesübliche Muſiken
aufführen, Bajaderen ſich produciren u. ſ. w.
Ein Seitenſtück zu den ehemaligen Königen von Frankreich, welche
durch bloßes Handauflegen Kröpfe heilten, und zu den Königen von England,
welche durch dreimaliges Anblaſen epileptiſche Anfälle verſcheuchten, iſt der
Maharadſcha von Kaſchmir, welcher, wenn auch auf eine etwas materiellere
Weiſe, in höchſt eigener Perſon halbſeitig oder an den Füßen Gelähmte zu
furiren pflegt. Das Mittel hiezu beſteht in einem eigenen Madſchun (Lat-
werge), deſſen Beſtandtheile er mir auf mein Anſuchen in folgender Weiſe
angab: Cinnabaris, Anacardium orientale, Nuces vomicae, nebſt 35 anderen
Gewürzen. Die Bereitung dieſer Beſtandtheile iſt folgende: Man röſte den
Zinnober in Butter und gebe dazu präparirte Krähenaugen, Anacardium or.
und die angegebene Zahl von Gewürzen. Hierauf zerreibe man das Ganze
mit einer hinreichenden Menge Honig 3 Tage lang, und verfertige daraus
179
obige Latwerge. Die Gabe davon, welche zweimal des Tages genommen
wird, beträgt 5 bis 10 Gran.
Ein ähnliches Gemiſch iſt das Electuarium nucis vomicae des Timur
Schah, das bei den Hakims auch jetzt noch im großen Anſehen ſteht, und
folgendermaßen bereitet wird: Man weiche eine beliebige Menge von Krä-
henaugen in erwärmte Milch, die man täglich einmal durch 7 Tage mit
friſcher erneut. Am 8. Tage hänge man ſie in einem Säckchen verwahrt in
einem kleinen Keſſel auf, koche ſie dann in friſcher Milch gut ans, ſchäle und
ſpalte ſie, und ſondere die im Innern derſelben befindlichen Keime ab, die
dann weggeworfen werden, weil man ſie für giftig hält. Hierauf werden die
Krähenaugen gewaſchen, getrocknet und geraſpelt, ſodann in gereinigtem Ho-
nig abermals gekocht, abgewogen, und mit gleichen Theilen von folgenden
Speciebus aromaticis gemiſcht:
Rp. Piper a., Piper n., Piper l., Cort. cinnam., Nuc. moschat., Nuc.
Areca Catechu, Mastic., Cyper. l., Myrobal. embl., Nardost.,
Sem. cardamomi, Sem. cumini, Sem. foeniculi, Sem. nigellae,
Croc. , Zingib., Cariophil. arom. , Lign. aloes, Lign. sanct., Lign.
santal., Xylobals.
Alles dieſes mache man mit zweimal ſoviel gereinigtem Honig, als das
Ganze beträgt, an. Die Doſis davon iſt dr. 3 – dr. j. Es wird als
ſchmerzlinderndes, ſchlafförderndes, zum Beiſchlafe reizendes, die Lähmung
hebendes, gichtwidriges , Flüſſe hemmendes, magenſtärkendes u. ſ. w. Mittel
gerühmt.
Wie man ſich erinnern wird, war einer der Hauptzwecke meines Auf-
enthaltes in Kaſchmir ein wiſſenſchaftlicher. Demzufolge ſuchte ich ſoviel nur
möglich die höchſt intereſſante Pflanzenwelt dieſes an botaniſcher Ausbeute ſo
reichen Landes näher kennen zu lernen. Ich ſammelte alſo mit wahrem Bie-
nenfleiße Alles, was mir nur einigermaßen in dieſer Beziehung merkwürdig
ſchien, und brachte ſolchergeſtalt ein ziemlich reichhaltiges Herbarium vivum
zuſammen, bei deſſen Bearbeitung mir ſpäterhin die hieſigen Herren Profeſſoren
Dr. Fenzl und Dr. Unger im Intereſſe der Wiſſenſchaft auf das Bereitwilligſte
und Freundſchaftlichſte an die Hand gingen. Die betreffenden Abbildungen
von derlei für die Arzeneikunde wichtigen Pflanzen liegen dieſem Werke in
genauen Lithographien bei. Die Eigenſchaften derſelben, welche als voll-
fommen erprobt gelten können, wird man en detail in meiner Materia
medica ſpezificirt finden. Außer der Materia medica Cashmiriana ſind auch
noch einige andere Pflanzen dargeſtellt, welche in den Ebenen des Pendſchab
vorkommen, weil ich auch dieſen eine aufmerkſamere Beachtung ſchenken zu
müſſen glaubte. Man wird darunter vielleicht ſo Manche finden, welche den
12 *
180
europäiſchen Aerzten bereits bekannt ſind, allein da ich nicht bloß für
Europa, ſondern auch für Oſtindien ſchreibe, ſo habe ich ſie ſchon deswegen
aufgenommen, weil viele von den indiſchen Aerzten mit dieſen Pflanzen und
ihren Wirkungen nicht hinlänglich bekannt ſind, wie ich nur zu gut aus eige-
ner Erfahrung weiß. Es wäre mir ein Leichtes geweſen, die Anzahl derſel-
ben zu verdoppeln und ſelbſt zu verdreifachen, wenn nicht der beſtimmte Um-
fang meines Werkes mir Einhalt geboten hätte. Freilich wird man hier die
Einwendung machen: Zugegeben, daß die heilſamen Wirkungen dieſer Pflan-
zen ſich allſeitig beſtätigen, und daß ihre Anwendung beim Heilverfahren die
erſprießlichſten Folgen hätten; ſo ließe ſich noch immer fragen, welch prak-
tiſcher Nutzen daraus für europäiſche Aerzte hervorgehe. Denn woher ſoll
man dieſelben beziehen? Darauf antworte ich, daß ihr Bezug ſehr leicht
durch die Kaſchmir'ſchen Shawlhändler, die im beſtändigen Verkehr mit
Europa ſtehen, zu bewerkſtelligen ſei, wobei nur noch zu bemerken iſt, daß
ihr Transport nicht auf dem längern Wege um das Cap der guten Hoffnung,
ſondern auf dem kürzern längſt der arabiſchen Küſte auf dem rothen Meere
(wenn es nicht ganz zu Lande geſchehen kann), über die Meerenge von
Suez, und dann weiter fort effectuirt werden müßte, indem durch die längere
Verführung zu Waſſer, wie bekannt, die Wirkſamkeit vegetabiliſcher Stoffe
bedeutend verringert wird, wenn ſolche nicht hermetiſch verſchloſſen verſendet
werden. Inſoferne ſich in dem Pflanzenverzeichniſſe und in der Angabe der ver-
ſchiedenartigen Sämereien und Spezereien Lücken vorfinden, ſo werde ich ſolche
bei der nächſten Herausgabe meiner ferneren Ereigniſſe binnen einigen Jahren,
in einem eignenen Nachtrage als Ergänzung liefern, wenn es mir das Schickſal
gönnt, einſt wieder aus dem fernen Oriente nach Europa zurückzukehren.
Da ich Alles, was ich bisher niedergeſchrieben habe, bloß meinem Ge-
dächtniſſe entnahm, weil ich niemals ein eigentliches Tagebuch geführt habe,
und mir einzig und allein das Mediziniſche notirte, ſo kann man ſich leicht
denken, daß mir nicht nur im Einzelnen hin und wieder Unrichtiges entwiſcht,
ſondern auch ſogar manches Wichtige entgangen ſein mag. Jedoch kann ich
meine geehrten Leſer verſichern, daß ich wiſſentlich auch nicht im gering-
ſten Punkte der Wahrheit das Mindeſte vergeben habe. Die Aufſicht über
die Lithographie der beigefügten Abbildungen habe ich ſelbſt geführt, und
kann ſomit für deren Genauigkeit einſtehen. Nur für das Portrait des Fa-
kiren Haridas, deſſen freiwilliges Begrabenlaſſen ich umſtändlich fchilderte,
habe ich nicht aus eigener Anſchauung beigefügt, indem ich es von einem
Freunde, dem Kapitain Gardner, erhielt. Indeſſen ſagten mir mehrere,
die den Fakir perſönlich kannten, daß er ſehr gut getroffen ſei. In Bezug
auf den Text meines Werkes ſelbſt muß ich bemerken, daß ich theils wegen
der Beaufſichtigung der Lithographie, theils anderer Geſchäfte halber die
181
Correktur nicht ſelbſt beſorgen konnte und nicht ſo glücklich war, für die
erſten paar Bogen einen hinlänglich ſachkundigen Correktor zu finden, weß-
halb man mir mehrere, wenn auch gerade nicht weſentliche, Stylverſtöße zu
Gute halten wird. Nur der erſte Bogen, wovon bereits tauſend Exemplare
die Preſſe verlaſſen hatten, mußte hauptſächlich ſolcher Verſtöße wegen gänz-
lich kaſſirt und neu bearbeitet werden. Vom 4. Bogen an werden aber
meine geehrten Leſer weniger Urſache finden, ſich, mit Ansnahme einiger
Druckfehler, die ohnehin ſelbſt bei der größten Aufmerkſamkeit kaum zu ver-
meiden ſind, über ähnliche Uebelſtände zu beklagen.
Die Monate Juli und Auguſt verbrachte ich in Kaſchmir. Mit Beginn
des September verließ ich das paradiſiſche Thal dieſes Landes mit einer
reichen Ladung von Shawls, um mich über Lahore und das engliſche Oſtin-
dien nach Enropa zurückzubegeben. In Lahore verweilte ich bis gegen Ende
October, wo ich mich von da wieder entfernte. Ich paſſirte den Setludſch
und kam über Feruzpur, Ludiana, Amballa, Saharenpur und Radſchpur,
endlich ins Gebirge nach Muſſuri, um meine beiden Töchter zu beſuchen,
welche ich dort in einer von franzöſiſchen Nonnen geleiteten Erziehungsanſtalt
untergebracht hatte. Daſelbſt verweilte ich 3 Tage, und ſetzte dann nach
Treffung der nöthigen Anſtalten meine Reiſe über Meerut nach dem am
Ganges gelegenen Einſchiffungsorte Gurmuktiſſer fort. Hier beſtieg ich ein
eigen aufgenommenes Fahrzeug und kam mit demſelben glücklich in Kalkutta
an. Die Waſſerfahrt dauerte 2 Monate lang, und war in vieler Beziehung
äußerſt angenehm. Als charakteriſtiſche Merkwürdigkeit bezugsweiſe auf
indiſche Zuſtände muß ich anführen, daß ich während unſerer Reiſe, je mehr
wir uns Bengalen näherten, zu meiner Verwunderung, an beiden Ufern des
Ganges allerlei Geräthe, z. B. Rohrmatten, Bettdecken, Polſter, Trink-
geſchirre u. ſ. w., ja ſelbſt Kranke bemerkte. Auf mein Befragen, was es
damit für ein Bewenden habe, erfuhr ich, daß der allgemein herrſchenden
Sitte gemäß die ärmeren Kranken der Umgegend, ſobald man an ihrem Auf-
kommen zweifle, dahin gebracht würden, wo ſie dann meiſtens an dem den
Hindus heiligen Fluſſe ihren Tod fänden. Träfe es ſich aber, was nicht
ſelten der Fall iſt, daß der Eine oder der Andere wieder geneſet, ſo wan-
dere er flußabwärts bis in eine nicht weit von Kalkutta gelegene Stadt,
wo er ſich von nun an bleibend niederläßt. Höchſt ſonderbar iſt es, daß
die ganze Bevölkerung dieſer Stadt aus lauter ſolchen Reconvalescenten
beſteht, die fortan jeden Verkehr mit ihren frühern Freunden und Verwandten
abbrechen, und bloß untereinander Heirathen ſchließen. Man könnte dieſe
Colonie – vielleicht die einzige ihrer Art – ganz füglich eine Reconvales-
Centen-Colonie nennen. Uebrigens füge ich nur noch zum Schluſſe bei, daß
182
es im Ganges von Krokodilen wimmelt, und daß bei demſelben die wilden
Gänſe in Unzahl ſich einfinden.
In Kalkutta ſelbſt verweilte ich nur eine Woche lang, indem eines der
ſchönſten Kauffahrteiſchiffe, der Prinz von Wales, dem Hauſe Green und Comp.
angehörig, auf dem Punkte ſtand nach England abzuſegeln, welche günſtige
Gelegenheit ich mir nicht entgehen laſſen wollte. Dieſer kurze Aufenthalt in
der Hauptſtadt Bengalens war Urſache, daß ich die Operationen des berühm-
ten Esdaile, im Gebiete des thieriſchen Magnetismus, ungeachtet ich es ſehn-
lichſt wünſchte, nicht ſelbſt beobachten konnte. Nachdem ich an Bord des
Prinzen von Wales mich begeben hatte, und das Schiff unter Segel ging,
erfreuten wir uns des beſten Wetters. Das einzige, was den Seefahrern einige
Unannehmlichkeiten bereitet, traf auch zufällig uns. Wir hatten nämlich öfters
eine ziemlich lang andauernde Windſtille, wobei man, wie bekannt, mit Segel-
ſchiffen auf der See nicht weiter kommt. Wir brauchten deßhalb, bis wir das
Vorgebirge der guten Hoffnung erreichten, gerade volle zwei Monate, obgleich
der Kapitän und die Offiziere in Betreff ihrer Geſchicklichkeit und Thätigkeit
nichts zu wünſchen übrig ließen. Anfangs April erreichten wir die Capſtadt.
Der Anblick derſelben und ihres vortrefflichen Hafens iſt ein außerordentlich
freundlicher. Sie iſt regelmäßig gebaut, und hat überaus nette Häuſer, die
aber durchgängig nur ein Stockwerk hoch ſind. Uebrigens findet man daſelbſt
alle möglichen europäiſchen Comforts, gute Gaſthöfe, hübſche Kaffeehäuſer,
nette Conditoreien u. ſ. w. Auch fehlt es nicht an anſehnlichen öffentlichen
Gebäuden. So findet man hier eine Börſe, ein Theater, einen Circus olym-
picus u. dgl. Sogar die Gasbeleuchtung iſt hier ſchon eingeführt, und die
Art der Ausführung derſelben dürfte ſelbſt vor jener in manchen europäiſchen
Hauptſtädten nicht zurücktreten. Beſonders auffallend war es mir im ganzen
Umfange der Capſtadt, von keinem einzigen Bettler beläſtigt zu werden, eine
Erſcheinung, welcher ich noch nirgend anderswo auf meinen vielen Reiſen be-
gegnet bin. Als wir am Cap anlangten, war gerade die Weinleſe vorüber,
und wir erquickten uns auf unſeren Promenaden und Landparthien, die wir
zu machen nicht verſäumten, mit dem Genuſſe der köſtlichen Trauben, woraus
der allbekannte ausgezeichnete Capwein bereitet wird. Daß mit den erſten
Tagen des Aprils bereits die Weinleſe vorüber war, wird nur jenen meiner
geehrten Leſer ein Räthſel ſcheinen, welche ſich etwa nicht augenblicklich erin-
nern dürften, daß die Capſtadt jenſeits des Aequators liegt, wo die Jahres-
zeiten gerade im umgekehrten Verhältniſſe zu jenen Europas auf einander
folgen, und mithin der Jänner zu den heißeſten, der Juli hingegen zu den
kälteſten Monaten gehört. Nach einem Aufenthalte von vier Tagen ſtachen
wir neuerdings in See, nachdem wir uns, mit Waſſer und allen nöthigen Le-
bensmitteln, beſonders aber mit Geflügel, als Hühnern, Gänſen, Enten u. ſ. w.
183
reichlich verſehen hatten. Allein kaum waren wir eine kleine Strecke weit
vom Lande entfernt, als in unſer Geflügelwerk eine Epidemie einbrach,
die es ſchnell dahin raffte, ſo, daß wir einen Abſtecher nach St. Helena
zu machen genöthigt waren, um neue Vorräthe davon an Bord zu neh-
men. Auch einige Todesfälle von Menſchen kamen während unſerer See-
reiſe vor. So ſtarben z. B. mehrere kranke Invaliden, und ein als Trun-
kenbold berüchtigter Matroſe. Ihre Leichen wurden nach ſeemänniſchem Her-
kommen in Leinwand eingenäht, mit Gewichten an den Füßen verſehen, und
unter feierlichen Gebeten in die Tiefe des Meeres verſenkt.
Außer dem kamen auch noch mehrere Krankheitsfälle vor, bei denen ich
als Arzt ebenfalls in Anſpruch genommen wurde. Darunter ſind vorzüglich
zwei, welche das Intereſſe meiner arzeneikundigen Leſer beſonders anregen
dürften, weil ſie im gewöhnlichen Leben ſo häufig vorkommen, und die auch
mir ſelbſt nicht unwichtig ſind, indem ich dabei Gelegenheit fand, dem Schiffs-
doktor aus der Noth zu helfen. Der erſte Fall dieſer Art bezieht ſich auf
einen alten Obriſten, der angeblich an rheumatiſchen Schmerzen litt, und
zwar ſo ſtark, daß er bereits in Verzweiflung zu gerathen anfing. In dieſer Be-
drängniß wendete er ſich an mich, mit der unverholenen Aeußerung, daß die
Mittel, die er vom Schiffsdoktor erhielte, keinen Schuß Pulver werth wären,
und daß er werde ſterben müſſen, wenn ich ihm nicht beiſtände. Meine erſte
Frage an ihn war, ob er je an einem veneriſchen Uebel gelitten habe. Als
er dieß mit der Angabe, daß es bereits mehrere Jahre her ſei, bejahete,
machte ich den Doktor auf dieſen Umſtand aufmerkſam, und rieth ihm, dem
Patienten ein Saſſaparilla-Dekokt zu geben. Da er aber gerade keine Saſſa-
parilla beſaß, kaufte er ſich ſolche aus einer Apotheke in der Capſtadt, und
begann damit ſeine Kur. Der alte Obriſt war aber äußerſt ungeduldig und
meinte, das Geſöffe würde nichts helfen. Auf mein Zureden trank er jedoch
das Dekokt fort, und ſchon nach zwei Wochen trat eine bedeutende Beſſerung
ein. In Zeit von einem Monate war die Heilung vollendet. Der zweite Fall
war mit einem einjährigen Kinde, das wegen ſchwerem Zahnen mit Kräm-
pfen und Fieberanfällen behaftet war, nichts mehr genießen konnte, und ſicht-
lich abmagerte, ſo, daß Jedermann von dem bald zu erfolgenden Tode des-
ſelben überzeugt war. Blutegel, Scarifikationen des Zahnfleiſches, warme
Bäder, innere beſänftigende, krampfſtillende und abführende Mittel waren ver-
gebens bei ihm verſucht worden. Als ich den beinahe hoffnungsloſen Zuſtand
des Kindes vernahm, fragte ich meinen Kollegen, ob er auch Veſikatorien
angewendet hätte. Da er ſolches verneinte, rieth ich ihm dazu. Er folgte
dieſem Rathe, und applizirte dem kranken Kinde ſogleich zwei blaſenzie-
hende Pfläſterchen hinter die Ohren; und von dem Augenblicke an ging es
18.
ſeiner Beſſerung entgegen; die Krämpfe hörten auf, und der Zahndurchbruch
erfolgte.
Sogar an Gottesdienſt fehlte es uns nicht, indem der Kapitän ihn je-
den Sonntag Morgens und Abends gleich einem Geiſtlichen abhielt. Es be-
fanden ſich unſer gegen 200 Perſonen im Schiffe. Dennoch trat nie ein
Mangel an Speiſen und Getränken ein. Es herrſchte in dieſer Beziehung
ſelbſt ein gewiſſer Luxus; denn außer den gewöhnlichen Speiſen wurden tag-
täglich noch Paſteten, Torten, und andere feine Bäckereien zum Nachtiſche
aufgetragen, und verſchiedene Weine, Biere und ſonſtige geiſtige Getränke
ſervirt. Zweimal in der Woche machte unter uns ſogar der franzöſiſche
Schaumwein die Runde. Eines Tages kamen uns auf hoher See 9 Schiffe
zu Geſichte. Mit mehreren derſelben ſetzten wir uns durch eigens angebrachte
Zeichen ins Einverſtändniß, um zu erfahren, welches der Name des Schiffes
ſei, woher es komme, wohin es gehe, worin ſeine Ladung beſtehe, wie lange
es ſchon die See halte, welchen Schiffen es bereits begegnet ſei u. ſ. w. Auf
jedem Schiffe iſt nämlich ein Buch vorhanden, in welchem jene Zeichen in
Ziffern angegeben ſind, und dieſe Ziffern werden mit den verſchiedenen Far-
ben der aufgezogenen Flaggen angedeutet. Während wir aber dieſe nicht un-
bedeutende Anzahl von Schiffen an Einem Tage ſahen, vergingen anderer-
ſeits wieder ganze drei Wochen, wo wir auch nicht ein einziges erblickten.
Als es dann auf einmal hieß, es wäre von Weitem ein Schiff in Sicht, lief
Alles freudevoll aufs Verdeck, um es zu ſehen. Als es nahe kam, erkannte
man, daß es ein amerikaniſcher Wallfiſchfänger ſei, indem einige ſeiner Ma-
troſen oben auf den Maſtbäumen ſaßen, um einen umfangsreichen Geſichts-
kreis zu haben. An der Oſtſeite Afrikas nahe an der Linie ſahen wir
ein Schiff, das von Bombay nach Kalkutta ſegeln ſollte, ſeiner Ausſage
nach aber in jene Region des atlantiſchen Meeres verſchlagen worden war,
und einer Proviſion benöthigte. Ohne den Seefahrer zu kennen, gab
man ihm dennoch Alles, was man füglich entbehren konnte, als: Reis,
Erdäpfel, Bier u. ſ. w. Zu verſchiedenen Zeiten des Tages, wenn die
Sonne auch nur etwas ſichtbar war, machte unſer Kapitän mit ſeinen
Offizieren, vermittelſt nautiſcher Inſtrumente, allerlei Beobachtungen, wo
es ſtets hieß: Look out! (Schau hinaus!), und ſo wußten ſie nach vorge-
nommener Berechnung aufs Genaueſte den Punkt auf der Karte anzuge-
ben, wo wir uns auf der weiten Meereswüſte befanden. Je mehr wir uns
dem Süden näherten, verloren wir hinter uns die Sterne des nördlichen
Himmels, ſo, daß wir, am Aequator angelangt, den Polarſtern nicht mehr
erblickten; und als wir einige Grade über den Aequator hinaus waren,
ſahen wir den ſogenannten großen Bären nur mehr am Horizonte. Dafür
entſchädigte uns aber der Anblick anderer ſüdlicher Sternbilder, unter denen
185
das Kreuz von ausnehmender Schönheit iſt, während die übrigen in dieſer
Beziehung unſern Sternen des nördlichen Himmels zurückſtehen, die wir
indeſſen abermals zu Geſichte bekamen, als wir nach Umſeglung des Vorge-
birges der guten Hoffnung wieder aufwärts fuhren und neuerdings die Linie
zurücklegten. Alles zuletzt Erzählte, welches gleichſam eine Epiſode meiner
Reiſe aus Oſtindien zurück nach Europa bildet, dürfte ſo Manchem, der ſelbſt
ähnliche Reiſen gemacht hat, unerheblich ſcheinen. Allein nicht Jeder war in der
Lage, ſolche Erfahrungen in eigener Perſon zu machen, und Solche, die ich
hier beſonders im Auge habe, und unter die ich auch meine geliebten
Landsleute rechne, dürften derlei Schilderungen gewiß nicht ohne alles In-
tereſſe leſen. Ueber meine glückliche Ankunft in Europa, und meine weiteren
Reiſen und Begebenheiten daſelbſt habe ich meinen geehrten Leſern bereits
im Vorhergehenden das Nöthige mitgetheilt. -
Einleitung
zum
M e Oil I - SP ſt & M e.»
nebſt einigen
allgemeinen hygiäniſchen Regeln.
–•••GG-CºD E« v«-–
Bevor ich noch zu dem eigentlichen Gegenſtande der folgenden Abhand-
lung übergehe, fühle ich mich, um allfälligen Mißverſtändniſſen vorzubeugen, zu
der Erklärung veranlaßt, mich weder mit der Diagnoſe noch Prognoſe der Krank-
heiten (was man in hundert andern Büchern findet) näher befaſſen zu wollen,
ſondern mich einzig und allein auf das Therapeutiſche zu beſchränken, und
bloß jene ſpezifiſchen Mittel anzugeben, deren Wirkſamkeit ich ſelbſt zu erpro-
ben Gelegenheit hatte.
Wiewohl ich ferner feſt überzeugt bin, daß die Wirkung der verſchie-
denen Arzeneikörper durch eine phyſiſche, ihnen eigene ſpezifiſche Kraft, ver-
mittelſt welcher ſie mit den Krankheiten in gegenſeitigem Rapport ſtehen,
erzielt, und daß nicht ſo ſehr der quantitative als der qualitative Zuſtand
derſelben berückſichtigt werden muß: ſo hab' ich doch eine gewiſſe Ordnung
beobachtet, nach der ich meine Arzeneien bei Geſunden und Kranken ver-
ſuchte und anwendete. Ich theile nämlich alle Heilmittel ihren Kräften nach
in folgende drei Klaſſen:
Die 1. Klaſſe enthält mildere Vegetabilien, Erden, Kohlen, Salze,
Metalle, ſchwache vegetabiliſche Säuren u. ſ. w. Das ſind nämlich jene
Mittel, die bei der gewöhnlichen Heilart ſcrupel-, drachmen- oder auch unzen-
weiſe pro dosi eingegeben werden. Hiezu gehören z. B. Bittere Mandeln,
Mohnſamen, Queckſilber.
Die 11. Klaſſe beſteht aus den ſcharfen Vegetabilien, kryſtalliſirten
vegetabiliſchen Säuren, gelindern chemiſchen Präparaten; überhaupt aus jenen
Mitteln, die in der gewöhnlichen Praxis meiſtentheils granweiſe pro dosi
eingegeben werden. Hiezu gehören z. B. gelbes Blutlaugenſalz, Opium,
verſüßtes Queckſilber.
190
Die III. Klaſſe begreift alle ſogenannten Gifte: animaliſche, vegetabi-
liſche und mineraliſche; wie auch die ſchärfſten chemiſchen Präparate, die con-
centrirten mineraliſchen Säuren; überhaupt alle jene Mittel, die gewöhnlich
unter Einem Gran oder Tropfen, zuweilen aber auch etwas darüber pro dosi
eingegeben werden. Hiezu gehören z. B. Blauſäure, Morphin, ätzendes Queck-
ſilberſublimat.
Die Mittel aus der I. Klaſſe geb' ich von 25 bis zu eines Granes
pro dosi.
Die Mittel aus der II. Klaſſe von „o bis zu 2, eines Granes pro
dosi, und
Die Mittel aus der III. Klaſſe von jo bis zu „n eines Granes
pro dosi.
Bei der Anwendung ſolcher erfuhr ich die im vorliegenden Werke
angegebenen Wirkungen. Man könnte mir vielleicht nicht mit Unrecht die
Einwendung machen, daß die animaliſchen Gifte, wie z. B. die von wüthen-
den Thieren, von Schlangen, Scorpionen u. ſ. w., nur dann nachtheilig wir-
ken, wenn ſie durch eine Wunde mit den Körperſäften in directe Berührung
kommen, und daß dieſe Subſtanzen, innerlich eingenommen, ſelbſt in großen
Gaben keinen ſchädlichen Einfluß üben. Daran würde ſich die Frage knü-
pfen, warum ich ſie nicht in die erſte Klaſſe zu den gelinderen Mitteln, ſon-
dern in die dritte, zu den Giften geſetzt habe. Hierauf diene zur Antwort,
daß dieſes einzig und allein aus der Urſache geſchehen iſt, weil ſie auch zu
einem fünfzigſtel, ja ſogar zu einem hundertſten Theile eines Tropfens oder
Granes ihre eigenthümliche Wirkſamkeit bewährt haben, während ſie in grö-
ßern Gaben ſich auf eine ganz andere, vielleicht ſogar auf die entgegen-
geſetzteſte Art und Weiſe wirkſam gezeigt haben würden.
Außer den gewöhnlichen thieriſchen Arzeneiſtoffen habe ich auch noch eine
reichhaltige Sammlung neuer animaliſcher Heilmittel aufgenommen, die der
ärztlichen Praxis ein unabſehbares, bisher ganz unbekanntes Feld eröffnen.
Man glaube ja nicht, daß der Grund deſſen in einem Mangel an Heilſtoffen
liege, die das Pflanzen- und Mineralreich uns in Fülle darbietet. Es geſchah
bloß darum, weil ich mit jenen erſtern eine Menge gelungener Verſuche anſtellte,
die in der Regel die überraſchendſten Reſultate zur Folge hatten, wie man im
Verlaufe unter den Benennungen: Anguineum, Cataracteum, Leporineum,
Locusteum, Nycterineum, Piscineum, Scorpioneum, Tigrineum u. ſ. w.
ſehen wird. Ich miſche nämlich den thieriſchen Stoff, z. B. das Blut von
Haſen, die Galle von Fiſchen, das Gift von Skorpionen oder Schlangen u. ſ. w.
mit Alkohol, wie es in meiner Materia medica angegeben wird, und bewahre
191
die Eſſenz davon an einem temperirten Orte, welcher vor dem Eindringen
der Lichtſtrahlen geſichert iſt, in einem wohlverſtopften Glaſe auf. Davon
gebe ich meinen betreffenden Patienten tropfenweiſe Gaben auf Zucker mit
dem beſten Erfolge ein. Ob man übrigens meine neuangegebenen animali-
ſchen Heilſtoffe als bloße mediziniſche Curioſa anſehen, oder ſie einer Auf-
nahme in der Praxis würdigen will, muß ich natürlich ganz dem freien Er-
meſſen meiner ſachkundigen Herren Collegen anheim ſtellen. Zum leichtern
Eingeben der Heilmittel bediene ich mich dreierlei Arten.
Erſte Art. Das unmittelbare Einnehmen der Eſſenz, Tinktur oder
ſyrupartigen ſpirituöſen Zucker- und Arzeneiverreibung, die tropfenweiſe auf
Zucker genommen werden. Auf dieſe Art kann man nicht nur kleinen Kindern,
ſondern auch Irrſinnigen die Arzenei beibringen, ohne daß ſie auch nur die
geringſte Ahnung haben, daß es ein Medikament iſt.
Zweite Art. Das Eingeben der mit der gehörigen Quantität Zucker
abgeriebenen Arzenei in Pulverform. Dieſe Methode iſt vorzüglich in Indien
gäng und gebe, wo die Hindus und die Sihks aus Europäer-Händen keinerlei
Art von Flüſſigkeit zu genießen pflegen.
Dritte Art. Dieſe iſt die expeditive, wobei die Arzeneien in Pa-
ſtillenform verabreicht werden. Auch dieſe gebe ich auf doppelte Weiſe zube-
reitet. Entweder iſt die Arzenei dem Teige der Paſtillen beigemiſcht, oder es
werden die ſchon fertigen nur äußerlich mit der Eſſenz oder ſyrupartigen ſpi-
rituöſen Zucker- und Arzeneiverreibung angefeuchtet, und dann getrocknet.
Beide Zubereitungsweiſen ſind gleich wirkſam. Wenn man die Medizinal-Pa-
ſtillen längere Zeit aufbewahren will, gebe ich jener Bereitungsweiſe den
Vorzug, bei welcher das Heilmittel dem Teige beigemiſcht iſt, während die
leztere mit dem äußerlichen Ueberzuge eine leichtere und geſchwindere Mani-
pulation erlaubt. Bei jeder Verreibung pflege ich dem zu verreibenden Körper
etwas rectificirten Spiritus zuzuſetzen, theils um dem Verſtäuben vorzubeu-
gen, theils um diejenigen Theile, die ſich durch Spiritus leichter auflöſen
laſſen als durch Waſſer, wozu beſonders die reſinöſen Subſtanzen gehören,
zu ſolviren, theils endlich, um das ſchnellere Trocknen der Medikamente
zu fördern.
Obige einfache Paſtillen verfertige ich aus weißem Rohrzucker mit
einer hinlänglichen Quantität Kraftmehlbreies, woraus dann vermittelſt einer
Pillenmaſchine, die nur zu dieſem Zwecke beſtimmt iſt, Paſtillen geformt
werden, jede zu 1 Gran. Die Paſtillen erhält man, wenn man z. B. für
eine Pillenmaſchine, worin 30 Stück Pillen auf Einmal gemacht werden kön-
nen, eine halbe Drachme von der Maſſe nimmt, ſie zu einem Cylinder zu-
ſammen rollt, und dieſen Cylinder vermittelſt der Maſchine geradezu durch
Niederdruck zerſchneidet, ohne die abgeſchnittenen Partikel zu rollen, wobei
192
ſie rund würden, wie die Pillen, während ſie auf dieſe Art eine läng-
liche Form, gleich aufgeſchwollenen Reiskörnern bekommen, die man dann
bedeckt in der freien Luft trocknen und zum Gebrauche aufbewahren kann.
Ich gebe dieſer länglichen Paſtillenform den Vorzug, weil ſie für die Pa-
tienten mehr Bequemlichkeit darbietet, indem ſolche Paſtillen nicht ſo leicht
als die gewöhnlichen runden Pillen unter den Händen wegrollen, wiewohl
die letztern ihrer runden Form wegen zu dem Hinabſchlingen geeigneter ſind,
während die länglichen nur wie Trochisken ſo lange auf der Zunge gehalten
werden, bis ſie zergehen.
Die Verreibung der Arzeneikörper anbelangend, glaube ich hier die
gewiß nicht überflüſſige Bemerkung beiſetzen zu ſollen, daß die Friſt, binnen
welcher ſolche effectuirt wird, ſich mindeſtens auf / Stunde bis längſtens
1 volle Stunde zu beſchränken braucht, je nachdem die Subſtanz, welche ver-
rieben werden muß, weicher oder härter iſt.
Das beſte Vehikel zum Verreiben und Verdünnen der Arzeneien iſt
unſtreitig der vegetabiliſche Zucker. Ich ziehe dieſen ohne Bedenken dem
animaliſchen vor, theils ſeiner vorherrſchenden Süßigkeit halber, mittelſt
deren man auch Kindern die Medizin mit Leichtigkeit beibringt, theils auch
wegen ſeinen beſondern Eigenſchaften; denn es iſt allbekannt, daß durch ihn
das baldige Verderben der Medizinen verhindert wird. Durch ſeine Süßig-
keit ſchüzt er die Mittel vor baldiger Zerſetzung und man hat nicht im Ge-
ringſten die Wirkung fremdartiger Theilchen, wie z. B. der animaliſchen
Kohle, die zu deſſen Reinigung verwendet wird, zu befürchten.
Am leichteſten verderben die thieriſchen Stoffe. Dieſen folgen die vege-
tabiliſchen. Am wenigſten jedoch ſind die mineraliſchen dem Alles zerſtören-
den Zahne der Zeit unterworfen.
Um der Wirkungen der Heilmittelſicher zu ſein, ſollte freilich ein jeder
Arzt ſich dieſelben entweder ſelbſt bereiten, oder ſie wenigſtens in ſeiner
Gegenwart anfertigen laſſen, weil ſo unendlich viel auf die Genauigkeit bei
der Zubereitung derſelben ankommt. Um nur, außer den gewöhnlichen Feh-
lern, die ſo häufig, ohne daß man es will, in den Apotheken unterlau-
fen, eines einzigen Umſtandes zu erwähnen, will ich bloß die vielen und
mancherlei Surrogate in Erinnerung bringen, womit man in dieſen Kran-
kenküchen ſo freigebig zu ſein pflegt. Wie oft hat man mir aus den Ba-
zaren alte, verdorbene und wirkungsloſe Spezereien gebracht, die man,
wenn man kein genauer Kenner davon iſt, als gute anwendet und ſich hin-
terher in der ſichern Erwartung deſſen, was ſie leiſten ſollen, getäuſcht fin-
det. Die Spezereihändler aus Lahore beziehen ihre Spezereien aus Am-
ritſir, einer noch blühendern Stadt als Lahore, wo der Handel en gros
getrieben wird.
193
Zur Bereitung der Arzeneien meide man die Verwendung metallener
Gefäße, indem die Wirkungen der Heilmittel bekanntlich durch fremdartige
Gerüche und Farben alterirt werden. Zur Anfertigung der Zuckerpaſtillen
bediente ich mich früher einer großen hölzernen Reibſchale mit einem hölzer-
nen Piſtill. Zur Verreibung der Arzeneiſtoffe mit Zucker kann man ſich
ſteinerner, gläſerner oder porzellänener Reibſchalen bedienen.
Als Beiſpiele mögen nachfolgende drei Formen der verſchiedenen Berei-
tungsarten der Mittel ihren Platz finden.
I. Rp. Magnes. carb. Part. /s – Part j.
Sacchari albi Part. jjj.
Pult. amyli q. s.
ut f. l. a. massa, ex quaform. pastilli Gr. j.
II. Rp. Fab. St. Ign. Part. %s – Part. j.
Sacchari albi Part. xviij.
Pult. amyli q. s.
ut f. 1. a. massa, ex quaform. pastilli Gr. j.
III. Rp. Gossyp. fulm. Gr. jj. – Gr. jv.
Sacchari albi Gr. Lxxjj.
Pult. amyli q. s.
ut f. l. a. massa, ex quaform. pastilli C.
oder:
Man verreibe 1 – 2 Grane Schießbaumwolle, die man vermittelſt
eines Scherchens in einer Porzelläntaſſe ſo fein als möglich zerſchnitten hat,
mit einigen Tropfen rectificirten Spiritus angefeuchtet, worunter 10 Gran
zerſtoßenen Zuckers gemiſcht ſind, /, Stunde lang, löſe das Zerriebene dann
mit 1 Drachme Spiritus auf, und thue in die dadurch erzeugte ſpirituöſe,
ſyrupartige Flüſſigkeit 50 von den getrockneten Zuckerpaſtillen, die man ver-
mittelſt des Herumrührens mit einem beinernen Löffelchen allmälig verdich-
tet, und in einem Schächtelchen zu künftigem Gebrauche aufbewahrt.
Bezüglich auf die zu verabreichende Doſis von jedem dieſer Mittel iſt 1 Stück
auf einmal genug, der Patient mag nun ein erwachſener ſtarker Mann oder auch
nur ein ſchwacher Säugling ſein; denn die Arzenei ſoll ja nicht mechaniſch
auf den Körper, ſondern ſpezifiſch auf die Krankheit wirken. Die Gaben
laſſe ich jedoch nach Beſchaffenheit der Umſtände entweder ſeltener oder öfter
wiederholen, und wenn in dringenden Fällen nicht alſobald eine Beſſerung
eintritt, ſo kann man, von der Anſicht ausgehend, daß man nicht auf das
rechte Mittel gerathen ſei, zu wechſeln anfangen und damit ſo lange fort-
fahren, bis man auf das Wahre gekommen iſt, in welchem Falle die Wir-
kung gewiß nicht lange auf ſich wird warten laſſen. Dabei hat man den
Reiſeerlebniſſe. 13
194
Vortheil, daß ſolche Doſen, wenn ſie am ungehörigen Orte gegeben werden,
wenigſtens nicht ſchaden können. In acuten Krankheiten kann man % ſtün-
dige bis 1 ſtündige Gaben verabreichen. In weniger dringenden Fällen ſind
4 Gaben täglich hinlänglich. In chroniſchen Krankheiten hingegen kann man
eine ſolche Paſtille des Tages Einmal, früh Morgens bei nüchternem Magen
oder auch zweimal, früh und Abends vor dem Schlafengehen, auf die Zunge
nehmen und darauf zergehen laſſen. Säuglingen kann man ſie in Pulver-
form beibringen. Die Medizin in Waſſer oder Milch aufgelöſt einzugeben,
halte ich für minder paſſend; jedoch pflege ich in ſolchen Fällen, wo die
Zunge trocken und Mangel an Speichelabſonderung vorhanden iſt, etwas
Waſſer nachtrinken zu laſſen.
Was die eigentliche Lebensweiſe, die Diät, anbelangt, ſo bin ich in
dieſer Beziehung durchaus nicht ſo ängſtlich ſtreng wie andere Aerzte, und
mache nur in dem Falle eine Ausnahme von der Regel, wo der Magen
offenbar ſelbſt das leidende oder das ins Mitleid gezogene Organ iſt. Ich
laſſe in chroniſchen Krankheiten alles dasjenige, woran man gewöhnt iſt und
was einem wohlbekommt, mäßig genießen. Gewiß kennt ein Jeder ſeinen
Magen und ſeine Natur am beſten. Man ſei im geſunden oder im kranken
Zuſtande, ſo muß man jederzeit dasjenige vermeiden, was man als nicht
zuträglich befunden hat; am Meiſten gilt jedoch dieſe Regel für Kranke.
Bei acuten Krankheiten hingegen, wo gewöhnlich auch die Eßluſt fehlt, müſſen,
wenn ja einiger Appetit ſich einſtellt, nur leicht verdauliche und flüſſige Spei-
ſen genoſſen werden. Man zwinge aber durchaus Niemanden, und ſchon gar
einen Krauken uicht, gegen ſeinen Appetit zu eſſen, in der irrigen Meinung,
ihn zu ſtärken; denn man ſtärkt auf ſolche Art nicht den Kranken, ſondern
die Krankheit. Vor Hunger ſtirbt nicht leicht ein Menſch, wohl aber oft in
Folge einer Ueberfüllung mit Nahrungsmitteln. Die beſte diätiſche Regel iſt
unſtreitig: Man eſſe, wenn man Hunger, und trinke, wenn man Durſt empfin-
det; auch eſſe man nur das, was mundet. Sogar Thee und Kaffee kann bei
mäßigem Genuſſe durchaus nicht nachtheilig werden, wenn man von jeher
ſich daran gewöhnt hat; consuetudo enim altera natura. Ein Gleiches gilt
auch von dem jetzt allgemein üblichen Tabakrauchen. So iſt ebenfalls ein
gut ausgegornes gewöhnliches Bier für Geſunde ſowohl als für Kranke nichts
weniger als ſchädlich, was jedoch von anderen verkünſtelten Biergattungen
nicht behauptet werden kann. Dasſelbe kann auch von den Weinen geſagt
werden. Denn ein echter, unverfälſchter, guter Wein iſt, wenn man nicht
damit Mißbrauch treibt, als ein herzſtärkendes Getränk Jedermann anzuem-
pfehlen, vorzüglich ſchwächlichen Perſonen. Was ſchließlich die ſtarken ſpiri-
tuöſen Getränke betrifft, ſo will ich hier unverhohlen das Geſtändniß ablegen,
daß ich ihnen durchaus nicht hold bin, weil ich von deren Genuß ſo unend-
195,
lich viel Nachtheiliges geſehen habe und noch täglich ſehe, ſo daß ich wahr-
lich das Sprichwort für erprobt halte, es gebe mehr Leute, die in der
Branntweinflaſche, als im Meere ihren Tod finden. Wenn irgendwo ſolche
ſtarke geiſtige Getränke, wie der Rum, der Arrak, der Dſchin u. ſ. w. Ver-
heerungen anrichten, ſo iſt dieſes im heißen Hinduſtan vorzugsweiſe der Fall,
wo leider die meiſten engliſchen Soldaten und ſogar auch manche ihrer gebil-
deteren Offiziere ſich in dem Genuſſe ſolcher Spirituoſen übernehmen und
dadurch ein frühzeitiges Grab bereiten.
Um in den heißen Tagen auf eine angenehme Weiſe den Durſt zu
ſtillen, kann ich Mehreres anrathen, weſſen ich mich in Lahore ſelbſt bediente,
und wobei ich mich ſtets wohlbefunden habe.
Erſtens: Sodawaſſer, vorzüglich mit Eis oder Salpeter abgekühlt,
mit etwas gutem Wein vermiſcht. Freilich nur ein Getränk für Wohl-
habendere !
Zweitens: Entweder Limonade, oder Mandelmilch, oder Orgeade
oder Syrup, der theils vom Safte der Frucht der Graevia asiatica, theils von
Eſſig mit ein wenig Krauſemünze zubereitet wird, wovon man dann etwas mit
kaltem Waſſer gemiſcht trinkt. Wohlhabendere verſetzen ſolcherlei noch mit
Bedemuſchk (Aqua florum salicis aegyptiacae), ein in Indien ſehr belieb-
tes kühlendes Mittel.
Drittens: Friſche Buttermilch oder auch nur Milch und Waſſer.
Friſche Sauermilch, mit etwas Salz verſezt, und mit kaltem Waſſer gemiſcht
iſt ebenfalls ein wohlſchmeckendes, kühlendes und höchſt geſundes Getränke,
das die Einwohner Indiens im Sommer beſonders lieben, und welches mir
ebenfalls jederzeit gut bekam.
Viertens: Ingwerbier, Milchpunſch und der bei den Bewohnern In-
diens faſt zum Bedürfniſſe gewordene Hanfkrauttrank mit ſchwarzem Pfeffer,
Milch oder aber ſtatt deren mit den kühlenden Sämereien von Gurken, Kür-
biſſen, Melonen u. ſ. w. verſetzt und durch Zuckerbeiſatz für den Geſchmack
angenehmer gemacht. Jedoch möchte ich den öftern Gebrauch des Hanfkraut-
trankes, wegen ſeiner narkotiſchen Wirkung, nicht zu ſehr anempfehlen, um
ſo mehr jedoch die aus den angeführten kühlenden Sämereien bereiteten Er-
friſchungen. Außerdem verdient auch der früher erwähnte Saft vom Cocus-
baume, wo er zu haben iſt, recht früh getrunken, als eines der angenehm-
ſten und fühlendſten Mittel unbedingtes Lob. Den Rum liebe ich nur
im Punſch, ſo wie den Arrak mit Waſſer verdünnt als Groc.
Die Recepte des Ingwerbieres und des Milchpunſches werden meine
geneigten Leſer bereits in der Erzählung meiner Erlebniſſe gefunden haben.
Nicht immer iſt jedoch kaltes Getränke dasjenige, was den Durſt löſcht;
13 *
196
zuweilen erreicht man mit einer Taſſe Thee oder Milchkaffee den näm-
lichen Zweck.
Welchen ungemeinen Nutzen ein kaltes Bad im Sommer in Indien hat,
läßt ſich kaum mit Worten ſchildern. Ich wenigſtens habe während der
Dauer der 5 heißen Sommermonate, die mit Anfang Aprils beginnen und
bis Ende Auguſt währen, ſtets die größte Erquickung gefunden, wenn ich
meine ermatteten Glieder durch Sturzbäder erfriſchen konnte, deren ich 2 – 4
in 24 Stunden, zuweilen ſogar auch in heißen, ſchlaflos zugebrachten
Nächten gebrauchte. Man wird dieß begreiflich finden, wenn man nebſt
der alles verſengenden Sonnenhitze zu dieſer Zeit auch noch alle andern Un-
gemächlichkeiten eines indiſchen Sommers in Erwägung zieht. Hiezu rechne
ich vorzüglich die höchſt läſtigen Staubſtürme, die im Pendſchab, wenn die
zur Hälfte Juni faſt regelmäßig eintretende Regenzeit zuweilen ſpäter kommt
oder manchmal auch gar nicht erſcheinen will, täglich mehrere Male und zwar
oft ganz unverſehends ſich einfinden, wo es in einzelnen Fällen bei hellem
Tage ſo finſter wird, daß man weniger als bei dunkler Nachtszeit zu ſehen
im Stande iſt. Eine zweite üble Beſcherung iſt im Sommer der 6 Wochen
lang dauernde heiße Wind, Uros oder Samum genannt, während deſſen
Wehen die Bewohner Indiens hinter den Tattis (aus den zarten, wohl-
riechenden Wurzeln des Andropogon muriaticum verfertigten Matten),
welche Tag und Nacht hindurch mit Waſſer begoſſen werden, im Kühlen zu
ſitzen oder auch nur unter großen Panka's (Windfächern) ſich aufzuhalten
pflegen.
Die Sturzbäder, von denen ich ſo häufig Gebrauch machte, beſtanden
darin, daß ich ein Maſchk (Ziegenhautſchlauch) mit friſchem Brunnenwaſſer
füllen und mir über den Kopf gießen ließ.
Außer der Reinigung und Abkühlung des Körpers überhaupt, welche
die kalten Sturzbäder gewähren, haben ſie den günſtigſten Einfluß ſogar auf
die entfernteſten Körpertheile, die mit dem Hautſyſteme in Verbindung ſtehen,
namentlich auf die Nerven. Selbſt Lungen, Magen, Nieren u. ſ. w. werden
dadurch in regere Thätigkeit geſetzt und darin erhalten. Man bedenke jedoch,
daß Hitze und Kälte nur nach und nach gewechſelt werden dürfen. Aus die-
ſem Grunde muß man ſich hüthen, kalt zu baden, wenn man ſehr erhitzt oder
gar in Schweiß iſt – ein Fall, der in dem heißen Indien wahrlich nicht zU
den ſeltenen gehört. Ebenſo ſoll man auch im Winter nicht plötzlich aus der
heißen Badſtube in die Kälte oder freie Luft heraustreten. Die Eingebor-
nen, die Anhänger des Islam ſowohl als auch jene des Brama, ſtecken ſo zu
ſagen immer im Waſſer, Männer wie Weiber, und das im Winter nicht
minder als im Sommer, im Rawi, im Ganges, an den Brünnen und zu
Hauſe. Sie leben ſehr einfach, und erfreuen ſich dabei der beſten Geſund-
197
heit. Ihr Lieblingsgetränk iſt der Gurſcherbet (mit rohem Zucker verſüßtes
Waſſer). Vorzüglich förderlich für ſie iſt auch die tägliche gymnaſtiſche Uebung
der Muskelkräfte, ferner das Tſchapi und Mutimarna (ſich klopfen- und knei-
pen laſſen), was den Umlauf der Säfte befördert, und vornehmlich bei ermü-
deten Gliedern wohl thut. Die Eingebornen Indiens haben ihre eigenen
Arten, ſich die Zähne zu reinigen. Die Sihks und die Hindus in Lahore
heißen dieſe Operation, die ſie täglich einmal in der Frühe bei ihrem Baden
und Beten verrichten, Dart er. Sie verwenden dazu Zweige von verſchiedenen
Bäumen, z. B. junge Weidenzweige, als Zahnbürſten. Die Moslim hingegen
nennen ſie Mus fak, und gebrauchen dazu die jungen Zweige der Salvadora
indica, mit denen ſie ſich wie mit einer Zahnbürſte die Zähne und das Zahn-
fleiſch abreiben. Meiner Anſicht nach verdienen dieſe Arten von Natur-Zahn-
bürſten vor jenen der Europäer mit ihren mancherlei gekünſtelten Zahnpul-
vern den Vorzug; denn es ſind einfache, größtentheils adſtringirende Sub-
ſtanzen, die zu gleicher Zeit ſtärkend auf den Magen einwirken, indem ge-
wöhnlich mit guten Zähnten auch ein guter Magen verbunden iſt. Deßwegen
wird man bei den Eingebornen nur höchſt ſelten die Mundfäule finden. Frei-
lich mögen auch ihre einfachen Speiſen und das Klima Hinduſtans viel dazu
beitragen.
Um in dieſer hygiäniſchen Digreſſion, die zwar auch einige ethnogra-
phiſche Bemerkungen enthält, nicht weiter zu gehen, verweiſe ich meine geehr-
ten Leſer, welche ſich über die hier berührten Gegenſtände eines Nähern beleh-
ren wollen, auf ein im Jahre 1847 in Quedlinburg und Leipzig bei Ernſt
ſchon in zweiter Auflage erſchienenes vortreffliches Werkchen von Scholand,
unter dem Titel: Naturgemäße Geſundheitslehre für Jedermann u. ſ. w.
Da ich nicht vorausſetzen kann, daß Jeder, der dieſes liest, im Beſitze der
genannten Schrift ſich befindet, ſo will ich hier als Schlußſtein ein Gedicht
daraus anführen, in welchem die ärztlichen Vorſchriften zu einem frohen und
langen Leben in recht artigen Reimen, wenn auch gerade nicht mit poetiſchem
Schwunge, vorgetragen ſind. Der Verfaſſer deſſelben iſt der am Ende des
17. Jahrhunderts geborne bekannte Doctor Triller, der Dichter des vor einer
Reihe von Decennien hoch geſchätzten epiſchen Gedichtes: Der ſächſiſche
Prinzenraub.
198
Wohl Mancher dürfte darnach fragen,
Ob ich auch etwas beigetragen,
Weil ſich mein Alter ſo erhöht,
Daß es auf höchſter Staffel ſteht?
Nun dieſen will ich kurz berichten,
Wie ich dabei mich vorgeſeh'n,
Und was nach Arzt- und Menſchenpflichten
Bisher von mir, mit Nutz', geſcheh'n.
Gott zwar verlängert unſer Leben,
Allein der Menſch muß auch daneben
Von ſeiner Seite ſich bemühn,
Den Lebenspfaden lang zu ziehn.
Er muß in die Natur nicht ſtürmen,
Als wäre ſie von Stahl und Stein;
Vielmehr mit Sorgfalt ſie beſchirmen,
Und ihr getreuer Beiſtand ſein.
Dieß hab' ich an mir ſelbſt erfahren,
Dieß brachte mich zu vielen Jahren,
Nebſt Gottes wunderbarer Gunſt;
Als Arzt gebraucht' ich keiner Kunſt,
Ein hohes Alter zu erlangen. –
Gemüthsruh' nur, ſo wie Diät,
Macht, daß die Uhr ſtets recht gegangen
Und noch bis dato richtig geht.
Man hüte ſich, will man gedeihen,
Doch ja vor vielen Arzeneien;
Sie ſchwächen und zerſtören nur
Gar oft die Ordnung der Natur.
Soll ich daher ein Mittel ſagen,
Das ſicher und doch wohlfeil ſei? –
Hier iſt es: Bei geſunden Tagen
Wird nichts zur beſten Arzenei.
Durch Pillen, Pulver, Trank und Säfte
Schwächt ein Geſunder ſeine Kräfte,
Weil ſolche Mittel nur allein
Im Nothfall Kranken dienlich ſein.
199
Wer nun mit vielen Arzeneien
Den Leib zur Apotheke macht,
Der muß hernach zu ſpät bereuen,
Daß er zu früh ſich – umgebracht.
Die Frühlings- und Verwahrung skuren
Entkräften öfters die Naturen
Und bringen wenig Nutzen ein,
Zumal, wenn ſie zu heftig ſein.
Das Ader laſſen und Purgiren
Iſt aus Gewohnheit, wie man pflegt,
Nie bei Geſunden einzuführen,
Weil es die Kräfte niederſchlägt.
Wer denkt, ſein Alter hoch zu bringen,
Der halte Maß in allen Dingen.
„In Eſſen, Schlafen, Liebe, Wein
Und Arbeit muß man mäßig ſein.“
So hat Hippokrates geſchrieben,
Und die Erfahrung macht es wahr;
Er ſelber ſucht es auszuüben
Und lebte hundert und neun Jahr.
Man muß nicht Nacht zu Tage machen,
Noch, wenn es Schlafenszeit iſt, wachen,
Zumal wenn man dabei viel ſitzt
Und ſich durch ſtark Getränk erhitzt.
Gewiß, die ſpäten Abend ſchmäuſe,
Die überall faſt allgemein,
Beſchleunigen die letzte Reiſe,
Und bringen ſelten Nutzen ein.
Viel' pflegen ſich, dem Tod zum Beſten,
Faſt wie ein Opferthier zu mäſten,
Und unterbrechen vor der Zeit
Den Lebenslauf durch Ueppigkeit.
Ihr ſpäter Tiſch ſteht oft voll Braten,
Paſteten, Kuchenwerk und Wein,
Damit ſic früh ins Grab gerathen
Und bald der Würmer Speiſe ſein.
200
Soll eine Lampe lange brennen,
Iſt ihr nur mäßig Oel zu gönnen,
Weil ſie durch deſſen Ueberfluß
Sonſt allzu früh erlöſchen muß.
So iſt es faſt auf gleiche Weiſe
Mit unſerm Leibe auch bewandt,
Reicht man ihm zu viel Trank und Speiſe,
Hat deſſen Docht bald ausgebrannt.
Das Waſſer, wenig Wein darunter (1. Tim. 5, 23.),
Macht das Gemüthe friſch und munter
Und das Geblüte dünn und leicht,
Daß frei es durch die Adern ſtreicht.
Es ſtärkt und reizet auch den Magen,
Daß die Verdauung bald geſchieht;
Von anderm Vortheil nichts zu ſagen,
Den dieß Getränk oft nach ſich zieht.
Will Jemand bald ins Grab verſinken,
Der darf nur etwas Kalt es trinken,
Wenn er vorher ſich ſtark erhitzt,
Daß er am ganzen Leibe ſchwitzt.
Alsdann wird er geſchwind verſcheiden,
Und wenn er nicht gleich niederfällt,
Führt ein verzehrend langes Leiden
Ihn dennoch aus der lieben Welt.
Vor Allem laßt uns nun erwägen,
Wie viel uns an der Luft gelegen,
Ja, wie ſie unentbehrlich ſei
Und Allen Lebenskraft verleih':
Was ſteht und geht, was ſchwimmt und ſchwebet,
Was in der Erde Gründen ſchleicht,
Dieß Alles wird durch ſie belebet,
Daß es nicht vor der Zeit erbleicht.
Sie iſt ein Balſam für das Leben,
Der ihm ſtets friſche Kräfte geben,
Erhalten und vermehren kann,
Und ſtehet billig obenan.
201
Die alſo ſich der Luft entziehen,
Zumal bei ſchöner Frühlingszeit,
Die ſuchen ſelbſt ihr Glück zu fliehen,
Das ihnen Gott ſo reichlich beut.
Drum ſoll man die Bewegung lieben
Und in der freien Luft ſich üben;
Durch Fahren, Reiten oder Gehn
Kann für den Leib viel Nutz entſtehn,
Die Glieder werden mehr geſtärket,
Die Nerven beſſer ausgeſtreckt,
Die Luſt zum Eſſen mehr bemerket,
Und Neigung auch zum Schlaf erweckt.
Der Zugluft ſuch' man auszuweichen,
Daß ſie die Glieder nicht beſtreichen,
Noch auf den Nacken ſtoßen kann:
Sie richtet oft viel Unheil an.
Die Nerven werden ſtark beſchweret,
Daß meiſt ein ſtrenger Schmerz entſteht,
Der Jahr und Tag, ja länger, währet,
Eh’ er nach langer Kur vergeht.
Nichts wirkt auf die Geſundheit ſchlimmer,
Als ein zu ſtark geheiztes Zimmer;
Voraus wenn man beim Ofen ſitzt
Und durch Getränk ſich mehr erhitzt.
Weil Hauptſchmerz, Ohnmacht, Angſt und Keuchen
Nur von der heißen Luft entſtehn,
So ſäume man nicht, zu entweichen
Und in die kühle Luft zu gehn.
Das Waſchen iſt nicht zu vergeſſen,
Des Morgens früh und nach dem Eſſen
Wird ſolches bei Geſicht und Hand
Mit großem Nutzen angewaudt,
Indem es reinigt, ſtärkt und kühlet.
Der Mund ſei auch zu gleicher Zeit
Mit friſchem Waſſer ausgeſpület,
Zum Dienſt und Zweck der Reinlichkeit.
202
Auch Bäder ſoll man öfters brauchen,
Doch, daß ſie nicht, zu hitzig, rauchen;
Man glaubt nicht, wie ein paſſend Bad
Oft mancher Krankheit Einhalt that.
Hier können Perſer, Sarazenen
Und andre Völker Zeuge ſein;
Weil ſie ſich jung ans Bad gewöhnen,
Sind ſie meiſt frei von Gicht und Stein.
Man ſoll, voraus in Sommertagen,
Auch öfters friſche Wäſche tragen;
Hingegen wenn man ſich erhitzt,
So, daß man auch ſchon wirklich ſchwitzt,
Sie an den Körper kalt nicht bringen;
Sonſt bleibt die Regel allgemein:
Die Reinlichkeit in allen Dingen,
Kann der Geſundheit dienlich ſein. 4
Das Flußbad, nebſt dem Glieder reiben,
Muß auch nicht gänzlich unterbleiben,
Denn es erleichtert Haupt und Bruſt,
Und macht zu ſanftem Schlafe Luſt.
Es kann die ſchwachen Glieder ſtärken,
Erwärmet, lindert und zertheilt,
Und läßt ſonſt noch mehr Kräfte merken,
Wodurch es manche Krankheit heilt.
Diät, Diät, vor allen Dingen
Kann hier ſehr großen Nutzen bringen,
Daß man, nächſt Gott, geſund und leicht,
Des Alters höchſtes Ziel erreicht,
Gleich wie ich oben ſchon erwieſen;
Doch dieſer Sache höchſter Werth,
Den man noch nie genug geprieſen,
Verdient, daß man ihn oft erklärt.
Man richte noch auf andre Stücke,
Gemüth und Leib, ſtets ſeine Blicke,
Weil ſie des weiſen Schöpfers Hand
Zuſammen allzu feſt verband.
203
Den Leib muß man nur mäßig ſpeiſen,
Damit er gleiche Kraft behält,
Und das Gemüth zur Ruh' verweiſen,
Auf daß es nicht zum Nachtheil fällt.
Die dieſes nun zu Herzen faſſen,
Die können ſpät die Welt verlaſſen,
Gebrauchen auch die Aerzte nicht,
Noch einen andern Unterricht.
Sie müſſen dieſe beiden Sachen,
Gemüths ruh nämlich und Diät,
Zur täglichen Gewohnheit machen,
So wird ihr Lebensziel erhöht.
Mediziniſcher Theil.
–***e D-80900-See-«–
Die
verſchiedenen Krankheitsformen.
Medicus naturae minister.
Corn. Celsus.
207
Erklärung der Abkürzungen ſolcher Ausdrücke,
die im beigefügten Wörterbuche nicht vorkommen.
A. = Abends; d. h. jeden Abend beim Schlafengehen 1 Paſtille in
den Mund zu nehmen.
abw. = abwechſelnd; nämlich: ein Mittel mit dem andern.
ang. = angerathen; aber noch unverſucht geblieben.
F. = gut; d. h. das Mittel hat die Krankheit entweder gebeſſert oder
geheilt.
h. = hervorbringend; d. h. das Mittel hat die Krankheit hervorge-
bracht oder erzeugt.
A = Luſtſeuche oder mit der Luſtſeuche complicirtes Leiden.
§ = Mercurialkrankheit oder mit der Mercurialkrankheit complicirtes
Leiden.
M = Morgens; d. h. jeden Morgen früh nüchtern 1 Paſtille in den
Mund zu nehmen.
M. 7. = 7 Tage hindurch jeden Morgen früh 1 Paſtille zu nehmen.
MA. 60. = des Morgens und des Abends 1 Paſtille zu nehmen, 60 Stück
für 30 Tage gerechnet. -
MA. – 2 – 3tägig 30 = des Morgens und des Abends, ſpäter täglich
nur einmal, und dann alle 2 oder 3 Tage 1 Paſtille zu nehmen.
M. = nicht; d. h. das Mittel hat fehlgeſchlagen.
ſ. = ſehe.
TR. = Tinctur oder Eſſenz.
Tohf. = Tohfet; d. h. Materia medica der muhamedaniſchen Aerzte.
– – 1ſtündig. = viertelſtündige, halbſtündige und einſtündige Gaben.
208
4mal 28. = viermal des Tages 1 Paſtille zu nehmen, 28 Stück für 7 Tage
gerechnet.
12mal. = Zwölfmal des Tages, jede Stunde 1 Paſtille zu nehmen.
Unz. Unze.
Dr. _ U Drachme.
Scr. ( Scrupel.
Gr. J Gran.
I sol. = Die Auflöſung der dritten Verreibung nach dem Hahnemann-
ſchen Syſteme.
X". = Drei Streukügelchen der Decillionpotenz nach dem Hahnemann-
ſchen Syſteme.
? = Ungewiß.
Abführen, ſ. Stuhlunregelmäßigkeiten
Abmagerung, Abzehrung und Auszeh-
rung, Schwindſuchten, Zehrfieber; wie
auch zu fett werden.
Ajouain, Fieber, alte. Tohf.
Amygd. am., Lungenſchwindſucht.
Amygd. d., fett machend. Tohf.
Anac. or. , Fieber, inneres, mit Kopfſchwere.
Ant. cr., Abmagerung. ang.
Argem. mex.sem., Atrophie mit Huſten
und Geſchwülſten.
Ars. I., Zehrfieber. g. n.
Bdell., fett machend. Tohf.
Behen a. & r., fett machend. Tohf.
Berth., Zehrfieber mit Huſten und Sei-
tenſchmerz. MA.
Bism. mag., Abzehrung mit Durchfall. ang.
Bombyx, getrocknet, gepulvert, täglich zu
Dr.jjj. gekocht, eingegeben, macht fett und
gut ausſehend. Tohf.
Bov., ſ. Krankheiten der Kinder.
Calumb. r., Lungenſchwindſucht. Zehrfieber.
Calotr. gig. fol., Zehrfieber mit Skropheln,
auch mit Ruhr.
Canin., (?) Lungenſucht.
Cann. ind. Cashm. rad. cort., Zehrfieber.
Cass. lign., Abzehrung. MA.
Cass. Tam. fol., fett machend. ang.
Cass. Tora, fett machend. Tohf.
Chin. cort., Zehrfieber.
Churrus, Lungenſchwindſucht. Füßeabmager.
Cich. rad., Zehrfieber.
Concha fluv., Zehrfieber mit Huſten und
Geſchwulſt.
Conv. arg., Atrophie mit Aſthma, Huſten
und Obſtructionen. MA.
Cop. bals., Zehrfieber mit Katarrh.
Creos., Lungenſchwindſucht. ang.
Cucum. acut., ſ. Schweiße.
Curc. longa, Abzehrung mit Ruhr. Zehrfieber
mit Durſt und Mundtrockne. Fett ma-
chend. Tohf.
Curc. zcd., fett machend. Tohf.
Delph. Ghafes fl., Fieber, alte. Tohf.
Delph. pauc., fett machend. Tohf.
Ficus ind. fol., Zehrfieber.
Fum., Zehrfieber mit Geſchwulſt.
Gagerming, Zehrfieber. Eiterſchwindſucht.
Ger. nod., ſ. Krankheiten der Kinder.
Granat. pun., fett machend. Tohf.
Gyps. Set seladsch it, Zehrfieber mit
Hartleibigk. u. rothharnen; Zehrfieber mit
Brennen in Solen, Aſthma und Huſten.
Harm. Ruta, Auszehrung.
Heracl. div., Abzehrung.
Hirudo med., getrocknet, gepulvert eingege-
ben, ſo auch die zur Kohle verbrannten
Blutegel, ſagt man, ſollen die Abzehrung
herbeiführen.
Hyosc. n. fol., Lungenſchwindſucht, anfan-
gende. ang.
Indig., Abzehrung mit Durchfall.
Jod., Auszehrung und Abmagerung. h.
Kali ferrocyan., ſ. Krankheiten der Kinder.
Kali iod., Zehrfieber. ang.
Lacca in gr., Zehrfieber. Abmag., h. Tohf.
Lactucar., Lungenſchwindſucht.
Leuc. ceph., Fieber, gelindes, inneres.
Lini sem., mit Honig in Verbindung. Aus-
zehrung, anfangende, mit Bruſtleiden.
Liquir. rad., Abzehrung.
Lup. (Hum.), Atrophie, ſkrophulöſe.
Lyc. hb., Abzehrung.
Mango nucl. , Fieber, inneres. h.
Melo (Cuc.), fett und roth machend. Tohf.
Anmerk. I. Der Schlüſſel zu der Erklärung der hier vorkommenden abgekürzten Benennungen der Medikamente,
I
. Die abgekürzten Wörter:
ſowie auch die Beſchreibung derſelben, der Ort woher ſie bezogen werden können, ſammt der An-
gabe zu welcher von den drei Claſſen ich ſie rechne u. ſ. w., iſt in der Materia medica dieſes
Werkes mitgetheilt.
h. (hervorbringend), g. (gut), n. (nicht), ang. (angerathen),
L . (Mercurial), A - (Syphilitiſch), Tolf. (Tohfet), die Gabe der Arzeneien u. ſ. w., bezie-
hen ſich, wenn mehrere Krankheiten oder Symptome angegeben ſind, immer nur auf das oder
die von dem letzten . (Punkte) an genannten Leiden.
Medizin. Theil. 14
Millef., Zehrfieber.
Myrob. Bell., Zehrfieber mit Huſten.
Myrob. embl., Abendfieber mit Huſten.
Myrob. n., Fieber, inneres.
Myrt. bacc., Zehrfieber mit Huſten.
Ner. Oleand., Armabzehrung, Gefühlloſig-
keit deſſelben.
Nit. mur.ac., Leberſchwindſucht. ang.
Ocim. sanct. rad., ſ. Krankheiten der
Kinder.
Ol. anim. foet., bei Abzehrungen äußer-
lich. ang.
Op. sulph. sod, Zehrfieber mit Huſten.
MA. 30
Orig. heracl. (aff spec.), Abzehrung mit
Schlafloſigkeit.
Phell. aqu. , Lungenſchwindſuchten. ang.
Phosph., Auszehrung. In der zweiten und
dritten Periode. ang.
Pis. sat., Mit Nüſſen und Honig eingege-
ben, macht fett. Tohf.
Plant. maj., Zehrfieber.
ſuchten.
Plumbago Zeyl. rad., Fieber mit Huſten,
Bruſt- und Magenſchmerz.
Plnmb., Eiterſchwindſuchten. ang.
Polyg. macr., Fieber, inneres, mit Bren-
nen, nach Blutabgang
Puls., Zehrfieber.
Purg. , ſ. Krankheiten der Kinder.
Ran. lan, fol., Abzehrung.
Res. pin., fett ſein. Tohf.
Rhus Tox., Zehrfieber.
Rub. Munj., ſ. Krankheiten der Kinder.
Salv off, In der Auszehrung als ſchäd-
lich angegeben, weil ſie erhitzend und aus-
trocknend ſein ſollen.
Samb. n. cort. int. TR., Zehrfieber. ang.
Sandar. Abuagerung verurſachend, täg-
lich zu dr. j. mit Oxymell. Tohſ.
Sarcoc., Nachmittagshitze.
Sarsap., Magerſein mit ſchrumpfiger Haut.
Scolop., Lungenſchwindſuchten. ang.
Sec. corn. TR., Abzehrung mit Kriebeln,
Wimmern und Klagen.
Sep. ossa, Fieber von 2 Monaten M. 7.
Sep. succ., Zehrfieber mit Huſten. Lun-
genſchwindſucht.
Lungenſchwind-
Serp. exuv., Fieber, inneres, mit Durch-
fall.
Schekakel, Abzehrung mit einer blutenden
Warze auf dem Kopfe.
Smil. china, fett machend. Tohf.
Sol. n., Abzehrung mit Q Schmerzen.
Spin. tetr., Fieber mit Huſten, Kopf-
und Bauchhitze von 6 Monaten.
Stann., Zehrfieber mit Appetitmangel. Kehl-
kopfſchwindſucht mit Schmerz, Huſten
und Eiterauswurf, Nachts am ſchlimm-
ſten.
Stront. carb., Abmagerung,
Strychn. f. St. Ign., Zehrfieber.
Sulph. c. . ., Auszehrung, in der erſten
und zweiten Periode, ang.
Syc. Gager vel, Fieber und Huſten. h.
Tab., Lungenſchwindſucht. Ein angefeuch-
tetes Tabaksblatt auf der Bruſt getra-
gen. ang.
Talc. a., Zehrfieber. g. n.
Thym. serp., Fieber, inneres, mit Kopf-
ſchmerz, auch mit Durchfall.
Tigr., Atrophie. Zehrfieber. -
Van. TR., Fieber, inneres.
Verbasci fol., Auszehrung.
Vitri fel, Zehrfieber mit Huſten.
Warb. Fiebertropfen, Abmagerung.
Zinci iod. amygd. comp., Fieber, inneres,
MA. 14.
Abortus, ſ. Krankheiten des weiblichen
Geſchlechtes.
Abſceſſe, ſ. Geſchwülſte.
Alpdrücken, ſ. Krämpfe.
Altersſchwäche, ſ. Schwäche.
Ameiſenlaufen, ſ. Kriebelkrankheit u. ſ. w.
Andrang des Geblütes nach dem Kopfe, ſ.
Blutandrang nach dem Kopfe.
Anſchoppung der Baucheiugeweide, ſ.
Verhärtung der Eingeweide.
Anſprung, ſ. Hautkrankheiten.
Appetitloſigkeit, ſ. Magenkrankheiten.
Arſenikſiechthum, ſ. Vergiftungen.
Aß, ſ. Geſchwülſte.
Aſthma, oder Athem kurzer, ſ. Engbrüſtigkeit.
Athem, übelriechender.
211
Ajouain.
Ambra gr.
Areca cat. nux.
Cardam. maj. & min.
Caryoph. arom.
Croc. sat.
Cyp. long.
Galanga
Lep. sat.
Mac. Tohf.
Nard. Tohf.
Nit. ac.
Petros.
Pist. Tohf.
Psyll. sem.
Xanthoxyl. pip. Tohf.
Aufblähungen, ſ. Blähungen.
Aufliegen, ſ. Gewaltthätigkeiten, äußere.
Aufgeſprungenheit, ſ. Hautkrankheiten.
Aufſtoßen, ſ. Magenkrankheiten.
Augenkrankheiten. -
Abelm. mosch. sem., Nachtblindheit. M.
Acac. Farn. fol., Nachtblindheit. M.
Acac. Farn. Harnup Nepti, Augen-
triefen. Hornhautfleckchen. h. g.
Acac. Farn. sem., Hornhautfleck.
Acac. ver. cort., Staar, grauer, begin-
nender.
Acanth. Otengen, Nachtblindheit. g. n.
Augentriefen. h.
Achyr. asp. sem., Lichtſcheu mit Augen-
brennen. Augenentzündung mit Hornhaut-
weiße und Schläfeſchmerz.
Acon. Nap., Staar, ſchwarzer, beginnender.
Ajuga Deals., Augenentzündung. M.
Ajuga dec., Augenfleck. MA. 60.
Alcana, Augenbutter beim Aufſtehen, mit
Naſenfuß.
All. sat., Augenentzündung. M.
Altern. sess., Angenentzündung. Nebliges
Sehen.
Alth. f., Augenentzündung mit Tripper.
Umſtülpung der Augenwimpern.
Alth. sem., Augenliedkrätze.
Alum. cr., Schielen. ang.
Amarant. Jountscha, nebliges Sehen. g. n.
Amman., Doppelſehen.
Ammon.gummi, Augenentzündung, MA.30.
Geſichtsſchwäche.
Anac.or., Augenflimmern. Bei Tag- und
Nachtblindheiten. Saftappl. ang.
Angel. sem., Hornhautflecken, Augentriefen.
Ant. sulph. n. ind., Grauer Staar, ein-
ſeitiger, beginnender. MA. 60.
Ant. sulph. r. Isp., Staar, ſchwarzer,
beginnender. Hornhautflecken. Vorfall der
Regenbogenhaut durch die Hornhaut.
Araneum, Augenbutter. M. 40. Hornhaut-
nagel beiderſeits.
Areca cat. nux n., Augentriefen.
Argem. mex. succ., Augenentzündung,
Hornhautflecken.
Arg. fulm., Staar, ſchwarzer, beginnender.
Arg. nitri fus., Hornhautfleck, mit Ge-
ſichtsſchwäche. Staar, ſchwarzer, begin-
nender. Bei Hornhautgeſchwüren iſt die
Cauteriſation hiemit ang.
Armor., Augentriefen. Hornhautflecken.
Arn. TR., Geſichtsſchwäche, Mittags. h.
Ars., Nebliges Sehen.
Ars. pot, Augentriefen.
Arum camp., Augenentzündungen. h. g.
Doppelt ſehen. Grauer Staar, einſeiti-
ger, beginnender. MA.
Asaf, Staar, ſchwarzer, beginnender. Mit
abgeſchäumtem Honig applic., wird es
bei Augenverdunkelungen, Häuten, Fle-
cken 2c. ang.
Asari rad., Augentriefen und Trübſich-
tigkeit.
Aselli jec. ol., bei Hornhautflecken wird
die Application ang.
Aspar. Haliun sem., Staar, ſchwarzer.
Aspar. rac., Staar, grauer, beginnen-
der. Hornhautfleckchen.
Aurant. cort. TR. Augentriefcn. h.
Aur. nitri mur., Augentriefen. M. Aug-
apfelvorfall mit Eiterung deſſelben.
Barringt. acut., beim Gelbwerden des
Weißen im Auge die Application.ang.
Bar. ac., ſubacute Ophthalmie. Sand-
gefühl in den Augen. M. Augentriefen.
Staar, ſchwarzer, beginnender.
Bar. carb., Staar, ſchwarzer, beginnender.
n
212
Bar: nitr., nebliges Sehen mit Kopf-
weh, auch mit Kreuzſchmerz. Geſichts-
ſchwäche.
Basella r., Augentriefen und Naſenfuß.
Geſichtsſchwäche. h.
Bass. latif fr., Augenſtechen.
Bebeerine, nebliges Sehen. Augentrübe mit
Schlafſucht. Katarrhaliſches Augentrieſen
und Naſenfluß.
Behen r., Augentriefen. Brennen und Ju-
cken in den Augen.
Belemn., Fliegenſehen vor den Augen.
Bell. extr., Schielen. Aug- und Kopf-
ſchmerzen. Blutſchwamm im Auge. Augen-
liedumſtülpung.
Berb. lyc., nebliges Sehen und Geſichts-
ſchwäche.
Berthel., Staar, ſchwarzer, wie auch Au-
gentriefen, einſeitiges. h.
Bign. ind. sem., Staar, ſchwarzer, be-
ginnender. Augendeckelzufallen, wie Schläf-
rigkeit. h.
Bor. , ſubacute Ophthalmie mit nebliger
Sehe. Augenziehen bei Hämorrhoiden.
Bov., Augenlidkrätze, feuchte. h. g. Die
Augen geſchloſſen mit Mundentzündung
bei einem Säuglinge. Augenentzündun-
gen. h. g. n. Bei Hornhautfleck die Ap-
plication ang-
But. frond. fl., ſubacute Ophthalmie. h.g.
But. frond. gummi, Nachtblindheit. h-
Staar, ſchwarzer, beginnender.
Cact. Tor. succ., Augentriefen und Augen-
ſtiche. h. g.
Calc. carb., Ophthalmie,
Blutſchwamm im Auge.
Calc. chlor., bei Augenentzündung und
Thränenfluß die Application ang.
Calebrook. oppositi fol., Hornhautnagel.
Nebliges Sehen, von einem Schlangen-
biſſe.
Calotr. gig. germ., Hornhautflecke.
Calotr. gig. sem., Nachtblindheit. Augen-
triefen. Hornhautfleck. Hornhaut, Trübe
und Weiße derſelben.
Calotr. gig. succ., Hornhautfleck. Horn-
haut-Opacität. h., wenn es nämlich auf
eine juckende oder wunde Stelle des Kör-
ſcrophulöſe.
pers, oder auch nur bei einem Fieber ins
Kreuz eingerieben wird. Vorzüglich wäre
daher dieſes in Indien ſo leicht zu erlan-
gende Mittel zu endermatiſchen Verſuchen
geeignet.
Calumb rad., Staar, grauer, beginnender.
MA.80. Augentriefen. 4mal 12. Dop-
peltſehen. M.
Camp. lign., Augenentzündung.
röthe.
Cann. ind. Cashm. f., Augentriefen und
Hornhautfleck.
Cann. ind. Cashm. rad. cort., Umſtül-
pung des untern Augenlides nach außen.
Weiße der Hornhaut. Augenhäute. Au-
genliedkrätze. -
Cann. ind. Lah., Augentriefen, heißes.
Schmerz, krampfhafter in den Augen.
Canth., Hornhautfleck. Die Application
der gebrannten ang.
Capp. spin. rad., Hornhautfleck.
hauttrübe.
Carbo an. (C. C. u.), Hornhaut trübe.
Carniol. u., Augenentzündung. Geſichts-
ſchwäche. Nebliges Sehen. h.
Carissa Car. fol., Lähmung des oberen
Augenliedes. h.
Carpobals., Augenjucken. Augengeſchwulſt.
Umſtülpung der Augenwimpern. Nacht-
blindheit. h.
Augen-
Horn-
Caryoph. ar., Geſichtſtärkend. Augen-
röthe. h. Nachtblindheit.
Casc., Augenjucken.
Cass. al., Augenmuskeln, zeitweiliges
Zittern derſelben. h.
Cass. Tam. fol., Augenentzündung. h.g.
Cass. Tora, Augenbutter.
Cataract., Staar, grauer, beginnender.
Nebliches Sehen mit Katarrh.
Cepa, Augentriefen.
Cetac., Augen- und Schläfeſchmerz, katar-
rhaliſche. h.
Chaulmoogra od., nebliges Sehen.
Chel. maj., Angentriefen. Ophthalmie 2.
Cherayta, Geſichtsſchwäche. Tag- oder Nacht-
blindheit.
Chin. sulph., gegen Fliegenſehen wird
nachſtehendes Augenwaſſer ang
213
Rp. Sulph. chinin. gr. j. Aqu. destill.
Unc. jjj. Sulph. ac. ſoviel, daß die
Miſchung klar bleibt.
Churrus, Staar, grauer, beginnender. Horn-
hautfleck. Augentriefen.
Cichor. fl., Augenentzündung. Staar.
ſchwarzer, beginnender. Nebliges Sehen.
Augenhäute. Umſtülpung der Augen-
wimpern.
Cich. hb., Augenhäute. MA. 60.
Cimex, bei der Trichiasis wird die Appli-
cation des Blutes derſelben ang. Viel-
leicht kann man mit einer concentrirten
Eſſenz derſelben, die man an die Stellen
der friſch ausgeriſſenen Wimpern appli-
cirt, den nämlichen Zweck erreichen.
Cinnam. f., Augenjucken. h.
Citri Galgal. sem., Augentriefen.
Cleom.pent. hb., Augenentzündung mit Au-
gentriefen und Schläfeſchmerz. Horn-
hautfleck. Nebliges Sehen. MA. 60.
Clerod. inf., Augenſchmerz.
Colch.aut., Aug- und Schläfeſchuerzen.
Nebliges Sehen. h. g. n.
Coloc. rad., ſ. Zing. rec.
Columba, bei Augenfellen wird die Appli-
cation des Blutes derſelben ang.
Concha fluv., Hornhautfleck.
Con. mac., Doppelſichtigkeit.
Cop. bals, Augenentzündungen. h. g. n.
Augentriefen. g. n. Augenjucken. Geſichts-
ſchwäche.
Corall. r. u., Augentriefen.
Corch. frut., Augengeſchwulſt. h.
Cord. ang., Augenentzündung. h.
Coriandr. sat., Nachtblindheit.
Corvi jec., bei Augenflecken wird die Ra-
bengalle applicirt ang.
Cotyl. lac., ſubacute Ophthalmie mit Au-
gentriefen. Augenhäute. Gerſtenkorn.
Crat. Marm., warzenähnliche Auswüchſe
auf der Hornhaut.
Creos., nebliges Sehen mit Kopfſchmerz.
Jucken und Beißen iu den Augen. Um-
ſtülpung der Augenwimper. Augenliedge-
ſchwulſt, chron. Verſchwärungen der Augen.
Augenliedkrätze.
Croc. sat., Geſichtsſchwäche.
Crot. tigl., ſ. Merc.
Crust. Dschinge. Augenhäute.
Cucum. acut. Kalanori, nebliges
ben. MA. 60.
Cucum. acut. Pin dit uri, Hornhautfleck.
Auggeſchwulſt. Staar, grauer, beginnen-
der. MA. 60.
Cucum. Mad., Hornhautfleck.
Cucurb. lag., Augenbutter.
Cum. sem., Angenliedkrätze. Augenjucken. h.
Cup. ac., Augentriefen. Augenentzün-
dung. h.
Cup. sulph. cryst., Hornhautfleck, Augen-
jucken. Vorfall der Regenbogenhaut durch
die Hornhaut.
Curc. longa, Weiße der Hornhaut.
Cusc. mon., bei Tag- und Nachtblind-
heit die Application des friſchen Saf-
tes ang.
Cusc. mon. sem., Staar, ſchwarzer, begin-
nender. M.
Cyc. rev. scm., ſubacute Ophthalmie
mit Augentriefen und Auggeſchwulſt.
4mal 28.
Cycl. eur., bei Trübſichtigkeit ang.
Cyp. long., nebliges Sehen. Augenentzün-
dung mit Augentriefen.
Cypr. nux, Augenentzündung, chron. mit
Augentriefen und nebligem Sehen.
Dact. nucl., Nachtblindheit.
Datisc. cann. rad. cort., Blutſchwamm im
Auge. Augenliedkrätze, feuchte.
Datisc. cann. sem., Augentriefen. Umſtül-
pung der Augenwimpern.
Dat. stram. f., Nachtblindheit, h. g.
MA. 30. Hornhautfleck.
Dat. stram. fol. rec., Lichtſcheu. Augen-
triefen. M. Bei Augenentzündung, an-
fangender, Stechapfelblätterſaft 1 bis 2
Tropfen ins Ohr applicirt. Iſt die Ent-
zündung auf der rechten Seite, ſo wird
in das linke Ohr, und ſo umgekehrt, ge-
träufelt, ang.
Deals. fist. rad., Augentriefen.
Delph. Ghafes fl., nebliges Sehen.
Delph. paucifl., Staar, ſchwarzer, begin-
nender. Augenjucken. h. Auf Gerſtenkorn
mit Waſſer abgeriebeu applicirt. ang-
Se-
214
Dior., Augentriefen. Hornhautfleck.
Diosc. sat., Hornhautfleck. M.
Dolich. prur., Augenliedkrätze. MA.
Dschendalu, Augengeſchwulſt. h.
Dudia, Hornhautfleck.
Dulcam., Nachtblindheit.
Eleagn. ang., Umſtülpung der Augenwim-
pern. Hornhautnagel.
Eleph. ungv., bei Hornhautflecken die Ap-
plication ang.
Embel. Rib., Nachtblindheit.
Eug. Jambol. cort. succ. TR.,
Sehen. g. MA. 60.
Eug. Jambol. fruct., Umſtülpung der
Augenwimpern (Trichiasis). Die reife
Frucht, oder auch die in Eſſig eingemachte.
MA. 60.
Euph. Cashm. Tschuk,
Thränenfluß. g.
Euph. epith., Umſtülpung der Augen-Wim-
pern.
Euph. longif., nebliges Sehen. Nachtblind-
heit. h.
Euph. thymif., Augentriefen.
Euphras., Geſichtsſchwäche. Gerſtenkorn.
Evolv., Augenentzündung. g.
Fabar., Augenentzündung mit Augentriefen,
Hornhautnagel. Umſtülpung der Augen-
wimpern. Augenjucken.
Fagon. arab., Augentriefen. Nachtblindheit.
Augengeſchwulſt. h.
Fasciol. As far e tib, Augentriefen und
Doppeltſehen. M.
Ferri sulph. ind., Hornhautflecken.
Fici Car. sem., Augenentzündungen.
genhäute. Nebliges Sehen.
Filix mas, nebliges Sehen. h.
Foenic. rad., Blindheit, beginnende. Ge-
ſichtsſchwäche. Nebliges Sehen. h. g. 2.
Augenbrennen mit Augentriefen.
Foenic. sem., Nachtblindheit.
Frit. cirrh., Umſtülpung der Augenwimpern.
Fung. ign., nebliges Sehen.
Galena, grauer Staar,
nebliges
Doppeltſehen.
AU-
beginnender.
- MA.
Gard. dum., Augengeſchwulſt.
Gent. rad., Staar, ſchwarzer, beginnender.
MA. 60. Nebliges Sehen h. g. n.
Ger. nod., Umſtülpung der Augenwimpern.
Augentriefen. g. n.
Geum el., Augenentzündung. h. g. Au-
genbrennen mit Schläfe- und Geſichts-
ſchmerz.
Glin. dict., nebliges Sehen.
fleck.
Gossyp. sem., Augentriefen. g. n.
Gourbuti, Augentriefenkatarrh., mit Na-
ſenfluß.
Gran. ac. rad. cort., Augenentzündung. Q -
Umſtülpung der Augenwimpern mit neb-
ligem Sehen, auch mit Hornhautfleck;
drei Monate fortgegeben.
Grat., Angenentzündung. Kurzſichtigkeit.
Grew. asiat. TR. Nachtblindheit. h.
Gund. Zulm sem., Augenentzündung, Au-
gentriefen. g. n.
Gyps. Zernich gou den ti, Hornhaut-
nagel.
Gyps. Set seladschit,
Augentriefen. g.
Harm. Ruta, Nachtblindheit. h.
Helict. isora, Augenſchmerz. Nebliges Se“
hen Q.
Heliotr. eur., Augenentzündung.
Helleb. n., Nachtblindheit.
Heracl. diversif., Augenentzündung, chron.
mit Hornhautweiße. Hornhautrübe. Au-
gentriefen. Umſtülpung der Augenwim-
pern.
Holc. spic., Umſtülpung der Augenwim-
pern.
Hollow. pill. sol.,
genjucken.
Hossen Jussif, Staar, ſchwarzer, begin-
nender.
Hyosc. n. fol., Schielen mit beiden Augen.
Hyosc. n. sem., Nachtblindheit. h.
Hyper. perf., Augenentzündung.
Jalap. conv., Augentriefen.
Jalap. mir. rad., Augentriefen. Nebliges
Sehen 2
Jalap. mir. sem., nebliges Sehen. h.
Ind. nitri ac., Hornhautfleck.
Inula Hel., neblige Sehe. g. n.
J d. Hornhauttrübe, 2. Starrſehen..h.
Ipec., Auggeſchwulſt.y.
Hornhaut-
Hornhautnagel.
Hornhautflecken. Au-
21
5
Ipom. cusp., Augentriefen.
Ipom. dasysp., Nachtblindheit. h. g.
Jugl. nuc. cort., Augenentzündung, ſkroph.
Just. nas. f., Hornhautflecken, auch ſolche,
die auf Pocken entſtanden ſind. Augen-
triefen. Nebliges Sehen. g. n.
Kaliakand, nebliges Sehen.
Kali bichrom., Hornhautweiße.
Kali iod., nebliges Sehen. h.
Kali min. sal, Augentriefen.
Kalisals. foem., Augenflecken. h. g.
Kali sulph., nebliges Sehen. Blutſchwamm.
Augenlidgeſchwulſt mit Fieber. MA
Kan kolmir dsch, Geſichtsſchwäche. Um-
ſtülpung der Augenwimpern. Hornhaut-
verdunklung mit Augentriefen. h. g.
Kekoura, Hornhautverdunklung.
Kerend schue pahari, ſtachelige Hülſe.
Augentriefen. h. g. Augenjucken.
Lamin. sacch., Augenentzündung. Nebliges
Sehen. Tag- und Nachtbliudheit. Augen-
butter. h. g.
Lamium a., Geſichtsſchwäche.
Laws. inerm., bei der Augenentzündung iſt
das mit Waſſer zu einem Brei angemachte
Pulver aus derſelben, am After appli.-
cirt, als ein inländiſches Mittel ang.
Led. pal., Geſichtsſchwäche. Nebliges Se-
hen.
Lent. sat., Staar, ſchwarzer, beginnender.
Leon. Royl., Augenentzündung.
Lepid. sat., hb. & sem., nebliges Sehen,
jedoch nur Q.
Lepor. sang., Hornhautflecken von Pocken.
Umſtülpung der Augenwimpern. Geſichts-
ſchwäche von einem Schlangenbiſſe.
Lim. Laur., Hornhautflecke. h. g. Nacht-
blindheit. g. n.
Lini sem., mit Honig,
thalmie.
Lithanth., Geſichtsſchwäche.
Locust., Auge- Schläfeſchmerz.
Lup. Hum., Augentriefen. h. Nachtblind-
heit. h.
Lycop. hb., Augentriefen. Nebliges Sehen.
Gerſtenkorn. Blutſchwamm. ang.
Lycop. sem. TR., Hornhantfleck.
ges Sehen. Gerſtenkorn.
ſubacute Oph-
Nehli-
Mac., Augentriefen, chron., kaltes.
Magnes. carb., Augenentzündung. Neb-
liges Sehen, ſogar bei beginnendem
ſchwarzen Staare. Lichtſcheue, chron.
Hornhautflecken. Augentriefen, g.
Magnes. mur., nebliges Sehen.
Major., Augenentzündung. h.
Mamira Cashm., Augentriefen. Augen-
butter. Augenentzündung. h. g. n. Nacht-
blindheit. h.
Mamira Chataie, Geſichtsſchwäche.
Mang. carb., Kurzſichtigkeit. Pupille er-
weiterte oder verengerte.
Manna cal., Augentriefen. Auggeſchwulſt.
Thränenfiſtel. Nebliges Sehen. h.g. n.
Manna Hed. Alh., Augenentzündung.
h. g. n.
Manna Tigal., Doppeltſichtigkeit.
Mant. ov. mass., Augenentzündung mit
Lichtſcheu. Hornhautnagel. Nebliges Se-
hen. g. n.
Mastix, Augenentzündung mit Schläfe-
ſchmerz, auch mit Stirnkopfweh und Hart-
leibigkeit.
Mecc. bals., Geſichtsſchwäche.
Meconops. Nep., Augentriefen.
Sehen. g.
Nebliges
Mel. azed. fol., Tag- und Nachtblindhei-
ten. h. g.
Menisp. glabr., Augentriefen. Geſichts-
ſchwäche.
Menisp. glabr. foec., Augentriefen. h.
Merc., Vorfall der Regenbogenhaut durch
die Hornhaut.
Merc. liqu., Einſpritzungen bei Thränen-
fiſtel ang.
Merc. praec. r., nebliges Sehen.
Merc. subl. corr., abwechſelnd mit Kali iod.,
nebliges Sehen. 2
Merc. v. crot. tigl., in Verbindung, Vor-
fall der Regenbogenhaut durch die Horn-
haut mit Augentriefen. Die Gabe zu Tsºn.
Meth. glor., nebliges Sehen. Augenent-
zündungen g. n. Augenjucken. h.
Millef. TR., nebliges Sehen. g. Geſichts-
ſchwäche mit Geſichtsmuskelverzerrnng.
Mim. pud. sem., nebliges Sehen.
Mor. Sohangn. gummi, Augentriefen.
Hornhautflecken. MA. 60. Tagsblind-
heit. h. Nachtblindheit.
Mor. Sohangn. rad., Nachtblindheit. h.
Moria.fr. a., nebliges Sehen.
Mor. a. fr. n. TR., Augenentzündung.
h. g. 12mal – 24mal. Augentriefen.
Augenjucken.
Mosch. nux, Hornhautnagel.
Mulg. rap. (aff. spec.), die Augen nur durch
Reiben zu öffnen. Auggeſchwulſt. h.
Mutella Antig., Augenröthe. Augenbutter.
Myrica sap., Augenjucken. h.
Myrob. Bellir., Staar, ſchwarzer, begin-
nender. Geſichtsſchwäche. Augentriefen.
g. M.
Myrob. embl., nebliges Sehen. g. Ge-
ſichtsſchwäche. Hornhautverdunkelung. Au-
gentriefen mit Thränenfiſtel.
Myrob. n., Augenſchmerzen beim Oeffnen
derſelben, auf vorhergegangene Augenent-
zündung.
Myrt. bacc., Augentriefen. h. g. Nacht-
blindheit. h.
Narciss. bulb., Thränen-Naſenfiſtel.
Nard. Jat., nebliges Sehen. h.
Natr. mur. Lah., Geſichtsſchwäche. Horn-
hautweiße. Hornhautflecken. g. n.
Nelumb. spec. f., nebliges Sehen. 2.
Doppeltſichtigkeit. Thränen- und Naſen-
fiſtel.
Nep. salv. rad., Augentriefen.
Ner. od. rad. cort, Augenhäute. Nacht-
blindheit. h. g. n.
Nicc., Langſichtigkeit. ang.
Nigella sat., Augentriefen, Nachts.
Nitri ac., Augenentzündung mit Stirnkopf-
weh.
Numul. Schadenedsch, Augentriefen.
Nebliges Sehen.
Nycter., Linſenkapſel, hinteren, Verdun-
kelung. Augentriefen. g. n.
Ocim. a., Augenentzündung. Augentriefen.
Ocim. Basil. Cashm., Geſichtsſchwäche.
Ocim. pil., Augenliedkrätze.
Ocim. sanct. sem., Augenjucken. h.
Olib. ind., Augenbutter. Augenliedkrätze.
Geſichtsſchwäche oder nebliges Sehen, nach
Augenentzündung. Augentrieſen. h.
Onosm. macroc. rad., Augentriefen, Au-
genſtechen. h.
Op. sulph. sod. comp., Augenentzündung.
Oxal. acid., Augentriefen.
Oxal. corn., Hornhautnagel. Hornhautver-
dunkelung. Augenhäute.
Panic. pill., Jucken und Brennen der Augen.
Pareira br., Nebel, Nachmittags.
Petrol. Pendschabin., Augenleiden, katarrh.,
ſkrophul., mit Fieber. Augenliedkrätze. Au-
gentriefen. g.
Petros., Nachtblindheit. Tagblindheit. h.
Phall. esc., Staar, ſchwarzer, beginnen-
der. Nebliges Sehen. h.
Phell. aqu., nebliges Sehen.
Phosph., Augenentzündung, chron. mit Horn-
hautfleck.
Phosph.ac., Augenentzündung. h.
Phys. Kagnedsch, Augentriefen mit
Kopfbrennen.
Phys. somn. rad., Lähmung des obern Au-
genliedes.
Picrorrh. kurrooa, Augentriefen. Nebliges
Sehen. MA. 60.
Pimb. gummi, Nachtblindheit.
Pip. a., Augenleiden, chron. Augenbutter.
Pis. sat. ind. mont. , Staare, ſchwarze
und graue, beginnende. h. g. Nebliges
Sehen. Augentriefen. Augenbutter. Au-
genhäute.
Plant. maj., Augenentzündung.
Platina, Schielen und Augenverdrehung.
Polan. rad., Thränenfiſtel. g. Hornhaut-
fleck. Augenentzündung. Staar, ſchwarzer,
angehender, mit Schläfeſchmerz.
Polyanth. tub., Augentriefen. Hornhaut-
fleck. Augenentzündung. h. g. n. Nacht-
blindheit. h.
Polyp. Sekour, Blindheit, beginnende.
Portul. oler. , nebliges Sehen. h.
Prunella v., Augenflimmern. Geſichts-
ſchwäche. Ausſchlag, feinkörniger, an
den Augenliedern. Staar, ſchwarzer, be-
ginnender. Nebliges Sehen. g. n. Au-
gentriefen. g. n.
Puls., Augenentzündung, katarrh. ſub-
acute.
Ran. lan, f., Augenentzündung, period. Licht-
217
ſcheue. Hornhautverdunkelung. Staar,
ſchwarzer, beginnender.
Ran. lan. fol., Augenentzündung.
Raph. sat. sem., Augenbrennen. Licht-
ſcheue. Staar, grauer, beginnender. Rettig-
Indigeſtion grauen Staar. h.
Raph. succ. mit Berb. lyc. Res, Horn-
hautnagel.
Res. pini, ſubacute Ophthalmie mit Au-
zentriefen. MA. 30.
Rhat., Augentriefen. Nebliges Sehen.
h. g. n.
Rheum austr., Augenentzündung, katarrh.
mit Augentriefen und Hornhautverdun-
kelung. MA. 60. abw. mit Lini sem.
und Honig comp. Hornhautflecken. Au-
genhäute.
Rheum Riwend tschini, ſubacute Oph-
thalmie mit Augentriefen. h. g.
Rhodod., Pupillen, die eine weit, die an-
dere eng. ang-
Rhus Cor., Augenlidkrätze, feuchte, bei
Augenhäuten wird es mit Tragantſchleim
und Roſenwaſſer als Augenwaſſer ang:
Rhus kakrasinghea, Staar, ſchwarzer, be-
ginnender.
Rhus Tox., Augentriefen, Thränenfiſtel.
Ric. com. fol., nebliges Sehen. g. n.
Rotl. tinct., Augentriefen.
Rub. Munj., Augenbrennen.
Sabad., Augentriefen, Augenentzündung.
h. g. n.
Sabina, Nachtblindheit. h.
Sagap., Augentriefen.
Sago, nebliges Sehen.
Sahansebed, nebliges Sehen. g. Au-
genröthe mit Schielen. MA. 60. Nacht-
blindheit. h.
Sapind. em. . Augenentzündung. Tag- und
Nachtblindheiten. h.
Sarcoc., Augenentzündung, katarrh.
Sarsap., Augentriefen Q
Scorp., Schielen. h. Die Aſche von ver-
brannten Scorpionen wird bei Augen-
flecken applicirt ang.
Die zur Kohle verbrannten bei Ge-
ſichtsſchwäche, und das empyreumatiſche
Oel derſelben bei Augenflecken ang.
Seg. c., wird bei Pnpillendilatation von
Bell. zum Einſchnupfen ang.
Seng e Basri, Augenfleck. g. n. Blut-
ſchwamm im Auge. h.
Senec. Mus., Aug-Schläfeſchmerz, katarrh.
Senega, Augenliderſchiefziehen. Mücken-
ſehen, nebliges Sehen. g. n.
Sep. Ossa, Augenentzündung h. g. n.
Serp. exuv., nebliges Sehen. Hornhaut-
fleck. Augenlidkrätze, feuchte. Umſtülpung
der Augenwimpern.
Schekakel, Augenjucken. Augentriefen.
Sid. rad., Hornhautfleckchen von Pocken.
MA. Lichtſcheue. Augentriefen. Pupille
einſeitig enge, anderſeits weite.
Sil., Thränenfiſtel, h. g. Lichtſcheue. Au-
genbutter. Hornhautnagel. Nachtblind-
heit. h.
Sin. n. plac. TR. Augentriefen. h,
Sisymbr. Irio, Hornhautnagel.
Sisymbr. Soph., Geſichtsſchwäche.
Smalt., Augenentzündung, katarrh. mit Na-
ſengeſchwür, Häuten und Augenjucken.
MA. 60.
Sol. Jacqu., Augenbutter, h.
Sphaer. ind., Hornhautgeſchwür.
Spig. anth, TT.Augentriefen,gut mit Schläfe-
ſchmerz.
Spong. u., Geſichtsſchwäche mit Drüſen-
leiden.
Stann. , Gerſtenkorn.
Sten. bell., Augenjucken, Augentriefen.
Stoech.ar., Geſichtsſchwäche, Augenflim-
mern. Ausſchlag, feinkörnigen an den Au-
genlidern. Staares, ſchwarzes, nebliges
Sehen und Augentriefen. g.
Stront. nitr., Augenbrennen.
heit. h. g. n.
Strych., Augentriefen.
Strych. f. St. Ign.,
Nachtblind-
nebliges Sehen.
g. n.
Strych. n. vom., Nachtblindheit. h.
Strych. pot., Augenjucken. h. Bei Au-
gentriefen die Application mit Honig
ang.
Sulph., Tag- oder Nachtblindheit.
Sulph. ac., Augentrieſen h. g. Augen“
jucken h.
. .
218
Sulph., abw. Phosph., Geſichtsſchwäche.
Staar, ſchwarzer, beginnender.
Swert. pet. , ſubacute Ophthalmie mit
Hornhautverdunkelung. Nebliges Sehen.
g: n.
Tab., Geſichtsſchwäche.
Talc. a., Augentriefen, nebliges Sehen,
Geſichtsſchwäche. h. g. n.
Tamar., Augentriefen. h.
Tarax. rad., nebliges Sehen. h. g. MA.
- Tauri fel., Nachtblindheit.
Thuja occ. TR. Augentriefen. Nachtblind“
heit. g. n.
Thym. v., Augenentzündung.
Torki rad., Hornhautfleck.
Trianth. pent. n. rad., Augentriefen. g. n.
Tut., Geſichtsſchwäche. Augenröthe mit
Schläfeſchmerz.
Ultram., Augenlidkrätze. Augenbutter. h.
Nachtblindheit. g. n.
Urt. dioic. f. & fol., Augenentzündung,
feuchte.
Uva Ursi, Geſichtsſchwäche. Doppeltſeben.
- g. M.
Val. sylv., Kurzſichtigkeit.
Verbasci Cashm. rad. cort., Augentriefen.
Nachtblindheit.
Verbena off. Lah., Augengeſchwulſt. h.
Verben. off. Lah. sem., Nachtblindheit.
g. n.
Veron. Becc., bei acuter Augenentzün-
dung, wie auch bei Naſenbluten auf die
Stirne gebunden. ang., als ein Kaſch-
mir'ſches Hausmittel.
Vill. nymph., Augenbrennen mit Augen-
ſtechen.
Viola od., Kurzſichtigkeit.
Vitex neg., mit Tabakblättern geraucht ſoll
einen Blinden zum Geſichte verholfen
haben.
Warb. Fiebertropfen, nebliges Sehen.
Xanthox. pip. cort. , Augenfleck
Zed. Curc. , Nachtblindheit.
Zinci carb, Geſichtsſchwäche.
Zinci iod. amygd., Nachtblindheit.
Zing. off., Staar, grauer, beginnender.
Zingib. rec... abw. mit Coloc. rad., nebli
ges Sehen.
Zyzyph. Juj., Augenentzündung mit Schläfe-
ſchmerz. Hornhautfleck.
Zyzyph. Juj. gummi, nebliches Sehen.
Rp. Argenti, Stanni, Zinci aa Scr. jv.;
tum haec tria fundantur, contundan-
tur et minutissime terantur, admis-
ceanturque Mercurii vivi Scr. jv. et
tandem opii puri Scr. jß. Fiat inde
Pulvis ophthalmicus impalpabilis.
Dieſes Augenpulver gebrauchen meh-
rere perſiſche und indiſche Aerzte bei
verſchiedenen chroniſchen Augenübeln.
Eben ſo auch folgendes, das jedoch
nur bei Augenentzündung mit Erfolg
angewendet wird.
Berberis lycei inspissatum
(indice: Res aut Resout), opii puri
aa. gr. xv. Aluminis crudi gr. v.
Dieſe drei Ingredienzien werden gepul-
vert in einem ſilbernen Löffel mit et-
was Waſſer zur Syrupdicke angemacht,
über gelindem Feuer bis zum Aufwal-
len erhitzt, nach Erkaltung der Maſſe
an den Augenumgebungen applicirt,
am folgenden Morgen mit warmer
Milch abgewaſchen, und das Mittel
drei bis viermal repetirt.
Ich ſelbſt für meine Perſon habe wäh-
rend der Zeit meiner frühern Praris bei
einigen beſondern Fällen von Augen-
krankheiten mich nachſtehender Mittel bedient.
Rp. Asa foet., Calami arom., Sem. foe-
niculi, Rad. zingib. alb. aa. part.
aequal. Die mit geläutertem Honig zur
Latwerge gemacht wurden, wovon Mor-
gens und Abends zu 1 Drachme ein-
genommen ward. Dieß bewirkte die
Heilung einer chroniſchen, gichtiſchen
Augenkrankheit, womit Augentriefen,
Augenhäute und Magenleiden verbun-
den waren.
Das zweite Mittel beſtand Taus Anacard.
orient.. Sem. daturae stram., oder
ſtatt deſſen Sem. hyosciami und Piper
long., welche Ingredienzien mit einem
Syrup angemacht, zu Pillen formirt
wurden. Dieſe leiſteten mir bei einem
mehrjährigen Katarrh, wobei Kopfweh,
Rp. SUI(CUllll
219
nebliges Sehen und Engbrüſtigkeit im
Spiele waren, weſentliche Dienſte.
Ein Blinder ſoll durch ein warmes Sand-
bad wieder zu ſeinem Geſichte gekommen
ſein. Vermuthlich war es in dieſem, Falle
ein durch zurückgetretenen Schweiß entſtan-
dener ſchwarzer Staar, der durch die tro-
ckene Wärme des Sandes vermittelſt eines
Ausſchlages ſeine Heilung fand.
Ausſatz, ſ, Hautkrankheiten.
Ausſchläge, chroniſche, ſ. Hautkrank-
heiten.
Ausſchläge, hitzige, ſ. Fieber mit Aus-
ſchlägen.
Auswüchſe, ſ. Warzen u. ſ. w.
Back- und Geſichtsgeſchwülſte, ſ. Ge-
ſchwülſte.
Balggeſchwülſte.
Abr. prec. sem., mit Salz und Limonie-
ſaft angemacht, applicirt. ang.
Alum. cr., auf die ſcarificirte Stelle
applicirt. ang.
Calc. carb.
Creos., täglich mit Charpie in die entleerte
Stelle applicirt. ang.
Graph.,
Heracl. div., Balggeſchwulſt auf dem Hand-
gelenk. h. Balggeſchwulſt zur Eiterung
bringend.
Jod.,
Salic. cin., ſ. Drüſenleiden.
Strych. n. vom., mit Waſſer oder Eſſig
angemacht, applicirt. ang.
Bandwurm, ſ. Würmer.
Bauchgrimmen, ſ. Blähungen.
Bauchhärte, ſ. Verhärtungen der Einge-
weide.
Beklemmungen, ſ. Herzleiden.
Berauſchungen und Betäubungen, ſ.
Gehirn- auch Nervenleiden, wie auch bei
Vergiftungen.
Biſſe und Stiche von Thieren.
Abr. prec. ſ. Mutella ant.
Achyr.asp. sem., auf einen Schlangen-
biß entſtandenes Augenleiden nebſt Flech-
ten, Jucken 2c.
Auf einen Schlangenbiß entſtandener
periodiſcher Blaſenausſchlag.
Auf einen Hundsbiß entſtandenes Er-
brechen und Abführen nebſt juckendem
Ausſchlag.
Die blühende Aehre mit Zucker
in Pillenform eingegeben, ſoll durch
Erbrechen und Abführen Vipernbiſſe
heilen.
Die Wurzel derſelben auf Skorpionen-
ſtiche applicirt. ang-
Agar. a., als Prophylaktikum bei ſich zu
tragen. Tohf.
Aloes succotr., ſ. Vergiftungen.
All. sat. succ., applicirt. ang-
Alth. off , mit Olivenöl.i.ang.
Ambra gris., Räucherungen vertreiben die
Inſekten. Tohf.
Ammon. gummi, Biſſe und Stiche von
Inſekten. Tohf.
Ammon. caust., liqu., succ., ſowohl in-
nerlich als örtlich applicirt.
Anag. caer., Waſſerſcheu. ang-
Anguis, der Biß einer giftigen Schlange
verurſachte: Rauſch, nebliges Sehen,
Schläfrigkeit, Schwergefühl der Augen-
deckel, Speichelfluß, Magenentzündung,
Durchfall, Schweiß und Tod, der in
ſechs Stunden erfolgte. Beklemmung und
Blutbrechen zeigte ſich in den meiſten
Fällen. Ein jahrelanger Bluthuſten war
gleichfalls eine Folge. Noch andere Symp-
tome von Schlangenbiſſen ſind: Schwin-
del, Mund- und Halsentzündung, jahre-
langes Zahnfleiſchbluten, Engbrüſtigkeit,
Unverdaulichkeit, Blähungen, periodiſches
Erbrechen, Halszuſchnürung und Magen-
brennen; ferner: Kopfſchmerz, Ohren-
ſchmerz, Kreuzſchmerz, Blaſen am gan-
zen Körper, Hautaufſprünge, Geſichts-
knötchen, Flechten, Flecken, die des Nachts
verſchwinden und des Tags erſcheinen –
eine Art von Ausſatz (Lepra). Der Biß
der ſchwarzen Schlange Aspis naja ver-
urſachte: Brennen der Narbe und des
Magens mit allgemeinen Schmerzen.
_ 220
Arisaema grac., Biſſe und Stiche, gif-
tige. ang-
Arist. longa, wirkt theriakaliſch bei Thier-
giften. Tohf.
Artem. v., mit ſchwarzem Pfeffer gegen
Schlangenbiſſe. ang.
Asa f., Biſſe und Stiche, giftige, und
Waſſerſcheu. Tohf.
Asari rad., Geruch vertreibt die Schlangen
Tohf.
Ascl. syr., ſoll Hunden nnd Menſchen
giftig ſein; durchs Kochen der jungen
Sproſſen, verliert ſich dieſe Eigenſchaft,
die dann zum Genuſſe tauglich werden
Asini test. Ein von einem Skorpion-
ſtich verletztes Glied an den Eſelsho-
den gerieben, ward augenblicklich ſchmerz-
los, während zu gleicher Zeit die Hoden
des Thieres anſchwollen, weil ſie wie
magnetiſch das Gift an ſich gezogen ha-
ben ſollen. (?! –)
Bdell., thieriſche Gifte zerſtörend. Tohf.
Berb. lyc. Res, Hundsbiſſe. Tohf.
Bez. an., Schlangenbiſſe. Tohf.
Bor., mit ſchwarzem Pfeffer gegen Schlan-
genbiſſe und Skorpionenſtiche. ang.
But. frond. cort., mit Ingwer. Schlan-
genbiſſe. ang.
Calc., Auſterſchalen, gebrannt und ge-
pulvert mit Olivenöl zu Pillen gemacht,
wovon täglich zu 1, Stück eingenommen
wurde, ſoll in einem Falle als Prophy-
laktikum der Waſſerſcheu dienlich gewe-
ſen ſein.
Calotr. gig. succ., Application, Skor-
pionenſtich ang.
Canth., gebrannte mit Olivenöl. Skor-
pionenſtiche und Waſſerſcheu ſ. Meloe
telini. Tohf.
Cass. fist. sem., nach vorhergegangener
Schlangenliebe, eine Art Ausſatz.
Cauterizatio, beſonders mit heißem Oele,
Elektrizität, Phosphor, durch ein Brenn-
glas concentrirte Sonnenſtrahlen u. dgl.
Cep. succ., Application ang.
Chenop. hb., auf einen Schlangenbiß, Auf-
blähung, Kollern, Bauchweh, Haruzwang
u. ſ. w. 4mal 28.
Chenop. sem., Alexipharmacum. Tohf.
Coccul., ſoll ein Gift für alle Thiergattun-
gen ſein.
Corn. cerv. spir. , ſ. Ammon. liqu.
Cost. n. Cashm., nach einem Schlangen-
biß, Betäubung. 12mal.
Crot. tigl. ol. . innerliche und örtliche An-
wendung auf die wunde Bißſtelle. ſ. Mut.
Antig.
Cyan. Ber., mit Waſſer abgerieben, gegen
Inſectenſtiche. ang-
Cyt. scop. sem., ſ. Oliv., ol.
Daron., Skorpionenſtiche. Tohf.
Dat. stram., wird in ſtarken Gaben bei
der Waſſerſcheu ang.
Delph. pauc., Schlangenbiſſe.
Electricitas, ſ. Galvanismu.
Embryopt. glut., ein Viertel der Frucht ſoll
eine Waſſerſcheue geheilt haben.
Euph. gummi, Application. Tohf.
Exsuccio, der Ausſaugung des Giftes aus
Wunden iſt bereits in der Erzählung
meiner Reiſeerlebniſſe erwähnt worden
hiezu iſt nur noch beizufügen, daß ſolche
Ausſaugungen bei Lippen- oder Mund-
geſchwüren gefährlich werden können.
Fil. mas., Schlangenbiſſe. ang.
Foenic. sem., Tohf.
Galvanismus. Das animaliſche Gift kann,
glaub' ich, durch die Anwendung des Gal-
vanismus zerſtört werden, wenn nämlich
die eine oder die andere der Platten über
die ſcarificirte Wunde, und die zweite auf
einen ebenfalls leicht ſcarificirten entfern-
tern Theil angebracht wird. Dieſer An-
ſicht zu Folge könnte man vielleicht die
ausgebrochene Wuth durch die ſogenannten
galvaniſchen Bäder heilen, ſ. Brech-
durchfall, Galv.
Gent. rad., Biſſe, giftige. Tohf.
Ger. nod., Auf einen von Schlangenbiß
herrührenden Durchfall.
Guil. Bond., mit Honig, beſeitigte, eine
vom Schlangenbiß herrührende Mund-
und Halsentzündung mit chron. Zahn-
fleiſchbluten.
Guil. Bond. rad., wird gegen Skorpionen-
ſtiche innerlich und örtlich ang.
2
1
Hell. n., Waſſerſcheu. ang.
Ipom. dasysp., Waſſerſcheu. ang.
Laws. incrm., Application bei Skorpionen-
ſtichen. ang.
Lepor. sang., von Schlangenbiß herrüh-
rendes nebliges Sehen mit Füßege-
ſchwulſt. Biſſe, giftige. ang.
Mali fol., zerſtoßen applicirt, werden bei
giftigen Biſſen und Stichen ang.
Malva, Bienen-, Wespen- und Skorpionen-
ſtiche. Tohſ.
Mandrag., Waſſerſcheu. Tohf.
Mant. ov. mass., von Schlangenbiß her-
rührendem innerem Brennen, Harn-
zwang und Nachtblindheit. Vorzüglich
werden die grünlichen bei Schlangen-
bißen. ang.
Meloes tel. TRT., auf eine ſchmerzende
Wunde eines angeblich nicht tollen Hun-
des, die ſcarificirt wurde, applicirt, tilgte
augenblicklich den Schmerz, und das weil
ſie mehr Kantharin enthalten, als die
Kanthariden ſelbſt.
Menisp. glabr. foec., von einem Hunds-
biß herrührenden Schleimhuſten, Jucken
und Impotenz.
Mentha, Schlangenbiſſe. Tohf.
Mesua ferr., Schlangenbiſſe. Von einem
Schlangenbiſſe im Fuß' herrührenden
Schmerz in der linken Bauchſeite.
Mut. Antig., mit Abr. prec. und Crot.
tigl. als Auflöſung applicirt, wird bei
Vipernbiſſen ang. Mit Nux vom. wird
es innerlich und örtlich angewendet, bei
der Waſſerſcheu. ang.
Ner. ant., von einem Schlangenbiß herrüh-
rende Unverdaulichkeits-Bauchſchumerzen.
Nicot, ſ. Tabac.
Nig. sat., Räucherungen ſon die Inſek-
ten vertreiben. Mit Olivenöl eingegeben
ſoll tolle Hundsbiſſe heilen. Tohf.
Nitro-mur. ac., Waſſerſcheu. ang.
Oliv., ol., wird allein, und in Verbindung
mit Calc., Canth., Crot. t., Cytis.,
Euph. gummi, Nicot., Nigella, Opop.,
Scorp. etc. ang.
Ophioriza mung. , ſoll das einzige Mit-
tel gegen das Klapperſchlangengift ſein.
Opop. , wirkt theriakaliſch bei Inſekten-
ſtichen. Tohf.
Pavon. pluma, aus einer Pfeife geraucht
wird bei Skorpionenſtichen ang.
Petrol., ang.
Petros., ang.
Pin. pin. fruct., Tohf.
Pip.n., mit Ars., Artem., Borax etc., Schlan-
genbiſſe und Skorpionenſtiche ang.
Plant., Waſſerſcheu und giftige Biſſe. ang.
Platan., Waſſerſcheu. Tohf.
Raph. sem., Biſſe und Stiche, giftige.
TOhf.
Ric. fol., Scorpionenſtiche. Tohf.
Salep, von Schlangenbiſſen herrührende
verſchiedene Leiden. MA. 60.
Scorp., getrocknet, gepulvert, auf Schlan-
genbißwunden applicirt. ang.
Skorpionenſtiche: Augentrübe, Horn-
hautnagel, Brennen der Hände- und Fuß-
ſohlen (ſo daß nur durch Kaltwaſchen
Erleichterung erzielt wird), wie auch Hart-
leibigkeit, Harnzwang und allgemeines
Jucken. h.
Scut. lat., Waſſerſcheu. ang-
Sel., ſ. Halsleiden.
Senega, Wunden, giftige. ang.
Soda carb., Waſſerſcheu. Vgl. die Erzäh-
lung meiner Reiſeerlebniſſe.
Staph., Waſſerſcheu. ang-
Strychnine, verſuchenswerth als endermati-
cum bei der ausgebrochenen Waſſerſcheu.
Strych. n. vom., mit Citronenſäure bei Be-
wußtloſigkeit von Schlangenbiſſen. ang.
Mit Sod. carb., Vgl. die Erzählung
meiner Reiſeerlebniſſe ſ. auch Mut. Ant.
Tab., das nicotin iſt ein überaus wirk-
ſames Präparat, ſo daß ein Viertel Tro-
pfen ein Kaninchen tödtete, und könnte
in zweifelhaften Fällen, ſowohl bei Schlan-
genbiſſen als auch bei der Waſſerſcheu,
theils innerlich, theils endermatiſch ver-
ſucht werden.
Tax bacc., Waſſerſcheu. ang.
Tereb. ol., Application. Auf eine brandige
Wunde von einem Hundsbiß.
Tigr., Waſſerſcheu (?). Innerlich und örtlich
verſuchenswerth.
222
Tracheotomia, wird bei der Waſſerſcheu
angerathen, indem jeder derartige Pa?
tient durch Erſtickung umkömmt.
Urt. dioica., wird von den Hozara's (Ge-
birgsleuten im Afghaniſtan) gegen Schlan-
genbiſſe gebraucht.
Vaporarium, zweimal täglich eine Zeit hin-
durch angewandt, ſoll eine anfangende
Waſſerſcheu geheilt haben.
Vit. neg., von Schlangenbiß mit Luſt-
ſeuche veranlaßte Augenentzündung, Fle-
cken, Jucken u. ſ. w.
Zing., ſ. But. frond.
Blähungen, Koliken, Kollern in den Ge-
därmen, Trommelſucht u. ſ. w.
Abs., Bauchweh, früh.
Acac. cort. et sem., Aufblähung nach dem
Eſſen.
Acac. Farnes. Harn up Nepti,
lern. h.
Acanth. Otengen, Aufblähung. h.
Acon. het., Bauchweh.
Acupunctura, Trommelſucht mit Stuhl-
verhaltung. ang.
Ajouain, Blähungskolik.
Ajuga dec., Koliken. h. g.
Alcana, Kolik mit Harnverhaltung.
Aloes succotr., Bauchweh mit Fieber. Bauch-
und Leiſtenſchmerzen.
Alth. fl., Bauchweh. Pferdekoliken.
Ammon. mur., Kolik. Schmerz im Unter-
leibe und in den Leiſten. MA.
Anac. or., Bauchweh, 4–5tägige Exacer-
bationen.
Anag. caer., Aufblähungen. h.
Angel. sem., Bauchweh. h. g.
Anguin., Kollern. h.g.
Ant. sulph. n., Koliken. 4mal 12. Kolik
mit Hartleibigkeit.
Apii sat. rad., Kollern in den Gedärmen.
Blähungskolik.
Araneum, Aufblähung mit Unverdaulichkeit,
Bauch-, Seite-, Kreuzſchmerz und Harn-
zwang. MA.
Argem. mex.sem, Aufblähung. h.
Arg. fulm., Koliken. h. g. n.
Kol-
Arg. nitri fus., Darmentzündung. Koliken.
ß. M.
Ars., Kolik mit Durchfall.
Arum camp., Blähungen. h. g. Kolik. h.
Arum coloc., Bauchweh. h. g.
Asa f., Blähungskolik, ſ. Cal.ar.
Aspar. H a l i u n sem., Kolik.
gendſchmerz.
A t er ni, Bauchweh.
Aurant. cort. TR., Kollern in den Ge-
därmen.
Basella r., Kolik. Aufblähung.
Bebeerine, Kolik mit Wurmfieber.
Bedelbisch, Aufblähung mit Hartlei-
bigkeit.
Bign. ind. sem.,
ſchneidendes. h.
Bist, Kollern. h. g. MA.
Blum. auric., Auftreibung mit
ſchmerz.
Bol. arm., Aufblähung. g.
Bov., Kolik. h.
Bryon., Kolik mit Ruhr und Durchfall.
Cac. Klein., Bauchweh. h. g.
Cal. ar., Blähungen.
Ein Gemiſch von Kalmus, Aſant,
Fenchelſamen und Ingwer in Pillenform ;
oder Kalmus, gebranntes Hirſchhorn und
Bilſenkrautſamen hab' ich in meiner frü-
hern Praxis bei Blähungskoliken zuweilen
mit Nutzen angewendet.
Calotr. gig., Kolik mit Blutharnen.
Camel. coagul., Kolik. g. n.
Camph., Trommelſucht, ſ. Cann. sem.
Cann. ind. Cashm. rad. cort., Kolik.
Cann. ind. hb., Pferdekolik. 10 Grane mit
2mal ſo viel Zucker verrieben, ſtündlich
repetirt, eingegeben.
Cann. ind. sem., Aufblähung. Kolik nach
dem Eſſen. Mit Kampfer in Emulſion:
Blähungen.
Caps. sem., Koliken. h. g. Kolik mit Ma-
genſchmerz.
Carbo an., (C. C. u.) Kollern. Koliken.
h.g
Carbo veg., Kollern. Kolik. h. g.
Card. maj. min., Blähungen.
Carissa Car. , Kollern. h.
Nabelge-
Blähungen. Bauchweh,
Kreuz-
223
Carniol. u., Kollern.
Carth. tinct. sem., Kollern des Nachts.
Caryoph. ar., Kolik, periodiſche.
Cass. al., Blähungen. h. g.
Cass. lign., Aufblähung.
Cass. Tamal. fol., Aufblähung. 4mal 12.
Kollern. h.
Celastr., Aufblähung mit ſchmerzender Bauch-
obſtruction. Kolik. h.
Cepa, Blähungskolik. h.
Chel. maj., Kolik, Blähungen und Durch-
fall. h.
Chen. a. sem., Blähungen. h. g. Koliken.
g. M.
Cherayta, Kollern. h.
Chin. cort., Bauchweh. h. g.
Churrus, Kollern. h.
Coccul., Blähungen. h. g. Kolik mit und
ohne Durchfall.
Cocos nucif. cort. fibr... Aufblähung. h.
Colch. aut. , Aufblähung.
Coloc. pulpa, Kollern. M.
Coloc. rad., Blähungen. h.
Comp. Pokermul., Kolik. h. g.
Comp. Zerbabri, Koliken. h. g. Kollern.
Con. mac., Kollern mit einem Bruch. Bauch-
weh. h.
Conv. arg. , Schmerz unter dem Nabel.
Cop. bals., Koliken. h. g. Blähungen mit
Unverdaulichkeit.
Corch. frut., Kolik und Schmerz in den Ge-
därmen zum Schreien.
Cost. nig. Cashm. , Kolik mit Hämor-
rhoiden.
Cotyl, lac., Bauch- und Kopfweh.
hungen. h. g.
Croc. sat., Kollern. Blähungen mit Unver-
daulichkeit.
Crust. D singe, Kolik g. n.
Crust. Mahi rubian, Aufblähung mit
Harnverhaltung. Kolik. h.
Cucurb. citrulli, Aufblähungen und Kolik,
Nachts. h.
Cucurb. citrulli. sem., Bauchweh. h.
Cucurb. lag. , Blähungen. h.
Cupr. amm., Blähungen. h.
Cupr. carb., Kolik mit Hartleibigkeit und
Krämpfen.
Blä-
Curcul. orch., Schmerzen herumziehende
in den Gedärmen.
Curc. longa, Kolik. h. g. Kollern.
Cusc. monogyna, Blähungen.
Cusc. mon. sem., Blähungen mit und ohne
Durchfall.
Cyc. rev. sem., Kolik mit und ohne Kopf-
weh.
Dact. nucl., Kolik mit Durſt. 4mal.
Daph. Sunerkat rad. cort. , Blähungen,
Dar., Kollern. Blähungen.
Datisc. cann. scm., Kollern.
Dat. stram. fol., Kolik. h.
Dat. stram. rad., Kollern mit Durchfall.
Deals. fist. rad., Koliken. g.
Deals. Harun tutia, Auftreibung.
Delph. Ghafes fl., Aufblähung. h.
Delph. pauc., Bauchweh. h. g.
Dig. purp., Aufblähung der linken Seite.
Dior., Aufblähung mit Hartleibigkeit.
Dulc. fol., Kolik.
Elat., Kolik und Hartleibigkeit.
hung nach dem Eſſen.
Embryopt. glut. fol., Kolit. h. g.
Eugen. Jambol. cort. succ. 'R., Blähun-
gen, Kollern. h.
Eug. Jambol. nucl., Kolik. h. g.
Euph. agrar., (aff spec.) Kolik. h. g. n.
Euph. longif., Kollern mit Stuhlzwang.
Euph. ten. , Kollern.
Euph. verr., Kollern.
Euphras., Kolik.
Ferri sulph. ind. ,
Kolik. h.
Fic. glom., Aufblähung mit Fieber.
Foenic. sem., ſ. Cal. ar., und Zingiber.
Fum., Kolik. h.
Galanga, Kollern mit Durchfall.
Galega purp., Trommelſucht.
Galla, Kolik.
Gendalu, Kolik.
Gent. rad., Kolik. h.
Ger. nod., Aufblähungen. h. g.
Geum elat., Kolik. g. n.
Gourbuti, Kolik. Aufblähung mit Hart-
leibigkeit. h.
Graph., Kolik. h.
Guil. Bond., Kollern mit Unverdaulichkeit.
Aufblä-
Aufblähung. h. g.
224
Gundel. Zulm. sem., Kolik.
Gyps. Set seladschit, Kolik. h. g.
Kollern.
Harm. Ruta fl., Blähungskolik.
hung mit Bauchweh.
Harm. Ruta hb., Koliken. h. g. Bauch-
zuſammenſchnürung.
Harun tutia, Kolik mit Unverdaulichkeit
oder auch mit Fieber. MA.
Hel. isora, Aufblähung. h.
Heracl. div., Blähungen nach dem Eſſen.
Hemod. am., Koliken. h. g.
Hollow. pill. sol... Koliken. h. g. n.
Hyosc. n., ſ. Cal. ar.
Hyper., Aufblähung.
Jalap. mir. rad., Bauchweh Q.
Jatroph. curc., Koliken h. g. Aufblä-
hung. h.
lex aquif., Kolik.
nula Hel., Blähungen mit Hartleibigkeit.
ſpom. coer., Aufblähung mit und ohne
Ruhr. Kolik. h.
Ipom. cusp., Kollern und Koliken. h. g. n.
Ipom. dasysp., Aufblähung, Nachts. h.
Jugl. reg. ligni vel nuc. cort... Bauchweh.
Just. nas. fl., Kolik. g. Aufblähung.
Kali ferrocyan., Blähungen mit Durchfall.
Koliken. h. g. n.
Kalisals., Kolik mit Hartleibigkeit.
Kali sulph., Aufblähung. MA.
Kan kolmir dsch, Blähungen mit Durch-
fall.Nabelgegendſchmerz mit Hartleibigkeit.
Keik eila, Blähungen.
Lacca in gr., Aufblähung. h.
Lact. sat. sem., Kolik. h.
Lactuc. sat. succ., Aufblähung mit Appe-
titmangel.
Laws. inerin. , Darmgicht. Tohf.
Lent. sat., Aufblähung. Darmgicht. h.
Tohf.
Leon. Royl., Kolik.
Leuc. ceph., Kolik. Aufblähung, Nachts
mit chron. Milzleiden. MA.
Lich. odorif., Koliken g. n.
Lini sem., Kolik. MA.
Lini sem., mit Honig. Kollern mit Hart -
leibigkeit.
-iquir. suec., Kollern.
Aufblä-
Lithanth., Kolik mit Huſten. Kollern. h.
Locust., Aufblähung. h.
Lupin. a., Kolik. h. g. n.
Magnes. carb., Kolik. Blähungen mit Durch-
fall. M.
Magnes. mur., Blähungen mit Durchfall.
Major., Koliken. h. g.
Malv. Karmekra, Kolik. h.
Manna Tigal, Kollern.
Mant. ov. mass., Aufblähung.
Marr. a. TR., Aufblähung mit Stuhl-
zwang.
Marum Syr., Kolik mit Kopfweh.
Melandr. tr., Kolik.
Melia semp. fol., Kolik. h. g. 4mal.
Melil. sem... Blähungen. Koliken. h.g.n.
Menisp. hirs., Koliken. g. n.
Menth. pip. 'R., Blähungskolik.
Merc. d., Kolik mit Speichelfluß.
Mesua ferr., Blähungskolik mit Harnver-
haltung 2c. 12mal. Schmerz in der lin-
ken Bauchſeite nach einem Schlangenbiß.
Meth. glor., Aufblähung. h.
Mezer. Blähungen . .
Millef., Aufhlähung.
Mimos. pud. siliq., Kollern und Blähungs-
kolif.
Mom. char., Kolik mit Harn- und Stuhl-
verhaltung, ſtündliche Gaben. Pferdekolik.
Morphina ſ. Plumbiacet.
Morus a. fr. a., Kolik. h.
Mosch. nux, Kollern mit Unverdaulichkeit
Moschus, Aufblähung.
Murineum (?) Kolik, indem der Mäuſe-
koth bei Koliken ang.
Mutella Antig., wird in Indien von den
Eingebornen gegen Koliken der Pferde
gebraucht.
Myrica sapida-, Kolik. h.
Myrobal. Embl., Aufblähung. g.
Myrobal. nig. , Kolik.
Myrrhae Gummi., Blähungskolik. h.
Narciss. buls,, Kolik. h.
Nelumb. specios., Blähungen. Kolik. h.
Nepetae salviaefol. herba. Aufblähung.
Kolik mit Magenſchmerz.
Ner. antidys., Aufblähung und Koliken
h. g.
225%
Nigell. sat. sem., Koliken. g. n.
Nycterideum, Kolik h.
Ocim. alb., Aufblähung. h.
Ocim. Basil., Koliken. h. g.
Ocim. sanct. sem., Aufblähung. h.
Olib. .ind., Koliken. h. g. (ſtündliche
Gaben).
Onosma macroceph., Aufblähung mit Hä-
morrhoiden.
Opium pur. TR. 1. Kollern mit Hartleibig-
keit. M. Koliken g. n. ſ. Plumbiacet.
Opopon., Kollern, Kolik mit Fieber.
Oxal. acid., Kolik mit Stuhlzwang. MA.
Pavia, Kolik, anhaltende, Tag und Nacht.
Petrol., Kolik mit Hüftgelenkſchmerz.
Petrosel., Kolik. h.
Phosph., Kollern.
Physal. flex. sem., Kollern. Kolik. h.
Physal. somnif. rad., Kolik mit Stuhl-
zwang. 12mal.
Picrorrhiza kurrooa, Kolik.
Piscineum, Kolik. h. g. Aufblähung. h.
Pistac. putam., Kollern und Kolik mit
Fieber.
Pis. sat., Kollern. h.
Plectranth. arom., Aufblähung. h.
Plumbiacet., gr. jjj. mit Morphina % Gr.
4ſtündige Gaben werden bei hartnäckigen
Koliken und bei Darmgicht ang.
Plumbicarb., Darmgicht. Kolik mit Hart-
leibigkeit.
Podophylli Emodi fol., Aufblähung.
Podophylli Emodi fruct., Bauchweh.
Polygon. linifol., Kolik. g. n.
Polypod. Sekour, Koliken. h. g. Kol-
lern.
Portul. olerac. sem., Kolik, h.
Prunella vulg. Cashm., Koliken. h. g.
Psyll. sem., Kollern. g. M.–4mal. Kolik.
Pulsat., Anfblähung. h.
Ranunc. lanug. fol., Kolik. Kollern. Bauch-
ſeitenſtiche und Wundheitsgefühl in der-
ſelben.
Ranunc. lanug. rad., Kolik.
Rhatan., Aufblähung.
Rheum australe, Kolik.
Rhus Kakrasinghea, Kolik. h.
Rhus Toxicod., Kolik und Kreuzſchmerz. h.
Medizin. Theil.
Ricini rad. cort., Kolik bei Menſchen und
Vieh.
Ricini sem., Darmgicht.
Rubia Munj., Kollern. h. g. n. Kolik.
h. g. n.
Sabina, Kollern.
Sagapen., Blähungskolik.
Sago, Kollern mit Auftreibung, zuweilen
Durchfall.
Salep, Kolik mit Appetitmangel.
Salv. off., Kolik, hämorrh. MA.
Santal. alb., Kollern. h.
Sapindi emarg. fruct., Aufblähung. M.
Sapindi emarg. ligni cort. , Kolik.
Sapii indici sem., Kollern mit Durchfall.
Sarsaparilla, Kolik mit Ruhr. Kollern. g. n.
Saxifraga Peschant, Kolik. Schmerzen
in der Seite und in den Gedärmen.
Scammon. , Kolik oder Aufblähung mit
Hartleibigkeit. 12mal.
Schekakel, Kollern und Kolik. g. n.
Scorpioneum, Kollern. Kolik mit Durch-
fall.
Secale corn., Kolik. h. g. mit Durchfall.
Selen. I. TR. sol., Kolik mit Hartleibigkeit.
Senecio Musuca, Kolik.
Senn. fol., Auftreibung nach dem Eſſen.
Sep. succ., Kollern.
Serp. Virus TR. sol., Kollern. h. g.
Sid. rad., Kolik.
Sinapi nig. plac. TR. Auftreibung.
Sisymbr. Irio, Kolik.
Stann., Kolik mit Hartleibigkeit.
Staphisagr., Kolik.
Stenact. bellid., Kollern. h. g.
Strychn. nux vom., Kollern mit Hartlei-
bigkeit. Kolik. h.
Sycias Gag crvel, Aufblähung.
Tabac. , Darmgicht. Kolik, krampfhafte.
ang.
Talc. alb. & nigr., Aufblähung. h. g.
Tarant., Aufblähung. M.
Tarax. rad., Kolik. h. g. n.
Terebinth. Spir., Kolik mit Durchfall.
Thuja. TR. Aufblähung.
Thym. , Aufblähung.
Tigrin., Blähungen und Koliken mit Durch-
fall. h. g.
15
226
Torment., Kollern.
Valer. sylv., Koliken. h. g. n.
Vanill. TR. Koliken h. g. n.
Veratr. alb., Kollern mit Kolik und Fieber.
Verbasci rad., Aufblähung. Kolik. h. g. n.
Verben. off. Lah. sem. , Aufblähung.
Vitex neg., Kolik g. n.
Zinci carb., Kolik, period. zuweilen mit
Fieber, M.
Zinci iod. amygd., Kolik. h.
Zingib. ſ. Calam. arom.
Zyz. Juj. gummi, Koliken. h. g.
Blaſe u. Harnleiden, ſ. Harnbeſchwerden.
Blattern, ſ. Fieber mit Ausſchlägen.
Bleichſucht, ſ. Kacherie und Krankheiten
des weiblichen Geſchlechtes.
Bleikolik, ſ. Kolik.
Blutaderknoten.
Abrusprec., Aderuanlaufen an Füßen.
Aneth. Sowa, verbrannt applieirt. Tohf.
Caustic., ang.
Jod., Blutadergeſchwülſte.
Spong. mar. usta
Sulph.
Blutbrechen ſ. Bluthuſten und Erbrechen.
Blutegel, aus dem Halſe herauszubrin-
gen, die zufälligerweiſe beim Trinken hin-
eingerathen ſind.
Mecca balsam., Tohf.
Blutflecken Krankheit, ſ. Fieber mit Aus-
ſchlägen.
Blutharnen, ſ, Harnbeſchwerden.
Bluthuſten, Blutbrechen und Blutſpeien.
Ajuga decumb., Bluthuſten. h.
Ajuga Deals in gii, Bluthuſten mit
Bruſtſeitenſchmerz.
Alcana, Bluthuſten h. g.
Antim. tart., Bluthuſten. 12mal.
Argent. fulm., den Schleimhuſten in Blut-
huſten verwandelnd.
Arsen. I., Bluthuſten mit Zehrfieber. Ver-
giftung, Bluthuſten. h.
Arum campanul., Bluthuſten mit Seiten-
ſchmerz, 12mal.
Asari rad., Blutbrechen. h. -
Aspnal. Seladschit, Bluthuſten von
einem Schlage. MA. -
Basella rubra. aus gewöhnlichem Huſten
Bluthuſten. h.
Berber. lyc., Bluthuſten. h. Aus gewöhn-
lichem Huſten Bluthuſten h.
Berber. lyc. succ. insp. Res, Bluthuſten.
Bistort. Syrup., Blutſpeien. Tohf.
Bolus armen., Bluthuſten von einer Säbel-
wunde.
Bovista, Bluthuſten, bei Engbrüſtigkeit. h.
Cannab. sem., Bluthuſten.
Cappari rad., aus gemeinem Huſten Blut-
huſten. h.
Caps. sem., Bluthuſten mit Engbrüſtigkeit.
Carniol. ust., Bluthuſten.
Carthami tinct. sem., Bluthuſten.
Cascarilla, Blutſpeien.
Catechu, Bluthuſten.
Cleom. pentaph. sem., Bluthuſten.
Clerodendr. infort. . Bluthuſten. h.
Cocos nux, Blutſpeien, h.
Conium macul., Bluthuſten. h.
Copaiv. balsam., Bluthuſten. M. 30.
Croc. sat., Bluthuſten, g.
Crot. tigl., Einreibungen, bei Lähmung
Bluthuſten. h.
Cubeb., Mundbluten. MA.
Cucurb. lagen. sem., Bluthuſten. Tohf.
Cumini sem., blutſtillend, bei Bluthuſten.
Cuscut. monogyn. sem., Blutauswurf h.
Cynar. Du b, Bluthuſten, chron. recidiv
machend.
Cyperi long., Blutbrechen mit Geſchwulſt.
Datur. stram., Blutauswurf mit Fieber.
Dealsing's Fieberwurzel, Bluthuſten. h.
Digit. purp., Bluthuſten mit Seitenſtechen.
Dudia, Bluthuſten.
Eben., Bluthuſten. h. g.
Euphorb. ten., Blutſchleimhuſten.
Euphorb. thymiol., Blutſchleimhuſten.
Evolv., Bluthuſten.
Fici ind. , Blutauswurf mit Halsweh.
Fici glom., Bluthuſten. h.
Filix mas, Bluthuſten.
Gagerming, Bluthuſten. h. g.
Garden. dumet., Bluthuſten. h.
Gent. rad., gewöhnlichen Schleimauswurf
in blutigen verwandelnd.
Geum elat., Bluthuſten, vorübergehen-
den. h.
Guajaci gummi, Bluthuſten. h.
Hedera terrestr., Bluthuſten. ang.
Hermodact. dulc., Blutſpeien, chron., in
Folge einer Säbelwunde.
Hibisc. Trion. fol. . Bluthuſten.
Jalap. mirab. rad., Bluthuſten, Blut-
brechen.
Jpecac., Bluthuſten.
Justic. nasut. fl., Blutſpeien.
Kalibichromat., Bluthuſten.
Lacca in gran. , Blutſpeien. h.
Led. palustre, Blutſpeien.
Lentes sat., Blutſpeien.
Leporin. , Bluthuſten ? weil das Haſen-
blut. g.
Linisem, , Bluthuſten und Blutſpeien.
Lupini albi, Vluthuſten.
Lycopod. herba, Blutauswurf.
Lycopod. sem., Bluthuſten. h.
Macis, Bluthuſten. Tohf.
Magnet. lap., Blutſpeien.
Marant. faec., Bluthuſten. h.
Meliae azed. fol., Blutſpeien. Blutbrechen
nach zurückgetretenem Ausſchlag.
Mercur. subl. corros., ſ. Strychn. pot.
Mimos. pudic sem... aus gewöhnlichem Hu-
ſten Bluthuſten. h.
Moring. Sohangn. rad., Bluthuſten. chron.,
recidiv. h.
Myrobal.nig., Blutſpeien. Blutbrechen.
Ner. antidys., Bluthuſten. h.
Numulit. Schadenedsch, Blutbrechen.
Nycterid., Bluthuſten. h.
Ocim. Basilici sem., Blutauswurf.
Ocim. sanct. rad., beim gewöhnlichen Hu-
ſten Blut. h.
Pavia, Blutſpeien, Bluthuſten.
Persic. nucl., beim Schleimhuſten Blut.
h.
Petrol. Pendschab., Bluthuſten.
Phellandr. aquat. sem. . Bluthuſten. ang.
Plantago maj., Bluthuſten, Blutſpeien.
Plumbago Zeyl. rad., Bluthuſten recidiv
machend.
Polygon. molle, Blutauswurf, h.
Portul. olerac. sem., Bluthuſten und Blut-
ſpeien. Tolf.
Ranunc. lanug. f. & fol., Bluthuſten.
Raphani sat. sem., Bluthuſten.
Rhus Coriar. & Toxic., Blutſpeien, Blut-
huſten.
Rotlera tinctor., Bluthuſten, h.
Schekakel, Blutbrechen,
Blutſtillend bei Bluthuſten.
Secale corn., Bluthuſten. h. g.
Senecio Musuca, Blutſpeien. Blut-
huſten.
Senega, Bluthuſten. h.
Sep. succ., Blutſpeien, Bluthuſten. MA.
Serpent. exuv., Blutſpeien, Bluthuſten.
Sid. fol... Blutſtillend hei Bluthuſten.
Silic. , Blutſpeien, Bluthuſten.
Sisymbr. Irio., Blutſpeien, Bluthuſten mit
Fieber.
Spong.mar. usta, Blutſpeien und Blut-
huſten. Tohf.
Stann. I. sol., Blutſpeien. h.
Staphisagr., Bluthuſten. h.
Stront. nitr., Bluthuſten.
Strychn. potat., abwechſelnd mit mercur.
subl. corros., Bluthuſten.
Succin., Bluthuſten.
Talc. alb., Blutſpeien.
Urtic. dioic. f. & fol., Bluthuſten.
Urtic. dioic. rad. cort., Bluthuſten.
Villarsia nymphoid., Bluthuſten. h.
Vinc. min. f., Bluthuſten. h.
Vitex. neg. TR., Bluthuſten. h.
ſchwarzes.
Blutſchwären, ſ. Geſchwülſte und Haut-
krankheiten.
Blutungen, im Allgemeinen.
Abrusprec. fol., ſeröſes Blut dunkler ma-
chend.
Antim. tart., Blutabgang vorn und hin-
ten. Blut mit den Stuhl. h.
Aranea diad., Blutungen.
Araneum , Blutungen.
Astetat, Blut mit Harn und Stuhl.
A
228
Behen: Blutabgang durch die Harnröhre
und den After.
Bistorta, Blutflüſſe.
Buteae gummi, Blutſtillend.
Cass. fist., Blutwallungen.
Chelidon. maj., Blutſtillend. A-
Cinnam. fl., Bluttreibend und Blutſtillend.
Corall. usta, Application ſtillt Blutungen.
Tohf.
Croc. sat., Geblüt, ſchwarzes.
Cubebae, Bluteiterung.
Dat. stram. sem., Blutſtillend.
Digit. purp., Blutſtillend.
Ergotine, ſ. Secale corn.
Fumar., Blut durch den After. h.
Gyps., mit Waſſer zum Teig angemacht
applicirt hilft mechaniſch bei Blutungen
äußerer verletzter Gefäße. ang.
Hyosc. nig., Blutſtühle.
Justic. nasutae cineres & fol., Blutun-
gen von oben und unten. Tohf.
Leonur. Royl., Blutſtillend.
Lithanthrax, Blutſtillend. Blutabgang,
freier, mit dem Stuhl.
Lupul. Humul., Blutabgang vor und nach
dem Stuhl.
Nardost., Blutſtillend.
Ner. odor. fol., Blutſtillend. Tohf.
Nigell. sat. sem., Blutſtillend.
Olib. ind., Blutſtillend.
Phosph., Blutſtillend.
Pyrethr., Blut, ſchwarzes, durch den
Stuhl. h.
Querc. rob. glans,
Stuhl. h.
Rhus Coriar., Blutungen von oben und
unten.
Rhus Toxic., Blut in Menge durch die
Harnröhre. h.
Salv. off. TR., Bluttreibend und ſtillend.
Sandar. , Blutſtillend.
Secale corn., Blutflüſſe; wogegen das Er-
gotine als Specificum ang.
Solani Jacqu. fruct., Bluttreibend und
ſtillend.
Strychn. faba St. Ign., Blutſtillend,
Terebinth. ol., Blutflüſſe.
Thym. v., Blutſtillend.
Blut durch Naſe und
Torment., Naſe- und Mundblutabgang.
Verbasc., Blutſtillend.
Vitex neg., Bluttreibend und ſtillend.
Zinci sulph., Blutflüſſe.
Borken, ſ. Hautkrankheiten.
Bräunen, ſ. Halsentzündungen.
Brand, heißer und kalter, und Kar-
bunkeln.
Bellad., Brand, heißer und kalter ang.
Calc. chlorat., die Application beim Brande
ang.
Carota,
ang.
Creos., die Application beim Brande, ang.
Euphorb. , Brand. ang.
Ranuculac. (?) Brand.
Rhus Toxic., Karbunkel.
Silic., Karbunkel.
Terebinth. ol., Application beim Brande
ang.
Brei Application beim Brande.
Brandſchäden und Froſtbeulen.
Althaea mit Olivenöl
Brandſchäden. ang.
Aqua phagad. . darüher Rhabarberpulver
mit Linten applicirt, bei Eiterung vom
Brande. ang. -
Arg. nitri fus. Brandflecken und weiße
Narben. M. 40. Betupfungen mit Höl-
lenſtein, oder die Auflöſung von 2 bis
zu 1 Drachme in 1 Unze deſtillirten Waſ-
ſers iſt bei Brandſchäden. ang.
Arsen., Brandſchäden.
Butyr. rec. , oder Milchrahm Application
auf friſche Brandſchäden, die man ſogleich
von einem Hunde ablecken läßt, die Ope-
ration einigemalen in kurzen Zwiſchen-
räumen wiederholt, war in Lahore ein
Mittel meiner Pulverfabrikanten, welches
mich an den Lazzarus errinnerte, deſſen
Fußgeſchwüre durch das Lecken der Hunde
geheilt ſein ſollen.
Calci chlorat. sol., Application mit Lin-
ten, bei Brandſchäden. ang-
Carbones, Brandſchäden.
Application bei
22)
Collod, Application bei Brandſchäden.
ang.
Creos. liniment., (5 bis 10 Tropfen zu 1
Unze Olivenöl), bei Brandſchäden und
Froſtbeulen. ang.
Datur. stram. tol. Ungu., Brandſchäden.
ang.
Dolich. prur. (?)
Gossyp., rohe Baumwolle Application über
Mehl, Gyps, Rhabarber u. ſ. w. Brand-
ſchäden. ang.
Lawson. inerm. , mit Waſſer angemacht
applicirt, Froſtbeulen.
Malva, Brandſchäden. Tohf.
Terebinth.ol., Application. ang.
Brechdurchfall oder Brechruhr.
* Abrus prec. alb.
Aloes succotr.
Ammon. citrat. vel muriat.
Anacard. occident.
Andropogon Jwaranch., Oeleinreibungen.
ang.
Angel. rad., & sem.
.. nthrakokali.
Araneum., ſ. Erbrechen; endermatiſch.
Argem. mexic. sem.
Aristoloch.
* Arum camp.
Barler. longifol. sem.
Calumba
Cannab., Wurzelfaſern ſollen Erbrechen
erregen, deshalb verſuchenswerth.
Carot. sem.
Caryoph. arom.
Carthami tinct.sem.
Cascarilla
Cass. alata
* Cass. Tamal. fol.
Castor.
* Cauterium actuale, Application auf die
Magengegend.
Chelidon. maj.
Cinnabar., Zinnober 6 Drachmen, Wachs
4 Drachmen, daraus mit einem Dochte
eine Kerze gemacht, ſoll, angezündet, un-
ter dem Nabel bis zu einem Drittel ver-
brannt werden. Die dießfällige Wirkung
könnte vielleicht noch beſſer erzielt wer-
den, wenn die Verbrennung durch ein
trichterförmiges Inſtrument Statt fände.
Es ſoll Purgiren erregen. Es verſteht
ſich dabei von ſelbſt, daß der Patient
während dieſer Beräucherung auf einem
durchlöcherten Bette mit dem Rücken nach
oben gekehrt liegen muß. Bei einem
Mangel an Elektrizität vorzüglich verſu-
chenswerth
Clerod. infort.
Coff. ar., friſch geröſtet, ſoll durch ſeinen
Qualm Krankheitsſtoffe zerſetzen.
* Copal.
Creos.
Cyp. long.
Cyt. scop.
Delph. pauc. Tohf.
Dig. purp.
Dior., indem der Seng e Basri, deſſen Be-
ſtandtheile eben dieſelben ſind, genützt hat.
Diosma cren.
Dol. prur. rad.
Dudia
Elat. g. n.
Electricitas, ſ. Galvanismus.
Fabar.
* Galvanismus. Davon hab' ich bereits in
der Schilderung meiner Reiſeerlebniſſe
das Nöthigſte beigebracht; nur will ich
hier noch beifügen, daß die ſogenannten
galvaniſchen Bäder in dieſer Krankheit
verſuchenswerth ſeien. Die Anwendung
derſelben geſchieht auf folgende Art. Man
bringe den Patienten in ein warmes Bad,
applicire den Conductor des Einen Poles
im Waſſer an den Patienten, und laſſe
zu gleicher Zeit den Conductor des an-
dern Poles einen außerhalb des Waſſers
befindlichen Theil berühren.
Sollte aber die gehoffte günſtige Wir-
kung nicht bald eintreten, ſo kann dieſe
vielleicht durch das Wechſeln der Pole er-
zielt werden. Jedoch beſtehe man nicht
bartnäckig darauf, die Cur bloß mit dem
Magnetismus erzwingen zu wollen, weil,
wie es mir ſcheint, beſonders gegen das
Ende der (Epidemie, eher ein Deficit als Pyrethr.
ein Superplus der elektriſchen Reaction Rhat.
bei dergleichen Patienten vorwaltet. Rim. acet.
* Gard. dum. Rum. Bidsch bend.
Ger. nod. Sabad.
Glin. dict. Sabina.
Grat. Samb. cort. int.
Guaj. gummi
Gutt. gummi
Helianth. sem.
Hell. foet.
Ilex aquif.
Ipom. dasysp.
Jugl. nuc. cort. int.
Lep. sat. sem.
Leuc. ceph.
Sapindi lig. cort.
Senega.
* Seng e Basri.
Sidae hb. & sem.
Sinapi ser... mit Honig verſüßt, warm ge-
trunken.
Stincus mar.
Syc. Gagervel
Thym. serp. g. n.
" Luff am. sem. * Thym. v.
Meconops. Nep. Ultr. g. n.
Meidet schob. Van. TR. g. n.
Meliae semp. cort. & sem. Verbasc.
Meloes tel. TR., innerlich und äußerlich. Verbena off.
Menisp. hirs. Vincet.
Mercur. Ungu., Einreibung ins Mittel- Viol. can. rad.
fleiſch. Vitri fel, *
Moria. rad. cort.
Narciss. bulb.
* Nymph. sem.
Opop.
* Pareira br.
Phall. esc. g. n.
Phas. acon.
Phoen. gummi
Phys. flex. sem.
Phys. somn. rad.
Die 12 mit * bezeichneten Heilmittel
ſind ſolche, die mir entweder in der gro-
ßen Choleraepidemie 1835 in Lahore,
oder ſpäter in einzelnen Fällen nützlich
geweſen ſind. Die übrigen hingegen, bei-
nahe Einhundert, ſind noch unverſucht
gebliebene, die ich mir in meinem Ma-
nuale für damit anzuſtellende Verſuche
angemerkt habe, und die ich als ſolche
für ausübende Aerzte oder Liebhaber der
Piscin. Arzeneikunde beifüge. Die 12 angege-
Pist. put. benen Mittel ſind aus einer Anzahl von
Pix n.., zum räuchern. ang. dritthalb hunderten, die ich verſuchsweiſe
Plant. maj. anwendete, und die hier ebenfalls ſpeci-
Plumbago Zeyl. rad. fizirt erſcheinen, herausgehoben. Die fehl-
Puls. geſchlagenen Mittel ſind nämlich:
Acac. cort. All. sat. Ant. sulph. n. Armor.
Acac. gummi. Aloexyl. Ant. sulph. r. Arn. mont.
Acac. sem. Alth. off. fl. Ant. tart. Ars.
Acet. vini Ambra gr. Apium grav. Arum coloc.
Achyr. asp. sem. Amygd. am. Araneum. Asari rad.
Acon. fer. Amyl. Areca cat. nux Asa f.
Acon. Nap. Anac. or. Arg. fulm. Aurant. cort.
231 -
Aur. n. salamm.
Auripigm.
Bar. carb.
Bar. mitr.
Behen a.
Bell.
Berb. lyc. Res.
Herb. V.
Bez. an.
Bez. min.
Bism. mag.
Bist.
Bombyc.
Bor.
Bor. ac.
Bryon.
But. frond. gummi.
Cac. Klein.
Cal. ar.
Calc. ac.
Calc. citr.
Calot. gig.
Camph.
Cann. ind. hb.
Cannab. ind. sem.
Canth.
Cap. ven.
Cappar. aph. fr.
Cappar. aph. lign.
Caps. sem.
Card. maj.
Card. min.
Cass. fist.
Cass. lign.
Celastr. pan.
Cera citr.
Cetac. ol.
Cham. v.
Chaulmoogra odor.
Cherayta
Chin. sulph.
Cich. f. -
Cinnam. cort.
Cleome pent.
Coag. caprae
Cobalt. mur.
Coccin.
Cocc. ind.
Coc. nux. -
Coc. Sech.
Coff ar.
Coloc.
Comp. Pokermul.
Con. arg.
Cop. bals.
Corall. r.
Coriandr. sat.
Cost. n. Cashm.
Croc. sat.
Crot. tigl. sem.
Crust. Mahi rubian.
Cub.
Cucum. Mad.
Cum. sem.
Cup. mur.
Cup. sulph.
Curc. longa
Cusc. mon.
Cyd. sem.
Dact.fr.
Dact. nucl.
Dar.
Datis. cannab. sem.
Dat. stram. fol.
Dracoc. Royl.
Dulc.
Elast. gummi.
Emb. Rib.
Eug. Jambol.
Fici Car. sem.
Fici ind. fol.
Foen. sem..
Fum.
Galanga.
Galla.
Gard.
Goss.
Gran.
Gran.
Gran. ac. sem.
Guil. Bond.
Gund. Zulm sem.
Gyps. Set se lad-
schit.
Harm. Ruta
Helict. is.
dum.
SEII1.
aC. COrt.
ac. rad.
Hermod. am.
Hermod. dulc.
Hord. dec.
Hyosc. n. sem.
Jal. conv.
Jal. mirab. rad.
Jatr. curc.
Ichtyoc.
Indig.
Jod.
Ipec.
Ipom. coer. sem.
Kali ferrocyan.
Kali oxym.
Lacca in gr.
Lacca in tab.
Lact. sat. sem.
Lav. aqua dest.
Laws. inerm.
Lepor.
Lich. odor.
Lini sem.
Liquir. succ.
Lithanth.
Locust.
Luff am. extr.
Lup. Hum.
Lyc. hb.
Mac.
Magnes. carb.
Major.
Malv. Todri
Mal. arm. succ. insp.
M. amira Chatai.
Mang. carb.
Mango nucl.
Man. Hed. Alh.
Man. Pers.
Mast.
Mel. azed. fol.
Mel. azed. gummi.
Mel.
Menth. pip. TRT.
Mentha vir.
Moria, fr. TR.
Mosch. nux.
Moschus.
Mutél. Antig.
Myrob. Bellir.
Myrob. Cheb.
Myrob. citr.
Myrob. embl.
Myrob. n.
Myrt. fol.
Nardost.
Natr. mur.
Nel. spec. f.
Ner. ant.
Ner. od. fol. -
Nig. sat. sem.
Nitri ac.
Ocim. Basil. sem.
Op. pur.
Ovi albumen.
Ox. ac.
Ox. amm.
Pap. a. cap.
Pap. a. sem.
Pap. rh. sem.
Pavia.
Petros.
Phosph. ac.
Phys. Kagnedsch.
Picrorrh. kurrooa.
Pip. long.
Pip. n.
Pis. sat.
Plectr. ar.
Poligon. linifol.
Portul. oler. sem.
Psyll. sem.
Rap. sem.
Rheum tost.
Rhus Cor.
Rhus Kakrasin-
gh ea
Ric. comm. cort.
Ric. comm. rad.
Ric. comm. sem.
Ros. rubr. fol.
Rotl. tinctor.
Rub. Munj.
Sagap.
Sago.
Salep.
Salv. ofl.
232
Salv. Mooreroft. sem. | Serp. exuv.
Santal. a, Sil.
Santal. r. Sinap.
Sapind. emarg. Sisymbr. Irio.
Sarcoc. Smil. china.
Saxifr. Kolt. Sol. Jacqu. fr.
Scamm. Sol. n.
Scolop. Sphaer. ind.
Scorp. Squilla mar.
Sebest. Stoech. arab.
Sec. corn. Stront. nitr.
Senn. fol. Strychn. St. Jgn.
Sep. ossa Strychn. pot.
Brechen, ſ. Erbrechen.
Brennen, inneres.
Acac. succ., Brennen auf der Bruſt. h.
Acon. Nap. extr., Brennen
Agar. a... Magenbrennen.
Alcana, Brennen, inneres mit Schmerzen. h.
Ant. sulph. r., Brennen im Kopfe mit
Augenleiden.
Areca cat. ſ. Camph.
Astrag. Drab, Brennen, h.
Calc. citrat. Brennen im Kopfe.
Carbo veg., Bren. mit Fieber u. Schmerzen.
Cera. citr., Bruſtbrennen. h. ſ. Hautkrank-
beiten.
Chel. maj., Brennen, inneres. h. g.
Chen. a , Brennen, inneres.
Dar., Brennen
Du dia, Brennen, inneres, ſ. Hautkrank-
heiten.
Fici Car. sem., Brennen im Körper. h.
Glin. dict., Brennen, inneres.
Grew.as., Brennen. h. g. ſ. Hautkrank-
heiten.
Jat. curc.,
Halſe. h.
Mango, der übermäßige Genuß, Brennen
im Körper. h.
Mango nucl., Brennen am Tage mit Frö-
ſteln bei Nacht. h.
Nep. salv. rad., Brennen, inneres. h.
Ox. ac., Brennen der Stirne, ſ. Haut-
krankheiten.
Serp. exuv., ſ. Hautkrankbeiten.
Brennen im Munde und
Sulph. ac. Turp. conv.
Sulph. lac Uva Ursi.
Sympl. crat. Val. sylv.
Tab. fol. Ver. a.
Tab. sem. Vesp. nid.
Tabas chir. Viola od.
Tamar. Vit. neg.
Tarant. Zed. Zer.
Tart. ac. Zinci carb.
Tereb. ol. Zinc sulph.
Thea vir. Zing. rec.
Tragac. gummi.
Trib. terr.
Smil. china, Brennen.
Sol. Jacqu. fr., Brennen, inneres. h.
Spin. tetr., Brennen, inneres, mit Fieber.
Tab., Brennen.
Talci albi, Brennen.
Verbena oft. Lahor., Brennen.
Brennen und Stechen in der Haut, ſ.
Hautkrankheiten.
Brüche und Vorfälle.
Acac. Farnes. Harn up Nepti, Leiſten-
bruch. h.
Acupunctura, Hodenwaſſerbruch. ang.
Ajouain, die Application mit Ei ange-
macht, beim Nabelbruch. ang.
Angel. sem., Leiſtenbruch.
Bell., Einſpritzung, bei eingeklemmten Brü-
chen. ang.
Bov. ſ. Ichtyocolla
Cann. ſ. Krankheiten der Kinder.
Canth., Leiſtenbruch. h. g. n.
Carbo an. (C. C. u.) Leiſtenbruch, ſchmer-
zender.
Cass. fist. pulpa, Brüche.
Chloroform, Bruch, eingeklemmter. ang.
Churrus, Leiſtenbruch, ſchmerzender. h.
Cicuta . chron. Leiſtenbruch, ſchmerzender.
Verreibungsauflöſung 8tägige Gaben ,
5mal. In 40 Tägen war die vollkom-
mene Heilung geſchehen.
Cocc.ind., Brüche, eingeklemmte.
Coloc. pulpa, Leiſtenbrüche, ſchmerzende.
8mal 24.
233
Comp. Zerbabri, Maſtdarmvorfall.
MA. 30.
Crust. Mahi rubian, Maſtdarmvorfall.
Cucurbitulas imponere,
klemmte. ang.
Dat. stram. fol., Leiſtenbruch.
Eug. Jambol. nucl., Leiſtenbruch, bei
Tripper, nach Fallen friſch entſtandener.
Der Kern von der in Eſſig aufbe-
wahrten reifen Frucht half bei einem
andern ſchmerzenden Leiſtenbruch, der
nicht von äußerer Gewaltthätigkeit ent-
- ſtanden war.
Evolv., Leiſtenbruch, ſchmerzender. MA.
Ferri sulph. ind., Maſtdarmvorfall. ang.
Die Application Gr. j., in Unc. j. Waſſers
aufgelöſt.
Frigidorum applicatio,
fälle.
Galv. electro-magnet., Brüche und Vor-
fälle. ang.
Guil. Bond., Leiſtenbruch. h.
Gyps. Setseladschit, Maſtdarmvor-
fall. MA.
Heliotr. eur., Hodenbruch. MA. 60.
Ichtyoc. mit Bov., und Eſſig angemacht,
applicirt bei Brüchen. ang.
Jod., Hodenbruch.
Just. nas., Nabelbruch.
Kerend schue pahari, ſtachelige Hülſe,
Maſtdarmvorfall. MA. 14.
Lacca in gr., Leiſtenbruch.
Lepor. , Leiſtenbruch, ſchmerzender,
Tripper. h.
Magnes. carb., Hodenbruch. ſ. Oliban.
Manna cal. , Leiſtenbruch.
Merc. viv., Maſtdarmvorfall.
Mim. pud. sem., Bruch. MA. 60.
Myrob. embl., Maſtdarmvorfall. g.
Naus, Brüche, eingeklemmte. ſ. vomitivum
Nep. salv. hb., Hodenbruch.
Olib. ind. , mit magnes. carb., Hodenher-
ablaſſung. h.
Ox. amm. Maſtdarmvorfall. h. g.
Plumbiac., Bruch, eingeklemmter.
Raph. sat. sem. , Leiſtenbruch, rechts. h.
Rotl. tinctor., Hodenbruch.
Sarsap. , Leiſtenbruch.
Brüche, einge-
Brüche und Vor-
bei
Sahans ebed, Hodenbruch, ſchmerzender,
mit Fieber.
Saxifr. Pesch ant,
Bruch lindernd.
Sebest., die Application der in Oel ge-
brannten und zerriebenen Früchte bei
Maſtdarmvorfall. ang.
Senecill. Jacquemont. , Leiſtenbruch.
Sid. rad., Maſtdarmvorfall. MA. 60.
Stor. cal., Vorfälle.
Strychn. nux vom. Hodenbruch mit Zie-
hen, wie ein Strick, die rechte Seite
hinab; es war damit zugleich ein chro-
niſcher geſtopfter Tripper in Fluß ge-
bracht worden.
Strychn. pot. , Leiſtenbruch. h. g.
Sulph. ac., ſtarkes Hervordrängen eines
Leiſtenbruches. ang.
Tab. fol., Brüche, eingeklemmte. ang.
Vom. vel Naus, Brüche, eingeklemmte, ent-
zündete.
Zyxyph. Juj. , Leiſtenbruch.
Der Maſtdarmfiſteln Heilung durch An-
legung eines Fadens iſt bekannt, und er-
fordert nur einen einfachen Handgriff.
die Schmerzen bei
Bruſt- und Bruſtſeitenentzündungen,
ſ. Lungen- und Bruſtentzündungen.
Bruſtwaſſerſucht, ſ. Geſchwülſte (innere)
Brüſte, weibliche. ſ. Krankheiten des
weiblichen Geſchlechtes.
Carbunkel, ſ. Brand. 2c.
Catarrh, ſ. Katarrh.
Cholera morbus, ſ. Brechdurchfall.
Contagien, ſ. unter ihren reſp. Benen-
nungen und bei Fieber.
Contrakturen, ſ. Krämpfe, auch bei Lähm.
Dämpfeerzeugung, und Aufſteigen der-
ſelben aus dem Magen, dem Herzen,
Bauche u. ſ. w.
Ant. cr. h.
Bez. an.
Cleome pent.
Dracoc. Royl.
Magnes. carb
Melilotisem... ein Gefühl wie beiße Dämpfe
im Bauche. h.
1
Darmentzündung.
Canth.
Chloroform.
Kali nitr.
Delirium tremens, ſ. Gehirn- und Ner-
venkrankheit, wie auch bei Vergiftungen.
Dick- und Fettwerden. ſ. Abmagerung?c.
Drüſenleiden: Beulen, Knoten, Kropf,
Skropheln 2c.
Abs. hb., Knoten. Halsknoten mit Fieber.
Acac. fol., Achſeldrüſen, entzündete.
Acac. Farnes. Harn up Nepti, Hals-
drüſenentzündung. h. g.
Ajouain, ſ. Dol. prur.
Ajuga Deals., Halsknoten.
Ajuga dec., Halsknoten.
Amm. mur. ſ. Serp. exuv.
Angust. cort. , ein Knoten im Fuß.
Areca cat. nux, Knoten. Drüſengeſchwülſte.
Areca eat. nux comp. (ſ. Materia medica)
Knoten in Muskeln 2.
Argem. mex. sem., Achſeldrüſenentzün-
dung. h.
Armor., Halsdrüſenentzündung mit Schling-
beſchwerden. &.
Ars., Scirrhus. Arſenik beiläufig 1 Loth,
gepulvert in einem ſilbernen oder golde-
nen Büchschen als Amulet am Halſe ge-
tragen, wird in der Skrephelkrankheit in
Lahore von den Hakims ang.
Aselli jec. ol., Schilddrüſengeſchwülſte
und Skrovkeln. ang.
Bov., Nackenſcirrhus, ſchmerzhafter.
Brom., Schilddrüſengeſchwulſt uud Skro-
pheln. ang-
Calam.ar. Beule. h., bei Tripperunter-
drückung. 4mal 12.
Cann. ind. Cashm. rad., Skropheln. Hals-
drüſengeſchwülſte.
Carbo an. , Ohrdrüſengeſchwülſte. Ge-
ſchwülſte, ſcirrböſe. Ossa anguin. usta,
Drüſengeſchwülſte am Halſe und binter
den Ohren. MA. 14.
Carvi sem., Ohrdrüſengeſchwülſte; inner-
lich und örttich. Tohf.
Cascar., Leiſtenbeulen. h. -
Cass. al., Leiſtendrüſenentzündung. MA.
Caust., Schilddrüſengeſchwulſt bei einem
Laſtträger. Skropheln.
Cauter. act., hinter die Ohren applicirt,
bei Skropheln, iſt arabiſche Praxis.
Cetac. ol., Beule - 4mal 28.
Chaulmoogra odor., Knoten. Beule.
Chel. maj.
Chidra sem., Halsknoten.
Cic., Eiterſkropheln.
Clem. recta, Schooßdrüſenverhärtung.
Coccul., Beule mit Tripper, und mit Fieber
4mal 12. Halsdrüſengeſchwulſt, bei 2 h.
Coloc. rad., Schilddrüſenſchmerz. h.
Con. mac., Beulen. Scirrhus. Skropheln.
MA.
Corch. frut. , Schilddrüſenſchmerz. h.
Cost.ar., Beule, bei 2 h.
Cost. n. Cashm., Drüſeneiterung. Eiter-
ſcropheln.
Crat. Marmel., Eiterbeulen.
Crot. tigl., ſ. Zing.
Crust. Mahi rubian, Nackendrüſenge-
ſchwülſte, ſeirrböſe, ſchmerzhafte.
Curc. longa, Halsknoten. h. g.
Cyn. Dub, Eiterſkropheln.
Daph. Suner kat, Halsknoten.
Datis. cann. sem., Halsknoten.
Dol. prur., abw. Ajouain. Skrophelkrank-
heit.
Dudia, Beulen, bei Q h. g.
Elat., Beuleaufbruch. h.
Euph. Tschuk, Beulen. A
Euph. verr., Eiterbeulen. Knoten. Skro-
pheln.
Foen. rad., Beule. Achſeldrüſenentzündun-
gen. h. g.
Foenogr. fol., ſ. Ric. fol.
Fuc. helm., Scirrhus. ang.
Gagerming, Kropf. Leiſtenbeulen. ?.
Geum el., Halsknoten. g.
Glin. dict., Knoten.
Gourbuti, Beule. 4mal 12.
Graph., Beule. 4mal 28.
Guil. Bond., ſ. Zing.
Harm. Ruta, Leiſtenbeule. Applic. des zer-
ſtoßenen Krautes. ang.
235
Helict. is., Beule. ?
Hemid. ind., allgemeine Knoten. Hals-
und Achſeldrüſenentzündungen. h.
Beulen bei Q . h.
Heracl. div., Geſchwülſte, ſkrophulöſe.
Leiſtendrüſengeſchwülſte 2 .
Holl. pill. sol., Eiterſkropheln.
Jal. ſ. Merc. d.
Jod., Beulen. Die Einreibung ſoll Hoden-
verwelken h., ſ. Kali iod. und Zinci iod.
Jpom. cusp., Achſeldrüſenentzündung.
Kali carb. , Ohrdrüſenentzündung.
Kali iod., Vorſteherdrüſenanſchwellung, ört-
lich. ang. , ſ. Mercur. dulc.
Kali sulph., Halsdrüſenentzündungen.
Lacca in gr., Eiterbeule. Eiterſkropheln.
Led. pal. , Knoten.
Lent. sat., Scropheln. Tohf.
Leon. Royl., Knoten.
Lepor. , Skropheln. Halsdrüſen, eiternde
Knötchen. h.
Leuc. ceph., Kropf. Eiterbeule. MA. 14.
Lich. od., Halsdrüſenentzündung.
Lini sem., mit Honig, Beule Q.
Lupin. a., Halsknoten mit Halsweh. h.
Ohrdrüſengeſchwulſt.
Lyc. ſ. Staph.
Malv. To dri, Beule, bei Tripper. h.
Mang. carb., Skropheln. Eiterbeulen.
Manna Hed. Alh., Beule, ſchmerzhafte,
den Aufbruch. h.
Marrub. a., Skropheln. Scirrhus.
Melandr. triste, Halsknoten.
Merc. d. mit Jal., van jedem 1 bis 2
Grane mit einigen Granen Zucker ge-
miſcht, wöchentlich eine ſolche Gabe bei
Skropheln ang., oder auch:
merc. d. 1 Gran, Kali iod. / "Gran,
Zucker 6 Grane gemiſcht, wöchentlich eine
ſolche Gabe bei Skropheln und Hals-
knoten.
Merc. fulm. ſ. Ruku tinct.
Merc. v. ſ. Sulph. auch Serp. exuv.
Mezer. ſ. Sarsap.
Murin. (?), indem die zur Aſche verbrann-
ten Mäuſe bei der Skrophelkrankheit
ang.
Myrob. ſ. Ziuc.
Natr. mur., mit Ziegenmilch zu einem Brei
eingekocht, applicirt, jede 24 Stunden
erneuert, ſoll in einigen Tagen Drüſen-
geſchwülſte und den Kropf zertheilen;
auch das Salzöl aus den Salzgruben
ſoll Kröpfe zertheilen. Afghanenmittel.
Nel. spec. fl., Halsknoten.
Nitro-mur. ac., Skropheln.
Nyct., Leiſtendrüſengeſchwülſte.
Knoten hinter den Ohren. M. 30.
Ocim. a., Eiterbeule.
Op. pur., Halsdrüſengeſchwulſt mit Schling-
beſchwerden. h.
Pareira br., Knoten in der Kniekehle.
Phall. esc., Ohrdrüſengeſchwülſte.
Drüſenentzündung. h.
Pip. Betel fol., applicirt mit Butter, Ei-
terbeule. ang.
Pip. n., ſ. Zing.
Pis. sat., Leiſtendrüſenentzündung. h.
Pix. n., Skropheln. Tohf.
Plañt. maj., Halsknoten. Geſchwüre, ſkro-
phulöſe. Ohrdrüſenentzündung. h.
Ran. lan. fol., Knoten.
Rhus Tox. , Skropheln. Drüſenentzün-
dung. h.
Ric. fol. junge, mit Foenograeci herba
lauwarm applicirt, ſoll Drüſeugeſchwülſte
zertheilen.
Rotl. t. , Nackenſeirrhus, ſchmerzender. Hals-
drüſengeſchwulſt zum Aufbruch beſchleu-
nigend.
Ruku t. abw. Merc. fulm., Beule 2. MA.
Salix: Die Aſche von der Weidenrinde mit
Waſſer applicirt, öfters mit Speichel an-
gefeuchtet, und täglich erneuert, erregt
ein leichtes Brennen und Kriebeln wie
Ameiſen. Dieſe Aſche mit Gummi Am-
moniak applicirt, ſoll auch die härteſten
Knoten uud Geſchwülſte erweichen und
zertheilen, und iſt gegen Skropheln und
Balggeſchwülſte vorzüglich anempfohlen
worden.
Salix aegypt. fol., Ohrdrüſen Entzündung.
bei Q . h.
Sarcoc., Halsknoten 2. M. 40.
Sarsap. abw. Mezer. Knoten Q. mit Ge-
lenkſchmerzen.
Senec. Mus., Eiterbeule. MA. 14.
Seng e Basri, Halsknoten.
Serp. exuv., mit Salmiak. Leiſtendrüſen-
geſchwülſte zertheilend.
Sid. sem., Halsknoten. Ohrdrüſenenzün-
dung. h.
Spong. mar.
MA. 60.
Stann., Halsdrüſengeſchwulſt. h.
Staph., Eiterbeule.
abw. Lycop., Kropf.
Stinc. mar., bei ? einen Knoten in der
Kniekehle. h.
Sulph. abw. Merc. v., Skropheln, im An-
fange derſelben. ang.
Talc. a. ind., Ohrdrüſenentzündung.
Talc. n. ind., Skropheln. Ohrdrüſenge-
ſchwülſte mit Ohrfluß.
Tarax., Skropheln.
Thuja occ. TR., Halsdrüſenentzündung.
Thym. v., Drüſenanſchwellungen, acute
und chroniſche.
Trianth. pent. a., Schilddrüſengeſchwulſt.
Ultr., Halsdrüſenentzündung. h.
Urt. dioic. f., Achſeldrüſenentzündung.
Vacc., Beulen zertheilend.
Val. sylv., Scirrhus. Hals- und Nacken-
drüſenentzündung.
Venaesectio, Knoten in Muskeln. ang.
Vit. neg., Beule. h.
Vitis vinif., Aſche. Skropheln. ang.
Warb. Fiebertropfen. Halsknoten.
Zinci chlor., Lippenſeirrhus. ang.
Zinci iod. amygd. d., Halsdrüſengeſchwül-
ſte mit Schlingbeſchwerden.
Zinc. abw. myrob. n., Leiſtendrüſenge-
ſchwülſte. 2.
Zing. off., Guil. Bond., Crot. t. & Pip. n.
zu gleichen Theilen gemiſcht", MA. 14.,
mit etwas Zuckergemengt eingegeben heilte
eine geöffnete, fiſtul. Beule von 2 Monaten.
Zing. rec., Beule Aufbruchbeſchleunigend.
Durchfall, ſ. Stuhlunregelmäßigkeiten.
Durſt.
Abri prec.fol., Durſt mit Schwindel, chron.
Alcana, Durſt mit Fieber. 8mal 24.
Aloes succotr., Durſt. h.
u. , Schilddrüſegeſchwür.
Alth. f., Durſt. g. h.
Anac. occ. Durſt mit Brennen, innerm. h.
Aneth. Sowa, Durſt löſchend. Tohf.
Ant. t., Durſt mit Fieber, auch mit Bruſt-
brennen.
Arg. fulm., ſ. Carbo veg.
Ars. sod.„Durſt mit Fieb., auch mit Milzleiden.
Asari rad., Durſt in der Frühe.
Aspar. Haliun sem., Durſt.
Bar. nitr., Durſt mit Magenbrennen.
Behen, Durſt gegen früh. h.
Berb. lyc. Res, Durſt.
Berth., Durſt mit Schmerz.
Bez. an., Durſt und Hitze. ang.
Bign. ind. sem., Durſt. h.
Bist., Durſt. h.
Bryon., Durſt.
Cann. ind. sem... Durſt mit Brennen.
Carbo veg., abw. Arg. fulm., Durſt.
Cass. al., Durſt und Hitze. 4mal 12. Durſt
und Brennen. h.
Cass. fist. pulpa, Durſt.
Cass. Tom. fol., Durſt. h.
Cepa, Durſt.
Chen. a. hb., Durſt mit innerem Brennen.
Chen. a. sem., Durſt, ſtarken. h. -
Coccul., Durſt. h.
Comm. nud., Durſt. h.
Comp. Zerbabri, Durſt. h.
Conv. arg., Durſt. h. g. mit Fieber. MA.
Cost. ar., Durſt mit Fieber von 1 Jahr.
Creos., Durſt. h.
Cucum. ut., Durſt. Tohf.
Cucurb. Citr., Durſt. Tolaf.
Cucurb. lag., Durſt. Tolaf.
Cup. sulph., Durſt mit Schweiß, auch mit
Engbrüſtigkeit.
Curc. Zed., Huſten. h. g. n.
Cyc. rev. sem., Durſt.
Cyn. Dub, Durſt.
Dact. nucl., Durſt mit hitzigen Ausſchlä-
gen. 4mal 12.
Daph. Sunerkat, Durſt.
Datisc. cann. rad. cort., Durſt, Nachts, mit
Zungentrockenheit. MA. – 4mal.
Dat. stram. f., Durſt mit Appetitmangel.
Deals. Serſam wurzel, Durſt mit Hals-
trockenheit.
237
Deals., Torkiwurzel, Durſt mit Zungen-
trockenheit.
Delph. Ghafes fl., Durſt. h.
Elat., Durſt. g. n.
Embryopt. glut. fol., Durſt.
Euph. long., Durſt. h.
Euph. ten., Durſt. h. g.
Euphras., Durſt.
Fagon. ar., Durſt. ToInf
Ferri sulph. ind., Durſt mit Fieber.
Fic. ind. succ., Durſt. h.
Fum., Durſt. h. g. MA.
Fung. ign., Durſt.
Ger. nod., Durſt. h.
Granat. pun. succ., Durſt. h. Tohf
Gyps. Zernich goudenti, Durſt. h.
Hemid. ind., Durſt mit innerm Brennen.
Holarrh. pub., Durſt. h.
Jal. conv., Durſt. h.
Jod., Durſt.
Ipom. caer., Durſt. h.
Ipom. cusp., Durſt. h.
Jun. bacc., Durſt. h.
Kali ferrocyan., h. g. MA.
Kali iod., Durſt.
Kan kolmird sch, Durſt mit Durchfall.
Lacca in gr., Durſt mit innerm Brennen.
Lam. sacch., Durſt.
Led. pal., Durſt. h.
Loc., Durſt. h. g.
Lup. Hum., Durſt. 4mal.
Mamira Chatai, Durſt mit Augen-
leiden.
Marant. foec., Durſt.
Merc. d., Durſt.
Merc. fulm., Durſt.
Meth. glor... Durſt mit Erbrechen. Durſt
und Halstrockenheit Nachts, h.
Mezer., Durſt.
Mim. pud. sem., Durſt. h.
Myrob. Bellir., Durſt mit Speichelfluß.
Myrob. embl., Durſt.
Myrob. n., Durſt.
Myrrh. gummi, Durſt. h.
Nard., Durſt, Nachts. h.
Nel. spec. fl., Durſt.
Ner. ant., Durſt. h.
Op. mur. ac., Durſt mit Fieber.
Picrorrh. kurrooa, Durſt mit Fieber.
Pisc., Durſt. h. g.
Pist. put., Durſt. Tolaf.
Port. oler. sem., Durſt und roth harnen,
auch mit Harnzwang. 3mal 21.
Psyll. sem., Durſt.
Rhus Tox., Durſt. h.
Ros. rubr. sem., Durſt.
Rubia Munj., Durſt. h.
Sant. rubr., Durſt.
Sap. ind. nucl. cort., Durſt. h.
Scamm., Durſt. Tolaf.
Schekakel, Durſt. h.
Scorp., Durſt. h.
Sebest., Durſt.
Sep. ossa, Durſt mit Fieber.
Sep. succ., Durſt. MA.
Serp. exuv., Durſt. h. g.
Squilla mar. , Durſt. h.
Stalact., Durſt. h.
Strychn. n. vom., Durſt.
Sulph., Durſt. h.
Tamar., Durſt.
Tigr., Durſt. h.
Trianth. pent. n., Durſt. h.
Trib. terr... Durſt.
Vesp. mell., Durſt mit Hitze und Brennen.
Vit. neg., Durſt.
Xanthox. fruct., Durſt. h.
Zing. rec., Durſt.
Eckel, ſ. Erbrechen.
Eichelentzündung.
Major., h.
Strychn. n. vom... h.
Uva ursi, g.
Eiterungen, ſ. Geſchwüre.
Engbrüſtigkeiten, mit und ohne Huſten
Auswürfe, Schleimanhäufungen 2c.
Abr. prec., Schleimhuſten. g. n.
Acac. succ., Auswurf. h.
Acanth. Otengen, Auswürfe, ſchleimige,
eiterige, ſtinkende.
Achyr.asp. sem., Schleimanhäufungen auf
der Bruſt mit Gelenkſchmerzen.
238
Acon. Nap., Athembeſchwerden mit üblem
Mundgeruch und Fieber.
Ajuga Deals. . Blut- und Schleimhuſten.
Alcana, Schleimhuſten, katarrhaliſchen.
h. g. n.
Alth. f., Auswurf, eiteriger.
Aloes succotr., Schleimkrankheiten über-
haupt. ang.
Anac. or., Schleimkrankheiten. h. g.
Angel. sem., Engbrüſtigkeit, period. mit
Huſten. - -
Anis. stell., Schleim zähen erweichend.
Ant. tart., Auswurf befördernd.
Araneum, Auswurf, blutiger, eiteriger.
Argem. mex. hb., Kurzathmigkeit mit Hu-
ſten. MA. 60.
Argem. mex. sem., Engbrüſtigkeit, acute
mit Huſten und Fieber.
Arg. fulm., Schleimanhäufungen im Halſe
und auf der Bruſt mit Geroſſel. Huſten,
blutiger Schleimhuſten. g. n.
Arg. nitri fus., Schleimhuſten. g. n.
Arn. TR., Schleimanhäufung auf der Bruſt
mit Geroſſel. Schleimhuſten. g. n.
Ars. ſ. Lactucar.
Ars. pot., Huſten mit Auswurf.
Asa f., Auswurf, eiteriger, ſtinkender.
Asari rad., Schleimanhäufung, zähe, im
Halſe. ang. Schleimhuſten. g. n.
Aspar. rac., Huſten. h. g.
Aterni, Engbrüſtigkeit.
Auripigm. , Schleimhuſten. g. n. gut mit
Bruſtſchmerzen, auch mit Geroſſel.
Baryta acet., Auswurf, eiteriger.
Baryta carb., Engbrüſtigkeit mit trocknem
Huſten.
Basella r., Engbrüſtigkeiten und Huſten,
entzündliche, krampfhafte, feuchte und
trockene. h. g. n.
Berb. lyc. Res, Huſten. g. n.
Berth., Huſten, catarrh. mit Fieber.
Blum. aur. sem., Schleimauswurf erleich-
ternd.
Bol. arm., Schleimhuſten.
But. frond. fl., Huſten, trockener.
But. frond. gummi, Schleimauswurf. h.
Cacal. Klein., Schleimauswurf. h.
Calotr. gig, , Auswurf, eiteriger.
Capill. Ven., Huſten. h. g. n.
Caps. sem., Huſten. h. g. n.
Casc., Schleimanhäufungen im Halſe. h. g.
Caust., Engbrüſtigkeit mit altem Huſten.
Celastr. pan., Schleimhuſten. g.
Cepa, Engbrüſtigkeit.
Cetac. ol., Geroſſel mit Huſten und Fieber.
Engbrüſtigkeit mit trockenem Huſten und
Fieber.
Chel. maj., Schleimhuſten.
Chen. a., Schleimhuſten. g. n.
Chen. a. sem., Schleimhuſten mit Geroſſel.
ß-
Cherayta, Engbrüſtigkeit mit Huſten. h.
Chin. sulph., Huſten trockener. h. g. n.
Churrus, Schleimhuſten. h. g. Schleim-
anhäufungen auf der Bruſt.
Cic., Engbrüſtigkeit.
Cinnab., Man räth ein Stück Zinnober in
Leinſamenöl ſo lange zu kochen, bis ein
davon abgebrochenes Stückchen, das man
auf glimmende Kohlen thut, keinen Rauch
mehr von ſich gibt, worauf es zum Ge-
brauche fertig iſt. Indiſche Aerzte geben
ihn bei aſthmatiſchen Beſchwerden mit
Butter ein.
Citri Galgal. sem., Kurzathmigkeit mit
Schleimhuſten und Geroſſel.
Cleom. pent. sem., Schleimkrankheiten
überhaupt.
Coccin., Engbrüſtigkeit. Schleimhuſten.
Coccul., Huſten. h. g. n., gut mit Fieber.
Grippe.
Colch.aut., Schleimhuſten. g. n.
Coloc. pulpa, Huſten, acuter, mit Bruſt-
ſchmerz. Grippe.
Coloc. rad., Schleimhuſten. g. n.
Cop. bals., Schleimhuſten. h. g.
Bluthuſten. Huſten mit Heiſerkeit. MA.
Huſten mit Engbrüſtigkeit. g. n.
Crat. Marm., Schleimkrankheiten. ang.
Croc. sat., Schleimkrankheiten. ang,
Cucum. acut. Pindituri, Schleimaus-
wurf. -
Cum. sem, Engbrüſtigkeit.
Cup. am. ſ. Pip. n.
Cup. carb., Geroſſel.
Cup. sulph., Keuchhuſten.
239
Dar., Schleimhuſten. g. n.
Datisca cann. sem., Engbrüſtigkeit.
Schleimhuſten.
Dat. stram. fl., Huſten mit Fieber.
Schleimhuſten.
Dat. stram. fol. , Engbrüſtigkeit, period.,
krampfhafte. Eine Drachme von den Blät-
tern wie Tabak geraucht ſoll im Anfalle
augenblickliche Hilfe leiſten. (Bengal Dis-
pensatory.)
Dat. stram. mart., Engbrüſtigkeit.
Dat. stram. sem... mit Eſſig gekocht, und
mit Honig verſetzt, durchgeſeiht, hat mir
in meiner frühern Praxis, bei Bruſtbe-
ſchwerden manchmal gute Dienſte geleiſtet.
Deals. Fiſtelwurzel, Schleimkatarrh.
Deals. Harun tutiaart, Huſten. g.
Delph. Ghafes fl., Schleimhuſten.
Diosc. sat., Schleimhuſten. -
Dulc., Schleimhuſten.
Eleagn. ang., Engbrüſtigkeit. h. g. n.
Erys. syrup., Engbrüſtigkeit und Schleim-
krankheiten überhaupt. ang.
Eug. Jambol. cort. succ. TR. Huſten. h.
Eug. Jambol. sem., Schleimkatarrh mit
Geroſſel.
Euph. agrar. (aff. spec.), Huſten. h. g. n.
Euph. long., Engbrüſtigkeit.
Euph. ten., Engbrüſtigkeit und Huſten. MA.
Euph. thym., Schleimhuſten, blutiger, auch
katarrhal. MA.
Euphr., Schleimkatarrh.
Evolv., Huſten, ausſetzender. 4mal 12.
Fabar., Schleimanhäufungen. Schleimhu-
ſten.
Ferri sub-carb., Keuchhuſten; auf ein vor-
hergegebenes Brechmittel. ang.
Eiſenfeile in einem Säckchen um den Hals
gebunden, ſind ein indiſches Mittel gegen
Geroſſel und Schnarchen im Schlafe.
Fici Car. sem., Schleimhuſten.
Gard. dum., Huſten. h. g. n.
Ger. nod., Huſten. g. n.
Glin. dict., Engbrüſtigkeit. h.
Grat., Schleimanhäufungen, zähe im Halſe.
ang.
Grew.as.fr. TR., Huſten. h. g.
Eiterauswurf, ſtinkender.
Guil. Bond., Geroſſel. Schleimkatarrh und
Huſton. g. n.
Gund. Zu lm
fungen.
Heracl. div., Aſthma, Schleimkatarrh.
Hib. Trion., Auswurf, blutiger, eiteriger,
ſchleimiger.
Hollow. pill. sol., Schleimkatarrhe.
Hydrocyan. ac., Keuchhuſten, ang.
Hyosc. n. fol., Schleimanhäufungen im
Halſe mit Heiſerkeit. ang.
Hyss., Schleimkatarrhe. g. n.
Jasm. flor., Schleimkrankheiten. Tohf.
Ind., Engbrüſtigkeit, acute.
Ipec., ſ. Zinc.
Kali ferrocyan., Schleimkrankheiten.
Huſten, friſcher. g. n,
Kali iod., Huſten.
Kali sals., Huſten mit Erbrechen.
4mal 12.
Kali sulph., Schleim - und Eiterhuſten.
g- M.
sem., Schleimanhäu-
Kino gummi, Engbrüſtigkeit.
Lactucar. mit Ars., Engbrüſtigkeit.
Lact. vir. extr. ſ. Zinc.
Lam. sacch., Schleimhuſteu, alter.
Led. pal., Huſten, blutiger, ſchleimiger.
Lep. sat. hb., Engbrüſtigkeit und Huſten.
Schleimhuſten. MA. h. g.
Lep. sat. sem., Huſten, trockner, katarrh.
h. g. n.
Lepor., Huſten. g. n.
Die Mahomedaniſchen Aerzte geben das
Haſenblut in aſthmatiſchen Krankheiten,
bewahren es zu dieſem Behufe in Baum-
wolle getrocknet auf, die ſie beim Gebrau-
che in Waſſer einweichen, das dann mit
dem aufgelöſten Blute getrunken wird.
In kleinen Gaben half dies Mittel nichts
bei Engbrüſtigkeit.
Leuc. ceph., Schleimhuſten.
Lini sem., Schleimhuſten g. n.
Lup. Hum., Huſten mit Blut- und Schleim-
auswurf.
Hopfenblätter wie Tabak geraucht bei
Engbrüſtigkeit. ang.
Lup- Hum. sem., Huſten. g. n.
Lyc. hb., Huſten. h. g. Huſten mit blu-
240
tigem, eiterigem und ſchleimigem Aus-
wurfe.
Magnes. Engbrüſtigkeit. Huſten.
h. g. n.
carb.,
Major., Schleimhuſten. g. n.
Malv. Karmekra, Auswurf, früh Mor-
gens.
Mamira Cashm., Schleimhnſten.
Manna Tigal , Schleimhuſten. g. n.
Marant. faec., Schleimhuſten mit Geroſ-
ſel. h.
Marr. a., Auswurf, ſchleimiger, eiteriger.
Mast., Schleimhuſten. g. n.
Meidet schob, Schleinukatarrh.
Melandr. tr., Engbrüſtigkeit.
Meliae azed. fol., Huſten. g. n.
Meliae semp. sem., Schleimkatarrh.
Melong. sem., die Schleimhaut des Hal-
ſes und der Gedärme angreifend, Heiſer-
keit und Durchfall. h.
Menisp. glabr. faec., Huſten. h. g. n.
Merc. Reschkepur ind., Schleimanhäu-
fung und Geroſſel. h.
Meth. glor., den Auswurf erleichternd.
Millef., Engbrüſtigkeit.
Mim. pud. sem., Engbrüſtigkeit mit Ma-
genhüpfen.
Moring. Soh. gummi, Schleimhuſten.
Moring. Soh. sem., Schleimanhäufungen
mit Geroſſel.
Mosch. nux, Huſten. h. g. n.
Mut. Ant., Engbrüſtigkeit und Schleim-
huſten.
Myrob. Bell., Engbrüſtigkeit mit Huſten,
trockenem, Schleimhuſten. g. n.
Myrob. embl., den Auswurf befördernd.
Huſten, trockener, katarrhaliſcher mit
Fieber.
Myrob. n., Schleimbuſten. g. n.
Myrt. bacc., Engbrüſtigkeit und Huſten,
alte, trockne und feuchte.
Nard., Huſten mit und ohne Auswurf. g. n.
Nel. spec. f., Schleimkatarrh.
Nep. salv. rad., Engbrüſtigkeit.
Ner. ant., Huſten. h. g. n., gut Schleim-
huſten. 4mal 28.
Ner. od. rad., Engbrüſtigkeit mit und ohne
Katarrh.
Nig. sat., Schleimkatarrh. g. n.
Num. Schadenetsch, Schleimhuſten. h.
Huſten, trockner. MA.
Nyct., Schleimhuſten. Engbrüſtigkeit mit
Huſten. g. n.
Ocim. a., Schleimkatarrh. Schleimhuſten,
roſſelnden. g. n.
Ocim. sanct. rad., Engbrüſtigkeit mit
Schleimhuſten. Huſten. h. g. n.
Olib. ind., Engbrüſtigkeit, period. Schleim-
huſten. g. n.
Onosma macroc. fl., Schleimhuſten mit
Speichelfluß.
Op. pur., Engbrüſtigkeit. Geroſſel. Schleim-
huſten. h.
Op. sulph.ac., Huſten. h. g. n.
Opop., Huſten. g. n.
Oryza r., Geroſſel. Huſten. g. n.
Ox. ac., Schleimhuſten.
Ox.amm., Huſten, blutiger, ſchleimiger.
Pap. a. sem., Huſten, katarrhal.
Pap rh., Schleimhuſten.
Pavia, Schleimhuſten.
Pers. nucl., Keuchhuſten. Schleimanhäu-
fungen auf der Bruſt.
Petrol., Schleimanhäufungen,
Halſe.
Phell. aquat. sem., Engbrüſtigkeit.
Phosph., Geroſſel. Huſten, alter, trockner
mit Heiſerkeit.
Phosph. mel, Bruſtſchleimanhäufung mit
Heiſerkeit.
Picrorrh. kurrooa, Huſten, trockner. h.g. n.
Pip. long., Schleimhuſten, katarrhaliſcher.
zähe, im
Pip. n. mit Cup. amm., Schleimauswurf.
Plat., Engbrüſtigkeit.
Plectr. ar., Schleimhuſten. Katarrh.
Polyg. limif., Huſten mit Schleimanhäu-
fungen auf der Bruſt.
Polyg. macroph., Auswürfe. h. g.
Polyp. , Huſten. h. Schleimbuſten.
Polyp. Sekour, Engbrüſtigkeit.
Port. oler. sem. , Auswürfe, eiterige,
ſchleimige.
Puls., Engbrüſtigkeit.
Pyrethr., Schleimanhäufungen. Geroſſel.
Ran. bulb., Huſten mit Bruſtſchmerz, obne
den Schmerz g. n. Schleimanhäufungen,
zähe.
Ran. lan. fol., Auswurf, gelbfarbiger.
Ran. lan. rad... (Engbrüſtigkeit, krampfhafte.
Ran. scell., Huſten. g. n.
Rap. Brass. rad., Schleimkrankheiten.
Raph. sat. sem., Schleimhuſten.
Rorism. TR., Engbrüſtigkeit.
Rotl. t., Huſten. g. n.
Ruku t., Schleimhuſten.
Sabina, Schleimhuſten.
Sagap., Schleimhuſten.
Sahansebed, Kurzathmigkeit mit Nie-
ſen, beim Herumgehen. MA. 60.
Salep Schleimanhäufungen, auf einen
Schlangenbiß.
Sapind. em., Engbrüſtigkeit.
Huſten. g. n.
Sapindi ligni cort., Engbrüſtigkeit mit
Schleimhuſten.
Sarcoc. , den Auswurf erleichternd.
Sarsap., Eugbrüſtigkeit, krampfhafte.
Schekakel, Schleimhuſten. g. n.
Scorp., Schleimhuſten. h. g. auch die 'H. von
den zu Kohlen verbrannten Scorpionen.
Sen., Schleimhuſten und Schleimanhäu-
fungen im Halſe nnd auf der Bruſt.
Sep. ossa, Engbrüſtigkeit mit Bluthuſten.
Serp. exuv., Schleimkatarrh. h. g.
Huſten. h. g. n.
Sid. rad. . Huſten. h. g.
Sl., Engbrüſtigkeit. Huſten. h. g. n,
Sin. n. plac. TR., Engbrüſtigkeit und Hu-
ſten. Senf mit Milch gekocht, die Mol-
ken mit Honig verſüßt, warm getrunken
werden bei Huſten, vorzüglich katarrh.
wie auch bei Engbrüſtigkeit, als ein Haus-
mittel oft mit Nutzen gebraucht.
Sisymbr. Soph., Schleimhuſten.
Smil. chinae, Geroſſel.
Sphaer. ind. , Schleimhuſten mit Bruſt-
ſchmerzen. MA. Keuchhuſten. g. n.
Spig. anth. TR., Schleimhuſten. g. n.
Squilla mar., Engbrüſtigkeit.
Stann., Roſſeln. Huſten. g. n.
Staph., Huſten. g. n.
Stoech. ar., Schleimhuſten. g. n.
Stoech. Cashm., den Auswurf befördernd.
Medizin. Teil.
Stor. cal., Schleimhuſten. g. u.
Stront. nitr., Huſten. h. g.
Strychn. n. vom... Huſten. h. g. n.
Sulph. Aulias ar, Schleimhuſten. h.
Silph. citr., Huſten. g. n.
Tab., Engbrüſtigkeit.
Talc. a., Schleimhuſten. g. n.
Talc. n., Schleimhuſten. MA.
Tamar., Engbrüſtigkeit.
Thuja occ. TR., Huſten, acuter, trockener
mit Seitenſtechen.
Thym. v., Schleimhuſten mit Bruſtſchmerzen.
Trianth. pent. n., Huſten. g. n.
Tuss. farf., Huſten. ang.
Tut., den Auswurf erleichternd.
Urt. dioic. rad. Cashm., Huſten mit bluti-
gem, eiterigem und ſchleimigen Auswurfe.
Van. TR., Huſten. h. g. n.
Verbasci Cashm. rad., Huſten mit ſtinken-
dem Auswurfe und Bruſtſchmerzen.
Verbasci Lah. fol., Huſten, trockner und
feuchter. g. n.
Vit. neg. , Schleimhuſten, chron. mit Ge-
roſſel im Schlafe. Huſten. h. g. n.
Vitri fel, den Auswurf erleichternd.
Xanthoxyli cort... Huſten. h. g. n.
Zinc., Schleimanhäufung, zähe, im Halſe.
Zinc. ox., mit Ipecacuanha und Lattich-
ertrakt in Pillenform eingegeben, bei
krampfhafter Engbrüſtigkeit. ang.
Zinci sulph., Schleimhuſten. MA.
Zing. , Schleimkrankheiten. ang.
Zyz. Juj., Engbrüſtigkeit, acute, mit Huſten
und Fieber. Auswurf erleichternd.
Zyz. Juj. gummi, Geroſſel.
Entbindungen, ſ. Krankheiten des weib-
lichen Geſchlechtes.
Entzündungen, allgemeine, ſ. Fieber c.
Entzündungen, einzelner Organe, z. B.
des Gehirns, der Augen, der Ohren,
der Naſe, der Zähne, des Mundes, des
Halſes, der Bruſt, der Lungen, des Ma-
gens, der Leber, der Milz, der Nie-
ren u. ſ. w., ſ. unter den verſchiedenen
davon befallenen Theilen; wie auch un-
ter Geſchwülſten.
Entzündnngsgeſchwülſte, ſ. Geſchwülſte.
16
242
Epidemien, ſ. unter ihren reſp. Benen-
nungen und unter Fieber.
Erbrechen, (Eckel u. dgl.
Abs., Eckel mit Speichelfluß. Erbrechen. h.
Acac. cort. , Erbrechen. h.
Acanth. Otengen, Erbrechen mit Fieber.
Agar. a., Erbrechen.
Ajuga dec. , Gallerbrechen.
Ajouain, Eckel und Erbrechen.
All. sat., Eckel und Speichelfluß.
Aloes, ſ. Calumbo
Amaranth. Jountscha, Erbrechen mit
Magenſchmerz.
Ammon. gummi, Eckel. h. g.
Angel. sem... Eckel. h.
Angvin., Eckel und Erbrechen. h.
Antimonial.
Apii grav. rad. , Erbrechen mit Huſten.
Araneum. Application auf eine Wunde, (Fr-
brechen. h. -
Argem. mex. fl., Erbrechen. h.
Arg. nit. fus., Erbrechen mit Bauchweh,
auf Unverdaulichkeit von 20 Tagen.
3mal 9.
Ars. spd.
Arum camp., Erbrechen. h. g.
Aspar. Haliun sem., Erbrechen. h. g.
Aterni, Erbrechen.
Bebeerine, Erbrechen.
Berb. lyc.. Erbrechen.
Berb. lyc. Res. (Eckel und Erbrechen.
Bez. an., Erbrechen. Tolaf.
Bign. ind. sem., Eckel. h.
Bol. arm. , Erbrechen.
Bor., Erbrechen. h.
Calebr. opp. , Erbrechen. h.
Calotr. gig., Erbrechen. h. g.
Calumb... abw. Aloes, Erbrechen, chron.
mit Hartleibigkeit.
Caps., gegen die Seekrankheit pflegt man
in Oſtindien ſo viel gepulverten rothen
Pfeffer in eine Taſſe Suppe zu thun, als
man nur vertragen kann, dabei nichts
anderes zu gebrauchen.
Cardam. maj. & min., Eckel und Erbrechen.
ToInf
Carissa Car. fol., Gallerbrechen. h.
Caryoph. ar. . Eckel und Erbrechen.
Carpobals... Eckel. h. g. bei Erbrechen.
Cass. al., Erbrecheu, bei Harn- und Stuhl-
mangel.
Cuss. fist. pulpa, (Eckel, bei Hämorrhoiden.
Cass. Tam. fol... Erbrechen. h.
Celastr. . Gallerbrechen mit Fieber. Bitteres
Erbrechen mit Huſten. MA.
Chaulmoogra od., (Erbrechen.
Chel. maj.. Erbrechen und Durchfall.
Cherayta, Erbrechen und Lariren. h.
Chin. cort., Erbrechen mit Unverdaulichkeit
und Säureerzeugung.
Chin. sulph., Erbrechen. h.
Chloroform, Erbrechen. h. g. bei chron.
Churrus, Erbrechen.
Cich. rad., Erbrechen.
Cic., Ertract in Kalkwaſſer aufgelöſt, ſoll
bei einem chron. Erbrechen mit Abzeh-
rung genützt haben.
Clem. recta, Erbrechen.
Cler. inf., Erbrechen und Lariren. h.
Coccul., Eckel und Erbrechen. h.
Cocos Sech., Erbrechen. h. g.
Coff ar., Erbrechen mit Huſten. h.
Comp. Zerbabri, Erbrechen mit nachfol-
gendem Fleckausſchlag. h.
Conv. arg., Erbrechen.
Cop. bals., (Eckel und (Erbrechen.
Corch. frut., Erbrechen. h.
Crat. Marm., Erbrechen und Fieber. h.
Creos., Erbrechen, chron. mit Kopfſchmerz.
Croc. sat... Eckel und Erbrechen. Gegen
die Seekrankheit rätb man den Safran
äußerlich auf die Magengegend zu ap-
pliciren.
Crot. tigl., Erbrechen. h.
Cucum. aeut. Pindituri, Eckel und Spei-
chelfluß. h.
Cucum. sat., die Eſſenz vom Safte geſal-
zener Gurken, Eckel. h.
Cum. sem., Erbrechen. h.
Cusc. mon., Erbrechen.
Cyp. long., Erbrechen. h. g.
Cyt. scop. sem., Erbrechen. h.
Daph. Sun erkat, Erbrechen.
Datisc. cann. sem. , Eckel und Erbrechen.
Dat. stram., Erbrechen.
Delph. Ghafes succ., Eckel mit Hart-
leibigkeit.
Dol. pr., Erbrechen und Lariren.
Du dia, Erbrechen. h.
Dulc., Eckel und Erbrechen. h. g.
Elat., Erbrechen bei Huſten.
Eug. Jambol.fr., in Eſſig eingemachte, Er-
brechen.
Evolv. , Erbrechen. h.
Fabar., Gallerbrechen. h.
Fasciol. As far e tib, (Erbrechen. h.
Fici glomm. TR., Erbrechen.
Foenic. sem., Erbrechen.
Gagerming, Erbrechen.
Geum el., Erbrechen mit Huſten.
Glin. dict., Eckel und Erbrechen. h.
Goss. fulm., Eckel. h.
Gran. ac. rad. cort., Erbrechen. h.
Gran. pun. succ., Erbrechen. ang.
Grat. TR., Erbrechen.
Herm. am., Erbrechen, h. g.
Hord., eine Unverdaulichkeit von neuer,
geröſteter Gerſte, Eckel mit Erbrechen und
Ruhr. h.
Jatr. curc., Erbrechen. h.
Indig., Eckel und Erbrechen.
Ipec., Eckel und Erbrechen. h. g., die ächte.
Jugl. nuc. cort. int., Brechpurgirmittel.
- ang.
Kali bichrom., Erbrechen. h.
Kali hydroc., Erbrechen. h.g.
Kalisals. foem., Erbrechen, nächtliches. h. g.
bei chron. period.
Lauri bacc., Erbrechen. h.
Laws. in., Erbrechen. h.
Leon. Royl., Erbrechen h.
Lep. sat. rad., Erbrechen. h.
Leuc. ceph., Erbrechen. h. g.
Lich. od., Erbrechen. h. g.
Lim. Laur., Eckel. h.
Linisem., Gallerbrechen. h.
Lupin. a., Erbrechen, h.
Lyc. sem., Erbrechen. h.
Mac., Eckel und Schwindel. h
Magnes. mur., Erbrechen. h.
Mamira Chataie, Erbrechen mit Hals-
ſchmerz.
Manna cal., Erbrechen.
Mast., Erbrechen.
Meliae azed. fol., Eckel und Erbrechen. h.
Meliae azed. sem., Erbrechen. h.
Menisp. gl. faec., Erbrechen. Recidiv. h.
Menth. pip. TR., Erbrechen, h.
Meth.glor., Erbrechen. h. g.
Mim. abst., Eckel und Erbrechen.
Moschat. nux, mit geröſteter Gerſte und
großen Zibeben in Form erbſendicker
Pillen, 4mal des Tages 1 Stück, tilgte
in Zeit von 1 Woche ein chron. Erbre-
chen alles Genoſſenen.
Mut. Antig., Eckel, Erbrechen. h.
Myrob. Bellir., Erbrechen, chron.
Myrob. embl., Erbrechen.
Nard., Erbrechen. h. g. Schleimerbrechen.
Nel. spec. f., Erbrechen. h.
Nel. spec. sem., Erbrechen. Das innere
des Keimes ſoll Erbrechen. h.
Ner. ant., Erbrechen. h. g.
Nig. sat., Eckel.
Num. Schadenedsch, Erbrechen. Blut-
brechen.
Ocim. a., Eckel, Erbrechen und Lariren. h.
Ocim. sanct. sem., Erbrechen.
Ox.ac., Erbrechen. h.
Pap. cap., Mohnköpfe im ueberniß ge-
noſſen, Erbrechen. h.
Pap. rh., Erbrechen. h.
Par. brava, Erbrechen, Lariren und Durſt.
Phys. flex. sem., Erbrechen h. g. galliges.
Pip. long. stip. Erbrechen. h. g.
Piscin., Erbrechen. h. g.
Pis. sat., Erbrechen. h.
Plant. maj., Erbrechen.
Plumbi ac., mit Opium. Kotherbrechen.
ang.
Polyg. linif., Erbrechen.
Polyg. macr., Erbrechen.
Prunella off. Cashm., Erbrechen mit Un-
verdaulichkeit. Erbrechen und Laxiren. h.
Pyrethr., Erbrechen, bei Schleimhuſten. h.
Quass. 'R., Erbrechen mit Ruhr, c.
12mal.
Ran. lan. fl., Erbrechen.
Raph. sat. sem., Erbrechen mit Durchfall.
Rhus. Kakr., Erbrechen mit Durſt.
".
24-.
Rub. Munj., Erbrechen mit Fieber. Eckel.
h.
Sabad., Erbrechen. h.
Salic. aegypt. fl., Erbrechen mit Durch-
fall.
Sapind. sap. fr., Erbrechen.
Scanm., Eckel mit Erbrechen. Tohf.
Scorp., Erbrechen. h.
Seng e Basri, Erbrechen mit Durch-
fall.
Sennae fol., Erbrechen. h.
Sep. ossa, Erbrechen. Tohf.
Sep.exuv., Eckel und Erbrechen. h.
Sil. , Erbrechen, grünes.
Simar. cort., große Gaben Erbrechen. h.
Sin. n., Erbrechen. h.
Smil. china, Eckel.
Das wurmſtichige feine Pulver Erbre-
chen. h.
Sol. n., Erbrechen mit Huſten,
Sphaer. ind., Erbrechen mit Unverdaulich-
keit. 3mal 9.
Spg. anth. TR., Erbrechen. h.
Staph.scm., 15 Stück mit Honig einge-
geben, Erbrechen. h. Tohf.
Stoech. ar., Erbrechen und Durchfall.
- h.
Strychnine, Erbrechen. h.
Strych. f. St. Ign., Erbrechen.
Succin., /2 Drachme mit Waſſer einzuge-
ben, bei Erbrechen. Tohf.
Syc, Gagervel, Erbrechen. h.
Tamar., Erbrechen. Tohf.
Tamar. serum, Erbrechen und Lariren mit
reinem Blutabgang zur Betäubung. h.
Thuja occ. 'R., Erbrechen zum Fieber. h.
Torm., Erbrechen, period., mit Kopfweh.
Tuber. cib., Eckel und Erbrechen.
Van. TR., Erbrechen. h.
Verbena off. Lah., Erbrechen und Lariren
h.
Viol. rad., Erbrechen. h.
Vit. neg., Erbrechen.
Vitri. fel, Erbrechen mit Lariren.
Zed. Zer., Erbrechen mit Geſchwulſt.
Zinc., Erbrechen.
Zinci iod., (Erbrechen. h.
Zing. rec., Erbrechen.
Erdefreſſen, und davon herrührende Be-
ſchwerden, ſ. Kacherie.
Erkältungsbeſchwerden.
Acac. sem., ſ. Lähmungen.
Ammon. Dämpfe bei Aphonie von (Fr-
kältung. ang.
Arg.ulm., rheum. Schmerzen von Erkäl-
tung.
Aur. nitri salamm., ſ. Schmerzen.
Bar., Neigung zur Verkältung und Hals-
entzündung.
Berb. lyc., rheum. Fieber von Erkältung.
12mal.
Bryon., Erkältungsbeſchwerden.
Caps. sem. , Gelenkſchmerz von Erkältung
- MA.
Cham. v.
Churrus, Lähmung von Erkältung.
Cich. sem., Huſten mit Fieber von Erkäl-
tung.
Con., Neigung zur Erkühlung. ang.
Dulc., Gelenkſchmerz von Erkältung.
Goss. sem., Brennſtichſchmerz mit Einge-
ſchlafenheit, auf eine Erkältung.
Gew. fr., Gelenkgicht von Erkäl-
tung.
Mac., Erkältungen.
Major., Füßeſchmerzen von Erkältung.
MA.
Menisp. gl. faec., Erkältungsbeſchwerden.
Mut. Antig.
Myrob. citr., Kopfhitze mit Füßezerſchla-
genheitsſchmerz, auf Erkältung. 4mal.
Op. mur. ac. comp., Fieber von Erkäl-
tung. 4mal 12.
Phys. Kagne dsch, Lähmung, unvollk.,
von Erkältung.
Rheum austr., Rheumatismus, aeuter, von
Erkältung.
Sid. sem., Fieber mit Hals- und Bruſt-
ſeitenſchmerz von Erkältung.
Strych. n. vom., Erkältungsbeſchwerden.
Thea vir., Erkältungsbeſchwerden, von
naßkaltem Wetter.
Turp. a. int., Hypochondrie, period., mit
Kopfweh etc., von Erkältung. 12mal 36.
Urt. rad. cort. (?) iſt erwärmend.
US.
45
Ermüdungsbeſchwerden.
Anac. or.
Bryon.
Casc.
Cherayta
Guil. Bond.
Mac.
Mosch. nux
Opop.
Stor. cal.
Fallen, üble Folgen davon,
thätigkeiten, äußere.
Fallſucht, ſ. Krämpfe 2c.
Fettſucht, oder Fett- und Dickwerden, ſ.
Abmagerung.
Fieber, hitzige, mit und ohne die acuten
Ausſchläge, als: Blattern , Maſern,
Scharlach, Neſſeln, Rothlauf, Peſt,
Typhus c.
ſ. Gewalt-
Abs., Fieber. h. g.
Abs. rad., Fieber mit Fleckausſchlag. h.
Acac. succ., Fieber mit Seitenſchmerz.
Rothlauf.
Achyr.asp. rad., Fleckausſchlag, period. h.
Blaſenausſchlag, period. erſcheinender,
nach einem Schlangenbiſſe entſtandener.
Achyr.asp. sem., Fleckausſchlag. h. g.
Acon. fer., Fieber, typhöſes.
Acon. Nap., Maſern.
Agar. a., Contagien. Tohf.
Ajouain, Neſſelausſchlag. Er wird in In-
dien hiemit beräuchert, worauf ſogleich
mit einer groben wollenen Decke der
ganze Körper des Pat. gerieben wird,
damit der Ausſchlag beſſer hervorkomme.
Alcana, ſ. Krankheiten des weiblichen Ge-
ſchlechtes.
All. sat., Fieber mit Kopfweh, Halsſchmerz,
Durſt 2c. 4mal.
Alum. serum, Typhus.
Amm. carb., Scharlachfieber.
Anag. caer., Fleckausſchlag, nach dem Ba-
den hervorkommender, ſ. Hautkr.
Angv., Fieber und roth harnen. h.
Ant. t., Fieber mit Kopfweh. h. g.
Arg. nitri fus., Rothlauf, die Application.
ang.
Arn. TR., Fieber.
Ars., Faulfieber mit Petechien, ſ. Led. pal.
Ars. sod., Rothlauf.
Arum camp., Fieber, h.g, auch mit Aus-
ſchlägen. 4mal – 12mal. Fieber mit
innerem Brennen. n.
Aspar. rac., Fieber. h. g.
Aspar. Haliun sem., Rothfleckausſchlag
mit Erbrechen. MA.
Bebeerine, Fieber. Wurmfieber.
Belemn., Ausſchläge, unterdrückte, hervor-
bringend.
Bell., Nervenfieber. Zu gleicher Zeit war
ein blaſenziehendes Pflaſter in den Nacken
appl. worden.
Berb. lyc., Fieber, rheumatiſches, mit allg.
Schmerzen.
Beb.lyc. Res, Fieber. h. g. mit roth-
laufartigem Ausſchlag.
But.frond. sem., Fieber. g.
Cac. Klein, Fleckausſchlag, period.
Calc. chlor. ſ. Chlor.
Calend., mit Pfeffer applicirt, Rotblauf.
ein Kaſchmirſches Mittel.
Calotr. gig. sem. TRT., Fieber mit Harn-
röthe. Fieber mit Q, mit Skropheln,
mit Durchfall. Fieber viermonatliches.
Calotr gig. succ. appl., Fieber. h.
Calumbo, ſ. Krankheiten des weibl. Ge-
ſchlechtes.
Camph., Rothlauf. Innerlich und örtlich
angewandt.
Camph. mit Mandeln, Hanfſamen, Lauda-
num und Waſſer als eine Mandelmilch
bereitet, wovon ſtündlich 1 Löffel voll
eingenommen wurde, tilgte ein rheuma-
tiſches Fieber mit Harnzwang. -
Cann. ind. hb., Fieber, irregul., mit allg.
Geſchwulſt.
Cann. ind. sem., ſ. Camph.
Canth., Fieber, gelbes. Viehſeuche, peſt-
artige. bei der Löſerdürre verſuchens-
werth.
Capill. ven., Ausſchlag, frieſelartiger.
Capp. spin. rad. cort., Blattern, ähnlichen
Ausſchlag. h.
246
Cetaceiol., Fieber mit Huſten. h. g., Fie-
ber, rheumatiſches.
Chamom... ſ.
Chcl. maj., Fieber, irregul.
Chen. a. sem... Fieber von Schreck.
Cherayta, ſ. Menisp. -
Chin. sulph., Rothlauf. 4mal 28. Fie-
ber, inneres, mit allg. Schmerzen. Neſ-
ſelausſchlag. h. g.
Chlor wird unter verſchiedenen Formen als
luftreinigendes, Miasmen und Contagien
zerſtörendes Mittel angewandt.
Chlorof iſt beim Typbus ang.
Churrus, Fieber mit Brennen, auch mit
Breunſtichſchmerzen.
Cich. f., Schleimfieber.
Cich. fol., Fleckausſchlag. h.
Cler. inf, Fieber, rheumatiſche.
Cocc. men., Gallenfieber. Fieber, gaſtriſche.
Fieber mit Beulen. 4mal 12.
Coff. ar., Fieber, irregul. Blaſenausſchlag.
Maſern. Pocken.
Colch.aut., Fieber. g. n. g. bei irregul.
4mal 12. Fleckausſchlag.
Coloc. pulpa, Fieber, rheum. MA.
Conv. arg., Fieber, katarrh. mit Halsent-
zündung. 4mal.
Cop. bals., Fleckchen, röthliche. h. Neſſel-
ausſchlag. h. -
Corallia r., Rothlauf?, indem rothe Ko-
rallen am Hals getragen. ang.
Corch. frut., Rothlauf. Fieber mit hitzi-
gen Ausſchlägen, Brenn- und Stich-
ſchmerzen.
Cor. sat, Waſſerblaſe.
Cost. ar., Fieber mit Brennen, auch mit
Halsweh von 3 Monaten. TR. sol.
Cost. n. Cashm., Fieber mit Fröſteln. Neſ-
ſelausſchlag. h.
Cot. lac., Fieber. h. g. n. g. bei anhal-
tendem Fieber mit Fröſteln und Schmer-
zen. 12mal.
Creos, Rothlauf. Die Application ang.
Croc. sat, Maſern. ang.
Cucum. acut. Pindituri, Schwitzfieber.
Cucum. sat., die Eſſenz vom Safte der
geſalzenen Gurken. Fieber, inneres, mit
Kreuz- und Knieſchmerz. MA.
Sarsap.
Cusc. sem... Fleckausſchlag.
Dact. nucl, Rothlauf mit Fieber.
fleck-Ausſchlag.
Dar., Hitze, innere mit Schwitzen, wo keine
Bedeckung vertragen wird. Indiſche Aerzte
glauben, dieſe Wurzel ſei ein Prophy-
laktikum gegen Seuchen, als Peſt und
Cholera, wenn man ſie auch nur bei ſich
trägt.
Dat. mart., Nervenfieber mit Delirien.
Delph. paucifl., Fieber, inneres.
Dulc., Fieber, rheumatiſche.
Eleagn. ang-, Fieber. h. g.
Embryopt. glut.fr., period. brennend jucken-
den Fleckausſchlag.
Eug. Jambol. cort. succ. TR., Fieber.
h. g. n.
Euph. long., period, Fleckausſchlag.
Euph. agrar. (aff spec.), Fleckausſchlag,
Abends hervorkommender. Fleckausſchlag
mit Brennen. MA.
Fasc. As far e tib, Rothlauf. MA.
Foenic. rad., Fleckausſchlag, juckenden. h.
Focnic. sem., Ausſchläge, hitzige, als Ma-
ſern, Blattern c. Ein leichter Aufguß
als Getränk gegeben.
Fum., ſ. Menisp.
Galla, Fieber. h. g. n. ,
Goss. sem., Fieber. h. g., auch mit Fleck-
ausſchlag. Puſteln. h. Er erhitzte, pur-
girte, trieb Harn und Schweiß. Bei
Rotblauf legt man Baumwolle über die
zuvor mit Mehl, Rhabarber, Kampfer "c.
eingeſtreuten Stellen.
Guil. Bond., Ausſchläge, hitzige, kritiſche.
ß-
Roth-
Gund. Zulm sem., Fleckausſchlag.
Ham. Ruta, Neſſelausſchlag. h.
Hedys. Deiter dane, Fieber, irregul.
Heracl. div., Entzündung, juckende, roth-
laufartige.
Hollow. pill. sol., Fieber.
Hossen Jussif, Fieber. h. g.
Hoya vir., Fleckausſchlag, juckender. h.
Hyosc. n., Typhus.
Hyss., Ausſchläge, hitzige.
Jod., Fieber, irregul.
Ipec., Fieber, rheumat., 2ſtündige Gaben.
Jun. baccae. Fieber. h, g. n. In Aſien
iſt bei hitzigen Ausſchlägen das Wachen
mit Wacholderbeerendecoet gebräuchlich.
Kali ferrocyan., Fieber. h. g.
Kali nitr., Entzündungen.
Kali sulph... Fieber mit Abſceſſen, Drüſen-
geſchwülſten 2c.
Kris, Puſtelausſchlag, juckender. h.
Lamin. sacch., Fieber, gaſtr. mit Augen-
leiden, mit Schleimbuſten, mii Magen-
leiden, mit Hartleibigkeit. MA.
Led. pal., abw. Ars., Frieſeln.
Leon. Royl., Fieber.
Lich. odor., period. ſchwarzfleckigen Aus-
ſchlag.
Linisem., mit Honig. Fieber mit Geſichts-
geſchwulſt, Halsentzündung, Engbrüſtig-
keit, Huſten und Brennſtichſchmerzen. Fie-
ber mit Blutabgang aus Naſe und Ohr.
h.
Liquir. succ.. Fieber mit Obſtructionen. M.
Lup. Hum... Fieber. h. g. n.
Lyc. hb., Fieber mit herumziehenden, rheum.
Schmerzen.
Lyc. sem. TR. Fieber. h. g.
Mac., Fieber, hitziges, mit Froſt. 12mal.
Manna cal... Fieber. g. n.
Marr. a., Scharlach.
Mel. azed. cort., Fieber, rheum.
Mel. azed. fol., zurückgetretenen Ausſchlag
mit Fieber. h.
Melong. sol., Genuß ſoll den Peſtkranken
ſchädlich ſein.
Menisp. gl., Neſſelausſchlag.
Menisp. gl.,2 Theile, Cherayta 3 Theile,
Fumaria1 Theil, verbrannt, ausgelaugt,
das Salz zu einigen Granen eingegeben,
wird von arabiſch-indiſchen Aerzten (Ha-
kims) bei alten Fiebern, die oft ausblei-
ben und wiederkehren, ang.
Menisp. gl. 1oec., Fieber. h. g.
Menisp. hirs., Fieber mit Knötchenaus-
ſchlag.
Merc. d. Einen kritiſchen Ausſchlag. h.
Moringa Soh. sen., Knötchenausſchlag.
Mor. a. fr... Ausſchlag. h. -
Mosch. nux, Innere Hitze und Brennen.
h. g.
Mur.ac., bei ſchwarzen Blattern ang.
Ner. ant. Fieber. h. g. n.
Nyct., Fieber. h. g.
Nymph. lot., Blattern. Maſern. Tohf.
Ocim. pil., Fleckausſchlag, verſchwindenden.
auf Erbrechen hervorgekommenen. h. g.
Ausſchlag, hirſekörnigen, juckenden. h.
Oxym. Waſſer, beim Scharlachfieber ang.
Petros., Blattern. Tohf.
Phosph., Nervenfieber.
ſchläge.
Phys. flex. rad., Nachtsfieber. Fieber
rheum., gaſtr., mit Appetitmangel.
Pist. put., Fieber mit Harnbrennen. Fie-
beruit Bauch- und Kreuzſchmerz.
Polyanth. tub., Knötchenausbruch, allg. kri-
tiſchen. h.
Polyg. molle. Entzündung, rothlaufartige.
Polyp., Fieber. h. g. n.
Portul. oler., Rothlauf. In Aſien werden
die friſchen Blätter davon zerſtoßen ap-
plicirt.
Quass. TR., Fieber. g. n.
Ran. lan. rad... Fieber.
Rheum aust. Fieber. g. n.
Rhus kak., Fieber mit Brennen, auch mit
Durſt und Erbrechen.
Rotl. tinct., Fieber. h. g. – 10tägige
Exacerbationen.
Rub. Munj., Fieber. h. g. g. MA.
Ruku tinct., Fieber mit Ausſchlägen, hizi-
gen.
Rum.ac., Typhus.
Rum. Bidschbend, Ausſchlag, röthlichen,
feinkörnigen. h.
Sabina, Fieber. h. g.
Salep, Fieber. g. n. g. Fieber, altes von
1 Jahr. MA. Nachtsſieber. Fieber auf
einen Schlangenbiß.
Santal. r., Fieber, hitziges, nachlaſſendes.
Sapind. em., Schleimfieber. Nervenfieber.
Sarcoc., Nachmittagshitze.
Sarsap., auf Blattern; Flecken, Jucken 2c-
abw. Chamom. Neſſelausſchlag.
Saxif. Peschant, Fieber mit Eiterpuſteln.
Schekakel, Fieber, bei . . h. Fieber mit
Beulen. Fieber, unregelmäßiges.
Scorp., Fieber, hitziges, anhaltendes. Fie-
Fieberhafte Aus-
48
ber, katarrh. rheum. mit drtlicher Gut-
zündung. Nervenfieber. Wurmfieber.
Sep. succ., Fieber h. g. MA.
Serp. exuv... Fieber, katarrh. rheum. In-
nere Hitze mit Beklemmung. Rothlauf.
Fieber und roth harnen. h.
Sil., Wurmfieber bei einem Skropbulöſen.
Nachtsfieber. Fieber, roth harnen und
Ohrenentzündung. h.
"Sisymbr. Soph., Fieber.
Spig. anth., Wurmfieber.
Spong. u. , Fieber mit Halsentzündung.
Fieber. h. -
Strych. f. St. Ign., Peſtſpezifikum. Auch
örtlich verſuchenswertb, z. B. eine Strych-
nin-Salbe eingerieben, oder enderma-
tiſch bei Peſtbeulen, Karbunkeln 2c.
Strych. n. vom., Fieber mit Geſchwülſten,
acuten und chroniſchen Frieſeln. Fleck-
ausſchläge, aufs Baden hervorkommende.
Syc. Gager vel, Fieber h. g. In 10
Fällen 2mal fehlgeſchlagen, in 8 gut.
4mal.
Tabaschir, Fieber, hitziges, durch Lariren
gehoben.
Talc. a., Abendsfieber. h. g. M. MA.
Thuja occ. TR., Ausſchläge, kritiſche oder
zurückgetretene. h.
Thuja or. sem., Fieber. h.
Tigr., Fieber mit Beule.
Urt. dioica, Fieber.
Vacc., Blatternſchärfe-Abſetzung nach längſt
überſtandenen Blattern, Kruſten an Fü-
ßen. Die friſche Kuhpocken-Impfung
ſoll vor der Peſt, vielleicht auch vor der
Cholera-Epidemie ſchützen.
Verbena off, Fieber. h. g. n.
Vesp. mel, Fieber mit innerem Brennen.
h. g.
Viol. od. conf., Nachtsſieber, au"
Viol. tr. TR., Fieber und Hitze. h. g.
Vit. neg., Fieber, gaſtr. nervöſes, mit Be-
klemmung. MA. Fleckausſchlag, vor-
übergehenden. h. Fieber. h. g. n.
Vit. neg. sem., inneres Brennen und Hitze.
Vitri fel, Neſſelausſchlag.
Zinc., Fieber, period.
Fröſteln.
Nachtsfieber mit
Zinci od., Fieber. h. g. MA.
Zyz. Juj., Nervenfieber mit Jrrereden und
Bewußtloſigkeit.
Zyz. vulg. Fieber. g. n. Maſern und
Pocken. Tohf.
Fieber, kalte, ſ. Wechſelfieber.
Fieber, zehrende, ſ. Abmageruug.
Filzläuſe, ſ. Ungeziefer.
Finger- und Nägelentzündungen oder Ge-
ſchwüre derſelben, ſ. Geſchwülſte und
Geſchwüre.
Fippern, Hüpfen und Pulſiren in den
Adern oder in den Muskeln: wie auch
Rücke, Stöße und Zuckungen.
Ambra gr., fühlbares Pulſiren im Körper.
Anac. or., Fippern.
Ant. t., Pulſiren in allen Adern, am mei-
ſten bei Ruhe des Körpers.
Herzſchläge, heftige.
Arg. fulm., Fippern am rechten Auge und
an der Naſe. h.
Arg. nitri fus., ſ. Gehirn-2c. Leiden.
Bor. ven., Zuckungen.
Caust., Herzpulſationen, ſtarke, ſ. Gehirn-
2c. Leiden.
Chin. sulph... Pulsſchläge, ſchwach. h.
Cic., Zuckungen.
Dig. p. Pulsſchläge, gelindere. h.
Dulc., Zuckungen.
Kali sulph., Hüpfen, allg.
Manna cal... Hüpfen.
Mezer., Fippern und Zucken in Muskeln.
Mosch. nux, Pulſiren der Schlagadern des
Kopfes, mit täglichem Kopfweh.
Nard., Hüpfen, allg.
Natr. mur., öfteres Ausſetzen der Puls-
ſchläge. ang- -
Nig. sat., harte, beläſtigende Pulsſchläge,
mit Schlafloſigkeit.
Op. pur., convulſ. Zuckungen.
Petrol., Hüpfen in den Schläfen und im
Magen. h.
Plumb., Pulſation, ſchmerzende, im Magen.
Pum. lap... Fippern auf dem Rücken. h.
Sant. a., Fippern der Muskeln mit Ge-
lenkſchmerz. MA.
249
Santon. sem., Fippern der Augdeckelmus-
keln. h.
Sap. ind. nuc. cort., Zuckungen und Stöße
im ganzen Körper. h.
Serp. ex. mit Salmiak, Verreibungs TR.
MA. Fippern der Wadenmnskeln nebſt
innerem Brennen und Abmagerung.
Solan. n., Zuckungen, wie elektr. Stöße, mit
höchſter Schwäche, ein 2wöchentliches
Leiden. Es wurde ſowohl innerlich zu
granweiſen Gaben, als auch äußerlich
in Salbenform eingerieben, angewandt.
Spig. anth., Herzpulſiren, ſtarkes, ſ. Ge-
hirn-2c. Leiden.
Stoech. ar, Fippern u. Zucken der Muskeln.
Xanthox.pip. sem., Hüpfen in den Schlä-
fen und auf der Bruſt.
Fiſteln, ſ. Geſchwüre c.
Flechten und Flecken, ſ. Hautkrankheiten.
Froſtbeulen, ſ. Brandſchäden 2c.
Fröſteln, ſ. Kälte 2c.
Fußgicht, ſ. Schmerzen c.
Gähnen, übermäßiges.
Bryon.
Coriand., ſtarkes Gähnen, mit Kiefergelenk-
ſchmerz.
Creos., viel Gähnen mit großer Schläf-
rigkeit.
Lepor., mit Hämorrhoiden.
Santon. sem.
Seng e Basri.
Viola od., Gähnen Morgens mit den Au-
gen voll Waſſer.
Zyz. Juj. gummi, viel Gähnen. h.
Gebärmutterleiden, ſ. Krankheiten des
weiblichen Geſchlechtes.
Gedächtnißſchwäche, ſ. Vergeßlichkeit.
Gehen- und Laufenlernen, ſpätes der Kin-
der, ſ. Krankheiten der Kinder.
Gehirnentzündungen, ſ. Kopfſchmerzen.
Gehirn-, Herz-, Gemüths-, Nervenleiden,
als: Scheintod, Schlagfluß, Beklemmung,
Berauſchung, Betäubung, Ohnmachten,
Säuferwahnſinn 2c.
Abelm. mosch. sem., Herzſtärkend. Tohf.
Acac. Cab. fol., Betäubung mit Fieber.
Agar. a., Herz- und Schenkelſchmerz, mit
Verſchlimmerung beim Athemzug. h.
Ambr. gr., Ohnmachten, herzſtärkend.
TOhſ.
Amm. mur. spir., Betäubungen; theils
zum Riechen daran, theils eingegeben.
Amygd. am., Rauſch und Betäubung. (Die
Emulſion).
Anac. or, Betäubung. g. Mit Honig und
Butter geröſtete Anacardien; wovon die
abgeſonderte Butter bei Betäubungen in
die Ohren zu appliciren. ang.
Areca cat. nux, Herzſtärkend. ToInf
Argem. mex. succ., betäubte.
Arg. nitri fus., Rauſch mit ſichtbarem Ma-
genhüpfen. Säuferwahnſinn.
Ars., berauſchte.
Arum camp., Betäubung, die durch Er-
brechen gehoben wurde.
Asaf., berauſchte. Nervenleiden, kalte, vor-
züglich des Gehirns. Tohf
Aspid. fol., berauſchte.
Baln., die kalten Sturzbäder können bei
Ohnmachten und Beſchwerden von koh-
lenſaurem Gas mit Nutzen angewandt
werden.
Bar. ac., Beklemmung mit Engbrüſtigkeit
und Kreuzſchmerz.
Bebeerine, Delirien. Es affizirte das Gehirn.
Bell. extr., Schlagfluß. h.
Bign. ind. sem., Rauſch und Schläfrig-
keit. h.
Bov., Beklemmung und Erſtickung vom kob-
lenſauren Gas.
Bryon., Stiche in der Herzgegend.
But.fr. gummi, berauſchte.
Cact. Tor succ., Schlagfluß. h.
Calam.ar., Herzſchwäche, als fehlten ihm die
Worte beim Reden. M. 15.
Calor. appl., die Wärmeapplication beim
Scheintod, ſ. in der Erzählung meiner
Reiſeerlebniſſe.
Calotr. gg., Betäubung mit Durchfall.
Cann. ind. hb., Herzerfreuend.
Cap. ven., Beklemmung mit allg. Schmer
zen, Hypochondrie 2c.
-
250
Carniol. u., iſt (ſo wie überhaupt die Edel-
ſteine) Herzſtärkend. Tohf.
Cass. Tamal. fol., Schmerz in der Herz-
gegend. Beklemmung mit Schweiß und
fliegender Hitze. h. -
Caust., Herzbrennen und ſtarkes Pulſiren
deſſelben.
Celastr., Schlagfluß.
Chel. maj., Frührauſch. h.
Cherayta, Herzſtärkend. Tohf.
Chlor. gas, mit atmoſphäriſcher Luft.
„5-50 Kubikzoll gemiſcht, iſt ein be-
kanntes Einathmungsmittel beim Schein-
tod.
Clorof., Nevralgien. ang.
Churrus, iſt betäubend.
Cinnam., Beklemmung bei Schwindel und
Schwäche. Herzerfreuend. Tohf.
Cocc., Schlagfluß.
Coff ar., Nevralgien.
Comp. Pokermul, Betäubung.
Conv. arg., Gehirn und Nervenſtärkend.
T0hf.
Cop. bals., Herzbrennen. h.
Coriand., Herz, ſtarkes Pulſiren. Coriander
mit den Köpfen von 7 Fliegen verrieben
eingegeben, iſt bei Delirien als ein indi-
ſches Mittel ang.
Cornu c. a. u., Betäubung mit Fieber.
Cost. ar. , Gehirn- und Nervenſtärkend.
TO. f.
Cost. n. Cashm., Betäubung von einem
Inſektengifte. 12mal.
Croc. sat., Betäubung. Ohnmacht. Herz-
erfreuend. Tohf.
Cucurb. lag., Gehirnaffection, nervöſe.
Cup. carb., Beklemmung mit Contracturen,
bei Anſtrengung.
Cusc., Betäubung mit Froſtfieber. 4mal.
Cycl. eur., Betäubung und Rauſch mit
Kopfweh.
Dar., Ohnmacht. h. Herzerfreuend. Tohf.
Dat. stram., Schlafſucht, comatöſe, mit
weiter Pupille, und natürlicher Reſpi-
ration. h.
Delph. pauc., Herzerfreuend. Tohf.
Dior., Beklemmung. h.
Dracoceph. Royl., Herzerfreuend. Tohf.
Dulc. , betäubte.
Elat., Schlagfluß.
Eleagn. ang., Beklemmung.
Enph. long., Beklemmung. h. g.
Euphr., Kopfeingenommenheit, wie nach
Rauſch. h.
Fagon. ar., Rauſch in der Frühe. h.
Fic. ind., Rauſch Nachmittags, ſchwin-
deliger. MA.
Foenic. rad., Betäubung.
Galena. Beklemmung mit Hitze und Schwin-
del. MA.
Galvanismus, Nervenſchwäche.
Gard. dum., Rauſch in der Frühe mit Kopf-
weh. h.
Gmel. as., Ohnmachten, per.
Guil. Bond. , Nachtheil vom Saufen:
Nauſch 2c., Rauſch mit Nebel, bei Q.
Harm. Ruta, Rauſch und Betäubung.
Heracl. div., Beklemmung und Hypochon-
drie. h.
Holarrh. pub., berauſchte und tilgte chron.
per. Betäubung mit Kopfſchmerz.
Jasm. f., Schlagfluß. Tohf.
Jatr. curc., Delirien mit Unempfindlich-
keit. h.
Kali hydroc., Rauſch. h. g.
Kankol mir dsch, Beklemmung.
Kino gummi, Betäubung.
Lepor. sanguis, Schlagfluß. Tohf.
Lich. od., Herzſtärkend. Tohf.
Lim. Laur., Gehirn- und Nervenkrank-
heiten. Tohf.
Lup. fel, Schlaf, betäubenden. h., den
nur der Eſſig hob. Tohf.
Lup. Hum., Ohnmachten.
Mac., Betäubung. h.
Malv. mont., Betäubung. h.
Mandr., iſt betäubend.
Marant. faec., betäubte.
Mind. spir., (Unc. % –j. die Gabe), wird
gegen Trunkenheit ang.
Morph. ac., Nervenleiden.
Mosch. nux, Beklemmung, Berauſchung und
Kopfſchwergefühl. h.
Moschus, Herzſtärkend. Tohf.
Myrob. embl.. Herzſtärkend. Tohf.
Nard., Gehirn- und Nervenſtärkend. Tohf.
251
Nel. spec., Herzſtärkend. Tohf.
Ner. od. rad. mont., betäubte.
Ocim. pil., Beklemmung.
Ocim. sanct. sem., Nerven-, Gehirn- und
Herzſtärkend, Tohf.
Op. pur., iſt betäubend. Schlagfluß. Tohf.
ſ. Geiſteszerrüttungen.
Opop., krankhafte Nervenreizbarkeit.
Ox.ac., Betäubungen. Schlagfluß. Ohn-
macht. h.
Phas. acon.. Betäubung und Beklemmung,
mit Fieber. 12mal., ſ. in der Erzählung
meiner Reiſeerlebniſſe, die Application
bei der Widerbelebung des Fakirs vom
Scheintodexperimente.
Phys. kagnedsch, iſt ein Betäubungs-
mittel. -
Phys. somm., iſt ein Betäubungsmittel.
Pisc., ſ. Krankheiten der Kinder.
Polyg. molle, Betäubung.
Puls., Betäubung.
Ran. lan. rad., berauſchte.
Res. pini, Gehirn reinigend. Tohf.
Rhus Cor., Herzſtärkend. Tohf.
Rosar. r. fl., Ohnmachten. Tohf.
Rosmar., Nervenleiden. Schlagfluß und Be-
täubung. ang.
Rub. Munj., berauſchte. Bekleumung, bei
Kopfweh. h.
Rum.ac., Herzbrennen.
Sahansebed, Beklemmung mit Fieber-
hitze.
Salep, Beklemmung zur Mittagszeit mit
Magenbeben, auf einen chrou. Schlan-
genbiß.
Salv. off., Nervenſtärkend.
Santal. a., Herzſtärkend. Tohf.
Sapind. em., berauſchte.
Sel., Nachtheile von geiſtigen Getränken.
Sep. succ., Ohnmachten mit einer Quo-
tidiana.
Serp. ex., mit Salmiak in Verbindung;
Beklemmung in der Sonnenhitze mit
Schwäche. Zweitägige Gaben.
Sil. , Beklemmung mit Stichſchmerzen.
Sinap., Schlagfluß. Tohf.
Sisymbr. Irio, berauſchte.
Sol. Jacqu., Schlagfluß.
Spig. anth. hb... betäubte. Herzpulſationen,
heftige, ſichtbare 'R.
Staph., Schlagfluß.
Stoech. ar., Nerven- und Gehirnleiden.
Tohf..
Stront. n., Ohnmachten.
Strychnine, Schwindel mit Kopfweh, nach
Saufen.
Strych. f. St. Ign.. Beklemmungen, Ohn-
machten und Gefühlloſigkeit auf betäu-
bende Gifte.
Strych. n. vom., Beklemmung mit Huſten
uud Engbrüſtigkeit. Nachtheile vom gei-
ſtigen Getränke. Betäubung wie Rauſch.
h.
Strych. pot., Betäubung und Fieber. h.
Suber (Querc.), berauſchte.
Succin., Herzſtärkend. Tohf.
Tabac., Säuferwahnſinn. h. Stiche aus
der Herzgegend in das Kreuz.
Tabaschir, Herzſtärkend. Tohf.
Tarax. rad., Beklemmung.
Thym. v., Kopfweh mit Betäubung und
Rauſch, auf Saufen. Beklemmung. h.
Turp. TR., Beklemmung und Erbrechen. h.
Ultram., Beklemmung mit Hypochondrie
und Unverdaulichkeit.
Umb. Butazeri, Nerven- und Gehirn-
leiden ang., als Amulet getragen, iſt
es ein Kaſchmir'ſches Mittel.
Urt. dioic. f., Jrrereden. h.
Uva passa maj., Beklemmung mit Schwäche.
Val. sylv., Nervenüberempfindlichkeit der-
ſelben.
Gehör- und Ohrleiden.
Abr. prec. a., Ohrentzündung. h.
Acon. fer. Schwergehör Q.
Alth., Ohrentzündung.
Ammon. gummi, Ohrentzündung. h. g.,
auch mit Ohrfluß.
Amygd. am.ol., bei Ohrentzündungen, iſt die
Applic. deſſelben im Oriente gebräuchlich.
Anac. or., Ohrentzündung mit Kopfweh.
Araneum, Ohrfluß. MA.
Arist. longa. Ohrentzündungsſchmerz von
mechaniſchen Reizen verurſacht.
252
Arist. rot., Ohrfluß.
Arn. TR., Ohrfluß.
Asari rad., Ohrſtiche und Verſtopfungen
derſelben. h. Schwergehör. g. n.
Aspar. rac., Ohrſchmerz mit Ausfluß aus
demſelben. 12mal 36.
Aur., Ohrſauſen.
Balausta, Schwergehör. h. g. n.
Basella r., Schwergehör und Ohrſauſen. g.
bei Q n. Ohrentzündung. h.
Bdell., Ohrentzündung.
Blum. aur. hb., Ohrfluß.
Borax, Ohrſauſen mit Schwindel.
Calc., Polyp im Ohr. ang.
Calotr. gig., Saft-Application bei Taub-
heit. Zwei Wochen hindurch täglich wie-
derholt. ang.
Cann. ind. hb., Ohrfluß. h.
Canth., Ohrentzündung.
Carbo an. (Erinac. u.), Ohrfluß. MA.
Carbov., Ohrſauſen mit mangelndem Ohr-
ſchmalze.
Carissa Car. fol., Ohrentzündung. h. g.
Cass. Tamal. fol., Ohrentzündung. h.
Cast., Ohrfluß.
Chen. a. sem., Schwergehör. h.
Cic., Taubſtummheit. Schwergehör. Ohr-
entzündung. h.
Cleome pent., Ohrentzündung.
Cleome visc., mit Oelgekocht, in die Ohren
applicirt, ſoll in Syrien eine Taubheit
geheilt haben.
Crot. t., Stiche in Ohren. h.
Cucurb. lag., die Application bei Ohr-
ſchmerzen iſt in Indien gebräuchlich.
Cup. ac., Ohrſchmerzen.
Cusc., Ohrſchmerz. h.
Cyp. long., Taubheit.
Datisc. can. rad., Ohrentzündung. acute.
Ohrjucken. h.
Dat. mart., Ohrſauſen mit Schwindel.
Dat. stram. f., Ohrentzündung. h.
Deals. Fiſtelwurzel. Schwergehör. Ohr- und
Naſeverſtopfungen, katarrh. Schmerz und
Eiterung eines Ohrläppchens, nach einer
Ohrfeige.
Deals. Serſamwurzel. Ohrſchmerz. Ohr-
ſauſen. Taubſtummheit. Ohrſtiche. h.
Dudia, Ohrſauſen und Schwergehör.
Eug. Jamb., Ohrentzündung, katarrh.
Evolv., Ohrentzündung. Schwergehör.
Gard. dum., Schwergehör mit erſchwerter
Sprache. Ohrentzündung. h.
Gent. rad., Schwergehör. h.
Grat., Schwergehör und Ohrſauſen mit
Kopfſchmerz.
Gyps. Setseladschit, Ohrentzündung,
nach einer Ohrfeige.
Harm. Ruta, Jucken in den Ohren, nach
gehemmtem Ohrfluße.
Jal. conv., Stiche in den Ohren.
Jatr. curc. sem., Schwergehör.
Jod. amygd. d., Ohrentzündung. 4mal,
während der Nacht eingenommen , ſ.
Zinci iod.
Jun. bacc., Schwergehör. Wacholderbee-
ren mit Oel geröſtet, durchgeſeiht, appli-
cirt, hilft bei Schwergehör. Tohf.
Just. nas. f., Ohrentzündung. h. g.
Kali hydriod., Ohrſtiche.
Kali hydroc., Ohrſchmerz mit Ausfluß.
Lact. sat. sem., Ohr- und Zahnſchmerzen.
Lam. sacch., mit Zucker abgerieben in die
Augen applicirt, verurſachte Ohrſau-
ſen und Schwergehör. Verſuchenswerth
iſt die örtliche, oder noch beſſer die ender-
matiſche Application dieſes jodhältigen
Mittels vorzüglich bei Gehörleiden ſ.
Jod. und Zinci iod.
Lim. Laur., Schwergehör mit einſeitigem
ſchwarzen Staar. MA. 60.
Lini sem., Ohrentzündung. h.
Liqu. rad., Schwergehör. h.
Loc., Ohrſauſen. h.
Magn. carb., Brennen und Bohren in den
Ohren.
Meccan.bals., Ohrſchmerzen. Tohf.
Meliae semp. sem., Ohrſchmerz. Ohrſauſen.
Melil. sem., Ohrſchmerz.
Men. trif, Ohrſchmerz mit Ausfluß.
Merc. subl. corr., Ohrſchmerz mit Ausfluß.
Merc. viv., Ohrſchmerz mit Ausfluß, wo-
bei auch äußere Ohrgeſchwürigkeit.
Merc. viv. abry. Ars., Schwergehör bei
2 . h.
Moring. Soh. rad., Ohrſchmerz mit Schwer-
gehör. MA. 60.
Morph., ſ. Op.
Nelumb. spec. f., Ohrſchmerzen.
Nycter., Ausſchlag, juckender, hinter den Oh-
ren, nach gehemmtem Ohrfluß.
Ocim. pil., Ohrjucken.
Ocim. anct. rad., Ohrſchmerz. h. g. mit
Ausfluß.
Onosm. macr. f. vel rad., Sauſen und
Stiche in den Ohren, mit Schwergehör.
Op. pur., Stiche im Ohr, mit herumzie-
benden Schmerzen. Morph. Gr. j. mit
Waſſer Scr. j. lauwarm in das Ohr ein-
geſpritzt, brachte ſogleich einen tiefen
Schlaf herbei, wodurch die heftigſten
Ohrſchmerzen bei einem mit Geſichts-
muskelnverzerrung behafteten, dem Sau-
fen ergebenen Manne, wie weggezaubert
wurden.
Phosph., Ohrſauſen und Schwergehör. h.
Phosph. ac., Ohrſauſen und Schwergehör.
4mal 60.
Phys. Kagnedsch, Schwergehör. h.
Pip. a., Schwergehör.
Plant. maj., Schwergehör. h. g. n.
Plat., Ohrſauſen.
Polyg. linif., Ohrentzündung, heftige.
Polyp. Sekour, Schwergehör, einſeitige.
Puls, Ohrſchmerz.
Punctura membranae, bei Taubheit ang.
Rhat., Ohrſauſen. Ohrſchmerz. h.
Rhus Cor., mit Tragantſchleim und Roſen-
waſſer, als Einſpritzung bei Ohrſchmerz
mit Ansfluß. Tohf.
Rhus Kakr., Ohrfluß mit Ohrſchmerz.
MA. Schwergehör g. n.
Sahansebed, Stiche in Ohren. h.
Sec. c., Ohrſauſen. h.
Sel., Ohrentzündung. Schwergehör.
Serp. ex. , Blutausfluß aus den Ohren
mit Schwergehör, nach einem Schlan-
genbiß.
Sil., Ohrſchmerzen. Ohrſauſen. Taubheit.
ang.
Smil. china, das wurmſtichige Pulver der-
ſelben. Ohrſchmerzen. g.
Sol. Jacqu. fr., Ohrſchmerz. h.
Stor. cal., Ohrſchmerzen. h. g.
Stront. n., Ohrgeſchwür.
Strych. n. vom., Ohrſchmerzen. katarrh.
Styl. Nep., Ohrfluß mit Ohrſchmerz.
Sulph., Ohrſauſen.
Symploc. crat., Ohrſchmerzen.
plication desſelb. Tohf.
Talc. a. & n., Ohrſchmerzen mit Ausfluß.
Schwergehör und Ohrſauſen. h. g.
MA. 60.
Thuja occ., Ohrſauſen und Schwergehör.
h.
Thuj. or. sem... Schwergehör. h. A. n.
Umb- Butazeri, Ohrſchmerz. h.
Verbasci rad., Schwergehör. h. g.
Verben. off. hb. Lah., Ohr- und Hals-
ſeiteſtichſchmerz. h.
Verbcn. off sem., Schwergebör. h.
Vesp. mel, Ohrſchmerzen. MA.
Xanthox. cort., Ohrfluß. h.
Zinc., Ohrſchmerz. Taubheit.
Zinci iod., Taubheit.
Zinci sulph., Einſpritzungen bei Ohrfluß,
nebſt zweckmäßigen inneren Mitteln.
Gegen Schwergehör oder Taubheit wird
folgendes einfache Mittel von orientali-
ſchen Aerzten ang. Eine Schafsgalle, nebſt
1 zerſtoßenen Knoblauchkopf, werden mit
1 Löffel voll ſtarken Eſſig und 2 Löffel
voll Waſſer gemiſcht, über gelindem Feuer
bis zur Abdampfung der wäſſerigen Theile
gehalten, dann durchgeſeihet als Appli-
cation gebraucht.
Die Ap-
MA. 60.
Geiſteszerrüttungen, als: Manie, Selbſt-
entleibungsſucht, Wahnſinn 2c.
Ambr. gr. TR. zu 1 Tropfen MA. auf
einem Stückchen Zucker eingegeben, nebſt
den kalten Sturz-Bädern.
Anag. caer., Geiſteszerrüttung bei einer
Frau, durch den Ausbruch einer verbor-
genen (?) 2 geheilt; dabei waren zu glei-
cher Zeit, wie bei jedem andern Wahn-
ſinnigen die kalten Sturzbäder angewandt
worden, ſ. Erzählung meiner Reiſeer-
lebniſſe.
254
Ant. t... Selbſtentleibungsſucht. ang. ſ.
Op. p.
Arg. nitri ſus., ſ. Churrus.
Ars., Selbſtentleibungsſucht.
Aur. Selbſtentleibungsſncht. ang. g. Ver-
reibungs 'R. MA., ſ. Nig. sat., ſ.
Trübſinn.
Bol. arm., Manie, period.
Bryon., Somnambulismus. ang.
But.fr. f., Geiſteszerrüttung. period. mo-
natliche. MA.
Calot. gig... ſ. Vergeßlichkeit 2c.
Camph., Geiſteszerrüttung. h.
Chaulmoogra od., Narrheit. h,
Cherayta, Manie.
Churrus-Rauchen, Narrheit. h. Er lachte,
ſchwatzte eine Menge albernes Zeug, zer-
riß ſich die Kleider, und ging nackt herum.
Es beſſerte Arg. nitri fus.
Cusc., Geiſteszerrüttung mit 9 . Die Beſſe-
rung erfolgte durch einen kritiſchen Aus-
ſchlag.
Dat. stranm. fol. (Dr. j.), geraucht, ſtillt
den Paroxismus des Wahnſinnes. ang.
Dat. stram. sem., Verreibungs so. 4mal
hob eine Geiſteszerrüttung, wo der Pa-
tient ſchimpfte, biß und um ſich ſchlug.
Dig. purp., Manie.
Euph. long., Manie.
Hed. terr., Geiſteszerrüttnng. ang.
Hell. n., Manie.
Miezer., Sehnſucht nach dem Tode,
Ocim. a., Manie.
Op. pur., Säuferwahnſinn. abw. mit ant.
t. Manie.
Ox.ac., Manie.
Sep. succ., Manie.
Strychnine, Geiſteszerrüttung mit Schwin-
del und Kopfweh, auf Sauen.
Strych. f. St. Ign., Narrheit. h.
Thuja occ., ſ. Trübſinn.
Urt. dioica, ſ Trübſinn.
Gelbſucht, und das Weiße im Auge gelb
geworden.
Agar. a.
Ajouain
Aur.
Berb. lyc. Tohf.
Bov., Augweis, gelbes. h.
Carbo an. (Erin. u.) zu Dr. % täglich, bei
Gelbſucht. Tohf.
Fagon.ar., Augweis, gelbes. h.g.
Gard. dum. Augweis, gelbes. h. g.
Gent. rad., Augweis, gelbes. h.
Guil. Bond., Gelbſucht.
Harm. Ruta, Gelbſucht.
Mam. Cashm. & Chataie, Gelbſucht.
Manna Tigal, Gelbſucht. h.
Meth. glor., Augweis, gelbes.
Nig. sat., Gelbſucht.
Ox. ac.
Picr. kurrooa, Gelbſucht. Tohf.
Senec. Jacquem., Augweis, gelbes.
Tamar., Gelbſucht. Tolaf.
Tarax., Augweis, gelbes. h. g.
Urina sua propinand., Gelbſucht. Im Oriente
gebräuchlich.
Venaesectio hinter den Ohren, bei Geſichts-
farbe, gelblicher. ang.
Gerüche, üble, aus dem Munde. ſ. Athem,
übelriechender.
Geruchs- und Geſchmacksverluſte.
Chel. maj., Geruchsloſigkeit. h.
Cucum. Mad., Geruchsmangel.
Cycl. eur., Geruchsmangel.
Magn. mur., Geruchsverluſt mit Schnupfen.
Mim. pud. sem., Geruchsmangel.
Natr. m., Geruchsverluſt mit Schnupfen.
Rhus Tox.
Sisymbr. Soph., Geruchsmangel.
Geſchmack, übler, ſ. Mundgeſchmack.
Geſchwülſte, heiße und kalte; wie auch
Abſceſſe und Waſſerſuchten.
Abs., Leiſten- und Hodengeſchwulſt.
Acac. Farn. Harn up Nepti, Geſichts-
geſchwülſte. g. Eutzündungsgeſchwiſte.
Geſchwulſt, allg. Armabſceß, eröffnend.
Acac. succ., Entzündungsgeſchwülſte, rheum.
Backgeſchwulſt. Panaritium.
Acnyr.asp. sem. Abſceß.
_255
Aeon. fer, Abſceß 2 eröffnend. 4mal 28.
Acupunctura, Hand- und Fußgeſchwülſte.
Agar. a.,-Afterabſceß. h.
Ajouain, Entzündungsgeſchwülſte.
Ajuga Deals. Abſceß. Aftergeſchwulſt.
Ajuga dec., Backgeſchwulſt h. Geſchwulſt
mit Jucken. Geſchwulſt, wäſſerige, mit
Durchfall.
Amaranth. Jounts cha, Geſichtsgeſchwulſt,
bei 2. h.
Anac. oc., Geſchwulſt 2
Anac. or. , Hals- und Bauchgeſchwulſt.
acute. Abſceß eröffnend.
Angel. sem., Abſceſſe.
Angv., Abſceß, ſchmerzenden. h.
Ant. sulph. Calc., Auggeſchwulſt.
Araneum, Abſceß. Händeanlaufen.
Areca cat. nux n., Afterentzündungsge-
ſchwulſt. h.
Argem. mex. sem., Zahnabſceß, period.
Backgeſchwulſt.
Arg. nitri fus., Gelenkgeſchwülſte. Das
Liniment ang-
Arn. mont. Entzündungsgeſchwulſt.
Ars. pot. Geſchwülſte.
Ars sod., Geſchwülſte. Penis-Entzündung.
h.
Ars., ſ. Led. p., Lyc., Serp. ex., Sil.
Arum camp. , Entzündungen, örtliche.
Atern i. Abſceß. h., auch eröffnend. 12mal.
Aur., Hodenentzündung.
Bal. lan... Waſſerſucht, ang.
Bar. n., Entzündungsgeſchwulſt.
Basella r., Hodenentzündung. h.
Bdell., Abſceß. ſ. Gard. dum., Sapo
Bell. ſ. Kali sulph.
Berth., Anſchwellung, wäſſerige.
Bign. ind. sem., Geſichtsgeſchwulſt. h.
Blum. aur., Geſchwulſt mit Ausſatz. h.
Bomb. hept. gummi, Geſchwulſt Q.
Bomb. hept. rad., Geſchwülſte.
Bombax, Abſceß.
Bor. ac., Entzündungsgeſchwulſt am Backen
und Ohr. 3mal 9.
Borax, Geſichtsgeſchwulſt einſeitige, harte.
ſ. Cinnab.
Bryon., Waſſerſucht.
Calc. carb., Kniegeſchwulſt.
Calc. ſ. Sapo
Calebr. opp., Penisgeſchwulſt. h.
Calend., Entzündungsgeſchwulſt, rothlauf-
artige.
Calotr. gig. rad. cort., Hodengeſchwulſt.
Knieentzündung.
Calotr. succ. rec., während dem Fieber in
das Kreuz eingerieben, Hodengeſchwulſt.
Cann. ind. Cashm. hb., Geſchwülſte, period.
ſ. senn. fol.
Cann. ind. Cashm. rad. cort., Knöchel-
geſchwulſt.
Caps., Geſichtsgeſchwulſt mit Zahnſchmerz.
Carissa Car. fol., Auggeſchwulſt, einſeitige.
Hinterbackgeſchwulſt. h.
Carniol. u., Entzündungsgeſchwülſte. Arm-
abſceß. h.
Carpobals. ,
ſchmerz.
Carvi sem., Geſichtsanlaufen und Erbre-
chen. h.
Casc., Waſſerſucht. ang.
Cass. al., Geſchwülſte.
Cass. fist., Abſceß. Hodengeſchwülſte h. g.
Innere und äußere Geſchwülſte zerthei-
lend. Tohf.
Cass. lign., Backgeſchwulſt. Magengeſchwulſt.
h
Geſchwulſt mit Brennſtich-
Cass. Tamal. fol., Geſchwulſt, wäſſerige.
h. g.
Celastr. pan., Abſceſſe in der Milz, in der
Leber, in den Nieren.
Cerelaeum. Hodenentzündung von Quet-
ſchung. Die Einreibung.
Cervi c. ras., Geſchwulſt. h. g.
Cervi c. u. a., Abſceß eröffnend.
Cham. v., Entzündungsgeſchwulſt, rothlauf-
artige im Geſichte, nach Zahnweh.
Chel. maj., Hodenentzündung.
Chen. sem., Waſſerſucht. Tohf.
Cherayta, Waſſerſucht.
Chin. cort., Geſchwülſte, wäſſerige. Bauch-
geſchwülſte. Hodenentzündung. Knieent-
zündungsgeſchwulſt. h.
Chin. sulph., Geſichtsgeſchwulſt. h.
Cich. f., Afterabſceß. h.
Cich. rad., Geſichtsgeſchwulſt mit Fieber.
256
Cich. sem., Waſſerſucht. Geſchwülſte, wäſ-
ſerige. h.
Cic., Knieentzündungsgeſchwulſt.
Cinnab., Geſchwulſt bei Tripper. Zinnober
2 Theile, Borax 1 Theil mit Lemonie-
ſaft angemacht, 40 Tage ſtehen gelaſſen,
dann Pillen daraus formirt, iſt ein indi-
ſches Mittel gegen Waſſerſucht ang.
Clerod. inf., Backgeſchwulſt mit Zahnſchmerz.
MA.
Cocc., Backgeſchwulſt. h.
Coloc. rad., Bauchwaſſerſucht. MA. 120.
ſ. Zing.
Comp. Zerbabri, Geſichtsanlaufen, nach
Erbrechen.
Conv. arg., Geſchwülſte, wäſſerige. ſ. Smil.
china.
Conyza anth., Geſchwülſte an Füßen. h.
Cop. bals., mit arabiſchem Gummiſchleim
verrieben, Knieentzündungsgeſchwulſt. h.
Corch. frut. , Geſchwulſt, allgem. Augge-
ſchwulſt von einem Schlage. 4mal 12.
Augenliedgeſchwulſt. h.
Cor. sat., Geſchwülſte zertheilend. Tohf.
Cost. n. Cashm., Afterabſceß, ſchmerzender.
Backgeſchwulſt. h.
Crat. Marm., Afterabſceß, period. M. 30.
Geſchwülſte, hitzige. h. g.
Creos., Knöchelentzündungsgeſchwulſt.
Crot. t., ſ. Zingib.
Cucum. acut. Pindituri, Auggeſchwulſt.
Cucurb. lag., Mundabſ:eß, eröffnend.
Cup. am., Backgeſchwulſt. h.
Cup. carb., Fußgeſchwülſte, wäſſerige, mit
(Sontraktur.
Cyc. rev. cort. fruct. TR., Geſchwülſte,
wäſſerige. Waſſerſuchten. Hodengeſchwülſte.
h. g.
Cyn. Dub, Abſceſſe.
Cyp. long., Entzündungsgeſchwülſte. A.
Datisc. cann. rad. cort., Entzündungsge-
ſchwülſte. h. g. Abſeeſſe 2. unter der
Zunge und am Zahnfleiſche. -
Deals. Serſamwurzel. Abſceſſe eröffnend.
Dig. purp., Geſchwülſte, wäſſerige. Knö-
chelgeſchwulſt.
Dschendalu, Auggeſchwulſt. h.
Dudia, Abceß eröffnend.
Elat., Abſceß eröffnend.
Euph. agrar. (aff. spec.).
theilend.
Euph. epithym., Geſchwulſt, örtliche.
Euph. longifol., Afterentzündungsgeſchwulſt,
und Abſceß eröffnend.
Euph. ten., Geſchwülſte, wäſſerige. h.
Euph. thymifol., Geſchwülſte, wäſſerige.
Knöchelgeſchwulſt 2. Abſceß zertheilend,
nach Blutegel Applieation.
Euphr., Geſchwülſte mit Jucken, Brenn-
ſtichſchmerzen.
Evolv., Geſchwulſt, allg. 4mal 28.
Fabar., Anlaufen mit Jucken und Brennen,
nach Kaltwaſchen.
Ferr. carb., Bauchwaſſerſucht, nach Blattern.
Frit. cirrh., Geſchwülſte.
Gagerming, Geſchwülſte.
Galanga, Abſceße zertheilend.
Galena. Oberbauchgeſchwulſt. Geſichtsge-
geſchwulſt. h.
Gard. dum., Abſceſſe. Auggeſchwulſt. Ge-
ſchwülſte, wäſſerige. h. Die Schale der
Frucht entweder allein mit Waſſer abge-
rieben, oder mit Bdell. gummi gemiſcht
applicirt, erweicht und eröffnet Abſceſſe.
Bei Blutſchwären. ang.
Gent. rad., Waſſerſuchten. ang.
Geran. prat., Lippengeſchwulſt Q. Hoden-
entzündungen 2. g. n.
Geum el., Back- und Halsentzündung. h.
Glin. dict., Entzündungsgeſchwulſt von
äußerer Gewaltthätigkeit.
Gmel. as. , Geſchwülſte mit Kreuz- und
Knieſchmerz.
Guil. Bond., Geſchwülſte Q. h. g. Ge-
ſchwülſte, wäſſerige, mit Wechſelfieber.
Bei Hodenwaſſerſucht pulveriſirt mit Ol.
ricini applicirt. ang- ſ. Zing.
Gyps., Geſchwülſte, wäſſerige. h.
Harm. Ruta f., Füßegeſchwülſte, wäſſerige.
Abſceſſe zer-
Hemidesm. ind., Back- und Halsgeſchwulſt.
Heracl. div., Geſchwülſte, gichtiſch, -rheum.,
und ſcrophulöſe. Abſceſſe eröffnend.
Herm. am., Entzündungsgeſchwülſte, gich-
tiſche. -
Herm. d., Geſchwülſte zertheilend. Toaf.
257
Hib. trion., Geſchwulſt.
Hoya vir., Waſſerſucht.
Hyssop., Auggeſchwulſt. h.
Jal. conv., Geſchwülſte, wäſſerige.
Jal. mir. fol., mit Oel oder Butter beſtri-
chen, erwärmt applicirt, werden von den
indiſchen Aerzten als erweichend, ſchmerz-
lindernd, die Eiterung beförderndes Mit-
tel bei Abſceſſen und Blutſchwären ang.
Ilex aqu., Abſceſſe.
Indig., Geſchwülſte, wäſſerige mit Durchfall.
MA. Entzündungsgeſchwülſte zerthei-
lend, die Application des mit Waſſer ab-
geriebenen Indigo's, nöthigenfalls einige
Male repetirt, z. B. beim Panaritium.
Jod., zertheilte eine harte, fauſtdicke Ge-
ſchwulſt über dem Nabel mit Kurzathmig-
keit, bei einem zu fetten Manne. MA. 60.
Jod -Injectionen bei Hodenwaſſerſucht
ang. Jod iſt ein die Hoden und die
Brüſte verwelken machendes Mittel, ſ.
Merc. und Kali iod.
Just. nas, Entzündungsgeſchwülſte. Q.
Kali carb., Ohrdrüſengeſchwulſt.
Kali iod., Gehirnwaſſerſucht. ang,
Kali sulph., Knöchelgeſchwulſt acute, gich-
tiſch-rheum. Entzündungsgeſchwülſte, vor-
züglich in den Gelenken, mit und ohne
Belladonna Backgeſchwulſt. h.
Kino gummi, Knöchelentzündungsgeſchwulſt
mit Stichſchmerz. Geſchwülſte 2. mit
Sohlenbrennen.
Lacca in gr., Geſchwülſte. h. g.
Laws. in., Gelenkgeſchwülſte, kalte; es wird
mit Seifenwaſſer applicirt ang.
Led. pal. abw. Ars., Knieentzündungsge-
ſchwülſte ?.
Lepid. sat. hb., Afterabſceß. h.
Lepid. Taramira sem., Geſchwulſt, gich-
tiſche.
Lepor., Fußgeſchwulſt, von einem Schlan-
genbiß.
Leuc. ceph., Knöchelgeſchwulſt. Geſichtsge-
ſchwulſt. h.
Lich. od., Geſichtsgeſchwulſt mit Zahn-
ſchmerz.
Lim. Laur., Hodenwaſſerſucht. g.
Linisem, Geſchwülſte, wäſſerige. h.g. Mund-
Mediz. Theil.
entzündungsgeſchwulſt. h. Mit Honig,
Geſichtsentzündungsgeſchwulſt.
Lithanthr., Geſchwulſt bei Tripper. h.
Lupin. a., Auggeſchwulſt. Penisgeſchwulſt.
Lyc. hb., Entzündungsgeſchwülſte. Pana-
ritium. h.
Lyc. sem., Abſceſſe.
Lyc. sem. abw. Ars. pot., Waſſerſucht.
Macis, Abſceſſe.
Major., Geſchwülſte, kalte, ſchmerzloſe.
Malva, Entzündungsgeſchwülſte. Tohf.
Malva mont., Hodengeſchwulſt.
Mang. carb., Geſchwülſte mit Durchfall.
Manna cal., Auggeſchwulſt. Hodengeſchwulſt.
Knöchelgeſchwülſte, period.
Manna Hed. Alh., Hodengeſchwulſt bei
Tripper. h. Abſceſſe. h.
Marr. a., Hodengeſchwulſt.
Mar. syr., Eichelgeſchwulſt.
Meccan.bals., Eichelgeſchwulſt Q.
Meliae azed. fol., Hodengeſchwülſte. Ge-
ſchwülſte, herumziehende.
Melil. sem., Abſceſſe.
Menisp. hirs., Aftergeſchwulſt. h.
Merc. Ungv. Einreibungen bei der aeuten
Gehirnwaſſerſucht, in der 1ſten und 2ten
Periode ang. Dabei könnte innerlich:
Merc. d. abw. Jod. verſucht werden.
Merc. v. Hodengeſchwülſte, acute und chron.
Abſeeſſe eröffnend. ſiehe Krankheiten der
Kinder.
Meth. gl., Geſchwülſte, leproſe.
Mez., Hodengeſchwülſte ?.
Moring. Soh. gummi, Backgeſchwulſt. h.
Moring. Soh. rad., Abſceſſe eröffnend.
Mulg. rap. cort., Backgeſchwulſt, hitzige.
Mulg. rap. fol., Abſceß auf dem Hinter-
haupte. h.
Mur. ac., Ohrentzündungsgeſchwulſt.
Myrob. embl., Waſſerſucht.
Narciss. bulb., Hodengeſchwulſt ?.
Nard., Backgeſchwulſt mit Zahnſchmerzen.
Nep. salv. hb., Hodengeſchwulſt.
Nep. salv. rad., Geſchwülſte.
Nigella, ſ. Sol. Jacqu.
Nitriac., Hodenentzündungsgeſchwulſt. h. g.
Nitro-mur. ac., Waſſerſucht.
Ocim pil., Geſchwülſte.
17
258
Olib. ind, Hodenentzündungsgeſchwülſte.
Onosm. macr. fl., Entzündungsgeſchwulſt.
Op. pur., Hodenentzündungsgeſchwulſt, die
Application mit Limonieſaft ang.
Orob. cr, Geſchwülſte.
Pavia, Geſchwulſt. allg. mit Durchfall.
Petros., Augengeſchwulſt.
Phosph., Geſchwulſt, ſchmerzende, mit Flechte
am Arme. Waſſerſucht. Gehirnwaſſer-
ſucht. ang. Mit Honig Handgeſchwulſt
P. ſchmerzende mit Eingeſchlafenheit
derſelben. Mit Oel Geſchwülſte, wäſ-
ſerige.
Phys. flex.scm., Afterabſceß. h.
Phys. somn. rad., Geſichtsgeſchwülſte, wäſ-
ſerige. h.
Picr. kurrooa, bei ?. Geſchwülſte. h. g.
Hodenentzündung TR. M. Augenge-
ſchwülſte mit Knötchen.
Piscin., Geſchwülſte, heiße und kalte: ſogar
Gehirnwaſſerſuchten.
Plant. maj., Abſceſſe.
Polan., Schulterabſceß zertheilend.
Polyg. linifol., Afterabſceß,
Polyg. molle, Geſichtsgeſchwülſte, rothlauf-
artige. -
Polyp. Sekour, Entzündungsgeſchwülſte
zur Eiterung h. After- und Halsent-
zündungen. h.
Portul. sem., Hodenentzündungsgeſchwülſte.
Prunella v., Knieentzündungsgeſchwulſt.
12mal.
Psyll. sem, Auggeſchwulſt.
Puls. Hodenwaſſerſucht. Abſceſſe, eröffnend.
Quass. TR., Penisgeſchwulſt ?. 4mal 28.
Ran. lan. fl., Geſchwülſte.
Ran. lan. fol., Geſchwülſte, § 2.
Ran. lan. rad., Fingergeſchwülſte.
Raph. sat. sem., Geſchwülſte, harte und
weiche zertheilend; mit Molken applicirt.
Tohf.
Rhat., Geſchwulſt, allg.
Rheum, Geſchwülſte, kalte. ang.
Rhus Tox., Geſchwülſte, heiße.
Ric. comm. fol., Knöchelgeſchwulſt.
Ric. comm. sem. excort., Hodenentzündun-
gen und Verhärtungen; mit Milch appli-
cirt. ang-
Ruku tinct., Geſchwulſt mit Ausſatz.
Rum. ac., Abſceſſe. Ein Kaſchmir'ſches
Hausmittel. Mit Waſſer abgerieben ap-
plicirt. ang.
Sabad. Geſchwülſte, period. M. Geſichts-
geſchwulſt mit Fleckausſchlag.
Salep (eine breite, wie eine Feige aus-
- ſehende Art), Waſſerſucht.
Salv. off., Geſchwülſte, partielle. Ent-
zündungs-Geſchwulſt. Backen-Geſchwulſt
4mal 12. Afterabſceß.
Salv. Moorcroft., Abſceß.
Samb. n. rad. succ., Waſſerſuchten. ang.
Sanspour, Armentzündungsgeſchwulſt.
Santal. r., Entzündungsgeſchwülſte, Q.
ſcroph. 2c. MA.
Sapo mit Kalk, oder mit gummi bdellii
angemacht appl., Abſeeſſe und Blutſchwä-
ren ang.
Sarcoc., Geſchwülſte zertheilend. Tohf.
Sars., Gelenkgeſchwülſte Q. ſ. Smil. china.
Schekakel, Hüftabſceß. h.
Scorp., Geſchwülſte P.
Sebest., Kniegeſchwülſte, vorübergehende.
h. bei Abſceſſen das Decoct derſ. appl.
ang.
Sel., Knöchelgeſchwulſt. Abſceſſe erweichend.
Eine harte Geſchwulſt auf dem Rücken.
h.
Senec. Jacquem., Abſceſſe öffnend.
Sen. mus.. Geſichtsaufgedunſenheit.
Seneg. rad., Waſſerſucht. Kniegeſchwülſte.
Sennae fol., ſ. Krankheiten der Kinder.
Sep. ossa, Geſchwülſte, wäſſerige.
Serp. ex., Abſceſſe, ſchmerzend-entzündliche.
h. g. Q. Fußgeſchwulſt, nach einem
Hundsbiß.
Serp. ex. mit Ars., Hodenentzündung,
bei Q. h.
Sid. fol. & sem., Entzündungsgeſchwülſte.
Sid. rad., Geſchwülſte, wäſſerige. h.
Sil., Knieentzündungsgeſchwulſt von 3 Mo-
naten. I. TR. M. 7. Geſchwülſte bei-
der Füße, chron. TT. MA. 14.
Geſchwulſt und Eiterung auf der Hand.
Hodenwaſſerbruch mit Scropheln.
Abſceſſe, vor und nach dem Aufbruche
derſelben.
259
Sil. abw. Ars., Hodenentzündung, bei L.
Sinap. fol., Augen- und Halsgeſchwülſte.
Sinap. sem., Schienbeingeſchwulſt.
Sisymbr. Soph., Geſchwülſte mit Brennen
und Jucken. Augentzündungsgeſchwulſt. h.
Smil. china, auf vorhergegebene Conv. arg.
und Sarsap., Afterabſceß. h.
Sol. Jacqu. succ., mit Nigella. Waſſer-
ſucht. Tohf.
Sol. n., Waſſerſucht. Geſchwulſt, wäſſerige,
juckende. h.
Spig. anth., Kinngeſchwulſt.
Squilla mar., Naſengeſchwulſt.
Stann., Fußgeſchwülſte, wäſſerige, mit Fie-
ber. -
Staph., nach Silicea, eine einzige Gabe
öffnete einen rachitiſchen Abſceß.
Stor. cal., Abſceß.
Strych. n. vom., Geſchwülſte an Händen und
Füßen mit Fieber. Waſſerſucht. Entzün-
dungsgeſchwülſte der Hoden mit Krampf
uud Herabhängen derſelben.
Swert. pet. . Abſceſſe. In Kaſchmir die
Application ang.
Syc. Gager vel, Geſichtsgeſchwulſt, bei
Zahnſchmerz, h.
Tab. sem., Panaritium. h.
Talc. a., Geſchwülſte, allg. Ohrabſceß,
period. Anſchwellungen mit hitzigen Aus-
ſchlägen, Jucken 2c.
Tereb. ol., Geſichtsanlaufen mit Ausſchlag.
Tereb. spir., Geſchwulſt mit Fieber, durch
Abführen geheilt.
Test. ov., Leiſten- und Hodengeſchwülſte.
ang.
Thuj. occ. TR., Knieentzündungsgeſchwulſt
mit Tripper.
Thym. Serp., Abſceſſe mit Fieber.
Trib. terr., Kniegeſchwulſt.
Turp. conv., ſ. Krankheiten der Kinder.
Ultram., Hodengeſchwulſt.
Urt. dioic. fl., Geſchwulſt.
Vacc. sterc., Waſſerſüchtige werden in In-
dien mit friſchem Kuhmiſte am ganzen
Leibe angeſtrichen, in die heiße Sonne
geſetzt.
Vanill. TR., Geſchwulſt, allg. h.
Venaesectio, Geſchwülſte, period. der Au-
genlieder. ang.
Verbasc., Backenabſceß 2. öffnend.
Verbena off Lah., Auggeſchwulſt. h.
Vesp. fav., Geſichtsgeſchwulſt, bei ?. h.
Viol. od., Entzündungsgeſchwulſt. Geſichts-
geſchwulſt, period. mit Kopfgicht.
Vit. neg. sem. , Knöchelgeſchwulſt. Ge-
ſchwulſt mit Jucken. Geſichtsgeſchwulſt.
Vitri fel, Geſchwulſt, ſchmerzende, der
Hand.
Vomit., Hodenentzündung, acute.
Xanthox.pip. cort.. Geſichtsgeſchwulſt, ent-
zündliche.
Zed. Zer, Geſichtsgeſchwulſt, wäſſerige, mit
Erbrechen. -
Zinc. carb., Naſenentzündungsgeſchwulſt.
Zing. off, Fußgeſchwülſte. h. g. bei ſchmer-
zenden.
Zing. off mit Crot. t. und Guil. Bond. in
Compoſition, täglich zu 3 Gaben, am 5.
Tage einen Afterabſceß h.
Zing. rec., Abſceſſe öffnend.
Zing. rec. mit Coloc. rad., in Compoſition.
Hodengeſchwulſt. h.
An m er kung. Bei Hoden- und bei
Bauchwaſſerſuchten hab' ich mich in den
letztern Jahren öfters eines einfachen
harzigen klebrigen Pflaſters mit Nutzen
bedient, das ich nach der Abzapfung
des Waſſers auf den erſchlafften Theil
legte, und mit Binden befeſtigte, wäh-
rend ich dabei auch die inneren Mittel
gebrauchte.
Zwei Recepte aus meiner früheren
Praxis mögen, da ſie in meinem Ma-
nuale als in der Waſſerſucht nützlich
angemerkt ſind, hier ebenfalls einen
Platz haben, wenn auch nur, um Den-
jenigen zu gefallen, die ſtets Freunde
von Gemiſchen bleiben wollen.
Das 1. Recept beſteht aus Calomel,
Digit. p., Opium, extr. Squill. m.,
zu gleichen Theilen, woraus nach der
Regel der Kunſt 2 Gr. Pillen verfer-
tigt werden, und die mit Süßholzpulver
x
260
eonſpergirt wurden. Die Gabe der-
ſelben war Morgens und Abends zu
1 – 2 Stücke.
Das 2. Recept beſteht aus Eſſenzen vonJa-
lapa, Senna, Turpethum, Scammonea,
Ipom. coer. und Myrobal. nig. die ge-
miſcht über einem gelinden Feuer bis
zur weichen Extractform abgedampft
werden; hiezu miſchte ich von 1 Theile
Kalomel mit 2 Theilen Rhabarber ſo
viel, als genug war, um daraus Pil-
len von 3 Gr. verfertigen zu können,
die mit Magneſia conſpergirt wurden.
Morgens und Abends zu 1 Stück ein-
gegeben, heilten in 8 Tagen durch ver-
mehrten Harnabgang eine Waſſerſucht,
die ſich über den ganzen Körper er-
ſtreckte. Ich behandelte nämlich frü-
her, wie der größte Theil der Aerzte
auch noch heutigen Tages zu thun
pflegt, nach dem Grundſatze: Vis unita
fortior, indem ich glaubte, daß man
die ganze Maſchine in Bewegung ſetzen
müſſe, um durch allſeitigen Angriff
derlei Krankheiten herauszuſchaffen.
Geſchwüre; als Eiterungen, Jauche und
Lympfflüſſe.
Abelm. mosc. sem., Mundwinkelgeſchwür.
-
Abr. prec. sem., Eiterung.
Amm. mur., ſ. Serp. ex.
Anac. occ., Eiterungen verbeſſernd.
Anac. or., Fingergeſchwür. h.
Anag. caer. , die Eiterung beim Tripper
unterdrückend.
Angust. cort., Naſengeſchwürigkeit. h.
Ant. t., Lympfflüſſe, beſonders in den Ge-
lenken. ang.
Araneum, Eiterung, blutige.
Areca cat. nux a., Fußgeſchwür. 4mal 12.
Areca cat. nux n., fiſtulöſ. Geſchwüre in
der Hüfte.
Argem. mex. sem... Zahnfiſtel.
Arg. nitri f., Cauteriſation bei Naſenge-
ſchwüren, inneren.
Arn. TR., Naſengeſchwür, fiſtulöſes.
Ars... Kruſte mit Geſchwüren am Munde,
nach einem Fieber. Geſichtskrebs. Ma-
genkrebs. 2tägig – 3tägig 1 Gabe.
Geſchwüre, brennende Naſengeſchwür.
M. 15.
Asaf., Eiter, dünner, jauchiger, ſtinken-
der.
Asplen. fol., Naſengeſchwür, inneres. Nie-
renfiſtel.
Ater ni, Zahnfiſtel. Eiterungen.
Auripigm. r., Flechtengeſchwür.
Balausta, Mund- und Naſengeſchwür.
Bar. ac., Eiterungen, ſchlechte verbeſſernd,
gute hemmend.
Bdell., Ohrgeſchwür.
Tripper verſtärkend.
Bebeerine Sohlengeſchwür, auf Quetſchung.
Behen, Naſenflügel- u. Oberlippengeſchwür
bei ?. h.
Berb. lyc., Geſchwüre.
Berb. lyc. Res, Ausflüſſe hemmend.
Bist., Lungengeſchwür. Geſchwüre, alte.
Tohf.
Blum. aur. hb., Eiterung beim Tripper.
Bov., Mund- und Zahngeſchwür.
But.fr. gummi, Trippereiterung.
Calotr. gig., Eiterungen. Krebsgeſchwür,
die Application der Blätter ang.
Calx v., Zehengeſchwür von einer äußeren
Gewaltthätigkeit. ang.
Cann. ind., Krebs, ang.
Cann. ind. sem., Mundwinkelgeſchwür. h.
Canth., Geſchwüre, brandige, faule. Bei
Nägelleiden gebrannt einzugeben. Tohf.
Carbov., Geſchwüre, leicht blutende, ſtin-
kende, brennende, mit ſcharfer Jauche.
Carpob., Eiterung. Tohf.
Casc., ſ. Krankheiten der Kinder.
Cass. abs. sem., Halsgeſchwür. ?. h.
Cass. al., eiternde Ausſchläge.
Cass. fist. pulpa, Geſchwür, fiſtul. im Mit-
telfleiſche, nach dem Steinſchnitte. Zahn-
fiſtel, äußere. 4mal 28. Zehengeſchwür.
MA.
Cass. fist. sem., Sohlengeſchwür, Ausſätzi-
ger.
Caut. act., Geſchwüre, bösartige. Vesico-
vaginal-Fiſtel. repet. Applic.
Die Eiterung beim
261
Celastr. pan., Naſen- und Gaumengeſchwür
mit ſtinkenden Schweißen. MA.
Chel. maj., Fiſtel in der Lebergegend.
Cherayta, Krebsgeſchwür am Fuß.
Cich. sem., Naſengeſchwür.
Cic., Geſichtsgeſchwür, ſeroph.
Cinnab. Dr. vj. mit Wachs Dr. jv. zu
einer Kerze gemacht, die 3 Abende hin-
durch zu /3 unter dem Nabel verbrannt
wird, ſollpurgiren, keinen Speichelfluß
erregen und Geſchwüre aller Art heilen.
Cleom. p. sem., Geſchwüre, endemiſche,
jahrelang dauernde.
Cocc. men, Bruſtfiſtel. Dabei war zugleich
das weiter unten angegebene Stypt. an-
gewandt worden.
Coloc. sem., ſ. Serp. ex.
Con, Geſchwüre, krebsartige, ſchmerzende.
Cop. bals., Bruſtgeſchwür, fiſtul.
Corch. frut, Geſchwüre, fiſtul. in der Hüfte,
auch am Schienbeine. 2tägig. Zehenge-
ſchwür beim Ausſatz.
Corn. c. a. u., Stuhlgänge, ſchleimig-eite-
rige.
Corn. c. ras., Thränenfiſtel. M. Eiterungen.
Cost. n. Cashm., Penisgeſchwür, fiſtul. mit
einem Tripper. 4mal 2S.
Cot. lac., Eiterung bei Chanker. Nägel-
geſchwür mit Gefühlloſigkeit.
Crat. Marm., Geſchwür, äußeres, auf der
Naſe. Maſtdarmfiſtel A.
Creos., Geſchwüre, atoniſche, leicht blu-
tende, brandige, Q. Lungengeſchwür.
Knochengeſchwür.
Croc. sat., Eiterbläschen, das die Vögel
bei Gelegenheit des alljährlichen Mauſens
am Steiß bekommen, welches, wenn es
nicht von ſelbſt ſich öffnet oder behutſam
aufgeſtochen wird, häufig ihrem Leben
ein Ende macht. Dieſem vorzubeugen,
lege man einige Fäden Safran in ihr
Trinkwaſſer. ang.
Crot. t., Geſchwür, ?.
Cup. ac., Naſengeſchwür, ſtinkendes.
Cup. am., Sohlengeſchwür.
Cup. carb., Geſchwüre, alte. Bruſtſeiten-
bern. h. Fußgeſchwüre, alte, mit Brennen
in Füßen.
Cyp. long., Krebs. Mundgeſchwüre. Na-
ſengeſchwüre, ſtinkende. Fußgeſchwür ?.
Eiterung, ſchlechte, verbeſſernd. Toaf.
Daph. Sunner kat, Geſchwür, phagad.
Dar., Geſchwür auf dem Schienbein, von
einem Schlag. M.
Datisc. cann. rad. cort., Knochengeſchwüre.
Datisc. cann. sem., Hodenfiſtel, 2.
Deals. Fieberwurzel. Sohlengeſchwüre,
period.
Deals. Fiſtelwurzel. Knochengeſchwür.
terungen.
Delph. pauc., Zahnfiſtel, äußere. Fußge-
ſchwür, fiſtul. A. Maſtdarmfiſtel. h.
Delph. Ghafes succ., Naſengeſchwür. h.
Dig. p., Eiterung, 2.
Dol. pr., Geſchwüre, näſſende.
Dol. pr. faba, Geſchwüre,
vorn und hinten.
Dulc., Geſchwür in der Hüfte, bei Gefühl-
loſigkeit.
Embryopt. gl. rad. cort., Maſtdarmfiſtel.
Euph. epith., Knochengeſchwür.
Euphr., Geſchwüre.
Evolv., Maſtdarmgeſchwür.
Fabar., Geſchwür, nach einem Fall.
Ferr., Krebsgeſchwür.
Fic. Car. sem., Zahnfiſtel.
Fil. m., Lymphe, ſcharfe.
Foenic. rad., Hodengeſchwür, auch Q.
Gagerming, Geſchwüre, endemiſche Fuß-
geſchwür 2.
Galanga, Knochengeſchwür.
Galvan., Geſchwüre, bösartige. Application
deſſelben.
Gard. dum., Naſengeſchwür, ein Familien--
übel. TR. sol. 2tägig 20. Blaſe- und
Hodenfiſtel, Q. Eiterungen. Lymphflüſſe.
Ger. prat., Handgeſchwür. A.
Glin. dict., Naſengeſchwürchen.
Gmel. as., Mundgeſchwüre. h.
Ei-
ſchmerzende
fiſtel.
Cusc., Naſe- und Mundgeſchwüre, bei Fie-
Goss., Baumwolle, alte, angefeuchtet, auf
ein Panaritium applicirt, bewirkte bal-
digſt den Aufbruch deſſelben.
Goss. sem., Aftergeſchwüre mit Maſtdarm-
vorfall.
Grew. as. TR., Bruſt- oder Lungengeſchwür
mit ſtinkendem Auswurfe.
Guaj. gummi, Geſchwüre, faule.
Guil. Bond., Eiterungen verbeſſernd, auch
hemmend.
Harm. Ruta, Fußgeſchwüre.
Hemid. ſ. Smil. china.
Heracl. div., Knochengeſchwür.
Hibisc. tr. fol., Knochengeſchwür.
Hossen Jussif, Aftergeſchwür.
Hoya vir., Naſen- und Mundgeſchwüre.
Hyssop. , Geſchwüre des Mundes und der
Peniswurzel, bei ?. h. .
Jal. mir., Zahnfiſtel, äußere.
Jatr. curc., Naſen- und Mundgeſchwüre.
Indig., Panaritium. Als Auflöſung ap-
plicirt.
Jod., ſ. Merc. und Rheum.
Ipom. cusp., Thränenfiſtel.
Jugl. nuc. fol. TR., Geſchwüre, alte. Ap-
plication.ang.
Jun. bacc., Naſengeſchwür, ſtinkendes; bei
Krebs pulveriſirt zu appl. Tohf.
Kaliakand, Naſengeſchwür, ſtinkendes. Ra-
chengeſchwüre, ſchmerzende. MA.
Kali hydroc., Halsgeſchwüre, 8 P.
Kali oxym., Geſchwüre, brennende, krebs-
artige.
Kali sulph., Panaritium. Eiterungen aller
Art.
Kanko 1mird sch, Aftergeſchwüre ?.
Keikeila, Nägelgeſchwür.
Lacca in gr., Panaritium. h.
Lacca in tab., Naſengeſchwür ſtinkendes.
Lact. succ., Geſchwür, fiſtul. im Mittel-
fleiſche. h.
Lam. sacch., Geſchwüre, jauchige, ſcroph.;
ſogar bei Pferden.
Laws. in., Zehengeſchwüre mit Ausſaß.
Lent. sat., Geſchwüre mit Ausſatz. Bruſt-
fiſtel. Knochengeſchwüre. Krebs. h. Tohf.
Lepid. sat. sem., Hüftgelenkgeſchwüre, fiſtul.
MA. 60.
Lepor., Maſtdarmfiſtel, Krebsgeſchwür.
Leuc. ceph., Maſtdarmgeſchwüre. g. n.
Lithanthr., Mundgeſchwüre. h.
Lupin. a., Flechtengeſchwüre an Füßen.
MA. 14.
Lup. Hum., Geſchwüre, ſcroph. Schild-
drüſengeſchwüre.
Lyc. hb., Magenkrebs. Panaritium. h.
Lyc. sem., Knochengeſchwür.
Magn. carb., ſ. Sulph.
Major., Hodenfiſtel. M. 40. Eiterung bei
Tripper.
Malva, Nieren- und Blaſengeſchwüre.
Tolaf.
Manna Tigal, Fußgeſchwüre. 2.
Marr. a., Eiter- und Schleimauswurf.
Mecc. bals., Lungengeſchwüre.
Melandr. tr., Geſchwüre, Ausſätziger.
Meliae azed. fol., Geſchwür, brennendes,
phagad., fiſtul. am Fuß. Die Application
des Pulvers iſt bei faulen, ſchmerzenden
Geſchwüren ang.
Meliae semp. sem. , Geſchwüre, ſcroph.
Melong. sem... Eiterung der Beulen.
Menth. p. TR., Gaumengeſchwüre. h.
Mercurialia, Eiterungen, entzündeter, inne-
rer und äußerer Theile, mit Neigung
dazu.
Merc. d., Zehengeſchwüre, blutende.
M. 30.
Merc. iod., Blaſengeſchwüre. h.
Meth. gl., Sohlengeſchwüre, Ausſätziger.
Mez., Naſengeſchwür, ſtinkendes 2.
Millef., Thränenfiſtel.
Mim. pud. siliq., Naſengeſchwür, ſtin-
kendes.
Moring. Soh. rad., Geſchwüre, 2.
Mur. ac., Mundgeſchwüre. Geſchwüre und
Blattern auf der Zunge.
Myrrh. gummi, Geſchwüre, faule. Knochen-
geſchwür. MA. 60.
Myrob. embl., Fiſteln. Thränenfiſteln. Ho-
dengeſchwüre, 2. MA. 60.
Myrob. n., Eiterung, 2. am Hintern.
Myrt. bacc., Eiterung bei Tripper.
Narc. bulb., Thränen- und Naſenfiſtel.
Nard., Eiterungen. Lymphflüſſe.
Natr. m., Neidnägel.
Nel. spec. fl., Thränen- und Naſenfiſtel.
Nep. salv. hb., Naſengeſchwür, ſtinkendes.
Ner. ant., Geſchwüre, 2. MA.
Nig. sat. sem., Blaſenfiſtel, nach dem Stein-
ſchnitte.
263
Nitr ac., Geſchwüre, A. am Munde, an
den Hoden.
Num. Schadenedsch, Hornhautgeſchwür.
Die Eiterung befördernd.
Onosm. macr. rad., Geſchwüre.
Opop., Jauche, ſchlechte.
Ox. am., Eiterung bei Tripper.
Ox. corn., Naſengeſchwür, ſtinkendes.
Pavia, Bruſtgeſchwür, fiſtulöſes.
Pers. nucl., Maſtdarmgeſchwür, fiſtul. 2.
Blaſengeſchwür 12mal.
Phosph., Naſengeſchwür, übelriechendes.
Phosph. mel, ſ. Krankheit des weiblichen
Geſchlechtes.
Phosph. sodae, Bruſtfiſtel.
Phys. flex. sem., Maſtdarmfiſtel.
Phys. kagnedsch, Blaſengeſchwür, beim
Ausſatz. h.
Picr. kurrooa, Knochengeſchwür. Gelenk-
geſchwür.
Pisc., Naſe- und Halsgeſchwüre. h.
Plant. maj., Geſchwüre, ſcroph., auch P.
Polan. rad., Thränenfiſtel. g. M. 40.
Polyg. linif., Panaritium. h. Sohlenge-
ſchwür. h.
Polyg. macr., Geſchwür, ?.
Pum.lap., Geſchwür, fiſtul. im Kreuz. M.15.
Ran. lan. fl., Geſchwüre.
Rheum, Sohlengeſchwür, von einem Stich
im Fuß.
Rheum abw. iod, Geſchwür, krebsartiges.
Rhus Cor., Nierenfiſtel.
Rhus Kakr., Naſengeſchwür, ſtinkendes.
Rhus Tox., Thränenfiſtel. Neidnägel.
Sahansebed, Naſengeſchwüre. h.
Salv. off., Eiterungen.
Sapind. emarg., Eiterung bei Tripper.
Sarcoc., Halsgeſchwür, fiſtul., nach Halsent-
zündung. M.30. Knochengeſchwür. M.30.
Mit Honig appl. bei Geſchwüren. Toaf.
Sars. abw. Smil. china, Knochengeſchwür
mit allg. Schmerzen, MA.
Saxifr. Peschant, Knochengeſchwüre. Die
Application ang.
Schekakel, Naſengeſchwür,
Zahnfiſtel. Fußgeſchwüre.
Scorp., Hornhautgeſchwür. Naſengeſchwür,
ſtinkendes.
ſtinkendes.
Scorp. carb. TR., Harnfiſtel.
Sel., Eiterungen. Geſchwüre, fiſtul. phagad.
Senec. Jacquem., Maſtdarmfiſtel.
Sep. succ., Panaritium.
Serp. ex., Zahnſiſtel. h. g. Geſchwür, ſtin-
kendes, von einem Hundsbiſſe; es war zu
gleicher Zeit ol. serp. ex. örtlich ange-
wandt worden. Jauche, ſcharfe, corrod.
Mit Ammon. mur. in Verbindung,
Knochengeſchwür.
Abw. Ars., Knochengeſchwüre bren-
nende, fiſtulöſe.
Abw. Coloc. sem., Naſengeſchwür,
ſtinkendes.
Abw. Thuja, Geſchwär, cariöſes mit
Ausſatz.
Sil., Thränenfiſteln. h. g. Flechtengeſchwür.
Eiterungen aller Art. Geſchwüre, per.
Panaritium. Bruſtkrebs. Kruſtenflechte
am Schienbein, 2. TT. 3. M. 15.
Nägelleiden; weiche, krumme, riſſige
Nägel. 30 Potenz. ang.
Smalt., Naſengeſchwür, ſtinkendes.
Smil. china. abw. Hemid., Naſengeſchwür
ſtinkendes, ſ. Sars.
Sol. n., Eiterung.
Spong. u., Ohrgeſchwüre, äußere.
Stann., Thränenfiſtel, Neidnägel.
Staph., Maſtdarmfiſtel. Geſchwür. fiſtul.
auf dem Rücken. h. Eiterung der Blaſe
und der Gedärme. Toaf.
Stoech. ar., Sohlengeſchwür, nach eine
Säbelwunde. -
Strych. n. vom., Sohlengeſchwür.
Styl. Nep. rad., Knochengeſchwür.
Stypt., Alaun, blauer Vitriol und Zink-
ſulphat zu gleichen Theilen werden zer-
ſtoßen und zerſchmolzen zum Gebrauche
aufbewahrt. Dieſes, mit und ohne Zuſatz
von Kampher, Opium u. dgl., war eines
meiner frühern Hauptmittel. In Roſen-
waſſer aufgelöſt, benutzte ich es als Au-
genwaſſer bei Augenentzündungen, zu
Einſpritzungen bei Ohrflüſſen, Tripper,
Weißfluß 2c. Bei ſubacuten oder chron.
äußeren Augenleiden, wie auch bei Wun-
den, Geſchwüren, Flechten u. ſ. w. ge-
brauchte ich es als Pulver applicirt.
264
Sulph. citr., Neidnägel. Mit Magneſia ge-
miſcht, in großen Gaben eingegeben, wird
es bei Maſtdarmfiſtel ang.
Syc. Gagervel, Naſengeſchwür, ſtinkend.
Talc. a., Naſen- und Ohrgeſchwüre, Flech-
tengeſchwüre, juckende, an Füßen.
Tarax., Naſe-, Mund- und Halsgeſchwüre.h.
Fußgeſchwüre, P.
Thym. serp., Knochengeſchwür. Blut- und
Eiterabgang bei Bruſtfiſtel.
Ultram., Krebs- und andere Geſchwüre, ſogar
der Knochen; ſowohl innerlich als auch
örtlich (mit Zucker abgerieben, appl.) an-
gewandt.
Umb. But azeri, Backengeſchwür, ca-
riöſes.
Vacc., Geſchwüre, 2. Geſchwür, pocken-
ähnliches, im Geſichte.
Verbasc., Backenfiſtel.
Verbena off. Lah., Panaritium. Maſtdarm-
fiſtel.
Vesp. fav., Naſengeſchwür, krebsartiges,
phagad. Bei endemiſchen jahrelang dauern-
den Geſchwüren iſt die Applic. der Kohle
desſelben ang.
Vit. neg., Naſengeſchwür. h. g. Naſenge-
ſchwür, ſtinkendes.
Xanthox.pip. sem., Rachenfiſtel mit Ge-
lenkgicht.
Zinc., Geſchwür, 2., gereiztes. Naſenge-
ſchwür. Aftergeſchwür, 2.
Zinci chlor.sol. appl., bei alten Geſchwü-
ren, Lippenſcirrhus, noli me tangere
etc. etc. ang. Mit Gyps applic. bei
krebsartigen Geſchwüren ang.
Zinci sulph., Lymph-, Eiter-, Blutflüſſe.
Zyz. Juj., Maſtdarmfiſtel. Gelenkgeſchwüre.
Geſichtsgeſchwulſt, ſ. Geſchwülſte.
Geſichtsſchmerzen, ſ. Schmerzen.
Geſichtsumnebelung, ſ. Schwindel c.
Gewaltthätigkeiten, äußere, üble Folgen
davon, als: Hühneraugen, Knochenbrüche,
Schmerzen (von Schlägen, Stößen, Fal-
len 2c.) Unterlaufungen, Verrenkungen c.
Abs. mit Oel gekocht, applicirt, wird als
Wunden heilend ang.
Acanth. Otengen, Wunde über der Naſe,
von einem Stoß. MA.
Ajouain, Blut, angehäuftes, unter der Haut
zertheilend. Tolaf.
Alth. fol., Knochenbrüche. Tohf.
Alth. rad., Contuſionen und Zerreißungen.
Tohf.
Amygd.d., Sprachloſigkeit vom Fallen.ang.
Amm. carb., Schmerzen von früher ver-
ſtauchtem Handgelenke. ang.
Amm. mur., Kreuzſchmerz vom Fallen,
chron. M. 30. Salmiak in Waſſer auf-
gelöſt, mit etwas Eſſig verſetzt, dient zu
kalten Bähungen und Umſchlägen bei fri-
ſchen äußeren Beſchädigungen. ſ. Fo-
ment. fr.
Aran. diad., Verwundungen innerer Blut-
gefäße, ſ. Erzählung meiner Reiſeerleb-
niſſe.
Araneum, die Application iſt bei Schnitt-
wunden ang.
Arg. nitrif., Cauteriſation bei Calloſitäten,
wie z. B. bei Hühneraugen.
Arn. TRT., g. n.
Asaf, Schäden, innere, von äußeren Ge-
waltthätigkeiten. ang.
Asph. Lah., g. n.
Asph. pers. zu Gr. j. pro dosi, iſt ein
Specifikum bei Knochenbrüchen, vorzüg-
lich nach einem Aderlaß eingegeben.
Bebeerine, Sohlengeſchwür nach Quetſchung.
Behen r., Kniegeſchwulſt, ſchmerzhaftes, nach
einem Schlag.
Berb. lyc., Wunden trocknend. Tohf.
Bol. arm., Bluthuſten nach äußerer Schnitt-
wunde.
Calam. lap., auf's Zahnausreißen, Zahn-
fiſtel.
Calc. chlor.sol., bei ſchmerzhaften Wunden
und Contuſionen mit Charpie appl. ang.
Calx v., gepulvert applic. ſoll ein altes
Geſchwür an der Zehe, das von einem
Stoße entſtanden war, geheilt haben.
Canth. Wundheitsgefühl in leidenden Thei-
len. ang. Spaniſche Fliegen in Honig
gekocht, oder auch nur die Tinktur der-
ſelben mit gereinigtem Honige gemiſcht,
kann als ein gelinde reizendes Mittel bei
ſchwer heilenden Wunden. Geſchwüren,
fiſtul. 2c. angewandt werden.
Carniol. u., Applicat. wird als Stypticum
ang.
Carp. rac., wird in Kaſchmir als Wunden
heilend ang.
Cass. fist. pulpa, Zehengeſchwür, nach einer
Säbelwunde. Mittelfleiſchfiſtel, zuweilen
aufbrechende, mit Hodengeſchwulſt, nach
einem Steinſchnitte.
Cass. fist. sem., Reſte von einer Lähmung
mit Kreuz- und Knieſchmerzen, nach Fallen
entſtandene.
Cerelaeum, Wunden, friſche. Die Appli-
cation ang.
Cherayta, Hüftweh, nach einem Falle.
Kreuzſchmerz nach einem Falle. n.
Aeußere Schäden und Knochenbrüche.
T0hſ.
Chin. cort., Abzehrung, nach Fall und
Schreck entſtandene.
Chitr., Stoß- und Fallbeſchwerden. Zer-
ſtoßen mit Eſſig gekocht applicirt. Tohf.
Chlorof., ſ. Gutta p.
Coccin., Armſchmerz von einem Knochen-
bruch. M. 7. Bei Wunden und Kno-
chenbrüchen mit Mehl zu applic. Tohf.
Collod., Applicat. bei friſchen Schnittwun-
den ang.
Con., alte Schmerzen vom Fallen, ſ. Krank-
heiten des weibl. Geſchlechtes.
Corch. frut., Auggeſchwulſt, nach einem
Schlag auf das Auge.
Cost. ar., Wunden trocknend. Tohf.
Creos., Wunden. Zerſchlagenheitsſchmerzen.
Cubeb., zerbrochene Glieder ſtärkend. Tohf.
Cup.ac., Bruſtſchmerz, oon Schlägen.
Grünſpanpflaſter mit Salmiak 2c. wird
gegen Hühneraugen applicirt ang.
Cup. sulph.sol. appl., Aufliegen. ang.
Curc. longa, Wunden trocknend. Tohf.
Bei äußern Schäden applicirt ang.
Cyn. Dub, ſ. Mulged.
Dar.
Euphorbiac., Beſchwerden von Gewaltthä-
tigkeiten.
Euph.neriifol., friſche Wunden. Tohf.
Euph. serr., Oberarmverrenkung. Arm-
eingeſchlafenheit und Starrheit vom Bin-
den. (TR. sol.).
Fabar., ein Geſchwür im Mittelfleiſche vom
Fallen. MA. 14.
Fist. rad. D., Ohrläppchen - Schmerz und
Eiterung, nach einem Schlag.
Foment. frig., ſ. Amm. mur. sol.
Auch mit anhaltender Application kal-
ten Waſſers vermittelſt Löſchpapier, Tü-
chern, oder in einer Blaſe, kann man bei
äußerer Gewaltthätigkeit, als: Stoß,
Fall 2c., den heftigen Entzündungen be-
vorkommen.
Frit. cirrh., üble Folgen äußerer Gewalt-
thätigkeit.
Glin. dict., Entzündungsgeſchwülſte, ſchmer-
zende, äußerer Gewaltthätigkeit. -
Goss. , Baumwolle, gekrempelte, / Zoll
dick applicirt, auf Blaſen. z. B. vom bla-
ſenziehenden Pflaſter. ang.
Guttapercha, in Chloroform oder in Sulph.
carb. aufgelöſt appl., bei Wunden ang.
Gyps. carb., Knieſchmerz von einem Schlag.
Hyss., Blutunterlaufungen.
Ichtyoc., Fallbeſchwerden.
Kali sulph., Lendenverrenkung. Der Rück-
ſtand von der Salpeterſäure in Waſſer
aufgelöſt applicirt, heilte eine Sattel-
wunde bei einem Pferde.
Kino gummi, Schmerz nach Fallen.
Lepid. sat., örtliche Schäden ang.
Lithanthr., Wundenſchmerz.
Lyc. hb., Schmerz vom Fallen.
Magnet. lap., Wunden. Tohf.
Manna cal., Fallbeſchwerden.
Mel. azed. fol., Wunden heilend. Tohf.
Mel. semperv. Fallbeſchwerden. ang.
Menisp. hirs., Knochenbrüche. Tohf.
Mulg. rap. mit Cyn. Du blign. hält man
in Kaſchmir für Wunden heilend.
Mum. pers., ſ. Asph. pers.
Nitri ac., Verrenkungen.
Olib., Fallbeſchwerden. ang.
Opop., Schmerzen nach Schlägen. g. n.
Ovi pell, über leichte Wunden appl. ang.
Petrol., leicht verrenkbares Kiefergelenk.
- ang.
Phosph. mell., Fallbeſchwerden.
4 x
Plumbago Zeyl., Wunden heilend. Tohf.
Portul. oler. sem., Hodengeſchwulſt, nach
Steinſchnitt.
Pyrethr, iſt ein Surrogat des Costus. Tohf.
Raph. sat. sem., Wunden heilend. Tohſ.
Ricini v. sem., ſ. Sinap. sem.
Rotl. t., Wunden trocknend. Die Applica-
tion des Pulvers ang.
Sarcoc., Knochenbrüche. Tohf. In den
Wunden Fleiſch h. Tohf.
Sec. c., Lähmung der Untertheile, nach einem
Falle.
Sel., Gelenkſchmerz und Stuhlzwang, in
Folge einer Verhebung. I. MA.
Sep. succ., Wundſein am Hintern, an Ge-
ſchlechtstheilen und hinter den Ohren,
vom Kratzen.
Sinap. n. sem. und sem. ricini vulg., jedes
für ſich zerſtoßen mit ol. susam.or. ge-
miſcht, als Cataplasma applic., bei üblen
Folgen äußerer Gewaltthätigkeit, ſogar
mit abgezehrten Gliedern.
Sol. Jacqu. fr., g. n.
Spong. u., Decoct mit Honig verſüßt, bei
alten Wunden eingegeben. Tohf.
Mit Eſſig oder Spiritus angemacht, auf
friſche Wunden zu appliciren. Tohf.
Stann., Wundheitsgefühl vom Halſe bis in
die Leiſte.
Staph., bei leichtem Verrenken des Kiefer-
gelenkes ang.
Stoech. ar., g. n.
Strych. f. St. Ign., Schnittwunde am Fin-
ger. Kreuzſchmerz nach Fallen. Schnitt-
wunden, Applicat. Tohf.
Sulph., Hornhautfleck u. Augentriefen, nach
einem Stiche in die Hornhaut. TR., ſiehe
Krankheiten der Kinder.
Tereb. ol. appl... Wunde, brandige, von
einem Hundsbiß.
Urtica dioica, Cataplasmen bei Fall-, Stoß-,
u. Schlag-2c. Beſchwerden ang.
Urt. dioic. f., üble Folgen äußerer Ge-
waltthätigkeiten.
Vesica. Eine eingeölte Blaſe mit Luft ge-
füllt kann bei Wundheit vom Aufliegen
als Unterlage benutzt werden.
Vit. neg., Fallbeſchwerden. ang.
Gicht, ſ. Schmerzen,
Gifte, ſ. Vergiftungen.
Gliedſchwamm.
Ant. cr., am Knie.
Chel maj., am Ellenbogen. h.
Clem. recta
Goldaderbeſchwerden, ſ. Hämorrhoidal-
beſchwerden.
Grippe, ſ. Katarrh, Huſten und Fieber.
Grülpſen, ſ. Magenkrankheiten.
Haarmittel, Haarſchwärze, den Haarwuchs
verſtärkende, wie auch Haareausfallen
machende Arzneien.
Abr. prec. a., mit Honig applicirt beim
Glatzkopf ang.
Acon. fer., Augenwimpernausfallen beim
Ausſatz.
Alth., Haarausfallen beim Katarrh.
Ambra gr., Haarausfallen. Innerlich, auch
örtlich mit Pomade ang. ſ. Cannab.
Anac.or, als Haar ſchwärzend. ang.
Arg- fulm., Barthaarausfallen mit Jucken
am Kinne.
Asaf, Glatzkopf.
Aur. nitro-mur., Haareausfallen.
Bar, Kahlköpfigkeit. ang.
Bdell., Haarausfallen. M. 30.
Behen a. & r., als Haarmittel ang.
Bism, als Haare ſchwärzend ang.
Cactus, ſ. Susam. or.
Calotr. gig., ſ. Melia azed.
Cann. sem., als Haar ſtimulirend ang.
Vielleicht gibt das Hanföl mit Ambra
gr., Cantharides 2c. verſetzt, innerlich oder
auch nur äußerlich angewandt, zweck-
mäßige Compoſitionen.
Canth., ſoll den Haarwuchs beſchleunigen.
Gebrannte ſpaniſche Fliegen mit Oel
applic. machen die Haare wachſen. Tohf.
Rp. Medulae bovis Unc. jß.
Cerae citr. Dr. jj.
Ol. rosar. Unc. ß.
Extr. (aquos.) canthar. Gr. XXIV.
Ess. caryoph. ar. gtt. IV.
IIllSCC.
Dieſe Pomade wird als eine der beſten
die den Haarwuchs befördert ang.
Carbo an. (C. c. u.), Barthaareausfallen
mit Kinnjucken.
Cass. fist. pulpa, Barthaareausfallen mit
Hämorrhoiden.
Catechu, ſ. Jugl. nux
Cervi c. u., ſ. Carbo an.
Coc. nuc. ol. applic., als den Haarwuchs
ſtimulirend ang.
Coff ar., den Haarwuchs ſtimulirend.
Der rohe Kaffee wird zerſtoßen entwe-
der mit friſcher Butter geröſtet, durchge-
ſeihet, mit etwas Wachs und wohlrie-
chenden Subſtanzen, als: Ambra, Ge-
würznelkenöl c., als Pomade gebraucht,
oder auch nur mit Waſſer ausgekocht, und
mit dem Decocte die Haare jeden Mor-
gen gewaſchen.
Corvineum (?), indem nämlich die Raben-
galle mit etwas Zucker gemiſcht, täglich
zu Gr. j. eingeſchnupft, das Grauwerden
der Haare verhindern ſoll.
Creos., Haarausfallen.
Crot. t., als Haareſchwärzend. ang.
Cucum. acut., Kopfhaarausfallen.
Cup. sulph. ſ. Jugl. nux.
Ferr., ſ. Papav. rh.
Fic.ind., ang.
Indigofera Anil., ſ. Laws. in.
Jod., als haareſchwärzend ang.
Jugl. nux, Wallnußblüthen /, Pfd., bit-
teres Oel (Senföl) Pfd. j. werden in
einem eiſernen Gefäße drei Wochen lang
in Pferdemiſt vergraben gehalten, täglich
einmal umgerührt, dann durchgeſeihet,
blauer Vitriol Scr. j., Catechu dr. j.
dazu gemiſcht, als Haarſchwärze ang.
Auch aus dem Safte der äußern grünen
Schalen von Wallnüſſen präpariren die
Orientalen verſchiedene haarſchwärzende
Mittel.
Junip. bacc., mit Eſſig appl. beim Glatz-
kopf. ToEaf.
Laws. in., und Indigofera Anil, beide in
Pulverform, von jedem zu 2 Theilen;
Myrthenblätter und Früchte von baum-
artigen Phyllanthus (Phyll. emblica, Lin.)
pulveriſirt, von jedem dieſer beiden zu
1 Theile, werden gemiſcht mit Waſſer zu
einem weichen Brei angemacht, applicirt.
Die Miſchung dieſer 4 Ingredienzien
wird im Oriente als Haare hervorbrin-
gend, den Haarwuchs beſchleunigend, die
grauen Haare ſchwarz färbend, und das
Aufſpringen oder Zerſpalten derſelben ver-
hüthend ang.
Ich ſelbſt habe mir in den frühern
Jahren, ſowohl in Perſien, als auch in
Indien, den Bart mit folgenden Mit-
teln, und zwar auf die Art gefärbt, die
faſt allgemein als die vorzüglichſte aner-
kannt, und bei den Morgenländern, welche
ſo viel auf ſchöne, lange und ſchwarze
Haare halten, gebräuchlich iſt.
Zuvörderſt wird die pulv. Laws. in
mit Waſſer zu einem weichen Brei ange-
macht, der künſtlich dergeſtalt aufgetra-
gen wird, daß ſowohl die obern als auch
die untern Haare gänzlich bis an die
Wurzeln derſelben in den Brei hinein
zu liegen kommen, worauf ſie mit großen
Blättern, oder auch nur mit einer Wachs-
leinwand überdeckt, verbunden, % – 1
Stunde ſtehen gelaſſen, dann abgewaſchen
werden. Hievon bekommen die Haare eine
hochrothe Farbe, die eigentlich der Grund
zu der folgenden Schwärze iſt. Sobald
die Abwaſchung des genannten Breies
geſchehen iſt, wird ein anderer us dem
pulv. Kraute der Indigopflanze mit Waſ
ſer angemacht, auf eben die Art als der
vorhergegangene applicirt, der aber drei
Stunden bleibt, dann ebenfalls abgewa-
ſchen wird; worauf eine ſchöne ſchwarze
Farbe das Reſultat iſt. Durch etwas Oel
oder Pomade auftragen, kann man den
ſo gefärbten Haaren einen Glanz und
Weichheit geben. Das einzige Unange-
nehme, das dieſe Haarſchwärze, die ſo
wohlfeil im Oriente iſt, hat, iſt nur die
Mühe, die damit verbunden iſt, indem
nämlich dieſe Operationen der Breiauf-
bindungen wöchentlich einmal wiederholt
werden müſſen, ſo wie die wachſenden
Haare an ihrer Baſis die natürliche Farbe
268
zeugen. Gewöhnlich geſchehen dieſe Appli-
cationen der färbenden Breie zur Mit-
tagszeit, während man zu Hauſe entwe-
der zur Ruhe oder zur Arbeit ſich begibt.
Trägt man auf einen mit ſolchen Ingre-
dienzien gefärbten Bart eine Auflöſung
von ſalpeterſaurem Silber, ſo bekommt
man eine aſchgraue Farbe, wie ich am
Nabab Dſcheberchan in Cabul erfahren
hatte, und dieſes war ein Ereigniß, das
ihn zum allgemeinen Gelächter machte.
Auch die in Europa gewöhnliche Haar-
ſchwärze aus Silber- oder Bleiglätte,
Seife, Kalk, Stärke u. ſ. w. beſtehend,
iſt den Orientalen nicht unbekannt, jedoch
deshalb nicht gefällig, weil ſie theils der
Geſundheit nachtheilig wirkend, theils auch
die Haare davon ſpröde werden, welches
jedoch, wie ich glaube, durch fette Sub-
ſtanzen, als Oele, Pomaden u. dgl. ver-
hindert werden könnte.
Leporineum (?), indem das Haſenblut bei
verſchiedenen Haarleiden, als: Umſtül-
pung der Augenwimpern, Haareausfallen
und Grauwerden derſelben vor der Zeit
ang.
Lini sem., der gepulverte Leinſamen wird
mit Olivenöl gekocht, als einen langen
Wuchs der Haare hervorbringend ang.
Lyc., Kahlköpfigkeit. ang.
Melia azed., Knoſpen mit alten, dunkel-
grünen Blättern von der Calotr. gig.
gepulvert, gemiſcht, ſieben Tage hindurch
eingegeben, ſoll auch die weißen Haare
ſchwärzen. ang-
Merc. v., 1 Loth Queckſilber wird in die
Mitte eines etwas ausgehöhlten ſauren
Granatapfels hineingethan, mit den her-
ausgenommenen Körnern bedeckt in Teig
eingemacht, 6 Wochen lang an einem
warmen Orte aufgehängt. Einige ſolcher
vräparirten Körner mit Roſenöl ange-
macht, werden ebenfalls als Haare ſchwär-
zend ang.
Nard. , Glatzkopf.
Papav. rhoead. f., mit Eiſenfeile nnd Su-
ſamöl in einem eiſernen Gefäße angeſetzt,
an einem warmen Orte, während täglicher
Umrührungen 3 Wochen lang ſtehen ge-
laſſen, dann filtrirt aufbewahrt. Vor einer
jedesmaligen Application dieſes ſchwär-
zenden Oeles werden die Haare mit dem
Decocte von der oberwähnten Frucht des
Phyll. embl., gewaſchen.
Phosph., Haarausfallen.
Ran. lan. rad., Haarausfallen aus dem
Barte.
Rhat., Kopfhaarausfallen.
Rosmar. , Glaßkopf. ang.
Sennae fol., anhaltender Gebrauch, ſoll
die Schwärze der Haare erhalten. ang-
Serp. ex., zur Aſche verbrannt mit Eſſig
und Butter beim Haarausfallen appl. ang.
Susum. or. sem., in den milchartigen Saft
von der Cactus Tor eingeweicht, getrock-
net, das Oel ausgepreßt, auf ſchwarze
Haare applicirt, ſoll dieſelben grau machen.
Dergleichen amuſirende Geſchichten aus
orientaliſchen Manuſcripten über dieſen
und ähnliche Gegenſtände gibt es eine Un-
zahl, deren Aufzählung jedoch nicht hieher
gehöret.
Talc. n., Haarausfallen beim Ausſatz.
Uvae ursi fol., die Haare ſtärkend und
ſchwärzend. ang.
Hämorrhoidal- und Afterbeſchwerden.
Acac. sem., Hämorrhoiden, blinde.
Acon. Nap., das Hämorrhoidalblut treibend.
Afterſchmerz. h.
Ajouain in friſche Coloquinten eingeweicht, ge-
trocknet, aufbewahrt. Hämorrhoiden, blinde.
Amm. carb., Afteraderknoten.
Ant. cr., Afteraderknoten, kriebelnde, ſtechende.
Ein Zäpfchen mit Antimonium bereitet,
appl. ſoll den Hämorrhoidalfluß h.
Arg. nitri f., 5 – 10 Grane zu 1 Unze
Fett, könnte als Beihilfe in ſolchen Fäl-
len ſchmerzender Goldaderknoten ange-
wandt werden, wo die gewöhnliche Gall-
äpfelſalbe, die auch ich öfters mit Opium
oder Safran verſetzt, angewendet habe,
nichts helfen will. Bei innern Knoten-
entzündungen iſt die Einſpritzung von
10-30 Grauen zu 1 Unze Waſſer ang-
269
Ars., Afterbrennen. Afterſchmerz. h.
Arum col., Hämorrhoidal-Afterknoten.
MA. 60.
Bdell. , ſ. Tabaschir.
Berb. lyc. R es, mit und ohne Tabaschir
in Rettigſaft aufgelöſet und in Pillenform
eingegeben iſt bei Hämorrhoiden ang., ſ.
Tabaschir.
Berb. lyc. Res mit Resch kepur (§ ppt.),
iſt ein indiſches Mittel, das bei Hä-
morrhoidalbeſchwerden in Pillenform in-
nerlich u. mit Butter örtlich gebraucht wird.
Blum. aur., Hämorrhoiden, blutende. g. n.
But. frond. gummi, Hämorrhoiden mit
Bauchſchwergefühl.
Campech. lign. , Hämorrhoidalafterknoten.
Hämorrhoiden Recidiv h.
Cann. ind. fol., Hämorrhoiden, blinde.
MA. 30.
Cann. ind. f. Cashm., Hämorrhoiden, blu-
tende.
Cann. ind. rad. cort, Cashm. Afterſchmerzen.
Capr. fel, ſ. Cup. ac.
Cass. abs. sem., Hämorrhoiden, blutende.
g. M.
Cass. fist. pulpa, Hämorrhoiden, blutende
M–MA.
Cass. lign., MA.
Cass. Tam. fol.
Celastr. pan., Hämorrhoidalfluß. h.
Cich. sem., Hämorrhoiden, blinde.
Cleom.pent. sem., Hämorrhoiden, blutende.
ß-
Coccul., Hämorrhoidalfluß. h.
Colch.aut. (TR. und Verreibung), Hämor-
rhoiden. h. g.
Coloc. pulpa, Hämorrhoiden, blinde.
Coloc. rad., Hämorrhoiden mit ?.
Coloc. succ., ſ. Ajouain.
Commel. nud., Hämorrhoidalknoten, juckende.
Cost. ar., Blut- und Schleimhämorrhoiden.
h. g. M.
Cotyl. lac. . Hämorrhoiden, blutende.
Creos., Hämorrhoiden, blutende, -
Cup.ac., mit Ziegengalle angemacht, appl.
ang.
Cusc. sem., Hämorrhoiden, blutende. h. g.
MA. 60.
Cyc. rev. sem. , Afterbrennen beim Stuhl-
gang. h.
Datisc. cann. rad. cort., Kriebeln am After.
h.
Deals. Fieberwurzel, Hämorrhoiden, blinde.
Dol. prur. faba, Afterſchmerz beim Stuhl-
gang.
Elat., Afterjucken mit Würmern.
Eryng. sal, ang.
Euph. long., After, feinkörniger Ausſchlag
an demſelben.
Evolv., Afterbrennen. h.
Galla, ſ. Arg.
Goss. sem., Schleim- und Bluthämorrhoi-
den. Hämorrhoidal-Afterknoten. M. 30.
Grisl. tom., Hämorrhoiden, blinde. After-
ſchmerzen, hämorrh.
Gund. Zulm sem., Hämorrhoiden, blinde.
Hern. rad. D., Hämorrhoiden mit A.
Hossen Jnssif, Hämorrhoiden mit Afterge-
ſchwüren. Schwären am After.
Kali hydroc. , Knötchen, brennende,
After. h.
Kali sals., Hämorrhoiden, blutende.
Kan kolmird sch, Afterleiden ?.
Laws. in., Afterſchmerz. h.
Lep. sat. hb., Hämorrhoiden,
Afterabſeeß. h. Afterſchmerz. h.
Lep. Taramira sem., Afterentzündung h.
Lepor. (?), indem das Haſenblut Afterju-
cken. h.
Locust., Hämorrhoiden, blutende. MA. 60.
Hämorrhoiden, blinde, in Fluß bringend.
Lyc., Afteraderknoten.
Melandr. tr., Hämorrhoiden, blutende.
Melil. sem., After- und Maſtdarmleiden.
ang.
Melon. cuc. sem., Hämorrhoidalfluß, vor-
übergehenden. h.
Merc. prec. r., ſ. Nard.
Merc. sol. abw. Chel. maj. oder vit. n.»
Hämorrhoiden mit 2.
Myrob. embl. fol., Hämorrhoiden, blutende.
Myrob. embl. fr., Hämorrhoiden mit ent-
zündeten Afterknoten und Maſtdarmvor-
fall.
Myrob. n., Hämorrhoiden mit 2, oder mit
Tripper. Afterbrennen. h.
All
blutende.
270
Nard. abw. Mec. pr. r.,
blutende, mit ?.
Ner. ant, Afterſchmerz. h. g.
Ocim. a., Hämorrhoiden, blutende, mit
Harnruhr. (ſtarke Gaben.) M.
Anmerk. Ein Mittel aus meiner frü-
heren Praxis.
Ox. amm., Hämorrhoidalfluß. h.
Phosph., Afterbrennen.
Pistac. put., Afterbrennen.
Plumb. Zeyl. rad., Hämorrhoiden, blinde.
Afterſchuerz, hämorrh. mit Hartleibigkeit
Plumb.ac., Hämorrhoiden, blutende. Ein-
ſpritzungen ang.
Plumb. met., Afteraderknoten, Herausdrin-
gen derſelben, innerlich und örtlich ang.
Polyg. linifol., Afterſchmerz mit Brennen,
Jucken und Kriebeln.
Raneum (?), in dem die Fröſche bei Hä-
morrhoiden, blutenden und blinden von
orient. Aerzten ang. Dazu verordnen
ſie eine veget. Diät, nebſt Butter und
Milchſpeiſen,
Raph. sem., Afterkriebeln. h.
Raph. succ., ſ. Berb. lyc.
Rheum austr., Hämorrhoidalfluß. h. g.
Rosm., Hämorrhoiden. ang.
Rotl. t., Hämorrhoidalfluß. h. Afterkno-
tenentzündung.
Sabina, Hämorrhoiden, blutende.
Salv. off., Afterjucken mit Würmern.
Scorp., Afterkriebeln mit Madenwürmern.
Senega, Hämorrhoiden, blutende. MA.
. N.
Serp. ex. ol. TR., Afterknötchen, juckendes.
Sisymbr. Irio, Hämorrhoiden, blutende.
M. 40.
Spong. m. u., Afterkriebeln mit Würmer-
abgang.
Stann., Afterbrennen und Stechen.
Staph., Afterſchwären. h.
Stront. n., Afterjucken und Näſſen. M. 30.
Tabaschir mit Bdell. und Berb. lyc.
Res gemiſcht in Pillenform. ang.
Tereb., Afterſchmerz, hämorrhd. h.
Torm., Afterſchmerz beim Stuhlgang. h.
Vit. neg., Afterjucken und Brennen.
Vitri fel, Afterknoten.
Hämorrhoiden,
Warburg's Fiebertropfen. Hämorrhoiden,
blutende.
Xanthox. pip. sem., Blutabgang, vorüber-
gebenden. h.
Zinc., Afterjucken, Brennen, Stechen mit
Wundheitsgefühl.
Zinci sulph., Hämorrhoid., blutende. Hämor-
rhoiden, blinde. h.
Händeflächen, Weiße oder Schwärze der-
ſelben, ſ. Hautkrankheiten.
Hände und Finger ſteif und krampfhaft
einwärts gezogene, ſ. Lähmungen.
Hände und Füße, Schwergefühl, Mit-
tags.
Sisymbr. Irio
Hals-, Lippen-, Mund-, Rachen-, Zäpf-
chen- und Zungenleiden, ſ. auch bei den
Geſchwüren dieſer Theile.
Acac. cort., Halsweh.
Acac. Farn. Harn ub Nepti, Halsent-
zündung. Halsweh. Heiſerkeit.
Acanth. Otengen, Halsweh.
Achyr.asp. sem., Halsgeſchwulſt. ?.
Acon. fer. , Mund- und Halsgeſchwür.
h.g. n.
Acon. Nap., Halsweh. Bräune, häutige.
Mundentzündung. h.
Ajuga Deals., Rachengeſchwüre. Halsweh,
entzündliches. Zungenbläschen mit Ka-
tarrh.
Ajuga dec. , Mund- und Halsgeſchwür.
Zungenſchmerz. h.
Alcana, Mund- und Naſengeſchwür. Zun-
gentrockenheit, Nachts. h.
All. sat., Bräune. Halsweh. Halstrocken-
heit. Zungentrockenheit, Nachts. Mund-
und Halsgeſchwüre mit Schlingbeſchwer-
den. h.
Aloes, Mundtrockenheit. h.
Alth., Mundgeſchwüre, Halsentzündung und
Schlingbeſchwerden. h.
Amar. cr. sem., Mund- und Halstrockenheit.
Ambra gr., Lippengeſchwulſt. Lippentrocken-
heit mit Halsgeſchwüren.
271
Ammon. gummi, Mundentzündung. h.
Stiche in der Zunge. h.
Anac. occ., Mundentzündung. h.
Anac.or., Mundgeſchwüre. h. g. Hals-
trockenheit. Halsweh. h.
Angust., Zungentrockenheit, Nachts.
Ant. t., Mund- und Rachengeſchwüre. h. g.
Araneum, Mundgeſchwüre. Halsweh, ein-
ſeitiges. Mundtrockenheit, Nachts. h.
Arg. fulm., Mund-, Zunge-, Gaumen- und
Halsentzündungen. h. g. Halsbrennen,
Heiſerkeit, katarrh. MA.
Zunge, ſchwärzliche, trockene mit Fieber.
ſ. Carbo veg.
Arg. nitrif, Mundentzündung. h. g.
Zunge - Entzündungsgeſchwulſt , hitzige.
4mal 12.
Armor., Heiſerkeit und Rauheit der Stimme.
Zungengeſchwüre. h. Rachentrockenheit mit
Schlingbeſchwerden. h.
Arn. mont, Lippen, riſſige, aufgeſprungene.
Ars., Lippen, trockene, ſchwärzliche, riſſige.
Zungengeſchwüre und Blattern auf der
Zunge. Zungentrockenheit. Kehlkopfent-
zündung. Halsentzündung. h.
Ars. pot., Halsweh, bei P. h.
Ars. sod., Mundgeſchwüre und Halsweh. h.
Arum camp., Mundtrockenheit und Hals-
entzündung. h.
Arum. coloc., Mundentzündung. h.
Asa f., Heiſerkeit mit Kotzhuſten. Stimme,
veränderte. Halsweh. h.
Asari rad., Mundentzündung.
ſchwüre. h.
Aspar. Haliun sem., Mundgeſchwüre. h.
Zungentrockenheit. h.
Aspar. rac., Mundgeſchwüre. h. g. Hals-
geſchwür. h.
Aur. nitro-mur., Mundgeſchwüre ?.
Balausta, Mund- und Naſengeſchwüre.
Zunge, aufgeſprungene, ſchmerzende.
Bar., Halsweh. h.
Basella r., Rachengeſchwüre. h. g. ?.
Halsgeſchwür. Lipventrockenheit. h.
Bass. lat. fr., Mund- und Halsgeſchwüre.
Zungenaufſpringen. ſchmerzendes.
Bebeerine, Zungenbläschen. h.
Behen r., Schlingbeſchwerden. h.
Mundge-
Belemn., Mund-, Zungen- u. Halsgeſchwüre.
Bell. extr., Halsweh, katarrh. mit Naſen-
leiden, Speichelfluß und Huſten. Mund-
trockenheit. h.
Berb. lyc., Zungentrockenheit. h.
Berthel, Mundentzündung. h.
Bist., Mundgeſchwüre.
Blum. aur. sem., Mund- u. Naſengeſchwüre.
Bol. arm., Halsweh. h., Mit Honig Mund-
geſchwüre. h. g. Zäpfchenentzündung.
Bor., Mundgeſchwüre. h. g. Schwämm-
chen. Zungenaufſpringen. h.
Bov., Halsabſceß, period. Halsgeſchwüre.
Mund- und Halstrockenheit. Mundge-
ſchwüre. h. g. n. Halstrockenheit und
Halsweh. h.
Bryon., Zunge, trockene.
But.fr. gummi, Halsweh. Halstrockenheit.
Lippenaufſpringen. h.
Cacal. Klein., Mundtrockenheit. h.
Cact. Tor succ., Halsgeſchwüre mit Huſten.
Calam. ar., Halsknoten.
Calebr. opp., Zunge-, Rachen- und Hals-
geſchwüre. bei ... h.
Calotr. gig. fol., Halsentzündungen. h. g.
Unterlippe-Entzündungsgeſchwulſt. h.
Calotr. gig. succ., Zungenaufſpringen. h.
Zungenentzündungsgeſchwulſt. h.
Camel. coag., Munddürre mit Magen-
brennen.
Campech. lign., Aufſpringen der Zunge mit
Speichelfluß.
Cannab. ind. Cashm. f., Mundgeſchwüre. 2.
Cannab. ind. Cashm. rad. cort., Heiſerkeit.
Schlingbeſchwerden.
Cannab. ind. elect., Zungengeſchwüre h.,
die Gentiana tilgte.
Cannab. ind. Lah. hb., Halsgeſchwüre und
Halsdürre h.
Cannab. ind. Lah. sem., Halsweh. Mund-,
Zungen- und Halsdürre.
Canth., Halsweh. h. g.
Caps, Lippenbrennen und Aufſpringen der
ſelben. Mundfäule. Mundbläschen, bren-
nend-ſchmerzende.
Caps. sem., Zäpfchen-Herablaſſung. Mund-
geſchwüre und Halsentzündung. h.
272
Carbov., Halsweh mit Speichelfluß, bei
§ krankheit. Heiſerkeit , nach Bräune.
Zungendürre. Zungengeſchwüre. h.
Mit Arg. fulm, abw. Zungendürre.
Cardam. maj., Mund- und Zungenge-
ſchwüre.
Cardam. min., Mund-, Mundwinkel- und
Zungengeſchwüre. h.
Cariss. Car. fol., Mund- und Halsgeſchwüre.
h. g.
Cariss. Car. fr., Mundgeſchwüre mit Zun-
genbläschen.
Carniol. u... Zungengeſchwüre. h.
Cascar., Mundgeſchwüre. h.
Cass. abs. sem., Lippen- und Mundge-
ſchwüre. h.
Cass. fist., bei Halsentzündungen als Gur-
gelwaſſer. Tohf.
Cass.lign., Mundgeſchwüre. Halsgeſchwulſt.
Cass. Tam. fol., Aufſpringen der Zunge.
Lippengeſchwulſt, Mundgeſchwüre, Zun-
genbläschen und Halsweh h.
Catechu, Heiſerkeit mit Schleimanhäufung
im Halſe. Bei Herablaſſung des Zäpf-
chens. ang.
Celastr. pan., Lippen- und Mundgeſchwüre
mit Zungenbläschen. Zungengeſchwüre.
Cepa, Halsgeſchwüre.
Cervi c. a. u., Halswehe h. g. Mund-
und Halsgeſchwüre mit Fieber.
Cetac. ol., Zungendürre, Nachts. h.
Chel. maj., Halsbeſchwerden. Mundge-
ſchwüre. h.
Chen. a., Mnndgeſchwüre. Mund- und
Halsdürre.
Chidra sem., Zungengeſchwüre.
Chin. cort., Mund- und Halsgeſchwüre.
h. g. Halsentzündungen. h.
Churrus, Halsweh. 2. Halstrockenheit.
Halsentzündung. h.
Cich. hb., Zungengeſchwüre. h.
Cich. rad., Halsſchmerz, innerer. Zungen-
und Halsgeſchwüre.
Cic., Schlingbeſchwerden.
Cinn. cort., Heiſerkeit, bei Huſten. h.
Cinn. fl., Halsweh. h..
Citr. Galgal. sem., Halsweh. h.
Cleom. pent. hb., Mund-, Rachen- und
Halsgeſchwüre, faule, ſcorbutiſche und ...
Cleom. pent. sem., Mundentzündung.
Clerod. inf, Halsſchmerz, per. MA. Mund-
dürre, Halsſchmerz und Heiſerkeit. h.
Coccin., Heiſerkeit, zum Huſten. h.
Coccul., Heiſerkeit. h. g. n.
Coc. nux cort.ext. fbr., Halsentzündung.
h. g., Heiſerkeit. h.
Colch. aut., Mundgeſchwüre.
Coloc. pulpa, Mund- und Halstrockenheit.
Mundentzündung. h.
Coloc. rad., Halsſeite- und Bruſtſchmerz.
Kehlkopfſchmerz. h.
Comp. Pokermul, Zungengeſchwüre. h.
Concha fluv., Halsdürre. Halsgeſchwulſt. h.
Con., Heiſerkeit.
Conv. arg., Lippen-, Mund-, Zungen- und
Halsdürre, Entzündungen und Geſchwüre.
Heiſerkeit. 2. Lippendürre. h. g.
Cop. bals., Zungendürre. Halsentzündun-
gen, chron. Mundentzündung. h.
Corch. frut., Halsdürre. Zunge, rauhe. h.
Coriand., Lippengeſchwüre und Heiſerkeit.
h.
Cost. ar, Halsweh. Halsdürre.
Cost. n. Cashm., Rachenjucken und Hals-
dürre. h. -
Cotyl. lac., Halsgeſchwüre. h. g. Mund-
geſchwüre. h.
Creos, Mundgeſchwüre, P., leicht blutende,
übel riechende.
Zungendürre, Nachts.
Hals rauh, kratzend, brennend.
Croc. sat., Lippe aufgeſprungene, ſchrun-
dige. Zäpfchenverlängernng. MA.
Crot. t., Zungengeſchwüre und Gefühllo-
ſigkeit derſelben. h.
Halsgeſchwüre und Heiſerkeit. h.
Crust. Dschinge, Halstrockenheit.
Cucum. acut. Pindituri, Mundgeſchwüre
und Halsweh. h.
Cucum. Mad., Mundgeſchwüre. Lippenge-
ſchwüre und Halsbrennen. h.
Cum. sem., Halsgeſchwüre. h., ſ. Krank-
heiten der Kinder.
Cup. ac., Halszuſchnürung. h.
Cup. am., Munddürre. Mund- und Hals-
entzündung. Mund-, Zungen- und Hals-
geſchwüre. h.
Cup. sulph., Mundgeſchwüre, nach Fieber.
Curc. longa, Mund- und Halsentzünduug.
auch Heiſerkeit. h. g.
Mund- und Halsdürre.
Cusc., Mundentzündung und Mundge-
ſchwüre. h.
Cusc. sem., Halsſchmerz. h. Halsentzün-
dung. Tohf.
Cyc. rev. sem., Halsgeſchwüre. h. g., Mund-
trockenheit.
Cyp. long., Mundgeſchwüre.
Dactyl. nucl., Halstrockenheit mit Fieber.
Datisc. cann. rad. cort., Zungendürre.
MA.–4mal.
Halsentzündung bei P. h. Lippen-Mund-
und Zungengeſchwüre. h.
Datic. cann. sem., Munddürre mit Hals-
bitterkeit, frühe.
Dat. stram. f., Halsweh mit Schlingbe-
ſchwerden. h.
Deals., Fieberwurzel, Lippen- und Mund-
geſchwüre. h.
Deals. Serſamwurzel, Halsweh. Hals-
dürre.
Deals. Torkiwurzel, Durſt mit Zungen-
dürre.
Delph. pauc., Mundgeſchwüre und Hals-
entzündung. h.
Diorit-, Mundgeſchwüre. h. g. Halsent-
zündungen. h. g.
Diosc. sat., Halsbrennen. h.
Dschendalu, Halsweh.
Dulc., Mundentzündung. Heiſerkeit. Zun-
gentrockenheit. Zäpfchenherablaſſung.
* Eben., Halsbrennen. h.
Eleagn.ang., Aufſpringen der Zunge.
Embel. Rib., Halsweh. h.
Embryopt. gl.fr., Mundgeſchwüre. h. g.
Euph. agr. (aff spec.), Lippengeſchwulſt.
Livve- Mund- und Halsgeſchwüre. Hei-
ſerkeit. Halsbrennen. Zungendürre mit
innerm Brennen.
Euph. epith., Aufſpringen der Zunge, 2.
Rachenfiſtel mit Halsgeſchwüren, P.
Euph. long., Mundgeſchwüre und Heiſer-
keit. Muud- und Zungengeſchwüre. h.
Medizin. Theil.
Euph. ten., Mundgeſchwüre. h.
Euph. thym., Halstrockenheit.
Euphras., Mundtrockenheit.
Fabar. , Mundgeſchwüre. Halsweh.
Fici Car. sem., Zungengeſchwüre, ?.
Fic. ind. fol., Halsweh mit Blutauswurf.
Halsentzündung. h.
Foenic. rad., Halsweh mit Schlingbeſchwer-
den. Lippentrockenheit. h.
Frit. cirrh., Mundgeſchwüre.
Fuligo, Mundgeſchwüre. h.
Gagerming, Naſen- Mund- Zungen-
und Halstrockenheit, Nachts.
Galena, Mundwinkelgeſchwüre und
Halsweh. h.
Galla, Mundentzündung.
Gard. dum., Lippen- und Mundgeſchwüre.
Halszuſammenziehung.
Gent. rad., Zungengeſchwüre, ſ. Cann. Hei-
ſerkeit zum Huſten. h.
Geran. prat., Mundwinkelgeſchwüre. h. g.
Halsweh. Mundblaſen. h.
Geum el., Mund- und Halsgeſchwüre. Hals-
trockenheit katarrh. mit Huſten.
Halsweh. g.
Glin. dict., Halsweh.
Gmel. as., Heiſerkeit, 2. Mundgeſchwüre
h.
Goss. sem., Mundentzündung. h.
Gourbuti, Halsgeſchwüre, § ?. Mund-
winkelgeſchwüre, bei ?. h.
Graph., Mundgeſchwüre. h. g.
Grat., Mund- und Zungenentzündungen u.
Geſchwüre derſelben, Verſchleimung im
Halſe. Stiche in der Zunge. h.
Guaj. gummi, Mundentzündung. h.
Guil. Bond... Rachengeſchwüre, 2. Lippen-
Mund-Rachen- Zungen- und Halstro-
ckenheit und Geſchwüre. h.
Harm. Rut. fl., Heiſerkeit und Halsweh. h.
Harm. Rut. hb., Halsentzündung bei
Huſten. h.
Haruntutia, Zungendürre, Nachts. h.
Helict. is., Rachengeſchwüre. h.
Hemid. ind., Mundgeſchwüre. h.
Hibisc. Tr. fol., Lippengeſchwüre.
Hollow. pill. sol., Aufſpringen der Zunge
Zungenbläschen. Halsweh.
18
Hoya vir., Naſe-Lippen- Mund- und Ra-
chengeſchwüre. Halsgeſchwüre. h.
Hyosc. n., Hals, ſchiefer. ang. Schling-
beſchwerden.
Hyosc. sem., Zunge- und Weichgaumen-
geſchwüre. h.
Hyssop. , Mund- und Zungengeſchwüre mit
Speichelfluß.
Jal. mir. rad., Aufſpringen der Zunge. h.
Jal. mir. sem., Rachengeſchwüre, Halsent-
zündung und Heiſerkeit. h.
Jasp. n., Mund- und Halsgeſchwüre.
h. g. P.
Ichtyoc., Halsweh. Naſe- Mund- und
Zungendürre. h.
Indig., Halsentzündungsgeſchwulſt. Hals-
weh und Halsgeſchwulſt mit Schlingbe-
ſchwerden. h.
Jod., Halsgeſchwulſt, äußere. Halsdickwer-
den. Mundentzündung, Zungendürre und
Röthe derſelben. h.
Ipec., Rachengeſchwür. h.
Ipom. caerul., Halsgeſchwüre. h.
Ipom. cusp., Mundentzündung, Mundblu-
ten und Halsbrennen. h.
Ipom. dasysp., Halsweh mit Fieber.
Jugl. nuc. cort., Halsentzündung und Hei-
ſerkeit. h.
Jugl. nuc. put. succ. insp., Aufgeſprun-
genheit und Hitze der Zunge.
Junip. bacc., Munddürre. Halsweh. h.
Just. nas. f., Halsweh. h.
Kaliak an d, Rachengeſchwüre, ſchmer-
zende. -
Kalihydroc., Halsgeſchwüre § P.8mal, 24.
Heiſerkeit. h.
Kali sulph., Halsentzündung. Bräune, häu-
tige. Heiſerkeit. Kehlkopf, Kratzen in
demſelben.
Kankolmir dsch, Zungengeſchwüre.
Laccain gr., Lippengeſchwüre, P. Zungen-
ſpitze-Geſchwürchen. Munddürre. Mund-
entzündung und Stiche in der Zunge. h.
Lact. sem., Heiſerkeit. h.
Lactucar., Halstrockenheit. h.
Lamin. sacch., Mundwinkelgeſchwüre. h. g.,
mit Zahnfleiſchleiden.
Laur. nob.fr., Halsgeſchwür. h.
Lent. sat., bei Halsentzündungen, das Gur-
gelwaſſer. Tohf.
Leon. Royl., Zungenſchmerz.
Lcpid. sat. hb., Mund- und Halsbrennen.
Lepid.sat. rad., Rachengeſchwüre. h. g.
Halsweh. h.
Lepid. sat. sem., Mundgeſchwüre. h.
Lep. sangv., Halstrockenheit. h.
Leuc. ceph., Mundtrockenheit. Mundge-
ſchwüre und Halsweh. h.
Lich. od., Halsgeſchwüre. h. g.
Lim. Laur., Geſchwüre an der Zungen-
ſpitze. h.
Lini sem., Mund- und Halsgeſchwüre. Mit
Honig, Halsentzündung.
Liquir. rad., Mundſchwämmchen. Heiſer-
keit. Halsentzündung.
Lithanthr, Mund-Zungen-Gaumen-Ra-
chen-2c. Geſchwüre. h. g. 4mal 12.
Zungendürre und Rauhheit derſ., Nachts.
Bräune mit äußerer Halsgeſchwulſt. h. g.
% –%–1ſtündige Gaben.
Lupin. a., Halsweh. h.
Lup. Hum., Zungengeſchwüre.
Lyc. hb., Mundgeſchwüre ?. Halsweb.
Heiſerkeit. h.
Lyc. hb. TR., Mundgeſchwüre.
Mac., Aufſpringen der Zunge. -
Magn. carb., Mundausſchlag. Munddürre.
Halsentzündung. Mundentzündung. h.
Magn. mur., Mundgeſchwüre. h.
Major., Heiſerkeit, bei ?. h.
Malva mont., Halsweh mit Huſten.
Malvac. Todri, Halsdürre, Entzündung
und Geſchwüre derſelb. Mundgeſchwüre.
h. g. n. Heiſerkeit. h.
Mamira Cashm., Halsſeitenſchmerz. h.
Mang. carb., Halsentzündung. h.
Manna Tigal, Halsdürre mit Huſten. Auf-
ſpringen und Röthe der Zunge. h.
Marr. a. TR., Halsentzündung. h. g. Hei-
ſerkeit, katarrh. mit Huſten. Mundge-
ſchwüre. h.
Mast., Mundgeſchwüre. h.
Mecc. bals., Halsweh. Halsdürre.
Melandr. tr., ſ. Lähmung des Sprach-
organes.
275
Meliae azed. fol., Mundtrockenheit. h.
Meliae semp. sem., Mundgeſchwüre. ?
Melil. sem., Zungengeſchwüre. Halsbren-
nen. Heiſerkeit. Mundgeſchwüre. h.
Melong. sem., Rachengeſchwüre. Halsent-
zündung. h.
Menisp. gl. Zungentrockenheit.
Menisp. gl. faec., Mund- und Halsge-
ſchwüre. h.
Menth. pip. TR., Mundtrockenheit. Lippen-
und Mundentzündungen, wie auch Gau-
mengeſchwüre und Halsdürre. h.
Merc. fulm., Mundtrockenheit.
Merc. v., Mund- Rachen- und Halsge-
ſchwüre. h. g. Halscntzündungen mit
Speichelfluß.
Methon. glor., Brennen und Zuſammen-
ziehen im Halſe. Zungenbläschen, wie
auch Halsdürre, Nachts. h.
Mim. abst., Mundgeſchwüre. Zungendürre.
Geſchwüre an der Zungenſpitze. h.
Mim. pud. scm., Mundgeſchwüre. Hals-
wehe und Heiſerkeit. h. g. Mundtrocken-
heit.
Mor. Soh. gummi, Lippengeſchwüre und
Halsweh. h.
Mor. Soh. rad., Mund- und Halsgeſchwüre
mit Schlingbeſchwerden. Halsgeſchwüre.
Mor. Soh. sem., Halsweh, Heiſerkeit.
Mori a. fr., Halsgeſchwüre und Dürre des
Halſes mit Schlingbeſchwerden, einem
Gefühle, als ob ſich das Leiden bis in
den Magen hinab erſtreckt. Halsgrüb-
chen, Schmerz in demſelben. h.
Mosch. nux, Aufſpringen der Lippen. Hals-
trockenheit.
Moschus, Bräune, häutige. ang.
Mulg. rap. fol., Mund- u. Halsgeſchwüre.
h. g. n.
Mulg. rap. rad. cort., Blaſen im Munde
nebſt Geſchwüren auf der Zunge. h.
Mumiai, Mund- und Zungendürre, auch
Geſchwüre. h.
Myr. sap., Mundentzündung und Geſchwüre
derſelben. h.
Myrob. Beller, Zungengeſchwüre. h.
Myrob. n., Mundbluten. Mund- u. Mund-
winkelgeſchwüre. h.
Myrt. bacc., Halsentzündung. 12mal.
Halstrockenheit. Hals- nnd Bruſtſchmer-
zen mit Blutauswurf. h.
Nard., Lippengeſchwüre. Mundtrockenheit.
Mund- Zunge- und Halsentzündungen.
Rachengeſchwüre. h.
Natr. m., Aufſpringen der Oberlippe.
Nel. spec. f., Aufſpringen der Lippen
und der Zunge. Heiſerkeit. A. Mund-
und Halsdürre. Zungen- und Hals-
ſchmerz.
Nep. salv. hb., Sprache, leiſe, 2.
Nep. salv. rad., Halstrockenheit. h.
Ner. ant., Mundgeſchwüre und Brennen im
Halſe. h.
Ner. od. rad., Halstrockenheit, Nachts.
Nigell. sat. sem., Mundgeſchwürchen. Hals-
trockenheit mit Zuſchnürung desſelben und
Schlingbeſchwerden.
Nitri ac.. Mundgeſchwüre. ?. Mundge-
ſtank. Halsweh. h.
Numul. Schadenedsch , Lippen- und
Halsgeſchwüre. Mundtrockenheit. Mund-
winkelgeſchwür und Halsdürre. h.
Nycter, Bräune. h.
Nymph. a. f., Mund- und Halstrocken-
heiten.
Nymph. a. sem., Mundgeſchwüre, P. g.
Ocim. a., Halsentzündung. Heiſerkeit.
h.
bei
Ocim. Basil. Cashm., Mundgeſchwüre,
Ocim. sanct. rad., Mundwinkelausſchlag.
Halsbrennen. Zungentrockenheit mit Spei-
chelfluß, Nachts, ſo wie auch Halsſchmerz.
h
Olib. ind., Schlingbeſchwerden mit Hals-
knoten, auch mit Pflockgefühl im Halſe.
Onosm. macr. fl., Mundtrockenheit, ſ. Krank-
heiten der Kinder und die des weiblichen
Geſchlechtes.
Onosm. macr. rad., Halsgeſchwüre.
Op. mur.ac., Lippen- und Mundgeſchwüre.
Zungentrockenheit. h.
Op. nitri ac. mit Magneſia. Halsweh.
Op. pur., Mundtrockenheit. Halsdrüſen-
geſchwulſt mit Schlingbeſchwerden. h.
Op. sulph. sod. Zungenbläschen. h.
.
276
Opop., Brennen im Halſe und Heiſerkeit,
bei Schleimhuſten. h.
Orig. heracl. (aff spec.), Halsweh. h.
Ox. ac., Mundtrockenheit und Geſchwüre
im Munde. Schwämmchen. Halsentzün-
dung. Halsweh. h.
Oxal. corn., Mundwinkel- und Zungenge-
ſchwüre. Halsgeſchwüre. 2.
Persic. nucl., Geſchwüre und Hitzegefühl
in der Zunge. Getrocknete Pfirſiche ſammt
den Kernen zerſtoßen, in Butter geröſtet,
applicirt, tilgt Halsbeſchwerden wie Ent-
zündungen 2c. ang. Afghanenmittel.
Phall. escul., Zungenaufſpringen und Hals-
dürre. h.
Phas. acon., Halstrockenheit. h.
Phas. radiat., Halsgeſchwüre. h.
Phell. aqu. sem., Luftröhrenentzündung.
ang.
Phosph., Bräune, häutige, wie auch bei
andern Arten von Halsentzündungen.ang.
Mit Honig bei Heiſerkeit mit Schleiman-
häufung.
Phosph. sod., Halsentzündung. h.
Phys. flex. sem., Mundentzündung. h. g.
Mund- u. Rachengeſchwüre, nebſt leiſer
Sprache. h.
Phys. Kagnedsch. Halstrockenheit. h.
Pierorrh. kurrooa, Halsweh. Halstrocken-
heit.
Pimberi gummi, Heiſerkeit. h.
Pip. a., Halstrockenheit. h.
Pip. long. Tschivek , Mundgeſchwüre
h. g. Halstrockenheit mit Huſten, Ka-
tarrh. Lippentrockenheit.
Pisc., Brennen, Trockenheit und Geſchwüre
im Halſe.
Pis. sat., Mund- und Halsgeſchwüre ?.
Halstrockenheit.
Plant. maj., Lippen- Mund- und Zungen-
hitze. Mundentzündung, ?.
Plectr. ar, Mundgeſchwüre h. g. Mund-
entzündung. MA. Hals, trockener h.
Plat., Zäpfchenherablaſſung.
Plumbag. Zeyl. rad., Halsentzündung mit
Blutauswurf. Mundgeſchwüre und Hei-
ſerkeit. h.
Plumb. met., Mundgeſchwüre. Halsweh
mit Schlingbeſchwergen und Stimmeun-
terdrückung von 6 Monaten. MA. 30.
Polan., Halsgeſchwulſt.
Polyanth. tub. , Schlingbeſchwerden und
Halsdürre. h.
Polyg. macr., Zungenbläschen. h.
Polyp. Sekour, Halsentzündung h.g.
Prunella v., Zunge, riſſige. h.
Prun. sylv. TR., Lippengeſchwülſte.
Psyll. sem., Rachenentzündung. h. g. Zäpf-
chenherablaſſung.
Pyrethr., Mundgeſchwüre, Halsweh und
Zäpfchenherablaſſung. h.
Quass. TR., Mundgeſchwüre. Halsentzün-
dung. 12mal. Rachengeſchwüre. h.
Ran. lan. fl., Mundgeſchwüre, 2.
Ran. lan. fol., Mundgeſchwüre. Halstrocken-
heit.
Ran. lan. rad... Mundbläschen.
Raph. sat. sem., Mundentzündung. Un-
verdaulichkeit vom Rettig, Heiſerkeit und
Halsgeſchwüre mit Schlingbeſchwerden h.
Rhat., Mund- und Halsentzündung, wie
auch Heiſerkeit und Halsdürre. h.
Rheum. austr., Mundgeſchwüre, h.
Rheum Ri wend -tschi ni, Mundfäule.
Rhod., Rachen, Kratzen darinnen.
Rhus Tox., Hals- und Nackenſtarrheit.
Ricini fol., Mund- u. Halsgeſchwüre h. g.
Halsweh.
Rotl. t., Hals- Geſchwulſt, Trockenheit und
Geſchwüre mit Schling beſchwerden. h.
Rub. Munj., Munddürre und Geſchwüre
in demſelben. h.
Ruku t., Zungenbläschen.
mit Huſten.
Rumex ac., Halsbrennen. h.
Sabad. TR., Halsweh mit Raubeit und
Kratzen in dem Halſe. Halstrockenheit,
bei ?. h.
Sacch., ſ. Krankheiten der Kinder.
Sahans ebed, Rachengeſchwüre. h.
Salic aegypt. fol., Rachenentzündung, ?.
Halstrockenheit, bei Q . h.
Salv.off, Mundgeſchwüre. h. g. Schwämm-
chen. -
Samb. n., Halsentzündungen. ang.
Sandar., Halsgeſchwüre. h.
Halsgeſchwüre
Santal. a., Mundgeſchwüre. h. g.
Santon. sein. TR. Kehlkopfentzündung. h. g.
Sapind. em... Mundgeſchwüre. h.
Sarsap., Zungenbläschen.
Sarsap. extr. Hulse's. Mundgeſchwüre. h. g.
Saxifr. Pesch ant, Lippengeſchwüre. h.
Scamm., Heiſerkeit. h.
Schekakel, Unterlippengeſchwulſt. Hals-
entzündung mit Schling beſchwerden. h.
Scorp., Halsweh, äußeres; der Muskeln.
rheum.-katarrh. Mundwinkelgeſchwüre. h.
Sebest.fr. immat., Halsſchmerz. h.
Sel., Mund- u. Halsgeſchwüre mit Schling-
beſchwerden, ſogar L. h. g. Aufſprin-
gen der Oberlippe. Halskrampf. Hals-
entzündung. Heiſerkeit. h.
Senec. Jacquem., Lippengeſchwulſt.
Senega, Bläschen, brennende, im Mund-
winkel. Mundentzündung. Halsweh. Hals,
Anſammlung zähen Schleimes in dem-
ſelben.
Sep. ossa. Mund- und Zungentrockenheit.
Heiſerkeit mit Bluthuſten.
Sep. succ., Heiſerkeit, P. Kehlkopfleiden,
chron. Halsentzündung. Anlage dazu.
Serp. ex. . Mund- und Rachengeſchwüre. u.
Trockenheit derſelben mit Halsweh h. g.
Hals, zähe Schleimanhäufung in demſ.
Gaumen-Abſceß eröffnend. Zungen-(Ent-
zündung und Geſchwüre derſelben. h.
Ol. Ä., Halsentzündung mit Halsge-
ſchwulſt und Schlingbeſchwerden.
abw. Coloc., Halsbrennen. h.
abw. Sarsap., Heiſerkeit nach Pocken.
Sid. sem... Halsſchmerz mit Fieber. Hals-
entzündung. h.
Silic., Lipvengeſchwüre. h. g.
ſ. Krankheiten der Kinder.
Sisymbr. Irio, Halstrockenheit.
ſchwüre. h.
Smalt, Halsgeſchwüre. h.
Smil. china, Mundfäule, ?. Mundge-
ſchwüre und Halsentzündung h, Das
wurmſtichige Pulver derſelben, Zun-
gengeſchwüre. h.
Sod. sal, Halsgeſchwüre. h. g.
Sol. Jacqu. fr... Mundtrockenheit.
und Stimmrauhheit. h.
Heiſerkeit.
Lippenge-
Hals-
Sol. Jacqu. rad., Halsgeſchwüre. Hals-
brennen.
Sphaeranth. ind., Mundentzündung, wie
auch Mund- und Zungentrockenheit. h.
Spig. anth., Halsweh.
Spong. mar. u. , Luftröhrenentzündung.
Halsweh. Halstrockenheit mit Schling-
beſchwerden und Fieber.
Stann., Kehle, Rauhheit derſelben.
Staph., Halsentzündung und Heiſerkeit h. g.
Mundgeſchwüre. Lippen- Rachen- und
Halsgeſchwüre h. Ueber 1 Drachme iſt
tödtend durch Halsentzündung. ToInf.
Stinc. mar., Zungen- und Rachentrockenheit
mit Mundbitterkeit.
Stocch. ar., Schlingbeſchwerden mit Lun-
genentzündungen. Halsſeitenſchmerz. h.
Stront. n., Mundgeſchwüre. -
Strychn., Mundſchmerz. h.
Strych. f. St. Ign., Mundgeſchwüre. 2.
Mundentzündung und Gaumenweh. h.
Strych. n. vom., Mundtrockenheit.
Hals, Kratzen in demſelben. Mundge-
ſchwüre. h.
Strych. pot., Halsgeſchwüre mit Huſten.
Sulph. ac., Mundentzündung.
Swert. pet. , Halstrockenheit. h.
Talc., Heiſerkeit. h.
Tamar. ser. , Zungendürre. h.
Tarant., Mundtrockenheit.
Tarax. hb., Mund- und Halsgeſchwüre. h.
Tarax. rad., Halsbrennen in demſelben.
Halsweh, Zungenröthe und Aufſpringen
derſelben. h.
Thuja occ.'R., Mundbläschen u. Schwämm-
chen. Mund- und Halsdrüſen-Entzündun-
gen. Heiſerkeit, bei ?. h.
Tigr., Munddürre und Heiſerkeit. h.
Torment., Mund- und Zungengeſchwüre.
Mundtrockenheit. h.
Trapa bisp., Mundtrockenheit und Hals-
entzündung. h. -
Trianth. pent. n. hb., Mundgeſchwüre.
Blaſe auf der Zunge. h.
Trianth. pent. n. rad. , Halsgeſchwüre. h.
Trib. terr., Mundgeſchwüre. h. g. Hals-
entzündung.
Tuber cib., Halsbrennen.
278
Turp., Heiſerkeit. h.
inter. a., Halsſchmerz, ?.
Ultram., Mundentzündung und Heiſerkeit. h.
Umb. Butazeri, Halstrockenheit. h.
Urt. dioic. f., Mundgeſchwüre.
Urt. dioic. rad. cort., Lippen- und Mund-
geſchwüre.
Vanill. TR., Lippentrockenheit. Froſchader-
geſchwulſt. Munddürre. h.
Veratr. a., Hitze der Zunge mit Fieber,
ohne Durſt.
Verbasci Cashm. rad., Halsgeſchwüre.
h. g., Halsbrennen. Halsweh. h.
Verben. Lah. hb., von der Halsſeite bis
ins Ohr Stiche h.
Verben. Lah. sem., Mund- Zunge- und
Hals-Aufſpringen, Rauhheit, Dürre und
Geſchwüre. h., auch bei 2.
Vesp. fav., Halsgeſchwüre, bei ?. h. g.
Vinc. min. fol., Mund- und Rachenge-
ſchwüre. h.
Viola od., Hals- und Bruſtrauhheit, katarrh.
Viola tr., Halstrockenheit. h.
Vit. neg. fol., Mundentzündung mit Spei-
chelfluß. Halsſeitenſchmerz. Halsweh und
Hals-Zuſchnürung h.
Vit. neg. sem., Mundentzünduag. h. g.
Mundbläschen. Halsentzündung und Hei-
ſerkeit. h.
Xanthox. pip. cort., Mundgeſchwüre. h.
Xanthox. pip. sem., Rachengeſchwür, fiſtul.
Heiſerkeit. h.
Zed. Zer., Halsgeſchwüre. h.
Zinc., Mundgeſchwüre.
Zinci iod. amygd., Schlingbeſchwerden mit
Drüſengeſchwulſt.
Zinci sulph., Halsgeſchwüre. h.
Zing. mit Fenchelſamen. Halsweh mit Hu-
ſten, katarrh. -
Zyz. Juj., Halstrockenheit. h.
Zyz. Juj. gummi, Lippengeſchwüre. Mund-
geſchwüre. h.
Zyz. vulg., Rachen- und Halsgeſchwüre.
h. g. 4mal 12.
Harnbeſchwerden, mit einigen Nieren-
u. Blaſenleiden, ſ. auch bei Steinkrankheit.
Abelm.mosc. sem., Harnzwang.
Acac. sem., Harnbrennen. h.
Acac. Farn. Harn ub Nepti, Eiterab-
gang mit dem Harn. h. Blutabgang mit
Harn und Stuhl. h.
Acantn. Otengen, Harn- u. Stuhlzwang
mit Aufblähung.
Achyr. asp. sem., viel und klarer Harn.
Agar. a., vieles Harnen, Nachts. MA.
Ajouain, Harnzwang. Harntreibend.
Tohf.
Alcana, Applicirung auf eine wunde Stelle.
Harnzwang. h.
All. sat., rother Harn.
Alth. fl., viel harnen und Unverdaulichkeit.
Amar. Sol iara, Harnzwang, bei ?. h.
Amm. gummi, Harnzwang. h. g., rother
Harn mit Kreuzſchmerz.
Amygd. am., Harnzwang. Harntreibend.
Amygd. dulc., Harnbrennen mit Zwang.
(Die Mandelmilch).
Anac. or., Harnröthe. Harnabgang, un-
willkürlicher. MA.
Aneth. sowa, Harntreibend. Tohf.
Ant. tart., Harnröthe mit Brennen deſſelb.
und Fieber.
Apii rad., Harn mit Blutabgang.
Apis mellif., Harnverhaltung. Bienen
2–3 Stück, getrocknete, mit etwas Wein
eingegeben. ang.
Araneum, Harn mit Blutabgang.
Argem. mex. sem., Harn, milchweißen. h.
Arg. nitrif., Harn brennender, eiteriger,
wie ein Faden ſich ziehender.
Armor., Blutharnen. h. g. 3ſtündige Gaben.
Ars., ſ. Smil. china, und Vesp. fav.
Ars. pot., Harn-Zwang mit Brennen deſſ. ?.
Ars. sod., Harnen, öfters mit Ohnmachten,
bei Greiſen.
Arum. camp., Harn, brennender. h. g.
12mal.
Arum. coloc., Blutharnen. Harnzwang mit
Harnröthe.
Aspar. Haliun sem., Harnunaufhaltſam-
keit. Harnverhaltung mit Hartleibigkeit.
Asph. Seladschit, Harnabgang, unwill-
kürlicher. Harn, vieler in der Kälte mit
Zwang in der Hitze.
Astetat, Blutabgang mit Harn u. Stuhl.
Harnzwang mit Blutabgang. h.
Aterni, Harnzwang. Bei Beſchwerden vom
Fallen, Blutharn. h.
Aur. nitro-m., Harnverhaltung. Harnbren-
nen mit Tripper. Harnröthe. h.
Aur. nitri salamm., Schmerzen ſtechende
beim Harnen, mit Nachtripper. Harnver-
haltung vom Blaſenſteine. (Es war eine
einzige Gabe, nach Laws. in. gegeben
worden).
Ball. lan., Harntreibend. ang.
Bar. ac. I. sol., viel Harnen bei Greiſen.
Bar. carb., Harndrang beim Blaſenſteine.
Bell., Harnunaufhaltſamkeit. Harnverhal-
tung, krampfhafte. Es wird die örtliche
Application, wie auch Einſpritzungen die-
ſes Mittels ang.
Berthel., Blutharnen, bei A. h.
Bez. an., Harnzwang. 8mal 24.
Bign. ind. sem., Blutabgang mit dem Harn.
h. g.
Bist., Blutharnen. h.
Bomb. hept. gummi, viel Harnen mit Un-
aufhaltſamkeit des Harns.
But.fr. f., Harnverhaltung beim Blaſen-
ſtein. Harntreibend. Tohf.
But.fr. sem., Blut mit dem Harn. h.
Calc. carb., Harnröthe. h. g. Harnzwang.
Calumb. rad., Harn- Brennen und Röthe
mit Zwang. h.
Caloph. inoph., harntreibend. ang.
Camph., Bettpiſſen. Harndrang. h. MA.
Mit Mandeln, Hanfſamen, Opium und
Zucker in Form von Mandelmilch einge-
geben, tilgte eine Harnverhaltung mit
katarrh. Fieber und rheum. Schmerzen.
Dieſe Compoſition kann auch bei Leiden,
die von einer zu großen Gabe von Kan-
thariden herrühren, benützt werden.
Cannab. ind. hb., Harn, milchweißer. Blut-
abgang mit Harn und Stuhl. Der Blaſe
ſchädlich. Tohf.
Cannab. ind. sem., Harnzwang mit acutem
Tripper. Blutharnen. h., ſowohl kleine
Gaben als auch größere in Form einer
Emulſion.
Canth., Nieren- und Blaſenentzündung.
Bettpiſſen, Harn, eiteriger. Blutbarnen.
h. g.
Cap. Ven., Harntreibend. Tohf.
Caps. sem., Harnröthe.
Carbo v., Harnunaufhaltſamkeit.
Card. min., Harnzwang. Harnblutabgang.
4mal. 28.
Carota, harntreibend. Tohf.
Carpobals., harntreibend. Tohf.
Cass. fist. pulpa, Harnzwang h. g. Harn-
röthe mit Hitze.
Cass. lign. cort., Harnnachſickern. Harn-
brennen. h. harntreibend. Tohf.
Cass. Tam. fol., Stiche beim Harnen. h.
Catechu, Harnröthe und Hitze. h.
Cepa, Blaſenkatarrh. ang. Harntreibend.
ang.
Chenop. a. sem., Harn- und Stuhlzwang.
Harnzwang und Harnunanfhaltſamkeit.
Tohf.
Cherayta, Harnverhaltung. Harnzwang.
Harnunaufhaltſamkeit. Harntreibend.
Tohf.
Chin. sulph., Harnbrennen mit Tripper.MA.
Churrus, Harnbrennen mit Zwang. h. g.
Harn, vieler, mit Katarrh.
Cic., Harnunaufhaltſamkeit.
Citri succ., ſ. Natr. m.
Cleom. pent. sem., Harnröthe mit Fieber.
8mal 24.
Coccul., ſ. Krankheiten des weiblichen Ge-
ſchlechtes.
Coff. ar., harntreibend. Tohf.
Colch.aut., Harn, milchweißer. Harn- und
Stuhlzwang mit Steinbeſchwerden.
Coloc. pulpa, Harnen, vieles, mit Hartlei-
bigkeit.
Coloc. rad., den Harn treibend, Nachts.
Commel. nud. fr., Harn, Brennen und
Zwang. h.
Comp. Pokcrmul, Harnbrennen. h. g.
Concha fluv., Harn roth, brennend mit
Zwang.
Conv. arg., Harnabgang, öfterer, vieler,
rother und unwillkürlicher. MA.
Cop. bals., Blaſenentzündung, chron. Ei-
terharnen, durch Ausſchlag tilgend. Harn-
treibend.
Corch. frut., Stiche beim Harnen. Harn-
und Stuhlzwang. h.
Corn. c. u. a., vieles Harnen. h.
Cost. n. Cashm., mit dem Harn brennende
Schmerzen.
Crat. Marm., Harnröthe mit Brennen und
Zwang. . . MA.
Creos., Harnruhr.
Croc. sat., Harntreibend. Tohf.
Crust. Mahi rubian, Harnverhaltung
mit Aufblähung.
Crust. Dschinge, Harn- u. Stuhlzwang
mit Bauchweh und Fieber.
Cucum. ut. sem., Harntreibend. Tohf.
Cucurb. citr., Harntreibend. Tohf.
Cucurb. lag. , Harnröthe. h. Harntrei-
bend. Tonf.
Cucurb. lag. sem., Harnbrennen und Bla-
ſengeſchwür. Tohf.
Cncurbitulas imponere, auf die Innenſeite
der Schenkel, Harnabgang. h.
Cupr. anm., Harnen, öfteres, weniges mit
Hartleibigkeit.
Curc. longa, Harnzwang. h. g. Harn-
und Stuhlzwang.
Cusc. mon., Blutharnen. MA.
Cuse. mon. sem., Harntröpfeln. MA. 30.
Stechen beim Harnen. h. Harntreibend.
- Tollſ.
Cyc. rev. sem... Harnbrennen.
Cyp. long., Harntröpfeln. Harnröthe mit
Hitze.
Dact. nucl., Harnruhr.
Dar., Harnruhr.
Datisc. cann. rad. cort., vieles Harnen.
Datur. stram. f., Harnröthe.
Deals. Fieberwurzel, mit dem Harn Blut-
abgang.
Deals. Serſamwurzel, Harnbrennen. h.
Dig. purp., Harn, rother, mit Bluthuſten.
Diosma cren., bei Hartverhaltung als harn-
treibend. ang., auch bei Blaſenentzün-
dung, chron. ang.
Dol. prur.faba, Harnzwang, mit und ohne
Stein oder Gries. Harnabgang, un-
willkürlicher. Blutharnen. MA. ſ. Krank-
heiten der Kinder.
Drac. sangv., Harnzwang. h. g.
Du dia, Harnzwang. h. g. 2. Bluthar-
l! LU.
Embryopt. glut. sem., Blutabgang beim
Harnen, mit Kreuzſchmerz. Harn, vie-
len h.
Eug. Jambol. cort. succ. 'R., Harnzwang
mit Samenfluß.
Euphorbiac., ſtockender, tropfenweiſer, eite-
riger Harn mit Drang und Zwang.
Euph. agrar. (aff. spec.), Harn- und Stuhl-
zwang. g. ?. Hartzwang. h.
Evolv., Harnröthe. Harnbrennen. h.
Fabar. Harnzwang mit Ruhr. Harn- und
Stuhlzwang, /ſtündig 15.
Fasc. As far e tib, Harnunaufhaltſam-
keit. Harn, ſcharfer, brennender. MA.
Harnzwang und Harnbrennen. h.
Fagon. ar. , Harntreibend. Harnverhal-
tung. Tohf.
Ferri hydroc., Harnbeſchwerden. ang.
Ferri mur. R., Harnruhr. ang. Mit und
ohne Kampfer und Valer. R., nebſt kal-
tem Bad, Bettpiſſen vorzüglich hyſter.
Frauen. Blutharnen.
Foenic. rad., harntreibend. Harnröthe. h.
Foenic. sem., Harnzwang. Tohf.
Foenogr. sen., Harnverhaltung. h.
Fumar., harntreibend.
Galanga, Harnröthe. h. Harnzwang.
Tohf.
Galla, harntreibend.
Gard. dum. , harntreibend. Harnverhal-
tung.
Gent. am. rad... harntreibend.
Goss. sem. , harntreibend. Oefteres, vie-
les und ſchmerzhaftes Harnen.
Granat. ac. rad. cort., harntreibend.
Graph., Blutabgang mit dem Harn. h.
Guil. Bond. , Harn, vieler, brennender
rother und eiteriger.
Gund. Zulm sein. . Harntröpfeln. Harn-
treibend und Blaſenſtärkend. Tohf.
Hedys. Deiter dana, Harnunaufhaltſam-
keit, Nachts.
Helict. isora, Harntreibend. Tohf.
Hemidesm. ind., Blut mit dem Harn. h.
Heracl. div., Harn, gelbfarbiger. Harn-
zwang. h.
2S1
Hermod. am., Harn- und Stuhlverhaltung
mit Kolik.
Hirudo med., bei Harnverhaltung, entzünd-
licher, krampfhafter, wird die Application
von Blutegeln an das Mittelfleiſch ang.
Hord., Harntreibend.
Hyosc. n., Harnzwang.
Hyosc. n. sem., Harnzwang mit Blut- und
Fleiſchpfropfenabgang.
Hyss., Harntreibend.
Jal. conv., Harnnachtröpfeln.
Jasp., freien Harnabgang, bei Tripper. h.
Jatr. curc. sem., Harn, weißrinnenden h.
Blut mit dem Harn. h.
Ichtyoc., Harnverhaltung, von Steinbe-
ſchwerden, "/.ſtündige Gaben.
Inula Hel., Harntreibend. Harnen, öfteres.
Iod., Harnabgang, freien, bei Steinbeſchwer-
den. h.
Ipom. cusp., Harntreibend.
Ipom. dasysp., Harnröthe. Harntreibend.
Iud. lap., ſtechende Schmerzen beim Harnen.
Iugl. nuc. ligni cort., Harnverhaltung. h.
Iunip. bacc., Harntreibend.
Iust. nas., Harnzwang. h.
Kalisals. f., Harn, brennenden h. g. Harn-
zwang. Blutabgang mit dem Harn.
Kali sals. m., Harnunaufhaltſamkeit mit
Hartleibigkeit.
Kali veg. Striktur der Harnröhre. ang.
Lact. sem., Harn- und Stuhlverhaltung
bei Steinleiden. Harnzwang mit Bren-
nen. Harntreibend.
Lamin. sacch., Harnbrennen. MA. 14.
Laur. nob. bacc., Harnbrennen.
Laws. in., ſ. Aur. nitri salamm.
Led. pal., Harnzwang.
Lent. sat, Harnverhaltung. h. ToEaf.
Lepor. Blutabgang, freier, mit dem Harn.
Harnſchmerz. Harnzwang, Nachmittags.
h. ſ. Krankheiten der Kinder.
Lich. od., Harnunaufhaltſamkeit.
öfteres. Harntreibend.
Lim. Laur., Harnzwang.
Lini sem., Harntreibend. Harnzwang.
Lippia nod., Harn- und Stuhlverhaltun-
gen, auch nach Fallen.
Liquir. rad., Harnzwang.
Harnen,
Lithanthr., viel Harnen mit Zwang und
Wundheitsgefühl.
Locust., Harnbrennen mit Zwang. MA.
Harnzwang. Tohf.
Luffa am., Harn- und Stuhlverhaltung
vom Churrus. Extr., Harnzwang.
Lupin. a., Blutabgang mit dem Harn.
Lyc. hb., Blutharnen. Blutrothen Harn. h.
Lyc. sem., Harn, gelbfarbiger mit Drang
und Zwang.
Mac. mit Honig, rother Harn.
Magn. carb., Harn- und Stuhlverhaltun-
gen. Blutharnen. Harnzwang. Harn-
brennen mit gefühlloſen Stellen, mit
Muskatnuß, Harnruhr.
Major., Harntreibend. Oefteres, weniges
Harnen.
Malic.ac., Unvermögen, den Urin zu hal-
ten, bei Greiſen. Die getrockneten ſaue-
ren Aepfel verſchafften Linderung.
Malva, Harntreibend, Harnbrennen und
Blaſengeſchwüre. Tohf.
M. mont., Harnbrennen.
Malvac. Tod ri, Harnbrennen. h. g.
4mal 12.
Mamira Cashm., Blutharnen. h.
Mango nucl. sem., vieler Harn mit Un-
aufhaltſamkeit desſelben.
Marr. a., Harntreibend. Katarrhe, chron.
der Blaſe und der Harnröhre. ang.
Mecc. bals., Harn mit Zwang u. Brennen.
Harntreibend. Tohf.
Meliae azed. fol., Harn, vieler, öfterer, blu-
tiger und ſchmerzender.
Melong. sem., Harnzwang von Kanthari-
den. Harntreibend.
Melon. sem., viel Harnen; öfterer und un-
willkürlicher Harnabgang.
Menisp. gl., Harnbrennen. h. g. Harn-
zwang und Harnröthe. h.
Menisp. hirs., Harnzwang, 2. Brennen
und Stechen beim Harnen.
Merc. v., Harnröthe. Harn, eiteriger.
Mes. ferr., Harn- und Stuhlverhaltungen,
mit Kolik und Aufblähung. 12mal.
Meth. gl., Blut- und gelblich- röthlicher
Harn. Oefteres, brennendes Harnen mit
Zwang.
Min. pud. sem., Harn, molkiger.
Mor. Soh. gummi, Harndrang mit
Zwang.
Mor. Soh. rad., Harn, rother. Harn-
zwang. h.
Mosch. nux mit Magneſia, bei der Harn-
ruhr. ang.
Mumiai, Blaſenſchwäche, und davon her-
rührendes, öfteres Harnen.
Mur. ac., roth harnen. h.
Muris., (?) indem der Mäuſekoth bei Harn-
unaufhaltſamkeit, mit Honig angemacht,
auf die Nabelgegend applicirt. ang.
Myrrh. gummi, Blaſen-, Eiter- und Schleim-
flüſſe. ang:
Myrob. citr., Harnſatz, weißen, in Menge
Myrob. citr. nucl. sem., Harnzwang bei
Steinbeſchwerden.
Myrob. n., Harntreibend.
Myrt. bacc., Harntreibend. Wunden der
Blaſe. Tohf.
Myrt. fol., Harn- und Stuhlverhaltungen.
4mal.
Narc. bulb., Harnen, öfteres.
Nard. Harn , rother und Stechen beim
Harnlaſſen.
Natr. m., trüber Harn, beim Tripper. Salz
mit Limonieſaft und Zucker ſoll Blut
und Schleim aus der Blaſe abtreiben,
ſ. Vergiftung von Kanthariden.
Ner. od. rad. mont., Harnbrennen und Harn-
zwallg.
Nigell. sem., Harntreibend.
Nitri ac., Harn, ſtinkender.
Numul. Schadenedsch, Harnzwang mit
Sternbeſchwerden, auch mit Tripper. Harn-
nachtröpfeln mit Impotenz.
Nycter., Harnverhaltung.
Nymph. a. sem., Blaſenſchmerz. Tohf.
Ocim. a., Harn- und Stuhlzwang mit Bren-
nen an der Eichel. MA. Harnzwang,
bei Stuhlzwang. h. Blutharnen. h.
Jeden Morgen zu 1 Drachme vom ge-
wallungen erfolgten, die ein Aderlaß tilgte.
(Aus meiner früheren Praxis).
Ocim. Bas. sem. Harnzwang. Tohf.
Ocim. sanct. rad., Harnzwang. h.
Ocim. sanct. sem., Harnzwang. h.
Olib. ind. , Harnzwang, bei Tripper.
Onosm. macr. f., vieles Harnen mit Ge-
lenkſchmerzen. Harn, öfterer, rother und
brennender.
Op. pur., Harn- und Stuhlverhaltung.
Harnruhr. Harnzwang mit juckender
Flechte.
Op. sulph. sod., Harnzwang mit Harn-
brennen.
Opop., vieles Harnen. Harnabgang unwill-
kürlicher.
Ovi membrana, Harnruhr. ang.
Par.brava, Blaſenkatarrh. ang.
Pers. fol., Reize in der Blaſe und in den
pulverten Kraute derſelben mit Syrup
angemacht eingenommen, beſeitigte in 2
Wochen eine Harnruhr mit Hämorrhoi-
dalcomplication, worauf fieberiſche Blut-
Harnwegen. ang.
Pers. nucl., Blaſengeſchwüre mit Schmerz
in der Nabelgegend. 12mal. Bluthar-
nen. h.
Petrol., Verengerung der Harnröhre. Harn-
treibend. Harnzwang, bei 2. h. 'R.
Phas. radiat., Harntreibend.
Phosph., Harnruhr.
Phys. flex. sem... Harnverhaltung.
Phys. somn., Harntreibend.
Picrorrh. kurrooa, Harnzwang.
Pini fr. nucl. Harntreibend. Tohf.
Pip. a., Harnbrennen. Harntreibend.
Pip. n., vieles Harnen.
Pist. fr. put., Harnbrennen mit Fieber.
Pis..sat., Harnbrennen.
Pic. liqu. TR., Harn, trüb und roth. MA.
Plant. maj., viel Harnen. Harnzwang. h.
Plant. maj. sem., Harntreibend.
Plumb., Harnruhr.
Podoph. Emodi fr., Blutharnen im Gehen.
Polyanth. tub., Harnbrennen. h. g.
Polyg. linifol., Harnbrennen. h. g., Har-
nen, öfteres.
Polyg. macr., roth harnen. h.
Polyp., Harnzwang, bei ?. h.
Portul. oler. sem. , Harnzwang. Harntrei-
bend. Roth harnen mit Hartleibigkeit.
3mal 21.
283
Prunella v., Harnzwang. h.
Psyll. sem., öfteres, weniges, eiteriges
Harnen.
Puls. TR., Harn rother, eiteriger, blutiger.
Pum. lap., Harn wie Oel, mit Brennen
im Körper. MA.
Pyrethr., vieles Harnen. Harntreibend.
Ran. lan. fol., Blutharnen.
Ran. lan. rad., Harn- und Stuhlverhal-
tungen mit einem Blaſenabſceß.
Rap. brass. dec., Harnzwang. ang.
Rap. br. rad., Harnbrennen.
Raph. sem., vieles Harnen mit Hodenkälte.
Harntreibend.
Rheum, Blaſenſchmerz. Harntreibend.
Rhus Cor. , Blutharnen. Viel Harnen.
Rhus Tox. , Harnbrennen, 2. Harnver-
haltung. Harnröthe mit Fieber. Blut in
Menge durch die Harnröhre abtreibend.
Rotl. t., Harnzwang.
Rub. Munj., den Harn Nachts treibend.
Rum. ac., Harnverhaltung. Harnbrennen,
auch blutrothen Harn. h.
Rum. Bidschbend, Harnzwang. h. g.
Rutha gr., Harntreibend. Harnzwang.
Sago, vieles Harnen.
Sahansebed, ſtechende Schmerzen beim
Harnlaſſen und roth Harnen. h.
Salep (feigenartige), Harnzwang u. Harn-
brennen.
Salv. off., Harn- und Stuhlzwang. h.
Sandar., Harntreibend. Tohf.
Santon. sem., Harn trübe werden im Ste-
hen. Bettpiſſen. ang.
Sapindi em. ligni cort. , vieles Harnen.
Blutharnen mit Fieber.
Sapindi em. nux, Harn- und Stuhlzwang
oder Verhaltungen. Harnzwang, bei
Tripper.
Sap. ind. nuc. cort., Harn, rothen, und
Stiche im Mittelfleiſche. h
Sars., Harnzwang und Harnbrennen. h. ß-
Scamm., Harnzwang. h. g. Harn- und
Stuhlzwang.
Scorp., Harnzwang. h. g., öfteres, blu-
tiges Harnen. Harm, rethen. h.
Sec. c., Blutharnen. Harnverhaltung. Harn-
treibend. ang, der Abſud.
Sel. , rothes Harnen.
Senec. Jacquem. rad. , rothes Harnen.
Senec. Mus., rothes Harnen.
Senn. fol., rothes Harnen.
Sep. succ., rotbes Harnen. Harnzwang. h.
Serp. ex. , Harntreibend.
Ol. TR., Harnzwang mit Hartleibigkeit. M.
Sialikand, Harnbrennen. Harndrang.
Harnzwang mit Fieber.
Sid. fol., rothes Harnen und Hitze. h.
Sinap. , Harntreibend.
Sinap. n. plac. TR., Harnbrennen.
Smil. china, Blutharnen. h. g.
abro. Ars., Harnbrennen mit Eiterabgang.
MA.
Sod. sal, rothes Harnen und Hitze. h.
Sol. Jacqu. fr., Blutharnen.
Sol. Jacqu. rad., Harnbrennen u. Harn-
zwang.
Sol. n., Harn molkig. Harnzwang.
Sphaer. ind., Harnabgang, unwillkürlichen.
h.
Spig. anth. TR., Harn- und Stuhlzwang.
Staph., Harnzwang. Harneiterabgang. h.
Stoech. ar., Harnzwang. h.
Stor. cal. & liqu., Harntreibend.
Stront., Harndrang,
Strych. f. St. Ign., Harnen, öfteres mit
Zwang und Schwergefühl in der Blaſe.
Strych. n. vom., Harnen, gelblich, eiterig,
ſo wie auch öfteres Harnen. h., ſ. Krank-
heiten der Kinder.
Strychn., ſ. Krankheiten der Kinder.
Sulph. Auliasar, Harnabgang, milch-
weißen. h.
Swert. pet., Blaſenabſceß.
Talc. a., Harneiterabgang mit Hartlei-
bigkeit.
Tamar., Harnzwang und Hitze. h.
Tereb. sp., Harnruhr.
Thuja occ., öfteres, eiteriges Harnen. Blut-
harnen und Harnzwang. h.
Trianth. pent. a., vieles Harnen. MA.
Trianth. pent. n., Harnblutabgang.
Trib. terr., Harnbrennen. Harntreibend.
Urt. dioica, Harntreibend.
Uva ursi, Blaſenkatarrh. Harnruhr. Harn-
unaufhaltſamkeit.
284
Val. sylv., Harnbrennen. Harn, häufiger
Abgang.
Vanilla, Harnverhaltung. h.
Verbasci Cashm. rad., Harnzwang mit
Harnblutabgang.
Verben. off. sem. , Harntreibend.
Vesp. mel, Harnnachtröpfeln.
Vesp. fav. abw. Ars., Blutklümpchen mit
dem Harn. h.
Vill. nymph., vieles und öfteres Harnen mit
Brennen im Körper und gefühlloſen Stellen-
Vinc. min. f., Harnen, öfteres. h.
Vinc. min. fol., Harnen, vieles, mit Harn-
zwang. h.
Viola od., Harn Blutabgang und Schmer-
zen, bei Steinbeſchwerden.
Vit. neg., Harnunaufhaltſamkeit. Harnab-
gang, milchweißen. h.
Xanthox. pip. fr., Harnbrennen. ?. Blut-
harnen. h. g., rothes Harnen. h.
Zinc. I. sol., Harnröthe. h.
Zinci iod. amygd., Harnverhaltung, bei P.
h. 4mal 24.
Zinci sulph., Harnröthe. h.
Zing. off., mit Fenchelſamen. Harn, mol-
kigen. h.
Zyz. Juj., Blutharnen und rothes Harnen.
h.
Zyz. vulg., Nieren- und Blaſenſchmerzen.
Harn-uud Blaſenſteine, ſ. Steinkrank-
heiten.
Hartleibigkeit,
keiten.
Hautkrankheiten, chroniſche.
ſ. Stuhlunregelmäßig-
Abelm. sem., Geſichtsknötchen.
geſchwürchen. Venusblüthen.
*) Tropiſche Flechte.
Abrus pr. sem., Hirſenflechte an der Vor-
haut. h. Der weiße Samen mit Suſamöl
angemacht, Abends appl., in der Frühe
abgewaſchen, wird bei der weißen Räude,
ang. Warze, blutende, auf dem Kopf.
Absynth., Krätze. h. g. MA. Tropiſche
Flechte.
Acac. cort., Flechte mit Jucken, Brennen
und Stechen.
Acac. Cabul. f. & fol., Brennen. h.
Acac. sem., Knötchen im Geſichte. M. 7.
Brennen und Stechen. g.
**) Tropiſche Krätze. g. n.
Geſichts-
*) Die tropiſche Flechte (Lichen tropicus), iſt ein in Oſtindien allgemein bekanntes Hautleiden, welchem
im Sommer, mit wenigen Ausnahmen faſt alle in jenem heißen Lande befindlichen Perſonen. Eingeborne
und Fremdlinge, ohne Unterſchied der Hautfarbe, mehr oder weniger ausgeſetzt ſind. Die Krankheit ſelbſt
iſt keine gefährliche, kömmt nur örtlich vor und beſteht in einem röthlichen, feinkörnigen, juckenden, bren-
nenden, wie mit Nadeln ſtechenden Ausſchlag, deſſen Bläschen beim Aufkratzen näſſen. Dieſer Ausſchlag
pflegt am Tage zu wiederholten Malen zurückzutreten, kömmt aber bei der geringſten Veranlaſſung, als
Schwitzen, Erhitzungen u. dgl. ſogleich wieder zum Vorſchein. Die Theile, die davon befallen werden, ſind
vornämlich: die Bruſt, der Nacfen, die Schultern und die Innenſeiten der Arme.
“) Die tropiſche Krätze (Psoriasis tropicus), iſt eine weniger bekannte, ebenfalls in Oſtindien einheimiſche,
aber garſtige, wenn auch nicht lebensgefährliche Krankheit, die in Lahore ſo häufig vorkömmt und von den
Eingebornen für eine Art Ausſatz gehalten wird, wie ſie denn auch in ſo mancher Hinſicht, wenigſtens
ihrer Erſcheinungen haber, eher unter dieſe Gattung von Leiden, als zu den Krätzarten gezählt zu werden
verdient. Sie unterſcheidet ſich aber von jenen Erſtern darinnen, daß ſie weder anſteckend noch erblich iſt,
ſich mehr nur auf das lymphatiſche Haut- und Harnſyſtem beſchränkt, und nicht wie der Ausſatz die Knochen
angreift, noch das Geſicht entſtellt, wie es beim Ausſatz der Fall iſt, wo ein damit Behafteter ſchon aus
der Ferne an ſeinen eigentbümlichen Geſichtszügen als ein Solcher erkannt werden kann.
So weit als meine eigenen Erfahrungen in dieſer Hinſicht reichen, ſind mir in Labore derartige Pa-
tienten, die an der tropiſchen Krätze litten, weit mehr unter dem männlichen als dem weiblichen Geſchlechte
vorgekommen und dieſe waren größtentheils entweder Soldaten, oder armes Bettelvolk, Fakiren, Dorfs-
leute u. dgl. Perſonen, welche den alles verſengenden Sonnenſtrahlen eines indiſchen Sommers, die zur
Erzeugung, Erhaltung und Verſchlimmerung dieſes Leidens weſentlich beitragen, viel mehr ausgeſetzt ſind,
als das weibliche Geſchlecht, die Wohlhabenderen und die Bewohner der Städte.
Die Symptome dieſer Kranfheit, ſo viel ich deren erfahren habe, beſtehen in Brennen, Jucken und
Stechen in der Haut, ferner : Abſchälung des Oberhäutchens, Röthe, Flecken und Flechten, juckende
und ſchmerzende , die öfters verſchwinden, und ſogar beim Anwelen des Windes, wie auch nach dem
Baden wieder herkommen; damit iſt das Anlaufen des Körpers, Magenbeben, rother und brennender
285
Acanth. Otengen, Blutſchwären. h. g.
Achyr.asp. rad... Ausſchlag, feinkörniger.
Achyr. asp. sem., Sommerfleckausſchlag.
per. Fleckausſchläge. h.g. Räude, ſchwarze.
Flechten und Jucken nach Schlangenbiß.,
per. Blaſenausſchlag nach Schlangenbiß.
Hauttrockenheit, Jucken und Schuppen.
Acon. fer., Schwären am Hintern, näſſende.
2.
Acon. Nap. extr., Brennen. ?.
Agar. a., Sommerfleckenkrankheit. M.
Stiche in der Bruſt mit Brennen im
Magen. Blutſchwären. h.
Ajouain, Flechte an der Lippe.
Ajuga Deals, Blutſchwären. h. g.
Ajuga dec., Flechte an den Lippen. h. g.
Brennen und Stechen. Krätze, tropiſche.
Alcanna, Krätze, tropiſche, vollkommen aus-
gebildete. Flechte am Munde.
Allium sat., auf ein Flechtengeſchwür appli-
cirt, verurſachte einen weißen Fleck, wie
weiße Räude. (Lepra mac. a.) ſ. Arg.
nit. f., Ars., Cup., Ran. Stichſchmerz. h.
ſ. Laws. in. und Ruta.
Alth. fl., Kopfgrind.
Ambra gr., Oberhäutchen-Abſchälung und
Riſſe der Haut.
Amman., Blutſchwären. h. g.
Ammon., ſ. Ars. amm.
Amygd. am., bei der Krätze. Das deſtil-
lirte Waſſer der bittern Mandeln zum
Waſchen. Tohf. Geſichtsflecken, die Ap-
plication derſelben ang.
Anac. or. , Kopf- und Geſichtsknötchen,
durch hervorgebrachtes Jucken beſſernd.
MA.30. Kopfſchwäre, juckende. Schwäre,
näſſende. A. Auswüchſe auf der Haut.
Warzen 2c.
Anagallis caer., Krätze, mit ?. Krätze,
tropiſche.
Antimonialia, Frieſeln.
Ant. sulph. n., Blutſchwäre. h. g. Ge-
ſichtsflecken. Jucken an Händen und Fü-
ßen.
Ant. tart., Puſteln, g. n. Ausſchlag, fein-
körnigen mit Schwitzen, bei der Berüh-
rung des Kleides ſtechenden. h. -
Areca cat. nux a., juckende, krätzartige
Ausſchläge.
Areca cat. nux n., Schwären, juckende. ?.
Argem. mex.sem., Knötchenausbruch, allg.
Arg. fulm., Schwärze der Händeteller, wie
auch der Naſe in der Kälte. TRsol. 2tägig.
Narben, weiße, vom Verbrennen. Knöt-
chen und Eiterpuſteln. h.
Arg. nit. f., Geſichtsfarbe, ſchwärzliche.
Schwären, juckende. Brandflecken. Nar-
ben, weiße, vom Hahnenfuß, vermuthlich
auch ſolche vom Arſenik, Knoblauch 2c.
Arist. longa, Krätze.
Arn. TR., Riſſe der Haut. h.
Ars., flechtenartiges, um ſich freſſendes Ge-
ſchwür am Munde. Kopfſchwären. Auf
wunde oder näſſende Stellen applicirt,
hinterließ der Arſenik, ſowie auch der
Knoblauch, Kupfer 2c. weiße Flecken;
ob ihre endermatiſche Anwendung in der-
gleichen Fällen nichts nütze ? ſ. Kali
hydriod. mit Ars., Rhus mit Ars., Sars.
mit Ars., Serp. ex. mit Ars.
Ars. amm., Krätze. %o eines Granes pro
dosi. ang.
Harn, nebſt innerm Brenngefühle verbunden, ſo wie auch Dickwerden der Hautſtellen, an denen man ſich
kratzt. Die Haut iſt trocken, riſſig, ſchrundig und aufgeſprungen, vorzüglich an den Flächen der Hände und
der Ferſen. Die Sonnenſtrahlen ſind ſogar im Winter den an dieſem Uebel Leidenden ſo unerträglich,
daß ſie dabei von Beklemmungen befallen werden. Zu den ſelteneren Fällen gehören auch noch Blaſeu
und Geſchwüre, die ſich hauptſächlich an den Nägeln und Sohlen erzeugen. Ein charakteriſtiſches Symptom
dieſer Krankheit iſt aber, wenn ſie einmal ausgebildet iſt, die Lähmung oder Gefühlloſigkeit gewiſſer Haut-
ſtellen, die überall am Körper vorkommen können, jedoch meiſtentheils an den Armen und Füßen erſcheinen.
Höchſt ſonderbar kömmt es mir vor, daß bis jetzt keiner von den engliſchen Schriftſtellern, die über tropiſche
Krankheiten geſchrieben haben, wenigſtens meinem Wiſſen nach, dieſes letztangeführten Hauptſymptomes
erwähnt hat. Es wird wohl nicht auch dieſe Krankheit, ſo wie jene in der Erzählung meiner Reiſe-
erlebniſſe bereits erwähnte Schlangenliebe nur im Lande der Fünfſtröme vorkommen? was mich auch ver-
anlaßte, eine ausführliche Beſchreibung ſowohl dieſer als auch jener hier mitzutheilen.
286
Ars.pot., Ausſchläge, verſchiedenartige. Ge-
ſichtsknötchen. Schwären, L. Borken-
flechte im Barte, 2. Kopfgrind. g. n.
ſ. Rhus Tox.
Ars. sod., Brennen und Stechen in der
Haut mit Schmerzen 2c.
Arum. camp., Blutſchwären. h. g. Aus-
ſchlag, feinkörnigen, bei P. h.
Asa. f. Geſichtsfarbe, gelblich oder ſchwärz-
lich veränderte. Schwären. h. Kräße.
Tolaf.
Aspar. rac., Brennen in den Füßen.
Aspar. Haliun sem, Körperröthe mit Er-
brechen. MA.
Aspid. fol., Jucken. h.
Aterni, Ausſchläge, feinkörnige, allg. h.
Fleckchen, ſchwarze, juckende. h.
Aur. nit. mur., Flechten, ?.
Auripigm., Puſteln. Flechtengeſchwüre, um
ſich freſſende.
Bar. carb., Brennen und Stechen, Jucken
und Näſſen. Ausſchlag, puſtulöſer, von
der Bruſt aufwärts. Haut, ſüchtige, ſchwer
zuheilende. ang.
Bar. nitr., Krätze, tropiſche: Linderung ver-
ſchaffend.
Bdell, Krätze. g, n. Ausſchläge, feinkör-
nige, wie auch Jucken u. Fleckausſchlag. h.
Behen. a. r., Geſichtsflecken. Jucken. h. g.
Geſichtsausſchlag. h.
Belemn., Ausſchläge, unterdrückte. h.
Bell., Jucken und Körperröthe mit Ver-
ſchlimmerung beim Baden und Windan-
wehen. ſ. Beſchreibung der tropiſchen
Krätze.
Berb. lyc., Jucken. h. Krätze, die Appli-
cation. Tohf.
Bign. ind. sem., Jucken, allg. h.
Bist., Incken, allg., h.
Blum. aur. sem... Hodenflechte, 2. Kräße,
tropiſche. MA.
Bol. arm., Schwären, ſchmerzende, 2
Bor. ven., Oberhäutchenabſchälung.
ſteln. Kopfausſchlag vermrehrend,
Durchfallhemmung. M. 7.
Bov., Haut, riſſige. Geſichtsfarbe, ſtark
wechſelnde. ang.
But. frond. gummi, Jucken.
Pu-
bei
Cacal. Kl. f., Ausſatz.
Cacal. Kl. hb., Ausſchläge, juckende, flech-
tenartige, kräßartige, 2ſche. MA.
Fleckausſchlag. period.
Cal. ar. Flecken, weiße. Tohf.
Calc. carb., Brennen, Stechen und Jucken
am After und an den Hoden, wo eine
Flechte war.
Calc chlor., Krätze. 4
Calebr, opp., Schwären. Flecken, juckende.
Ausſatz.
Calotr. gig. fol., Brennen und Stechen.
Calotr. gig. rad. cort., Hodenjucken mit
Geſchwulſt. Petisjucken. Schwären am
Hinterbacken. Flechte, 2. Ausſatz. MA.
Fleckchen, weißliche. h. ſ. Laws. in.
Calotr. gig. succ., Application auf wunde
Stellen tilgte zwar das Jucken, verur-
ſachte jedoch Blindheit durch das Trüben
und Undurchſichtigwerden der Hornhaut.
Die Einreibungen dieſes Saftes, Stich-
ſchmerz. h. ſ. Laws. in.
Calumb. rad., Stichſchmerz. h.
Camph. abw. Arec. cat. nuc. carbo, Bren-
nen. ?. MA.
Cannab. ind. Cashm, rad. cort., Fußge-
ſchwüre beim Ausſatz.
Canth., Brennen und Stechen. Puſteln,
juckende. Geſichtsflecken. h. g. n. Jucken,
trockenes, und Schuppen. h. Krätze.
Tohf. Gebrannte, mit Oel applicirte
Kanthariden tilgen Flecken und Narben
von Pocken. Tohf. Gebrannt werden
ſie auf geöffnete Warzen und Auswüchſe
eingerieben, wo ſie das Abtrocknen der-
ſelben bewirken. Tohf.
Capp. spin. rad., Puſteln, pockenähnliche.
h. g. bei Puſteln, rothen, juckenden.
Carbo an. (Erin. u), Jucken, allg. h.
Carbo veg., Flecken. . . Schwären. h.
Cardam. maj., Jucken.
Carpes. rac., Knötchen, period. mit allg.
Jucken.
Carpobals., Geſichtsflecken. Tohf.
Cariss. Car. f., Flechten, juckende, ..
Cariss. Car. fol., Oberhautabſchälung.
Flecken, erhabene. h.
Carth. t. sem., Jucken. h.
287
Cascar., Jucken, allg., auch an Augen.
Cass. abs. sem., Flecken, hervorkommende
aufs Baden, ſ. Symptome der tropiſchen
Krätze.
Cass. al., Schwären und Ausſchläge, bren-
nende, juckende, feinkörnige. h. g. MA.
Cass. fist. pulpa, Schwären.
Cass. fist. sem. TR., Ausſatz aller Arten,
ſogar der ſogenannte Elephantenfuß.
(Elephantiasis); wozu natürlicherweiſe
ein mehrere Monate lange anhaltender
Gehrauch derſelben, wenn auch nur 2 bis
3tägige Gaben eingenommen werden
müſſen.
Cass. lign., Schuppen. g.
Cass. Tam. fol., Haut, riſſige, aufgeſprun-
gene. Schwären am Kinn, auch unter der
Naſe. h.
Cass. Tora, Fleckausſchläge, juckende. g.
Cast. , die Application bei Flechten und
Flecken ang.
Caust. lix., Application bei Warzen ang.
Celastr. pan. , Geſichtsblüthen, röthliche,
einſeitig. 4mal 12.
Cera citr., Schwären. Brennen in Händen
und Füßen. MA. ſ. Brennen, inneres.
Cervi c. u. a., der Blutſchwären Aufbruch
befördernd.
Cham. v., ſ. Sars.
Chaulmoogra od.. Knötchen, juckende, näſ-
ſende am männlichen Gliede. h. g. Knöt-
chen, juckende, an andern Theilen. Eiter-
puſteln. h.
Chel. maj., ſ. Brennen, inneres.
Chenop. a. hb., ſ. Brennen, inneres.
Chenop. a. sem., Krätze. Kopfgrind, ſchup-
pigen; auch borkigen, flechtenartigen. h.
Flecken, ſchwarze. Tohf.
Chid ra sem., Riſſe und Aufgeſprungen-
heit der Haut, mit Ausſatz und L.
Chin. cort., ſ. Krankheiten der Kinder.
Chin. sulph., Neſſelausſchlag. h. g. Kopf-
ſchwären und Rothlauf. h.
Chitraca, Jucken. h.
Churrus, Schwärze der Händeteller in der
Kälte. Flechtenfleck. L.
Cich. fol., Hautkrankheiten. ang. Flecken-
ausbruch. h.
Cic., Ausſchlag, flechtenartiger, hinter den
Ohren.
Cinnab., Hirſenflechte an der Eichel. Haut-
ſchwärze. h. Räucherungen mit Zinno-
ber werden beim Jucken am After ang.
Eine Salbe aus Zinnober 1/2 Drach-
men, Kampfer /, Drachme und Schweins-
ſchmalz 1% Unzen, wird bei Flechten
ang.
Cinnam. f., Jucken an den Augen.
Clem. r., Schwären.
Cleom. pent. sem., Flecken, weiße, nach
einem Schlangenbiß.
Clero. , inf, Jucken an der Naſe.
P. Eiterpuſteln. Kräße, g. n.
Coccul., Krätze. Jucken im Ohr. h. Haut-
krankheiten. ang.
Coff ar... Stiche am männlichen Gliede und
After. h. Blaſenausſchlag. Tohf.
Colch. aut., Flecken. Feinkörnigen Aus-
ſchlag. h.
Coloc. fr., Ausſchläge, feinkörnige am Kör-
per. Flecken auf der Bruſt. h.
Coloc. rad., Krätze. h.
Commel. nod., Jucken am After mit Hä-
morrhoiden.
Comp. Zerbabri, Stichſchmerzen. 2.
Con., Ausſchläge, juckende. Schwären. ?.
Conyza anth., Räude, weiße.
Conv. arg., Schwären. h.
Cop. bals., Fleckchen. röthliche. h.
Corch. frut., Ausſatz mit Stichſchmerzen.
Schwären. h.
Coriand., Jucken. h. g. Fleckausſchlag aufs
Waſchen hervorkommenden. g. n. Bla-
ſenausſchlag. h.
Cost. ar., Geſichtsflecken. Tohf.
Cost. n. Cashm., Flecken, weiße.
ausſchlag, erhabener, mit Jucken.
Cotyl. lac., Krätze, tropiſche. Eiterbläs-
chen. h.
Creos., Jucken. h. g. Schwären. Geſichts-
flecken. Gelenkſchmerzen. Brennen und
Stechen. Creoſot % Drachme mit 1
Unze Schweinsfett zur Salbe gemacht,
wird gegen juckende, trockene oder näſ-
ſende Flechten, beſonders im Greiſenalter
vorkommende. ang.
Jucken,
Fleck-
288
Croc. sat., Ausſchlag, wie Flöhbiſſe aus-
ſehender.
Crot. tigl., Ausſchläge, feinkörnige. Q.
Hautriſſe. f. Sinap.
Crust. Dschinge, Riſſe der Haut. Flecken,
ſchwarze. Jucken, allg. mit Brenn- und
Stichſchmerzen. h.
Crust. Mahi rubian , Riſſe der Haut.
MA.
Cucum. acut. Pindituri, Krätze.
Cucum. sat. sal. succ., Jucken an den Ho-
den. h.
Cucum. ut., die Haut rein und glänzend
machend. Tohf.
Cucurb. citrull., Krätze. Tohf.
Cucurb. citrull. sem., Krätze, tropiſche.
Cucurb. lag., Räude, weiße. ang.
Cup. amm., Hirſenflechte, naſſe, auf dem
Kopfe und im Barte.
Cup. met., Flecken mit allg. Jucken. MA.
Jucken. Flecken im Geſichte. Ausſchlag,
frieſelartiger. Die Application auf eine
Wunde hinterließ eine weiße Narbe, ſo
wie All. Ars. etc.
Cup. sulph., Knötchen, juckende, auf den
Schultern. h., beim Jucken an den Ge-
ſchlechtstheilen und am After wird eine
ſchwache Auflöſung desſelben örtlich ang.
ſ. Krankheiten der Kinder.
Curc. longa, Schwären. h. Haut, glän-
zende. h. Tohf., bei der Krätze die Ap-
plication. Tohf. -
Cusc., Ausſchlag, feinkörnigen. h.
Cusc. sem., Fleckausſchlag.
Cycad. rev. sem., ſ. Lähmungen des Haut-
organs.
Cyn. Dub, Flechte an den Hoden.
Cyp. long., Kopfgrind.
Dactyl. nucl., Krätze, tropiſche. Schwären.
h.
Daph. Sunnerkat, Brennen und Stechen.
Datisc. cann. rad. cort., Brennen und Ste-
chen. Geſichtsknötchen mit Halsknoten.
Knötchenausſchlag, allg. bei A. h.
Datisc. cann. sem., Ausſatz. Krätze, tro-
piſche.
Dat. mart., Brennen und Stechen
Dat. stram. f., Blaſenausſchlag. h.
Dat. stram. fol., Händeteller weiß, wie mit
Mehl beſtreut. Auswuchs, fleiſchiger.
Dat. stram. sem., Krätze. ang.
Deals. Fieberwurzel, Flechte , juckende.
Krätze, tropiſche. Ausſchlag, feinkörni-
gen. h.
Deals. Haruntutiaart, Schwären.
Delph. pauc., Jucken, allg. h.
Dig. purp., Kopfſchwären. Jucken, allg.
Dioret., Jucken, trockenes. h. g.
Dol. prur... Ausſchlag, feinkörniger. Jucken,
allg. MA.
Dudia, Neſſelausſchlag, auf dem Rücken.
Brennen und Stechen, herumziehendes.
ſ. Brennen, inneres.
Dulc., Schuppen. Krätze. Hautſtellen, ge-
fühlloſe.
Eleagn. ang, Jucken. g.
Embryopt. glut. fr., ſ. Merc. subl. corr.
Euph. agr. (aff spec.), Krätze, tropiſche.
MA. Ausſchlag, krätzartiger. Flecken-
ausſchlag, Abends. Schuppenflechte, juk-
kende. Geſichtsblüthen, rothe, period.
Jucken. h. g.
Euph. Cashm. Tscu k, Jucken. Aus-
ſchlag. Q.
Euph. epith., Schwären. Flechten. g.
Euph. long... Fleckausſchlag, period. hervor-
kommenden. Ausſchlag, allg., feinkörni-
gen und Schuppen. h. Auf geöffnete
Warzen applicirt ang.
Euph. serr., Augenjucken. h.
Euphr., Jucken, Brennen, Stechen.
Fabar., Krätze, tropiſche.
Fagon. ar. , Hautorgans - Gefühlloſigkeit.
Haut, riſſige, aufgeſprungene. Jucken an
den Hoden. Schwären. juckende, an den
Geſchlechtstheilen. MA. 60. ſ. Läh-
mungen.
Fasc. Asfar e tib, Fleckausſchlag, jucken-
der.
Fic. Car. sem., ſ. Brennen, inneres Haut-
organ, Gefühlloſigkeit desſelben.
Fic. glom., Flechte an der Lippe. h.
Fic. ind, Puſteln und feinkörnigen, juckend
brennenden Ausſchlag. h.
Fil. mas, Blaſen ausſchlag; ſcharfe, äßende
Feuchtigkeit enthaltender.
289
Foenic. rad. , Fleckausſchlag, juckenden.
Frit. cirrh., Jucken. Knötchen. Schwären.
Fumar., Flecken, Ausſätziger.
Fung. ign. Ausſchlag, feinkörnigen, in den
Händeflächen. h.
Gag erming, Eiterbläschen auf dem Kopfe.
Ausſchlag, feinkörniger.
Galena, Jucken an Händen und Füßen.
h. g. Schwären, ſogar 2. h. g. Flecken
im Geſichte bei ?. h. gut ohne Q.
Galla, ſ. Myrobal.
Gard. dum., Räude, weiße. Die Applica-
tion ang. Hautgefühlloſigkeit. g. n.
Geran. prat., Ausſaß. Jucken an den Ho-
den. 2.
Geum el., Brennen und Jucken. Knötchen,
juckende. Schwären. g.
Gmel. as. , Hodenjucken, Nachts.
flechte. Jucken, Rückfall h.
Goss. fulm., Schwären. h.
Goss. scm., Fleckansſchlag mit Fieber. MA.
Eiterpuſteln. Schwären. h. Gefülloſig-
keitsſtellen. g. n.
Gourbuti, Hirſenflechte an den Hoden
und am Mittelfleiſche. Ausſchlag, rothen,
feinkörnigen. h.
Granat. ac. rad. cort., Jucken. h. g. Fleck-
ausſchlag, juckenden, nach Erbrechen.
4mal 12.
Hoden-
Graph., Flechten, juckende.
Grew. as. fr., Jucken und Stechen, bei ?.
h. g. Geſichtsausſchlag. 2. R. Krätze,
tropiſche. ſ. Brennen, inneres.
Grisl. tom., Jucken. 2.
Guil. Bond. Ausſchlag, kritiſchen. h. g.
Flechte, tropiſche, mit leerem Aufſtoßen.
Flecken. Brennen, Jucken und Stechen
in der Haut. h. g. n.
Gund. Zum sem., Fleckausſchlag. Knöt-
chen, juckende.
Gyps. Setseladschit, Knötchen, ſchmer-
zendes, im Backen. h.
Harm. Ruta. Ausſchlag, krätzartigen. h.g.n.
Ausſchlag, feinkörnigen, an den Innen-
ſeiten der Schenkel. h. Fleckausſchlag,
erhabenen, vorübergehenden. h.
Harun tutia, Schwären an den Hoden. h.
Medizin. Theil.
Hedys. Deiter dane, Jucken. ?. MA. .
Flecken, erhabene, chron., 2.
Helict. isora, Mundflechte. 2.
Helleb. a., Ausſatz. Krätze.
Hemid.ind. Ausſchlag, juckenden, ?. h. g.
Hautgefühlloſigkeit. MA. Mit dem Aus-
ſaz. n.
Heracl. div., Fleckausſchlag, juckend. Räude,
weiße. Ausſchlag, juckenden. h.
Hibisc. Trion., Fleckausſchlag. Jucken. g.
Hirudo med. Applicationen 3mal 3tägig
zu 10 Stück, heilten eine naſſe Flechte
am Fuß.
Hollow. pill. sol., Hodenjucken. g.
Hossen Jussif, Schwären am After.
Hoya vir., Jucken, Brennen, Flecken. h.
Hyosc. n. fol., Brennen an den Sohlen
h. g. Puſteln am Kinn. ang.
Jal. conv., Jucken an den Augen. h.
Jal. mir. rad., Brennen und Stechen in der
Haut mit Gelenkſchmerz. h. g. Krätze,
pſoriſche. Schwären u.feinkörnigen, jucken-
den Ausſchlag. h.
Jal. mir. sem., Brennen und Jucken. Pul-
veriſirt mit Waſſer angemacht, auf War-
zen applicirt, ſoll das baldige Abtrocknen
derſelben bewirken.
Jatropha curc., Krätze.
Indig.. Schwären.
Indigof. Anil, Stechen. ?.
Inula Hel., Krätze. Hodenflechte, juckende.
h.
Iod., ſ. Merc.
Ipom. caer., Jucken und Brennen. ?.
Ipom. cusp., Schwären. h.
Ipom. dasysp., Haut, Gefühlloſigkeit der-
ſelben.
Jugl. nuc. ligni
juckende. ?.
Junip. bacc., Ausſchlag, kräßartiger. Jucken,
allg. h.
Just. nas. f., Ausſatz. Krätze, tropiſche.
Flechte, juckende.
Kalibichrom., Fußſchwären. h.
Kali carb., Jucken. Krätze.
Kali hydriod. TR. Flechte, tropiſche. Pu-
ſteln am Kinn. Brennen und Stechen
in der Haut mit Gelenkſchmerz.
19
Hodenflechte,
cort. ,
Kali hydroc., riſſige Lippen. Hodenflechte,
bei ?. h.
Kalisals. hb. foem., Flechte, bei ?. h.
Kali sulph., Blaſenausſchlag. Ausſchlag,
feinkörniger, juckender, wie auch Schwären
mit oder in Folge eines Fiebers. Haut,
ſüchtige, ſchwer zu heilende. Krätze, tro-
piſche g. n. Schrunden an Händen und
Füßen. ang.
Kris, Puſteln, juckende, h.
Lacca in gr., Stiche h.
Lactucar., Knötchenausſchlag, allg. h.
Lamin. sacch., Flechte an der Lippe. Fleck-
ausſchlag, wie auch Schwären auf dem
Kopfe und an der Stirne. h.
Lamium. a., Haut. Gefühlloſigkeit derſelben.
Laws. in., Ausſatz. Kräße, tropiſche.
Schwären. h. Hautkrankheiten, hartnäckige,
die Application. Tohf. So z. B. bei
Flecken applicirt man das mit Waſſer an-
gemachte pulv. Kraut derſelben; nach 1
Stunde wird es abgewaſchen, die Stellen
mit Ricinusöl, oder auch nur mit Mol-
ken eingeſtrichen. Dabei gebrauchen in-
diſche Aerzte zu gleicher Zeit Pillen aus
der Calotropis gig. mit ſchwarzem Pfef-
fer angemacht.
Led. pal, Jucken. h. g. Bartflechte. ?.
Flecken, rothe. Frieſeln. Blüthen.
Leon. Royl., Brennen, Jucken und Ste-
chen. 2.
Lepid. sat. sem... Schwären. h. Geſichts“
flecken. Die Application. Tohf.
Lepor. sangv... Hautſtellen, gefühlloſe. Haut-
riſſe. Ausſchlag, feinkörnigen, um die
Augen herum. h. Geſichtsflecken. Die
Application. Tohf.
Leuc. ceph., Aufſpringen an den Hoden,
bei ?. h.
Lich. odor. , Fleckausſchlag. Fleckchen,
ſchwarze, period. erſcheinende. Geſichts-
knötchen. h.
Linisem., mit Honig. Knötchen, juckende.
h.
Lithanth., Stirnknötchen.
Lupin. a., Ausſchlag, kräßartiger, mit
Flecken. Knötchen, juckende, bei Q. h.
Lup. Hum., Eiterbläschen. Schwären.
Lyc. hb., Flecken. Warzen. Puſteln. g. n.
Flechte, tropiſche. h.
Magn. carb., Ausſchläge, feinkörnige. Flech-
tenfleck, rother. Knötchen. Schwären.
Augenjucken. Trockene Haut mit ſtarkem
Jucken. Brennen. Gefühlloſigkeit, allg.
Magn. mur., Puſteln.
Major. Augenjucken. Geſichtsflecken. Flech-
ten, juckende. Schwären. Schwärze der
Naſenſpitze und Afterjucken. h.
Malvac. To dri, Augenjucken. Hodenflechte.
Mamira Cashm., Ausſchläge, feinkörnige.
Schwären. h.
Mang. carb., Haut, ſüchtige, ſchwer zu hei-
lende.
Mango nucl... Augenjucken. Brennen in
Händen und Füßen. ſ. Brennen, inneres.
Manna Tigal, Schwären. h. g. Kopf-
grind. Jucken und Flechten. h.
Mant. ov. mass., Krätze, tropiſche. g.
Marant. faec., Knötchen und Hautfarbe
auf's Baden, wechſelnde, wie bei der tro-
piſchen Krätze. h.
Mar. Syriac., Haut, trockene. Flecken.
Meconops. Nep., Krätze.
Meidet schob, Brennen in Händen und
Füßen.
Melandr. tr., Ausſaz. Kopfſchwären.
Meliae azed. fol., Ausſchlag, zurückgetre-
tener mit Fieber. Brennen und Stechen
in der Haut und an den Sohlen.
Meliae semp. sem., Kopfgrind. Knötchen.
Krätze. Kopfſchwären. h. Warzen. Toaf.
Menisp. gl., Schwären. Flecken mit Jucken
und Brennen. Ausſatz. g.
Menisp. hirs., Knötchen, allg. mit Fieber.
Menth. pip. TRT., Flechte, L. am Mittel-
fleiſche.
Merc. d., Ausſchlag, allg. kritiſchen. h.
Merc. d., abw. iod., Stichſchmerzen. A.
ſ. Rhus Tox., Sarsap. , Thuja.
Merc. hydroc. limim., Jucken am After.
ang., ſ. Krankheiten des weiblichen Ge-
ſchlechtes.
Merc. nitr. linim.
Merc. prec. r., Flechten, h.
Merc. subl. corr., abw. Embryopt. glut.
fol., Jucken. ?. 4mal 12.
291
Methon. glor., Krätze, tropiſche. Haut, ge-
fühlloſe, mit Ausſatz. g. n.
Mezer. Flecken, ſchwarze, in den Händen. h.
Millefol., Flechten. ?. g. n.
Mimos. pud. sem., Krätze, tropiſche. Schwä-
ren an den Füßen. h.
Moring. Soh. gummi, Jucken und Schwä-
ren. ?. Haut, gefühlloſe, 2.
Moring. Soh. rad., Schwären,
und Riſſe der Haut. h.
Moring. Soh. sem., Knötchen, ſtets neue
hervorkommende.
Moria.fr. n., Ausſchlag, verſchiedenarti-
gen. h. TR. Augenjucken.
Moschat. nux, aufgeſprungene Lippen. Ge-
ſichtsflecken. Tohf.
Mulged. rap. cort. & fol., Knötchenaus-
bruch. h. g. Schwären.
Muris., Flechten und Warzen (?), indem die
Appl. des Mäuſeblutes ang.
Mutella Ant., Jucken. h.
Myrica sap., Geſichtsflecken. Tohf.
Myrob. Beller. Ausſchlag, feinkörnigen, per.
erſcheinenden. h. -
Myrob. citr., Augenjucken. Krätze, tropiſche.
MA. Flechte, tropiſche. h.
Myrob. n., Flecken. Ausſchlag, feinkörniger.
Haut, gefühlloſe. h. g. n.
Mit Galläpfeln und Eſſig angemacht beim
Ausſatz appl. ang.
Myrt. bacc., Ausſchlag. juckender, kräzar-
tiger. MA. Flechte. ?. MA.
Narciss. bulb., Krätze, tropiſche.
Nard., Jucken. Schwären.
Natr. m. Lah., Aufpringen der Lippen.
Schwären am Auge. -
Nelumb.spec. f., Aufſpringen an Lippen.
Flechte. 2.
Nelumb. spec. sem., Warzen an den Fin-
gern, bei ?.
Nep. salviaeſol. hb., Ein ſchmerzender, P.
Fleck am Nacken. Flechte, juckende, näſ-
ſende. Stiche in der Haut.
Nep. salv. rad., Jucken. g., ſ. Brennen,
inneres.
Ner. antid., Kruſtenflechte am Fuße. ?.
Ner. odor. rad. mont., Hodenflechte.
Ner. Oleand. , Haut, gefühlloſe. g. n.
v
Nigell. sat. sem., Krätze, tropiſche mit allg.
Schmerzen. Fleckausbruch. Jucken. h.
Haut, gefühlloſe. g. n.
Nitr., Application mit bitterem Oel gegen
Jucken, wird in Indien ang.
Nitriac., Ausſchlag. Schrunden. Flechten, P.
Stiche.
Numul. Schadenedsch, Flechte an der
Lippe. h.
Nycter., Ohrflechte, ſ. Gehörleiden.
Nymph. a. sem., Flechte, juckende, 2. an
den Hoden. MA. Brennen in den Häu-
den und Füßen.
Ocim. pil., Fleckchen, juckende. h.
Ocim. sanct. rad., Lippenflechte., ſ. Krank-
heiten der Kinder.
Olib. ind., Brennen und Stechen in der
Haut. Schuppen. Ausſchlag, trockenen,
am meiſten am Halſe. h.
Onosm. macr. f., Jucken. h. g., ſ. Krank-
heiten der Kinder und die des weiblichen
Geſchlechtes. Haut, Gefühlloſigkeit derſ.
ſ. M.
Onosm. macr. rad., Krätze, tropiſche. h.g.
Fußgeſchwüre, blutende. h.
Hautgefühlloſigkeit. g. n.
Op. mur.ac., Flechte, juckende am Schen-
kel. Ausſchlag, krätzartigen. h.
Op. pur., Hodenflechte. Krätze.
Mit Oel appl. gegen Jucken ang.
Ox. ac., Schwären. Brennen in den Hän-
den und Füßen.
Ox. corn., Geſichtsflechte. Ohrflechte.
Panic. pil., Haut; Gefühlloſigkeit derſ. h.
Papav. a sem., Kopfſchwären. h.
Papav. cap., der kalte Aufguß im Ueber-
maße getrunken, Brennen und Stechen
in der Haut. h.
Par. brava, Hirſenflechte am männlichen
Gliede, gutartige, nicht ?. Fleckausbruch.
Rauhheit
h.
Pavia, Krätze, tropiſche MA. 80. Jucken
an der Scham. Hirſenflechte, bei ?. h.
Haut. Gefühlloſigkeit derſ. g. n.
Pers. nucl., Ausſchlag mit Jucken und
Kratzen.
Petrol., Jucken, allg. h. g. Brennen, Ju-
cken und Flecken. Krätze. Schrunden.
292
Ausſchlag, röthlicher, feinkörniger, im
Nacken und auf den Schultern.
Haut: Gefühlloſigkeit derſelben.
Haut, ſüchtige, ſchwer zu heilende.
Petros. hb. TT., Flecken, weißliche, auf der
Schulter. h.
Petros. sem., Krätze, tropiſche.
Phall. esc., Sommerkuötchen. Brennen u.
Stechen in der Haut.
Phosph., Ausſchlag, weißer.
Mit Honig, Hirſenflechte allg., näſſende. h.
Gefühlloſigkeit, ... mit Oel. Flechte,
trockne. h.
Phys. flex. sem. , Ausſatz.
Phys. Kagne dsch, Kopfſchwären. h. g.
Ausſchlag, brennenden, juckenden, krätz-
artigen. h.
Picrorrh. kurrooa, Flechte, tropiſche, h. g.
Knötchen in den Augumgebungen mit
Geſchwulſt. Ausſchlag, 2. Schwärchen
am Augdeckel. h.
Pin Deod. sem., Krätze, tropiſche.
Hip a., Schwären. h. g. Haut, Gefühl-
loſigkeit einiger Stellen.
Pip. long. , Fleckausſchlag. h. Haut, ge-
fühlloſe Stellen.
Pip. n., Hirſenflechte am männlichen Gliede
und Schwären. h.
Piscin., Flechten und Flecken. L. Bruſt-
Flecken. h. g.
Pis. sat., Jucken an den Augen.
Plant. maj., Schwären.
Platan. Elephantenfuß. Tohf.
Plat., Krätze, tropiſche. Haut, gefühlloſe
Stellen. g. n. -
Plumb. Zeyl. rad., Jucken. h.
Polan. hb., Jucken, allg.
Polyanth. tub., Knötchenausbruch, allg.,
kritiſchen. h.
Polyg. macr., Puſteln. Eiterbläschen.
Polyp., Rauhheit und Riſſe der Haut.
Polyp. Sekour, Brennen und Stechen
mit Jucken.
Portml. oler., friſche Blätter werden in
Kaſchmir auf den Rotblauf appl. ang.
Portul. oler. sem. Krätze. Tohf.
Prunella v., Ausſchlag, feinkörniger.
Psyll. sem., Hirſenflechte. h. g. Hodenjucken.
Pum. lap . Jucken mit Brenn- und Stich-
ſchmerz. Zahnfleiſchjucken.
Pyrethr., Flechte an der Lippe. Fleckaus-
ſchlag. h.
Quass. T. Schwären. 2.
Ran ac., Blaſen ausſchlag.
Ran. lanug. fol., Flecken.
Ran. lan. rad., Jucken.
Ran. scell., Brennen.
Rapa Brass., Applicat. bei Schwären. ang.
Raph. sat. sem., Jucken, Schuppen und
Schwären. h. g. ſ. Zingib.
Rheum, Ausſchlag, feinkörnigen. h. g.
Krätze, tropiſche. TT. M. Fleckausſchlag,
juckenden. h.
Rhus Cor. sem., Jucken. Mit Tragant-
ſchleim und Roſenwaſſer als Waſchwaſſer
bei der Krätze. Tolf.
Rhus Kakr., Flecken, weiße. MA. 60.
Rhus Tox., Puſteln. Flechte in der Lende.
abw. Ars., Flechte, 2.
abw. Merc. d., Kruſtenflechte im Ge-
ſichte mit Tripper.
abw. Merc. v. Puſteln. Weißliche Fle-
cken auf der Bruſt und auf dem Rücken,
die in der Hitze jucken und näſſen.
Ricini fol., Knötchen und Schwären.
Rotl. t. Haut, gefühlloſe. g. n.
Rubia Munj., Geſichtsflecken und Ausſchlag,
feinkörnigen auf der Stirne. h.
Ruku t. , Ausſchlag. 2.
Rumex ac., Blüthenausſchlag.
Rum. Bidschbend. Ausſchlag, feinkör-
nigen, röthlichen. h.
Ruta gr., mit Knoblauch zerſtoßen und mit
Sauermilch angemacht, im warmen Bad
eingerieben, nach den Umſtänden einige
Male wiederholt, iſt ein konſtantinopoli-
taniſches Hausmittel, das gegen verſchie-
dene hartnäckige und kräzartige Aus-
ſchläge. ang.
Sabina, Hirſenflechte. h.
Sagap , Krätze. g. n. Hirſenflechte. h.
Kopfgrind. Tehf.
Sago, Geſichtsflecken von Kanthariden und
andere. MA.
Sahansebed Geſichtsſchwärchen, ſ. Krank-
heiten der Kinder.
Salix aegypt. f., Kopf- und Geſichts-
knötchen. h.
Salv. off., Jucken, allg. Jucken an der Naſe
und am After, von Würmern. Eiterbläs-
chen an Füßen. h.
Sanspour, Jucken, bei Q. h.
Sapind. em. , Geſichtsblüthen. h.
Sapii ind. sem., Fleckausſchlag. . . Ge-
ſichtsflecken. h.
Sarsap. , Haut ſchrumpfige mit Abmagerung,
Jucken am Ohr. Flecken, Jucken, Nar-
ben u. ſ. w., nach Pocken. Toif.
abw. Ars., Riſſe der Haut. 2.
abw. Cham. v., Knötchen, juckendſte-
chende, abwärts vom Kreuz. Neſſelaus-
ſchlag. Haut, ſüchtige, ſchwer zu hei-
lende.
abw. Merc. d., Ausſchlag, trockener.
ſ. Serp. ex.
Sassafras, ſoll eine weiche, empfindliche Haut
oft frieſelartig roth färben.
Saxifr. Peschant, Rauhheit und Riſſe der
Haut. Hodenflechte. Eiterpuſteln und fie-
beriſche Hitze. h.
Schekakel, Stiche. Geſichtsausſchlag. h.
Scorp., Geſichtsblüthen, Geſichtsflecken und
Schwären. h. Scorpionen große, ſchwarze,
getrocknet, applicirt, werden bei der wei-
ßen Räude in Indien ang-
Sebest. , Brennen und Stechen. h. g.
Schwären. h.
Sec. c., Haut, ſpröde, trockne.
Sedum crass., ſ. Zingib.
Selen., Aufſpringen der Lippen. Flechten-
geſchwüre an den Füßen. Schwären. h.
Senec. Jacquem., Kopf- und Geſichts-
ſchwären, näſſende. -
Senega, Bläschen, brennende, am Mund-
winkel und an der Oberlippe.
Sep. ossa, Geſichtsflecken. Flechtengeſchwür.
Bei Flechten die Applicat. Toif.
Sep. succ., Ausſchläge, chron., verſchieden-
artige. Kopfgrind. Krätze. Milchſchorf.
Flechte, röthliche. Hautfarbe, gelbliche.
Hautſtellen, gefühlloſe. Warzen 2c., ſ.
Sulph.
Serp. ex., Borken. Brennen. Ausſchlag,
flechtenartigen, auch bei Y. h. g. Ob
die Schlangenhäute in dieſen Krankhei-
ten, für ſich allein, oder abwechſelnd MA.
mit Arg. n. f., Arsen., Sarsap. , Smil.
China u. dgl, eingegeben werden, ſcheint
mir übrigens gleich viel zu ſein). Krätze,
tropiſche, mit und ohne Y Complication.
Blaſenausſchlag. Fleckausſchlag. Hirſen-
flechte 2c. h.
Serp. ex. ammon. m. comp., Krätze mit Q.
MA.
Serp. ex. abw. Ars. pot., Kruſtenflechte
im Geſichte. Hautkrankheiten ... aller
Arten, oder ſogenannte Lues sec.
Serp. ex. abw. Sarsap., Jucken mit Som-
merflecken.
Sid. rad., Krätze, tropiſche. Geſichtsflecken.
Sil.. Kräße, tropiſche (I TRsol. 2tägig).
Flecken mit Brenn- und Stichſchmerzen.
h. g. Puſteln, period., die eine vergeht, die
andere kommt hervor. Borken. Jucken, P.
abw. Churrus, Flecken. h.
Sinap. n., Geſichtsflecken.
Sinap. n., cum Crot. t. mixt. appl. Räude,
weiße. ang. -
Sinap. n. plac. TR., Knötchen, brennende.
Sisymbr. Irio, Schwären. Flechte, tro-
piſche. h.
Sisymbr. Soph, Jucken und Brennen in
der Haut.
Smalt., Jucken in den Augen. Jucken, all-
gemeines. 4mal 12.
Smil. china, Krätze. Tohf. ſ. Brennen.
Wurmſtichiges Pulver. Schwären.
Sol. Jacqu. fr., Schwären mit Brenn- und
Stichſchmerz.
Sol. Jacqu. rad., ſ. Brennen, inneres.
Spig. anth. TR., Jucken. Warzen an den
Zehen.
Spºng. u. Neſſelausſchlag. Fleckausſchlag.
Jucken an der Eichel. Stiche. Flechten-
geſchwür am Ohr.
Squilla. Aufſpringen der Haut, Knötchen
und Fleckausſchlag. h.
Stann. mur., bei Eruptionen ang.
Staph., Krätze, tropiſche. Kopfausſchlag.
Frieſel, chron. Schwären am After. h.
Aftergebilde oder Auswüchſe an der Wauge
und am Zahnfleiſche. ang.
Stoech. ar., Schuppen auf dem Kopfe.
Ausſchlag, feinkörniger, chron. am Auge.
MA.
Stront., Flechte am Hintern.
Strychn., Schwären. Flechten g. n.
Strych. f. St. Ign., Knötchen. M. 30.
Flecken mit Brennen und Stechen. h. g.
Strych. n. vom., Geſichtsflecken. h. g. Ge-
ſichtsflecken, die Appl. Toaf Krätze,
tropiſche. Frieſeln. Schwären. h. Haut-
ſtellen, gefühlloſe g. n.
Sulph. ac., Flechte am Kinn.
Sulph. Aulias ar, Krätze, tropiſche. b. g.
Haut, trockene, fleckige.
Sulph. citr., Schuppenhaut, ſchwärzliche,
Sommer- und Winterausſchlag, jucken-
der. Haut, trockene. Schrunden. Auf-
ſpringen der Haut. Krätze g. n.
abw. Sep. succ., Ringflechte.
Syc. Gagervel, Geſichtsausſchlag, kriti-
ſchen, bei Fieber. h.
Swert. pet., Krätze, tropiſche.
Tabac. TR., Kopfgrind, die Applicat. ang.
Tabaschir, Hirſenflechte. h. Krätze
h. g. n.
Talc. a., Eiterpuſteln, P. ſ. Brennen.
Talc. n., Jucken. Flechte, tropiſche, und
Aufſpringen an den Ferſen. h.
Tarax. hb., Jucken, allg. h.
Tarax. rad., Flechten. Jucken. Schwären. g.
Tereb., Frieſel, chron.
Tereb. ol., Fleckausbruch zur Mittagszeit,
oder nach Erbrechen.
Thuj. occ. TR., Schwären. g. Gefühlloſig-
keit der Zehe. Hautfarbe, röthliche. Aus-
ſchlag, kritiſchen oder zurückgetretenen. h.
abw. Merc. d. 4. Bartflechte.
Thuj. or. sem., Gefühlloſigkeit, allg. mit
Zittern.
Thym., Ausſchlag, acuter, juckender.
Tigrin., Ausſchlag, juckender. Schwären,
juckende. Hirſenflechte, mit ?. Krätze,
tropiſche mit Schmerzen.
Trianth. pent. a., Ausſchlag, feinkörniger,
juckender.
Trianth. pent. n. hb., Ausſchlag, juckend-
brennend - näſſenden h. g. Schuppen.
h. g. n.
Trianth. pent. n. rad., Krätze, tropiſche.
Schwären. Prickeln, beißendes. h.
Trich. palm., Jucken aufs Baden.
Tuber. cib., Jucken. h. g.
Turp. conv., Flechte, tropiſche. Schwären. h.
Ultram., Krätze, tropiſche.
Umb. Butazeri, Krätze, tropiſche.
Urina sua propinandum, früh nüchtern
3mal in 3 Tagen, wird in der arabi-
ſchen und indiſchen Medizin noch heuti-
gen Tages bei der Anlage zu Schwären
ang.
Urtic. dioic. f., Krätze mit Flecken.
Uva ursi, Jucken, allg. Hodenjucken.
Vanill. TR., Blaſenausſchlag.
Verbasci Cashm. rad., Jucken. Krätze.
Blaſe an der Zehe mit örtlicher Entzün-
dungsgeſchwulſt.
Verben. off. Lah., ſ. Brennen.
Vesp. fav., Jucken, mit P. h. g.
Vill. nymph., Flechte an den Füßen. Krätze,
tropiſche.
Vinc. min. Lah. f., Schuppen und Auf-
ſpringen an den Händen. h.
Viol. od. conf., Jucken. h. g. Ausſchlag,
krätzartigen. h.
Viol. tric., Flechte, tropiſche. h.
Vit. neg. fol., Ausſchlag, feinkörniger,
juckend-näſſender. Haut, trockene, ſich
abſchälende. Schwären. Händeteller, weiße,
wie mit Mehl beſtreute. Jucken. h. g. n.
Vit. neg. sem., Stirnknötchen. Flechte, A.
Krätze, tropiſche.
Vitri fel, Neſſelausſchlag, juckender, mit
Schwären. MA. Flecken, juckende, aufs
Baden hervorkommende g. n.
Warburg's Fiebertropfen. Jucken und Bren-
nen in der Haut. h. g.
Xanthox. pip. cort., Hodenjucken, 2.
Xanthox. sem., Ausſchlag, feinkörnigen, an
den Händen und Füßen. h.
Zinc., Flechte, tropiſche. Ausſchlag, rother,
juckender.
Zinci sulph., Schwären an Füßen, 2.
Incken. h. g. n.
Zingib. off, abw. Sedum crass. . Flecken,
juckende, bei ... h.
Zingib. rec., Eiterpuſteln auf dem Kopfe. h.
295
Zyz. Juj. fr., Jucken, allg.
Zyz. Juj. gummi, Jucken, Brennen und
Stechen in der Haut. h. g.
Heiſerkeit, ſ. Halsleiden.
Herzleiden, ſ. Gehirn-2c. Leiden.
Hinken, freiwilliges, ſ. Schmerzen.
Hodenentzündung, ſ. Geſchwülſte und
Drüſenleiden.
Hodenleiden, verſchiedene.
Cannab. ind. Cashm. f., Hodenheraufgezo-
genheit.
Iod., Hodenverwelken. h.
Leuc. ceph. spec., Hodenhärte. h.
Linisem., iſt den Hoden ſchädlich. Tolaf.
Melil. sem., Hodenleiden.
Merc., Hoden- und Drüſenleiden.
Opop., greift die Hoden an, und iſt ihnen
ſchädlich, das Corrigens iſt Nußconſerve.
Tohaf.
Plat., Hodenbrennen und Freſſen darinnen.
Raph. sem., Hodenkälte.
Ricini sem., geſchält mit Milch verrieben
applicirt, iſt bei Hodenverhärtung ang.
Sabina, Hodenheraufgezogenheit. h.
Strych. n. vom., Hodenheraufgezogenheit.
Hüftweh, ſ. Schmerzen.
Hühneraugen, ſ. Gewaltthätigkeiten, äuße-
rer, üble Folgen.
Hüpfen u. Fippern, ſ. Fippern u. Hüpfen.
Huſten, ſ. Engbrüſtigkeit 2c.
Hypochondrie, ſ. Trübſinn 2c.
Hyſterie, ſ. Krankheiten des weiblichen Ge-
ſchlechtes.
Impotenz, ſ. Schwäche.
Kacherie und Gelüſte nach allerlei unge-
wöhnlichen Dingen.
Ajuga dec., Gelüſte nach Kalk, Kohlen,
Erde 2c.
Ars. sod.
Belemn., Gelüſte nach Erde 2c.
Bism. mag.
Carniol. u.
Cascar.
Chel. maj.
Chin. cort., auf vorhergegebene Küchen-
ſchelle.
Cich. rad., Gelüſte nach Erde,
Cubeb., Gelüſte nach ungewöhnlichen Din-
gen, als Kreide.
Cyc. revol. sem.
Ferr. sulph., ſ. Kali carb. und Myrobal.
Gagerming.
Heracl. div.
Iod., Gelüſte nach Erde.
Kali carb., mit Eiſenvitriol und Gummi-
arabicum - Schleim in Pillenform wird
von engliſchen Aerzten in der Kachexie
gebraucht.
Kali sulph., Gelüſte nach Thonerde. M.
Lim. Laur.
Melandr. tr.
Mimos. pud. sem.
Myrob. Beller., Myrob. EmbI. aa Unc. j.,
Pip. longi, Pip. n. aa Uncß. Jedes
gepulvert. Mart. alcoh. Unc. IV. wer-
den in einem eiſernen Gefäß mit Sauer-
milch Unc. XVIII. 3 Tage hindurch zer-
rieben, und 5 Gran Pillen daraus ge-
macht. Die Gabe davon iſt jeden Mor-
gen je 2 Stück, worauf Molken getrun-
ken werden; dabei ſollen die Oelſpeiſen
vermieden werden. Dieſes Heilmittels
bediente ſich der ehemalige Hofaſtrolog
in Lahore, Pindet Radakiſchen, der
damit viele Kachektiſche beiderlei Ge-
ſchlechtes, Groß und Klein binnen 6 Wo-
chen geheilt zu haben behauptete.
Myrob., ſ. Vit. neg.
Polyp. Sekour.
Puls.
Rosmar.
Spig. anth.
Vit. neg., junge Sproſſen werden zerſtoßen,
mit Waſſer ausgekocht, durchgeſeiht zur
ſyrupähnlichen Beſchaffenheit abgedampft,
mit gleichen Theilen Honig verſetzt noch
einmal aufgekocht, und durchgeſeiht mit
ſo viel von den beiden oben erwähnten
Myrobalanen (Myrob. Beller. & Embl.)
verſetzt, bis eine gehörige Latwerge daraus
geworden iſt. Dieſe war eine Zeit lang
ein geheimes Mittel eines Fakiren in La-
hore, der viele Kachektiſche hiemit in der
kürzeſten Zeit geheilt haben ſoll. Er ließ
nach der Beſchaffenheit des Patienten
von % bis zu 1 Drachme täglich zwei-
auch dreimal davon einnehmen.
Vitri fel, Gelüſte nach ungewöhnlichen
Dingen, als Kohlen, Erde, Kalk c.
Xanth. fr., Gelüſte nach Erde.
Kahlköpfigkeit, ſ. Haarmittel.
Kältegefühl, Fröſteln und Schauer.
Abr. prec., Fröſteln zum hitzigen Fieber.
h.
Acac. succ., Kälte an den Füßen mit
Brennen im Kopfe.
Anac. or. , Fröſteln, anhaltendes.
Anag. caer., Fröſteln mit nachfolgender
Hitze.
Angel. sem., Froſt bei Fieber.
Arg., Froſt und Schauder.
Arg. nitri fus. , Gefühl der Kälte mit
Durchfall. I. TR.
Arn., Fröſteln. h.
Asplen. radiat. fol., Fröſteln. h.
Bar. carb., Fröſteln. h.
Bov., Fröſteln.
But. frond. gummi, Fröſteln. h.
Cannab. ind., Fröſteln mit Durſt.
Cannab. ind. Cashm. rad., Kälte, in ein-
zelnen Theilen, per. Leiden.
Chel. maj., Fröſteln in der Frühe, mit
innerer Hitze.
Chin. sulph., Fröſteln.
Cich. sem., Fröſteln.
Cleom. pent. hb., Fröſteln.
Clerod. inf., Fröſteln mit Magenhüpfen.
Cost. ar., Fröſteln.
Creos., Fröſteln mit Gähnen und Schläfrig-
keit.
Cucum. acut. sem., Fröſteln. h. g.
Curcul. orch. , Fröſteln bei geringe Kälte,
Gefühl von Hitze bei geringer Wärme.
Cuscuta, Froſt mit Fieber.
Daron. , Gefühl von Kälte einer kleinen
Stelle auf dem Backen.
Gard. dum., Fröſteln in der Frühe mit
Schwitzen bei leichter Bedeckung.
Gent. rad., Kälte der Hände und Füße mit
Geſchwulſt.
Guil. Bond. , Froſt mit Fieber.
Ichtyoc. , Fröſteln mit Kopfſchmerz 2c.
Indigof. Anil, Fröſteln bei geringem Wind-
anwehen.
Lacca in gr., Fröſteln und Gefühl von
Kälte bei viel Schwitzen.
Lithanthr., Froſt mit Wechſelfieber.
Lupin. a., Fröſteln. h.
Macis, Fröſteln. -
Mango sem., Fröſteln des Nachts, und
Brennen des Tags. h.
Op. sulph. sodae, Fröſteln.
Ox.ac., Froſt und Kälte, bei apoplektiſchem
Habitus.
Pip. Betel fol., Fröſteln.
Santon. sem. 'R., Schauer mit Gähnen,
bei Fieber.
Sarcoc. , Fröſteln und Durſt. h.
Sep. succ., Fröſteln mit Fieber.
Spig. anth., Fröſteln.
Tabac., Kälte des Körpers mit Zähne-
klappern.
Thym. v., Fröſteln bei Fieber. Die kalten
Füße warm machend.
Umb. Butazeri, Fröſteln.
Urt. dioic. rad. cort., erwärmte den Pa-
tienten.
Valer. sylv., Fröſteln und Zittern bei in-
nerer Hitze.
Vit. neg. , Kälte in den Fingern u. Zeben,
beim Baden und Windanwehen.
Zingib. off., Fröſteln.
Katalepſie. ſ. Krämpfe 2c.
Katarakte, ſ. Augenkrankheiten.
Katarrh, Schnupfen, Grippe 2c.
Acac. Farn. Harn ub Nepti, Schnupfen.
Alth. f., Katarrh bei Opiumeſſern.
Alth. rad., Naſen- und Lungenkatarrhe.
Anac. or., ſ. Pip. long.
Ars., Schleimkatarrh. Grippe., ſ: Dulc.
Arum coloc., Katarrh, mit und ohne Fie-
ber. Flüße aus Augen und Naſe.
Aurant. dulc. flav., Schnupfen mit Un-
verdaulichkeit.
297
Avell. nux, eine löcherige, wurmſtichige,
Haſelnuß wird vermittelſt einer Nadel
ihres Inhaltes entlert, etwas Queckſil-
ber hinein gethan, das Loch verſiegelt,
in ein Stückchen Tuch eingenäht, an einer
Schnur befeſtigt, als Amulet auf bloßem
Leibe getragen, nach 6 Wochen entfernt.
und der habituelle Katarrh wird nicht mehr
erſcheinen.“ ſagt man in Konſtantinopel.
Balausta, Schnupfen.
Baln., das kalte Bad wird gegen katarrh.
Beſchwerden ebenfalls ang.
Bar., Katarrhe, chron.
Bist., Schleimkatarrhe. Schnupfen.
Bomb. hept. gummi, Katarrh. h.
Camp. lign.. Schnupfen.
Camph., Grippe.
Cass. Tora, Schnupfen mit Nieſen und
Kopfweh.
Cataract., Katarrh mit nebligem Sehen.
M. 80.
Cetac. ol., Katarrh. h. g., die aus dieſem
Oele mit Laugenſalz bereitete Seife, bei
Schnupfen und Lungenkatarrh, chron.
Chenop. a. sem., Schmerz der Schläfe u.
Augen, katarrh.
Con. extr., Katarrh, chron. eines Opium-
eſſers. MA. 60.
Cop. bals... Katarrh, chron.
Creos., Katarrh, chron. Schnupfen mit
Nieſen. Grippe.
Croc. sat., Schleimkatarrh.
Cubeba, Schnupfen, chron.
Curc. longa, Katarrh mit Wadenſchmerzen.
Cupr. nux. Schnupfen mit Migraine.
Datisc. cannab. sem., Schnupfen.
Dat. stram., ſ. Pip. long.
Delph. pauc. , Schnupfen, Katarrh. h.
Drac. sangu.
Dulc., Grippe.
abw. Ars., Rotzkrankheit der Pferde.
MA.
Eug. Jambol., Katarrhe.
Eug. Jambol. cort. succ. TT. Schleimka-
tarrh mit rheum. Schmerzen.
Euph. gummi, Katarrh mit Bruſtſchmerzen.
Euph. thym., Schleimkatarrh.
Euphr., Schleimkatarrh.
Evolv. , Schnupfen.
Fabar., Schleimkatarrh.
Gard. dum., Schnupfen.
Glin. dict., Katarrh. h. g.
Harm. Ruta, Schnupfen mit Augentriefen.
Heracl. div., Schleimkatarrhe.
Hollow. pfli. sol... Schleimkatarrh.
Hyosc. n. extr., ſ. Plumb. ac.
Hyosc. n. fol., Katarrh mit Hämorrhoiden.
Jasm. f., Schleinkatarrh.
Jatropha curc., Schnupfen mit Nieſen.
Indig. , Katarrh und Schnupfen.
Kino gummi, Augentriefen, katarrh. h.
Lam. sacch., Bruſtkatarrh. h.
Lent. sat., Bruſtkatarrh.
Linisem., Katarrh mit Fieber und rheum.
Schmerzen. Grippe. ang.
Magn. carb., Augenleiden und Zahnſchmerz,
katarrh.
Magnet. lap., Katarrh.
Malvac. To dri, Schnupfen mit Halstro-
ckenheit.
Manna Hed. Alh., Schnupfen. h.
Marr. a. 'R., Schnupfen mit Blaſenkatarrh.
Mast., Katarrhe.
Meliae semp. sem., Schleimkatarrh.
Merc. subl. corr. , ſ. Tabaschir.
Mimos. pud. sil., Schleimkatarrh.
Myrob. compositio, Trifel Zemani genannt,
wird von den Hakims gegen habituelle
Katarrhe ang.
Myrt. bacc., Huſten, katarrh. Augen- und
Naſenkatarrhe. h.
Natr. sulph., Schnupfen mit Nieſen.
Nel. spec., Schleimkatarrh.
Ner. ant., Bruſtkatarrh.
Nigell. sat. sem., Bruſtkatarrh.
Nitri ac., Schnupfen.
Nycter., Schnupfen.
Ocim. a., Bruſtkatarrh. 4mal 28.
Ocim. sanct. rad. , Schnupfen.
mit Schleim- und Eiterauswurf.
Onosm. macr. f. & rad.. Katarrhe. h. g. n.
Op. pur., Katarrhe, chron.
Oryza r., Huſten, katarrh. mit Naſenver-
ſtopfung.
Ox. ac.
Petrol., Katarrhe.
Katarrh
»
298
Phall. escul., Schnupfen. h.
Phas. radiat., Katarrh.
Phell. aqu. sem., Katarrbe, chron. ang.
Phosph., Grippe. "
Phys. flex. sem., Katarrh. h.
Pip. a., Schleimkatarrh.
Pip. long., Schnupfen und Katarrhe h. g.
Pillen aus Anacard.or., sem. dat. stram.
und Piper long. vertrieben einen chron.
Katarrh, womit Kopfweh, Nebelſehen und
Engbrüſtigkeit verbunden waren.
Piscin., Katarrh, chron. Schnupfen. h.
Pic. liqu. TR., Kopfſchwere, katarrhale.
Plumbi ac. mit extr. hyosc. n., hat mir
in meiner früheren Praxis in einigen
Fällen chron. Lungenkatarrhe gute Dienſte
geleiſtet.
Pyrethr, Schleimkatarrhe.
Ranunculac., Bruſtkatarrhe.
Rhus Cor., Katarrh. h.
Ricini fol., Nieſen, Schnupfen u. Katarrh.
h.
Squilla, Schnupfen.
Staph., Schnupfen.
Stoech. ar., Bruſtkatarrh.
Strychn., Grippe.
Strych. f. St. Ign., Schnupfen.
Strych. n. vom., Schnupfen. Grippe.
Sulph., Schnupfen mit Nieſen.
Tabaschir, mit sem. hyosc. n., Merc. subl.
corr. und Sarsap. in Pillenform einge-
geben, vertrieb einen chron. Katarrh, der
ein Familienübel, und womit Schmerzen
in den Schläfen und Schwergehör ver-
bunden waren.
Tarax., Kopfſchmerzen, katarrhale, mit Na-
ſenfluß. M. 30.
Thuja, Schnupfen mit Kopfweh.
Thym. v., Katarrhe, alte und neue.
Ultram., Schnupfen mit katarrh. Drüſen-
entzündungsgeſchwülſten. h.
Urt. dioic. f., Zahnſchmerzen, katarrh.
Urt. dioic. rad. cort., Katarrh mit rheum.
Schmerzen.
Uva ursi, Katarrh mit dem Opiumgenuß.
Vanill. TR., Katarrhe.
Viol. od... Schnupfen. h. g.
Xanth. cort., Schnupfen h. g. Schleim-
„katarrh und Migraine, katarrh.
Zed. Zer., Augenleiden, katarrh.
Zingib. off, Schleimkrankheiten. Rotz. h.
Zyz. Juj., Katarrh.
Rotl. t., Schnupfen und Kopfweh. h.
Rub. Munj., Katarrh u. Schnupfen. g. n.
Ruku t., Katarrh. h. g.
Sagap., Katarrh.
Sago, Schnupfen. h.
Salv. off., Grippe.
Santon. sem., Schnupfen mit Kopfweh.
Sapind. em. ligni cort., Schnupfen.
Sapind. em. nucl. u., beim Schnupfen, als
Nieſemittel. ang.
Sarcoc., Augenleiden, katarrhales.
Sarsap., Schnupfen, ſ. Tabaschir.
Saxifr. Peschant, Schleimkatarrh. Schnu-
pfen. h. g.
Schekakel, Schnupfen und Katarrhe.
h. g.
Sel., Schnupfen. h. g.
Senec. Mus., Schnupfen. h. g. bei Kopf-
und Augenleiden, katarrhaliſchem.
Senega, Schleimkatarrhe.
Sep. succ., Schnupfen.
Serp. exuv., Katarrh. h. g.
Sil., Schnupfen.
Spig. anth. TR., Katarrh. h. g. Schnupfen
mit Kopfweh.
Spong. u., Bruſtkatarrh.
Knochenbrüche, ſ. Gewaltthätigkeiten, äu-
ßerer, üble Folgen.
Knochenleiden, überhaupt.
Agar. a., Reißen in den Oberkieferknochen.
Ajuga dec., Knochenſchmerz mit Fieber.
Amman., Schienbeingeſchwulſt. h.
Ammon. gummi, Knochenſchmerz. h.
Angust. cort., Knochenfraß, beſonders der
Röhrenknochen. ang.
Arist. rot.
Bov., Backenknochenſchmerz.
Cinnam., Knochenſchmerz. h.
Comp. Zerbabri, Schmerz in Knochen
und Gelenken.
Cyc. rev. sem., Schienbeinſchmerz.
Deals. Fiſtelwurzel. Knochenfraß.
299
Guil. Bond., Bruſtknochengeſchwulſt. Kno-
chenſchmerzen. Rückgratskrankheit.
Hermod. d., Knochenſchmerz. Toaf.
Indig., Backenknochen, bohrendes, nagendes
Reißen in denſelben.
Led.pal., Knochenauswüchſe, ſchmerzhafte, ?.
Lithanthr., Knochenanſchwellung
Phosph., Rückgratskrankheit. Schienbein-
geſchwulſt
Puls., Rückgratskrankheit.
Querc. gl., Rückgratskrankheit.
Rum.ac., Schienbeingeſchwulſt.
Sagap., Knochenfraß.
Sep. succ., Knochenleiden.
Sil., Rückgratskrankheit.
Sisymbr. Irio, Knochenſchmerzen.
Staph., Armknochenſchmerz. Knochenver-
krümmungen. Schienbeinſchmerz. g. n.
Sulph., Rückgratskrankheit.
Talc., Rückgratskrankheit.
Tarax. rad., Schmerz der Fußknochen, nur
im Gehen. MA.
Thym. Serp., Knochenſchmerz mit innerem
Fieber. Rückgratskrankheit.
Torment., Schienbeinſchmerz, mit und ohne
Geſchwulſt.
Trifol. fibr., Oberkieferknochen, Reißen und
Stechen in denſelben. ang.
Umb. Butazeri, Knochenfraß der Zähne.g
Knoten, ſ. Drüſenleiden 2c.
Koliken ſ. Blähungen 2c.
Kollern in den Gedärmen, ſ. Blähungen ºc.
Kopfgrind, ſ. Hautkrankheiten.
All. sat., Kopfweh. g. n.
Altcrn. sess. rad., Kopfweh, chron. Kopf-
ſauſen. h.
Alum. cr., Kopfweh, chron. mit Brennen
in den Augen und Hartleibigkeit.
Anag. coer., Kopfweh g. n. g. mit Fieber.
Angel. sem., Kopfweh, h. g. n.
Angust. cort., Kopfweh, auch Migraine.
g. n.
Ant. met. TR., Stirnkopfweh. Kopfweh
mit Fieber.
Arec. cat. nux, Migraine.
Argem. mex. rad., Kopfweh.
Arg. fulm., Kopfweh. g. n.
Arg. nitrif., Kopfweh. g. n.
Arn. TR., Schmerz in den Schläfen. Kopf-
weh. g. n.
Ars. pot., Migraine. Schmerz in den Schlä-
fen und im Auge. h.
Arum camp., Kopfweh. h. g. n.
Aspar. Haliun sem., Kopfweh. g. n.
Aspl. radiat. fol., Kopfweh. h. g. n.
Aur. nitro-mur., Kopfweh, bei Katarrh. h.
Bar. carb., Kopfweh. h.
Bar. nitr., Kopfweh. Migraine. n.
Bass. latif. fr., Stirnkopfweh mit Schwin-
del.
Bdell., Kopfweh. h. g. n. Schmerzen in
den Schläfen. g. n.
Bebeerine, Migraine, period. nerv., 3 Tage
lang dauernde.
Behen, Kopfweh. g. n.
Bell. extr., Kopfweh. g. n.
Berb. lyc. Res, Kopfweh.
Berthel, Kopf- und Magenſchmerzen. Kopf-
ſchwergefühl nach dem Eſſen.
Bign. ind. sem., Kopfweh. h. g. n.
Blum. aur. sem., Kopfweh, chron.,
Kopfſchwergefühl.
Bor., Kopfweh. g. n.
Bor.ac., Kopfweh. g. n.
Bov., Kopfweh. h. g. n.
Bryon., Kopfweh. h. g. n.
But.fr. f., Kopfweh, auch Migraine. h.g.n-
Calc. citr., Brennen im Kopfe. h.
Calotr. gig. fol., Kopfweh. g. n.
Calotr. gig. sem., Kopfweh, halbſeitiges,
mit Augenleiden. M. 30.
Kopfſchmerzen aller Arten, wie auch Kopf-
eingenommenheit und Gehirnentzündun-
gen 2c.
Abelm. mosch. sem., Kopfweh, halbſeiti-
ges, mit nebeligem Sehen.
Abr. prec., Kopfweh. g. n.
Acac. sem., Kopfweh. g. n.
Acac. succ., Kopfweh. h. g. n.
Acon. Nap. extr., Schläfe- und Geſichts-
ſchmerzen. nerv.
Ajuga Deals., Kopfweh, Morgens, mit
Huſten. Kopfweh, katarrh. mit Naſen-
fluß. Schläfe- und Augenſchmerzen. h.
und
-
300
Calotr. gig. succ., Kopfweh bei grauem
Staar.
Campech. lign., Kopfwe'. g. n.
Cannab. ind. Cashm. f., Kopfweh.
Cannab. ind. Cashm. rad. cort., Kopfweh
mit Augenleiden.
Canth., Schmerz in den Schläfen.
weh. g. n.
Carbo v... Stirnkopfweh mit Schwindel.
Carissa Car., Kopfweh. g. n.
Cass. fist. sem., Kopfweh. Migraine.
Cass. Tora, Kopfweh. h. g. n.
Cedrel. Toon. sem., Kopfweh. g.
Cervi c. ras., Kopfweh.
Cetac. ol., Schmerzen in den Schläfen.
Kopfweh. g. n.
Cham. v., Kopfweh zur Verdauungszeit.
Chel. maj. TR., Kopfweh. h. g. n.
Chenop. a. sem., Migraine. Stirnkopf-
weh. h. g.
Chidra sem., Kopfweh. g. n.
Chin. cort., Kopfweh. h. g. Kopfweh, per.
auch mit Augenleiden.
Churrus, Stirnkopfweh, katarrh.
Cich. fl., Schläfeſchmerzen mit Augenleiden.
Cic., Kopfweh, beim grauen Staar. h.
Cinnam. f., Kopfwehe. h. g. n.
Clemat. r., Schmerz, bohrender,
Schläfe.
Cleom. pent. hb., Kopfwehe. h. g. n.
Ceom. pent. sem., Schläfeſchmerzen mit
Augenleiden. Kopfwehe. g. n.
Cocos nux, Kopfweh.
Coff. ar., Kopfweh, nerw. ang.
Commel. nud., Kopfweh. h.
Comp. Pokermul, Kopfweh mit Geſichts-
vergehen.
Con., Kopfweh. g. n.
Corch. frut., Kopfweh. h. g. n.
Coriand., Kopfweh mit Schwindel. MA.
Cost. ar., Kopfwehe. h. g. n.
Croc. sat., Kopfwehe. h. g. Kopfſchwer-
gefühl. n.
Crust. Ma h i rubi an,
Kopf-
in der
Kopfwehe.
h. g. n.
Crust. Dschinge, Kopfwehe. h. g. n.
Cucum. acutang. , Kopfwehe. h. g. n.
Cucum. Mad., Stirnkopfweh. Migraine.
Kopfweh des Vorder- und des Hinter-
theils. n.
Cupri ac., Kopf- u. Armſchmerzen. Stich-
ſchmerz in den Schläfen mit Augenröthe.
Cupri amm., Schläfeſchmerzen. Kopfweh. n.
Curcul. orch., Kopfweh, gichtiſches, im
Winter.
Cyc. revol. sem., Kopfwebe. g.
Cycl. eur., Kopfweh, betäubendes, mit Ver-
dunkelung des Gſichtes.
Cyd. sem., Kopfweh, katarrh.
Cupr. nux, Migraine.
Datur. mart., Kopfwehe und Migrainen.
h. g. Stirnkopfweh. Schläfeſchmerzen.
Datur. stram. lign., zerſtoßen mit Gelb-
wurzel gemiſcht, in einem Papierchen zu-
ſammengerollt, angezündet und damit be-
räuchert, wird von den indiſch-muhame-
daniſchen Aerzten gegen Migraine ang-
Datur. stram. rad., Kopfwehe.
Deals. Torkiwurzel. Kopfweh mit Augen-
leiden.
Delph. pauc., Kopfſchwergefühl.
Dioret., Kopfweh. Schläfeſchmerz mit
Schwindel.
Drac. sangu., Kopfſchwergefühl, katarrh.
Eben., Kopfwehe. g. n.
Elat., Kopfſchwergefühl mit Stirnhitze.
Eleagn. ang., Kopfſchmerz.
Euph. agrar. (aff spec.), Kopfwehe. g. n.
Euphr., Schläfeſchmerzen, katarrh.
Fici Car. sem. , Schläfeſchmerzen mit Au-
genleiden. MA.
Fic. glom. fr., Kopfweh, mit Fieber. 12mal
Foenic. sem., Kopf- und Kreuzſchmerzen
mit Bauchwürmern.
Frit. cirrh., Kopfweh.
Galena, Kopfſchmerz. Schläfeſchmerzen.
g. M-
Galla. Kopfweh mit Unverdaulichkeit.
Gard. dum., Kopfweh. g. n.
Geran. prat., Kopfſchwere. Kopfweh. g. n.
Kopfſauſen. h.
Geum el., Kopfweh. h. g. n.
Glin. dict., Kopfweh. g. n.
Gourbuti, Kopfweh. h. g. n.
Goss. sem., Kopfweh, chron.
Grat., Kopfweh mit Schwerhörigkeit.
301
Guil. Bond., Kopfweh. g. n. gut bei ver.
Kopfweh mit Sauſen im Kopf, und Ver-
ſchlimmerung beim Windanwehen.
Gyps. Setseladschit, Kopf- u. Bruſt-
ſchmerzen.
Harm. Rut. fl., Kopfweh, auch Migraine. h.
Harm. Rut. hb., Kopfſchwergefühl mit
Durſt. Kopfweh. g. n.
Helict. is., Kopfweh und Schläfeſchmerzen.
Kopfſchwergefühl. n.
Heracl. div., Kopfweh mit Augentriefen.
Migraine. Kopfſchwergefühl.
Holarrh. pub., Kopfweh. h. g. Kopfweh
mit grauem Staar. n.
Hossen Jussif, Kopfweh. h.
Hyosc. n. . Kopfweh. h. g. n.
Hyss., Kopfweh. h. g. Schläfe ſchmerzen
mit Augenleiden. g.
Jal. conv., Kopfſchmerzen. g. MA.
Schläfeſchmerzen. g.
Jal. mir. rad., Schläfeſchmerz mit nebligem
Sehen, bei 2. MA. 60.
Jal. mir. sem., Kopfweh. h. g. n.
Jasm. fl., Kopfſchmerz von Schleimanhäu-
fung. Tohf.
Inula Hel., Kopfſchmerzen. h. g. n.
Jod. amygd. ol., Kopf- und Kreuzſchmerzen.
nach einem Fieber.
Ipec., Kopfſchmerzen mit Schwindel, auch
mit Erbrechen. -
Ipom. coer., Kopfſchmerzen. h.
Just. nas. f., Kopfſchmerzen.
Just. nas. hb., Kopfſchmerz mit Fieber.
12mal.
Kaliakand, Schläfeſchmerzen mit Augen-
leiden.
Kalisals., Kopfſchmerzen. g. n. g., bei habi-
tuellem Kopfweh mit Erbrechen. Schläfe-
ſchmerzen. h.
Kali sulph., mit und ohne Bell., Schläfe-
ſchmerzen mit und ohne Fieber.
Lacca in gr., Kopfſchmerzen. h. g. n.
Lactucar., Kopfſchmerzen mit Kollern in
den Gedärmen.
Lamin. sacch. , Kopfwehe. MA.
Laur. bacc., Kopfſchwergefühl. h.
Laws. in., Kopfſchmerzen. h. g. n.
Led. pal., Kopfſchmerz. Migraine.
Locust. , Schläfeſchmerzen mit Augenleiden.
Lupul. Hum., Kopfwehe. g. n.
Lyc. hb., Kopfweh mit Schwindel. g.
Stirnkopfweh. h.
Lyc. sem. TR., Schläfeſchmerzen mit Fieber,
Magn. carb., Kopfweh. g.
Magnet. lap. , Kopfſchmerzen. h. g. n.
Major., ſ. Krankheiten des weiblichen Ge-
ſchlechtes.
Malvac. Karmekra, Migraine.
ſchmerzen. g. n.
Mamira Chataie, Kopfſchmerzen mit
Augenleiden, auch mit Erbrechen.
Mangan. carb., Kopfſchmerz mit Fieber.
MA.
Kopf-
Manna cal., Kopfſchmerz.
Marrub. a. TR., Kopfſchmerz mit Schwin-
del. MA.
Mastix Kopfſchmerzen. g. n. g. Schläfe-
und Stirnkopfſchmerzen mit Augenleiden.
Meccan. bals., Kopfſchmerzen. g. n.
Meliae azed. fol., Migraine. h. g. n.
Melil. sem., Kopfweh mit Schwindel und
Dunkelwerden vor den Augen.
Melissa, ſ. Krankheiten des weiblichen Ge-
ſchlechtes.
Melong. sem., Kopfwehe. h. g.
Menisp. gl., Kopfſchmerz u. Migraine. h.
Menisp. gl. faec. , Kopfſchmerz und Mi-
graine. h.
Menth. p. TR., Schläfeſchmerz. h.
Merc. prec. r., Schläfeſchmerz mit Augen-
leiden.
Merc. v., Migraine mit Fieber.
Methon. glor. , Kopfſchmerz. h. g. n.
Millefol., Migraine. h.
Mimos. pud. sil., Kopfſchmerz mit Augen-
triefen. Migraine. g. n.
Kopfſchwergefühl, ſchmerzhaftes. h.
Moring. Soh. sem., Kopfweh u. Schläfe-
ſchmerzen. g. n. -
Mosch. nux, Kopfweh, jeden Tag.
Kopfweh, mit innerm Brenngefühl.
Kopfweh, Nachmittags, mit Kopfſchwer-
gefühl und Eingenommenheit des Kopfes,
wie Rauſch. h.
Mosch. TR., Kopfweh. h. g.
Myrica sap., Kopfweh. h.
Myrob. citr., Kopfhitze. 4mal. Kopfſchwer-
gefühl. Kopfweh. h.
Myrob. n., Kopfſchmerzen. h. g.
Myrt. bacc., Kopfweh. h.
Natr. m. Lah. (bitteres Salz in kleinen
Kryſtallen.) Kopfweh mit Hitze.
Kopfweh mit Fieber. Schläfeſchmerzen
mit Augenleiden.
Nep. salv. hb., Kopfweh mit Erbrechen.
Nep. salv. rad., Kopfweh, das ſich zuweilen
in die Schläfe zog. -
Ner. ant., Kopfweh. g. n.
Nigell. sat. sem., Kopfweh. h. g. n.
Nycter., Stirnkopfſchmerzen, mit und ohne
Augenleiden.
Nymph. a. sem., Kopfweh. h. g. chron.
Ocim. a., Kopfweh. g. n.
Ocim. sanct. sem., ſtechende Schmerzen im
Kopfe mit Hartleibigkeit. Kopfweh. h.
Olib. ind., Kopfweh. g. n.
Op. mur.ac. & Op. sulph.ac. Kopfweh.
Op. pur., Kopfſchwergefühl und Eingenom-
menheit deſſelben, wie nach Nauſch. Hin-
terhauptſchmerz.
Opop., Kopfweh. Oberhauptſchmerz. h.
Orig. heracl. (aff. spec.), Kopfweh mit Au-
genleiden.
Ox.ac., Schläfeſchmerz. h.
Par. bra a, Kopfweh mit Fieber. 12mal.
Pavia, Kopfſchmerz mit Leberleiden. Schläfe-
ſchmerz. h.
Petrol., Kopfweh.
Petros., Kopfweh. g. n.
Phas. radiat., Kopfweh. .
Phoen. gummi, Kopf- und Gelenkſchmerzen,
Phosph. sod., Kopfweh. h.
Phosph. tereb. ol., Kopfweh. 4mal 12.
Phys. somn. rad., Kopfweh. h.g. n.
Pip. long., Kopfweh. h. g. n.
Piscin., Kopfſchwergefühl, vornämlich bei
Kindern. h. g. 4mal 12.
Pis. sat., Kopfweh. h. g. n.
Polan. TR., Kopfweh. g. n.
Polyg. linif., Kopfweh mit Fieber.
Polyg. molle, Kopfweh. h. g. n.
Portul. oler. sem., Kopfweh
Prunella vulg. Cashm., Kopfweh. h.
Prun. sylv. TR., Kopfweh mit nächtlichem
Huſten. Kopfweh mit Fieber. g. n.
Puls., Kopfweh. g. n.
Ran. bulb., Migraine. h. g.
Ran. lan. fol., Kopfweh, rheum.
Res. pini, Kopfweh. h.
Rheum. austr., Kopfweh.
Rhus Tox., Kopfweh mit Hals- und Na-
ckenſtarrheit.
Ricini rad., Hinterhauptſchmerz. h.
Rosar. r. sem., Kopf- und Schläfeſchmerz
bei Augenleiden.
Rub. Munj., Kopfweh. h. g. n.
Ruku t., Kopfweh. h. g. n.
Ruta gr., Migraine. Kopfweh, katarrh.
Salep, Kopfſchwergefühl. Kopfweh. h.
Sanspour, Kopfſchwergefühl. h.
Santal. a., Kopfſchwergefühl.
Santon. sem., Kopfweh mit Speichelfluß.
Sapind. em. fr., Kopfweh mit Fieber.
Sapind. em. ligni cort., Kopfſchwergefühl.
Sapii ind. sem., Kopfweh. h. g. Hinter-
hauptſchmerz. 12mal.
Kopfſchwergefühl. 4mal 12.
Sarcoc., Kopfweh mit Augenleiden.
Sarsap., Schläfeſchmerz mit Augentriefen,
P.
Saxifr. Peschant, Kopfweh. h. g. n.
Schekakel, Kopfweh. g. n.
Sebest., Kopf- und Halsſchmerz. h.
Sel., Kopfweh. I sol. Schläfeſchmerzh.
Senec. Mus., Kopfweh und Kopfſchwer-
gefühl. h. g. n.
Seng e Basri, Kopfweh mit Schwindel.
Hinterhauptſchmerz.
Sep. ossa, Kopfſchmerz mit Tertiana. MA-
Kopfweh mit Skropheln.
Sep. succ, , Kopfſchmerzen. g. n.
Serp. ex., Kopfſchwere und Sauſen in demſ.
Kopfſchmerzen. h. g. n.
Sid. sem., Schläfeſchmerzen. h.
Sil., Kopfſchmerzen. g. n.
Sisymbr. Irio, Kopfſchmerzen. g. n.
Sisymbr. Soph., Migrainen mit Schwindel.
Smil. chin. , wurmſtichiges Pulver.
Kopfſchmerzen. h. g. Migraine. n.
Z0Z
Spig. anth. TR., Kopfſchwergefühl. h. g.
Kopf- und Gelenkſchmerzen.
Stalact., Schläfeſchmerzen.
Staph., Kopfſchmerzen. h.g. rheum. Kopf-
weh, per. n.
Strychn., Stirnkopfſchmerz. Kopfſchmerz
mit Schwindel, nach Weinrauſch.
Strych. n. pot., Kopfweh mit Augentriefen.
Schläfeſchmerzen mit Huſten.
Strych. n. vom., Stirnkopfſchmerz, katarrh.
mit Schmerzen in Augen und Ohren.
Kopfſchmerzen. h. g. n.
Styloph. Nep., Kopfſchmerz mit Hartleibig-
keit.
Succin., Kopfweh mit Fieber. I TR.
Sulph., mit Nitri ac. in Verbindung, Kopf-
ſchmerz. h.
Syc. Gagervel, Kopf- und Bruſtſchmerzen.
Talc. a., Kopfſchmerz. h. g. n.
Tarax. hb., Kopfweh, katarrh. MA.
Tarax. rad., Kopfſchwergefühl. 4mal.
Tereb. ol. coct., Schläfeſchmerzen.
Thuj. occ. TR., Kopfſchmerzen. h. g. n.
Thuj. or. sem., Kopfſchwergefühl, Nach-
mittags. h.
Thym. Serp., Kopfſchmerz, nerv., auch bei
ſolchem, der von Unmäßigkeit im Trin-
ken herrührt.
Torment., Kopfweh. h. g. bei period. Kopf-
ſchmerz mit Erbrechen.
Trapabisp., Kopfſchmerzen. h. g. n.
Trianth. pent. n., Kopfweh mit Schwindel
und innerem Brennen.
Trianth. pent. n. rad., Kopfſchmerz mit
Jucken. h. g.
Trib. terr., Kopfſchmerz. h. g. n.
Turp. conv. a. int., Kopfſchmerzen. h. g.
bei period. chron.
Uva ursi, Kopſſchmerzen h. g. Schläfe-
ſchmerzen. n.
Verbasc. Cashm. rad., Kopfweh mit Schwin-
del. 4mal 60. Kopf- und Schläfeſchmer-
zen. h.
Verbasc. Lah. fol., Schläfeſchmerzen mit
Huſten und Erbrechen, nach einem Fieber.
Verbena off. Lah., Schläfeſchmerzen. g. n.
Kopfſchmerz mit Stichen in die Augen. h.
Vill. nymph., Kopfſchmerzen, period. g.
Viol. od., Spannen in der Stirne und im
Hinterhaupte. Kopfſchmerzen. h. g. n.
Vit. neg., Kopfſchmerzen, gichtiſch-rheum.
Schläfeſchmerzen. Kopf, Kältegefühl in
demſelben.
Warenburg's Fiebertropfen.
zen. g. n.
Xanthox.cort., Kopfſchmerz.
katarrh. Schläfeſchmrrzen. n.
Zinci iod. amygd., Kopfſchmerzen. h.
Zing. off, Migraine. h. g. Ingwer mit
dem vierten Theil Safran gemiſcht, und
mit friſcher Butter angemacht, in die Na-
ſenlöcher applicirt, wird bei der Migraine
ang. Tohf.
Zing. rec., Kopf- und allg. Schmerzen.
Kopfſchmer-
Migraine,
Kopfvergrößerung mit
Naht.
ungeſchloſſener
Piscin.
Silic., ang.
Krampfadern, ſ. Blutaderknoten.
Krämpfe, Contracturen, Schluchzen, Zie-
hen in den Gliedern, Fallſucht, Katalepſie
(Starrſucht), Veitstanz 2c., ſ. auch bei
den Gehirn- c. Leiden, Mondwechſelbe-
ſchwerden 2c.
Abelm. mosch. sem., Krämpfe.
Abrus pr., ſ. Lähmungen.
Acac. Cabul. f., Fallſucht.
Aether-Einathmungen, Krämpfe. h. Starr-
krampf und Mundklemme ang.
Ambra gr., Krämpfe der Geſichtsmuskeln.
Ant. t., Bewegungen, krampfhafte. Starr-
krampf in Folge einer Wunde. St. Veits-
tanz, ſ. Opium.
Araneum, Krämpfe.
Asaf, Starrſucht u. Starrkrampf. Tohf.
Asphalt., Nachtskrämpfe mit Fußſchmerzen.
Aur., Lachkrämpfe.
Bell., Krämpfe von Lachen und Weinen.
Krämpfe von mechaniſchen Reizen.
Bol. arm. mit Eiweiß applicirt, das Glied
am Feuer erwärmt, hilft bei krummen
Gliedern. Toaf.
304
Bor., Ziehen in den Waden. h.
Calam.ar., ſ. Hyosc. n. sem.
Calc., Hände und Füße ſteif, krampfhaft,
einwärts gebogen. ang.
Calumb., Contractur.
Cannab. ind., Lachkrämpfe.
Carbo an... ſ. Hyosc. n. sem.
Carbo v., Krämpfe.
Cardam. maj. & min., Krämpfe, bei Fall-
ſucht und Veitstanz. Zum Einſchnupfen.
Tohf.
Cariss. Car. fol., Krämpfe mit P. Schmer-
zen.
Cass. Tamal. fol. Mundklemme.
Castor., Krämpfe der Hände und Füße.
Cera citr., Contractur.
Cerelaeum, ſ. Lähmung.
Chenop. a., St. Veitstanz und andere Ner-
venkrankheiten. Tonf.
Chin. cort, bei Fallſucht erfolgte nur noch
ein Anfall, den Sapind. em. beſeitigte.
Chloroform, bei idiopathiſchem Starrkrampfe
und Embroſthotonus, wie auch bei Schluch-
zen, die Application ang.
Cic. , Lachkrämpfe. Schluchzen, heftiges,
lautes.
Cimic., Fallſucht (?), indem die Wanzen
zum Einſchnupfen ang.
Cinnam., Fallſucht. Tohf.
Cleome pent., Krämpfe.
Cocc., Krämpfe. Starrkrampf. Veitstanz.
Commel. nud., Krämpfe.
Comp. Zerbabri, Contractur.
Compressio der Karotiden, bei Fallſucht
- MMß.
Conv. arg., Krämpfe. Krummverzogenes
männliches Glied nach Tripper.
Croc. sat., Lachkrämpfe.
Crot. t., Magenkrampf, ſ. Krankheiten des
weibl. Geſchlechtes. ſ. Lähmungen 2c.
Cupri carb., Contractur mit wäſſeriger Ge-
ſchwulſt. ſ. Lähmungen mit Contracturen.
Cuscuta, Ziehen unter den Ohren.
Dat. stram., Krämpfe von Schreck, auch
von Queckſilberdampf. Mundverzerrung
mit Opiſthotonus. Lachkrämpfe. Blätter
vom Stechapfel (Dr. j.) bei den Vorbo-
ten des St. Veitstanz geraucht. ang-
Starrkrampf.
Delph, Ghafes succ., Krämpfe in Händen
und Füßen mit Unverdaulichkeit. MA.
Dulc., Krämpfe. h.
Euph. longif. Krämpfe mit Lähmung.
Fasciol. As far e tib, Fallſucht. Auf
MA. 60 erfolgte nur noch ein Anſall.
worauf M. 60. gegeben, die Cur in
3 Monaten beendet war, während früher
monatlich 2 bis 3 Anfälle vorgekommen,
die dann mehrere Male des Tages, ſogar
bei Nacht, ſich eingeſtellt hatten.
Ferri mur. TR., ſ. Harnbeſchwerden.
Ferri sub-carb. , Backenkrampf. Starr-
krampf. Opiſthotonus.
Gard. dum., die Füße krampfhaft an Leib
gezogen. Ziehen in den Waden. Mund-
klemme (TR) n.
Harm. Ruta, Krämpfe.
Hemid. ind., Schluchzen,
Hyosc. n. fol. , Krämpſe von Wurmreiz.
Krämpfe im Hintertheile der Oberſchen-
kel und in den Waden.
Hyosc. n. sem. mit Kalmus und gebrann-
tem Hirſchhorn hat ſich bei Krämpfen in
meiner frühern Praxis einige Male nützlich
bewährt.
Indig., krampfhafte Krankheiten.
Junip. bacc., Wadenkrämpfe mit Gelenk-
ſchmerzen.
Laws. in., Ziehen in der Kniekehle. Krämpfe
in den Füßen. h.
Lepor. sangu., ſ. Lähmungen.
Lichen od., Krämpfe in Füßen, mit Kreuz-
und Füßeſchmerz.
Lithanth., Krämpfe.
Malva mont., Händecontracturen.
Manna cal., Krämpfe in Füßen.
Manna Hed. Alh., Contracturen.
Mar. Syr., Contractur und Starrheit.
Meliae semp. sem., Ziehen im Nacken. Con-
traetur.
Mercurialptyalismus, bei St. Veitstanz
ang.
Merc. d., ſ. Opium.
Morph., ſ. Opium.
Mosch. nux, Krämpfe, zuweilen, in Füßen
mit innerem Brennen.
Ocim. a., Katalepſie.
305
Op., Krämpfe. Starrkrampf. Opium %
Gr., Brechweinſtein / Gr., und Kalo-
mel 2 Gr. gemiſcht, in Pillenform beim
Veitstanz, jede 3. Stunde 1 Stück ein-
gegeben. ang.
Morphine, Starrkrampf. Die enderma-
tiſche Application dieſes heroiſchen Mit-
tels zu verſuchen.
Opop., Krämpfe. Tohf.
Pelecan., ſ. Lähmungen.
Persic. nucl., krampfhafte Krankheiten.
Phosph.
Pip. long. stip., Krämpfe und Ziehen mit
(Erbrechen. -
Plumb., ſ. Krankheiten des weiblichen Ge-
ſchlechtes.
Purgat, Krankheiten, krampfhafte. ang.
Pyrethr., Krämpfe, allg. Opiſthotonus.
TOhf.
Ranunc., Krämpfe im Geſichte.
Ran. lanug. rad. Contractur.
Rhus Cor., Krämpfe, innere, des Zwerg-
felles und der Luftröhre (Schluchzen).
Ruta.gr., Krämpfe, ſ. Krankheiten d. Kinder.
Sahansebed, Schluchzen. h.
Salep, Contractur. MA.
Salv. off, Krämpfe.
Sapind. em., der Keim deſſelben mit Waſ-
ſer abgerieben, dem Fallſüchtigen wäh-
rend des Anfalles in den Mund gebracht,
hemmt ſogleich den Speichelfluß. ang.
Scamm., Contractur der Bauchmuskeln.
Schekakel, Ziehen in den Kniekehlen,
mit Wadenſchmerzen. St. Veitstanz.
Sec. c., Krämpfe, period.
Sel., Halskrämpfe.
Serp. ex., als Armband bei Fallſucht ang.
Sil., Contractur.
Smil. china, Schluchzen.
Squilla m., Krämpfe.
Stann., Krämpfe von Wurmreiz.
denklamm.
muriat., Fallſucht.
Stoech. ar., Fallſucht. ToInf.
Strych. f. St. Ign., Lachkrämpfe, Contrac-
turen.
Strych. n. vom., Starrkrampf, Schluchzen,
öfteres. -
Mediz. Theil.
Kinnla-
Syc. Gagervel, Contractur. ?.
Talc. a., Contractur.
Tarax., Lachkrämpfe.
Trepanatio der Hirnſchale, bei Fallſucht ang,
Trich. palm. fr., Krämpfe in Füßen.
Umb. Butazeri, Krämpfe. Am Halſe
getragen, in Kaſchmir ang.
Veratr. a., Lachkrämpfe.
Verbasc., Lachkrämpfe.
Vesp. fav., Krämpfe.
Vit. neg., Ziehen in den Muskeln mit Kopf-
ſchmerzen.
Zinci carb., oxyd. oder sulph. Fallſucht,
Bei anhaltendem Gebrauche derſelben, in
gehörigen kleinen Gaben, wurden die An-
fälle ſeltener, und blieben gewöhnlich
binnen 2 – 3 Monaten gänzlich aus;
ſogar da, wo die Zinkblumen in großen
Gaben entweder nichts genutzt, oder aber
die Krankheit verſchlimmert hatten. M,
MA. St. Veitstanz. ang,
Zingib. a., ſ. Lähmungen,
Krankheiten der Kinder,
Anac. or., Schreien und Weinen der Säug-
linge, bei Fieber.
Arg. fulm., gegen das Sterben, frühzei-
tige, der Kinder. (Eine Anlage dazu.)
Arg. nitrif., gegen das Sterben, frühzei-
tige, der Kinder.
Bellad., ſ. Naſenleiden,
Bor., Schwämmchen c.
Bov., gegen das Sterben, frühzeitige, der
Kinder. Bei Abzehrung der Kinder, mit
Durchfall. h. g. Es war der ſäugenden
Mutter und dem kranken Säuglinge ein-
gegeben worden.
Calc. carb, Hinken, freiwilliges, bei einem
Kinde. ſ. Sulph.
Cannab. ind., ſ, Sennae fol. -
Cascar, Mundgeſchüre, brandige, der Kinder.
Castor., Nabelbruch mit Kolik und Schreien
eines Säuglings.
Cham. v., bei Krämpfen der Kinder. ang.
Chin. cort., Schwämmchen.
Coff. cr., Schreien und Weinen der Säug-
linge.
20
Cumini sem., Mundgeſchwür eines Säug-
lings.
Cupr. sulph., Knötchen, allg eines Säug-
lings.
Dolich. pr., gegen das frühzeitige Sterben
der Kinder. Die Beſſerung trat auf die-
ſes Mittel ein durch Erbrechen und Lariren.
Dolich. pr. faba, Bettpiſſen der Kinder,
bei Reiz vom Blaſenſtein.
Dulc., Augenentzündung Neugeborner. ang.
Geran. prat., Zehrfieber mit Dickbauch bei
einem Säugling. MA. Die Säugende
und der Säugling hatten das Mittel ein-
genommen, worauf dieſer durch Erbrechen,
Durchfall und Fieber - Verſtärkung zur
Geneſung gelangte.
Kali hydroc., Atrophie eines Säuglings
mit öfterem Erbrechen und Durchfall.
Lepor., Bettpiſſen.
Merc. v., Hodenentzündung eines Säug-
lings.
Ocim. sanct. rad., bei Abmagerung des
Säuglings durch Ausbruch von Puſteln,
Beſſerung h., während die ihn ſäugende
Mutter wegen Huſten dies Mittel einge-
nommen hatte.
Onosm. macr. f. Mundwinkelgeſchwüre und
Zungenbläschen eines Säuglings. h.
Picrorrh. kurrooa, Schreien und Weinen
der Säuglinge mit Stuhlzwang.
Piscin., Waſſerkopffieber der Kinder.
Purgat. Abzehrung der Kinder. ang.
Rub. Munj., Atrophie und Marasmus der
Kinder.
Rutha gr., ſ. Krämpfe.
Sacch. imp., Mund- und Halsentzündung
bei einem Säuglinge h., die Sil. I. TR.
M. 3. tilgte.
Sahansebed, Kinderausſchläge. ang.
Salvia off, Kinderkrankheiten. ang.
Sec. c., Schreien und Weinen der Säug-
linge mit Abmagerung.
Sennae fol. pulveriſirt mit friſchen Hanf-
krautblättern zerſtoßen applicirt, bei Ho-
dengeſchwülſten der Kinder ang.
Strychn., Bettpiſſen.
Strych. n. vom., Bettpiſſen, bei Reiz vom
Blaſenſtein.
Sulph. citr., Abmagerung der Kinder. ang.
TR., Wundſein der Kinder an Genitalien
und hinter den Ohren. ang.
abw. 2tägig. Calc., ſchweres Laufen-
lernen der Kinder.
Testud. ov., Hodenbrüche der Kinder. ang.
Turp. conv., Hodengeſchwulſt. P. eines
Säuglings durch Aufbruch geheilt.
Krankheiten des Greiſenalters.
Ars. sod., ſ. Harnbeſchwerden.
Bar., ſ. Harmbeſchwerden.
Creos., ſ. Hautkrankheit.
Malic ac., ſ. Harnbeſchwerden.
Opium, ang.
Krankheiten des weiblichen Geſchlechtes.
Abr. prec. a., Mutterblutflüſſe. Mutter-
kuchen, feſt ſitzender. In Verbindung mit
anderen Subſtanzen in den Uterus appli-
cirt, gebrauchen ihn die Hebammen in In-
dien, um die Frucht abzutreiben.
Acac. succ., Geſchwülſte weiblicher Ge-
ſchlechtstheile, innere und äußere.
Achyr.asp., Regel, zu ſtarke.
Ajouain, die Milch in den Brüſten trock-
nend. Blut treihend. Tohf.
Alcanna, Kindbettfieber. 4mal.
Aloes succotr., Gebärmutter - Schmerzen.
Tohf.
Alth. f. bewirkte den Abortus bei einer
Frau im 5. Monate, auch bei einer Stutte,
der es wegen Kolik eingegeben wurde.
Gebärmutterſchmerzen. h.
Alth. fol., bluttreibend.
Ammon. gummi, Fehlgeburt.
Anac.or., Blutabgang, ſtarker, nach Fehl-
gebären.
Aneth grav., milchtreibend. Tohf.
Anis. v., milchtreibend. Tohf.
Ant. t. in Eckel erregenden Gaben, bei Re-
gelbeſchwerden mit ſtarken Schmerzen, mit
und ohne Blutegel oder Schröpfköpfe,
die auf's Sacrum oder an die Innenſeite
der Schenkel applicirt werden, ang.
Auf ein Antimonial-Brechmittel erfolgte
30.
nach 5jähriger Heirath zum erſten Male
die Empfängniß. Im Nothfalle könnte
das Mittel in monatlichen Zwiſchenräu-
men wiederholt verſucht werden.
Apium grav., bluttreibend. Tohf.
Arg. fulm., Regel, zu ſtarke, mit Kreuz-
ſchmerzen.
Arg. nitri f., Anlage zu Fehlgeburten.
Frühzeitiges Sterben der Kinder. Wund-
heit der Bruſtwarzen Säugender. Die
Application ang. -
Arist. longa, den Mutterkuchen abtreibend.
Armorac., Regeleintritt, 10–15 tägiger.
M.
Arn. TR., Bruſtknoten.
Ars., Regelexacerbationen, 10tägige. Mut-
terblutflüſſe. g.
Ars. sod., Bleichſucht.
Asa f., den Embryo tödtend und abtrei-
bend, auch die Milch in den Brüſten
trocknend. Tohf.
Auri nit. salamm., Muttervorfall auf for-
cirte Entbindung. M. 15.
Behen a. r., den Muttermund zuſammen-
ziehend. Tohf.
Bellad., die Milch trocknend. ang., beim
Erbrechen der Schwangeren iſt zum Wa-
ſchen der Geſchlechtstheile das Decoct
ang.
Berb. lyc. Res, Regelunordnungen.
Berthel. , von Regelunterdrückung: Blut-
ſpeien. Weißfluß h.
Bismuthi mag., Bleichſucht.
Bor., ſ. Rubia.
Bryon., Schwangerſchaftsbeſchwerden.
Cacal. Kl., Weißfluß, 2. MA.
Calam. ar, Blut treibend. Tohf.
Calebr. opp., Nachgeburtsbeſchwerden. ang.
Calumba, Eckel und Erbrechen Schwange-
rer. Kindbettfieber.
Camph. Räucherungen werden zum Trock-
nen der Milch in den Brüſten ang.
Capill. Ven., Blut treibend. Tohf.
Capp. spin. rad., Blut treibend. Tohf.
Carbon. ac., bei Uterinaffectionen ang.
Carbon.ac. gas, Regelbeſchwerden.
Carbo veg., Krämpfe vor dem Eintritt der
Regel.
Carota, Geſchwülſte an den Brüſten. Gelbe
Rüben mit Eſſig zum Brei gekocht appli-
cirt. Tohf.
Carpobals, die Regel treibend. Tohf.
Cartham. t., die Regel hervorbringend, und
in der Ordnung erhaltend. Tohf.
Carvisem, milchtreibend. ang-
Cascarilla, Bleichſucht.
Cass.fist. pulpa iſt den Schwangeren zu-
träglich, während die äußere Schale der-
ſelben die Frucht und die Nachgeburt gb-
treibt. Tohf.
Cass. lign., die Frucht und die Nachgeburt
abtreibend. Tohf.
Cass. Tamal. fol., die Milch und das Blut
treibend, wie auch die Entbindnng er-
leichternd, und die Nachgeburt abtreibend.
Tohf.
Cepa, Blut treibend. Tohf.
Chelid. maj., Bleichſucht.
Cherayta, Gebärmutterſchmerzen. Tohf.
Chin. cort., Hyſterie.
Chin. sulph., Geburt, zu frühzeitige, wie
auch Fehlgeburt. h.
Chlor. sod., Wundheit der Bruſtwarzen.
Eine Auflöſung hievon in Waſſer mit
oder ohne den Zuſatz von etwas Geiſti-
gem, als kölniſchem Waſſer 2c. wird ört-
lich apolicirt.
Chloroform-Einathmungen ſollen die Ent-
bindung beſchleunigen.
Cicuta, Gebärmutterleiden.
Cinnam., Gebärmutterſchmerzen.
Cleome pent., Reinigung, zu ſtarke.
Coccinella, Regel, unterdrückte, und mit
Eſſig die Schwangerſchaft verhindernd.
Tohf.
Coccul., Weißfluß. Harndrang bei Schwan-
gerſchaft.
Coff. cr., Wochenbettfieber.
Coloc. rad., Geſchwülſte der Brüſte. Sie
wird mit Waſſer abgerieben, appl. Tohf.
Con., Scirrhus der Bruſt von Quetſchung.
Cop. bals., Weißfluß eines Mädchens mit
Harnbrennen und Harn-Zwang. MA.
Cost. ar., Regel, zu ſtarke und zu oft wie-,
derkehrende. Gebärmutterſchmerzen.
Cost. n. Cashm., Räucherungen damit ſol-
.
308
len die Regel hervorbringen, und die
Frucht abtreiben,
Creos. , Regelunordnungen. Schwanger-
ſchaftsbeſchwerden. Neigung zum Abor-
tus. Mit Waſſer verdünnt wird es als
Waſchwaſſer bei Wundheit der Bruſt-
warzen. ang.
Croc., trieb die Frucht todt ab. ſ. Nerium
ant.
Crot. t., tilgte durch den Eintritt der Re-
gel einen Magenkrampf.
Cup. ſoll Hündinnen läufig machen.
Cup. ammon., den Abortus im fünften Mo-
nate h.
Cuscut. sem., Blut und Milch treibend.
Tohf.
Cyc. rev. sem., Bleichſucht.
Cyn. Dub, Unfruchtbarkeit. ang.
Cyper. long., Blnt treibend. Gebärmut-
terſchwäche.
Daron., an einer Schnur am bloßen Leibe
getragen, glaubt man, würde die Ent-
bindung erleichtern. Oſtindien.
Daph. Sunerkat, Weißfluß.
Datisc. cannab. sem., Mutterblutflüſſe.
Datur. stram., Bruſtkrebs. Mutterleiden,
hitzige, wie auch Delirium bei ſchwerer
Entbindung. ang.
Delph. Gha fes f., Blut und Milch trei-
bend. Tohf.
Digit. p., Mutterblutflüſſe.
Diosma cr., Weißfluß. ang.
Dulcam., Uterinobſtruction. Regelunterdrü-
ckung auf Erkältung und Ermüdung.
Euph, gummi, Unfruchtbarkeit ang.
Fagon. ar., Blut treibend und Mutterblu-
tungen hemmend. Tohf.
Fasciol. As far e tib, die Frucht und die
Regel treibend, Fruchtbarkeit bewirkend.
TOhſ.
Ferr. comp., ſ. Kachexie.
Ferr. mur. TR., Regelbeſchwerden u. Weiß-
fluß. ang.
Fic. glom., Weißfluß.
Filix mas, Weißfluß.
Foenic. rad. & sem., Blut treibend. Tohf.
Galla, Weißfluß. ſ. Myrt. bacc.
Galv. electro-magn., Mutterblutflüſſe. ang,
Gent. rad., die Regel und die Frucht trei-
bend, Tohf.
Geum el., Mutterblutflüſſe.
Granat. ac. pun. cort., mit Oel ausgekocht,
dasſelbe lauwarm aufgeſtrichen macht die
Brüſte hart. Tohf. -
Granat. rad. cort. , Mutterblutflüſſe. hyſter.
Kugel aufſteigen.
Gratiola, Hyſterie und Nymphomanie.
Harm. Ruta, Mutterblutflüſſe.
Helict. is. , Blut- und Milch treibend.
Tohf.
Hirudo med., gebrannt eingenommen ſoll
die Schwangerſchaft verhüten, aber auch
zur Abzehrung führen.
Ichtyoc., Weißfluß.
Inula Hel., die Regel und den Mutter-
blutfluß. h.
Jod., Bluttreibend. Blutſpeien von Regel-
unterdrückung. Unfruchtbarkeit. h., ſagt
IM.
Junip. bacc., mit Honig eingegeben, oder
auch nur damit geräuchert, ſollen das
Blut treiben, und Dr. jjj. eingenommen
die Frucht abgehen machen. Tohf.
Kali hydriod., ſ. Merc.
Kali hydroc., während dem Gebrauche
deſſelben geſchah eine Empfängniß.
Keik eila, Mutterblutfluß. h.
Lacca in gr., Weißfluß.
Lactuca vir., Nymphomanie. Tohf.
Lent. sat., die Regel unterdrückend. Tohf.
Lepid. sat., die Milch treibend. ang.
Leporin., Nachgeburtsleiden, als Gelenk-
ſchmerz nach Entbindung. Weißfluß.
Lepor. saugt. Regelunordnungen und Un-
fruchtbarkeit. Tohf.
Leuc. ceph., das Blut und die Nachgeburt
abtreibend. Tohf.
Gebärmutterſchmerzen. Tohf.
Lich. od., Blut treibend. Tohf.
Gebärmutterobſtructionen. Tolf.
Lithanthr., Bruſtabſceß eröffnend.
Lup. Hum., Regel, anticipirende mit Na-
ſenbluten.
Magn. mur., Aufſteigen der hyſteriſchen
Kugel.
Magnet. lap., die Geburt befördernd, auch
309
nur das Tragen deſſelb. am bloßen Leibe.
Tohf.
Major., hyſter. -nervöſes Kopfweh.
Marrub. a., Gebärmutterleiden. Mutter-
blutflüſſe. Regelverhaltung.
Mastix, Weißfluß.
Meccan.bals., Gebärmutterſchmerzen. Tohf.
Die Regel, die Frucht und die Nachge-
burt treibend. Tohf. ſ. Schwäche.
Meliae azed. fol., Hyſterie.
Melil. sem., Gebärmutterſchmerzen.
Melissa, Kopfweh, hyſter. mit Schwindel.
Menisp. gl., Schwangerſchaftsbeſchwerden.
Merc. d. , 1 Gabe von einigen Granen,
den zweiten oder dritten Tag nach der
Entbindung, wird als heilſam ang.
Merc. d., Gr. j., Kali hydriod., % mit
5 Gran Zucker gemiſcht, wöchentlich eine
ſolche Gabe, jedesmal nach dem Eſſen
eingegeben, wird bei Regelverhaltung und
Bleichſucht ang.
Merc. fulm., Neigung zum Abortus.
Merc. nitri linim., beim Jucken an der
Schaam. ang.
Moring. Soh. rad., Hyſterie.
Mosch. nux, Regelunterdrückung von Er-
kältung und Ermüdung. -
Myrica sap., Milchtreibend. Tohf.
Myrrha, Regelmangel. Bleichſucht.
Myrt. bacc., mit Galläpfeln zu gleichen
Theilen, zerſtoßen, gemiſcht und mit Waſ-
ſer angemacht, kurz vor dem Beiſchlafe
in den Uterus appl., glaubt man, könne
die Empfänglichkeit verhüten.
Nard., Mutterkrebs. Bluttreibend. Tolhf.
Natr. m., Bluttreibend.
Ner. ant. , Gebärmutterſchmerzen. Tohf.
Mit Safran und Honig angemacht, in
den Uterus appl., ſoll die Empfängniß
bewirken.
Ner. od. rad., Weißfluß mit Engbrüſtigkeit.
Nigella sat., Uterinaffectionen; es iſt auch
blut- und milchtreibend. Tohf.
Nitri ac., Weißfluß, hyſter. Ohnmachten
und Krämpfe.
Ocim. sanct. sem. , Lähmung, nach Ent-
bindung.
Olib. ind., Uterin leiden. Mutterblutfluß.
Onosm. macr. f., eine Blaſe am Finger
einer Säugenden. h.
Opop., Regel, zu ſtarke, oder zu oft wie-
derkehrende. MA. Nachgeburt, feſt ſitzende,
halbſtündige Gaben. Fehlgeburt. ToInf.
Ox. am... Mutterblutfluß.
Phas. radiat., bluttreibend. Tohf.
Phosph., Bleichſucht. Blut anſtatt Milch in
den Brüſten. ang.
Phosph. mel, Geſchwür, fiſtulöſes in der
Bruſt mit Stichſchmerz.
Phys. Kagnedsch, 7 Stück nach der Rei-
nigung eingenommen, ſoll die Empfängniß
verhindern.
Picrorrh. kurrooa, Blut treibend.
Gebärmutterſchmerzen. Tohf.
Pini fr. sem., appl. bewirkt den Abortus
und treibt das Blut. Tohf.
Pis. sat., Weißfluß. h. Erbſen in Milch
gekocht. mit Burzelkraut verſetzt und ein-
gegeben, ſoll Unfruchtbarkeit beſeitigen.
Plantago, Hyſterie.
Plat. , Krämpfe vorm Eintritt der Regel.
Blutflüſſe nach Abortus.
Plumb., Kugel, hyſter.
Polyg. macr., Schmerzen, nach Entbindung.
Polyp. Sekour, Bleichſucht.
Puls., Bleichſucht. Den Beſchluß der Kur
machte die Fieberrinde.
Purgat. , bei der Bleichſucht und bei der
Hyſterie ang.
Pyrethr., Gebärmutterſchmerz.
Blut- und milchtreibend. Tohf.
Querc. gl., Mutterblutabgang.
Raph. sat. sem., Blut treibend. Tolf.
Res. pini, die Regel und die Nachgeburt
treibend. Tohf.
Rheum, Gebärmutterſchmerzen. Tohf.
Bluttreibend. Tolnf.
Rhus. Cor., Injectionen bei Weißfluß.
Tohf.
Rosmar, Nervenüberempfindlichkeit des weib-
lichen Geſchlechtes. Bleichſucht. Weißfluß.
Bnt treibend.
Rubia Munj. abw. mit Borax, das monat-
liche Blut treibend.
Rubia t., das Blut, die Milch, die Frucht
und die Nachgeburt treibend. Tohf.
310
Rum.ac., Mutterblutflüſſe.
Rum. Bidsch bend, ſ. bei Schmerzen,
Weißfluß.
Rutha gr., bei Hyſterie und Nymphomanie.
ang.
Blut treibend. Tohf.
Gebärmutterſchmerzen. Tohf.
Sagap., die Regel und die Nachgeburt trei-
bend. Tohf.
Salv. off., Weißfluß. Hyſterie.
Sandar., mit Honigwaſſer iſt Blut treibend.
Tohf.
Sapind. em. fr., die Entbindung befördernd.
Secale c., Muttervorfall. Mutterblutfluß.
Sel., Blut in den Brüſten. h.
Sep. ossa, Bruſtabſceß eröffnend.
Sep. succ., Schwangerſchaftsbeſchwerden.
Regelunordnungen. Weißfluß. Hyſterie.
Sesami or. cort. TR., Regelverhaltung.
Sil., Schmerzen, brennende, in den Brüſten.
I. TR. 2tägig.
Bruſtkrebs. Bruſtgeſchwür, blutendes, einer
Säugenden.
Sinapi sem., die Regel und die Nachge-
geburt treibend. Tohf. Mit Eſſig ange-
macht appl. heilt Bruſtgeſchwülſte. Tohf
Smil. china, Gebärmutterſchmerz. ang.
Stann., Krämpfe, hyſter. mit Bauchſchmerz.
Staph., die Nachgeburt abtreibend.
Stor. cal., bei Unfruchtbarkeit ang.
Strych. f. St. Ign., Regelunterdrückung.
Styloph. Nep. rad., Regelverhaltung.
Syc. Gagervel, die Frucht abtreibend.
Symploc. crat., Mutterblutfluß, ſtarker.
Swert. pet., Regelmangel mit Unfruchtbar-
keit. ang.
Thym. Serp., Hyſterie.
Tribul. terr., Unfruchtbarkeit ſ. Pisum.
Blut treibend. Tohf.
Ultram., Blut treibend.
Urt. dioica, Mutterblutfluß.
Uva ursi, Eiterung in der Gebäruutter,
ſ. Schmerzen.
Vill. nymph., ſoll bei Kühen die Milch ver-
mehren; vielleicht auch bei andern Thie-
ren? Es iſt deßhalb das Kühefutter in
Kaſchmir.
Viola od, hyſter. Stimmung mit Weinen.
Vit. neg., war wegen Kreuzſchmerz einge-
geben; bald darauf erfolgte Empfängniß.
Weißfluß.
Zinci chlor., Injectionen beim Weißfluß.
ſ. Tripper.
Zinci oxyd. 1 Theil, arabiſchen Gummi in
Pulver 2 Theile, gemiſcht und applicirt,
bei Wundheit der Bruſtwarzen. ang.
Abhandlungen über die Unfruchtbarkeit
findet man eine Unzahl in den arabiſchen
und perſiſchen Büchern, die aber größ-
tentheils lächerliche Dinge enthalten; ſo
z. B. ſoll man die Urine (vom Mann
und von der Frau) in zwei reinen por-
zellänenen Geſchirren aufbewahren, über
jeden derſelben etwas Kleie ſtreuen; ent-
ſtehen nun in dem Urin der einen Perſon
Würmer, in dem der andern aber nicht,
ſo iſt erſtere die Urſache der Unfrucht-
barkeit.
Krebs, ſ. Geſchwüre.
Kreuzſchmerzen, ſ. Schmerzen.
Kriebeln, Kriebelkrankheit, Ameiſenlau-
fen 2c.
Acon. Nap., Kriebeln.
Ajuga Deals., Schmerzen, kriebelnde.
Areca cat. nux n., Schmerzen, kriebelnde.
Arg. fulm., Ameiſenkriebeln, ähnliches Ge-
fühl. h.
Arum camp., Schmerzen, kriebelnde. h.
Asparag. rac., Kriebeln. h.
Bar. nitr., Kreuzſchmerz, kriebelnder.
Blum. aur. sem., wie Ameiſenkriebeln. h.
But.fr. gummi, kriebelnde Fußſchmerzen
mit Schlafloſigkeit.
Calc. carb., kriebelnde Schmerzen mit Fie-
ber.
Calotr. gig., Kriebeln.
Capsic.. Kriebeln.
Cascar., kriebelnde Schmerzen in den Wa-
den.
Cass. fist. pulpa, Kriebeln.
Celastr. pan. , Kriebeln in der Balgge-
ſchwulſt h.
Chaulmoogra od., kriebelnde Schmerzen.
MA.
Cichor. rad., kriebelnde Schmerzen. h.
Cinnam., kriebelnde Schmerzen. h.
Colch. aut, Kriebeln, wie Ameiſen.
Corall. 1. u., kriebelnde Schmerzen. h.
Cotyl. lac., kriebelnde Schmerzen mit Fieber.
Cup. amm., Kriebeln.
Curc. longa, Kriebeln. Schmerzen, krie-
belnde, in den Füßen.
Cyc. rev., wie Ameiſenkriebeln und Schlaf-
loſigkeit. h.
Embryopt. glut. sem., wie Ameiſenkriebeln
h.
Eug. Jambol. cort. succ. TR., kriebelnde
Schmerzen. h.
Euph. longif., kriebelnde Schmerzen mit
Schlafloſigkeit.
Fic. Car. sem., Kriebeln.
Granat. ac. rad. cort., wie Ameiſenlaufen
mit Schlafloſigkeit. h.
Guil. Bond., Schmerzen, kriebelnde.
Harm. Ruta, Kriebeln. h.
Jalapa, kriebelnde Schmerzen mit Brennen.
Ipom. coer. sem., kriebelnde Schmerzen,
bei P. h.
Kris, Schmerzen, wie Ameiſenkriebeln.
Lacca in gr., Kriebeln.
Lithanthr., Kriebeln.
Lup. Hum, Kriebeln. h.
Lych. od., kriebelnde Körper- und Schul-
terſchmerzen. MA.
Major., Kriebeln. h.
Manna Tigal, Schmerzen, kriebelnde, in
den Waden.
Mez., Kriebeln mit Magenſchmerz.
Mimosa pud., Kriebeln. h.
Ner. Oleander, Kriebeln. h.
Ol. anim. Dip., Kriebeln.
Ox. ac., Kriebeln.
Pip. a., kriebelnde Schmerzen. h. g.
Piscin., Schmerzen, kriebelnde-
Prunella Cashm., kriebelnde Schmerzen. h.
Prun. sylv. TR., Schmerzen, kriebelnde.
Raph. sat. sem., Schmerzen, kriebelnde.
Rubia Munj., Schmerzen, kriebelnde.
Salv. off., Kriebeln.
Santal. a., kriebelnde Schmerzen. h.
Sapind. ligni cort., Kriebeln auf der Bruſt. h.
Sec. c., Kriebelkrankheit.
Siliq. radisch, Gefühl wie Ameiſenkriebeln,
bei P. h.
Solan. n., Kriebelkrankheit. (Innerlich und
äußerlich.)
Stoech. ar, Kriebeln. h.
Tabaschir, Kriebeln.
Ultram., Schmerzen, kriebelnde.
Verbasc. Lah., Schmerzen, kriebelnde. h.
Zinc., Schmerzen, kriebelnde. ?.
Zyz. Juj., Schmerzen, kriebelnde. h.
Kropf, ſ. Drüſenleiden.
Kummer, ſ. Trübſinn.
Lachen, zu vieles und Lachkrämpfe, ſ.
Krämpfe.
Lähmungen und Steifheit der Glieder.
Abr. prec. r., Sprachelähmung mit Stot-
tern und (Contractur. M. 40.
Acanth. Otengen, Geſichtsmuskelnver-
zerrung.
Ajuga dec., Armlähmung.
Allium sat., Kreuzſteifheit. h.
Amaranth. Jountscha, Armſchwergefühl
mit Impotenz.
Ambra gr., Lähmungen mit Krämpfen und
Zittern. Geſichtsmuskelnverzerrung. Haut-
gefühlloſigkeit. g. n.
Arg. nit. f., Lähmungen.
Armor., Lähmung.
Arnica, Lähmung, ſchmerzhafte, von einem
Fall. -
Ars., Lähmung der Unterglieder. h.
Ars. pot., Lähmung mit Gelenkgicht und
Contracturen. 4mal.
Ars. sod., ſ. bei Hautkrankheiten. Gefühl-
loſigkeit einiger Hautſtellen.
Asaf, Armlähmung.
Aterni, Lähmung der untern Theile des
Körpers. Starrheit der Füße.
Bar.ac., Starrheit mit Gefühlloſigkeit g. n.
Bell. extr., Lähmung. h. g. bei Lähmung
der Sprache und der halben Seite.
Bign. ind. sem., Zufallen der Augdeckel. h.
Blum. aur., ſ. Hautgefühlloſigkeit.
Bol. arm., ſ. Krämpfe 2c.
Bomb. hept. gummi, Lähmung des Bla-
ſenmuskels.
Calc., ſ. Krämpfe 2c.
Calumba, ſ. Krämpfe 2c.
Carbo an. (C. c. u.), Blaſenmuskellähmung.
Cass. fist. sem., Lähmungsreſte, nach Fallen.
Castor., Lähmungen.
Celastr. pan, Lähmungen der Sprache und
der halben Seite. g. wo zugleich äußer-
lich das Oel davon eingerieben wurde.
Cerelaeum, Lähmungen und Contracturen
innerlich und örtlich. ang.
Cera citr., ſ. Krämpfe 2c.
Cetac. ol., Lähmung. halbſeitige, ſchmerz-
hafte. MA. Vielleicht könnte man auch
hier den innern Gebrauch desſelben mit
dem äußeren verbinden?
Chidr a sem, Lähmung der Unterglieder.
Churrus, Lähmungen, unvollk. der Sprache
und der halben Seite.
Cic., Unterſchenkellähmung.
Coccul., ſ. Crot. t.
Cocos nucis ol., Einreibungen: Gefühllo-
ſigkeit einzelner Hautſtellen. h.
Coloc. rad. TR., Armlähmung. unvollk.
Comp. Zerbabri, ſ. Krämpfe 2c.
Conv. arg. , ſ. Krämpfe 2c.
Creos., Armlähmung unvollk.
Crot. t. , Geſichtsmuskelnverzerrungsreſte.
Contrakturen . . Trºr. MA.
Mit Fiſche tödtendem Mondſamen
(Cocc. men.) und Oel oder Branntwein,
gibt es ein gutes Mittel zum Einreiben
bei Lähmungen.
Crust. Dsch inge, ſo wie auch
Crust. Mahi rubian, Lähmungen, halb-
ſeitige. Starrheit der Füße. MA.
Cup. Lähmungen und Contracturen krampf-
hafte.
Cyc. rev. sem., Gefühlloſigkeit der Haut.
Dar., Mundklemme. h.
Datisc. cannab. sem., Geſichtsmuskelnläh-
mung mit Stottern. Geſichtsmuskeln- und
Mundverzerrungen mit Opiſthotonus.
Lähmung der Augenlieder. h.
Dulcam., Sprachelähmung. MA., ſ. Haut-
krankheiten 2c.
Electropunctura, bei Armlähmung. ang.
Embryopt. glut., Lähmung des männlichen
Gliedes, d. h. Erectionen, mangelnde oder
zu ſchwache in den dazu gehörigen
Jahren.
Euph. longif., Lähmung, halbſeitige. Ge-
ſichtsmuskelnverzerrungen. g. 4mal 28.
Fagon. ar: , Lähmung, halbſeitige. g.
MA. 60.
Contractur beider kleinen Finger. h.
Fic. Car. sem., ſ. Hautkrankheiten 2c.
Gagerming, Contractur.
Gard. dum. Ziehen in den Waden, ſ. Haut-
krankheiten 2c.
Goss. sem., ſ. Hautkrankheiten 2c.
Grew.as., ſ. bei Hautkrankheiten: Gefühl-
loſigkeitsſtellen der trop. Krätze.
Harm. Ruta, Contractur. MA.
Heliotr. eur. , Lähmungsgicht, ?.
Hemid. ind., ſ. Hautkrankheiten 2c.
Hyosc. n. , Sprachelähmung.
Jalapa, Blaſemuskellähmung.
Jasm. f., Lähmungen. ang.
Jaspis n., Contractur mit Gelenkgicht A.
Indig. nit.ac., Stottern. h.
Inula IIel., Contractur mit Gelenkgicht.
Jod. strychn., Lähmungen der unteren Glied-
maßen. ang.
Ipom. dasysp., ſ. Hautkrankheiten 2c.
Just. nas., Lähmungen.
Kali hydriod., ſ. bei Hautkrankheiten, trop.
Krätze, Hautgefühlloſigkeit.
Laws. in., Gontractur.
Lent. sat. , Einſchlafen der Füße.
Leon. Royl., Contractur, ſchmerzende.
Lepid. Taramira-Oel mit rohem Zucker
täglich in großen Gaben eingegeben, ſoll
eine halbſeitige Lähmung geheilt haben,
worauf jedoch Gelenkſchmerzen entſtanden
waren, die vermuthlich von der Ueberdoſe
des Mittels herrührten.
Lepor. sangu., Contractur mit Gelenkgicht.
4mal 28.
Lähmungen, ſ. bei Hautkrankheiten, Haut-
gefühlloſigkeit.
Lupin. a., Starrheit 2c. h.
Lup. Hum. , Schmerz der rechten Seite,
vom Nacken bis in den Fuß hinab. h.
Lyc. hb., Steifheit des Halſes.
Malva mont., Contracturen der Hände, ſ.
Krämpfe 2c,
Manna Hed. Alh., Contracturen.
ſ. Krämpfe 2c.
Manna Tigal, Blaſenmuskellähmung.
Mant. ov. nid., einſeitige Schmerzen mit
Gefühlloſigkeit, ſ. Hautkrankheiten.
Mar. Syr., ſ. Krämpfe 2c.
Melandr. tr., Sprachorgan, gelähmtes.
Meliae semp. sem., ſ. Krämpfe.
Melissa, Lähmungen. ang. -
Merc. subl. corr., Geſichtsmuskellähmung.
Methon. glor., ſ. Hautkrankheiten.
Millefol. TR., Geſichtsmuskelnverzerrung.
Moring. Soh. gummi, ſ. Hautkrankheiten.
Moria.fr. n. TR., Starrheit der Schulter.
Myrob. n., ſ. Hautkrankheiten.
Narc. bulb., ſ. bei Hautkrankheiten: Haut,
gefühlloſe, der trop. Krätze.
Nard., Lähmungsgicht, ?.
Ner. Oleand., Lähmung der Unterglieder,
ſ. Hautkrankheiten.
Nigella sat., ſ. Hautkrankheiten.
Ocim. a., Gefühlloſigkeit eines Arms mit
einem Nackenſcirrhus.
Ocim. sanct. sem., Lähmung eines Armes
und beider Füße, nach Entbindung.
Oleum anim., Lähmungen.
Onosm macr., ſ. Hautkrankheiten.
Op. pur., Geſichtsmuskelnverzerrung.
Panic. pil., ſ. Hautkrankheiten.
Pavia, Lähmung, halbſeitige. Spracheläh-
mung, unvollk. h.
ſ. Hautkrankheiten.
Pelecan., das Fett deſſ wird in Aſien bei
Lähmungen, Contracturen und Starrheit
der Glieder, äußerlich. ang.
Petrol., Lähmung (innerlich und äußerlich
ang) Starrheit der Glieder. h. g.
ſ. Hautkrankheiten.
Petros. sem., ſ. bei den Hautkrankheiten,
trop. Krätze mit Gefühlloſigkeit.
Phosph. ac., Lähmung, ſ. Hautkrankheiten.
Phys. flex. sem., Sprache, verminderte,
ſ. Hals-2c. leiden.
Phys. Kagnedsch, Lähmung, halbſeitige.
M. 60. MA. 60.
Pip. a., Lähmung, halbſeitige, unvollk.
Lähmung der Erectionsmuskeln des männ-
lichen Gliedes, ſ. Hautkrankheiten.
Pis. sat., Geſichtsmuskelverzerrung mit
Schwergehör.
Plat. , Mundverzerrung, ſ. Hautkrank-
heiten.
Plumb., Lähmung, nach Krämpfen.
Ranar. ol. coct., Einreibungen ſollen eine
Lähmung der Unterglieder geheilt haben.
Ran. lanug., ſ. Krämpfe 2c.
Raph. sat. sem., Blaſenmuskelnlähmung.
Rheum austr., Lähmungen.
Rhodod., lähmungsartiges Erſtarrungsge-
gefühl. ang.
Rhus Tox., Lähmungen.
Rotl. t., Lähmung, halbſeitige. 4mal 60.
Ziehen in den Muskeln. M., ſ. Haut-
krankheiten.
Rub. t., Lähmung. Tohf.
Salep, ſ. Krämpfe 2c.
Scamm., ſ. Krämpfe 2c.
Schekakel, Ziehen in der Kniekehle.
Sec. c., Lähmung der Unterglieder. Bla-
ſenmuskelnlähmung.
Senega, Augenlieder. Schiefziehen derſelb.
ang-
Sep. succ., Lähmung.
Sil., Lähmung der Unterglieder, uit 2.
ſ. Krämpfe 2c.
Sinap., Lähmung. Tohf.
Solan. Jacqu., Lähmungen.
Spong. u., Gefühlloſigkeit der untern Kör-
perhälfte. ang.
Stann., Lähmung der Unterglieder.
Staph., Lähmung.
Stoech. ar, Geſichtsmuskelnlähmung nach
Fallen. Blaſenmuskelnlähmung.
Strych. f. St. Ign., ſ. Krämpfe 2c.
Strych. n. vom., ſ. Hautkrankheiten.
Sulph. calx, Lähmungen. ang.
Syc. Gagervel, Krämpfe 2c.
Talc. a., ſ. Krämpfe 2c.
Thuja occ., Blaſenmuskelnlähmung. Zehen-
gefühlloſigkeit. Lähmung der untern Glied-
maßen.
Urt. dioica, Lähmungen.
Vill. nymph., ſ. Hautkrankheiten 2c.
Vit. neg., Lähmung, ſchmerzhafte, der un-
tern Gliedmaßen.
Zinc., Starrheit.
zkur
314
Zinci sulph., Lähmung, halbſeitige.
Zingib., Lähmungen und Contracturen,
ſ. Colocynth.
Läuſe, ſ. Ungeziefer.
Lebendigkeits-Gefühl, im Magen oder
im Bauche, als ob ſich etwas Lebendiges
drinnen regte.
Croc. sat.
Kali hydroc.
Leberkrankheiten, ſ. auch bei den Ver-
härtungen der Eingeweide.
Achyr.asp., Leber- und Schulterſchmerz.
Die Gabe in 12 Stunden war 8mal.
Acon. Nap. extr., Leberſchmerz. g.
Aufſteigen von Dämpfen aus d. Leber. h.
Agar. a., Leber- und Magenſchmerz, Leber-
krankheiten. ang.
Aloes perfol. fol., Leberſchmerz. h.
Ammon. mur., Leberleiden. ang.
Amygd. am., Leberobſtruction.
Apium gr., Leberobſtruction. Tohf.
Arg. fulm., Leberobſtruction.
Aristol. longa, Leberſchmerz. Der Leber
ſchädlich. Tohf.
Arist. rot., iſt das Antidot der vorherge-
henden. Tohf.
Arum camp., Leberſtechen. h.
Asaf, Leberkrankheiten. ang.
Aterni, Schmerz in der Lebergegend. h.
Aurant. cort. TR., Lebergegend und Ma-
genſchmerzen.
Bdell, Leberſchmerz. Leber- und Magen-
obſtructionen.
Bebeerine, Leberſchmerz. h.
Benzoic. ac., Leberobſtruction.
Berb. lyc. Res, Leberſchmerz, nach einem
Schlag.
Berb. vulg., Leberſtärkend. Tohf.
Bez. anim. lap., Leber- und Gallenkrank-
heiten. Tohf.
Bomb. hept. gummi, Leberſchmerz, nach
äußerer Gewaltthätigkeit.
Borac. ac., Leberkrankheiten.
Bov., Leberſchmerz. Leberobſtruction. g. n.
Calam.ar., Leberobſtruction. Leberſchmerz.
Tohf.
Canth., Lebergegend- u. Bruſtſeitenſchmerz.
Cardam. maj. & min., Leberkrankheiten.
Carissa Car-, Leber- u. Kopfſchmerz. 4mal.
Carpobals., Leberobſtruction. Tohf.
Cass. fist., Leberſchmerz.
Cass. Tamal. fol., Leberſchmerz.
Cass. Tora, Leberſchmerz, ver. mit Kopfweh.
Celastr. pan., Leberabſeeß, enormen, chron.,
zum Aufbruch bringend.
Chelid. maj, Schmerz in der Lebergegend.
h. g.
Geſchwür in der Lebergegend, fiſtul.
Chenop. a. sem., Leberleiden.
Cichor. sem., Leberobſtruction. Tohf.
Cinnam., Leberobſtruction. Tohf.
Clemat. r., Leber- und Kreuzſchmerz. Leber-
und Hodenſchmerz.
Clerod. inf, Leberobſtruction, ſchmerzhafte.
Coccul. men., Leberobſtruction.
Concha fluv., Schmerz in der Lebergegend.
h.
Cop. bals., Leber, hinterer Theil, Schmerz-
h.
Cubeba, Leberobſtruction. Tohf.
Cucum. ut., Leberkrankheiten. Tohf.
Cucurb. lag., Leberhitze. Tohf.
Cup. mur., Schmerz in der Lebergegend,
bei der Brechruhr. h.
Curc. longa, Leberobſtruction. Tohf.
Curc. Zed., Leberſchmerzen. h. g.
Cuscut. sem., Leberobſtruction.
Cyc. revol. cort, Leberobſtruction mit Waſ-
ſerſucht.
Datur. stram. sem., Leberkrankheit, chron.
MA.
Deals. Fieberwurzel. Schmerz in der Le-
bergegend.
Delph. Ghafes fl., Leberobſtruction.
Tohf.
Delph. paucifl., Leberſchmerz. h.
Fasc. As far e tib, Leber- und Magen-
ſchmerz.
Fumar., Leberobſtruction.
Galena, Leberobſtruction.
Galvanism., Leberkrankheiten, chron. ang.
Granat. ac. rad. cort., Leberſchmerz. h.
315
Guil. Bond., Leberſchmerzen. h. g.
Harm. Ruta, Leberkrankheiten.
Indigof. Anil, Leberentzündung. Leber-
ſchmerz. h.
Jod., Leberkrankheit.
Ipom. coer. sem., in der Lebergegend Kol-
lern und Schmerz. h. Leberobſtruction.
Tohf.
Junip. bacc., Leberobſtruction.
Kali oxym., Leberobſtruction.
Keren dschue pah., ſtachelige, Leber-
ſchmerz, period.
Kris, Lebergegend- und Leiſtenſchmerz.
Laurocer., Leberkrankheiten. ang.
Laws. in., Schmerz in der Lebergegend, ſo-
wohl vorderer als hinterer. h.
Led. pal. TR., Leberobſtruction mit Fieber.
Lepid. sat., Leberaufgetriebenheit.
Leuc. ceph., iſt der Leber ſchädlich. Tohf.
Lich. od., iſt Leber ſtärkend. Tohf.
Macis, Leberſchmerz.
Manna cal., Leberobſtruction.
führend.
Marrub. a., Leberſchmerz. h.
Mastix, Lebergeſchwülſte. Tohf.
Meliae azed. cort. , Leberobſtruction. Tohf.
Meliae semp. sem., Leberobſtruction. Tolhf.
Melil., Leberſchmerz. Tohf.
Menisp. gl. faec. , Leberleiden.
Merc. fulm., Leberleiden.
Mimosa abst., Leberſchmerz. h.
Mosch. nux, Leber ſtärkend. Tohf.
Myrob. n., iſt der Leber ſchädlich. Tohf.
Ner. odor. rad. mont., Schmerz in der Le-
bergegend. h.
Nigell. sem., Leberſchmerz. g. n.
Nitro-mur.ac., Leberentzündung, chron.
Ocim. Basil. sem., Leber- und Magen-
ſchmerz. h.
Op. pur., Leber- und Milzſchmerz, herum-
ziehender.
Ox.ac., in der Lebergegend und Lunge:
Stichſchmerzen.
Papav. a. sem., Lebergegend, hinteren Theils:
Schmerz. h.
Phys. flex. sem., Schmerz in der Leber-
gegend.
Phys. somn. rad., Leberobſtruction. h.
Galle ab-
Pini fr. sem., Leberobſtruction. Tohf.
Pip. long., Leberobſtruction. Tohf.
Piscin, Leberſchmerzen. g. n.
Pistac., Leberobſtruction. Tohf.
Pis. sat., Leberſchmerz. h. Verhärtungen
erweichend. Tohf.
Plant. maj., Lebergeſchwür.
tion.
Polyg. limifol., Leberhärte.
tion, chron.
Portul. sem, Leberhitze. Tohf.
Ranunculac., Leberleiden, chron.
Rheum austr., Leberobſtruction.
Rhus Kakr., Leberobſtruction.
Rosar. r. sem., Leberobſtructionen. Tohf.
Rotl. t., Leber- und Bruſtſchmerz, herum-
ziehender. Leberſchmerz, chron, tägliche
Nachts-Anfälle.
Rub. Munj., Leberobſtructionen. h.
Santal. a., Leberobſtructionen.
Schekakel, Leberſchmerz. g. n.
Stoech., Lebergeſchwülſte, kalte. Tohf.
Storax liqu., Leberobſtruction.
Strychn. f. St. Ign, Leberentzündung, acute.
MA. Leber- und Leiſtenſchmerz. h. g.
Strych. n. vom., Leber- und Gelenkſchmerz.
Leberſchmerz. h.
Syc. Gagervel, Leberſchmerz, chron. Le-
berabſceſſe im Sommer.
Talc. a., Leberſchmerz. Leberhärte. h.
Tarax., Leberkrankheit, chron.
Trapa nat., Schmerz in der Lebergegend.
4mal 12.
Trianth. pent. n., Leberſchmerz.
Uva ursi, Schmerz in der Lebergegend,
vorderer und hinterer. g.
Xanthox.cort., Schmerz in der Leberge-
gend.
Xanthox. fr., Leberleiden. Tohf.
Zingib. off, Leber ſtärkend. Tohf.
Leberobſtruc-
Leberobſtruc-
Leichdorn, ſ. Gewaltthätigkeiten, äußerer,
üble Folgen.
Leiſten- Mittelfleiſch- Pubis- und Penis-
leiden. -
Acac. Farn. Harnub Nepti, Leiſten-
ſchmerz. h. g. 4mal 12.
316
Aloé succ., Leiſten- und Bauchſchmerzen.
Amaranth. cr. sem., Leiſtenſchmerz und
Harnzwang, bei Tripper. h.
Arg. fulm. Leiſtenſchmerzen. h. g. n.
Arnica, Leiſtenſchmerzen. h.
Bchen, Leiſtenſchmerzen. g. n.
Caps. sem., Leiſtenſchmerzen.
Carbo an. , Wundheit und Feuchten im
Mittelfleiſche.
Carbo veg., Wundheit und Feuchten im
Mittelfleiſche.
Cass. fist. pulpa, Leiſtenſchmerzen. h. g.
Chelid. maj., Leiſtenſchmerzen. g. n.
Chin. sulph., Leiſtenſchmerzen.
Coloc. pulpa, Leiſtenſchmerzen. h. g.
Cupr... Schmerz in den Leiſten und Hüften
mit Contractur. MA.
Cuscuta Lah., Leiſtenſchmerzen. h. g. n.
Deals. Fieberwurzel. Leiſtenſchmerz mit
Blutabgang beim Harnen.
Euphr., Leiſtenſchmerz, h.
Gmel. as., Leiſtenſchmerz mit Harnzwang.
Granat. ac. rad. cort., Leiſtenſchmerz und
Harnverhaltung. h.
Gund. Zulm scm., Leiſtenſchmerz.
Hyper. perf, Leiſtenſchmerz.
Iod. ol. sol., Leiſten- und Gelenkſchmerzen
in der Kälte. ſ, Zinc.
Kris , Schmerzen in den Leiſten und der
rechten Bauchſeite. 8 Gaben in 12 Stun-
den.
Lepor. sangv., Leiſtenſchmerzen. g.
MA. 14.
Leuc. ceph., Leiſtenſchmerzen. h.
Lupin. a., Pubisſchmerz. Pubisjncken. h.
Lup. Hum., Leiſten- und Hüftweh.
Major., Leiſtenſchmerzen. h. g. n.
Melong. sem., Leiſtenſchmerzen. h. g.
Ner. ant., Leiſtenſchmerzen. h. g. n.
Olib. ind., Leiſtenſchmerz mit Samenfluß.
Op. pur., Leiſtenſchmerz.
Phys. flex. rad., Leiſten- u. Gelenkſchmerz.
Picrorrh. kurrooa, Leiſtenſchmerz.
Pis. sat... Leiſtenanſchwellung. h.
Polyg. linfol., Leiſtenſchmerz mit Kolik,
Harn- und Stuhlverſtopfung.
Polyp. Sekour, Jucken und Stechen in
der Leiſte.
Raph. sat. sem. , Leiſtenſchmerz, der ſich
auf die Achſel erſtreckte.
Salv. off, Leiſtenſchmerz. h.
Santal. r., Leiſtenſchmerz. h.
Sapind. emarg., Leiſtenſchmerz. h.
Saxifr. Peschant, Leiſtenſchmerz.
Scorp., Stichſchmerz aus der linken Leiſte
in die Nabel- und Milzgegend. 4mal.
Schmerz im Mittelfleiſche. h.
Smil. china, Leiſtenſchmerz, h.
Spong. u., Leiſtenſchmerz.
Storax cal., Leiſtenſchmerz.
Strych. f. St. Ign., Leiſtenſchmerz.
Sulph. ac., Leiſtenſchmerz.
Tereb., Leiſtenſchmerz, als wollte ein Bruch
entſtehen.
Umb. Butazeri, Leiſtenſchmerz. 4mal 12.
Zinc iod., Leiſten- und Hüfteſchmerz.
Lendenweh, ſ. Schmerzen.
Lippenleiden, ſ. Hals-2c. Leiden.
Lungen-, Bruſt- und Bruſtſeiten-Entzün-
dungen; wie auch Stiche, Geſchwüre,
Verhärtungen, Verwachſungen 2c. in den
Lungen u. ſ. w.
Abr. prec. a., Bruſt- Arme- Achſel- und
Schulterſchmerzen. MA.–4mal.
Acac. Farnes. Harn ub Nepti, Bruſt-
ſchmerz mit Schleimhuſten. MA. Bruſt-
ſeitenſchmerz. 12mal.
Acac. succ., Seitenſtechen, acutes.
Acanth. Otengen, Seitenſtechen, linker
Seite.
Achyr. asp. sem., Seitenſtechen. h. g.
% ſtündig 8mal.
Acon. Nap., Lungen- und Bruſtentzündun-
gen. g. n.
Ajuga dec., Bruſtſchmerz. h.g. n.
Allium sat., Bruſtſchmerz-
Aloé succ., Seitenſchmerz, rechts. h.
Altern. sess. rad., Bruſt- und Kopfſchmerz-
Alth. f. fol. & rad., Lungen- und Lungen-
fellentzündungen. Bruſtſchmerz, acuter.
Ambra gr., Lungengeſchwüre. MA. 14.
Anac. or., Lungen- und Lungenfellentzün-
dungen. h. g.
317
Anagall. caer., Bruſtwundheitsgefühl mit
Fieber.
Antim. t., Lungenentzündungen.
ken Gaben. ang.
Araneum, Seitenſchmerz, links.
Arg. nit. f., Bruſtſchwergefühl, ſchmerzhaf-
tes, mit Aufſtoßen. I TR. M.–3tägig.
Arist. rot., Seitenſtechen, entzündliches.
Arum camp., Lungenentzündungen. MA.
– 4mal. 12mal des Tages, nämlich
ſtündliche Gaben. g. n.
Asa f., Lungen- und Lungenfellentzündun-
gen. 12mal.
Asar., Bruſtſeitenſchmerz. h.
Aspar. rac., Bruſtſchmerz, entzündlich-
rheum. Seitenſchmerz, acuter.
Asphalt, Bruſtſchmerz. -
Asplen. fol., Bruſtſchmerz, acuter.
genkatarrhe. h.
Auripigm. r., Bruſtſeitenſchmerz.
Balausta, Bruſtſeitenſchmerzen. h. g. Bruſt-
ſchmerz mit Huſten.
Basella r., Seitenſchmerz, period.
ſeitenſchmerz. h.
Bdell, Seitenſchmerz. h. g. Bruſtſchmerz.
Behen a., Bruſtſeitenſchmerz. Bruſtſchmerzen.
g. M.
In ſtar-
Lun-
Bruſt-
Belemn., Bruſtſchmerz. h,
Benzoic. ac., Seitenſchmerz, links. h.
Berthol., Bruſtſeitenſchmerz. g. n.
Bor., Bruſtſchmerzen. g. n.
Bov., Bruſtſchmerzen. h. g.
But.fr. fl., Seitenſchmerz, links, h.
But. fr. gummi, Bruſtdrücken. h.
Cacalia Kl., Bruſt, rauhe, mit Huſten.
Calam. ar., Seitenſtechen, period. MA.
Calebr. opp., Seitenſchmerz, linken. 4mal12.
12mal.
Campech. lig,, Seitenſchmerz h. g. von
änßerer Gewaltthätigkeit entſtandener.
Cannab. ind. Cashm. fl., Bruſt- und Bruſt-
ſeitenſchmerz.
Cannab. ind. Lah. fol., Lungencongeſtio-
nen. h.
Cannab. ind. Lah. sem., Bruſtſeitenſchmerz
mit Huſten. MA.
Canth., Bruſtſchmerzen. g. n.
Cap. Ven., Bruſtſchmerz.
Carota, Indigeſtion. Seitenſchmerz, rechts.
Cass. al., Seitenſtechen.
Cass. lign. , Lungenentzündung.
ſtechen. Tohf.
Cass. Tamal. fol., Seitenſtechen, links,
acutes. 12mal.
Catechu, Seitenſchmerz.
Cedrela Toona, Bruſtdrücken. h.
Cepa, Bruſtſchmerz.
Cetac. ol., Seitenſtechen. h. g. Lungen-
katarrhe.
Chel. maj., Luugenentzündungen. g. n.
Chenop. a. sem., Seitenſchmerz, chron.
Cherayta, Bruſtſchmerz.
Chidr a sem., Bruſtdrücken, katarrh. Bruſt-
geſchwürigkeitsſchmerz. Bruſtbrennen.
Chin. cort., Stiche unter den Rippen bis
in das Kreuz. -
Churrus, Lungen- und Bruſtentzündungen.
Cichor. sem., Bruſt- und Bruſtſeitenſchmer-
zen.
Cinnam. cort., Bruſtſchmerz.
Cleom. pent. hb., Bruſtſchmerz.
Coccul.men, Seitenſtechen. h. g. 8mal 24.
Colocynth. pulpa, Lungenentzündung. g. n.
Comp. Zerbabri, Bruſtſchmerzen. h.g-
Conv. arg., Bruſtdrücken. Bruſtſchmerz. h.
Cop. bals., Bruſtſchmerz. g. n.
Cornu c. u. a., Seitenſtechen, nach Erkäl-
tung.
Cost. ar., Bruſt- und Schulterſchmerz.
Cost. n. Cashm., Bruſtſchmerzen. g. n.
Creos., Bruſt: Brenn- und Stichſchmerz.
Bruſtſchwergefühl.
Croc. sat., Bruſtkatarrh, chron. M. 40.
Bruſtdrücken aufs Eſſen. Bruſtſeiten-
ſchmerz. h.
Crust. Dschinge, Bruſtdrücken. h.
Cubeb., Seitenſchmerz in der Frühe. h.
Cuminisem, Bruſtſchmerz. h. g. 4mal 24.
Cup. amm., Bruſtſchmerz, katarrh.
Curcul. orch., Seitenſchmerz, period.
Cyc. rev. sem., Bruſtwundheitsgefühl. h.
Daron., Bruſtſchmerz.
Datisc. cann. sem., Seitenſtechen.
Datur. stram. sem., Seitenſtechen, links,
vorübergehendes. h.
Seiten-
318
Deals. Fiſtelwurzel. Schmerz in der rech-
ten Bruſtſeite und Lebergegend.
Deals. Serſamwurzel. Bruſtſchmerz und
Seitenſtechen. h.
Deals. Torkiwurzel. Bruſtſchmerz. g.
Digit. p., Blut- und Schleimauswurf aus
den Lungen. Seitenſtechen. Bruſtdrü-
cken. h.
Dioret, Bruſtſchmerzen. g.
Dolich. pr., Bruſtſchmerz. h.
Drac. sangv., Seitenſtechen, links.
Dschen dalu, Bruſt- und Halsſchmerzen.
Dulcam. fol., Bruſtſchmerzen. g. n.
Dulc. stip., Bruſtſchmerz nach Fallen.
Emb. Rib., Bruſtſeitenſchmerz. h.
Embryopt. glut., Seitenſchmerz.
Euph. epith., Seitenſtechen.
Euph. gummi, Bruſtſchmerz, katarrh., auch . .
Euph. ten., Lungenentzündung. h.
Euph. thym., Lungenentzündung. MA.
Fabar., Bruſtſchmerzen. h. g.
Ferri sulph. ind., Seitenſtechen. h. g. n.
Bruſtſchmerz. h.
Fumar., Lungenentzündung. g. n.
Gard. dum., Lungenlähmung. Bruſtſchmerz.
g. Mt.
Geum el., Seitenſtechen. h. g. Bruſt-
ſchmerz mit Huſten. Bruſtſeitenſchmerz.
h. g. n.
Gourbuti, Bruſtſchmerz. ?.
Guil. Bond. , Bruſtſeitenſchmerz. Bruſt-
ſchmerz. g. n.
Gultschin, Bruſtſchmerz.
Gund. Zulm sem., Seitenſtechen.
Harm. Rutae fl., Bruſtſchmerz. h.
Harun tutia, Bruſtſchmerz. h. g.
Hemid. ind., Bruſtdrücken, katarrh.
Hollow. pill. sol., Bruſtſeiten- und Hals-
ſchmerz.
Hyosc. fol., Bruſt- und Lungenentzündun-
gen.
Indigof. Anil, Seiten- und Kreuzſchmerz,
herumziehender.
Indig., Bruſtſchmerz, acuter. Bruſtdrücken.
h.
Iod., Lungenentzündung. Seitenſchmerz,
links.
Ipom. coer. sem., Bruſtſchmerz. h.
Ipom. cusp. fol., Seitenſchmerz, rechts. h. g.
Kalibichrom., Bruſtſchmerz.
Kali carb., Bruſt- und Kreuzſchmerz.
Kalihydroc., Bruſtſeitenſchmerz. 3TR. MA.
Kino gummi, Bruſtſchmerz.
Kris, Seiten- und Armſchmerz.
Lacca in gr., Seitenſtechen. h. g.
Led. pal., Bruſtſchmerz mit Blut- und
Schleimauswurf. MA.
Lent. sat., Bruſtſchwergefühl, nach Blut-
huſten.
Leon. Royl., Seitenſtechen.
Lich. isl., Bruſtſchmerz. h.
Linisem., mit und ohne Honig. Seiten-
ſtechen.
Lithanthr., Bruſtſchmerzen. g. n.
Lup. Hum., Lungenentzündung. g. n.
Lyc. hb., Bruſt- und Schulterſchmerz, nach
Fallen. Bruſtſchmerz. h. Lungenentzün-
dung. g. n.
Magn. carb., Seiten- und Knieſchmerz.
Mang. carb., Bruſtrauhigkeit h.
Manna cal., Lungen- und Bruſtentzündun-
gen. Bruſtſchmerz, acuter.
Mastix, Bruſt, rauhe. h.
Meccan. bals., Lungengeſchwüre.
Meidet schob, Seitenſtechen. h.
Melandr. tr., Seitenſtechen.
Meliae azed. fol., Seiten- und Schulter-
ſchmerz, herumziehender.
Meliae semp. fol., Bruſtſchmerz, nach einem
Fieber.
Melil. sem., Bruſtſeiten- und Bauchſchmerz.
Menth. p. TR., Bruſtſchmerz, linken. h.
Merc. subl. corr., Lungenentzündung. Bruſt-
und Milzſchmerz.
Mesua ferr., Bruſtſeitenſchmerz, linken, nach
einem Schlangenbiß.
Methon. glor., Bruſtſchmerz. h. g.
Millefol., Bruſtſchmerz mit Blutſpeien.
Mori a. fr. n. R., Seitenſtechen, links.
h. g.
Mosch., Seitenſtechen.
Myrob. Embl., Bruſtſeitenſchmerz.
Myrob. n., Bruſt- und Armſchmerz.
Myrrh., Seitenſtechen mit Huſten. MA.
Myrt. bacc., Bruſtſchmerz, acuter. Bruſt-
ſchmerz, drückenden. h.
319
Narc. bulb, Bruſtſchwergefühl, nach Fallen.
Nard., Bruſtſchmerz. h. g.
Natr. m., (Lah.) Bruſtſchmerz. h.
Nep. salv. hb., Seitenſchmerz.
Ner. ant., Bruſtſtiche mit Huſten. 4mal 12.
Ocim. a., Bruſt- und Magenſchmerzen.
Bruſt- und Seitenſchmerz. h.
Onosm. macr. rad., Bruſtſchmerz, acuter.
Ox.ac., Lungen- und Bruſtentzündungen.
h. g. n.
Panic. pil., Bruſt, erweichend. Tohf.
Papav. rh., Seitenſtechen.
Pareira br., Seiten- und Armſchmerz.
Petros. hb., Bruſtſchmerz, auch mit Eng-
brüſtigkeit. TT. MA.
Phall. esc., Seitenſtechen.
Phosph. ac. , Lungenleiden, entzündliche.
Bruſtſchmerz. h.
Phosph. sod., Lungen- und Halsentzün-
dung. h.
Plantago maj., Seitenſtechen, acutes.
Plumbag. Zeyl. rad., Bruſtſchmerz mit
Fieber.
Polan. rad., Seitenſtechen.
Polyg. macr., Seitenſchmerz, links. Bruſt-
ſeitenſchmerz, herumziehender.
Polypod., iſt der Bruſt ſchädlich. Tohf.
Portul. sem., Lungenauswürfe. ang.
Pyrethr., Bruſtrauhigkeit. Bruſtdrücken mit
Schleimanhäufung.
Quass. TR., Bruſtſchmerz mit Erbrechen.
Ran. bulb., Bruſtſchmerz mit Huſten. Lun-
gen- und Bruſtentzündungen. g. n.
Ran. lan. fl. rec., Seitenſtechen.
Ran. lan. rad. rec., Bruſtſchmerz, rheum.
Ran. scell., Lungen- und Bruſtentzündun-
gen. g. Mt.
Rheum austr., Bruſtwundheitsgefühl. h.
Rhus Kakr., Lungenentzündung, ſubacute.
Rosar. r. sem., Seitenſchmerz, acuter.
Rotl. t... Bruſtſchmerzen. h. g.
Rubia Munj., Bruſtſchmerz. h. g. n.
Ruku t., Lungenfellentzündung.
Santal. a., Bruſtſeitenſchmerz. h.
Sapind. em., Lungen- und Bruſtentzündun-
gen. Bruſtſchmerz. Seitenſtechen.
Sarcoc., Bruſtſchmerz, durch Schleimaus-
wurf beſſernd.
Seamm., Lungenentzündung.
Schekakel, Seitenſchmerz. h. g. Sei-
tenſtechen. h.
Scorp., Lungenentzündungen und Seiten-
ſtechen. g. n.
Sebest., Seitenſtechen, links. h.
Sel., Seitenſtechen. h. g.
Senec. Mus., Bruſtſeitenſchmerz. h. g. n.
Senega, Stockungsgefühl in den Lungen.
Sep. succ., Seitenſtechen. h. g.
Serp. ex., Bruſtſeitenſchmerz, 2. Seiten-
ſtechen. h.
Sid. rad., Bruſtſeitenſchmerz. h.
Sid. sem., Bruſtſeitenſchmerz mit Fieber.
Sil., Bruſtſeitenſchmerz. h.
Smil. china, wurmſtichiges Pulver. Bruſt-
ſchmerzen. h. g.
Sod. sal, Seitenſtechen. links. h.
Solan. Jacqu. fr., Bruſtdrücken.
Sphaer. ind, Bruſtſchmerz, chron. MA.
Spig. anth., Bruſtſchmerz. h.
Stenact. bellid. rad., Seitenſtechen.
Stoech. ar. , Lungenentzündung. 12mal.
Bruſthüpfen beim Athemzug.
Strych. f. St. Ign., Seitenſtechen, links.
12mal
Strych. n. vom., Bruſtſchmerz. h.
Strych. pot., Seitenſchmerz, rechts.
Talc. a., Seitenſchmerz, links.
Tamar. ſind der Bruſt ſchädlich. Tohf.
Thuja occ. , Seitenſtechen. h. g. TR.
12mal. 4mal 12.
Turp. conv. a. int., Seitenſtechen, acutes.
4mal.
Ultram., Seitenſtechen. h.
Umb. But azeri, Seiten- und Schulter-
ſchmerzen.
Urt. dioica, Lungenkrankheiten. ang.
Urt. dioic. fl., Seiten- und Schulterſchmer-
zen.
Valer. sylv., Bruſtſchmerzen. h. g. MA.
Verbasci Cashm. rad., Bruſt- und Schul-
terſchmerzen. Bruſtſchmerz mit ſtinken-
dem Auswurf.
Verbasci Lah. fol., Bruſtſchmerzen und
Seitenſtechen. g. n.
Verben. off. Lah. hb., Bruſtſchmerz, P.
4mal 28.
320
Verben. off Lah. sem., Bruſtſchmerzen.
- g-
Vinc. min. fol., Seitenſtechen. h. g. acutes
4mal 12. ſubacutes MA. 14.
Viol.od., Seitenſtechen. Rauhe Bruſt, katarrh.
Violae od. conf., Bruſt- und Nackenſchmerz,
acuter, rheum.
Vit. neg., Seitenſtechen, links. g. Bruſt-
ſchmerzen. h. g. n.
Xanthox. cort., Stiche in der Bruſtſeite. h.
Zingib. off., Bruſtſchmerz.
Luſtſeuche, mit und ohne Queckſilberkrank-
heits-Complication, ſ. auch bei Hals-
leiden, Hautkrankheiten, Schmerzen, Trip-
per 2c., unter welchen Formen und Ver-
bindungen ſie immer vorkommen möge.
Abrus prec. a., ſ. Guil. Bond.
Abrus prec. r., Mercurialſyphilis.
Acon. Nap. extr., Brennſchmerzen, 2.
Agav.amer., ang.
Alth. fl.,ſ. Sil. -
Amaranth. Jountscha, Mercurialſyphilis.
Anagallis caer., Luſtſeuche, verborgene.
MA. 60.
Luſtſeuche mit Krätze; auch mit Geiſtes-
zerrüttung 2c.
Angel. rad. , ſ. Petros.
Argem. mex. sem... Chankers. Bartflechte,
Arg. fulm., Mercurialſyphil. Gelenkſchmerz
mit innerm Brennen 2c.
Arsen., ſ. Merc. sol., und Thuja.
Ars. pot., ſ. Merc. sol.
Artem. v. (aff. spec.) rad., Rheumatismus,
P.
Asa f., Mercurialſyphil. Knochenſchmerz.
Begon. balmis., ang.
Berthel., Chankers und Luſtſeuche, per.
Exacerbat. MA.
Blum. auric. sem., Schmerzen, Q., ſogar
in den Gelenken befindliche und mit § .
Complication verbundene.
Bol. arm., Gelenkſchmerzen, 2.
ſ. Terra Traiber.
Cacal. Kl., Luſtſeuche, angeerbte und ver-
borgene, M. 40. MA. 80.
Cannab. ind. Cashm. f., Mundgeſchwüre
mit Schmerzen, allg. ?.
Carbo veg. (Calotr gig.), Flechten, ?.
Carissae Car. f., Flechte, juckende, ?.
Cariss. Car fol., Schmerzen, P. g.
Luſtſeuche mit Harnzwang. n.
Cariss. Car. fr., Mercurialſyphilis.
Chel. maj., Schmerzen, P. Geſchwür am
Hintern, L.
Chidrasem., Mercurialſyphilis mit Ausſatz.
Churrus, ſ. Sil.
Cocos Sechell. min., die harte Schaale
derſelben bei Luſtſeuche, verborgener.
Colch.aut., MA. 60. 4mal. 28. g. n.
Comp. Zerbabri, Schmerzen, P.
Curcuma, ſ. Merc. d.
Cyc. rev. cort., Chanker. MA. 14.
Cyc. rev. sem., Chanker, 4mal 12. n.
Datisc. cann. rad. cort., Mercurialſyphil.
Brennſchmerzen.
Datisc. cann. sem., Chankers. Hodenfiſtel,
L.
Deals. Fieberwurzel. Jucken, 2.
Deals. Fiſtelwurzel. Luſtſeuche; ſowohl pri-
maria als secundaria.
Digit. purp., Chankers. M. 7.
Dolich. pr. faba, g. n.
Dschendalu, M. 40. 4mal 12. n.
Eben., ſ. Merc. d.
Embryopt. glut. fol., g. n.
Eug. Jambol., ſ. Galanga.
Ferr., ſ. Galanga.
Fumar., ſ. Merc. subl. corr.
Galanga, Luſtſeuche, chron. den Ausbruch. h.
Hodengeſchwüre, ſchmerzhafte, A. MA.
Beulen, 2. Flechten, 2. Schmerzen, A.
Jucken, ?. MA. 14. n. (?)
Mit Ferr. Eug. Jambol. succ., in
Verbindung. MA. 60.
Goss. sem., Mercurialſyphilis.
Gourbuti, Schmerzen, F 2.
Grew. as., Jucken, 2.
Guil. Bond., Lähmungsgicht an den Füßen,
§ 2.
Luſtſeuche. g. n., ſ. Smil. china.
abw. Abr. prec. a., Chankers u. Beulen.
MA.
321
Hedys. Alh., Abſud der Blätter ſoll eine
angeerbte Luſtſeuche geheilt haben.
Heliotr. eur., Lähmungsgicht. 2.
Hemid.ind., Luſtſeuche, friſche u. alte. g. n.
Jucken, 2. Ausſchlag, flechtenartiger,
feinkörniger, wie auch Flecken und Ge-
lenkgicht, ?. MA. 60. ſ. Smil. chinae.
Heracl. div., g.
Hyss., Luſtſeuche mit Beule. MA. 60.
Luſtſeuche. 4mal 28. g. n.
Jalap. mir. rad., nebliges Sehen und
Flechten, ?.
Jasp. n. u., Schmerzen, ?.
Indigof. Anil, Schmerzen, 2.
Inula Hel., Gelenkgicht, § ?. MA.
Jod., ſ. Kali Merc., Pip., Zinc.
Jugl. nuc. cort., Schmerzen, 2.
Kali hydroc., Halsgeſchwüre, A 2.
Kali iod., iſt ein gebräuchliches Mittel bei
der ſecundären Form der Luſtſeuche, und
wird gewöhnlich dreimal des Tages zu
8 Granen eingegeben. Bei der großen
Auswahl meiner Mittel, denen ich den
Vorzug gebe, möchte ich hier keinen Ge-
brauch davon machen.
Lacca in gr., Naſengeſchwür, ſtinkendes, ?.
Penisanſchwellung und Eiterbeule, 2.
Lactuca sat., iſt bei der Mercurialſyphilis
ang.
Laws. in., Luſtſeuche, verborgene. MA. 60.
Leon. Royl., Luſtſeuche. Jucken, 2.
Lepid. sat. rad., nebliges Sehen, Jucken
und Schmerzen, z. h.g.
Luſtſeuche, verborgene. MA. 60.
Lepid.sat. sem., Nebel, .
Leuc. ceph., Hodenflechte, P. Eiterbeule.
Chankers. MA. 14. n.
Lich. od., Jucken, 2.
Lyc. sem., Mundgeſchwüre, 2.
Mast., Gelenkſchmerz, 2,
Menisp. hirs., nebliges Sehen u. Beulen, 2.
Merc. d., abw. Curc. longa oder Eben.,
Luſtſeuche, chron. M. 40. MA. 60.
Merc. d., abw. Jod amygd. o.sol., bei
friſcher und alter Luſtſeuche. MA.
Merc. Reschkepur ind., in Butter ge-
röſtet, mit Kümmel und Saſſaparillen-
extrakt zu Pillen formirt, woneben das-
Medizin. Theil.
ſelbe Mercurialpräparat mit Catechu,
Zinnober Wachs, und Oel zur Salbe
gemacht, applicirt wurde, war das favo-
riſirte antiſyphilitiſche Secretmittel, das
mein Hakim im allg. Krankenhauſe ge-
brauchte.
Merc. sol., abw. Ars. pot., Luſtſeuche mit
Tripper. -
Merc. subl. corr., mit Merc. v., recht gut
verrieben und mit dem eingedickten Saft
vom Erdrauch zu Pillen gemacht, ſollen
ohne Speichelfluß zu erregen, die Luſt-
ſeuche heilen. ang.
Merc. v., g. n.
Mezer., Mercurialſyphilis. Gelenkſchmerzen
mit Knoten, ?.
Moring. Soh. gummi, Jucken, 2.
Mulged. rap. fol., Luſtſeuche, Hervorkom-
men, einer alten. MA. 60.
Nelumb. spec. fol., Luſtſeuche in allen For-
men, alte und friſch entſtandene.
Nel. spec.sem., Warzen an den Fingern, 2.
Nep. salv., Sprachorgansleiden (als Stimme,
heiſere und leiſe) 2.
Ntric.ac., Mercurialſyphilis. Gelenkſchmer-
zen, A. Mund- und Halsgeſchwüre, ?.
Vorhaut, öfters kleine Bläschen und
Schrunden. ang., ſ. Sulph.
Ox. corn., Luſtſeuche, verborgene, oder
ſecundäre Form.
Halsgeſchwüre, 2.
Pareira br., Luſtſeuche, chron. per. Aus-
bruch, mit nebligem Sehen 2c. M. 40.
Petros. fol., mit Engelwurz in Pillenform
ang.
Pip. long. stip., Luſtſeuche, verborgene.
Pip. n. R., Mercurialſyphilis, ſ. Verbena.
Mit Jod in Verbindung. g. MA.
Prun. sylv. TR., Luſtſeuche.
Pumic. lap., während des Gebrauches deſ-
ſelben, bei der Luſtſeuche, erfolgte Ver-
engerung der Vorhaut um die Eichel.
Quass. TT., Magenbrennen, Schwären und
Eichelgeſchwulſt, nebſt einem feinkörnigen
Ausſchlage (wie Hirſenflechte), 2.
4mal 28.
Ran. lan. fol., Mundgeſchwüre, 2.
Ruku t., Ausſchläge, 2.
21
322
Sap.ind. nuc. cort., Flechte, A. MA. 60.
Sassafras, wird bei der ſecundären Form
der Luſtſeuche ang.
Sed. crass., Schmerzen, 2. MA.
Sel., Luſtſeuche, nach ſchlechter Behandlung.
Schmerzen, 2.
Scnec. Mus., der eingedickte Saft wird in
Kaſchmir für antiſyphilitiſch gehalten.
In kleinen Gaben beſtand er jedoch
nicht die Probe.
Serp. ex., Chankers, ſchmerzende, juckende
und ſtark eiternde.
Ol. TR., Luſtſeuche, chron. per. Exacer-
bationen. MA.
Chankers und Entzündungsgeſchwülſte, ?.
Sil., Mercurialſyphilitiſche Schmerzen, Fle-
cken und Geſchwüre, wie auch Lähmungs-
gicht.
abw. Alth. fl., Luſtſeuche mit Tripper.
MA.
abw. Churrus, Luſtſeuche mit Tripper-
Mundgeſchwüre und Gelenkſchmerzen,
- -
Smil. china abw. Guil. Bond., Luſtſeuche,
verborgene. Schmerzen, 2. MA.
abw. Hemid. ind., Chankers. Naſenge-
ſchwür, ſtinkendes, mit brennenden
Schmerzen. MA.
Spong. u., Chankers. 4mal 28.
Auch nur die Application der TR.
ſcheint zweckmäßiger zu ſein, als die Cau-
teriſation mit dem Höllenſtein. Luſt-
ſeuche, verborgene, mit Jucken an der
Eichel.
Stinc. mar., Mercurialſyphil. Schmerzen.
M. 40.
Strych. f. St. Ign., Schmerzen, L. M. 30.
Sulph. abw. Nitriac., Luſtſeuche, friſch
entſtandene oder alte. MA. 80.
Terra Traiber, ang: ſ. Bol. arm.
Thuj. occ. TRT. abw. Arsen., Luſtſeuche.
Thuj.or. sem., Stich- und Gelenkſchmer-
zen. A. MA. 60.
Thym. Serp., Luſtſeuche, chron. per. Exa-
cerbationen. MA. 60.
Beulen, 2.
Umb. Butazeri, Flechten und Flecken mit
Stichſchmerzen, 2. MA.
Verbasc., Eiterbeule. ?. MA. 14. Luſt-
ſeuche, chron., verborgene. h.
Verben. ot. Lah. hb.aut sem., allein, oder
abw. Pip. n. TR., Luſtſeuche, friſch ent-
ſtandene oder veraltete. MA.
Vesp. mel, Luſtſeuche, chron. ver. Ausbruch,
Gut bei einem Manne (?) M. 40. Nicht
bei ſeiner Frau, die es zur ſelben Zeit
eingenommen hatte. -
Vesp. fav., Luſtſeuche mit Tripper. M. 30.
Luſtſeuche ohne Tripver. g. n.
Vit. neg. sem., Flechte, L.
Xanthox. lign., Hodenjucken, A.
Zinci iod., mit Mandelöl angemacht. Chan-
kers. Dasſelbe war zu gleicher Zeit auch
örtlich angewandt worden.
Geſchwüre am Hintern eines Knaben, Q.
Zinci sulph., Mercurialſyphilis. Die Beſ-
ſerung trat zuweilen erſt in der dritten
Woche ein.
Zinci sulph. abw. Jodmandelöl. Chankers.
und chron. Luſtſeuche. MA. Die Zu-
ſammenſetzung dieſer beiden Mittel nützte
nichts.
Zyz. Juj., Mundgeſchwüre u. Schmerzen,
Magenkrankheiten.
Abr. prec., Magenſchmerz. Magenhüpfen.
Acac. Farn. Harn ub Nepti, Magen-
ſchmerzen. g. n.
Acac. succ., Magenſchmerz mit Bluthuſten.
Unverdaulichkeit. g. n.
Acon. Nap. extr., Magenſchmerz. Magen-
hüpfen mit Leberſchmerz. Magenbrennen.
Agar. a., Magen- und Leberſchmerz.
Magenbrennen, zuweilen Säureerzeu-
gung. M. Magenbeſchwerden. h.
Ajouain, Appetitmangel.
Ajuga Deals., Magenſchmerz mit Katarrh,
auch mit Huſten.
Ajuga dec., Magenhüpfen.
Magenobſtruction. Appetitmangel. g. n.
Aloë succ., Appetitmangel und Magen-
beſchwerden, mit habitueller Hartleibig-
keit; wogegen ich in meiner früheren
323
Praxis von den ſogenannten Pillulae
antecibum, ſ. pag. 31, zuweilen guten
Erfolg ſah.
Amaranth. Jountscha,
mit Erbrechen.
Ambra gr., Freßluſt. Magenſchmerz. Ma-
genobſtruction.
Ammon. gummi, Unverdaulichkeit mit Säure-
erzeugung. h. g. Appetitmangel mit Kreuz-
ſchmerz. M., leeres Aufſtoßen.
Anac. occ., Magen- und Nabelgegend-
ſchmerz mit Steinbeſchwerden. Magen-
härte. h.
Anac. or., Magenhüpfen. Magenleiden mit
Hartleibigkeit.
Aneth. Sowa, Aufſtoßen, leeres.
Angust. cort., Aufſtoßen, leeres.
Arab. gummi, Magenſchmerz.
Argem. mex. sem., Magenbrennen. h.
Argent. fulm. & nitri f., Magenhüpfen.
Magenbrennen. g. n.
Arist. longa, Magenſchmerz mit Hunger.
Magenbrennen und Aufblähung deſſelben.
Armor., Verdauungsbeſchwerden.
Ars., Magenkrebs.
Ars. pot., Unverdaulichkeit mit Luſtſeuche.
Ars. sodae, Magenſchmerz,
Asa f., ſ. Foenic. sem.
Asar., Magenbrennen.
Asphalt. Lah., Magenſchmerz von einem
Schlag. Appetit benehmend.
Astrag. Drab, als Magen ſtärkend in
Kaſchmir ang.
Aurant. cort. 'R., Aufſtoßen, leeres, chron.
Magen- und Leberſchmerz mit Aufblä-
hung.
Aurant. dulc. cort. flaved., friſche Ver-
reibung. Unverdaulichkeit mit Schnu-
pfen.
Aurum , Unverdaulichkeit mit Aufblähung
und Gelbſucht.
Bar. ac., Magenbrennen. h.
Bar. nitr., Magenbrennen mit Durſt.
Basella r., Magenbrennen mit Harnzwang.
Bass. latifol. fr., Unverdaulichkeit und
Säure. h. -
Bdell., Magenhüpfen.
Benzoic acid., Magenbrennen. h.
Magenſchmerz
Berber. v. fr., Appetitmangel. ſ. Pip. n.
Berthol., Magen- und Bauchſchmerz mit
Fieber. Ziehen im nüchternen Magen.
Bol. arm... Magenhüpfen. Aufſtoßen, lee-
res. Magenbrennen. h.
Bor., Magenbüpfen mit Schmerz, der ſich
bis in die Milzgegend erſtreckte. Appe-
titmangel mit Unverdaulichkeit. g. n.
Bov., Magen: Kältegefühl in demſelben.
Magenhärte, brennend-ſchmerzende. Un-
verdaulichkeits-Magenſchmerz.
But.fr. f., Magenhüpfen. g. n.
But.fr. gummi, Magenobſtruction.
Cacal. Kl., Magen- Kopf- und allg. Schmer-
zen.
Calam.ar., ſ. Foenic. sem.
Calc. carb., Unverdaulichkeit mit Appetit-
mangel.
Calotr. gig. rad. cort., Magenhärte.
TR. Appetitmangel. g. n.
Campech. lign., Appetitmangel mit Kopf-
und Kreuzſchmerz. 12mal.
Cannab. ind. Cashm. f., Appetitmangel,
Cannab. ind. Lah. fol., Magenbrennen.
Magenobſtruction. Period. erſcheinender
Magenkrampf, 3mal im Monate, mit
Ohnmachten. MA 60.
Cannab. ind. sem., Magenſäure mit Un-
verdaulichkeit. h. g.
Capill. Ven., Magenbrennen, ?.
Caps. sem., Magenbrennen. Magen- und
Bauchſchmerz. MA. ſ. bei Erbrechen c.
Caps.
Carbo an. (Cornu c. u.), Unverdaulichkeit
mit Magenſchwäche. Appetitmangel mit
Hartleibigkeit, habitueller, chron.
Cardam. maj., Magenkrampf. Magenbren-
nen. g. n.
Carniol. u., Magenbrennen.
Carissae Car. fol., Appetitmangel, Unver-
daulichkeit und Magenſäure. h. g. n.
Carpes. rac., Magenhüpfen mit Hypo-
chondrie.
Carpobals. , Magenſchmerz und Magen-
breunen.
Cartham. t. sem., Magenſäure.
Carvi sem... Appetit. h.
Cascar, Magenbrennen. h.
1.
324
Cass. fist. pulpa, Magenſchmerz, uach einem
Abführmittel. Säureaufſtoßen.
Cass. lign., Magenhüpfen. g. n. Magen-
obſtruction. h.
Cass. Tamal. fol., Magenſchmerzen. g. n.
Cass. Tora, Magenſchmerz.
Caust., Unverdaulichkeit. Magenbrennen.
Celastr. pan., Magendrücken und Brennen
mit Appetitmangel und Schwäche.
Chelid. maj., Magenbrennen. h. g. Ma-
genſchmerz. Magenhüpfen. g. n,
Chenop. a., per. Magenhüpfen mit Schmerz
ans dem Magen über den Bauch bei
einer Frau. MA.
Chidra sem., Magenbrennen. Appetitman-
gel. g. n.
Chin. cort., Magenſäure mit Unverdaulich-
keit, Auftreibung und Erbrechen. Appe-
titmangel und Magendrücken nach dem
Eſſen. Magenbrennen. h.
Churrus, Magenhüpfen und Magenbrennen.
g. n. Magenhüpfen und Unverdaulich-
keit h., das Rauchen deſſelben.
Cichor. sem., Magenſchmerz mit Hartlei-
bigkeit.
Cinnam. cort., Magenſchmerz. g. n.
Cinnam. f., Magenhüpfen mit Durchfall.
Appetitmangel mit Magenſäure.
Clemat. r., Unverdaulichkeit.
Clcome pent., Unverdaulichkeit und Auf-
blähung mit Kopfweh. Aufſteigen von
Dämpfen aus dem Magen, Magenbren-
neu. h.
Clerod, inf, Magenhüpfen. Magenſchmerz.
h. g. n.
Coccul. men., Magenſchmerz und Magen-
kriebeln, Abends. h. Beſchwerden vom
Fahren zu Waſſer und zu Land. ang.
Magenkrampf. n.
Coff. cr., Verdauungsſchwäche mit unregel-
mäßigem Fieber.
Colocynth. rad., Magenbrennen.
Comp. Pokermul, Unverdaulichkeit mit
Aufblähung und Milzſchmerz.
Concha fluv., Appetitmangel.
Conv. arg., Magenhüpfen.
Cop. bals., Magenbrennen. h. Appetit.
ß- M.
Corch. frut., Unverdaulichkeit mit Hartlei-
bigkeit. h. g. n. Den Appetit beneh-
mend. Aufſtoßen, verſagendes, krampf-
haftes.
Coriand., Appetit. h.
Cost. ar., Appetit. h. Magenhüpfen und
Magenbrennen. h. g. n.
Cost. n. Cashm., Magenſchmerz. Magen-
krampf. n.
Creos. Appetitmangel.
Croc. sat., Unverdaulichkeit mit Appetit-
mangel. Magenhüpfen. Sodbrennen.
Magenſchmerz. M. – 4mal – 12mal.
Nach dem Eſſen, Bruſtdrücken. Magen-
obſtruction, ſchmerzhafter. n. ſ. bei Er-
brechen. Croc.
Crot. t., Magenkrampf h. g. durch Regel
h
Cucum.ac. Pindituri, Magenſchmerz.
Cucum. Mad., Unverdaulichkeit mit Eng-
brüſtigkeit. Magenhüpfen. Appetitman-
gel. g. n.
Cucum. ut., Magen und Leber ſtärkend.
TOhf.
Cucurb. citrull. sem., Appetitmangel. Dem
Magen ſchädlich. Tohf.
Cumini sem., magenſtärkend. ang.
Cupr. nux, Unverdaulichkeit mit Bauch-
ſchmerz. Magenſchmerzen. h. g. n.
Cup. amm., Apvetitmangel. Magenhüpfen.
Cup. oxyd., Unverdaulichkeit.
Cup. sulph., Magen- und allg. Schmerzen.
MA.
Curc. longa, Appetitmangel und Magen-
ſchmerz. g. n.
Cuscuta Lah., Appetitmangel. h.
Cuscut. mon. sem., Magenobſtruction, Un-
verdaulichkeit. Magenſchmerz. Magen-
ſäure. Magenbrennen. h.
Cyc. rev. fr. cort., Unverdaulichkeit und
Durchfall. h.
Cyc. rev. fr. sem., Unverdaulichkeit mit
Engbrüſtigkeit. Magenbrennen und Ma-
genſchmerz.
Cynar. Dub, Magenbrennen.
Cyper. long., Magenkrebs.
Cyt. scop., Magendrücken mit Appetitman-
gel. Hartleibigkeit mit Waſſerſucht. MA
325
Daphne Sunnerkat, Appetitmangel. Ma-
genſchmerz, chron.
Datisc. cann. rad. cort., Magenbrennen.
Datura mart., Magenhüpfen.
Dat. stam. f., Appetitmangel mit Durſt.
Dat. stram. sem., Appetitmangel.
Deals. Serſamwurzel. Unverdaulichkeit mit
Aufblähung. g. Magen- und Bruſtſchmerz
h. g. Appetitmangel mit Fieber.
Delph. Ghafes succ., Magenhüpfen. h. g. n.
Magenſchmerz. g. n.
Delph. pauc., Schmerz in der linken Ma-
gengegend erzeugend, der ſich über die
Bruſtſeite auf die Schulter zog.
Digit. p., Magenbrennen. g. n.
ßen, leeres. h.
Diosma cr., bei Unverdaulichkeit ang.
Drac. sangv., Appetitmangel. Magenhüpfen.
Magenbrennen. M. MA.
Aufſto-
Dudia, unverdaulichkeit mit Erbrechen.
Magenſchmerz durch Abführen beſſernd.
Dulcam., Magenbeſchwerden mit Brennen,
innerem. MA. Schmerz im Oberbauche.
Elat., nach dem Eſſen, Aufblähung. Ma-
gen- und Kopfſchmerz.
Elcagn. ang., Unverdaulichkeit mit Hart-
leibigkeit.
Embryopt. gl. fr. & sem., Magenbrennen.
Euph. agrar. (aff. spec.), Magenbrennen.
h. g. n.
Euph. epith., Unverdaulichkeit. Appetitman-
gel. h.
Euph. longifol., Appetitmangel. h.
Euph. gummi, Freßluſt. Appetitmangel
und Magendrücken. h.
Euph. serr., bei Unverdaulichkeit mit Durch-
fall, den Appetit h.
Fabar., Aufſtoßen, leeres.
Foenic. rad., Magenſchmerz, bei Stein-
krankheit.
Foenic. sem., Magenhüpfen, in der Frühe,
mit Würmern. Fenchelſamen mit ſtin-
kendem Aſand, Kalmus und Ingwer hat
mir in früheren Jahren bei einem gich-
tiſchen Magenübel, womit Kolik und Au-
genbeſchwerden verbunden waren, weſent-
liche Dienſte geleiſtet.
Fumar, Appetitmangel, h. g. Unverdau-
lichkeit. g. n.
Gagerming, Aufſtoßen, leeres.
Galega purp., Unverdaulichkeit.
Galena, Magenbrennen.
Galla, Unverdaulichkeit mit Kopfſchmerz.
Magenweh und Schmerz in der Nabel-
gegend. h.
Gard. dum., Appetitmangel. Magenhüpfen.
Aufſchwulken, chron. des Eſſens mit Hart-
leibigkeit.
Gent. rad., Unverdaulichkeit mit Hartleibig-
keit.
Geum el., Magenſchmerz. Magenſchwere.
h
Glac. Eis zu kleinen Stückchen verſchluckt,
iſt magenſtärkend und macht Eßluſt; vor-
nämlich bei großer Magenſchwäche.
Glin. dict., Gaſtricismus. ang.
Gossyp. sem., Unverdaulichkeit mit Schleim-
huſten und Engbrüſtigkeit. MA.
Magenbrennen. Magenhüpfen und Ma-
genſchmerzen. g. n.
Gourbuti, Appetitmangel. h.
Granat. ac. rad. cort. , Magenhüpfen.
Granat. pun., Unverdaulichkeit.
ſ. Pip. n.
Graph., Magendrücken mit Flechte. I. TR.
Grat., Unverdaulichkeit mit Erbrechen und
Huſten. Magendrücken nach dem Eſſen,
mit verſagendem Aufſtoßen.
Guaj. gummi, Magenſchmerz.
Guil. Bond., Magenobſtruction mit Fieber“
Gultschin fol., Magenhüpfen. Magen-
und Knieſchmerz.
Gyps., Magenhäute, wo ſich der Schmerz
bis in die Lebergegend erſtreckt. h.
Gyps. Set seladschit, Magenhüpfen u.
Magenbrennen. h.
Harm. Ruta, Unverdaulichkeit mit Magen-
ſäure. Magenbrennen. g. n. Appetit-
mangel. g. n.
Hemid. ind. , Aufſtoßen, leeres und Auf-
blähung h. g.
Heracl. div., Magenſäure.
Hermod. am., Unverdanlichkeit mit Kol-
lern und Hartleibigkeit. Appetitmangel
mit Magenſchmerz.
326
Hermod. d., Magenſchmerz. h. g. Magen-
härte und Magenbrennen bis in den Hals.
Magenkrampf, period. zur Ohnmacht.
Magenhüpfen. g. n.
Herniar. rad. D., Magenbrennen, ?.
Holl. pill., Magenhüpfen.
sol. Magenſäure.
Hoya vir., Magenbrennen. Magenſchmerz'
h.
Hyosc. n., Heißhunger mit Durſt. Appetit-
mangel. g. n.
Jalap. mir. rad., Magenſchmerz. h.
Jasp. n., Mageuhüpfen. g. Appetitmangel.
Unverdaulichkeit mit Durchfall.
Jatroph. curc. sem., Appetitmangel.
Ichtyoc., Bruſtbrennen nach dem Eſſen.
Magenſäure. Magenſchmerzen. g. n.
Magenhüpfen. h.
Indigof. Anil, Appetitmangel.
hüpfen. h.
Inula Hel., Magenſäure.
Jod., Magenſchmerz. Magenhüpfen.
Jod., in Mandelölauflöſung. Unverdaulich-
keit mit Aufſtoßen und Ausfallen der
Haare, ſ. Zinc.
Ipom. cusp., Appetitmangel. Magenbren-
nen. h.
Ipom. dasysp., Magendrücken nach dem
Eſſen. Appetitmangel. Magenſchmerz.
Junip. bacc., Unverdaulichkeit mit Rheu-
matismus und Gelenkgicht.
Kali carb., Magenhüpfen mit Kopfweh. M.
Kali hydroc., Unverdaulichkeit mit Erbre-
chen. Nach jedem Eſſen, Schmerz in der
rechten Seite des Oberbauches, chron.
Unverdaulichkeit. g. n.
Kali min. sal, Unverdaulichkeit mit Hart-
leibigkeit.
Kalisals. f., Unverdaulichkeit mit Kopf-
weh. M. Schluchzen mit Schulter-
ſchmerz.
Kankolmird sch, förderte die Verdauung,
erhöhete das Sehvermögen und vertrieb
den Huſten.
Kei keila, Unverdaulichkeit. h. g. Appe-
titmangel und Magenhüpfen.
Kino gummi, Aufſtoßen, leeres. h.
Lacca in gr., Appetitmangel. Unverdaulich-
Magen-
keit mit Katarrh und Augentriefen. Ma-
genbrennen. h.
Lactuc. sem., die Verdauung ſtärkend.
Tohf.
Lactucar., Appetitmangel mit Kollern. Ma-
genhüpfen.
Lamin. sacch., Unverdaulichkeit. Appetit-
mangel. Magendrücken. Magenhüpfen.
Alle dieſe genannten Leiden mit u. ohne
Fieber. MA.
Laws. in., Aufſtoßen, leeres.
Led. pal., Magenhüpfen. h. g.
Lent. sat., mit Eſſig. Magenſtärkend.
Touf.
Lepor. sangv., Magendrücken und Magen-
brennen mit Blutabgang. Unverdaulich-
keit und Magenſäure. h.
Leuc. ceph., Unverdaulichkeit. Appetitman-
gel. MA.
Lim. Laur., Unverdaulichkeit mit Magen-
ſchmerz, zuweilen Durchfall oder Stuhl-
zwang.
Lini sem., Appetitmangel. Säureerzeugung
mit Hartleibigkeit und Erbrechen. MA.
Unverdaulichkeit. g. n.
Liquir. rad., Unverdaulichkeit und Aufſto-
ßen. h.
Liquir. succ., Unverdaulichkeit und Auf-
ſtoßen. h.
Lithanthrax., Magenkrampf. h. g.
Luffa am. sem., Appetitmangel und Mund-
bitterfeit, nach Cholera.
Lup. Hum., Appetitmangel und Magen-
hüpfen. h. g. Magenbrennen. Magen-
ſchmerz, nach dem Eſſen. Unverdaulichkeit
g. n.
Lyc. hb., Magenkrebs. Appetitmangel.
Lyc. sem., Magenhüpfen.
Macis, Unverdaulichkeit und Appetitmangel.
h.
Mit Honig, Magenſäure. h.
Magn. carb., Appetitmangel. Magen- und
Bauchſchmerz.
Malva mit Butter zubereitet, genoſſen, be-
ſeitigte eine Unverdaulichkeit mit Magen-
hüpfen.
Malva, Magenſchmerz. h.
Malvac. Karmekra, Magenhüpfen.
327
Malvac. Todri, Magenhüpfen mit Bren-
nen im Kopf. Appetitmangel. h.
Mamira Cashm., Magenhüpfen. Magen-
ſchmerz. 4mal 12.
Mamira Chataie, Magenſäure.
Mangan. carb., Unverdaulichkeit mit Durch-
fall und Geſchwulſt. MA. Magenſchmerz.
Magenhüpfen. h.
Mango sem., Magenſäure.
Manna cal., Appetitmangel und Unverdau-
lichkeit mit Magenſchmerz.
Manna Tigal, Appetitmangel und Unver-
daulichkeit.
Mant. ov. mass., Magenſchmerz. h.
Marant. faec., Magenhüpfen.
Marrub. a., Magenſchmerz.
Mastix, Magenhüpfen.
Meccan. bals., Magenhüpfen. h.
Melandr.tr., Unverdaulichkeit und Magen-
- drücken.
Meliae azed. fol., Magenbrennen. g. n.
Appetitmangel. h.
Meliae azed. sem., Magenbrennen. h.
Melil. sem., Magenbrennen. h.
Melissa, Appetitmangel. Unverdaulichkeit mit
Schwindel u. Kopfweh, vorzüglich hyſter.
Melong. sem., Magenſchmerz. Appetit-
mangel. h.
Menisp. gl. faec., Magenſchmerz. h.
Menisp. hirs., Magenſchmerzen. h. g.
Magenkrampf. n.
Mentha p., Unverdaulichkeit.
Mentha vir., ſ. Pip. n.
Merc. fulm., Appetitmangel.
Merc. subl. corr., Magenbrennen.
Methon. glor., Unverdaulichkeit.
mangel. Magenſchmerz. h. g. n.
Mimos. pud. sem., Magenhüpfen. h. g.
Unverdaulichkeit, Aufſtoßen, Aufblähung
und Säureerzeugung.
Moring. Soh. gummi, Unverdaulichkeit. Auf-
ſtoßen, leeres.
Moring. Soh. rad., Magenſchmerz mit Ka-
tarrh. Säureerzeugung.
Moring. Soh. sem., Magen- und Bauch-
ſchmerz.
Mori a. fr., Magen- und Bauchſchmerz. h.
Unverdaulichkeit. g. n.
Appetit-
Myrt. bacc.,
Mosch. aux, Magenhüpfen. Kollern bei Un-
verdaulichkeit.
Mutella Ant., Unverdaulichkeit, Aufblä-
hung, nach Ruhr. Appetitmangel. g. n.
Myrob. Bellir., Magenhüpfen mit Engbrü-
ſtigkeit.
Myrob. citr., Magen- und Nackenſchmerz
mit Kopfſchwergefühl. Aufſtoßen, leeres. h.
Myrob. Embl., Magenſchmerzen. h. g.
Magenhüpfen. Magenbrennen.
Myrob. n. , Appetitmangel. Magenſchmerz
mit Hartleibigkeit. Unverdaulichkeit mit
Durchfall. Magenhüpfen. h. Magen-
krampf. n.
Myrrha, Magenbrennen. Magenhüpfen. h.
Gefühl von Magenhärte.
ſchmerzhaftes, vom Halſe herab. h.
Natr. m. Unverdaulichkeit. Magenſchwer-
gefühl. h. ſ. Pip. n.
Nelumb. spec. f., Magenbrennen. Magen-
ſäure.
Nep. salviaefol. hb., Magen- und Bauch-
ſchmerz.
Nep. salv. rad., Magenſchmerz. g.
Ner. ant., Appetitmangel. Magenbrennen.
Unverdaulichkeit mit Magendrücken. Ma-
genſäure.
Ner. od. rad. mont., Aufſtoßen.
Nigell. sat. sem., Appetitmangel. g. n.
Magenſchmerz und Magenhüpfen. h.
Nitric. ac., Magenſchmerz, chron.
Unverdaulichkeit mit Anlage zum Durchfall.
Num. Schadenedsch, Appetitmangel mit
Hartleibigkeit.
Nycter. ol. TR., Appetitmangel.
Ocim. a., Magenſchmerz. Aufſtoßen, eckel-
haftes. h.
Ocim. Basil. sem., Magenſchmerzen. h. g.
8mal.
Ocim. pil., Appetitmangel.
Ocim. sanct. rad., Appetitmangel.
ſtoßen, leeres.
Ocim. sanct. sem., Magenſchmerz, nüchtern.
Olib. ind., Appetitmangel. g. n.
Onosm. macr. f... Magenſchmerz. Magen-
obſtruction, ſchmerzhafte.
Onosm. macr. rad., Magenſchmerz.
genſäure, Aufſtoßen derſelben.
Auf-
Ma-
328
Op. mur. ac., Magenbrennen.
Op. pur., Appetitmangel. g. n.
Morph., Magenſchmerz, chron.
Op. sulph. sodae, Magenbrennen mit Harn-
zwang.
Opop., Appetitmangel. h. g.
Orig. heracl. (aft. spec.), Appetitmangel
mit Hartleibigkeit.
Oxal.ac., Magenſchmerz. Aufſtoßen der
Magenſäure. Appetitmangel. h.
Pers. nucl. sem., Magenſchmerz.
Petrol., Magenbrennen mit allg. Jucken.
Phall. esc., Magenbrennen und Unverdau-
lichkeit, nebſt leerem Aufſtoßen. h.
Phas. radiat., Appetitmangel. h. g.
Phoen. gummi, Appetitmangel.
Phosph., Appetitmangel. h.
Phosph. ac., die Verdauung fördernd.
Phosph. mell., Magenhüpfen, nach Fallen.
Phys. flex. rad., Appetitmangel mit rheum.
Fieber.
Phys. flex. sem., Magenbrennen.
Phys. somn. rad., Aufſtoßen, leeres. h.
Picrorrh. kurrooa, Appetitmangel mit Bren-
nen, innerm. Magenhüpfen. Unverdau-
lichkeit mit Hypochondrie.
Pin. Zerneb fol., ſind als magenſtär-
kend. ang.
Pip. a., den Appetit erregend.
Pip. long., die Verdauung befördernd.
Magenhüpfen. h.
Pip. n. , im Fünfſtrömenlande iſt unter der
Benennung Tſchuren, eine magenſtär-
kende und Appetit erregende Zuſammen-
ſetzung folgender Ingredienzien bekannt:
Rp. Menth. vir. Part. vjjj.
Rhus Coriar. Part. jv.
Natri mur. Part. jj.
Pip. n. Part. j. 4
M. f. pulv.
Die Gabe davon iſt 2 – 3mal des
Tags zu Scr. j. – Dr. %. Anſtatt der
Rhus Coriaria, nehmen. Einige entweder
die getrockneten Kernchen von ſauren Gra-
natäpfeln, oder die Früchte von der Ber-
beritze.
Piscin., Magendrücken, auch Magenbrennen.
h.
Pis. sat., Magenhüpfen. h. g.
Appetitmangel. g. n.
Pic. liqu. TR., Magenſchmerz mit Katarrh.
MA.
Plumbago Zeyl. rad., Appetitmangel. h. g.
Magen- und Bruſtſchmerz, aeuter.
Plumb., Magenkrampf mit Erbrechen und
Hartleibigkeit. Magenſchmerz mit Pulſa-
tionen im Magen.
Polyanth. tub. sem., Aufſtoßen von Säure.
h. g.
Heißhunger. Magendrücken mit Hartlei-
bigkeit.
Polyg. macr., Magenbrennen. h. g.
Magenhüpfen mit Verdunkelung des Ge-
ſichtes. Magenſäure.
Polyg. molle, Magenſchmerz. h.
Portul. sem., Appetitmangel h. g. Hun-
ger mit Magenhüpfen. Magenſäure. h.
Prunella Cashm., Unverdaulichkeits-Erbre-*
chen. Magenſäure. h.
Psyllii sem., Kollern bei Unverdaulichkeit
mit Durchfall.
Puls., Unverdaulichkeit, bei Gicht.
Quass. TR., Magenhüpfen. Magenbren-
nen, P.
Querc. gl., Aufſtoßen von Säure, mit Hart-
leibigkeit.
Ran. lan. fol., Magenſchmerz. Magenſäure.
Magenobſtruction.
Ran. lan. rad., Magenſchmerz.
mangel.
Raph. sem., Magenſchmerz.
nen. Appetitmangel. g. n.
Resina p., Magenruhr bei Unverdaulichkeit.
Rhat., Aufſtoßen, leeres.
Rheum austr., Durchfall von Unverdaulich-
keit. Säureerzeugung und Aufſtoßen der-
ſelben. Gaſtricismus h.
Rhus Cor., Unverdaulichkeit. Appetitman-
gel. ſ. Pip. n.
Rhus Kakr., Magenobſtruction.
hüpfen. g. n.
Ricini fol., Magenbrennen. Magenhüpfen.
g. n.
Rosar. r. f., Unverdaulichkeit mit Hypo-
chondrie. Bei Magenleiden gichtiſcher Per-
ſonen werden ſie anſtatt Thee ang-
Appetit-
Magenbren-
Magen-
329
Rosar. r. sem., Magenſchmerz.
Rosmarin., Unverdaulichkeit.
Rotl. t., Appetitmangel. h. g. Unverdau-
lichkeit. Magenſchmerz. h.
Rubia M., Kollern von Unverdaulichkeit. h.g.
Magenhüpfen. Bauchobſtruction, period.
ſchmerzende.
Rumex ac.,
leeres.
Sabad., Magenbrennen. h. g. Heißhun-
ger, früh und Abends. Erbrechen von
Unverdaulichkeit. h.
Sagap., Magenſäure von Unverdaulichkeit.
Salep, Appetitmangel. h. g. n. Uuver-
daulichkeit. g. n.
Salix aegypt., Magenbrennen. h.
Salv. Moorcroft. sem., Appetitmangel mit
gaſtriſchen Unreinigkeiten. 4mal 12.
Santal. a, Magenhüpfenu. Magenſchmerz. h.
Magenkrampf. n.
Santon. sem. TR., Magenſchmerz.
Sarsap., Appetitmangel und Unverdaulich-
keit. g. n-
Scamm., Aufſtoßen, leeres, mit Hartleibig-
keit. 12mal. Magen- und Bauchweh.
g. M.
Schekakel, Magenobſtruction, ſchmerz-
hafte. Appetitmangel. g. n.
Sid. rad., Magenkneipen, nüchtern.
Sil., Magenhüpfen. Magenſchmerz.
genbrennen. Unverdaulichkeit. h.
genkrampf. n.
Sisymbr. Irio, Magenſchmerzen. h. g.
Sisymbr. Soph., Magenobſtruction.
Solan. n., Magenhüpfen. Unverdaulichkeit
unit Hartleibigkeit. Appetitmangel. Auf-
ſtoßen, verſagendes.
Sphaer.ind., Magenhüpfen. h.
Spig. anth. hb., Appetitmangel. Magen-
kneipen, bei Würmern. Magenobſtruc-
tion mit Erbrechen.
TR., Magenbrennen. h.
Spong. u., Unverdaulichkeit mit Katarrh,
auch mit 2.
Stalact., Unverdaulichkeit mit Hartleibig-
keit.
Stann., Appetitmangel. Unverdaulichkeit mit
Hartleibigkeit.
Magenſchmerz. Aufſtoßen,
Ma-
Ma-
und Schulterſchmerz,
Staph., Magenkrankheiten. ang.
Stront., Magendrücken während der Ver-
dauung.
Strych. n. vom., Aufblähung von Unver-
daulichkeit, vorzüglich bei Säufern.
Sulph. Auliasar mit Salpeterſäure in
Verbindung. Magenbrennen.
Sulph. citr., Magenbrennen. h. g. Appe-
titmangel. Unverdaulichkeit.
Tabac., Appetitmangel. Sodbrennen bis
in den Hals.
Talc. a., Unverdaulichkeit mit Fieber, auch
mit Stuhlzwang.
Talc. n., Unverdaulichkeit mit Schleimhu-
ſten. Magenhüpfen.
Tarax. rad., Magenobſtruction.
Tigrin., Gaſtricism und Aufblähung. h.
Trianth. pent., Magenhüpfen. Magen-
ſchmerz. h.
Tribul. terr., Magenhüpfen mit Eckel und
Kreuzſchmerz.
Trichos. palm., Magenkrampf, periodiſch.
%ſtündige Gaben, 20.
Tuber cib., Aufſtoßen.
Turpeth., Appetitmangel uit Engbrüſtigkeit.
Ultram., Unverdaulichkeit mit Hypochondrie.
Magenſchmerz. h.
Urtic. dioic. rad. cort., Magenſchmerz.
Uva ursi, Magenobſtruction. g. Appetit-
mangel. Unverdaulichkeit. g. n.
Valer. sylv., Magengegend, ſchmerzende,
beim Berühren.
Vanilla, Magenbrennen.
Veratr. a., Appetitmangel. h.
Verbasci rad., Unverdaulichkeit oder Ma-
genhüpfen mit Hartleibigkeit. Magen-
auch mit Stuhl-
zwang. Aufſtoßen.
Villars. nymph., Magenhüpfen.
ſäure.
Viol. tr. TR., Unverdaulichkeit vom Abfüh-
ren. Aufſtoßen, leeres.
Magen-
Vit. meg., Appetitmangel. Magenſchmerz.
Magenobſtruction.
Warburg's Fiebertropfen. Appetitmangel.
Magenhüpfen.
Xanthox.cort. , Magenſchmerz.
ſäure.
Magen-
xx
330
Xanth. sem., Magenbrennen. Säure im
Magen. h.
Zinc. iod., Appetitmangel und Erbrechen. h.
Zinc. sulph., Sodbrennen mit Hartleibig-
keit. Magenobſtruction mit Hartleibig-
keit. 4mal 28.
Zingib., ſ. Foenic. sem.
Zyz. Juj. , Appetitmangel. Unverdaulich-
feit. g. n.
Magenruhr, ſ. Magenkrankheiten u. Stuhl-
unregelmäßigkeiten.
Magerſein, ſ. Abmagerung.
Manie, ſ. Geiſteszerrüttungen.
Maſern, ſ. Fieber mit Ausſchlägen.
Melancholie, ſ. Trübſinn.
Mercurialkrankheit, ſ. Queckſilberſiech-
thum.
Miasma, ſ. jedes unter ſeiner reſp. Be-
nennung, z. B. unter Brechruhr, Fieber,
Katarrh 2c.
Migraine, ſ. Kopfſchmerzen.
Milchtreibende und milchtrocknende Mit-
tel, ſ. Krankheiten des weiblichen Ge-
ſchlechtes.
Milzkrankheiten, ſ. auch bei den Ver-
härtungen der Eingeweide.
Abr. prec., Milzobſtructionen. g. n.
Acac. cort., Milz- und Nierenſchmerz. h.
Acac. Farn. Harn ub Nepti, Milz- und
Nierenſchmerz. h.
Aloë succ., ſ. Ferri sulph.
Altern. sess. rad., Milzobſtruction.
Ambra gr., Milzſchmerz,
Ammon. gummi, Milzobſtruction, ſchmerz-
loſe, mit rothem Harn.
Anac. occ., Milzobſtructionen. g.
Anac. or., Milzſchmerz mit Fieber.
Arg. fulm., Milzſchmerz. Milzobſtruction.
MA. Kollern in der Milz. n.
Arg. n. f., Milzſtechen im Gehen.
Ars., Milzobſtructionen. g. n. gut mit
Bauchobſtruction, auch mit Fieber. MA.
Ars, sod. TR., Milzſchmerz mit Durſt und
Wechſelfieber. MA.
Aurant. cort. R., Auftreibung der linken
Seite.
Behen, Milzobſtructionen. g. n.
Berber. lyc., Milzobſtruetion, ſchmerzhafte.
Bism. mag., Milzobſtruction, unſchmerz-
hafte.
Bryon., Milzobſtructionen, ſchmerzhafte und
unſchmerzhafte. g. n.
Camel. coag., Milz- und Bauchobſtruction.
MA. 60. Auftreibung der linken Seite.
Cannab. sem. , mit Milch gekocht, warm
applicirt, zertheilt Milzgeſchwülſte. Tohf.
Canth., bei Milzobſtructionen, gebrannt ein-
zugeben. Tohf.
Carbo an. (Cornu c. u.), Brennen in der
Milz. Milzſtechen. h.
Cardam. min., Milzſchmerzen. h. g.
Cariss. Car. fol., Milzſchmerz.
Cass. al., Milz- und Nierenſchmerz mit
Harn- und Stuhlverſtopfungen. h.
Cass. Tamal. fol., Milz- und Nierenſchmerz.
Milzſchmerz, chron., period. Milzobſtruc-
tionen. g. n.
Celastr. pan., Milzobſtructionen. g. n.
Chelid. maj., Milzobſtruction. g. n.
Clemat., Milzſchmerz.
Clerod. inf., Milz, ſchmerzende, beim Drucke,
chron. MA. 60.
Comp. Pokermul, Milzobſtruction.
Conv. arg., Milzſtechen beim Athemzuge,
zur ?. h.
Cost. n. Cashm., Milzſchmerz, bei Stein-
beſchwerden und Hämorrhoidal - Leiden.
Milzobſtructionen. g. n.
Crot. t., Milz- und Bauchobſtructionen.
- g- M-
Cuscut. mon. sem., Milzobſtruction.
Delph. Ghafes succ., Milzſchmerz, der
ſich in die Leiſte erſtreckte.
Digit. p., Aufblähung der linken Seite. h.
Diosc. sat., Milzobſtruction. MA. 60.
Dolich. pr.siliq.hirs. Milzſchmerz mit Stein-
beſchwerden. MA. 60.
Dudia, Milzſchmerz. h.
Evolv., Milzſtechen. h.
Ferr. sulph. ind. in Verbindung mit Aloes 2c.
wird in Indien gegen Milzverhärtungen
ang.
Foenic. rad., Milz- und Nierenſchmerz.
Fumar, Milz- u. Bauchobſtruction. M.30.
Milzobſtructionen. g. n. MA.
Fung. ign., Milzobſtruction.
Gent am rad., Milzobſtruction. g. n.
Gmel. as., Milzobſtruction mit Unverdau-
lichkeit. MA. Milzobſtruction, ſchmerz-
hafte.
Granat. ac. rad. cort., Milzſchmerz. Milz-
obſtructionen. g. n.
Guil. Bond., Milzleiden, chron. und Milz-
obſtructionen. M. MA.
Hermod. am., Milz- und Nierenſchmerz mit
Harn- und Stuhlverſtopfungen, auf vor-
hergegebenes.
Hermod. dulc., das einige Linderung ver-
ſchafft hatte. Milzobſtruction. Tohf.
Hyosc. n., Milzſchmerz.
Jalapa, Milzobſtruction.
Jod., Milzobſtructionen g. n. ſ. Myrob. n.
Ipom. dasysp., Milzobſtruction, ſchmerzhafte.
Lich. od., Milz- und Nierenſchmerz.
Lupin. a., Milz- und Nierenſchmerz.
Lyc. hb., Milzſchmerz.
Menisp. gl., Milzſchmerz. h.
Merc. subl. corr., Milz- und Bruſtſchmerz,
herumziehender, mit Speichelfluß.
Moring. Soh. sem., Milzſchmerz h.
Mutella Ant., Milzſchmerz nach dem Eſſen.
Myrica sap., Milzobſtructionen. g. n.
Myrob. Beller., Milzſchmerzen. g. n.
Myrob. n., Milzobſtruction. h. g. n. gut,
abw. Jod. MA. 60.
Nard., Milzobſtruction. g. n.
Nelumb. spec. fl., Milzobſtruction.
Ner. ant., Milzobſtructionen. g. n.
Nigell. sat. sem., Milzkolik.
Phas. radiat., Milzobſtruction.
Pip. Betel fol., Milzſchmerz, frühe. b.
Plectr. ar., Milzobſtruction. MA.
Polyg. macr., Milz- und Magenſchmerz. h.
Raph. sat. sem., Milzobſtruction.
Rheum, Milzobſtruction. g. n.
Rhodod., Milzſchmerz.
Rub. Munj., Milzſchmerz. h.
Scorp., Milzſtechen, h. g. n.
Senec. Mus., Milzſchmerz.
Senega, Milz: Kolik und Kollern.
12mal.
Sep. succ., Milzobſtructionen. g. n.
Milzſtechen. h.
Serp. ex., Milzſchmerz. h.
Sisymbr. Soph., Milzobſtruction.
Strych. f. St. Ign., Milzſtechen, period.,
auch mit herumziehenden Schmerzen. MA.
Milzobſtructionen. g. n. Milz- und Lei-
ſtenſchmerz. h.
Strych. n. vom., Milzobſtruction mit her-
umziehenden Schmerzen.
Sulph. ac., Milzobſtructionen. g. n.
Talc. a., Milzſtechen. g. n.
Tarax. fol., Milzobſtruction. MA. 60.
Tarax. rad., Milzobſtructionen. g. n.
Trib. terr., Milzſchmerz. h. g.
Urt. d. rad. cort. , Milzobſtruction.
Uva ursi, Milzobſtructionen. g. n.
Viol. conf., Milzobſtruction. h.
Viol. tric., Milzſchmerz. h.
Vit. neg., Milzſchmerz.
Vitri fel, Milzobſtruction mit nächtlichem
Fieber.
Warburg's Fiebertropfen. Milzobſtruction.
Zinc. sulph., Milzſtechen mit Huſten.
Mittelfleiſchleiden, ſ. Leiſte 2c., Leiden.
Mondwechſelbeſchwerden, ſ. auch bei
Krämpfen und bei den Krankheiten des
weibl. Geſchlechtes.
Alumina.
Ammonia.
Costus.
Melia semp. sem.
Sil.
Mundbeſchwerden, ſ. Hals- tc. leiden.
Mundgeſchmack, verſchiedener.
Acac. Farn. Harnub Nepti, Mundge-
ſchmack, übler. Geſchmack, bittern. h.
Allium sat., Mundgeſchmack, bitterer.
Anac. or., Mundgeſchmack, übler.
Arg. fnlm., Mnndgeſchmack, bitterer.
Arum. coloc., Mundgeſchmack, üblen. h.
Bebeerine, Geſchmack, bitterſüßen. h.
Berber. v., Mundbitterkeit.
Cariss. Car. fol., Geſchmack, bitterer.
332
Cinnam. f., Mundgeſchmack, übler.
Concha fluv., Mundgeſchmack, übler. h.
Datisc. can. sem., Mund- und Halsbitter-
keit, Früh.
Deals. Serſamwurzel. Mundgeſchmack, übler
und bitterer.
Euph. long., Mundgeſchmack, bitterer.
Ferr. sulph. ind., Mundgeſchmack, übler.
Gagerming, Mundgeſchmack, bittern. h.
Geran. prat., Mundgeſchmack, bitterer.
Hermod. d., Mundgeſchmack, bitterer.
Hoya vir., Mundgeſchmack, übler.
Jod. ſ. Zinc.
Lacca in gr., Mundgeſchmack, übler.
Lup. Hum., Mundgeſchmack, bitterer.
Manna Hed. Alh., Mundgeſchmack, bittern. h.
Menth. pip. TR., Mundgeſchmack, übler.
Nard., Mundgeſchmack, ſüßen, h.
Onosm. macr. f... Mundgeſchmack, übler.
Ruku t., Mund- und Halsbitterkeit.
Sarsap. , ſ. Smil. china.
Smil. china, abw. Sarsap., Mundgeſchmack,
bitterer.
Strych. n. vom., Mundbitterkeit.
Verbena off. Lah., Mundgeſchmack, übler.
Zinc. iod., Mundbitterkeit. h.
Zyz. Juj., Mundgeſchmack, übler.
Mundklemme, ſ. Krämpfe 2c.
Mundtrockenheit, ſ. Hals-2c. leiden.
Muskelleiden.
Meccan. bals., Tohf.
Opop., ſtärkt die ſchwachen Muskeln, und
ſchwächt die zu ſpröden. Tohf.
Mutterblutflüſſe u. Mutterleiden über-
haupt, ſ. Krankheiten des weiblichen Ge-
ſchlechtes.
Muttermäler.
Compressio, bei hervorragenden. ang.
Ipec., auf vorhergegebene Serp. ex., die
Erbrechen und Lariren erregt hatte.
Kali hydrojod., ſ. Sulph.
Serp. ex. , ſ. Ipecac.
Sulph. abw. Kali hydrojod., heilte in drei
Monaten ein hervorragendes Muttermal
auf der Naſe, das einer kleinen Erdbeere
ähnlich ſah. M. 90.
Vaccinatio iſt ang. Sie muß aber den
ganzen Theil bedecken.
Nabel- und Nabelgegendleiden.
Acac. Farn. Harnub Nepti, Schmerz in
der Nabelgegend mit Ruhr.
Ajuga dec.. Schmerz unter dem Nabel mit
Unverdaulichkeit, nach Erdefreſſen.
Alth. rad. , Schmerz in der Nabelgegend.
Ars. pot. n., Schmerz in der Nabelgegend,
period.
Arum camp., Schmerzen in der Nabelge-
dend. h. g.
Aspar. Haliun sem., Schmerzen in der
Nabelgegend. MA. 14.
Bdell., Schmerzen in der Nabelgegend. g. n.
Bism. mag., Schmerzen in der Nabelgegend.
But. frond. gummi, Schmerz in der Nabel-
gegend. g. n.
Cubebae, Schmerz in der Nabelgegend.
Datisc. cann. rad. cort., Obſtruction un-
ter dem Nabel.
Gent. am. rad., Schmerz in der Nabel-
gegend.
Guil. Bond., Schmerz in der Nabelgegend
mit Milzobſtruction.
Gund. Zulm sem., Schmerz in der Na-
belgegend mit Steinbeſchwerden. MA.
Jod., Geſchwulſt, fauſtdicke, hervorragende,
ſchmerzloſe und harte über dem Nabel
bei zu großer Fettigkeit.
Ipom. dasysp., Nabelgegendobſtruction.
Kali sulph., Schmerzen in der Nabel- und
Nierengegend mit Steinbeſchwerden.
Kankolmirdsch, Schmerz in der Na-
belgegend mit Stuhlunregelmäßigkeiten;
gleichviel ob es mit Durchfall oder mit
Hartleibigkeit iſt.
Lacca in gr., Schmerz in der Nabelgegend.
g. n.
Merc., Schmerz in der Nabelgegend, bei
P. h.
Olib. ind. , Schmerz in der Nabelgegend,
herumziehend., bei Steinbeſchwerden. MA.
333
Opop., Schmerz in der Nabelgegend. h. g.
Ox.ac., Schmerz in der Nabelgegend.MA.
Persic. nucl. sem, Schmerz in der Nabel-
gegend. 12mal.
Petrol., Schmerz in der Nabelgegend, bei
2. MA.
Phosph. ol., Schmerz in der Nabelgegend.
h.
Phys. flex. sem., Schmerz in der Nabel-
gegend.
Plat. , Nabelgegend, Kneipen in derſelben.
Plumb. Zeyl., Nabelleiden. Tohf.
Prunella Cashm., Nabelleiden, ver.; ſoge-
nanntes Nabelverſchieben mit Unverdau-
lichkeit und Erbrechen.
Senec. Mus., Leiden in der Nabelgegend.
Sol. Jacqu., Geſchwulſt über dem Nabel,
hitzige, ſchmerzend ziehende. MA.
Stront. n., Schmerz in der Nabelgegend
und in den Nieren. MA.
Veratr. a., Nabelgegend- und Bauchſchmerz,
mit und ohne Durchfall.
Verbasci rad., Schmerzen in der Nabel-
gegend. h. g.
Zinc., Schmerzen in der Nabelgegend, chron.,
period., zuweilen mit Fieber. M. 30.
Nacken: Starrheit- u. Steifheits-Schmer-
zen wie auch andere Leiden deſſelben.
Acac. Farn. Harn ub Nepti, Nacken-
und Kopfſchmerz. MA.
Arnic. TR., Nacken- und Schulterſchmerz.
Asarum, Nackenſteifheit mit Durſt in der
Frühe.
Bar., Nackenſteifheit mit Stechen darinnen.
Basella r., Nackenſchmerz. h.
Calebr. opp., Nackenſchmerz.
Camph. ſ. Cannab.
Cannab. ind. Cashm. f., Nacken- und Schul-
terſchmerz.
Cann. ind. sem. mit Kampfer als Emul-
ſion. Nackenſchmerz, rheum.
Cass. fist. pulpa, Nacken- und Schulter-
ſchmerz.
Chid rasem., Nackenſchmerz.
Conv. arg... Nacken- und Bruſtſchmerz mit
Fieber. h.
Cost. ar., Nackenſteifheit mit Halstrocken-
heit und Blutbrechen.
Cycl. eur. Nackenmuskeln, wie gelähmt.
Dactyl. nucl. sem., Nackenleiden.
Daph. Sunnerkat, Nacken- und Schul-
terſchmerz.
Eleagn. ang., Nacken- und Schulterſchmerz.
Euphr., Nacken- und Schulterſchmerz.
Fici glom. TR.. Nackenſtarrheit.
Harm. Ruta, Nackenrheumatismus.
Hollow. pill. sol., Nackenſchmerz, rheum.
Jalap. mir. rad., Nackenſchmerz mit Blut-
huſten.
Lepid. sat. rad., Nackenſchmerz. h.
Lupin. a., Nackenſchmerz.
Meidet schob, Nacken- und Schulter-
ſchmerz.
Meliae semp. sem., Ziehen im Nacken.
Menisp. gl. faec., Nacken- und Schulter-
ſteifheit, rheum. von Erkältung.
Mimos. pud. sem., Nackenſchmerz.
Mutella Ant., Nacken- und Schulterſchmerz.
Myrob. Embl., Nacken- und Schulter-
ſchmerz.
Narc. bulb., Nackenſchmerz. h.
Nep. salv. hb., Nackenſchmerz und Fleck
auf dem Nacken.
Ocim. Basil. Cashm., Nackenſchmerz mit
Kreuzſteifheit. Nackenſteifheit mit Schmer-
zen, allg. chron.
Orig. heracl. (aff spec.), Nackenſtarrheit.
Phys. flex.rad., Nacken- und Schulterſchmerz.
Polyg. macr., Nackenſchmerz. h.
Rhus Tox., Nacken- und Halsſtarrheit mit
Kopfweh. 4mal 12.
Storax, Nacken- und Kopfſchmerz.
Strych. n. pot., Nackenſchmerz. h.
Veratr. a., Nackenſchmerz.
Vinc. min. fol., Nacken- und Bruſtſchmerz.
Viol. conf., Nacken-Bruſt- und Schulter-
ſchmerz, rheum.
Nägelgeſchwüre und Nägelleiden,
ſ. Geſchwüre.
Naſenbluten.
Acac. Farn. Harnub Nepti, h.
Alcanna, h.
334
Anag. caer., h. g.
Angust. cort., h.
Arn. TR., Naſenbluten mit Würmerabgang
aus dem Kopfe.
Aspar. rac., h. g.
Aspar. Haliun sem., MA.
Basella r.
Behen a. r., g. n.
Bell. extr., h.g. n.
Bov.
But.fr. gummi, g. n.
Calotr. gig. rad. cort.
Cann. ind. sem., h.
Canth., h. g. n.
Carth. t. sem., h. g. n.
Cascar., h.
Cervi c. ras., h.
Cetac. ol., h.
Chidra sem., Naſenbluten mit ?.
Chin. cort., h.
Cleom. pent.
Conv. arg., g. n.
Creos., h.
Cr t. t., h.
Crust. Dschinge, h.
Cuscut. mon. sem., h.
Cyn. Dub, h.
Dat. stram. fol., Gefühl, als ſollte die
Naſe bluten. M.
Digit. p., g. MA.
Dioret.
Drac. sangu., h.
Euph. gummi, h.
Euph. ten., h.
Evolv.
Foenic. rad., h.g.
Gag erming.
Galanga, h.
Galla, h.
Geum el., h. g. mit Brennen.
Guil. Bond. , h.
G ultschin, h.
Hemid. ind., h.
Hoya vir., h.
Hyosc. n. sem. . h.
Ipom. cusp., g. n.
Ipom. dasysp., h. g.
Kalihydrojod., ſ. Sarsap.
Kankolmird sch, einſeitiges. h.
Keikeila, h.
Kris, h.
Lacca in gr., h.
Lactucar., g.
Lactucae succ., h.
Led. pal., h. g. n.
Lepor. sangv., g. n.
Leuc. ceph.
Lich. od., h.
Linisem., h. g.
Lippia nod., h.
Lupul. Hum., h. g. n.
Lyc. sem. TR., h.
Macis, Recidiv. h.
Manna Hed. Alh., einſeitiges Naſenbluten
mit tropiſcher Krätze.
Meliae semp. sem., die Application. Tohf.
Menisp. gl., h. g.
Methon. glor., g.
Myrob. Embl., h.
Myrob. nig.
Natr. m., h.
Onosm. macr. f. & rad., g. n.
Orig. heracl. (aff spec.), h.
Ox.ac., Naſenbluten mit Verdunkelung
des Geſichts; auch nach Schlägen ent-
ſtandenem; bei chron. g. n.
Phas. aconitifol., h.
Phosph. mell. , h.
Pis. sat., Naſenbluten mit Klümpchenabgang.
4mal 28.
Polan. rad., Naſenbluten mit Seitenſtechen.
Polygon. linifol., g.
Polyg. molle, h.
Prun. sylv. TR.
Rub. Munj., g. n.
Sarsap. abw. Hydrojod. pot., h.
Schekakel, h. - -
Senec. Mus., Naſenbluten mlt Fieber.
Sep. succ., g. n.
Serp. ex., h.g. n.
Sid. rad., g.
Smil. china, h.
Spin. tetr. hb., h.
Stront. n., g. n.
Thym. Serp.
Torment.
335
Trianth. pent. hb. & rad., h.
Urt. dioica.
Uva passa, Genuß iſt denjenigen, die öfters
Naſenbluten haben. ang.
Veron. Becc., beim Naſenbluten binden die
Kaſchmirer den Ehrenpreis auf die Stirne-
Viol. conf., Naſenbluten, einſeitiges, kriti-
ſches. h.
Warburg's Fiebertropfen. h.
Naſenleiden, verſchiedene; als: Geſchwüre
und Verſtopfung in der Naſe, Nieſen über-
mäßiges. Naſenlochzäpfchen. Rotz bei Men-
ſchen ſowohl als bei vierfüßig. Thieren 2c.
Acanth. Otengen, Geſchwüre unter der
Naſe. h.
Acon. Nap., Nieſen, verſagendes, mit Sei-
tenſtechen.
Agar. a., Naſenfluß, katarrh.
Naſengeſtank, mit Augentriefen.
Ajuga Deals. , Nieſen, übermäßiges. g.
Alcanna, Naſen- und Mundgeſchwüre.
Naſen- und Ohrenfluß.
Ambra gr., Naſenverſtopfung. Naſenfluß
und Naſenſchmerz. h.
Naſentrockenheit. g. n.
Ammon. gummi, Naſengeſchwulſt.
Naſenfluß. Naſengeſchwüre.
Anac. or., Naſenfluß, katarrh. mit Nieſen.
Angust. cort., Naſengeſchwüre. h.
Antim. cr., Naſenlöcher, aufgeſprungene,
ſchorfige.
Argent. fulm., Naſe- und Händeteller
Schwärze.
Argent. n. f., Naſenverſtopfung.
Armor., Naſentzündung mit Augenleiden.
Arm. TR., Naſengeſchwüre, innere u. äußere,
Naſenfiſtel. Naſentröpfeln.
Ars., Naſenbrennen mit Schnupfen.
ſ. Dulcam.
Asar., Naſenverſtopfung. h. g.
Naſenfluß und Augentriefen. h.
Aspar. rac., Naſenblutklümpfchen. h.
Aur., Naſenkrebs. Naſenbeingeſchwulſt.
Auripigm. r., Naſenblutklümpfchen in ein-
zelnen Fällen; bei einem ſolchen Fami-
lienübel wirkte es nur palliativ.
Bar. ac., Naſenentzündung, auch vieles Nieſen.
Bdell., Naſenverſtopfung mit Naſenbluten.
Bebeerine, Naſentrockenheit und Jucken der
Naſe. h.
Bell. extr., Naſenverſtopfung mit Sprechen
durch die Naſe. Nieſen, krampfhaftes mit
Huſten der Kinder.
Blum. aur. sem., Naſen und allg. Schmer-
zen. h.
Calc., Naſenkrebs.
Calebr. opp., Nieſen mit Naſenfluß.
Naſenfluß, ſtinkender, nach einem Schlan-
genbiß.
Campech. lign., Naſengeſchwüre.
Caps. sem., Naſenverſtopfung. h.
Carbo an., Schmerzen in den Naſenknochen.
Cardam. min., Naſengeſchwüre. h.
Carpes. rac., Nieſen, verſagendes.
Cascar., Naſen- und Mundgeſchwüre. h.
Cass. abs. sem., Nieſen, katarrh. h.
Cass. fist. sem., Naſentrockne. Naſenblut-
klümpchen. h. g.
Celastr. pan., Naſenverſtopfung, katarrh,
einſeitige.
Naſen- und Gaumengeſchwür. g. n.
Cetac. ol., Nieſen, übermäßiges. g. n.
Chaulmoogra od., Naſenverſtopfung mit
Ausſatz. g.
Chel. maj., Nieſen, verſagendes, mit Ka-
tarrh.
Chin. sulph., Naſenblutklümpchen, bei
Rothlauf.
Clemat., Nieſen mit Katarrh.
Concha fluv., viel Nieſen und Naſenkatarrh.
h.
Conium, Naſenfluß mit Augentriefen.
Corch. frut., Naſenfluß und Huſten, katarrh.
h.
Cost. n. Cashm., Naſenverſtopfung. Na-
ſengeſchwüre. h.
Crat. Marm., Naſenverſtopfung. h.
Creos., Nieſen mit Stockſchnupfen.
Rozkrankheit der Pferde.
Cubebae, Geſchwüre in der Naſe. h.
Curcul. orch., Naſenfluß, von der Seite
der Naſe, worauf der Pat, liegt, bei
period. Kopfgicht.
Deals. Fiſtelwurzel. Naſen- und Ohrver-
ſtopfung, katarrh.
Delph. pauc., Naſenverſtopfung.
Dioret., Naſenblutklümpchen. h.
Dulc. abw. Ars., Rozkrankheit d. Pferde.
MA.
Embryopt. glut. sem., Naſen- und Hals-
geſchwüre. h.
Euph. long., Naſengeſchwür mit Knoten-
ausſaz.
Fabar., Naſen- und Mundgeſchwüre.
Fic. Car. sem. , Nieſen, katarrh. h.
Graph., Blutklümpchen.
Harm. Ruta, Nieſen, vieles.
Helict. is. , Nieſen, verſagendes. h.
Helleb. n., Naſenfluß. h.
Hemid. ind., Naſenverſtopfung.
Naſenblutklümpfchen. g. n.
ſ. Smil. china.
Heracl. div., Naſentrockenheit.
Hoya vir., Naſenleiden, katarrh. Nieſen. h.
Jalap. mir. rad., Naſenblutklümpfchen.
Jasp. n., Nieſen, vieles. h., ſ. Papav. a.
SGII1.
Jatropha curc., Nieſen, katarrh. mit Na-
ſenfluß.
Ichtyoc., Naſen- Mund- und Zungentro-
ckenheit. Nachts. h.
Jod., Nieſen. h.
Ipom. cusp., Naſenverſtopfung, katarrh.
Ipom. dasysp., Blutklümpfchen. g. n.
Iunip. bacc., Naſengeſchwür, ſtinkendes.
Kalibichrom., Naſengeſchwüre. h.
Kali carb., Naſenverſtopfung. Naſenbein-
geſchwulſt.
Kali hydrojod., Nieſen, katarrh.m. Naſenfluß.
Kino gummi, Raſengeſchwüre. h.
Lacca in gr., Nieſen, vieles. h.
Laur. bacc., Naſenverſtopfung. h.
Led. pal., Naſenbrennen mit Schmerz beim
Berühren.
Lepid. sat. hb., Naſenfuß mit Augentrie-
fen.
Lim. Laur., Nieſen, vieles.
Lithanthr., Naſengeſchwüre. h.
Lup. Hum. sem., Naſenblutklümpfchen mit
nachfolgendem Naſenbluten.
Lyc. hb., Naſengeſchwür.
Major., Naſenbein, einwärts gedrücktes.
Marrub. a., Nieſen mit Naſenfluß. -
Menth. pip. TR., Naſenverſtopfung mit
Schwindel und Sprechen durch die Naſe.
Merc. v., Naſenkrebs.
Methon. glor., Naſenblutklümpfchen mit
Ausſatz.
Millefol., Naſenverſtopfung.
Mimosae pud. sem., Naſengeſchwür mit
eingefallener Naſe.
Moring. soh. sem., Naſengeſchwüre. h.
Narciss. bulb., Sprechen durch die Naſe,
mit innerem Katarrh und Stichſchmerz.
Natr. sulph., Nieſen und Fließſchuupfen.
Nitr.ac., Naſenverſtopfung. h.
Num. Schadenedsch, Naſen- und Hals-
trockenheit, wie auch Naſen- und Mund-
winkelgeſchwüre. h.
Onosm. macr. f., Nieſen, katarrh. g.
Onosm. macr. rad., Naſengeſchwür mit
Naſenbluten und innerem Brennen.
Opium Laſſen. Nieſen, vieles. h.
Ox.ac., Naſen- und Mundtrockenheit mit
Naſenbluten.
Ox. corn., Naſengeſchwür, ſtinkendes.
Papav. a. sem., Nieſen, vieles, vom Jaspis.
Phosph., Geruch. übler, aus der Naſe.
Piscin., Nieſen, vieles und Naſenfluß. h.
Pis. sat., Naſenblutklümpfchen.
Plectranth. ar., Naſenfluß mit Augentrie-
fen, katarrh., mit und ohne Fieber. MA.
Plumbago, Naſenverſtopfung.
Portul. oler., Naſenfluß. h.
Puls., Eiterabgang aus der Naſe.
Pyrethr., Raſenblutklümpchen. h.
Raph. sem., Nieſen, vieles.
Rosa r. Bad. Nieſen, vieles. h.
Rubia Munj., Nieſen, katarrh. g.
Sahansebed, Nieſen, katarrh., auch mit
Bruſtleiden. Nieſen, chron. per. n.
Naſengeſchwüre. h.
Salvia off , Nieſen. h.
Santon. sem... Fließſchnupfen mit Naſen-
brennen, öfterm Reiben und Bohren in
der Naſe.
Sapind. em. lig. cort., Naſenentzündung.
Sapind. em. fr., Nieſen. h.
Saxifr. Peschant, Naſenverſtopfung. h.
337
Schekakel, Naſenpfropfe und Blutklümpf-
chen. Polypen. n.
Sil., Naſenknochenſchmerz beim Berühren.
Schleimpfropfe, g. n., gut mit Naſen-
verſtopfung. Nieſen, übermäßiges oder ver-
ſagendes (I. TR. sol. 2tägig.)
Smil. china, Naſenfluß. h.
wurmſtichiges Pulver. Naſengeſchwüre.
abw. Hemid. ind., Naſengeſchwür, ſtin-
kendes, P.
Solan. Jacqu. rad., Naſengeſchwüre.
Spong. u., Fließſchnupfen mit vielem Nieſen.
Squilla, Naſengefchwulſt. g. 4mal. 12.
Stenact. bellid. rad., Naſen- und Halsge-
ſchwüre. h.
Stoech.ar., Hitze aus der Naſe. h.
Stoech. Cashm., Naſengeſchwüre. h.
Stront. n., Nieſen, übermäßiges. Naſenge-
ſchwüre. h.
Styloph. Nep., Naſenverſtopfung.
Sulph., Naſenkrebs. Naſenverſtopfung.
Sulph.ac., Naſentröpfeln mit halbſeitiger
Verſtopfung der Naſe.
Talc. a., Naſengeſchwüre.
Trianth. pent., Naſenbrennen. h.
Tuber cib., Naſentrockenheit und Naſen-
verſtopfung. h.
Uva ursi, Naſen- und Mundtrockenheit. h.
Valer. sylv., Naſentrockenheit mit Durſt
und Magenruhr.
Veratr. a., Naſenbein, einwärts gedrücktes.
Verbena Lah., Naſenentzündung. h. g.
rheum. mit Zahnſchmerzen.
Vinc. min. fol., Naſengeſchwüre. h.
Vit. neg., Naſengeſchwür, ſtinkendes.
Zinc., Naſenentzündungsgeſchwulſt, äußere
und innere mit Geruchsmangel. M. 7.
Zingib. . Rotz. h.
Zyz. Juj. fr., Naſentrockenheit.
Zyz. Juj. gummi, Naſentrockenheit und Na-
ſenverſtopfung. h.
Neidnägel, ſ. Geſchwüre
Nervenleiden, ſ. Gehirn 2c. Krankheiten.
Neſſelausſchlag, ſ. Fieber und Hautkrank-
heiten.
Nierengries, ſ. Steinkrankheiten.
Obſtructionen, ſ. Verhärtungen, wie auch
Medizin. Theil.
unter den Organen, die daran leiden,
z. B. die Lungen, der Magen, die Milz,
die Leber 2c,
Ohnmachten, ſ. Gehirn-2c. Krankheiten.
Ohrleiden, ſ. Gehörleiden.
Panarizien, ſ. Geſchwülſte u. Geſchwüre.
Peſt, ſ. Fieber 2c.
Petechien, ſ. Fieber 2c.
Podagra, ſ. Schmerzen.
Pocken, ſ. Fieber 2c.
Polypen, ſ. unter den Organen, wo ſie
ihren Sitz haben.
Pulſiren, ſ. Fippern 2c.
Puſteln, ſ. Hautkrankheiten.
Queckſilberſiechthum, ſ. bei Luſtſeuche die
Mercurialkomplicationen.
Absynth.
Amaranth. Jountscha.
Ant. t., wird bei Mercurialſalivation, nebſt
vielem warmen Getränke. ang.
Arg. fulm., Mercurialptyalism.
Arg. nitri f., Mercurialptyalism.
Aur.
Carbov., Ptyalism mit Halsweh.
ſ. Staph.
Dat. stram., ſ. Krämpfe.
Dulcam.
Foenic.
Geran. prat., Mercurialſpeichelfluß.
Der Abſud als Mundwaſſer. ang.
Heliotr. eur., Mercurialſchmerzen.
Kali chlor., Mercurialptyalism.
Kali sulph.
Lyc. hb.
Marrub. a., Mercurialſalivation, chron.
Opium mit Ipecacuanha 2c., nebſt dem bla-
ſenziehenden Pflaſter. Vergleiche in der
Erzählung meiner Reiſeerlebniſſe den Fall
mit dem Generalen. p. 64.
Portul. sem.
Ran. lan. fol., Mercurialſiechthume: Ge-
ſchwulſt, Knoten, Schmerz 2c.
Raph. sem.
Sassafras.
Solan n.
Staph., abw. Carbov., Mercurialvergif-
tung, acute.
22
338
Sulph.
Vesicat., ſ. Opium.
Ouetſchung, ſ. Gewaltthätigkeit, äußerer
üble Folgen.
Nauhheit und Miſſe der Haut, ſ. Haut-
krankheiten,
Nheumatismus, ſ. Schmerzen.
Mothlauf oder Moſe, ſ. Fieher 2c.
Nückgratskrankheit. ſ. Knochenkrank-
heiten.
Nuhr, ſ. Stuhlunregelmäßigkeiten.
Mülpſen, ſ. Magenkrankheiten.
Säuferwahnſinn, ſ. Gehirn- u. Nerven-
krankheiten, wie auch bei Vergiftungen.
Schauer, ſ. Kälte 2c.
Scheintod, ſ. Gehirn- 2c. Krankheiten.
Schilddrüſengeſchwulſt, ſ. Drüſenleiden,
Schlafloſigkeit, Schlafſucht, Träu-
mereien 2e.
Acac. Farn. fol., Schlafloſigkeit.
Ajuga D., Schläfrigkeit. h.
Ant. t., Schlafloſigkeit mit Gehirnleiden.
Arist. rot., Schlafſucht.
Arnica, Schlafloſigkeit mit Harndrang.
Arsen., Schlafloſigkeit mit brennenden Ge-
ſchwüren. MA.
Asa f., Schlafſucht.
Baryt, große Schläfrigkeit. g. n.
Bdell., Schlafloſigkeit. h. g. mit Huſten.
Berb. lyc. Res, Schlafloſigkeit mit Huſten.
Bign. ind. sem., Schläfrigkeit und Zufallen
der Augdeckel. h. -
But. frond. fl., Schlafloſigkeit. h. g. mit
Schmerz.
But. frond. gummi, Schlafloſigkeit. g. n.
Caloph. inoph. nuc. cort., Schlafloſigkeit.
h.
Cannab. ind., pulv., mit Ziegenmilchange-
macht an die Fußſohlen appl., ſoll einen
angenehmen Schlaf h.
Carp. rac., Schlaf. h.
Catechu, Schlafloſigkeit mit Schleimauhäu-
fung.
Celastr. pan., Schlafloſigkeit mit Huſten
und Fieber. MA. Schlaf geſtörter, durch
viele und üble Träume mit Hypochondrie.
Cepa, Schlaf unruhiger mit ſchwärmeriſchen
Träumen.
Cham. v... Schlafloſigkeit mit Fieber und
Engbrüſtigkeit.
Chenop. a., Schlafloſigkeit. h.
Chin. sulph., Schlafloſigkeit mit Rothlauf.
Con., Schlafloſigkeit. h. g. mit Kopf-
ſchmerz. (2ſtündige Gaben).
Conv. arg. , Schlaf. h.
Corch. fr., Schlaf. h.
Coriand., Schlaf. h.
Corn. c. u. a., Schlafloſigkeit mit Huſten.
Creos., Schlafloſigkeit und Schläfrigkeit
mit vielem Gähnen. Schlaf, unruhiger,
traum voller.
Croc. sat., Schlafloſigkeit mit Fieber. Ta-
gesſchläfrigkeit, große; beſonders nach
dem Eſſen.
Cucurb. citrull. sem., Schlafloſigkeit mit
Jucken.
Cucurb. lag., bei Schlafloſigkeit von nerv.
Gehirnhitze, wird das Oel vom Samen
auf den Kopf eingerieben. Tohf.
Cup. sulph., Schlafloſigkeit mit Aſtma und
Huſten.
Curc., ſ. Pip. n.
Cyc. rev. sem., Schlafloſigkeit. h.
Deals. Serſamwurzel, Schläfrigkeit. h.
Dschendalu, Schläfrigkeit mit Huſten.
4mal 12.
Gossyp. sem., einen guten Schlaf, durch
Schweißausbruch. h.
Granat. ac. rad. cort., Schlafloſigkeit. h. g.
mit Jucken.
Guil. Bond. , Schlaf, bei ?. Tripper. h.
Gyps. Setseladschit, Tagesſchläfrigkeit.
Harm. Ruta, Schläfrigkeit. h.
Schlafloſigkeit. g. n.
Harun tut ia, Schlafloſigkeit mit Läh-
mungsgicht, 2.
Hossen Jussif, Schläfrigkeit.
Jalap. mir. rad., Schlaf. h.
Jod., ſ. Zinc.
Lactuc. sem., Schlaf. h.
Lepid. sat. hb., Schlafloſigkeit. g. n.
Lini sem., Schlafloſigkeit.
Lup. Hum., Schlafloſigkeit. g. n.
Macis, Schl wiakeit. h. Schlafloſigkeit. n
339
Magn. carb., Träume, ſchreckliche mit
Schmerz.
Merc. fulm... Schlaf, vieler.
Moschus, Schlafſucht.
Myrob. Beller, Schlafloſigkeit mit Schleim-
huſten. g.
Myrob. n., Schlafloſigkeit mit Huſten.
Schlaf. h.
Natr. m., ſ. Pip. n.
Ner. ant., Schlafloſigkeit. h.
Nigell. sem., Schlafloſigkeit. g. n.
Nycter. ol. TR., Schlaf und Appetit. h.
Nymph. lot. fl., Schlaf, vieler, mit Ka-
tarrh.
Ocim. alb., Schlafloſigkeit. a. n.
Ocim. Basil. Cashm. fol., Schlafloſigkeit mit
allg. Schmerzen.
Orig. heracl. (aff spec.), Schlafloſigkeit
mit Abzehrung.
Papav. a. sem., ſ. Uva passa.
Phys. Kagnedsch, Schlaf. h.
Pip. n., mit Gelbwurz und Kochſalz zu
gleichen Theilen, Schlaf. h. ang.
Polanis., Schlafloſigkeit und Brennen in-
neres. h.
Polygon. macr., Schlafloſigkeit mit Schleim-
huſten.
Polypod., Schlafloſigkeit mit Engbrüſtig-
keit und Huſten. MA.
Pulsat., Schlafſucht. g. n.
Pumic. lap., Schlafſucht mit innerm
Brennen.
Raph. sem., Schlaf. h.
Rubia Munj.. Schlafloſigkeit mit chron.
Stichſchmerzen. M. -
Sagap., einen ſolchen Schlaf hervorbringend,
daß er kaum die Augen öffnen konnte.
Sans pour, Schlafloſigkeit.
Senec. Mus., Schlafloſigkeit mit Schmer-
zen. ?.
Serp. ex., Schlaf. h.
Sialikand, Schlafloſigkeit mit Schleim-
huſten.
Strych. f. St. Ign., Schlafloſigkeit.
Tabac., die endermatiſche Appl. deſſ. bringt
Schlaf hervor. Das Nicotin muß dieß
in einem weit höhern Grade thun.
Tabaschir, Schlafloſigkeit mit Huſten.
Thuj. TR., Schlafloſigkeit. g. n.
Uva passa maj., mit weißem Mohnſaamen
gemiſcht, täglich einmal genoſſen, beſei-
tigte in einer Woche eine habituelle
Schlafloſigkeit.
Vinc. min. fol... Schlafloſigkeit. h.
Xanthox. sem., Schlafloſigkeit mit Huſten.
Zinc., Schlafſucht.
Zinc. iod. amygg. ol., Schlafloſigkeit und
Fieber. h.
Einige morgenländiſche Schlaf herbei-
führende Compoſitionen ſind folgende:
Opium und weißer Mohnſaamen; oder
Opium, Bilſenkrautblätter und weißen
Seſamſamen, von jedem zu gleichen
Theilen. Sowohl dieſe drei letzteren, als
auch die beiden erſteren werden mit dem
Safte von der Weide zu einer Maſſe ge-
miſcht, woraus 1 Granpillen verfertigt
werden. Die Doſis der einen oder der
andern iſt 1–2 Stück. ang.
Schlagfluß, ſ. Gehirn-2c. Krankheiten.
Schläge, üble Folgen davon, ſ. Gewalt-
thätigkeiten, äußere 2c.
Schleimkrankheiten, ſ. Engbrüſtigkeit e.
Schluchzen, ſ. Krämpfe.
Schmerzen überhaupt, als: nervöſe gich-
tiſche, rheumatiſche und ſyphilitiſche. Hin-
ken, freiwilliges 2c.
Abrus prec. sem., Arm- Schulter- und
Bruſtſchmerzen. M. – 4mal. Schmer-
zen, herumziehende, rheum. n.
Absynth., Schulterſchmerz. g. Kreuzſchmerz.
Schmerz. A.
Acac. cort., Schulterſchmerz rheum. mit
Katarrh. Gelenkgicht mit Brenn- und
Stichſchmerzen. Brennen und Stechen in
der Nierengegend. Nieren- und Milz-
ſchmerz. h.
Acac. Farn. Harnub Nepti, Schmerzen
in der Nierengegend. h. g. Schmerzen,
herumziehende. Fußgicht.
Acac. sem., Kopf- und Knieſchmerz mit
katarrh. Fieber.
Knieſchmerz, chron. im Sitzen. MA.
Kreuz- und Knieſchmerz. g. n.
340
Acanth. Otengen, Arul- und Fußſchmerz.
Fußſchmerzen mit Katarrh.
Achyr. asp. sem., Schmerzen in den
Achſeln- Schultern- Seiten- und Leber-
gegend.
Acon. fer., Schmerzen, allg. mit einem
übelriechenden Naſengeſchwür.
Geſichtsſchmerz und einſeitiger Naſenfluß.
Acon. Nap. extr., Schläfe- und Geſichts-
ſchmerz mit Augentriefen. Gelenkgicht.
Hüftweh. Brennſchmerzen, 2.
Acupuncturation, wird bei chron. rheum.
Schmerzen und bei Nevralgien ohne Ent-
zündung. ang.
Agaric. a., Armſchmerz, auch mit Unver-
mögen den Arm aufzuheben. Schmerz in
der Nierengegend. Gliederreißen in der
Ruhe. Schmerz in dem Schenkel und
der Herzgegend. h.
Ajouain, Schmerz, allg. auch mit Ge-
ſchwülſten.
Ajuga dec., Arm- Schulter- Kreuz und
Fußſchmerzen, rheum. Gelenkgicht. Kreuz-
ſchmerz. g. n.
Alcanna, Fußgelenkeſchmerzen mit Schleim-
huſten 2c. Armſchmerz, und allg. Schmer-
zen mit Brennen, innerem. h.
Allium sat., Kreuzſteifheit. h.
Aloé perf., Gelenkſchmerzen. g. n.
Fußſchmerzen. h.
Alth. fol., Hände-Bauch- Fuß-Knie- u.
Schienbeinſchmerz mit Starrheit der Glie-
der. Schmerzen, herumziehende, ſ. Krank-
heiten des weibl. Geſchlechtes.
Alth. sem., Knieſchmerzen. h. g.
Amaranth. cr. sem., Gelenkſchmerzen.
Amaranth. Jountscha, Armſchwergefühl.
Kreuzſchmerz, ſogar P . 12mal.
Ambra gr., Wadenſchmerzen. h. g.
Seitenſchmerz, links, von oben bis hinab.
Amman., Lendenweh, wie auch Schienbein-
entzündungsgeſchwulſt, ſchmerzende. h.
Ammon. gummi, Bruſt- Schulter- Bauch-
Leiſte- und Schenkelſchmerzen mit Harn-
und Stuhlverſtopfung.
Ammon. carb., Handgelenkſchmerz von Ver-
ſtauchung ang.
Ammon. mur., Nevralgien. Schmerzen von
äußerer Gewaltthätigkeit.
Anac. occ., Schmerz, rheum., firer mit
Katarrh.
Anac. or., Schmerzen im Schenkelkopf der
ſich in die Leiſte erſtreckt. h. g.
Gelenkſchmerzen.
Schmerz in Händen und Füßen, wie auch
P. g. n. Geſichtsſchmerz. h.
Anagall. caer., Kreuz- und Hüftſchmerzen.
g. MA. 30.
Gelenkſchmerzen. Schulterſchmerz, herum-
ziehenden. h.
Angust. cort., Knieſchmerz. h. g.
Gelenkgicht. Rheumatism. Schenkelſchmerz
mit Knoten.
Ant. sulph. n., Kopf- Arm- und Magen-
ſchmerzen mit Schwindel. MA.
Ant. t.. Schmerzen, rheum., gichtiſche in
den Bruſtſeiten, im Kreuz, in den Glie-
dern, mit und ohne Geſchwülſte. Kopf-
Magen- und Bauchſchmerzen mit Fieber.
Achſelſchmerzen. g. n.
Apii rad., Geſichtsſchmerz. h.
Aqua, die Gicht heilt man mit warmem
Waſſer, wenn man zwei Wochen hindurch
alle /, Stunden 1 Becher voll trinkt.
Wer es aushalten kann, dem iſt es ang.
Araneum, Hüftweh, chron.
Areca cat. nux a., Knieſchmerz.
Argem. mex. sem., Schmerzen, rheum..
herumziehende.
Argent. fulm., Kreuz- und Wadenſchmerz,
Schenkel- und Wadenſchmerz. Schmerzen,
fire, rheum. und brennende. Kreuzſchmer-
zen und Gelenkgicht. g. n.
Argent. nitrif., Lendenweh. Brenn- nnd
Stichſchmerzen im Mittelfleiſche bei Stein-
beſchwerden. Schmerzen im Körper bei
Madenwürmern. Gelenkſchmerzen. Waden-
ſchmerz. Schenkelſchmerzen g. n.
Als Liniment bei chron. Gicht. ang.
Arist. longa, in der Nierengegend Schmerz
chron., mit Hüpfen. Gelenkſchmerz. Kreuz-
ſchmerz mit und ohne Hüftweh.
Armor. , Rheumatismus, chron. firer.
Kreuzſchmerz und Gelenkgicht. g. n.
Arnica, Nacken-Schulter- u. Lendenſchmerzen.
Fußgicht im Winter. TT. MA. Schmer-
zen von Schlägen. Gelenkſchmerzen. g. n.
Hodenſchmerzen, bei Tripper, auch bei
Saamenfluß. h.
Arsen., Rheumatism., chron., Schulter-
und Knieſchmerz, ſ. Digit. u. Ledum p.
Ars. pot., Schmerzen, rheum., gichtiſche
und 2.
Ars. sod., Schmerzen, P. g. n. Schulter-
und Nierenſchmerz. h.
Artem. rad., Gicht und Rheumatismus,
auch ?.
Arum camp., Kopf- Kreuz- und Gelenk-
ſchmerzen. Fußſchmerzen mit Eingeſchla-
fenheit der Füße.
Arum coloc., Fußſchmerzen und Gefühl von
Schwäche in den Füßen. h.
Asa f., Armeingeſchlafenheit. ſ. Zingib.
Asarum, Seiten- und Bauchſchmerzen. Ge-
lenkgicht, ſchmerzhafte, mit und ohne L.
g. n. Kreuz- Knie- und Gelenkſchmer-
zen. h.
Asel. jec., Rheumatismus. ang.
Asparag. Hali u n sem., Gelenkſchmerz.
Aspar. rac., Schmerzen, herumziehende.
Bruſt- Kreuz- und Knieſchmerzen. Ge-
lenkſchmerzen. h. g. n. gut Gelenk- und
Knieſchmerzen. 4mal 28.
Asphalt. L., Arm- Kreuz- Knie- und Ge-
lenkeſchmerzen, durch Schleimauswurf beſ-
ſernd. Fußſchmerzen mit Krämpfen in
den Füßen, Nachts. Knöchelentzündungs-
geſchwülſte vom vielen Gehen. 4mal 28.
Schmerzen, innere, von äußerer Gewalt-
thätigkeit. M.
Aspl. fol., Schmerzen, ?. Achſel- und
Hüftſchmerzen. h.
Aterni, Kreuz- und Knieſchmerzen. Ge-
lenkſchmerzen. g. n.
Aurum, Oberſchenkelſchmerz. Knotengicht.
Aur. m. mur., Fußſohlenſchmerzen. h.
Aur. n. amm. mur., Schmerzen, rheum.
der linken Seite, des Armes, Kreuzes und
Fußes, auf Erkältung, von 3 Monaten.
MA.
Auripigm., Achſel- Schulter- und Bruſt-
ſchmerzen. TRsol.
Balaust, Schmerz im Schenkelkopf. h. g.
acuter. 12mal 36. Schenkelſchmerz.
Balneum, das kalte Bad iſt bei Gicht und
Rheumatismen ang.
Balota lan... Rheumatism und Gicht. ang.
Baryta ac., Schmerz, rheum. h.
Bar. carb., Kopf-Achſel- und Fingerſchmerz
mit Brennen und Stechen. Kreuz- und
Knieſchmerz g. n. -
Bar. nitr., Schulterſchmerz.
Basella r., Geſichts- und Stirnkopfſchmerz,
nerv. Armſchmerz, rheum. Kreuzſchmerz.
h. g. n.
Bassia lat. fr., Achſelſchmerzen. h. g.
Bdell., Geſichts- und Zahnſchmerz. Schläfe-
ſchmerz. Knieſchmerz.
Behen a. , Rheumatism. Schenkelſchmerz
im Gehen. Bruſt- und Schulterſchmer-
zen, wie auch herumziehende Schmerzen
und Gelenkſchmerzen. g. n.
Behen. r., Arm- und Bruſtſchmerz.
Bellad. extr., Fußſchmerzen.
Bellad. fol., Gelenkſchmerzen mit Jucken,
Röthe 2c. ſ. Kali sulph.
Berber. lyc., Geſichtsſchmerz. Schmerzen,
allg. mit Fieber, auch mit Samenfluß.
Berb. lyc. Res, Kreuz- und Schenkel-
ſchmerz. ?.
Berthol., Kopf- Magen- und Seitenſchmerz.
Arm- und Seitenſchmerz mit Huſten.
Bignon. ind. sem., Schmerzen, halbſeitige.
Bistorta, Nieren- und Blaſenſteinſchmerzen.
Blum. aur. sem., Gelenkſchmerzen, F .
Naſen- und allg. Schmerzen. h.
Bol. arm. abw. mit Sulph. chin. Mus-
kel-Schmerzen. ?. Gelenkſchmerzen, ..
Bombac. hept. gummi, Arm- und Knie-
ſchmerz. Kreuzſchmerzen. h. g. n.
Bor., Kreuzſchmerz, der ſich in die Füße
erſtreckt. Wadenſchmerzen. h. g. n.
Bov., Kreuzſchmerzen. g. n.
Cacal. Kl., Knieſchmerz. Arm- Schulter-
und Kreuzſchmerz. g. n. Das Decoct
iſt bei Rheumatism ang-
Cact. Tor succ., Nierenſchmerz, linker
Seite. h.
Cajap. ol., Nheumatism. Zum Einreiben
aNſ.
3:2
Calam. ar, Knieſchmerz, ?. M. 30.
Calc. carb. Kreuzſchmerzen. h. g. Schul-
terſchmerzen mit Fieber. Bei der Gicht
empfiehlt man den Kalk äußerlich, und zwar
in folgender Verbindung: Kalk, unge-
löſchten, /, Pf., Salmiak 6 Loth mit
hinlänglicher Menge Waſſers zu einem
Bade, worauf Kalk und Kampfer von
jedem zu 6 Loth mit / Pf. ſüßen Oeles
gemiſcht, zum Einreiben ang.
Calebr. opp., Nierenſchmerz, linker Seite.
Geſichtsſchmerz nach Schlangenbiß.
Calotr. gig. fol., Bruſt- und Fußſchmerzen.
Bruſtſtechen. Stiche in den Gliedern.
Brenn- und Stichſchmerzen, 2. Knie-
entzündung. Rheumatism. Gicht, die
Application ang.
Calotr. gig. rad. cort, Rheumatism.
Rp. Pulv. rad calotr. gig. gr. XXXVj.
Extr. hyosc. n. gr. XVIII. m. f.
l. a. pill. Sig. MA. zu 2 Stück,
bei Gicht ang.
Calotr. gig. sem., Kreuzſchmerzen. h. g. n.
Calumb. rad., Rheumatism.
Camph.„bei Rheumatism, als Dampfbadang.
Mit Hanfſamen, als Emulſion, bei Rheu-
matism mit Fieber. Fußſchmerz, period.
Cannab. ind. Cashm. f., Geſichtsſchmerz.
Schmerzen, herumziehende, rheumatiſche,
auch P.
Cannab. ind. Cashm. rad. cort., Schulter-
ſchmerz. Gelenkgicht mit allg. Schmer-
zen.
Canth., Schulter- u. Nierenſchmerz, rheum.
Hinken, freiwilliges. Schmerzen, bren-
nende und ſtechende.
Capill. Ven., Schmerzen, allg. mit Hypo-
chondrie. Hüftweh. MA.
Capp. spin. rad. Schmerzen, 2. Hinken,
freiwilliges.
Caps. sem., Nierenſchmerz mit Steinleiden.
Gelenkſchwerz. ?. g. n. Hüftweh. h.
Carbo an. (C. c. u.), Gicht. Achſel- und
Händeſchmerzen mit Milzbrennen.
TR., Hüftweh, ?. MA.
Rp. Cornu c. u. Dr. j. Zingib. off,
Sacch. a. aa Dr.ß. f. c. s. q mucil.
gummi tragac. troch. Sig. Täglich
ein ſolches in den Mund zu nehmen.
Dabei war jeden Abend ein Gemiſch
von Bleizucker, Opium und Eſſig
applicirt worden, womit eine Fuß-
gicht binnen 4 Wochen geheilt war (?)
Aus meiner früheren Praxis. Zu
der Zeit gebrauchte ich zuweilen bei
Gicht u. Rheumatism, das ſchwarz-
gebrannte Hirſchhorn mit Kalmus
und Bilſenkrautſamen in Verbindung,
wie es ſchien, mit gutem Erfolg.
Carbo veg. , Schmerzen mit Fieber und
Brennen. Gelenke- und Körperſchmerzen.
Cardam. min., Gelenkſchmerz. h. g. n.
Cariss. Car. fol., Schmerzen. A 2.
Cariss. Car. fr., Kreuzſchmerzen. h. g.
Knieſchmerz.
Carpes. rac., Lendenweh.
Carth. t., Schmerzen, allg.
Caryoph. ar, Kreuzſchmerzen. g.
Cascar., Gelenkſchmerzen. g. Armſchmerz.
Geſichtsſchmerz. h.
Cass. abs. sem., Kreuzſchmerz mit Hämor-
rhoiden.
Cass. al., Schmerzen, allg.
zen. h.g, n.
Cass. fist. pulpa, Nacken- und Schulter-
ſchmerz mit Samenfluß. Fußſchmerzen
mit Hämorrhoiden. Gelenkgicht, lin-
dernd.
Cass. fist. sem., Kreuz- Knie- und Knö-
chelſchmerzen. h. g. Gelenkſchmerzen.
Cass. lign., Rheumatism. Gelenkſchmerzen.
Cass. Tamal. fol., Seitenſtechen. Nieren-
und Milzſchmerz. Fußſchmerzen, wie Zer-
ſchlagenheit.
Cass. Tora, Gelenkſchmerzen.
nach Fallen.
Caust., Gicht, acute und chron., die ätzende
Lauge. ang-
Cepa, Schulter- und Bauchſchmerz. h.
Cera citr., Fußſchmerzen.
Cerelaeum, bei Gicht ang.
Cetac. ol. Gelenkſchmerz. Gelenkgicht.
Schulterſchmerz. Fußſchmerz. Schmerz
von äußerer Gewaltthätigkeit. Kreuz-
ſtarrheit. Kreuzſchmerz. g. n.
Cham., ſ. Sarsap.
Nierenſchmer-
Schmerzen,
343
Chelid. maj. TR., Schmerzen. . . In den
Muskeln ſowohl, als in den Gelenken.
Chenop. a., Hüftweh. Hinken, freiwilliges.
Cherayta, Hüftweh, nach einem Fall. Nie-
renleiden. Tolnf. Bei Gebärmutterleiden
iſt die damit bereitete Dampf-Application
ang.
Chinae cort., Rheumatism, acuter.
Chin. sulph., Rheumatism, fixer, acuter
und chron. Achſelſchmerz, chron. Schul-
terſchmerz. Schulter- und Bruſtſchmerz,
g.n, wie auch Hüftweh und Kreuzſchmerz.
Nierenſchmerz mit Hüftweh. h. Schmer-
zen, allg. h. g. n.
Cich. fol., Gicht und Rheutatism. Tohf.
Cich. rad., Wadenſchmerz. h.
Cich. sem., Gelenkſchmerzen. g. n.
Cic. , Knieſchmerzen, mit und ohne Ge-
ſchwulſt.
Cinnam. cort. Schulter- und Seitenſchmerz,
rheum., mit Katarrh. 12mal. Nieren-
ſchmerz. Knieſchmerzen. h. g. Füße-
muskelſchmerz.
Cinnam. f., Schmerzen, allg. Kreuzſchmerz
Clemat. er., Schmerzen, rheum. mit Ka-
tarrh. Lenden- u. Schenkelſchmerz. Kreuz-
ſchmerz. 2tägige Gaben, 15. Hoden-
ſchmerz M. Nierenſchmerz, aeuter. "Rºsol.
3mal, 9.
Cleom. pent. hb., Schulterſchmerz. Bruſt-
und Bruſtſeitenſchmerz. Fußſchmerzen mit
Speichelfluß.
Cleom. pent. sem., Knieſchmerzen. h.
Clerod. inf., Schmerzen, rheum. mit Fie-
ber und Verſchlimmerung in der Kälte.
MA. Schulter- und Hüftweh.
Coc. nux, Schmerzen, herumziehende. Ach-
ſeln-Arme- und Schulterſchmerzen. Arm-
ſchmerz, bei Hartleibigkeit. h.
Faſern der äußern Schale. Nierenſchmerz.
Füße- und Knöchelſchmerzen. Schmerzen,
allg. g. n. Kreuzſchmerzen. h. g. n.
Coil. cr., Schmerzen, rheum., herumziehende
in den Muskeln, auch in den Gelenken,
die am meiſten in der Kälte ſind. Ge-
lenkgicht. MA. Gewöhnlicher, ſtarker
Kaffee einige Tage hindurch frühe nüch-
tern ohne Zucker getrunken, wird beim
Geſichts-Nervenſchmerz ang.
Colch.aut., Schmerzen, rheum., acute und
herumziehende. Gelenkgicht. Schmerzen,
allg. h.
Coloc. pulpa, Wadenſchmerz. Hinken, frei-
williges. ſ. Zingib.
Commel. nudifl., Hüfte- Kreuz- und Knie-
ſchmerzen.
Comp. Pokermul, Gelenkſchmerz.
ſchlagenheitsſchmerz mit Froſtfieber.
Comp. Zerbabri, Schmerzen, fire, auch
P., mit Stichen. Gelenkſchmerzen. g. n.
gut mit Knochenſchmerzen und Contract.
Concha fluv., Geſichts- und Augenſchmerz.
Con. Rheumatism. Nevralgien. Armge-
lenkſchmerz.
Conv. arg., Kriebeln in den Waden. TRsol.
Gelenkſchmerzen, auch P. g. n.
Cop.bals., Gelenkſchmerzen, herumziehende.
h. g., fire. g. n., gut mit Huſten. MA.
Corall. r. am bloßen Leib getragen, dienen
bei der Hand- und Fußgicht als Pallia-
tivmittel. Tohf.
Corchor.frut. Kreuz- und Knieſchmerzen.
herumziehende. Schmerz mit Tripper oder
mit Harnbeſchwerden, period. Kreuz- u.
Gelenkſchmerzen g. n.
Schmerzen in Schenkeln, h.
Coriand., Gelenkſchmerz h. g... mit Ruhr.
- 12mal.
Cornu. c. ras., Knieſchmerz. h.
Cost.ar., Gelenkſchmerzen. Schmerzen in
der Innenſeite der Schenkel. h.
Cost. n. Cashm., Kreuzſchmerz, rheum.
Nieren- und Leiſtenſchmerzen.
Schmerzen allg. h.
Cotyl. lac., Kreuz- und Schenkelſchmerz.
Hinken, freiwilliges. Armſchmerz mit Ein-
geſchlafenheit des Arms. h.
Creos., Nevralgien. Gicht. Lendenweh. Arm,
Unvermögen ihn aufzuheben. Fußſohlen-
ſchmerz. Gelenkſchmerz, ſtechend brennend.
Croc. sat., Knieſchmerz.
Crot. t., Knieſchmerz. Fußſchmerzen von
oben bis hinab. 4mal 28.
Kreuzſchmerzen. g. n. Gicht. Tohf.
ſ. Mercur.
Zer-
Crust. Dschinge, Schmerzen, allg. Knie-
ſchmerz. Kreuzſchmerz. g. n.
Cubebae, Fußſohlenſchmerz, bei Tripper.
Gelenkſchmerz. g. n. -
Cucum. Madr., Knieſchmerzen. g. n.
Cucum. sat.sal. succ. TR., Schulterſchmerz. g.
Knie- Waden- und Gelenkſchmerzen. Arm-
und Füße - Muskelnſchmerzen, vorüberge-
hende. h. Fußſchmerz. h. g. n.
Cucurb. citrull., im Uebermaß genoſſen,
Gelenkſchmerz. h.
Cucnrb. citr. sem., Gelenkſchmerzen. Ge-
lenkgicht. Leber- und Nierenſchmerzen. h.
Kreuzſchmerzen. h. g. n. (Die Samen
mit den Schalen präparirt.) MA. 60.
Cucurb. lag., Knieſchmerz.
Cup.ac., Armſchmerz. Schulterſchmerz, nach
Schlägen. Kreuzſchmerz. h. g. n.
Cup. am., Schienbeinſchmerzen. h. g.
Hüftweh, das ſich in die Leiſte erſtreckte.
Cup. carb., Hüften- und Leiſtenſchmerz mit
(Contractur. MA.
Cup. sulph., Schmerzen, allg. mit Augen-
leiden. Füßeſchmerzen. Kreuzſchmerz. h.
Curcul. orch., Geſichtsſchmerz, gichtiſcher,
herumziehender. Backenſchmerz, beiderſeits.
4mal 28.
Curc. longa, Wadenſchmerz.
Cyc. rev. sem., Schienbeinſchmerz.
Cyd. sem., Kreuzſchmerz. 2.
Cyn. Dub, Schmerz, 2. § P. n.
Schmerzen, rheum. mit katarrh. Fieber.
Cyp. long., Zerſchlagenheitsſchmerz in den
Füßen. Schmerzen in den Gelenken der
Finger einer Hand. h.
Cyt. scop., Füßeſchmerzen mit Geſchwulſt,
wäſſeriger.
Dact. nncl., Nacken- und Schulterſchmerz,
rheum. Gelenkſchmerz. g. n.
Datisc. cann. rad. cort., Kopf-Zahn- Ach-
ſel-Arm- und Fußſchmerzen, * heum.
Schmerzen, allg. Magenſchmerz. Gelenk-
ſchmerz. Knieſchmerz. g. Schmerzen, Q.,
wie auch Schulterſchmerz und Kreuz-
ſchmerz. g. n. Geſichtsſchmerz. h.
Datisc. cann. sem., Kreuz- und Hüftweh,
herumziehendes.
Datur. mart., Achſelſchmerzen, beiderſeitige,
ausſetzende. Knieſchmerz.
Dat. stram. f., Geſichtsſchmerzen. g. n.
Dat. stram. fol. extr., Geſichtsſchmerz, nerv.
in tüchtigen Gaben. ang.
Dat. stram. sem., Rheumatism., chron.
Dat. stram. ungu., aus den friſchen Blät-
tern, die mit Butter über gelindem Feuer
geröſtet werden, bereitet, wird bei rheum.
Schmerzen äußerlich ang.
Deals. Fieberwurzel. Schmerzen, allg. Schul-
terſchmerz.
Deals. Fiſtelwurzel. Schulter- und Kreuz-
ſchmerz. Ohrſchmerz, nach einem Schlag.
Hüftweh; acutes. 4mal 12. Schmerzen,
rheum. mit Schleimkatarrh. Nieren- und
Füßeſchmerzen.
Deals. Serſamwurzel. Geſichtsſchmerz und
Zerſchlagenheitsgefühl. h.
Deals. Torkiwurzel. Schulter- und Bruſt-
ſchmerz. Schmerzen, wie rheum. h.
Delph. Ghafes fl., Schulterſchmerz. Gelenk-
ſchmerz. Schmerzen, 2.
Delph. pauc., Schmerzen, allg. auch in den
Gelenken, herumziehende.
Digit. p., Hüftweh, chron.
Digit. p. abry. Ars., Kreuzſchmerz. Hin-
ken, freiwilliges. h.
Dioret., Knieſchmerzen. h.g. Bruſtſchmerz.
Gelenkſchmerzen. g. n.
Diosc. sat., Gelenkgicht. 4mal 28.
Kreuzſchmerzen. g. n.
Drac. sangu., Schmerzen, rheum.mit katarrh.
Fieber.
Dndia, Geſichts- und Augenſchmerz.
Einſeitige Geſichts- und Halsſeitenſchmerz.
h.
Dulcam., Gelenkſchmerz, nach Erkältung.
Schmerz, nach Fallen. Kreuzſchmerzen. g.n.
Knieſchmerz. h.
Eleagn. ang., Schmerzen, allg. Nacken- u.
Schulterſchmerz.
Embryopt. glut.fr., Kreuzſchmerzen. h.g.
Eug. Jambol. cort. succ. TR., Schmerzen,
rheum., herumziehende mit Katarrh. Kreuz-
ſchmerz. Kreuz- und Wadenſchmerz.
Eug. Jambol.fr., Kreuzſchmerz und Knie-
weh. h.
345
Euph. agrar. (aff. spec), Kreuzſchmerzen. g.
Euph. epith., Kreuz- und Hüftweh.
Kreuzſchmerz allein. g. n.
Euph. gummi, Schmerzen, rheum. mit Ka-
tarrh. Schmerzen, allg. Hüftweh, chron.
Gelenkſchmerzen, P. g. n.
Euph. long., Fußſchmerzen. h. g.
Knieſchmerz. Kreuzſchmerzen. g. n.
Nierenſchmerz, linker Seite. h.
Euph. neriifol., Gicht- und Gelenkſchmer-
zen. Tohf.
Euph. serr., Schmerz und Eingeſchlafen-
beit der Hände und Füße.
Euph. ten., Kreuzſchmerzen. h. g. nach
einem Schlag entſtandene. Knieſchmerz.
Schmerzen, allg. mit Katarrh.
Euphr., Nackenſchmerz. Knieſchmerz.
Evolv., Gelenkſchmerz. h.
Fabar., Schmerzen, herumziehende.
Schulterſchmerz. Schmerz, lindernd, bei
Tripper.
Fagon. ar., Lendenweh.
Fasciol. Asfar e tib, Schmerzen, allg. h.
Ferr. carb. (Das aus dem Eiſenvitriol ver-
mittelſt Laugenſalz niedergeſchlagen wird),
Nevralgien.
Ferr. met., Gelenkſchmerzen. h.
Fic. Car. fr., Bruſt- Schulter- und Arm-
ſchmerz. h.
Fic. Car. sem., Geſichts- und Schläfe-
ſchmerz.
Fic. glom. TR., Schmerzen, allg. Knieſchmerz.
Hüftweh. h.
Fic. ind., Kopf- Kreuz- und Fußſchmer-
zen. h.
Foenic. rad., Gelenkgicht. Knieſchmerz.
4mal 12.
Gelenkſchmerz. h. g. n. Armſchmerz. h.
Foenic. sem., ſ. Zingib.
Foenograeci sem., Armſchmerzen. h. g.
Arm- und Fußſchmerz, einſeitig. Rheu-
matism und Gicht, innerlich und äußer-
lich ang-
Fritill. cirrh., Kreuzſchmerz, vorübergehen-
den. h. g.
Fumar., Bruſt- und Schulterſchmerz, mit
Huſten. Kreuzſchmerzen. g. n.
Fung. ign., Gelenkſchmerzen. h.
Gag erming, Schulterſchmerzen. h. g.
Achſelſchmerz. Armſchmerzen. g. Knie-
ſchmerz. g. Wadenſchmerz. Gelenkgicht.
Schmerzen, rheum. Schmerzen in den
Muskeln oder in den Gelenken. ?. n.
Galanga, Schmerzen, 2.
Galena, Kopf-Arm- und Magenſchwerzen
mit Schwindel. MA.
Garden. dum. , Schmerzen, halbſeitige mit
Huſten zum Erbrechen. MA.
Gelenkſchmerzen. g. n., gut bei ſolchen,
die nur in der Kälte waren. Lendenweh.
h.
Geran. prat. , Schmerzen, allg. rheum. chron.
Geum el., Schmerz abwärts vom Kreuz
bis über die Knie. 12mal.
Armſchmerz. h.
Glin. dict., Gelenkſchmerzen. h.
Gmel. as., Gelenkſchmerzen. Kreuzſchmer-
zen. g. M. -
Goss. sem., Gelenkſchmerzen. g. n.
Hodenſchmerz. h.
Gourbuti, Schmerzen, H ?. MA. 30.
Schmerzen, 2. n.
Grat., Gelenkgicht.
Grew. as. fr., Stichſchmerzen, P.
Händegicht mit Geſchwulſt. Gelenkſchmerz
nach Erkältung. Gelenkſchmerzen. ?., mit
und ohne Geſchwulſt. Nucl. cont. TR. g.n.
Grisl. tom., Schmerz lindernd, bei blin-
den Hämorrhoiden.
Guja Chataie, bei Schmerzen aller Art
appl. ang-
Guil. Bond., Kreuzſchmerzen und Füße-
ſchmerzen h. g.
Gicht- und Gelenkſchmerzen.
Nierenſchmerz, rechter Seite. h.
ſ. Smil. china.
Gultschin, Schmerz.
Gund. Zu lm sem.
Gyps. Setseladschit, Gelenkſchmerz. h.
Gyps. Zernich goudenti, Stiche im
Knie. h.
Harm. Ruta, Gelenkſchmerz Lendenweh.
Schenkelſchmerz, rheum. Schmerzen, allg.
4mal 60.
Kreuzſchmerz, g. n., gut mit Schenkel-
und Fußſchmerzen. MA. 60.
» k
Haruntutia, Gelenkgicht, herumziehende.
Zerſchlagenheitsſchmerz in den Füßen.
Armſchmerz. h.
Helleb. n., Kreuzſchmerz. h.
Hemid. ind., Schulterſchmerz.
Heracl. div., Schmerzen, ... Gelenkſchmer-
zen. Hüftgelenkſchmerz.
Hermod. am., Rheumatism., aeuter. Gelenk-
ſchmerz. Schmerzen, allg. Nieren-Kreuz-
und Hüftweh. Füßeſchmerzen. h. g. n.
Hermod. dulc., Rheumatism., acuter.
Nierenſchmerz. Gelenkſchmerz. TR. sol.
Kreuzſchmerzen. g. n.
ſ. Phys. flex. rad.
Hibisc. Trion., Fußſchmerzen, gichtiſche.
Hoya vir., Schmerzen.
Hyosc. n. sem., Kreuzſchmerz mit Samen-
fluß.
ſ. Carbo an.
Hyper., Schulterſchmerz. Schmerzen, her-
umziehende.
Hyssop., Schmerzen, fixe, katarrh. -rheum.
g-
Jalap. conv., Kreuzſchmerzen. h. g. n.
Jalap. mir. rad., Hüftweh. Gelenkſchmerz
mit Brennen und Stechen. Kniewehe u.
Händeſchmerzen. h.
Jalap. mir. sem., Fußſchmerz mit Con-
tractur des Fußes. Schenkel-nnd Fuß-
ſchmerz, rheum. h.
Jaspis a. ust., Kreuzſchmerz. Hinken, frei-
williges. 2tägig 15. Gelenkſchmerz, g. n.
Jaspis n. u., Kreuzſchmerz. MA. Gelenk-
ſchmerz, mit Contraktur, P.
Ilex aquifol., Gicht. ang.
Indig., Schmerz eines Fingers mit Knieweh.
Kreuz-Hüft- und Knieſchmerzen.
Indigof Anil, Schmerzen, herumziehende.g.
Stiche in den Gelenken, P. Kreuzſchmer-
zen. g. Mt.
Inula Hel., Gelenkſchmerzen. Schulter-
ſchmerzen. 4mal 28. Armſchmerz: Er
kann den Arm nicht aufheben. Gelenk-
gicht. g. n., gut mit Kopfgicht und Hart-
leibigkeit. MA. 60.
Jod. amygd. ol. sol., Kreuzſchmerz, ſ. Merc.
TR., Armſchmerz. MA.
Jod. h. ſ. Kali hydrojod.
Iod. Zinc., ſ. Zinc. iod.
Ipom. coer. , Gicht- und Gelenkſchmerz.
Tolnf.
Ipom. cusp., Schmerzen, allg. Schmerz,
abwärts vom Kreuz.
Ipom. dasysp., Schulterſchmerz, herumzie-
hender. Kreuzſchmerz. Gelenkſchmerz.
g. M.
Jugl. nuc. cort., Schmerzen, Q. Füße-
ſchmerzen, period. Fußſchmerzen mit Fie-
ber.
Jugl. nuc. rad. succ. insp. (Im Februar
geſammelt.) Gicht c. 2c. ang.
Junip. bacc., Gicht. Gelenkgicht. Gelenk-
ſchmerzen. g. Schmerzen, fixe, der Schul-
tern, Hüften, Knie und Knöcheln. Schmer-
zen, herumziehende. n.
Just. nas. f., Kreuzſchmerz.
Kali carb., Kreuzſchmerz.
Kali hydrojod., Stechen in der Hüfte mit
Hinken. Gelenkſchmerz mit Brennen und
Stechen. h. g.
Kali hydrochlor., Fußſchmerzen, abwärts
von den Knieen.
Kali hydroc. , Schmerzen, rheum. , mit
Brennen im Kopfe und in den Händen.
Geſichtsſchmerz, nervöſer. Rippen- und
Lendenſchmerz, acuter. Kreuz- und Hüft-
weh. Hüftweh, beiderſeitiges. Hinken,
freiwilliges. Schenkelſchmerz bis über
die Kniee.
Kali nitr., Rheumatism. ang.
Kalisals. fl., Gelenkſchmerzen, P. Schul-
terſchmerz. Achſel- und Schulterſchmerz.
Geſichtsſchmerz mit Katarrh. Schmer-
zen, rheum., nur ohne Fieber. Kreuz-
ſchmerzen und Gelenkſchmerzen. g. n.
Schmerzen, allg. h.
Kali sulph., Fußſchmerzen mit Huſten. Fuß-
gicht. Nierenſchmerz. Knieſchmerz. Hüft-
weh. g. n.
abw. Bellad., Geſichtsſchmerz. Gichtiſch-
entzündliche Anſchwellung der Gelenke.
Keik eila, Schulterſchmerz. Armſchmerz
und Schenkelſchmerz. h.
Kino gummi, Hüftgelenkſchmerz. Nieren-
ſchmerz. period. mit Steinleiden. Kreuz-
ſchmerzen. h. g. n.
347
Kris, Schmerzen, allg., kriebelnde. Knie-
ſchmerz. h.
Lacca in gr., Lendenweh. h. g. Knie-
ſchmerz mit Steifheit und Knacken in den
Knien. MA. Hüftweh. h. g. n.
Stiche in den Knochen und in den Knieen.
Lactucar., Armſchmerz. rheum. mit Katarrh.
Gelenkſchmerzen. h. g. MA. 14. Ge-
lenkgicht. MA. 14. n. Kreuzſchmerz
und Fußſchmerz. h.
Lamin. sacch., Schmerzen, rheum. TR. 4mal.
Kreuzſchmerzen. g. n. Knieſchmerz. h.
Laur. bacc., Kreuzſchmerz.
Laws. in., Knie- und Knöchelſchmerz mit
Ziehen in den Kniekehlen. MA. Wa-
denſchmerz.
Led. pal. TR., Kreuzſchmerz. g. n. Ge-
lenkſchmerz. h.
Led. abw. Ars. , Knieentzündungs- Ge-
ſchwulſt, 2. MA.
Lent. sat., Gelenkſchmerzen h. g. palliativ.
MA. 30.
Leon. Royl., Schmerzen, halbſeitige.
Lepid. sat. hb., Nierenſchmerz mit Stein-
leiden. MA. 60. Knieſchmerz mit Sa-
menflnß. Schmerzen, ... g. n.
Lepid. sat. rad., Kreuzſchmerz. h.
Lepid. sat. sem., Schmerzen, rheum. mit .
Katarrh. Kreuzſchmerzen. h. g. n.
Lcpid. Taramira ol., in ſtarken Gaben
eingegeben, Gelenkſchmerz. h.
Lepor. sangu., Schmerzen, herumziehende.
h. g.
Schulterſchmerz. Schulter- und Kreuz-
ſchmerz. Gelenkgicht. Fußgicht. Schmerz
und Geſchwulſt nach Schlangenbiß. Ge-
lenkſchmerzen und Kreuzſchmerz. g. n.,
ſ. Krankheiten des weibl. Geſchlechtes.
Leuc. ceph., Achſel-Arm- und Schulter-
ſchmerz. MA. Knieſchmerz. h. g. n.
Lichen od., Schmerzen, allg. g. Kreuz-
ſchmerz. Knieſchmerz. Kreuz- und Fuß-
ſchmerzen mit Krämpfen in den Füßen.
Schmerz lindernd, beim Tripper. Schul-
terſchmerz, wie auch Gelenkſchmerz. g. n.,
bei Kreuz- und Hüftweh wurden die
Schmerzen herumziehend.
Lim. Laur., Rheumatism. Gelenkſchmer-
zen, chron.
Lini sem., Achſeln-Arme- und Schultern-
ſchmerzen. Rheumatism. g. n. Geſichts-
ſchmerz. h.
Lippia nod., Kreuzſchmerz. Knieſchmerzen.
h. g.
Liquir. rad, Nierenentzündung. ang. g
Lithanthr, Halsweh, äußeres, rheum. h. g.
Bruſtweh. Knieſchmerz. Wundheitsſchmerz.
Gelenkſchmerz. g. n.
Locust., Kreuzſchmerz.
Lupin. a., Kreuz- Nieren- und Gelenkſchmerz.
Kopf- und allg. Schmerzen nebſt Starr-
heit. h.
Lupul. Hum., Schmerzen, herumziehende,
rheum., gichtiſche. Kniewehe. h. g.
Kreuzſchmerzen. g. n. Achſel- Lenden-
Leiſten-Füße- und Knieſchmerzen.
Lyc. hb., Schmerz vom Fall. Kreuz-
ſchmerz. g. n. Knieſchmerz. h.
Lyc. sem. TR., Schmerzen, allg. mit Fie-
ber, auch mit Kreuzſchmerz und Speichel-
fluß. Hinken, freiwilliges. Füßezerſchla-
genheitsſchmerz.
Macis mit Honig. Fußſchmerz. g.
Magn. carb., Knie- Zehen- und Gelenk-
ſchmerzen. Handgicht. Fußgicht. Schmer-
zen, kriebelnde. Kreuzſchmerzen. g. n.
Magnet. lap., Gicht. Tohf.
Major, Geſichtsſchmerz. Schmerzen, allg.
g. M.
Zerſchlagenheitsſchmerz. h.
Malvac. Karmekra, Gelenkſchmerz, acuter.
Hüft- und Knieſchmerz.
Malva mont., Handgicht. Nierenſchmerz.
Mang. carb., Gicht. Reißen, ziehendes, in
den Gliedern. Schmerz lindernd, beim
Tripper.
Mango, Genuß, übermäßiger:
auf dem Oberhaupte. h.
Mango nucl. sem., Fingerſchmerz.
Manna cal., Schmerz, rheum., einſeitiger.
Fußſchmerz, rheum. Schulterſchmerz g. n.
Kreuzſchmerz. h.
Manna Hed. Alh. , Kreuz- Hüft- und
Fußſchmerzen, H ?. Schmerzen, eum.,
period. mit Eingeſchlafenheit des Gliedes.
Schmerz
Manna Tigal, Knieſchmerz. Wadenſchmerz,
Nachts.
Mant. ov. mass., Schmerzen, allg. und halb-
ſeitige. Knieſchmerz. Schulterſchmerz. g. n.
Fußſchmerz. h.
Marant. faec., Wadenſchmerz.
Marrub. a. TR., Gelenk- Hals- und Ma-
genſchmerz. Armſchmerz. h.
Mastix, Gelenkſchmerz, P. mit Tripper.
Meccan.bals. , Kreuz- und Knieſchmerz.
Nierenſchmerz und Füßeſchmerz. h.
Meconops. rad., Schmerzen, allg. Gelenk-
ſchmerz. Kreuzſchmerz. g. n.
Meidets chob, Nacken-Achſel- u. Schul-
terſchmerz.
Meliae azed. cort., Rheumatismus, herum-
ziehender.
Meliae azed. fol... Schuſter- und Seiten-
ſchmerz, herumziehender. Lendenweb.
Kreuz- und Fußſchmerzen. Knieſchmerz.
h. g.
Schmerz in den Unterfüßen. 2tägig. I5.
Gelenkſchmerz mit Huſten. Knochen-
ſchmerz. A.
Meliae semp. sem... Gelenkgicht. MA. 60.
Handgicht. Knieweh. Kreuzſchmerz. g. n.
Gelenkſchmerz. Tohf.
Melil. sem., Geſichts- und Zahnſchmerz,
rheum. Hüftkopfſchmerz. h.
Melong. sem., Gelenkſchmerz.
Meniand... gichtiſche Beſchwerden. ang.
Menisp. gl., Schulterſchmerz. h. g.
Menisp. gl. faec., Nacken, ſteif und ſchmerz-
haft, rheum. von Erkältung. Gelenk-
ſchmerz. Füßeſchmerz bei Katarrh.
Menisp. hirs., Nierenſchmerz, rechter Seite.
Merc. d. abw. Iod. amygd. ol., Stich-
ſchmerz, 2.
Merc. Reschkepurind., Gelenkſchmerz, A.
Merc. sol., ſ. Strych. pot.
Merc. subl. corr., Knieſchmerz. abw. mit
Jod. Gelenkſchmerz, P.
Merc. v. mit Crot. t. in Verbindung. Ge-
lenkſchmerzen, P. h. g. rºwo MA.
Methon. glor., Knöchelſchmerz.
Mezer, Geſichtsſchmerz. Kreuzſchmerz. g. n.
Knieſchmerz. h. ſ. Sarsap.
Millefol., Armſchmerz. h. g. Armgelenk-
ſchmerz. h. Arm- und Geſichtsſchmerz
mit Geſichtsmuskelnverzerrung.
Mimosa abst, Schmerzen, allg, g. 12mal.
Kreuzſchmerz.
Mimos.pud. sem., Gelenkſchmerzen. Schmer-
zen, ?.
Moring. Soh. rad., Gelenkſchmerz. Hüft-
weh, herumziehendes. Kreuz-Knie- und
Fußſchmerzen.
Moring. Soh. sem., Geſichts- Schläfe- und
Zahnſchmerzen. Kreuzſchmerz. g. n.
Morph., Rheumatism. Hüftweh. Lendenweh.
Morph. acid., Gicht und Nevralgien.
ang.
Mor. a. fr. TRT., Starrheit der Schulter.
Magen-Bauch-Hände- und Füßeſchmer-
zen. h.
Mosch. nux, Gelenkſchmerzen. h. g. n.
ſ. Zingib.
Mulged. rap. fol., Fußſchmerzen mit Fie-
ber. Schenkelſchmerz, durch einen allg.
Ausſchlag, beſſernd.
Mulged. rap. rad. cort, Schmerzen, allg.,
vorübergehende. h.
Muriat. ac., Schmerz im rechten Schenkel,
bei Afterjucken c.
Myrob. Beller., Gelenkſchmerz, palliativ.
Knieweh in der Früh, und Wadenſchmerz.
Myrob. citr., Hüftweh, rheum., Nachts, in
der Ruhe am ſchlimmſten. 12mal.
Myrob, Embl. fol., Fußſchmerzen, bei Hä-
morrhoiden. h.
Myrob. Embl. fr., Schmerz, allg. Arm-
ſchmerz. Wadenkriebeln. h.
Myrob. n., Zerſchlagenheitsgefühl, allg.
Arm- und Bruſtſchmerz. Kreuzſchmerz. g.
Myrrh., Hand- und Gelenkgicht. Tohf.
Myrt. bacc., Gelenkſchmerz. Hals-Bruſt-
und Magenſchmerz. h.
Narc. bulb., Gelenkſchmerz. h. g.
Nard., Kreuzſchmerzen. h, g. MA. Kreuz-
und Fußſchmerzen. Kreuz- Knie- und
Fußſchmerzen. Fußſchmerzen ohne Kreuz-
ſchmerzen g. n. Es iſt den Nieren ſchäd-
lich ſagt Tohf.
Natr. m., Kreuzſchmerz.
349
Nep. salw. hb., Kreuzſchmerz.
Nep. salv. rad., Lenden- und Nierenſchmerz.
Ner. ant., Kreuzſchmerz und Leiſtenſchmerz.
h. g.
ſ. Krankheiten des weibl. Geſchlechtes.
Ner. odor. fol., Schmerzen, allg. zum Fie-
ber. h.
Ner. odor. rad. mont., Schmerzen, rheum-
mit Fieber. -
Nigell. sem., Schmerzen, allg. Knieſchmerz.
Nitric. ac. ſ. Sarsap. und Sulph.
Numul. S c h a den ed s c h , Schmerz,
allg. Fußſchmerzen mit Samenfluß.
MA. 30.
Schmerzlindernd bei Steinleiden.
Nycter., Kreuzſchmerz. Nieren- und Fuß-
ſchmerz.
Ocim. a., Gelenkgicht, P. h. g. MA. 30.
Kreuzſchmerz. Knieſchmerz. Zerſchlagen-
heitsſchmerz der Füße. Schmerzen, rheum.,
herumziehende mit Geſchwülſten.
Ocim. Basil. fol., Kreuzſchmerz. Starrheit
des Nackens mit allg. chron. Schmerzen.
Ocim. Basil. sem., Nierenſchmerz.
Ocim. pil., Knöchelſchmerz.
Ocim. sanct. rad., Händegicht mit Engbrü-
ſtigkeit und Huſten. Schulterſchmerz. g. n.
gut mit Huſten und Bruſtſchmerz. Kreuz-
ſchmerz. n.
Olib. ind., Schmerzen, allg. h. g. Nabel-
gegend und Bauchſchmerz, herumziehender.
Leiſtenſchmerz. g. Knieweh. Schmerz über
dem Schambein. h.
Onosm. macr. f., Gelenkſchmerz, herum-
ziehender. MA. 60.
Gelenkſchmerz mit katarrh. Augentriefen -
viel Harnen, Schulter- und Kreuzſchmerz.
Hüftweh. Füßeſchmerzen.
Onosm. macr. rad., Kreuzſchmerz. h. g.
Schenkelſchmerz bei Fieber. h.
Op. mur.ac., Armſchmerz. h.
Op. nitric. ac., mit Magneſia, Fußſchmer-
zen. h.
Op. pur., Schmerzen, herumziehende in der
Leber- und Milzgegend mit Samenfluß.
Gelenkſchmerz, ?.
Op. sulph. sod., Kreuzſchmerz.
Opop., Zerſchlagenheitsgefühl. Schmerz von
äußerer Gewaltthätigkeit. Gelenkgicht. g.n.
Füßeſchmerzen. h.
Ovor. ol., Einreibungen bei Steifheit von
Gicht. ang.
Ox.ac., Gelenkgicht. g. n.
Ox. amm., Schmerz tilgend, bei Tripper.
Armſchmerz, bei Huſten. h.
Panic. pil., Fußſchmerzen.
Par. brava, Arm- und Seitenſchmerz. Bruſt-
und Seitenſchmerz.
Pavia, Händegicht. Knieſchmerz. Schmerz
beim Tripper. Geſichtsſchmerz. h. Rheu-
matismus, äußerlich ang.
Pers. nucl., Nieren- und Leiſtenſchmerz.
MA.
Gelenkſchmerz. h.
Petrol., Schmerzen allg. h. g. rheum. und
Petros. sem., Hüftweh. h. g. n.
Phall. esc. Schulterſchmerz. h.
Phas. acon., Gelenkſchmerzen, acute, mit
Fieber.
Hüftkopfſchmerz.
Phell. aqu., Reißen in den Gelenken. aug.
Phosph., Hüftgelenkſchmerz. Fußſchmerzen.
Phosph. tereb. spir., Gelenk- und Knie-
ſchmerz mit Fußgeſchwulſt.
Phys. flex. rad., Gelenkſchmerz. Nacken-
Schulter- Leiſten- und Knieſchmerz. Ge-
lenkgicht. n.
Phys. flex. rad. abw. Hermod. d.,
lenkſchmerz.
Phys. flex. sem., Knieſchmerzen. g. Fuß-
ſchmerzen. (4mal. 12.) g. n.
Phys. Kagnedsch, Fußgicht. Es iſt den
Nieren ſchädlich. Tohf.
Picrorrh. kurrooa, Gicht. Gelenkgicht.
Schmerzen, fixe, rheum. mtt Huſten.
Kreuzſchmerz, per. mit Hypochondrie.
Hüftweh, chron. Recidiv. h. g. bei acu-
tem. MA. 14. Achſel- Schulter- und
Knöchelſchmerzen. Gelenkſchmerzen, auch
?. g. n. Schmerzen, allg. h. Schmer-
zen, herumziehende. n. Es iſt den Nieren
ſchädlich. Tohf.
Pip. a., Fußſchmerzen. (Die Verreibung.)
M.
Schmerz im Penis, bei Nachtripper. h.
Ge-
Pip. long. stip., Hüftweh.
Piscin., Schmerzen, allg. mit Kopf- Schwer-
gefühl und Magenweh. Kreuz- u. Knie-
ſchmerz.
Pistac. put., Kreuzſchmerz mit Fieber.
4mal.
Pis. sat., Zerſchlagenheitsgefühl in den
Füßen. Fußſchmerzen mit Schweißloſig-
keit der Füße.
Plant. maj., Kreuzſchmerz. h.
Plat., Ziehen aus dem Kreuz in die Leiſte.
Schmerz von einer Quetſchung.
Plumbag. Zeyl. rad., Gelenkſchmerz, bei
Fieber. h. g. bei acutem.
Plumb., Gliederſchmerz. Kreuz- Schenkel-
und Wadenſchmerzen, einſeitige.
Polanis. hb., Schenkelſchmerzen, am mei-
ſten Rachts in der Ruhe. h.
Polanis. rad., Schmerzen, A. MA. 30.
Polyg. lin., Kreuz- und Füßeſchmerzen.
4mal. 12.
Nierenſchmerzen mit Gries.
Wadenſchmerzen mit Steinleiden.
Kreuz- und Gelenkſchmerzen. g. n.
Kreuz- und Fußſchmerzen. 4mal. n.
Polyg. macr., Bruſtſeiten-Kreuz- und Hüft-
Schmerzen, herumziehende. Schmerzen,
allg. Schulter- und Knieſchmerz. Fuß-
ſchmerzen. h. g. n.
Polyg. molle, Gelenkſchmerz. Knieweh mit
Tripper. Eingeſchlafenheit des Arms. h.
Polyp., Armſchmerz mit Huſten. Es iſt den
Nieren ſchädlich; jedoch gut bei Gelenk-
gicht. Tohf.
Portul. sem., Achſelgelenkſchmerz. Schen-
kelſchmerz. Schmerzen der Ferſe beim An-
ſtrengen oder Anſtützen derſ. MA.
Prunella, Geleukgicht.
Prun.sylv. TR., Nierenſchmerz. Füßeſchwäche,
ſchmerzende. Armgelenke- und Händeſchmer-
zen. h.
Psyll. sem., Bruſtſchmerz bei Tripper. Arm-
Kreuz- und Fußſchmerzen, wie rheum. h.
Puls., Gicht mit Unverdaulichkeit. Schien-
beinſchmerz, beiderſeits, Nachts in der
Ruhe am ärgſten. Geſichtsſchmerz. Len-
denweh, palliativ.
Pyrethr., Gelenkſchmerz. h. g. bei Geſichts-
ſchmerz, nervöſem, ein Stückchen im Munde
gehalten, um Speichelfluß zu erregen. ang.
Schenkelſchmerz, vorübergehenden. h.
Querc. rob. gl., Schmerzen, herumziehende.
Ranunc. lan. fl., Füßeſchmerzen.
Ran. lan. fol., Schmerzen, allg. auch halb-
ſeitige. Sº ſchmerzen. Schulterſchmerz.
Kreuzſchmerz.
Ran. lan. rad., Schmerzen rheum. und gich-
tiſche mit Geſchwulſt und Contracturen.
Schulter- Kreuz- Knie- und Knöchel-
ſchmerzen.
Ran. scell., Schmerzen, brennende.
Rapar. sem., Stirn- und Geſichtsſchmerzen.
Raph. sat., Genuß im Uebermaß: Kreuz-
ſchmerz. h.
Raph. sat. sem., Armſchmerz. Armgelenk-
ſchmerz. Schmerz aus der Leiſte auf die
Achſel ſich erſtreckenden. Knieſchmerz.
Raph. sat. succ. mit Berb. lyc. Res Auf-
löſung: Kreuz- und Knieſchmerz.
Rhat., Kreuzſtarrheit. MA. 60.
Rheum, Rheumatismus, acuter, nach Erkäl-
tung. Schmerzen, allg. mit Zittern.
Rheum. austr., Lendenweh.
Rhus Cor., Schmerz einer Nierenfiſtel.
Rhus Kakr., Fingergelenkſchmerz. h.
Rhus Tox., Rheumatismus, acuter u. chron.
Schmerz abwärts vom Kreuz mit unvollk.
Lähmung. Hinken, freiwilliges. Gelenk-
ſchmerzen, ?. mit Harnbrennen.
abw. mit Merc. v. Entzündungsgeſchwülſte
der Gelenke. Hüftweh mit Hämorrhoidal-
beſchwerden.
Ricini fol., Hüftgelenkſchmerz. Schmerzen,
allg. mit Starrheit.
Ricini rad. cort., Kreuz- und Knieſchmerz.
Rosar. r., anſtatt Kaffee, werden die Ro-
ſenblätter wie Thee bei Gicht mit Ma-
genleiden. ang.
Rosmar., Rheumatism.
Rotl. t., Schmerzen, herumziehende. Zerſchla-
genheitsgefühl. Schmerzen, allg. Hände-
und Füßeſchmerzen. Kreuzſchmerz. h.g. n.
Schenkelſchmerz. h.
Rub. Munj., Schulter- und Bruſtſchmerz.
h. g.
351
Arm-Achſel- und Seitenſchmerz.
Schultern- u. Armſchmerz, herumziehende.
Knochen- u.Knöchelſchmerz. Gelenkſchmerz.
Schulterſchmerz, katarrh. rheum. MA.
Handgicht, ſ. Zingib.
Rum. ac., Nieren- und Milzſchmerz. Ge-
lenkgicht, einſeitige.
Rum. Bidsch bend, Geſichtsſchmerz mit
Schwiudel und Weißfluß.
Sabad., Rheumatismus und Nevralgien.
Sabina, Rheumatismus, chron. Fußgicht.
Hodenſchmerz. h.
Sagap., Gelenkſchmerzen. g. n.
Kreuzſchmerz. h.
Sahansebed, Gelenkſchmerz. Knieſchmerz.
Salep, Füßeſchmerzen.
Salv. off., Rheumatism. Nierenſchmerz, lin-
ker Seite mit Steinleiden.
Santal. a., Händegicht. Kreuzſchmerz.
Santon. sem., Knieſchmerz. Knie- und Knö-
chelſchmerz. Stechen, brennendes. Gelenk-
ſchmerzen. g. n.
Sapii ind. nuc. cort. , Fußſchmerzen.
Sap. ind. nuc. sem., Kopf- u. allg. Schmer-
zen, nach Fieber. Gelenkſchmerz. Fuß-
ſchmerzen. h.
Sarcoc., Zerſchlagenheitsgefühl, bei Kno-
chengeſchwüren, h.
Sarsap., Rheumatism. Schmerz, nächtlicher
in den Füßen.
abw. Cham., Gekenkſchmerzen, A. durch
Ausbruch der Luſtſeuche tilgend.
abw. Kali hydrojod., Gicht und Rheu-
matism.
abw. Mezer., Schmerzen, Q und § Q.,
ſogar mit Knoten. MA.
abw. Nitric.ac., Schmerzen, 2. MA. 60.
ſ. Smil. china.
Saxifr. Peschant, Schmerzen, allg. Knie-
weh, h.
Scamm., Schmerzen der Bruſt, des Ma-
gens und der Gedärme.
Knieſchmerz, bei Hartleibigkeit. h.
Schekakel, Geſichts- und Zahnſchmerz-
Bruſt- Leber- und Milzſchmerz. Entzün-
dungsgeſchwulſt der Knie. Wadenſchmer-
zen mit Ziehen in den Kniekehlen. MA.
Schmerz von äußerer Gewaltthätigkeit.
Gelenkſchmerzen, auch ?. h. g. n.
Kreuzſchmerzen. g. n. Kopf- und Zahn-
ſchmerz. h.
Scorp., Nacken- Schulter- Armgelenk-
Kreuz- und Knieſchmerzen. M.
Gelenkſchmerzen u. Kreuzſchmerzen. g. n.
Hodenſchmerz, bei A. h.
Sebest.fr. imm., Kopf-Hals- und Arm-
ſchmerz, h.
Sec. c. , Fußſchmerzen. h. g. Fußſchmerz
mit Brennen und Jucken. 4mal 28.
Kreuzſchmerzen. g. n.
Sel., Schmerzen, rheum. Fußſchmerzen mit
Samenfluß. Gelenkſchmerzen, (I.TRMA.)
h. g. n.
Schmerzen, 2. g. n. Waden- Knöchel-
und Zeheſchmerzen. h.
Senec. Jacquem., Gelenkgicht. Schmerzen,
halbſeitige. Kreuzſchmerzen. g. n.
Senec. Mus., Achſel-Arm- Schulter- und
Kreuzſchmerzen. Schmerzen, A. Schmer-
zen, allg. h. g. n. gut mit Kopfweh.
Senega, Schmerzen, herumziehende.
Füßeſchmerzen mit Bruſtſchleimanſamm-
lung.
Sep. os, Kreuzſchmerz.
mit Fieber.
Sep. succ., Kreuz- und Wadenſchmerz. Wa-
denſchmerzen, vor und nach dem Trip-
per. TR. M.–2tägig.
Serp. ex, Schmerzen, katarrh., rheum. mit
Fieber. Schmerzen, allg. Kreuzſchmer-
zen, auch ?. h. g. Bruſtſeite- und Ge-
lenkſchmerzen, P., auch mit Entzündungs-
geſchwülſten. Schmerzen, brennende in
den Nieren, bei Steinleiden. Schmer-
zen, brennende, von unten herauf bis in
die Hüfte, nach dem Biß eines Hundes.
M.
Sialik an d, Schmerzen ?, durch Vergrö-
ßerung des Chankers lindernd.
Sid. fol., Kreuzſchmerz.
Sid. sem., Kreuz- und Fußſchmerzen. Hüft-
gelenkſchmerzen. Kreuzſchmerzen. g. n.
Schmerzen, allg. h.
Sil., Gelenkgicht. ?. Kreuzſchmerz. Fuß-
ſchmerzen mit Bauchweh. Kniewehe. g.n.
Schmerzen, allg.
352
Sinap. plac. TR., Hüftweh.
Sisymb. Irio, mit Fieber, allg. Schmer-
zen, oder auch nur Nierenſchmerz. Kreuz-
ſchmerzen. g. n.
Smalt., Kopf- und Gelenkſchmerzen. h.
Smil. china , Wadenſchmerz, brennender,
oder mit Tripper. TRsol. M. Gelenk-
gicht. Schmerzen in Händen und Füßen,
rheum, gichtiſche. Kreuzſchmerzen. g. n.
Kopf-Schulter- und Hodenſchmerzen. h.
Gelenkſchmerzen. n.
Das wurmſtichige Pulver derſelb.
Geſichtsſchmerz.
abw. Guil. Bond., Schmerzen, Q.
abw. Sarsap., Schmerzen, allg. mit
einem Knochengeſchwür. MA.
Solan. Jacqu. fr, Gelenkſchmerzen. g. n.
Sol. Jacqu. rad., Brennen, ſchmerzhaftes,
innerlich. h. g. ſ. Brennen, inneres.
Sol. n., Schmerzen, allg. mit Fieber. Nie-
ren- Kreuz- und Gelenkſchmerz. h.
Sphaeranth. ind, Schmerzen, allg. mit Fie-
ber. 1% ſtündige Gaben 8. Gelenk-
ſchmerzen, auch ?. g. n.
Spig. anth. TR., Kopf- Geſichts- Gelenk-
und allg. Schmerzen, period. Schmer-
zen, halbſeitige. Schmerz an der Wur-
zel des Penis. Schmerz in den Füßen,
bei Fieber.
Spong. u., Nierenſchmerz, auch Schenkel-
ſchmerz, am meiſten Nachts in der Ruhe.
h.
Squilla m., Rheumatism. Schmerzen durch
Bewegung vermehrt, in der Ruhe gemin-
dert.
Staph., Armknochenſchmerz. Bauch-Kreuz-
und Fußſchmerzen mit Harnbeſchwerden.
Wadenſchmerz. Schulterſchmerz. h. g. n.
Nierenſchmerz, linker Seite, der ſich auf
die Schulter zog. h.
Stoech. ar, Gicht und Fußgicht. Tohf.
Stoech. Cashm. , Kreuz- und Hüftweh.
Fußſchmerz. Zerſchlagenheitsgefühl der
Füße im Gehen.
Storax cal., Schmerzlindernd. Tohf.
Stront. n., Geſichtsſchmerz, h.
Strychn., Nevralgie.
Strych. f. St. Ign., Rheumatismus, acuter.
Schmerzen, rheum., herumziehende. Kreuz-
ſchmerzen h. g. Schmerzen, bei ?. h. g.
Knieſchmerz. Knieentzündungsgeſchwulſt.
Gelenkſchmerzen. g. n. Schmerzen, allg.,
ſo wie auch Schenkelſchmerz. h,
Strych. n. pot., Kreuzſchmerz, wie auch
allg. Schmerzen. h.
abw. Merc. sol., Schmerzen, A.
Strych. n. vom., Hüftkopfſchmerz, nach Er-
kältung. MA. Gelenkſchmerz. Schmer-
zen, nach Saufen geiſtiger Getränke.
Sulph. ac., Hüftweh.
Sulph. Auliasar abw. Nitric. ac., Knie-
ſchmerz. Kopfweh bei allg. Schmerzen.
h.
Sulph. citr., Gelenkſchmerz. Rheumatism.
Syc. Gagervel, Schmerzen, allg. g.
Gelenkgicht, ?, mit Contractur. Gelenk-
ſchmerzen, P. n. Zahnſchmerzen und
Hüftweh. h.
Tabaschir, Schulterſchmerz. h.
Talc. a., Kreuzſchmerzen. g. n.
und allg. Schmerzen. h.
Talc. n., Schmerzen, herumziehende. Kreuz-
ſchmerzen, g. Fingerſchmerz. h.
Tarax. fol., Rheumatism.
Tarax. rad., Armſchmerz. Knieſchmerz.
Schmerz in den Knochen der Füße im
Gehen.
Thuj. occ. TR., Armſchmerz und Kreuz-
ſchmerz. g. n.
Thuj.or. sem., Stichſchmerzen in den Ge-
lenken, bei ?. MA. 60.
Thym. Serp., Knochenſchmerz mit innerem
Fieber. Schmerz an den Innenſeiten der
Schenkel. M.
Tigrin., Schulterſchmerz mit Zehrfieber.
Wadenſchmerz mit Gefühlloſigkeit. Fuß-
ſchmerzen. h.
Trianth.pent, Kreuzſchmerzen. h. g. Die
Verreibung.
Tribul. terr., Geſichtsſchmerz. Schulter-
ſchmerz. Kreuzſchmerzen. h. g. n.
Trichos. palm., Armſchmerz mit Unvermö-
gen den Arm aufzuheben. Schmerz lin-
dernd bei Chankers.
Ultram., Nierenſchmerz, linker Seite. h.
Geſichts-
Umb. Butazeri, Schulter- und Seiten-
ſchmerz. Knieſchmerz.
Urt. dioica, Rheumatism.
Urt. dioic. Cashm. fl., Schulter- und Sei-
tenſchmerz.
Urt. dioic. Cashm. rad. cort. ,
ſchmerz. Schmerzen, rheum.
fühlte ſich dabei erwärmt.
Uva ursi, Eichelſchmerz, bei Steinleiden.
Schmerzlindernd bei Chankers, auch bei
Gebärmutterfluß. Knieſchmerz, innerer
Seite, bei einem Opiumeſſer. h.
Valer. sylv., Knieſchmerz. Schmerzen, allg:
mit Fieber von 2 Monaten.
Vanill. TR., Schulterſchmerz.
im Gehen.
Veratr. a., Gicht. Kreuzſchmerz.
Verbasci rad. Schulter- und Bruſtſchmerz.
Schulter- und Magenſchmerz. Kreuz-
ſchmerzen. h. g. n.
Verben. Lah. hb., Brennen und Gelenk-
gicht, bei P. h. g. (Das Kraut war
ſammt den Stengeln zerſchnitten und
verrieben worden). 4mal 28.–MA. 30.
Verben. Lah. sem. , Gelenkſchmerz und
Gelenkgicht. Hände- und Füßeſchmerzen.
Vesicat. Application beim Hüftweh, unter
die Wade des leidenden Fußes. Tohf.
Vesp. fav., Gelenkſchmerz.
Vesp. mel, Schulterſchmerz, Gelenkſchmerz.
Schmerzen, allg. h.
Villars. nymph... Hüftweh.
Vinc. min. f., Fußſchmerzen. h,
Vinc. min. fol., Schmerzen, allg. MA. 14.
ß. M.
Schmerzen allg. mit Fieber und Schlaf-
loſigkeit. h.
Viol. od., Kopf-Schulter- und Armſchmerz.
Violae od. conf., Nacken-Schulter- Bruſt-
ſchmerzen, rheum. mit Fieber.
Vit. ncg., Schmerzen, herumziehende. Fuß-
gicht. Wadenſchmerz. g. Knieſchmerzen
h. g. n.
Kreuzſchmerzen. g. n. Achſelſchmerz. h.
Vitri fel, Schmerz in den Muskeln. Ent-
zündungsgeſchwülſte in den Gelenken.
Warburg's Fiebertropfen, Seitenſchmerz.
Schulterſchmerzen. g. n.
Mediz. Theil.
Gelenk-
Der Pat.
Fußſchmerz,
Xanthox.cort., Schmerzen, allg. nebſt Ka-
tarrh. h.
Xanthox.fr., Schmerzen, allg. h. g. mit
Fieber. Gelenkgicht, chron. MA. Ge-
lenkſchmerz. Schmerzen in Achſeln, Ar-
men und Schultern. Schmerzeu, A. n.
Hand- und Fußgicht. n.
Zed. Zer., Gelenkgicht. Hüftweh. h.
Zedoaria mit Picrorrh. kurrooa und
Pip. n. gemiſcht, werden bei der Gelenk-
gicht ang.
Zinc., Schmerzen in der Nabelgegend und
in den Füßen, veriod. chron. Leiden, zu-
weilen mit Fieber. Hinken, freiwilliges.
Gelenkſchmerzen, 2. g. n.
Zinc. iod. amygd. d. ol. comp., Schmer-
zen, 2. Hüftweh. g. Gelenkſchmerzen. h.
Zinc. merc., Hüftweh. Schmerzen, allg.
mit Fieber.
Zinc. sulph., Armſchmerz. Arm- und Fuß-
ſchmerzen. Knöchelſchmerz beider Füße.
Zingib. a., Hüftweh.
Rp. Asae f., Nuc. moschat. aa Scr. j.
Rubiae tinct. Scrjj. Zingib. a.,
Sacharia. aa Unc. ß. m. f. pulv.
Sig. Morgens u. Abends zu Drß–j.
mit ein wenig Waſſer einzunehmen.
Dies war zu einer Zeit mein Lieb-
lingsmittel bei Gicht und Rheuma-
tismus.
Zingib. rec., Kopf- und allg. Schmerzen.
Zingib. rec. mit rad. Colocynth. in Ver-
bindung, bei Gelenkgicht MA. 60.
Zingib. rec. mit sem. Foenic. und Honig.
Hüftweh,
Zyz. Juj., Schmerzen, allg. ?., herum-
ziehende.
Zyz. Juj. gummi, Geſichtsſchmerz.
Zyz. vulg., Gelenkſchmerz mit Fieber. Nie-
ren- und Blaſenſchmerz.
Schnupfen, ſ. Katarrh.
Schwäche, allgemeine und örtliche mit und
ohne Samenfluß, Vorſteherdrüſenſaft-
abgang 2c.
Acac. sem., Vorſteherdrüſenſaftabgang.
Samenfluß. g. n.
23
Acac. succ., Schwäche, allg. Samenfluß.
Agar. a., Samenfluß. h.
Ajouain, Samenfluß. h.
Ajuga D., Samenfluß. h. g. n.
Ajuga dec., Samenfluß. g. n.
Alth., Impotenz. g. n.
Anac. occ., Samenfluß. h. g. n.
Anac.or., Schwäche, allg., lähmungsartige.
Angel. sem, Samenfluß. h. g. MA. 30.
Araneum , Schwäche, allg. Samenfluß.
h. g. n.
Areca cat. nux a., Impotenz, mit Samen-
fluß g. n.
Areca cat. nux n., Samenfluß.
Argent. fulm., Schwächegefühl, allg. nach
Erkältung.
Armor, Schwäche, allg. mit Kreuzſchmerz.
Arnica, Samenfluß mit Impotenz. g. n.
Ars. sod., Schwäche, allg. mit Appetit-
mangel.
Arum camp., Samenfluß. g. n.
Arum coloc., Schwäche und Schmerzen der
Füße. h.
Asari rad., Impotenz mit Samenfluß, die
indiſche. g. n. Die europäiſche. g.
Schwäche zum Umfallen, im Gehen.
Samenfluß. h.
Asplen. fol., Schwäche, allg.
Barler. longifol. sem., Aphrodiſiacum. ang.
Bedelbisch, Samenfluß. h. g. Impo-
tenz. n.
Behen a., Samenfluß. h.
Blum. aur. sem., Impotenz mit Hämor-
rhoiden.
Borax. ven., Impotenz. Lahor's Borax n.
Bov., Schwäche zum Umfallen, im Gehen.
h.
But.fr. gummi, Schwäche der Füße, ſchmer-
zende mit Schlafloſigkeit, Samenfluß mit
Tripper. Impotenz mit Samenfluß. g. n.
Calebr. opp. , Impotenz g. n., gut mit
Samenfluß.
Caloph. inoph., Samenfluß.
Calotr. gig. rad. cort., Impotenz h. g. n.
Calotr. gig. succ., Impotenz.
Campech. lign., Schwäche, allg.
Camph. amygd. d., Emulſion. Samenfluß.
Cantharid. Man räth ſpaniſche Fliegen,
oder noch beſſer die Meloe telini In-
diens (indem die noch mehr Kantharin
enthalten) in Kuhmilch zu kochen, ſie dann
gerinnen zu laſſen, und aus dem Geron-
nenen auf die gewöhnliche Art die Butter
herauszuſchlagen, die mit Gewürzen ver-
ſetzt, eines der beſten Aphrodisiacum ſein
ſoll. Ich glaube, daß die TR. Canthari-
dum oder TR. Meloé telini daſſelbe als
das Butterpräparat thnt; obwohl ich in
frühern Zeiten die eine und die andere
mit Pfeffer, Zimmt, Ambra, Zucker und
Tragantſchleim als Trochisken gebraucht
habe, ſo wollte ich ſie doch jetzt, da ich
mehrere beſſere Mittel für dieſen Zuſtand
kennen gelernt und mitgetheilt habe, auch
Niemandem beim Unvermögen anrathen.
Cascar., Samenfluß. g. n.
Cass. abs. sem., Impotenz.
Cass. al., Schwäche allg. und örtliche. Im-
potenz. Samen dünnflüſſiger. MA. 60.
Oft folgen jedoch Recidive, weshalb mit
dieſem Mittel einige Zeit hindurch in
2–3tägigen Zwiſchenräumen fortzufah-
ren iſt.
Cass. fist. pulpa, Samenfluß. Impotenz.
ß. M-
Cass. lign., Samenfluß. h.
Ceras.nucl., Impotenz mit Steinleiden.
MA. 30.
Impotenz mit Samenfluß. n.
Cervic. u. a., Schwäche der Füße, ſchmer-
zende.
Chelid. maj., Schwäche, allg. h. g.
Schwächegefühl in den Füßen.
Chidra sem., Impotenz.
Chin. cort., Samenfluß mit Kreuzſchmerz.
Schwäche, allg.
Cicer. ariet., geröſtete, geſchälte, ſind ein
Aphrodisiacum ſagt Tohf.
Sie ſind als ein Subſtitut des Kaffee's
ang.
Cinnam., Impotenz. g. n. gut in Verbin-
dung mit Smil. china. Schwächegefühl in
den Füßen. h.
Coccul. men., Samenfluß. h.
Cocos nux, Samenfluß. h.
Coff. cr., Impotenz.
355
Coloc. rad., Abgang des Vorſteherdrüſen-
ſaftes, nach Tripper. MA.
Comp. Zerbabri, Impotenz. h. g. n.
Con. , Samenfluß und Impotenz. g. n.
Conv. arg. sem., Samenfluß, dünnflüſſiger.
Samenfluß mit Impotenz. g. n.
Conv. arg. sem. nit. But. fr. gummi, in
Verbindung. Impotenz.
Corch. frut., Samenfluß mit Impotenz.
g. M.
Cost. ar., Samenfluß. h. g. n.
Cost. n. Cashm., Samenentleerung, zu ge-
ſchwinde. MA. Samenfluß mit Impo-
tenz. n.
Crat. Marm., Samenfluß. g. n.
Creos., Schwäche, allg.
Cucum. madr., Sanenfluß. Schwäche, allg.
Impotenz. n.
Cup. amm., Schwäche, allg. und örtliche.
Samenfluß mit Impotenz.
Cuscut., Samenfluß. g. n.
Cyper. long... Schwäche, allg. von Säfte-
verluſt. Samenfluß. g. n.
Daron., Schwäche mit Fieber, auch mit
Vielharnen.
Datisc. cann. rad. cort. , Schwäche, allg.
Delph. Ghafes succ., Samenfluß. h.
Delph. pauc., Samenfluß. h. g.
Impotenz. g. n.
Dolich. faba, Impotenz. h. g. MA. 60.
Impotenz mit Samenfluß. MA. 30. n.
Dschendalu, Impotenz. h. g. n.
Dulcam., Schwäche, allg. mit Einſchlafen
der Füße.
Eben., Samenfluß. h.
Embryopt. glut. fr., Samenfluß. h. g.
Impotenz. M. 40.
Embryopt. gl. fr. sem. , Impotenz.
MA. 60.
Eryng.mar.rad., als Aphrodisciacum ang.
Eug. Jambol. cort. succ. 'R., Samenfluß,
auch mit Harnzwang.
Euph. long... Schwäche, allg.
Euph. ten., Schwäche, allg.
Euphr., Schwäche, allg. Samenfluß. Sa-
menabgang, zu geſchwind.
Euryal. fer. fl., als Aphrodisiacum ang.
Evolv., Impotenz. h. g. Impotenz mit Sa-
menfluß. n.
Fagon.ar., Samenfluß. g.
Fic. ind. fol. Impotenz. Samenfluß. g. n.
Foenic.rad., Samenentleerung, zugeſchwinde.
MA. 60.
Fung. ign., Samenfluß.
Gag erming, Schwäche, allg.
Gard. dum., Schwäche allg., auch der Füße.
Gent. rad., Impotenz. h. MA. 30.
Glacies, die Kälte örtlich auch innerlich an-
gewandt, iſt ſtärkend.
Goss. fulm., Samenfluß.
Goss. sem., Schwäche, allg. h.
Granat. ac. rad. cort., Impotenz. g-M.
Gund. Zulm sem. ang.
Gyps., Samenfluß. Impotenz. n.
Gyps. Setseladsch it, Samenfluß.
Harm. Ruta, Schwäche der Füße.
Helict. is., Schwäche der Füße im Gehen. h.
Helleb. n., Impotenz. g. n.
Hossen Jussif, Schwäche, allg.
Hoya vir, Samenfluß. h. g. n.
Hyosc. sem., Samenfluß. g. n.
Jalap. mir. rad., Samenfluß. h.
Jatroph. curc., Schwäche, allg. h.
Ichytioc., Samenfluß. MA. g. n., gut
4mal 60.
Indigof. Anil, Imvotenz. h. g. n.
Jod., Schwäche, allg. mit Magenleiden und
Haareausfallen.
Irid. rad., Applicat. bei Impotenz ang.
Jugl. nuc. cort. TR., Impotenz. h. g.
Jugl. nuc. ligni cort. TR., Impotenz.
Junip. bacc., Samenfluß. h. g. Schwäche
der Füße.
Kali bichr., Impotenz uit Katarrh 2c.
Impotenz mit Samenfluß. n.
Kalisals. foem., Samenfluß. g.
Keikeila, Impotenz mit Nebelſehen und
Engbrüſtigkeit.
Kris, Impotenz. MA. 30., hat in ſechs
Fällen nur einmal fehlgeſchlagen.
Lact. vir. extr., Samenfluß.
Lam. sacch., Samenfluß. g. n.
Led. pal., Samenfluß. g. n.
Lepid. sat. hb., Aphrodisiacum. Tohf.
Samenfluß. g. n.
.
356
Lepor., Impotenz. g. n. Samenfluß. h.
Leuc. ceph., Samenfluß. g. n.
Locust., Impotenz mit und ohne Samen-
fluß. h.
Lyc. hb., Samenfluß. h.
Macis, als ſtärkend ang.
Magnet. lap. , Schwäche, allg,
Malva mont., Samenfluß. g. n.
Mamira Cashm., Schwäche, allg. und Ne-
belſehen mit Schwindel.
Marrub. a. TR., Samenfluß. h. g.
Samen dünnflüſſiger. MA. 60.
Impotenz (?).
Mastix, Impotenz. h. g. n.
Meccan. bals . die Muskeln und die Ge-
bärmutter ſtärkend. Tohf. Bei Lähmung
des Penis iſt die örtliche Application zu
machen. Tohf.
Meloé telini, ſ. Canthar.
Menisp. gl., Samenfluß. MA. 30.
Menisp. gl. faec.. Samenentleerung, zu ge-
ſchwinde. Samenfluß. g. Impotenz. g.
Merc. d., Impotenz. h. g. n.
ſ. Myrob. n.
Methon. glor., Samenfluß. h. g. MA. 60.
Impotenz. g. MA. 60. Schwäche, allg.
mit Samenfluß.
Mimosa abst., Impotenz. Samenfluß. h.
Mim. pud. sem., Samenerguß im Schlaf,
bei wollüſtigen Träumen. Impotenz und
Samenfluß. g. n.
Mor. Soh. gummi, Samenabgang, zu ge-
ſchwinder.
Mulged. rap., Samenfluß. g. n.
Myrob. Beller, Impotenz. g. n.
Myrob. Embl., Schwäche der Füße.
Myrob. n., Samenfluß. Schwäche und Ein-
geſchlafenheit der Füße. h.
abw. Merc. d., Samenfluß. 4mal 28.
Mit Honig. Impotenz.
Nard. , Impotenz.
Natr. m., Samenfluß. g. n.
Ner. odor. rad., von der weißblumigen,
wird bei Impotenz örtlich appl. ang.
Nigell. sat. sem., Schwäche, allg. g. n.
Nitr. ac., Abgang des Saftes der Vorſte-
herdrüſe. Samenfluß. g. n.
Numul. Schadenedsch, mit Honig, Im-
potenz. MA. ohne Honig. Impotenz mit
Samenfluß. g. n.
Nycter., Samenfluß.
Ocim. a., Samenfluß mit Impotenz. MA.
Samenfluß. h. g. auch mit Naſenfuß.
Ol. anim., Impotenz. Samenfluß.
Olib. ind., Samenfluß. g. n.
Onosm. macr. fl., Schwäche, allg. Impo-
tenz, g. n.
Op. pur., Samenfluß. h. vermehrend, g. n.
Opop., bei Samenfluß Recidiv. h.
Oryza r., Samenfluß. h.
Ox.ac., Schwäche mit Schweiß. Schwäche
und Eingeſchlafenheit der Füße. Samen-
fluß. Samenfluß mit Impotenz. n.
Ox.amm., Samenfluß. g. n.
Panic. pil., Samenfluß, dünner.
Persic. nucl., Impotenz, mit 2.
Samenfluß. h.
Phall. escul., Samenfluß mit Impotenz.
g. n.
Phosph., Schwäche allg. und örtliche mit
Hitze, nach Pollutionen.
Samenerguß, zu geſchwinden.
Samenfluß. h.
Phosph.ac., Samenfluß mit Impotenz. g. n.
Pip. a., Impotenz, gänzliche. TT. 2tägig, 30.
Impotenz, wo nur gelinde Erektionen.
Verreibung. 2tägig.
ſ. Scorp. und vit. neg.
Pip. Betle fol., Samenfluß.
Pip. long. stip., Schwäche, allg. h. g-
Samenfluß, Impotenz. n.
Piscin., Impotenz. (Paſtillen, worin verrie-
bene Schädelknochen eines Fiſches befind-
lich, waren mit der TR. von der Fiſchgalle
befeuchtet worden.) MA. 30.
Plat. , Schwäche und Mattigkeit.
Plectr. ar., Samenfluß.
Podoph. Emodi fr., Samenfluß. g. M.
In acht Fällen zweimal fehlgeſchlagen.
Polyg. lin., Schwäche, allg.
Portul. sem., Impotenz. h.
Prun. sylv. R., Schwäche der Füße, ſchmerz-
hafte.
Raph.succ. cum Berb. yc. Res, Samen.
fuß mit Hämorrhoiden.
Ricini fol., Schwäche mit Magenhüpfen.
Rosmar., Schwäche, allg.
Rub. Munj.. Schwäche, allg.
Santal. a., Samenfluß. h.
Sapind. em., Schwäche, allg. mit Kreuz-
ſchmerz.
Schekakel, Samenfluß mit Impotenz.
g. N.
Scorp., Samenfluß mit Impotenz. g. n.
Schwäche, allg. h.
abw. Nard., Samenfluß mit öfterem
Harnen.
abw. Pip. a., Impotenz. MA.
Sebest., Samenfluß.
Sec. c., Schwäche, abwärts vom Kreuz.
Impotenz. h. Impotenz mit Samen-
fluß. n.
Senec. Jacquem... Impotenz.
Senega, Samenfluß. g.
Serp. ex. ammon. mur. comp., Schwäche
allg. und örtliche.
Sialikan d, Samenfluß.
Sidae fol., Impotenz. Samenfluß.
Sid. rad., Samenentleerung, zu geſchwinde,
mit Harnſyſtem leiden. Impotenz und Sa-
menfluß. g. n.
Sid. sem... Samenfluß. g. n. Impotenz. h.
Sisymbr. Irio, Schwäche, nach Ruhr.
Sisymbr. Soph., Schwäche der Füße.
Smil. china, ſ. Cinnam.
Sol. Jacqu. fr., Samenfluß. h. g. n.
Sphaer.ind., Schwäche mit Schleimhuſten.
MA.
Spig. anth. TR., Samenfluß. g. n.
Spong. u., Impotenz. h.
Stunn., Samenfluß mit Impotenz, verſchlim-
mernd (?)
Strychn., Samenfluß. g. n.
Trapabisp., Samenfluß.
Umb. Butazeri, Impotenz, mit Samen-
fluß. n.
Urt. dloic. fl., Schwäche, allg.
Uva passa maj., Schwäche, allg. mit Appe-
titmangel, Ruhr 2c.
Vanill. 'R., Impotenz. g. n.
Verbasci fol., Samenentleerung, zu ge-
ſchwinde, mit Katarrh. Samenfluß mit
Engbrüſtigkeit 2c. M. 30.
Verbasei rad., Schwäche der Füße.
Vesp. mel, Samenfluß. g. n.
Vinc. min. fol., Samenfluß. h. g. n.
Vit. neg. abw. Pip. a., Impotenz. MA.
Xanthox. ligni cort., Samenfluß. Impo-
tenz. g. n.
Xanthox. sem., Schwäche der Füße.
Schwämmchen, ſ. Hals und Mundleiden.
Schwären, ſ. Geſchwülſte und Hautkrank-
heiten.
Schweiße und Hautausdünſtungen, unter-
drückte oder übermäßige, übelriechende 2c.
Acon. Nap. extr., Schweiß treibend.
Agar. a., Schweiß hektiſcher Perſonen.
Ajouain, Schweiß treibend.
Amm. mur., ſ. Serp. ex.
Anac. occ., Schweiß treibend.
Anac. or, Schweiß treibend, in der Nacht.
Anguis (Aspis naja) virus, Schweiß an
den Füßen. h.
Ant. t., Schweiß und feinkörnigen Aus-
ſchlag. h.
Arnica, Schwitzen in der Nacht und Frö-
ſteln mit Katarrh, h.
Arsen., ſ. Kali hydriod.
Arum camp., Schweiß treibend.
Balausta, Achſelſchweiß, ſtinkender.
Bebeerine, Schweiß treibend.
Berb. lyc. Res, Schweiß treibend und
hemmend.
Bov., Schwitzen der Hände und Füße.
Schwitzen, anhaltendes, entkräftendes, mit
Ausſatz.
But.fr. gummi, Schwitzen des Kopfes,
auch im Winter.
Cacal. Kl., viel Schwitzen, mit verborge-
ner A.
Calam.ar., Kopfſchwitzen. h.
Calotr. gig. rad. cort., als Schweiß und
Harn treibend ang.
Campech. ligni extr., Schweiß Lungen-
-ſüchtiger. ang.
Cariss. Car. fol., Schwitzen an einzelnen
Theilen. h.
Cass. Tamal. fol., Schweiß treibend. Achſel-
ſchweiß, ſtinkender.
358
Cass. Tora, ſchweißloſe Hautſtellen mit
Brennen 2c.
Celastr. pan., Schweiß, ſtinkender.
Cepa, Schweiß treibend.
Chelid. maj., Schweiß treibend.
Chin. sulph., Schweiß treibend. Zuweilen
kalter Schweiß.
Colch., viel Schwitzen,
Conv. arg., Gefichtsſchwitzen. h.
Cost. n. Cashm., Schweiß treibend.
Croc. sat., Ausdünſtung, übelriechende.
Schweiß, ſtinkender.
Cucum.ac. Pindituri, Schwitzfieber.
Cucurb. lag., Schweiß treibend. Tohf.
Cupr. sulph., viel Schwitzen mit Durſt.
Cuscut. sem., Schwitzen an der Stirne
mit Hitze.
Daron, Schwitzen, viel, mit innerer Hitze,
ſo daß keine Bedeckung vertragen wird.
Dealsing's Fieberwurzel. Schweiß treibend,
Delph. G haf es fl., Schweiß treibend.
Tolf.
Diosma cr., als Schweiß treibend ang-
Embryopt. glut. sem., Schweiß, flüchtiger.
Euph. agrar. (aff. spec.), Schweiß, flüchti-
ger.
Euph. gummi, viel Schwitzen mit Schmer-
zen.
Euph. serr, den Schweiß in der Nacht h.
Fabar, Schweiß. h.
Fic. Car., viel Schwitzen.
Gard. dum., Schweiß - Unterdrückung mit
Brennen. Schwitzen bei leichter Bede-
ckung mit Brennen.
Gossyp. sem., ſchweißloſe Hautſtellen.
ß. M-
Guil. Bond., Schwitzen mit Brennen in der
Sonnenhitze.
Harun tutia, Schweiß und Hitze, innere.
Helict. is, Schweiß treibend. Tohf.
Hyssop., Schweiß treibend.
Jatropha curc., Schweiß treibend.
Inula Hel., Schweiß treibcnd.
Kali hydrojod. ars., Schweiß treibend beim
Ausſatz.
Kali sulph., Schweißloſigkeit mit Stichen
und Verſchlimmerung in der Sonnenhitze.
Lacca in gr., viel Schwitzen. g. n.
Lacca in tab., Schweiß, übelriechender.
Laws. in... Schweißloſe Stellen mit Aus-
ſatz. Bei partiellem Schwitzen iſt die ört-
liche Application der Dämpfe des mit
dem pulveriſirten Kraute und heißen Waſ-
ſer angemachten Abſudes ang.
Lim. Laur... Schweiß mit Jucken und Amei-
ſenkriebeln.
Lini sem., bei Schweißunterdrückung die
Räucherungen damit. Tohf.
Lup. Hum. hb., Schwitzen zur Ohnmacht.
Magn. carb. , Schweißloſigkeit einzelner
Theile mit Brennen, Gefühlloſigkeit 2c.
Melissa, Schweiß treibe d.
Merc. v., Schweiß treibend.
Myrob. n., Schweiß, Nachts. h.
Ocim. a., Schweiß, flüchtigen. h.
Oleum. Einreibungen damit werden bei
ſtarker Hautausdünſtung ang.
Onosm. macr. rad. viel Schwitzen mit ge-
fühlloſen Stellen.
Pareira br., Kopfſchwitzen.
Persic. fol., Achſelſchweiß, ſtinkender. Die
Application ang.
Pctrol., Schweiß treibend, bei Ausſatz.
Phosph., Schwitzen, öfteres. Schweiß, ſtin-
kender. Schweiß treibend.
Pip. a., Schweiß treibend.
Pip. Betle fol., Schwitzen, partielles, nach
Schweißunterdrückung.
Plectr. arom., Schweiß und Schwindel. h.
Plumb.ac., Schweiß, hektiſcher. ang.
Pyrethr, Schweiß treibend. Tohf.
Ran. scell., Fußſchweiß, ſtarker.
Rhus Kakr., Schweiß, kalter, mit Fieber.
Rhus Tox., Schweiß treibend.
Rosmar., Schweiß treibend.
Rub. Munj., Stirnſchwitzen. h.
Sabina, die Ausdünſtung befördernd.
Salv. off, Schweiß, nächtlicher, ſchwächen-
der.
Samb. n., Schweiß, ſtarker.
Samb. n. cort. int. TR., Schweiß, colliqu.
mit Abzehrung. ang.
Sassafr. iſt als ein gutes Schweiß treiben-
des Mittel ang.
Schekakel, Schweiß unterdrückend.
Senec. Jacquem. , Schweiß treibend bei
gefühlloſen Hautſtellen.
Sep. succ., Schwitzfieber.
Serp. ex., Schweiß treibend.
Serp. ex. cum ammon. mur. comp., Schweiß,
ſtarker.
Sida, Schweiß treibend.
Silic., viel Schwitzen mit Brenn- und Stich-
ſchmerzen. Fußſchweiß, ſauerriechender.
Achſelſchweiß, ſtinkender. n.
Solan. Jacqu. fr., Schweiß treibend.
Stann., Schweiß, ſchwächender.
Stinc. mar, Schweiß treibend.
Thym. Serp., Schweiß und Wärme an den
vorher kalten Füßen h.
Zinc., Schwitzen, leichtes.
Schwergehör, ſ. Gehörleiden.
Schwindel, mit und ohne Dunkelwerden
vor den Augen.
Acac.cort., Verdunkelung des Geſichts, auch
mit Brenngefühl im Körper.
Acac. succ., Schwindel. h. g. n., gut mit
Brennen, nichts mit Magenhüpfen.
Acon. Nap. extr., Schwindel h. g. mit
allg. Schmerzen 4mal 12.
Alth. rad., Schwindel h. g. n.
Ambra gr., Schwindel, heftiger, zum Um-
fallen mit Kreuzſchmerz, auch mit Hart-
leibigkeit. MA–2tägig. Schwindel
mit Kopfweh. n.
Anac. or., Schwindel. h.
Anag. caer, Schwindel h. g. n.
Araneum, Schwindel mit Schläfeſchmerz,
auch mit Verdunkelung des Geſichtes. MA.
Schwindel mit Ohrſauſen, palliativ.
Schwindel im Aufſtehen. h.
Arg. nitric. f., Schwindel. g. n.
Arnic. TR., Schwindel mit Kopfweh, mit
Erbrechen, mit Schläfeſchmerz, mit Ohr-
fluß. MA. Schwindel von einem Schlag.
Verdunkelung des Geſichtes, ſchwindelige.
M.
Arsen., Verdunkelung des Geſichtes. h. g.
mit Kopfweh.
Baryta n., Schwindel und Verdunkelung
des Geſichtes, palliativ.
Basella r., Verdunkelung des Geſichtes.
Schwindel h. g. n.
Bass. latif fr., Schwindel.
Bebeerine, Verdunkelung des Geſichtes. g.
Bellad. extr., Schwindel h. g. n.
Borac.ac., Schwindel. g. n.
Borax, Schwindel.
But. frond. gummi, Schwindel.
Calam.ar., Schwindel h. g., ſogar P.
MA.
Schwindel mit Geſichtsverdunkelung. n.
Calumb. rad., Schwindel. h.
Campech. ligni, Schwindel. h. g.
Camph., Schwindel. h. in großen Gaben.
Cannab. iad. Cashm. f., Verdunkelung des
Geſichtes mit Blutandrang zum Kopf.
Canthar., Verdunkelung des Geſichtes. h.
Carbo veg., Schwindel mit Schmerz in der
Stirne, nebſt chron. Katarrh. Schwin-
del mit Verdunkeluug des Geſichtes. n.
Cardam. min., Schwindel. h.
Cariss. Car. fr., Schwindel mit Kopfweh.
Cartham. tinct. sem., Verdunklung des Ge-
ſichts. h.
Cass. fist. pulp., Schwindel. g. n.
Verdunkelung des Geſichts. g. n.
Cass. fist. sem., Schwindel mit Katarrh.
Verdunkelung des Geſichtes mit Katarrh
N.
Cass. Tamal. fol., Verdunkelung des Ge-
ſichts. Schwindel. g. n. -
Cass. Tora, Schwindel. h.
Celastr. pan., Schwindel mit Hypochondrie.
Verdunkelung des Geſichts. h.
Cerelaeum, Schwindel mit Kopfweh.
Cervic. ras., Schwindel. h.
Chelid. maj., Verdunkelung des Geſichts.
Schwindel. g. n.
Cherayta, Verdunkelung des Geſichts. h.
Chinae cort., Schwindel mit Schwäche-
auch mit Nachtsblindheit. Schwindel mit
Verdunkelung des Geſichts. 4mal 12.
Chin. sulph., Verdunkelung des Geſichts.
Churrus, Verdunkelung des Geſichts, pallia-
tiv. Schwindel. h.
Cicuta, Schwindel mit Verdunkelung des
Geſichts.
Cleom.pent., Schwindel. h.
Z60
Coccul. men., Schwindel. h. g. n.
Gut mit Eckel zum Erbrechen.
Cocos nux, Verdunkelung des Geſichts. g. n.
Comp. Pokermul, Verdunkelung des Ge-
ſichts mit Kopfſchmerz.
Conv. arg., Schwindel und Verdunkelung
des Geſichts. h. g. n.
Cost. n. Cashm., Schwindel. g.
Creos. Schwindel. h.
Croc. sat., Schwindel mit Ohnmacht.
Schwindel mit Verdunkelung des Geſichts.
g- M.
Cucurb. citrull. sem., Verdunkelung des
Geſichts.
Cup. amm. . Schwindel und Verdunkelung
des Geſichts. g. n.
Cycad. rev.fr. cort. TR., Schwindel. h.
Cyc. rev. sem. „Schwindel. g.
Cycl. eur., Verdunkelung des Geſichts.
Daron., Schwindel und Verdunkelung des
Geſichts. g. n.
Datisc. cann. sem., Schwindel.
Dat. stram. sem., Schwindel. h. g. MA.
2tägige Gaben. n.
Dealsing's Fieberwurzel, Schwindel.
Dealsing's Torkiwurzel, Schwindel. h.
Delph. Ghafes fl., Schwindel. h. g. n.
Verdunkelung des Geſichts. g. n.
Delph. Ghafes succ., Schwindel. h.
Digit. p., Verdunkelung des Geſichts.
Diorit., Schwindel. g.
Eben., Schwindel. M. 40.
Embryopt. glut. fol., Schwindel.
Embryopt. glut. sem., Verdunkelung des
Geſichts mit Schwindel. n.
Eug. Jambol. fr., Schwindel mit u. ohne
Verdunkelung des Geſichts.
Euph. gummi, Schwindel.
Fagon ar., Verdunkelung des Geſichts.
h. g.
Ferr. I. TR., Schwindel und Verdunkelung
des Geſichts.
Fic. Car. sem., Schwindel beim Aufſtehen.
Fic. ind. fol., Schwindel und Rauſch, Nach-
mittags.
Foenic. sem., Verdunkelung des Geſichts
mit Würmern.
Fung. ign., Verdunkelung des Geſichts. h.
Galena, Schwindel mit Kopfweh u. Fieber.
Glin. dict., Verdunkelung des Geſichts. h.
Gourbuti, Schwindel. h. g.
Granat. ac. rad. cort., Verdunkelung des
Geſichts. h. g.
Grew. as. TR., Schwindel.
Harun tutia, Schwindel. h. g. n. gut
mit Verdunkelung des Geſichts.
Hermod. d., Schwindel mit Hitze, auch mit
Fieber. Schwindel mit Verdunkelung des
Geſichts. n.
Hoya vir., Verdunkelung des Geſichts.
h. g. n.
Jalap. mir. sem., Schwindel und Verdun-
kelung des Geſichts. h.
Indigof. Anil, Schwindel.
Jod., Verdunkelung des Geſichts. h.
Ipecac., Schwindel mit Kopfweh und Er-
brechen.
Junip. bacc., Schwindel und Verdunkelung
des Geſichts. h. g. n.
Kalibichrom., Verdunkelung des Geſichts.
Kalihydroc., Schwindel g. n., gut mit
Verdunkelung des Geſichts und Erbrechen.
Kali hydrojod. Verdunkelung d. Geſichtes. h.
Kalisals., Schwindel mit Kopfweh.
Keik eila, Verdunkelung des Geſichtes. h.g.
Schwindel. 3mal gut, zum 4mal nichts.
Lactucar, Verdunkelung des Geſichtes beim
Aufſtehen.
Lawson. in., Schwindel und Fieber. h.
Leporin., Verdunkelung des Geſichtes.
Leuc. cephal., Schwindel. g. n.
Lithanthr... Schwindel. g. n. gut mit Ver-
dunkelung des Geſichtes.
Lupin. alb., Schwindel. h.
Lycob. hb., Schwindel. h. g. mit Ver-
dunkelung des Geſichtes. 4mal 12. n.
Lycop. sem., Schwindel aus Kopfweh h. g.
mit Verdunkelung des Geſichtes und Fie-
ber.
Macis, Schwindel und Eckel. h.
Mango fruct. Im Uebermaße genoſſen,
Schwindel und Geſichtsverdunkelung im
Aufſtehen. h.
Mango nucl., Geſichtsverdunkelung h.
Manna Hed. Alh. , Schwindel und Ver-
dunkelung des Geſichtes. h.
361
Marrub. alb. TR., Schwindel und Verdun-
kelung des Geſichtes.
Meccan. bals., Schwindel und Kopfweh.
12mal.
Schwindel mit Verdunkelung des Ge-
ſichtes. n. -
Melil. sem., Schwindel mit Verdunkelung
des Geſichtes. Schwindel mit Magen-
hüpfen. g. n.
Melissa, ſ. Krankheiten des weiblichen Ge-
ſchlechtes.
Menth. pip. TR., Schwindel mit Naſen-
verſtopfung.
Mercur. fulm., Schwindel. Verdunkelung
des Geſichtes.
Mercur. subl. corr., Verdunkelung des Ge-
ſichtes mit Seiten- und Knieſchmerz.
Methon. glor., Schwindel mit Brennen im
Körper. Verdunkelung des Geſichtes. h.
Mimosa absterg., Schwindel.
Mimos. pudic. sem., Schwindel. g. n.
Moschata nux, Schwindel und Kopfweh,
Nachmittags. h.
Myrobal. citrin., Schwindel. h.
Myrobal. nig., Schwindel. g.
Nerium antidys., Schwindel.
Nitric. acid., Schwindel. h.
Nymph. alb. sem., Schwindel mit Kopf-
weh.
Ocim. alb., Schwindel.
Ocim. sanct. rad., Verdunkelung des Ge-
ſichtes beim Aufſtehen.
Ocim. sanct. sem., Schwindel g. n. gut
mit Nachtfieber.
Onosm. macroceph. f., Schwindel. h. g.
Verdunkelung des Geſichtes.
Onosm.macroceph.rad. Schwindel. h.g. n.
Verdunkelung des Geſichtes. g. n.
Op. pur., Schwindel wie Rauſch.
Oxal. acid., Schwindel mit Schwitzen. Ver-
dunkelung des Geſichtes.
Pareira brava, Verdunkelung des Geſichtes.
Pavia, Schwindel.
Petrol., Schwindel. g. n.
Phaseol. aconitifol., Schwindel. h.
Phosph, mit und ohne Honig. Schwindel.
Verdunkelung des Geſichtes.
Physal. flex. sem., Schwindel.
Polygon. linifol., Schwindel wie Rauſch. h.
Polygon. macrophyll. , Verdunkelung des
Geſichtes. h. g. Schwindel.
Polypod. vulg. , Schwindel und Verdunke-
lung des Geſichtes. h. g.
Prunella vulg., Schwindel.
Psyllii sem., Schwindel. Verdunkelung des
Geſichtes.
Querc. glans, Verdunkelung des Geſichtes.
Rapar. rad., Schwindel. h.
Raph. sat. sem., Schwindel.
Resin. pin., Schwindel und Verdunkelung
des Geſichtes. h.
Rhatania, Verdunkelung des Geſichtes. h.
Rhus Kakrasingh., Schwindel. h. g. n.
Rotlera tinct, Schwindel. h. g.
Rumex Bidschbend, Schwindel. g. n.
Sago, Schwindel.
Sapii ind. fruct. cort., Schwindel und Ver-
dunkelung des Geſichtes. h.
Sapii ind. fruct. sem., Vergehen des Ge-
ſichtes mit Kopfſchmerz.
Scorpion., Vergehen des Geſichtes mit Flim-
mern vor den Augen. h. g.
Selen, Geſichtsverdunkelung h.
Senec. Musuca, Schwindel. h. g. Ver-
dunkelung des Geſichtes.
Sep. os, Schwindel.
Serpent. exuv., Verdunkelung des Geſich-
tes. Schwindel. g. n.
Sialik and, Schwindel und Verdunkelung
des Geſichtes. MA.
Sidae rad., Verdunkelung des Geſichtes.
Silic., Verdunkelung des Geſichtes. Schwin-
del. g. n. Gut, wo er mit Katarrh, nicht
mit Jucken verbunden war.
Sisymbr. Irio, Schwindel. h.
Sisymbr. Soph., Schwindel mit halbſeiti-
gem Kopfweh.
Smilax china, Verdunkelung des Geſichtes.
Solan. Jacqu. fruct., Schwindel. h.
Sphaeranth. indic., Schwindel und Ver-
dunkelung des Geſichtes.
Stenact. bellidioid., Schwindel und Fieber
Stinc. marin., Verdunkelung des Geſichtes.
Stoechas arab, Schwindel. h.g.
»k r
362
Strychn., Schwindel und Kopfweh auf
übermäßiges Trinken.
Strychn. faba St. Ign., Schwindel mit Ver-
dunkelung des Geſichtes, Nebel, Magen-
hüpfen und Fieber.
Strychn. nux vom., Schwindel und Ver-
dunkelung des Geſichtes mit Stirnkopf-
weh.
Strychn. potat., Schwindel und Verdunke-
lung des Geſichtes. h. g.
Talc. alb., Ohnmachtsſchwindel. h.
Talc. nig., Schwindel mit Gehörleiden.
Thuj. occ. TR., Verdunkelung des Geſichtes.
Thym. vulg., Schwindel.
Trianth. pentandr. mig. , Schwindel mit
Kopfbrennen.
Tribul. terrestr., Schwindel und Kopf-
ſchmerz. MA.
Valer. sylv., Schwindel. Verdunkelung des
Geſichtes. g. n.
Vanill. TR., Verdunkelung des Geſichtes.
Veratr. alb., Schwindel.
Verbasci fol., Verdunkelung des Geſichtes.
Viola odor, Schwindel im Sitzen.
Viola tric., Schwindel.
Vitex neg. , Schwindel. h. g. n. Ver-
dunkelung des Geſichtes.
Xantoxyl. fruct., Schwindel und Verdun-
kelung des Geſichtes. h.
Zedoar. Zer., Schwindel.
Zinc. sulph., Verdunkelung des Geſichtes.
h. g.
Scropheln, ſ, Drüſenleiden c.
Seekrankheit, ſ. Erbrechen 2c.
Seitenſtechen, ſ. Lungenentzündungen 2c.
Selbſtentleibungsſucht, ſ. Geiſtesſtörun-
gen.
Siechthum, ſ. Kachexie.
Sodbrennen, ſ. Magenkrankheiten.
Sonnenhitze verſchlimmert das Leiden,
ſ unter Hautkrankheiten; Krätze, tropiſche.
Speichelfluß.
Absynth., Speichelfluß. h. g. n., gut bei
Speichelfluß, nächtlichem mit Unverdau-
lichkeit.
Acac. cort.
Acac. Farnes. Harnub Ncpti. h. g. n.
Achyr. aspera sem., g.
Agaric. alb., g. n.
Alcanna, h. g. n.
Althaea, h.g. n.
Alum.
Ammoniac. gummi, h. g. n.
Anac. orient., h. g. n.
Antim. tart., Mercurialptyalismus.
Araneum.
Argem. mexic. sem., g. n.
Argent. fulm., Mercurialptyalismus.
Arsen., Speichelfluß im Schlafe mit gro-
ßem Durſte.
Arum. coloc., h.
Atern i, g. n.
Aurant. dulc. flav., Speichelfluß mit Na-
ſenkatarrh.
Aurum nitro-muriat., g.
Basella rubra, h. g. n.
Bassiae latifol. fruct., Speichelfluß, Nachts.
h.
Bellad. extr., g. n.
Bertholot., h.
Bolus armen, Speichelfluß . .
Calumb. rad., h.
Campech. lign., g. n.
Canthar., h. g.
Carbo veg.
Caryoph. arom.
Cassia Tam. fol., g.
Cassia Tora, h.
Celastr., h. g.
Chelidon. maj. TR.
Chinin. sulph.
Cichor. rad., h.
Cinnam. flor. g.
Cleom. pentaph. hb., g. n.
Cleom. pentaph. sem.
Conii macul. extr., g.
Corchor. frutic., g. n.
Costus nig. Cashm., Speichelfluß mit und
ohne Fieber. Speichelfluß, Nachts. g. -
MA. 14.
Creos., Speichelfluß, 2.
Cucum. acutang. Pindit uri.
Cucum. sat. sal. succ., h.
Cumini sem., h. g. n.
363
Cup. sulph., h. g. n.
Cycad. revol. sem., Speichelfluß, A.
Daphne Sunn erkat.
Dat. stram. flor. & rad., g. n.
Deals ing's Fieberwurzel, g. n.
Deal sing's Serſamwurzel. h. g. n. gut
mit Fieber.
Dealsing's Torkiwurzel, h. g. MA. 14.
Delph. Ghafes flor.
Dulcam.
Elater.
Eleagn. angustifol.
Embryopt. glutinif., h.
Euphorb. agrar. (aff. spec.)
Euphorb. thymifol.
Fasciol. As far e tib, Speichelfluß mit
Unverdaulichkeit. MA.
Fic. Caric. sem., h. g. MA.
Fic. glom., h. g. n.
Fumar., g. n.
Graphit.
Guiland. Bonducc., h. g.
Hermodact. amar.
Hyssop., Speichelfluß; nichts bei ?.
Jalapae mirab. rad., g. n.
Jasp., h.
Indig. nitric. acid.
Ipom. caerul. , h.
Ipom. cuspid. flor.
Jugl. reg. putam. succ. inspiss.
Kali bichromat.
Kali oxymur., Speichelfluß, § P.
Kankolmird sch, g. n.
Keik eila, h.
Lacca in gran., g. n.
Leonur. Royl.
Leporin., g. n.
Lichen odorif. h. g.
Lycopod. sem. TR. h. g.
Macis, g. g. mit und ohne Honig.
Major., Speichelfluß. g. n.
Manna Tigal, h.
Marrub. alb., § Salivation.
Meccan. bals., g. n.
Meliae azedarachtae fol. h.
Menisperm. glabr. faec.
Mercur. dulc. g. n.
Mercur. solub. Hahn.
-
Mercur. sublim. corros. h. g.
Mercur. viv., g. n.
Moring. Soh. gummi.
Mutella Antiguens., g.
Myrobal. Beller, h. g.
Myrobal. Embl., h. g. n.
Myrobal. nig., g. n.
Nelumb. spec. flor.
Nepeta Catar., h. g.
Nitric. acid.
Ocim. alb., h.
Ocim. sanct. rad., h.
Onosm. macroceph. flor., Speichelfluß mit
Schleimhuſten.
Opium pur., g. n.
Persic. nucl., Speichelfluß mit Katarrh.
Petrosel., g. n.
Phaseol. aconitifol.
Phaseol. radiat. , h.
Picrorrhiza kurrooa, g. n.
Piper long.
Plantago maj.
Podophyll. Emodi fol.
Polanis, Speichelfluß, Nachts. h.
Prunella off. Cashm., Speichelfluß. g. n.,
gut mit Gelenkſchmerzen.
Psyllii sem., g. n.
Pumic. lap., Speichelfluß, Nachts, ſaurer
mit Brennen im Körper.
Pyrethr.
Quass., h.
Raphani sat. sem., Speichelfluß, auch im
Schlaf.
Rheum australe, h. g.
Rumex Acetos., Speichelflußm.Zahnſchmerz.
Salic. aegypt. flor., h.
Sapii indicinuc. cort., Speichelfluß, Nachts.
Schekakel.
Scorpion. , Speichelfluß. h. g. n.
Selen., Speichelfluß. h. g. ?.
Senega, Speichelfluß, auch ſalziger Ge-
ſchmack.
Sepiae succ., h.
Serpent. exuv.
Silic., Speichelflüſſe g. n., gut wo ſie mit
Augentriefen, Brennen, Stechen 2c. ver-
bunden waren.
Smilax china, g. n.
Spong. usta, Speichelfluß. g. n. gut 2.
Squilla mar, Speichelfluß mit Katarrh.
Strychnine, Speichelfluß und Mundſchmerz.
h.
Strychn. nux vom., Speichelfluß mit
Schwerhörigkeit, wie auch mit Magen-
leiden. -
Tamarind. sem.
Tarax. h
Turpeth., Speichelfluß im Schlaf. h.
Umbellif. Butazeri, h.
Verbasci fol.
Vespar. mel.
Vitex neg. h. g.
Warburgs Fiebertropfen. h. g.
Xanthoxyl., h. g. n.
Zinc. sulph.
Zyzyph. Jujuba gummi, Speichelfluß,
Nachts. MA. 14.
Sprach- und Stimmorganleiden.
Ambra gris., Stimme rauhe, heiſere mit
Schleimanhäufung.
Ammoniacal Dämpfe, friſch entwickelte aus
Salmiak und Laugenſalz ſollen eine Stimm-
loſigkeit von drei Tagen, die in Folge
einer Erkältung entſtanden war, geheilt
haben.
Amygd. dulc. ol., Sprachloſigkeit, nach
einem Fall entſtanden. ang.
Angel. sem., Sprachloſigkeit.
Antim. crud., Stimmverluſt durch Erhi-
zung.
Argent. fulm., Sprachlähmung, acute; es
war vorher Ambra gris. gegeben worden.
Asafoet., Stimmveränderung.
Bellad., Sprache durch die Naſe.
Bovista, Sprache, heiſere, leiſe, mit periodi-
ſchem Halsabſceß.
Calcar, Stimmloſigkeit, auf häutige Bräune.
X. ang.
Cannab. herba Trank. Stimme, heiſere,
leiſe. h.
Caps., Heiſerkeit von Stimmanſtrengungen.
bei Sängern, Predigern u. ſ. w. ang.
Celastr., bei Scropheln das Sprechen er-
leichternd.
Cera citr., Stottern. h.
Cetacei ol., Sprechen durch die Naſe mit
chron. Katarrh.
Chid ra sem., Stottern.
Cicuta, Stummheit. ang.
Cocos nux, Stimme rauh und heiſer. h.
Convolv. argent., Stimme heiſere, leiſe nach
einem Tripper.
Cuprum, Sprachverluſt, ang.
Dealsing's Serſamwurzel, Taubſtummheit.
Euphorb. agrar. (off. spec.), Stottern.
Euphras., öfteres Anſetzen im Reden. ang-
Garden. dumet., Sprachunvermögen mit
ſchwerem Gehör.
Granat. punic., die Stimme reinigend.
Tohf.
Hyosc. nig. fol... Sprache und Stimme un-
reine, von Schleimanhäufung.
Hyosc. nig. sem., Sprachlähmung bei
Cholera.
Indig. nitric. acid., Stottern. h.
Kali sulph., Sprache, heiſere.
Lichen. odorif., Sprache, heiſere, leiſe.
Malva, Stimmrauhigkeit. Tohf.
Marrub. alb. TR., Stottern.
Mastix, ſ. Staphisagria.
Melandr. triste, Stimmloſigkeit.
Melongenae sem., Stimmrauhigkeit. h.
Olib. ſ. Staphisage.
Petrol., Stottern mit eingeſchlafenen ge-
fühlloſen Stellen.
Phosph., Stimmloſigkeit.
Pyrethr., Stottern. Tohf.
Scorpion, Stimmrauhigkeit. h.
Sepiae ossa, die Stimme unterdrückend.
Tolhf.
Silic., Sprache. heiſere, leiſe ?. g. n.
Solan. Jacqu. fruct., Stimm- und Hals-
rauhigkeit. h.
Staphisagr., Stottern. Tohf.
Stimme unreine. Mit Mastix und Oli-
banum. ang.
Zingib. rec., Stimme, heiſere, leiſe.
Starrheit der Glieder. ſ. Lähmungen.
Steinkrankheiten, als: Nierengries, Bla-
ſenſtein 2c.
Anac. occid., Nierengries. g.
Argent. fulm., g. n.
Argent. nitric. fus., g. n.
Aristol. longa, g. n.
Armorac., g. n.
Arum campan., Nierengries.
Aur. nitr. salamm., ſ. Harnbeſchwerden.
Bistorta, Nierengries. 4mal 28. MA. 60.
Bolus armen., ſ. Tripper.
Buteae frond. gummi, ſ. Kino gummi.
Buteae frond. sem. mit Nitrum ang.
Canthar. ust., Nieren- und Blaſenſteine.
Te»: f.
Caps. sem., Nierenſchmerz, mit und ohne
Steinleiden.
Cardam. min., Blaſenſteinbeſchwerden.
Caustic.
Ceras. capr.nucl., MA. 60. Vermuth-
lich iſt es die in dem Kirſchenkern ent-
haltene Blauſäure, die nützlich geweſen
iſt; in wie weit andere Kerne, z. B. der
Pfirſiche, Zwetſchken, bitteren Mandeln
u. dgl., die ebenfalls die Blauſäure ent-
halten, bei dieſen Leiden wirken, ſteht zu
verſuchen; ſo auch das Berlinerblau und
mehrere andere Blauſäure enthaltende
Mittel ſ. Kli ferrocyan.
Chidra sem., g. n.
Colch.aut., ſ. Harnbeſchwerden.
Concha fluv., MA. 60.
Costus nig. Cashm., Nierengries.
Crustac. Dschinge, Schmerz des männ-
lichen Gliedes, nach dem Steinſchnitte.
Cuscutae sem., Nierengries.
Daphne Sunner kat, Blaſenſtein, mit
weißem Saft im Harn.
Delph. paucifl., Nierengries.
Diosma cren. mit Sodacarbonat beim Nie-
rengries. ang.
Dolich. prur. faba iſt eines der erſten und
beſten Mittel bei Steinleiden. M. MA.
Es tilgt auch das Bettpiſſen, das vom
Steinreize herrührt. In einem dringen-
den, hartnäckigen Falle halfen / ſtün-
dige Gaben 30, worauf das Steinchen
abging. Vermuthlich tilgt dies Mittel
auch die Anlage zur Steinerzeugung, und
könnte in ſolchen Fällen, wo man ent-
weder durch die Steinzermalmung in der
Blaſe, oder aber vermittelſt des Schnittes
den Stein entfernen wollte, einige Zeit
hindurch, wenn auch nur 2 oder 3tägig,
zu 1 Gabe eingegeben werden. um die
Wiedererzeugung des Steines zu verhü-
then, d. i. die Anlage dazu gründlich zu
heilen.
Embryopt. glutinif., ſ. Harnbeſchwerden.
ß. M.
Euphorb. ten., Kreuzſchmerz bei Stein-
leiden.
Glin, dictamnoid, Blutabgang mit Stein-
beſchwerden.
Guiland. Bonducc., Sandabgang, gelbfar-
biger mit Harnröthe. Nierenfchmerz. h.
Gundel. Zulm sem., g. n.
Hyosc. nig., g. n.
Hyssop. , Harn, milchweißfarbiger, nebſt
Häutchenabgang. h.
Jatropha curc., ſ. Harnbeſchwerden.
Ichtyoc., ſ. Harnbeſchwerden.
Indig., Nierenſchmerz, linker Seite. h.
Iod., ſ. Harnbeſchwerden.
Ipom. dasysp., g. n.
Kali ferrocyan., längere Zeit hindurch fort-
gegeben, bewirkte den Abgang einiger
Blaſenſteine.
Kali sulph., Schmerz in den Nieren und
der Nabelgegend bei Steinbeſchwerden.
Kino gummi, Nierengries mit period. Nie-
- renſchmerz. M. 40.
Kris, Steinleiden. MA. 60.
Lact. sem., ſ. Harnbeſchwerden.
Lactucar., Steinleiden.
Laws. in., ſ. Harnbeſchwerden.
Lichen odorif, g. n.
Lycopod. herba, Nierengries mit Nieren-
ſchmerz, Harnzwang und Erbrechen.
Lycopod. sem., ang-
Manna Hed. Alh., g. n.
Meccan. balsam., Stein auflöſend. Tohf.
Myrob. citr., ſ. Harnbeſchwerden.
Myrt. bacc., g. n.
Ner. antidys., g. n.
Nigella sat., Fiſtulöſes Geſchwür im Mit-
telfleiſche auf den Steinſchnitt. Nieren-
und Blaſenſteine. Tolf. Vielleicht iſt
das Nigellin, innerlich oder auch nur
örtlich applicirt, vorzüglicher?
Numul. S c h a den ed sch, ſ. Harnbe-
ſchwerden.
Onosm. macroceph. f. g. n.
Panic. pilos., Blaſenſtein. h.
Physal. flex. sem., M–4mal beſſerte und
verſchlimmerte auch Steinbeſchwerden. g.
4mal. 120. 4mal. 12. n.
Podophylli Emodi fruct., Harnbeſchwerden
(von Stein?), mit Blutabgang im Gehen.
Senecill. Jacquem., g. n.
Strychn. nux vom., Steinchen, gelbfarbige.
Gallenſteine.
Sulph. Aulias ar, ſ. Harnbeſchwerden.
Tarax. rad., Gallen- Blaſen- und Nieren-
ſteine; anhaltend 1 – 2 Monate fortge-
braucht.
Trapabispin., g. n.
Tribul. terrestr. Cashm., MA. 60.
Verbasci fol., g. n.
Viol. od., ſ. Harnbeſchwerden.
Vitex neg., g. n. Das Decoct wird bei
Steinbeſchwerden znm Waſchen der Ge-
ſchlechtstheile gebraucht; vielleicht wäre
es als Einſpritzung oder als Klyſtir nütz-
licher?
Zincum., MA. 60.
Sterben, frühzeitiges, der Kinder. ſ. Krank-
heiten der Kinder.
Stiche von Thieren. ſ. Biſſe und Stiche
von Thieren.
Stirnhitze.
Elaterium.
Stöße, üble Folgen davon. ſ. Gewaltthä-
tigkeiten, äußere,
Stuhlunregelmäßigkeiten, als Durch-
fall, Hartleibigkeit, Stuhlzwang, Stuhl-
verhaltung, Ruhr, Magenruhr 2c.
Abrusprec. alb., Durchfall. h. g. Nicht
Abr. pr. rubr.
Absynth., Ruhr. h. g. n.
Acac. Farnes. Harn up Nepti, Magen-
ruhr. Durchfall. h. g. n.
Acac. arab. cort., Stuhl- und Harnzwang.
Acac. arab. fol., Durchfall mit und ohne
Fieber 4mal 12.
Acac. arab.gummi, Ruhr. ſ. Copaiv.balsam.
Acac. arab. sem., Durchfall g. n. Hart-
leibigkeit. g. n.
Acac. ver. succ., Hartleibigkeit. h. g. Durch-
fall g-
Acanthac. Otengen, Stuhl- und Harn-
verhaltung.
Acon. ferox, Stuhlzwang. h. g. n.
Acon. Nap. extr., Stuhlzwang. h. g.
Acupunctura, Stuhlverhaltung, hartnäckige.
ang.
Agaric. alb., Durchfall. h. g. Magenruhr.
Ajouain, Durchfall. h. g.
Ajuga Dealsingii, Durchfall, Hartleibigkeit,
Stuhlzwang und Ruhr. h. g. n.
Allium sat., Hartleibigkeit.
Aloé succotr., Hartleibigkeit, habituelle.
Stuhlzwang. h. g. ſ. Opium.
Alternanth. sessil. , Ruhr. MA. 14.
12mal, ſtündliche Gaben n.
Althaeae fl., Hartleibigkeit. h. g. n.
Althaeae fol., Durchfall.
Althaeae rad., Hartleibigkeit. g. n.
Althaeae sem., Durchfall.
Alum. crud. Lah., Hartleibigkeit mit Kopf-
ſchmerz, chron. und Augenbrennen 2c.
Amaranth. cruent. sem. Hartleibigkeit. g.n.
Stuhlzwang. g. n.
Ambra gris., Durchfall. h. g. n., gut mit
Geſchwulſt. Ruhr. h. g. n., gut mit
Blutabgang nach dem Stuhl. Hartlei-
bigkeit. g. n.
Ammoniaci gummi, Hartleibigkeit. g. n.
Anac. occid., Durchfall. h.
Anac. orient., Durchfall. g. n., gut mit
Fieber, auch mit Betäubuug, Durſt, Er-
brechen c. Hartleibigkeit. g. n.
Anagallis caerul., Durchfall. h.
Anguin., Durchfall. h.
Angust. cort., Hartleibigkeit. h.
Anis. stell., Durchfall. h.
Antim. crud., Durchfall, abwechſelnd mit
Hartleibigkeit.
Antim. sulph. nigr., Stuhlzwang. h. g. n.
Durchfall. h.
367
Antim. tart... Ruhr. h. g. n. Das Brech-
weinſtein-Liniment iſt bei hartnäckiger Ver-
ſtopfung auf das Rückgrat eingerieben.ang.
Apii rad., Hartleibigkeit.
Araneum, Durchfall. h. g., ſogar colli-
quativer mit Geſchwulſt.
Arec. cat. nux alba, Durchfall. h.
Arec. cat. nux nig. in ſtarker Gabe. Stuhl-
und Harnverhaltung. h.
Argem. mexic. sem., Stuhlzwang. h. g. n.
Argent. fulm., Durchfall mit Kollern im
Magen. MA. Eiterabgang mit Harn
und mit Stuhlgang. h.
Argent. nitric. fus. solut., Einſpritzungen
bei Ruhr ang.
Aristol. longa, Durchfall. h.
Aristol. rot., Durchfall. g. n.
Arsen., Hartleibigkeit. Ruhr. g. n.
Arsen. sodae, Hartleibigkeit. h. Ruhr. h.
Arum camp., Durchfall mit Erbrechen.
Asa foet., Durchfall. h. g.
Asari rad., Durchfall. h. g., mit Kolik
12 ſtünd. Gaben. n. Ruhr, 12mal. 36.
Stuhlzwang. h. g. n.
Asphalt. Seladschit. Ruhr. h.
Asphalt. pers., Ruhr. h.
Aur. nitric. salammon., Durchfall. h.
Balausta, Ruhr, 4mal 12. Durchfall. h. g.
Baringt. acutang., Ruhr.
Baryta nitr., Durchfall. h.
Basella rubra, Hartleibigkeit. h. g. Ruhr.
MA. g. n.
Bauhin. tom., Ruhr. ang.
Bdell., Durchfall. g. n. Ruhr. g. n.
Bebeerine, Durchfall. h. g.
B e delbisch, Hartleibigkeit mit Aufblä-
hung. Durchfall, mit oder ohne Kolik.
Behen alb., Durchfall. g. n. Hartleibig-
keit. g. n.
Belemnit., Ruhr. h.
Bellad., Durchfall. h.
Benzoini ac., Durchfall. h.
Berber. lyc., Durchfall. h. Stuhlzwang.
g. n.
Berber. lyc. Res, Ruhr. h. g. n.
Bertholot., Stuhl- und Harnzwang. h.
Bignon. ind. sem., Hartleibigkeit und Schnei-
den im Bauche. h.
Bismuth magist., Durchfall mit Abzeh-
rung. ang.
Bistorta, Durchfall. h. g.
Bolus armen., Durchfall. h.
Bombac. hept. gummi, Hartleibigkeit.
Borax, Hartleibigkeit. Durchfall, habitueller.
MA.
Bovista, Hartleibigkeit. h. Stuhlzwang. h.
Buteae frond. gummi, Durchfälle, auch blu-
tige. h.g.colliquative.4mal des Tages.n.
Ruhr. g. n.
Buteae frond..sem., Hartleibigkeit u. Kolik.
h.
Cacal. Klein., Hartleibigkeit. h.
Calc. carb., Ruhr. h. g.
Calotrop. gig. sem., Hartleibigkeit. Durch-
fall. h. g-
Ruhr. g. n.
Camel. coag., Durchfall. h. ſtündlich, 8mal.
Hartleibigkeit mit Bauchſchmerz.
Campech. lign., Durchfall. h. g.
Camph., ſ. Op.
Cannab. ind., Blutabgang mit Harn und
Stuhl.
Cannab. Cashm. rad. cort., Durchfall.
Cappar. spin. rad., Stuhlzwang. Ruhr.
h. g. n.
Caps. sem., Durchfall. g. n. Stuhlzwang.
h. g. n.
Carbo anim. (C. c. u.), Hartleibigkeit, ha-
bituelle. MA.
Cardam. maj., Durchfall. h.
Cariss. Carand. fol., Durchfall. h. g.
Ruhr. 12mal.
Cariss. Carand. fruct., Durchfall. h. g.
Hartleibigkeit. Ruhr. h. g. n.
Carniol. ust., Durchfall. h. g. Ruhr. h. g.
Cartham. tinct. sem., Durchfall. h. g.
Carvi sem., Durchfall mit Kolik.
Caryoph. arom., Durchfall. h. g-
Cascarilla, Hartleibigkeit. h. g. Ruhr. g. n.
Caseus ovin., mit Pillaw genoſſen, iſt ein
Kaſchmir'ſches Hausmittel gegen die Ruhr.
Cass. alata, Stuhlzwang. h. g. Hartlei-
bigkeit.
Cass. fist. pulpa, Stuhlzwang, Hartleibig-
keit. h.
Cass. fist. sem., Stuhlzwang. g.
368
Cass. lign., Hartleibigkeit. h. g. Durch-
fall. g. n. Ruhr. g. n.
Cass. Tamal. fol., Durchfall. Ruhr.
- g. M.
Catechu, Stuhlzwang. 4mal 12.–8mal.
Ruhr. g. n., gut mit Geſchwulſt.
Caustic., Hartleibigkeit.
Celastr., Ruhr. g. n. Hartleibigkeit. h.
Cera citr., Hartleibigkeit. h. ſ. Cinnab.
Cervi corn., ſ. Moschat. nux.
Cervi corn. ust. alb., Stuhlgänge, ſchlei-
mig-eiterige. Ruhr. g. n.
Cetaceiol., Durchfälle. h. g., auch mit
Fieber und nach der Cholera.
Cham. vulg., Durchfall.
Chaulmoogra odor., Stuhlzwang. h. g.
Chelidon. maj., Durchfall. h. g. Hartlei-
bigkeit. Stuhlzwang. h. Ruhr. g.
Chenopod. alb. sem., Stuhl- und Harn-
zwang. h.
Chidra sem., Durchfall. h. g. n.
Hartleibigkeit. g. n.
Chin. cort., Stuhlzwang. h. g. n. Ruhr.
h. g. n.
Chinin. sulph., Durchfall. h. g. Schleim-
ſtühle. h.
Churrus, Hartleibigkeit. h.
Cichor. f., Hartleibigkeit. h.
Cichor. sem., Ruhr, periodiſche.
bigkeit. h. g. n
Cinnab., Zinnober 6 Drachmen, Wachs
4 Drachmen, mit einem Dochte zur Kerze
gemacht, die, wenn ſie angezündet, zu %
unter dem Nabel verbrannt wird, Pur-
giren erregen ſoll.
ſ. Brechruhr, Cinnab.
Cinnam. cort., Durchfall. h.
Cinnam. f., Hartleibigkeit mit Fieber.
Stuhlzwang. g. n.
Citri Galgala sem., Ruhr. g. n.
Clemat. erecta, Stuhlzwang.
Clerodendr. infort., Dnrchfall. h.g. n.
Ruhr. h.
Coccul., Durchfall. h. g. colliquativer:
Mit Fieber. n. Hartleibigkeit. h.
Coffea arab., Durchfall.
Colchic autumn., Stuhl- und Harnzwang
mit Steinbeſchwerden.
Hartlei-
Colocynth. pulpa, Hartleibigkeit. Ruhr.
Stuhlzwang. Durchfall. g. n.
Compos. Pokermul, Hartleibigkeit. g. n.,
gut bei habitueller mit Kolik.
Compos. Zerbabri, Hartleibigkeit. h. g. n.
Concha fluv., Ruhr. g. Hartleibigkeit. h.g. n.,
bei Stuhlzwang. n.
Coniimac. extr., Hartleibigkeit. Durchfall.
Convolv. argent., Hartleibigkeit. h. g. n.
Ruhr. h. g. n.
Copaiv. balsam., Durchfälle h. g. n., gut
chroniſche.
Copaiv. balsam., mit Gummi arabicum
ſchleim. Ruhr, mit und ohne Fieber,
4mal 12.
Stuhlzwang. g. n.
Corchor. fruticos., Hartleibigkeit. h. g. n.
Cordia angustifol., Hartleibigkeit mit Hä-
morrhoiden.
Coriandr. sat... Durchfall. Stuhlzwang. h.
Costus arab., Schleim- und Eiterſtühle.
Costus nig. Cashm. . Ruhr. g. n.
Crataeva Marmel., Schleimſtühle. MA. 14.
Durchfälle. g. n. Ruhr. g. n.
Creos., Hartleibigkeit. h.
Crot. tigl., Stuhlzwang. h. g. Durchfälle.
. M.
Crustac. Dschinge, Durchfall. Hart-
leibigkeit. h.
Cucum. acutang. Pindituri, Stuhlzwang.
Hartleibigkeit. h. Durchfall. h. bei Ruhr,
1.
Cucum. Madaraspat., Ruhr. h. g. Hart-
leibigkeit mit Fieber. Stuhlzwang. h.g.n.
Durchfall. g. n.
Cucurb. Citrulli sem., Stuhlzwang und
Fieber. h.
Cumini sem., Stuhlzwang.
Cupr. acet., Hartleibigkeit. h.
Cupr. ammon., Hartleibigkeit.
habitueller.
Curcuma longa, Durchfall. g. n. Hartlei-
bigkeit. g. n. Ruhr. g. n., Stuhlzwang.
g. M.
Durchfall,
Cuscuta monogyna, Durchfall. h.
Cycad. revol. fruct. cort. , Durchfall. h.
Cycad. revol. fruct.sem., Hartleibigkeit. g. n.
369
Cupress. fol., Hartleibigkeit. h.
Cupress.nuc. sem., Ruhr. 4mal. 12.
Cydon. sem., Ruhr. Hartleibigkeit.
Bei Stuhlzwang. g.
Cyper. long, Durchfall. h. g.
Cytis. scop. sem., Hartleibigkeit. g. n.
Dactyl. nucl. Stuhlzwang. 4mal. 12. g.
ſtündlich, 12mal. und 4mal. 8. n.
Daphne Sunnerkat, Hartleibigkeit. Ruhr.
Daron., Hartleibigkeit. h. g. Stuhlzwang
mit Geſchwulſt. 4mal 28. Durchfall.
h. g. n.
Datisc. cannab. sem., Hartleibigkeit. g. n.
Datur. stram. fol., Durchfall. h.
Datur. stram. rad., Durchfall. g. n.
Daturae stram. mart., Durchfall.
Dealsing's Fieberwurzel. Durchfall. h.
Stuhlzwang. h.
Dealsing's Fiſtelwurzel, Hartleibigkeit. h.
Dealsing's Kolikwurzel, Durchfall.
Dealsing's Serſamwurzel, Ruhr.
bigkeit mit Hämorrhoiden.
Dealsing's Würmerwurzel, Durchfall. h.
Ruhr. h.
Delph. Ghafes fl., Hartleibigkeit. h. g.
Delph. Ghafes succ., Hartleibigkeit mit
Eckel. Durchfall. h.
Delph. paucifl., Durchfall. h. g. Hartlei-
bigkeit.
Digital. purp., Durchfall bei Erwachſenen
und bei Säuglingen.
Diorit., Hartleibigkeit, palliativ.
zwang. h. g. n.
Dioscor. sat. , Stuhlzwang. g.
Diosma cren., bei Durchfall und Ruhr.
ang.
Hartlei-
Stuhl-
Dolich. prur. faba, Durchfall. h.
Dolich. prur. siliquae succ., Stuhlzwang.
h.
Drac. sangu., Hartleibigkeit mit Harnzwang.
Dudia, Hartleibigkeit. h. Durchfall. h.
Dulcam. TR., Ruhr. Durchfall. g. n.
Eben., Ruhr. Durchfall. g.
Eleagn. angustifol., Hartleibigkeit.
Embel. Rib., Ruhr. g. n. Durchfall. h.
Embryopt. glutinif. fol., Durchfall. h.
Embryopt. glutinif fruct., Stuhlzwang.
Eugen. Jambol. fruct., Stuhlzwang g. n.
Medizin. Theil.
Eugen. Jambol. cort. suc. TR., Stuhl-
zwang. h. g. n.
Euphorb. agrar. (aff spec), Durchfall. h. g.
Stuhlzwang mit und ohne Harnzwang.
Ruhr. g. n.
Euphorb. gummi, Stuhlzwang.
Euphorb. longifol., Stuhlzwang mit Kol-
lern. Ruhr. g. n. Durchfall. h.
Euphorb. serat., Ruhr. h. Durchfall. h.
Euphras., Hartleibigkeit. Ruhr. Stuhl-
zwang.
Evolv., Durchfall. h. g. 4mal 12.
Fabaria, Durchfall. h. g. Ruhr mit Harn-
zwang.
Fagon. arab., Durchfall.
Fasciol. Asfar e tib, Durchfall. h. g.
Ferr. sulph. ind., Durchfall. h.
Fic. Caric. sem., Hartleibigkeit. h. g.
Fritill. cirrh., Hartleibigkeit, habituelle;
wie auch auf Purgiermittel entſtandene.
Fumar. , Durchfall. h.
Fung. ign., Ruhr.
Gag erming, Stuhlzwang, jedoch ohne
Harnzwang.
Galanga, Durchfall mit Kollern.
zwang. h. g. n.
Galega purp., Magenfluß.
Galla, Ruhr. Durchfall. Hartleibigkeit mit
Hämorrhoiden.
Galvanismus, Hartleibigkeit. ang.
Garden. dum., Durchfall. h. Stuhlzwang. h.
Gent. rad., Hartleibigkeit mit Unverdau-
lichkeit. Ruhr mit Fieber. Durchfall. h.
Geran. nodos., Durchfall. g: n. gut mit
Zehrfieber; gut nach Schlangenbiß er-
folgtem.
Geum. elat., Durchfall. h. g.
Ruhr. h. g.
Glin. dictamnoid., Durchfall mit Erbrechen.
Stuhlzwang h. g. Ruhr verſchlimmernd?
Gmelia asiat., Durchfall. h. g.
Gossyp. sem., Stuhlzwang. h. g. Durch-
fall. g. n., Hartleibigkeit. g. n., bei
Ruhr. n.
Gourbuti, Hartleibigkeit. h.
Granat. ac. rad. cort., Ruhr. g. n.
Gratiola, Ruhr. g. n.
Grew, asiat. cort., Ruhr.
24
Stuhl-
370
Guiland. Bonducc., Durchfall. h. g. n.
Hartleibigkeit. h.g. n. Stuhlzwang. h.g. n.
Ruhr. h. g. n.
Gundel. Zulm. sem., Durchfall. h.
Guttae gummi, Durchfall. h. Ruhr. h. aus
Stuhlzwang.
Gyps. Zernich goudenti, Hartleibigkeit.
h.
Harmal. Rut., f. & herba, Ruhr.
Stuhlzwang. h. g. n.
Harun tutia, Durchfall mit Fieber.
Hedys. Deiter dane, Durchfall. h.
Helict. isora, Ruhr.
Helleb. foet., Durchfall und Erbrechen, in
größern Gaben. h.
Hermodactyl. amar., Durchfall. h. g.
Hermodactyl. dulc., Durchfall. h. g. n.
Hibisc. Trion., Hartleibigkeit. Ruhr.
Holc. spicat., Hartleibigkeit. h.
Hollow. pill. sol., Hartleibigkeit. Stuhl-
zwang.
Hossen Jussif, Durchfall, 12mal. Ruhr.
Hartleibigkeit. h. Nichts bei Stuhlzwang.
4mal 12.
Hyosc. nig. sem., Ruhr. g. n.
Hyssop., Durchfall. h. colliquativer. n.
Jalapa convolv., Hartleibigkeit. g. n.
Jalap. mirab. rad., Durchfall. g. n.
Jasp. nig., Durchfall mit Kollern.
ſtillend bei Ruhr.
Jatroph. curc. sem., Durchfall. h.
Ichtyocolla, Ruhr. Durchfall, colliquat.
Ilex aquifol., bei Erbrechen mit Lariren.
ang.
Indig, Durchfall. g. n., gut mit Geſchwulſt
und Abzehrung.
Indig. nitric. ac.: Hartleibigkeit.
Indigofera Anil, Hartleibigkeit. h.
Iod., Ruhr. h. Hartleibigkeit. g.
Ipecac., Ruhr. g. n.
Ipom. dasysp., Ruhr. g. n. Durchfall. h.
Iugl. nuc. cort. inter., ſoll Brechen und
Laxiren h.
Iunip. bacc., Hartleibigkeit. Durchfall. h.
Iustic. nasut. fl., Durchfall. h. g. Hart-
leibigkeit. h. g. Ruhr. h. g.
Iustic. nasut. fol., Durchfall. h.
Kali carb., Hartleibigkeit.
Blut-
Kali ferrocyan., Ruhr. h. Stuhlzwang h.
Kali hydrojod., Durchfall. h. g. 4mal.
Hartleibigkeit. h.
Kali oxymur., ſchaumige, ſchleimige Stuhl-
gänge. h.
Kalisalsola foem., Hartleibigkeit mit Kopf-
weh.
Kalisalsola masc., Ruhr h., aus Durch-
fall.
Kali sulph., bei Ruhr das Blut ſtillend.
Hartleibigkeit. g. n.
Kan kolmir dsch, Durchfall. h. g.
Keikeila, Stuhlzwang. h. g. n. Ruhr.
g. M.
Lacca in gran., Hartleibigkeit. h. g. Durch-
fall. g. n. Ruhr. g. n.
Lactuc. sat. sem., Ruhr. h. Hartleibig-
keit. h.
Lamin. sacchar., Stuhlzwang. h. g. Hart-
leibigkeit mit Fieber.
Laur. bacc., Durchfall. h. ſtündlich. 12.
Lawson. inerm., Ruhr.
Led. palustre, Hartleibigkeit. g. Stuhl-
zwang. h.
Lentes sat., Stuhlzwang. h. Das Decoct
der zerſtoßenen Linſen iſt abführend, die
Schalen aber Hartleibigkeit h. Tohf.
Lepid. sat. herba, Durchfall. h. Stuhl-
zwang. h.
Lepid. sat. rad., Stuhlzwang. g.
Lepid. sat. sem., Schleim abführend.
Leporin., Hartleibigkeit. g. n. Ruhr. g. n.
Lichen Island., Hartleibigkeit. h.
Lichen odorif., Hartleibigkeit. Durchfall
oder Erbrechen mit allgemeinen Schmer-
zen. Stuhl- und Harnverhaltung mit
Steinbeſchwerden.
Limon. Laur., Durchfall. Hartleibigkeit.
g. M.
Lini sem., Hartleibigkeit. g. n., mit Ho-
nig, Hartleibigkeit. Stuhlzwang. h. g.
Lippia nodifl., Stuhl- und Harnverhaltung.
Durchfall. h.
Liquirit. rad., Hartleibigkeit. h. Durch-
fall. h.
Luff amar. scm., Durchfall.
Lupin. alb., Hartleibigkeit. g. n., gut mit
Hämorrhoiden. Stuhlzwang. g. n.
371
Lupul Humul., Durchfall. g. n., gut mit
Zehrfieber. Ruhr. g. n. Stuhlzwang. h.
Lycopod. herba, Hartleibigkeit. h. g. n.
Magnes. carb., Durchfall. h. g.
Malva Cashmir., Stuhlzwang mit Unver-
daulichkeit.
In Kaſchmir werden ſie mit Butter zu-
bereitet Patienten, die an der Ruhr lei-
den, zum Eſſen gegeben.
Malva mont., Durchfall. h. g. Ruhr.
Malvac. Karme kra, Durchfall. h.
Malvac. To dri nigr., Stuhlzwang.
4mal 28.
Mamira Chatai, Durchfall. h. g.
Stuhlzwang.
Mangan. carb., Durchfall. Ruhr.
Manna Hed. Alh., Hartleibigkeit h. g.,
bei habitueller n. Stuhlzwang. h. g. n.
Manna Tigal, Stuhlzwang. h.
Manteos ovor. massula, Hartleibigkeit mit
Bauchweh.
Marrub. alb., Stuhlzwang. h. g. n.
Mastix, Hartleibigkeit. Ruhr.
Meccan. balsam., Hartleibigkeit. h. g.
Meconops. Nepal., Hartleibigkeit.
Meidet schob, Durchfall. h.
Melandr. triste, Hartleibigkeit. Durchfall.
Magenruhr.
Meliae azed. fol., Durchfall, chroniſcher;
auch ſolcher, der auf einen zurückgetrete-
nen Ausſchlag erfolgt war. Hartleibig-
keit. g. n.
Meliae semperv. sem., Schleim und Galle
abführend. Tohf.
Melong. sem., Hartleibigkeit. h. g. n.
Durchfall. h.
Menisperm. glabr., Durchfall. h. g.
Menisperm. hirs., Durchfall. h. g. Ma-
genruhr.
Menth. pip. TR., Ruhr. h. g. n.
Mesua ferr., Durchfall. h.
Methon. glor., Hartleibigkeit. Ruhr.
Mimos. pudic. sem., Hartleibigkeit mit
Hämorrhoiden.
Mimos. pudic. siliqu., Stuhlzwang.
h. g. n.
Moring. Sohangn. rad., Hartleibigkeit mit
Magenſäure.
Mori alb. fruct., Durchfall. h. g. Rother
Bauchfluß. Stuhlzwang.
Mori alb. rad. cort, Ruhr. g. n., gut mit
Fieber.
Moschat. nux, Ruhr. h. g. n.
Mit geraſpeltem Hirſchhorn in Verbin-
dung Durchfall. h. g.
Mulged. rapunc. fol., Ruhr. g. n. Stuhl-
zwang. g. n.
Mulged. rapunc. rad. cort., Hartleibigkeit
mit Hämorrhoiden.
Mumiai, ſ. Asphalt pers.
Mur. ac., Durchfall.
Mutella Antig., Hartleibigkeit.
Myrica sap., Hartleibigkeit. h.
Myrobal. Beller., Hartleibigkeit. g. n.
Myrobal. Embl., Durchfall. h. g.
Mit dem käſigen Theile von friſch ge-
ronnener Milch gemiſcht eingegeben, iſt
bei Ruhr ang.
Myrobal. nig., Durchfall mit Kolik, auch
mit Kollern. Mit Honig gemiſcht, Stuhl-
zwang. Hartleibigkeit. Rothen Bauch-
fluß.
Myrrh. gummi, Stuhlzwang. h.
Myrt. bacc., Durchfall. Ruhr. g. n.
Stuhlzwang. g. n.
Nardost. , Stuhlzwang. Hartleibigkeit.
h. g. n.
Natrum mur., Hartleibigkeit. h.
Nelumb. spec. fl., Hartleibigkeit mit Fie-
ber. Durchfall. h. Stuhlzwang. h.
Nepet. salviaefol. rad., Hartleibigkeit.
Ner. antidys., Durchfall. hg. Hartlei-
bigkeit. h. g. n , gut mit Kolik.
Ner. odor. fol., Durchfall.
Niccol. Durchfall, habitueller.
Nigella sat., Durchfall. g. n.
Nitric. ac., Durchfall. g. n.
Nycterid., Ruhr. h.
Nymph. lot. fl., Hartleibigkeit mit Fieber.
Durchfall. h. Stuhlzwang. h.
Nymph. lot. sem., Hartleibigkeit. Durch-
fall. h.
Ocim. alb., Hartleibigkeit. Stuhl- und
Harnzwang. Ruhr. h. Durchfall mit
Kolik. h.
Ocim. Basil. sem., Hartleibigkeit.
Y
372
Ocim sanct. rad., Durchfall am 5. Tage.
Ocim. sanct. sem., Hartleibigkeit.
Olib. nd, Ruhr. h.g. n., gut chroniſche.
Durchfall. g. n.
Onosm. macroceph. fl., Durchfall. h. g. n.
Stuhlzwang. h. g. n.
Onosun. macroceph. rad., Ruhr.
Op. pur., Hartleibigkeit. g. n., ſ. Plumbi
RC6t.
Op. mur. ac., Ruhr.
Op. nitric. ac., Ruhr. g. Hartleibigkeit.
g. M,
Op. sulph. sodae, Ruhr. 4mal 12., bei
chroniſcher. MA. 30. n.
Op mit Aloé succotr., Calomel, Ipeca-
cuanha, Tartar emet, und Menthaepip.
TR gemiſcht, in Pillenform, ſtündlich 1
Stück eingegeben, beſeitigte eine Stuhl-
und Harnverhaltung von 24 Stunden.
Nimmt man anſtatt dem Brechweinſtein und
der Aloe den Kampfer, ſo hat man eine
Compoſition, die ich in früheren Jahren
bei Ruhren nicht ſelten mit gutem Er-
folge gegeben habe, was jedoch mit der-
gleichen ſtarken Gaben von ſonderbaren
Gemiſchen nur ein Wagniß iſt, zu dem
man ſeine Zuflucht erſt dann nehmen
kann, wenn man von nichts Beſſerem
weiß.
Opopan., Stuhlzwang. 4mal. g.
Ruhr. MA. g., ſtündlich, 12mal. n.
Durchfall. h. g. n.
Oryza rubra, Hartleibigkeit. Durchfall. g,
Oyal.ac., Stuhlzwang. h. g. n.
Oxal. ammon., Hartleibigkeit mit Kolik.
Oxal.cornicul., Hartleibigkeit. Stuhlzwang.
Durchfall. h.
Panic. pil., Durchfall, galliger. Hartlei-
bigkeit h. und vermehrend.
Papav. alb. sem., Compositio.
Man nehme rothen Reis 2 Loth, ſüße
Mandeln % Loth, weißen Mohnſamen
% Loth, Zucker 3 Loth. Zerſtoßen und
gemiſcht pro dosi zu % eines Lothes
eingenommen, iſt ein Lahoriſches Mittel
gegen Stuhlzwang, und heißt Dodi.
Papav. rhoead. f., Hartleibigkeit.
Ruhr. h. g. n. Stuhlzwang. h.
Papav. rhoead. sem., Durchfall, chroniſcher.
Pareira brava, Durchfall, Erbrechen und
Durſt. h.
Pavia, Durchfall. g. n. Hartleibigkeit.
ß-M-
Petrol., Durchfall. h.
Petrosel, Hartleibigkeit. g. n.
Phall. escul., Durchfall und Erbrechen. h.
Phaseol. aconitifol., Durchfall.
Phaseol. radiat., Galle abführend.
Phoenic. gummi, Durchfall.
Phosph., Ruhr. Durchfall, langwieriger.
Physal. flex.scm., Durchfall. h. g.
Physal. somnif. rad., Durchfall. h. g., bei
habituellem. 12mal des Tages n. Ruhr.
Stuhlzwang. h. g. n.
Picrorrhizakurrooa, Stuhlzwang. Durch-
fall h. g. mit Fieber.
Pip. alb., Hartleibigkeit. h.
Pip. Betle fol., Durchfall.
Pip. long. rad., Magenruhr. Ruhr. g. n.
Pip. nig. TR. Stuhlzwang. h.
Piscin., Durchfall. g. n., gut periodiſcher.
Pistac. putam., Durchfall mit Fieber.
Ruhr. g. n., gut mit Fieber.
Pis. sat. , Ruhr. h. g. n. Stuhl- und
Harnzwang. h. Durchfall. h.
Plantago maj., Ruhr. g. n., gut mit Fie-
ber. Durchfall. h.
Plectranth. arom., Durchfall. g. n.
Plumbag. Zeyl. rad., Hartleibigkeit mit
Hämorrhoiden.
Plumb., Stuhl, harter, knotiger. ang.
Plumb. acet, Ruhr, chroniſche, ang.
Plumb. acet. mit Opium, Stuhlverhaltung,
hartnäckige, mit Trommelſucht. ang.
Podophyll. Emodi fol., Ruhr. g. n. Hart-
leibigkeit. g. n.
Podophylli Emodi fruct., Hartleibigkeit.
h. g.
Polyanth. tuber., Hartleibigkeit. h. g.,
mit Hämorrhoiden. MA. 30. Durch-
fall. g. n.
Polygon. linifol., Durchfall. h. g. n.
Polygon. macrophyll. , Durchfall. 12mal.
4mal des Tages. n.
373
Polypod., Schleim und Schwarzgalle ab-
führend. Tohf.
Polypod. Sekour, Durchfall.
Portul. olerac. sem., Durchfall. h. g.
Hartleibigkeit. g. n.
Prun. sylv. TR., Hartleibigkeit. h. g.
Durchfall. g. n.
Psyll. sem., Durchfall mit Kollern. Ruhr.
Psyll. sem. tostum, Durchfall. Tohf.
Pulsat., Durchfall.
Pyrethr., Ruhr. Durchfall. h., nicht mit
Abzehrung.
Quass. TR., Ruhr. h. g. n.
Ranunc. bulb., Hartleibigkeit. Durchfall. h.
Ranunc. lanug. fol., Ruhr. Stuhlzwang
Ranunc.lanug. rad., Stuhlzwang. Stuhl-
und Harnverhaltung mit einem Blaſen-
abſceß.
Raphani sem., Durchfall mit Erbrechen.
4mal 28.
Rheum (sinens.), Durchfall. h. g.
Ruhr. g. n., gut geröſteter. 8mal. 24.
Rhus Coriar., Durchfall, langwieriger.
Ruhr. g. n. Gallekrankheiten. Tolf.
Rhus Toxic., Durchfall. h. g.
Ricini fol., Schleimſtühle.
Ricini ol. TR., Durchfall. h. ang.
Ricini rad. cort., iſt ein indiſches Pur-
giermittel.
Rosar. rubr. sem., Stuhlzwang. g. n., gut
mit Fieber.
Rosmarin., Stuhlzwang.
Rotlera tinct., Hartleibigkeit. g. n. Durch-
fall. h. Stuhlzwang. h.
Rubia Munj., Stuhlzwang.
Harnzwang. Ruhr. h. g. n.
Ruku t., Durchfall. h. g. colliquativer.
12mal. n.
Rumex Bidschbend, Stuhlzwang.
Sabina, Durchfall. h.
Sagapen., Hartleibigkeit. h.
Sago, Durchfall, periodiſcher.
Nicht mit
Ruhr, nicht
mit 2.
Sahans ebed, Ruhr, mit nnd ohne inne-
res Brennen. MA.
Durchfall. h. g. n. Stuhlzwang. h. g. n.
Salvad. ind. fol., Durchfall. h. ang.
Salv. off., Ruhr. MA.
Sandarac., Durchfall, langwieriger; nicht bei
colliquativem. 4mal. Hartleibigkeit. h.
Santal. alb., Durchfall. h.
Sapindi emarg. fruct., Hartleibigkeit. g. n.
Sapindi ligni cort., Durchfall, auch mit Er-
brechen. Hartleibigkeit. h
Sapii ind. nuc. cort.. Stuhlzwang.
Sapiiind.sem., Durchfall. Stublzwang. h.g.
Ruhr. g. n.
Sarsaparilla, Durchfall. h. g. Ruhr. h. g. n.
Scammon., Hartleibigkeit. Stuhl- und Harn-
verhaltung. g. n.
Schekakel, Magenruhr. Durchfall. g. n.
Ruhr. g. n. Stuhlzwang. g. n.
Scorpion., Durchfall. Stuhlzwang. h. g.
Sebest., Durchfall. Die Gährung der Galle
hemmend. Tohf.
Secale corn., Durchfall. g. n. Stuhlzwang.
h
Selen., Stuhlzwang. h. g. I. TR. MA. 30.
Durchfall. g. I. Hartleibigkeit. h.
Senecio Musuca, Durchfall. h. Nuhr. h.
Seng e Basri, Durchfall. Stuhlzwang.
Sepiae es, Magenruhr.
Sepiae succ., Ruhr. h. g. chroniſche. Hart-
leibigkeit. g. n.
Serpent. exuv., Ruhr. Durchfall. g. n.
Sialikand, Hartleibigkeit. h.
Sid. rad., Durchfall, chroniſcher.
Sid. sem., Ruhr. h.
Silic., Ruhr. h.
Sisymbr. Soph., Hartleibigkeit. Durchfall.
h.
Smalt., Hartleibigkeit. h.
Smilax china, Hartleibigkeit. g. n.
Solan. Jacqu. fruct., Ruhr. Durchfall.
h. g. n.
Solan. Jacqu. rad. cort., Durchfall und
Kolik. h.
Solan. nigr., Hartleibigkeit. Stuhlzwang. h.
Spigel. anthelm. TR., Durchfälle. h.g-
auch mit Wurmfieber. Stuhl- u. Harn-
zwang. 4mal. Ruhr. g. n. gut mit
Fieber.
Spong.mar. usta, Hartleibigkeit mit Fieber.
Stann., Durchfall. h. Ruhr. h.
Staphisagr., Durchfälle. h. g.
Stinc. mar., Hartleibigkeit. h.
374
Stoechad. arab., Durchfall. h.
Stront., Durchfall mit Leibſchneiden. ang.
Stuhl, harter, knotiger. ang.
Strychn. faba St. Ign. Hartleibigkeit.
Stuhlzwang. h.
Strychn. nux vom., Durchfälle. g. n.
Sulph., Durchfall. h.
Sycias Gagervel, Durchfall. g. n., gut
mit Fieber. Hartleibigkeit. h. g. n.
Tabac., Stuhlverſtopfung, hartnäckige.
Tabaschir, Durchfall. h. g.
Talc. alb., Durchfall. g. n., gut mit Ab-
zehrung.
Talc. nigr., Durchfälle. Hartleibigkeit mit
Aufblähung.
Tamarind., Durchfälle. h. g.
Tarax., Durchfall.
Terebinth. spir., Durchfall. h.
Thuj. occident. TR., Ruhr. h.
Thuj. orient. sem., Stuhlzwang. h.
Tigrin., Stuhlzwang. h.
Trianth. pentandr. alb., Durchfall. h. g.
Stuhlzwang. h. g.
Trianth. pentandr nigr., Stuhlzwang.
h. g. n.
Hartleibigkeit. g. n.
Tuberis cibar. nig. conserva, Durchfall.
g. M.
Ruhr. g. n. Stuhlzwang. g. n.
Turpeth., Durchfall. Ruhr. 4mal 12.
mit Ipom. coer., ſchleimige Stuhlent-
leerungen. h. ang.
Der innere weiße Theil dieſer Wur-
zel beſeitigte einen Stuhlzwang. 12mal.
bei ?, ſchleimige, eiterige Abgänge durch
Harn und Stuhl. h. MA.
Umbellif. Butazeri, Stuhlzwang. h.
Urtic. dioic. fl., Hartleibigkeit. Durchfall.
h.
Uva passa maj., Ruhr mit herumziehenden
Geſchwülſten, Appetitmangel und großer
Schwäche. Einige Stücke geäut.
Uva ursi, Durchfälle, g. mit Kolik.
Hartleibigkeit. g. n. Ruhr. h.
Valer. sylv., Magenruhr. h. g. Durch-
fälle. g. n.
Vanill. TR., Ruhr. 12mal. 36. 4mal. 28. n.
Hartleibigkeit. g. n.
Verbasci rad., Durchfälle. h. g. Stuhl-
zwang. h. g. n.
Verben. off. Lahor. herba, Stuhlzwang.
h. g. n.
Verben. off. Lahor. sem., Stuhlzwang.
h. g. n.
Ruhr. h.
Vinc. min. f., Stuhlzwang. Hartleibig-
keit. h.
Viol. odor, Hartleibigkeit. Stuhl, knotiger.
Viol. odor. rad., Durchfall. h.
Viol. tricol., Ruhr. g. n.
Vit. neg., Durchfall. h. g. Stuhl- und
Harnverhaltung. Stuhlzwang. h. g. n.
Ruhr. g. n.
Vitri fel, Durchfall. h. g., auch mit Er-
brechen. Ruhr. h. g. n.
Warburg's Fiebertropfen. Ruhr.
Xanthoxyl. sem., Hartleibigkeit. h.
Zedoar. Zer., Durchfall. h. g. n.
Ruhr, aus Stuhlzwang. h.
Zinc. iod. amygd., Stuhlzwang. Ruhr.
12mal. 4mal. 28.
Zinc. sulnh., Durchfall. Ruhr. h.
Zingib. off., Hartleibigkeit.
Ingwer 4 Theile mit weißen Mohn-
ſamen 1 Theil gemiſcht, nach den Um-
ſtänden mehr oder weniger davon einge-
geben, iſt ein indiſches Mittel gegen die
Ruhr.
Zyzyph. Jujuba, Ruhr. Durchfälle. h. g.
bei colliquativem. 12mal. n.
Zyzyph. vnlg., Durchfälle. h. g. auch ver-
ſchlimmernd (?)
Stumpfheit der Sinne, ſ. Vergeßlichkeit.
Syphilis, ſ. Veneriſche Krankheiten.
Taubheit, ſ. Gehör- und Ohrleiden.
Tollheit, ſ. Geiſteszerrüttungen.
Träumereien, ſ. Schlafloſigkeit. 2c.
Tripper.
Abelmosch. moscat. sem.
Acon. ferox, auf Tripper, Pubis und Lei-
ſtenſchmerz.
Althaeae fl. ſ. Silic.
Althaeae fol., g. n., gut bei friſchem P.Trip-
per. MA. Anomalien auf Gonorrhoe.
375
Anac. occident., Schmerz lindernd bei
Tripper.
Angel. sem., Tripper, P. MA. 60.
Apii rad., g. n.
Argent. fulm. g. n. ſ. Hemidesm. ind.
Argent. mitric. fus., Injectionen von Gr./.
bis zu Dr. j. zur Unze Waſſer, bei acu-
tem und bei chroniſchem Tripper. ang.
Armorac. g. n.
Arum colocass. Tripper, P.
Arsen., g. n., gut abwechſelnd mit Thuja'R.
Nachtripper.
Arsen. pot., Tripper mit Blutharnen.
ſ. Merc. sol.
Asari rad. MA. 60.
Benzoic. ac., Nachtripper.
Berber. lyc. Res, in Rettigſaft aufgelöſet,
bei Tripper. ang.
Bignon. ind. sem., Tripper. M. 30.
Nachtripper mit Blutabgang.
Bolus armen., Tripper. h. g., gut per.
monatliche Exacerbationen.
Buteae frond. gummi, g. n.
Cannab. ind. sem., Tripper g. n., gut bei
acUtem.
ſ. Canthar.
Canthar., Tcipper mit innerm Brennen.
Eine Emulſion von Mandeln, Mohn-
ſamen, Hanfſamen mit Kampher und Kan-
thariden, 2c. ang.
Cariss. Carand.fruct., Nachtripper. 4mal 28.
Cass. Tamal. fol., Tripper 2.
Chinin. sulph., Tripper mit Harnbrennen.
MA.
Coccul., Nachtripper. MA.
Colchic. autumn... brachte einen geſtopften
Tripper in Fluß, bei Chanker.
Corchor. frutic., g. n.
Cubebae, ſ. Sarsaparilla.
Cuscut. monogyn. sem., Nachtripper.
MA. (0.
Datisc. cannab. rad. cort., Nachtripper.
ß. n.
Delph. paucif. MA. 60.
Diosma cren. ang.
Embryopt. glutinif.
Euphorb. longifol. MA. 60.
Geran. nodos., Tripper mit Thränenfluß.
Geum elat. MA. 30.
Glin. dictamnoid., Tripper, blutender.
Guiland. Bonducc. ſ. Piper. nig.
Hemidesm. ind., abwechſelnd Argent. fulm.
Hyssop. g. n.
Jasp. a. ust. TR.
Ichtyocolla, Nachtripper mit Samenfluß.
Ipom. cuspid., g. n.
Jugl. nuc. putam. succ. insp., Tripper, ?.
Kan kolmird s ch.
Lacca in gran. , Tripper, P.
Led. palustr, g. n.
Luff amar. extr., Nachtripper. MA.
Majorana, g. n.
Mastix, g. n.
Mercur. sol. Hahn., abwechſelnd mit Arsen.
pot. Tripper, 2.
Mimosa Sirissa, zu Scr. j. – j. pro dosi
mit Waſſer bei Tripper einzugeben. ang.
Myrt. bacc., g. n.
Natrum. mur., g. n.
Ocim. sanct. sem.
Oxal.ac., g. n.
Oxal. ammon., g. n.
Oxal. cornic.
Pip. nig., g. n., gut TR. in Verbindung
mit Guiland. Bonducc.
Portul. olerac. sem., chron. Tripper in
Fluß bringend.
Prosop. spicig. siliqua, M. 30.
Prunella vulg., MA. 30.
Rapa Brass., nach Tripper, Harnzwang,
Magenbrennen 2c.
Rhus Coriaria mit Tragantſchleim und Ro-
ſenwaſſer als Injection iſt ein orienta-
liſches Mittel. ang,
Ricini fol., MA. 14.
Sarsaparill. Decoct und Cubeb. Decoct,
beide concentrirt, werden 3 Tage ruhig
ſtehen gelaſſen, dann das Klare von bei-
den abgegoſſen, gemiſcht und bei gelin-
dem Feuer zur ſyrupartigen Conſiſtenz
abgedampft, bei Tripper eingegeben. ang.
Schekakel, Tripper, blutiger, auch 2.
Senega, Tripper, acuter. MA.
Sid. sem., Tripper, 2.
Silic., abwechſelnd mit Althaeae fl. MA.
Tripper, 2.
376
Sisymbr. Irio.
Strychn. nux vom., geſtopften Tripper in
Fluß bringend.
Talc. alb., g. n.
Taraxac., Nachtripper.
Thuja occident., g. n.
Tribul. terrestr.. Tripper, acuter. 4mal 28.
Uva Ursi, Tripper, friſcher. g. n. Nach-
tripper.
Vanill., g. n.
Verbena off. Lahor, gutartiger Tripper.
MA. 14. 4mal. 12. n. Bei L. n.
Vespar. fav., Tripper, 2. M. 30.
Zanthoxyli fruct., Tripper mit Harnbren-
nen. MA. 30.
Zinc. chlorid. Injectionen, wenn keine Ent-
zündung vorhanden iſt. ang.
Eine gemeine Praxis im Oriente iſt
bei Trippern und Schleimflüſſen aus den
Geſchlechtstheilen überhaupt, auf eine heiße
Ziegel eine Hand voll Reisſchalen zu thun,
den Urin darauf zu laſſen, und den war-
men Dampf davon zu empfangen; nach 3-
bis 4maliger Wiederholung ſoll in den meiſten
Fällen das Uebel gehoben ſein. Dieſes
erinnert mich: autraitement de la Gonor-
rhoe par les courans d'eau tiède.
Trommelſucht, ſ. Blähungen.
Tropiſche Krankheiten, ſ. Hautkrankhei-
ten.
Trübſinn, als: Weinen, Kummer 2c.
Antim.tart., hypochondriſche Stimmung. h.
Argent. nitric. fus., Hypochondrie mit Nachts-
furcht. Hypochondrie vom Tſchersrauchen.
Arsen. pot., Hypochondrie mit Engbrüſtig-
feit.
Arum camp., Hypochondrie mit Verdau-
ungsleiden.
Asari rad., melancholiſches Temperament.
Verdrüßlichkeit. Kopfdummheit. Nerven-
überempfindlichkeit.
Aurum, Lebensüberdruß. Hypochondriſches
Temperament. Herz- und Muthmangel
beim Reden. ITRsol. MA. ſ. Nigella sat.
Calotrop. gig. sem. TR., Hypochondrie mit
Vergeßlichkeit und Kopfeingenommenheit.
Cannab. ind. herba Trank. Lachen h.
Furcht. h.
Capill. ven., Hypochondrie. Furcht. Be-
klemmung.
Carniol. ust., Hypochondrie.
Carpes. racem., Hypochondrie.
Celastr., Hypochondrie, Furcht mit garſti-
gen Träumen.
Cera citr., Hypochondrie. h. g.
Cherayta, Hypochondrie.
Chin. cort., Hypochondrie.
Costus arab., Hypochondrie. h.
Creos., Mißmuth. Verdrießlichkeit.
Croc. sat., Lachen. h.
Daron, Hypochondrie u. Melancholie. ang.
Datisc. rad. cort., Verdrießlichkeit. h.
Diosma cren., Hypochondrie. ang.
Gent. rad., Hypochondrie auf Hanfkraut
entſtandene.
Harun tutia, Hypochondrie mit Kopf-
brennen und Schlafloſigkeit. MA.
Heracl. diversifol., Hypochondrie mit Be-
klemmung. h.
Herniar. rad. D., Hypochondrie.
Kan kolmir dsch, Hypochondrie.
Lacca in gran., Hypochondrie.
Lactuc. vir., Hypochondrie.
Laws. inerm., Furcht. h.
Lentes, Melancholie. h. Tohf.
Lupul. Humul., Hypochondrie mit Schlaf-
loſigkeit.
Magnes. carb., Verdrießlichkeit. Fürchter-
liche Träume mit Körperſchmerzen.
Marrub. alb., Hypochondrie.
Melongen. sem., Hypochondrie. h.
Mezereum., ſ. Geiſteszerrüttung.
Moschus, Hypochondrie. Tohf.
Nardost.. Hypochondrie. Tohf.
Nigella abwechſelnd mit Aurum, Lebens-
überdruß.
Picrorrhiza kurrooa , Hypochondrie mit
Furcht. MA.
Platina, Geiſtesſtörung von Schreck und
Kummer.
Rheum, Hypochondrie.
Ros. rubr. fl., Hypochondrie.
Rosmarin., Hypochondrie.
Salic. aegypt. fl., Hypochondrie. Tohf.
377
Santal. alb., Hypochondrie.
Scammon., Kummer u. Betrübtſein. Tolhf.
Schekakel, Hypochondrie.
Smilax china, Melancholie. Tohf.
Stann., Hypochondrie mit Bauchweh.
Staphisagr., Sehnſucht nach dem Tode.
Stoechas arab, Gehirnkrankheiten v. ſchwar-
zer Galle. Tohf.
Stront., Hypochondrie. Verdrießlichkeit mit
Zorn.
Tamarind., Hypochondrie. Tohf.
Thuja occid., Hypochondrie. Betrübniß
auf Todesfall.
Urtic. maj. f., Jrrereden. h.
Viol. odor., Schwermuth. Traurigkeit.
Hypochondriſche Stimmung mit Weinen.g.
Hypochondrie von Hitze. Tohf.
Vitex neg., Weinen und Kummer, mit ih-
ren Folgen.
Xanthoxylipip. sem., Hypochondrie. Tohf.
Typhus, ſ. Fieber.
Ueberbein, ſ. Warzen, Auswüchſe 2c.
Unfruchtbarkeit, ſ. Krankheiten des weib-
lichen Geſchlechtes.
Ungeziefer, als: Läuſe, Filzläuſe 2c.
Ajuga decumb., Filzläuſe.
Behen alb. & rubr., Läuſe tödtend.
Conyza anthelm., und Schwefelweichen die
Indier eine Nacht hindurch in Kuhurin
ein, dann kochen ſie das Ganze mit 4
Theilen bitteren Oeles bis zur gänzlichen
Verdampfung des wäſſerigen Theiles.
Einige Tropfen hievon auf die vom Un-
geziefer behafteten Stellen eingerieben,
ſoll augenblickliche Beſſerung hervorbrin-
gen.
Daron., Filzläuſe. h.
Helleb. alb., Lausſucht. ang-
Iod., Lausſucht.
Lentes mit Eiweiß applicirt, ſoll Läuſe ver-
treiben. Tohf.
Lepid. sat. sem., mit Honig applicirt, iſt
Läuſe vertreibend. Tohf.
Mercurialia, Application.
Mulged. rapunc. applicirt, iſt ein Läuſe
vertreibendes Mittel der Kaſchmirianer.
Phosph., Application.
Staphisagria iſt ein allgemein bekanntes
Läuſe tödtendes Mittel.
Vanill. TR., Filzläuſe. 4mal 28.
Vielleicht iſt ſie auch örtlich angewandt
nützlich?
Unterlaufungen von äußerer Gewaltthä-
tigkeit. ſ. Gewaltthätigkeiten, äußere.
Unverdaulichkeit, ſ. Magenkrankheiten.
Unvermögen, männliches. ſ. Schwäche.
Veitstanz. ſ. Krämpfe 2c.
Veneriſche Krankheiten. ſ. Luſtſeuche 2c.
Verbrennungen. ſ. Brandſchäden.
Vergeßlichkeit, Stumpfheit der Sinne 2c.
Anac. orient. Tohf.
Asa foet., Tohf.
Asari rad., Kopfdummheit. ſ. Trübſinn.
Calotrop. gig., Gedächtnißſchwäche. Ver-
geßlichkeit und Irrereden im Fieber. h.
Calotrop. gig. sem. TR., Vergeßlichkeit mit
Hypochondrie und Kopfeingenommen-
heit.
Capsic., Tohf.
Cinnam., Tohf.
Creos.
Cyper. long., Tohf.
Harmala Ruta.
Iod., Blödſinn und Starrſehen bei einem
Erdefreſſer.
Myrobal. Embl., Tohf.
Myrobal. nig., Tohf.
Veratr. alb., Vergeßlichkeit mit Bruſtbren-
UCN.
Zingib.off, Vergeßlichkeit. Tohf.
Vergiftungen von mineraliſchen und vege-
tabiliſchen Stoffen, und davon herrüh-
rende Beſchwerden, als: Berauſchungen,
Betäubungen, Schmerzen 2c.
Abrusprec. sem., Gegengift
riander. Tohf.
Acon.ferox, Antidot iſt Delph. paucifl.
Tohf.
Ajouain iſt jenen Opiophagen ang, die
das Opium laſſen wollen. Tohf.
Azk
iſt der Co-
Alexipharm. rad. Pindet's heilte durch Er-
brechen eine Opiumvergiftung.
Aloé. succotr., iſt dem Hundsgeſchlechte,
den Wölfen 2c. giftig.
Antimonialia haben als Antidot, Tannin.
ang.
Arsen., als Gegenmittel pflegt man an-
fangs die Magenpumpe, in Ermanglung
derſelben ſchnell wirkende Brechmittel aus
Kupfer- oder Zinkpräparaten anzuwen-
den. Bei dergleichen Vergiftungsfällen
können oft Getränke von Milch, Eiweiß,
Seifen- oder Zuckerwaſſer benützt wer-
den. Die kohlenſaure Magneſie mit und
ohne Mohnſaft zu 1 Drachme in kurzen
Zwiſchenräumen mit Milch eingegeben,
iſt ein längſt bekanntes Mittel. Erſt in
der neueren Zeit hat man im Eiſenroſte,
Eiſenoxydhydrat genannt, ein wichtiges
Gegenmittel dieſes ſchrecklichen, in der
ganzen Welt bekannten Giftes entdeckt.
ſ. Zinc. jod.
Bellad., iſt ein Antidot des Zinkoxyds.
Camphora vorzüglich mit Oel erwärmt als
Einreibung iſt ein Antidot des Opiums.
Cantharides Vergiftung. Man räth eine
Limonie, in 2 Theile geſchnitten, auf die
eine Hälfte Salz, auf die andere Zucker
geſtreut, und wenn ſie zergangen ſind,
die Säſte ausgepreßt, gemiſcht einzuge-
ben; es ſoll durch Blut- und Schleim-
abgang helfen. -
Melongen. sem. tilgte Harnzwang von
Kanthariden.
Auch Opium wird angerathen.
Carbo veg., wird gegen ätzendes Subli-
mat ang.
Churrus, Rauchen deſſ. verurſachte Engbrü-
ſtigkeit, Magenbeben, Breunen im Magen
und im Körper, die Gard. dumet. tilgte.
Clerodendr. infort., iſt denjenigen angera-
then, die ſich des Opiumgenuſſes entwöh-
nen wollen.
Coccul. iſt ein Antidot vieler Gifte. Tohf
Coriander in Milch gekocht und verſüßt, iſt
das Gegenmittel bei Beſchwerden von der
Crataeva Marmelos. Tohf.
Cupriacet., Antidot: Cocculus und Zucker.
Cuprum ammon., Antidotum Opii.
Daturae stram. Antidotum: Melongena
mit Waſſer abgerieben, eingegeben. ang.
Warme Oeleinreibungen. ang.
Delph. Ghafes succ., beſeitigte Kopfhitze,
die von unmäßigem Opiumgenuſſe ent-
ſtanden war. 4mal. 28.
Garden. dumet. wird als Antidot des
Opiums ang.
Gentian. rad., beſeitigte die Zufälle, die
von einer zuſammengeſetzten Hanfkraut-
latwerge, worin vermuthlich auch Stech-
apfelkerne enthalten, entſtanden waren.
Gossyp. sem. ſind eines der beſten Opium-
Antidote, vielleicht auch das Baumwoll-
ſamenöl, äußerlich eingerieben.
Sie werden auch denen ang., die ſich
vom Opiumgenuſſe entwöhnen wollen.
Gour buti, iſt bei Vergiftungen. ang.
Opiophagen angerathen, die ſich vom Ge-
nuſſe deſſelben entwöhnen wollen.
Hydrocyan. ac. Antidot. Ammoniak 10
bis 20 Tropfen mit Waſſer gemiſcht ein-
gegeben. ang.
Kali hydrojod., Arſenikſiechthum.
Luffa amara, Churrus Antidot.
Melong. sol. verurſachte Halsentzündung
mit Schlingbeſchwerden, die Argent.fulm.
tilgte. ſ. Canth. unb Datura.
Mercur. subl. corr., ſ. Carbo veg.
Eiweiß, Leim und Schwefelleber werden
als Antidote ang.
Nitric. ac., verurſachte Halsweh, das auf
Buteae frond. gummi verging; vermuth-
lich weil es reichhaltig an Gerbſäure
(Tannin) iſt.
Opium. In den orientaliſchen Manuſcrip-
ten gibt es eine Anzahl von Antidoten,
die gegen den Mißbrauch eines unſerer
größten Heilmittel, das bei den Morgen-
ländern ſozuſagen durch üble Gewohnheit
zu einer ihrer unentbehrlichſten täglichen
Genußſubſtanzen geworden iſt, angewendet
werden. Außer den in meinen Reiſeerleb-
niſſen bereits erwähnten Mitteln will ich
kürzlich nur nachfolgende erwähnen:
Kalte Sturzbäder über den Kopf.
Spir. Cornu Cervi zu 1 Tropfen in die
379
äußeren Augwinkel getröpfelt, und über
die Augwinkel eingerieben. Die Füße
in warmem Waſſer gehalten, und wenn
Beſinnung da iſt, ein Brechmittel, vor-
züglich Sem. Sinapis, ang-
Rettigſamen mit Ingwer und Eſſig ein-
gegeben. ang-
Ricini rad. cort. mit Waſſer eingege-
ben. ang.
ſ. Delph. Ghafes und Cupr. ammon.
Petrosel. iſt ein tödtliches Gift den Papa-
geien und vielen andern Vögeln; viel-
leicht bei eben denſelben als Heilmittel
angewandt, nützlich. So iſt auch das
Phellandr. aquat. ein Gift für Pferde, das
bei ſo mancher Krankheit derſelben ver-
ſucht werden könnte!
Serpent. exuv., Opiophagen, die den Ge-
brauch des Mohnſaftes laſſen wollen.
MA. 60.
Sinap. sem. als Brechmittel bei narkoti-
ſchen Betäubungen. ang. ſ. Opium.
Smilac. chin. decoct., Opii antidotum ang.
Strychnin. Antidotum Tannin.
Strychn. faba St. Ign., Opii antidot.
Zinkjod. erwies ſich bei Arſenikſiechthum
ſo ausgezeichnet wirkſam, daß ich die beſte
Hoffnung hege, es könne auch bei activen
Vergiftungen dem Eiſenoxydhydrat vor-
gezogen werden. In einem langwierigen
Falle. MA.
Verhärtungen und Verſtopfungen der Ein-
geweide. -
Aloé succotr., ſ. Myrrh.
Ambra gris.
Argent.
Bdellii gummi TR., herumziehende, ſchmer-
zende Obſtructionen in den Eingeweiden
MA.
Berb. lyc. Res, Verhärtungen und Ge-
ſchwülſte im Unterleibe.
Bezoard. min., Bauchobſtruction, ſchmer-
zende. MA.–12mal.
Borax, ſ. Myrrh.
Buteae frond. gummi, Obſtruction mit
Unverdaulichkeit. -
Camel. coagul., Bauch- und Milzobſtrue-
tionen.
Camph. cannab. sem., Obſtruction mit Un-
verdaulichkeit, Stuhlzwang 2c.
Capill. Ven., Bauchhärte mit Obſtruction.
Cass. fist. -
Cass. lign., Verhärtungen in den Einge-
weiden. Tohf.-
Cass. Tamal. fol., Oberbauch-Unterbauch-
und Milzobſtructionen mit Hartleibig-
keit.
Celastr., Bauchobſtruction, ſchmerzende, mit
Aufblähung.
Cichor. fol. rad. & sem., Bauchobſtructionen.
Coccul., Obſtruction mit Seitenſchmerz.
Colocynth. rad., Bauchobſtruction.
Corchor. fruticos. Bauchobſtruction mit
habituellem Durchfall. TRsol. 3tägig 20.
Creos. Bauchobſtruction, herumziehende.
Cuscut. monogyn. sem.
Cycad. revol. sem., Bauchobſtructionen mit
Geſchwülſten. A
Daphne Sunnerkat.
Daron., Bauchhärte mit innerer Hitze.
MA.
Datisc. cannab. sem., Bauchobſtruction,
herumziehende.
Elater., Bauch- und Milzobſtruction.
Foenic. rad.
Fritill. cirrh., Bauchobſtruction, herum-
ziehende.
Gagerming, Bauchobſtruction, herum-
ziehende.
Gmel. asiat. , Obſtruction mit Unverdau“
lichkeit.
Grewia asiat.
Harmala Ruta.
Hermod. amar., Bauchobſtruction mit Hart-
leibigkeit.
Hermod. dulc., Bauchobſtruction mit Ma-
genleiden. MA.
Ipom. dasysp., Bauchobſtruction, herum-
ziehende, Obſtruction in der Nabelgegend.
Laws. inerm. , deobtruens. Tolhf.
Lichen odorif.
Lign. sanct., Bauchhärte. h.
Malva, Obſtructionen. Tohf.
Manna calabr.
380
Meliae azed. cort., Obſtructionen. Tohf.
Meliae semperv. sem.
Myrrh., mit Aloe, Borax und ſchwarzem Zu-
cker zu Pillen gemacht, wird bei ver-
ſchiedenen chroniſchen Abdominalleiden ein-
gegeben und iſt ein übliches Mittel der
arabiſchen Aerzte.
Nardost., Obſtructionen. h. g.
Olib. ind. , Bauchobſtructionen,
zende.
Origan. vulg.
Phas. radiat. , Obſtructionen. Tohf.
Polygon. Sekour, Bauchobſtruction mit
innerm Brennen.
Portul. olerac. sem., Banchobſtruction mit
Fieber. MA.
Ranunc. lanug. fol. et rad., Bauchobſtruc-
tion.
ſchmer-
Ricini fol., Obſtructionen. Tohf.
Rosar. rubr. f., Obſtructionen. Tohf.
Rubia Munj., Obſtructionen. h. g.
Sagapen. , Bauchobſtruction mit Aufblä-
hung.
Sep. succ., Bauchobſtruction mit Aufblä-
hung und Hartleibigkeit. MA.
Solan. Jacqu. fruct., Obſtruction, ziehend
ſchmerzende über dem Nabel. MA.
Sphaeramth. ind., Bauchobſtruction. Tohf.
Storax liqu., Obſtruction.
Sulph. Auliasar, Dickbauch, ſ. Krank-
heiten der Kinder und des weiblichen Ge-
ſchlechtes.
Tabaschir, Obſtruction.
Turpeth. „ Obſtruction. Tohf.
Urtic. dioic. fl., Obſtruction.
Vespar. mel, Obſtruction in der Nabel-
gegend. MA.
Villars. nymph.
Vit. neg., Obſtruction.
Verletzungen, äußere, und
Verrenkungen, ſ. Gewaltthätigkeiten,
äußere.
Vorfälle, ſ. Brüche und Vorfälle.
Wadenhärte.
Mantis ovor. nidul.
Wahnſinn, ſ. Geiſteszerrüttung.
Warzen, Auswüchſe 2c., ſ. Hautkrank-
heiten.
Waſſerkopf, ſ. Krankheiten der Kinder.
Waſſerſcheu, ſ. Biſſe von Thieren.
Waſſerſucht, ſ. Geſchwülſte.
Wechſelfieber.
Acac., ſ. Piper long.
Achyr.asp. sem., Tertiana, doppelte.
Quotidiana. g. n.
Adansonia digitata Rinde, ſoll bei Wech-
ſelfiebern das ſchwefelſaure Chinin über-
treffen. ang.
Allium sat., Quotidiana.
Alumen crud., ſ. Fic. relig.
Anac. orient., Quotidiana. 4mal.
Angust. cort. , Tertiana. 8mal, 24.
Antim. tart., Quotidiana mit Hitze, ohne
Fröſteln.
Armorac., Tertiana.
Arsen. hydrocyan.
Arsen. pot.
Arsen. sodae, Tertiana. g. n.
Asari rad., Quartana. h. Quotidiana.
g. M-
Aterni, Froſtfieber, Nachts.
Auripigm. rubr., Froſtfieber. h.
Balausta, Froſtfieber. h. Tertiana.
Barringt. acutang., ſ. Piper.n.
Bistorta, Tertiana. Quartana.g. n.
Buteae frond. sem., ſ. Guil. Bonducc.
Calc. citrat., Tertiana.
Calumb. rad., Gallenfieber, unregelmä-
ßiges.
Cetrar. island. (pro dosi gr. jj.) ang-
Chelid. maj., Tertiana. Quotidiana. g. n.
Chinae cort., Quotidiana, Nachtsanfälle.
Chinin. sulph., ſ. Ferr. hydroc.
Cichor. rad., Froſtfieber mit Geſichtsge-
ſchwulſt. 12mal.
Cichor. sem., Froſtfieber. Quartana.
- g. n.
Clerodendr.infort., Quotidiana. 4mal. 12.
Corchor. fructicos., Quotidianen. h.g.
Cotyl. lacin., Froſtfieber mit allgemeinen
Schmerzen.
Crot. tigl., Quotidianen. g. n.
381
Cumini sem., ſ. Pip. long.
Curc. Zedoar., Tertiana. 3mal. 12.
Cuscut. sem., alte Fieber. Tohf.
Cycad. revol. cort. TR., Froſtfieber. h.
Datisc. cannab. rad. cort., Quotidiana.
4mal.
Datur. stram. fol., ſ. Pip. n.
Dealsing's Torkiwurzel,
Tertiana. h.
Dracon. sangu., Wechſelfieber. h. g.
Euphorb. ten., Tertiana. h.
Evolv., Tertianen. h. g.
Ferr. hydrocyan., in Verbindung mit dem
ſchwefelſauren Chinin wird bei Wechſel-
fiebern. ang.
Fici relig. fol., mit Alaun beſtreut, als
Epikarpium aufgebunden, iſt in Indien bei
Wechſelfiebern gebräuchlich.
Galanga, Froſtfieber.
Garden. dumet., Nachmittagsfieber ohne
Froſt und ohne Durſt.
Gmel. asiat., Quotidiana. h. g. Tertiana.
Guiland. Bonducc., Tertiana. 4mal. 12.
Ouotidiana. g: n.
Mit Buteae frond. sem. geſchälten.
gemiſcht, wird gegen Quartanen ang.
auch nur der ſchwarze Pfeffer ſoll die
Wirkſamkeit dieſer Nüſſe gegen Wechſel-
fieber erhöhen.
ſ. Pip. long.
Gultschin fol., Tertiana.
Gyps. Zernich goudenti, Quotidiana.
Tertiana.
Harun tutia, Quotidiana.
Junip. bacc.
Led. palustre, Froſtfieber in der Frühe.
h.
Linisem., Quotidianen und Quartanen.
g. n.
Magnes. carb., Quotidiana.
Malvac. To drin., Quotidiana, Nachmit-
tagseracerbation. h.
Marrub. alb.
Meliae azed.
Meliae semperv. sem,, Qnotidianen. g.
MA.
Meliloti sem., Nachmittags Hals- und
innerlich Brennen. MA.
Myrobal. citr., Quartana. 4mal. 24.
Tertiana. h.
Nigell. sat. mit Oxymell, bei Quartana
einzugeben. Tohf.
Ocim. sanct. fol., ſ. Piper. n.
Phyllerin. sulph., iſt gegen Wechſelfieber.
ang.
Pip. Betle fol., ſ. Pip. n.
Pip. long., cum Acac. fol., Cumini sem.,
et Guiland. Bonducc. aa.part. aequal.,
werden zu erbſendicken Pilleu gemacht,
3mal des Tages zu 1 Stück eingegeben.
von indiſchen Aerzten gegen Wechſelfieber
aller Arten gebraucht.
Pip. nig., mit Pip. Betle. fol. und Daturae
stram. fol. zu gleichen Theilen gemiſcht,
Morgens und Abends bei Quartanen
eingegeben, oder: Rp. Barrington acu-
tang., Pip. nig. , Ocimi sancti fol. aa.
Scr. j. m. f. pulv. sig. Bei Quar-
tanen / Stunde vor dem Anfall ein-
zugeben, nöthigenfalls wird es auch repe-
tirt. ang.
Polygon. linifol., Tertiana. Quotidiana.g. n.
Psyll. sem., Verlarvtes Wechſelfieber; in-
dem nämlich jeden Abend Rachenentzün-
dung mit Schlingbeſchwerden eintrat.
Rheum australe, Tertiana.
Rotlera tinctor., Quotidiana.
Rumex Bidcsh bend, Quotidiana.
MA. 6.
Tertiana mit ſtarkem Froſte. 8mal. 32.
Salicine, iſt als ein Subſtitut des ſchwe-
felſauren Chinins ang.
Santon. sem., Tertiana. g. n. Quartana.
g. M.
Sarcocolla, Quartana. 8mal. 16.
Selen., Tertiana. h. g.
Sep. os, Tertiana mit Kopfweh.
Sep. succ., Quotidiana. -
Serpent. exuv., als Epikarpium um die Hand-
wurzel gelegt und angebunden, iſt bei
Wechſelfiebern ang.
Sisymbr. Irio, Quotidiana. Tertiana.
Smilax china, Wechſelfieber. h. Quartana.
Storax liqu., Tertiana.
Tarax. rad., Quotidiana. 4mal. 12.
Terebinth. spir., Quotidiana, nachſetzende.
Turpeth., g. n.
Urtic. dioic. f. als erwärmend. (?)
Veratr. alb.
Verben. off. Lahor., Quartana.
gut. 4mal. 28. Bei andern Arten
von Wechſelfiebern iſt ſie unverſucht ge-
blieben.
Vit. neg fol., Nachmittagsfieber. h.
Tertiana. Quartana. MA. 30.
Zyzyph. Jujuba, Tertiana.
Weinen mit Kummer, ſ. Trübſinn 2c.
Weißfluß, ſ. Krankheiten des weiblichen
Geſchlechtes.
Winterleiden.
Arnica, Fußgicht.
Curcul. orchiod., Kopfgicht.
Wunden, ſ. Gewaltthätigkeiten, äußere.
Würmererzeugung, ſowohl in den Ein-
geweiden des thieriſchen Körpers, z. B. im
Gehirne, in den Gedärmen, als auch un-
ter der Haut im Zellgewebe (der Faden-
wurm) 2c.
Bebeerine, Wurmfieber.
Calebr. opp., Eingeweide -Würmer mit
Flechten.
Cass. fist., ſ. Nigella.
Conyza anth., ang.
Corall. r., Eingeweidewürmer. Tohf.
Cotyl. lac. -
Cucum. Madr., Springwürmer.
Cusc. Epithym., Bandwurm, Spulwürmer.
- . M.
Dol. pr., iſt ein gebräuchliches Ä
mittel.
Dulc., Springwürmer. g. n.
Elat., Erzeugung von Würmern im Bauche.
h. g. MA.
Embel. Rib., Bandwurm. Tohf.
Equi lac, Bandwurm. ang.
Foenic. sem., Springwürmerkriebeln mit
Magenbeben.
Granat. ac. rad. cort., wird zum Abtrei-
ben des Bandwurmes in großen Gaben
gebraucht.
Gultschin fol., trieb Spulwürmer ab.
Hollow. pill. sol., Sºringwürmerkriebeln.
h.
Hyssop. -
Jal. mir. rad., Eingeweidewürmer. h.
Jal. mir. sem., Eingeweidewürmer. g.
Jasm. f., mit Honig eingegeben, treibt den
Bandwurm ab. Tohf.
Ipom. caer., treibt die Bauchwürmer ab.
Tohf.
Junip. bacc. (Dr. jjj. pro dosi), Tohf.
Lup. Hum.
Melandr. tr., Bandwürmer.
Meliae azed. f. MA.
Meliae semp. cort. & sem. , ſind wurm-
widrige Mittel. Tohf.
Melissa, Bandwurm.
Merc. sol., ſ. Serp. ex.
Mezer., Bandwurm.
Mori a. rad. cort., als wurmwidrig.
ang.
Mulged. rap. fol.
Myrob. n., g. n.
Nard., Spulwürmer.
Nigell. sat. sem. mit Cassia fistula ge-
kocht und applicirt, wird in drei Tagen
auch den abgeriſſenen Haarwurm heraus-
ſchaffen. ang. -
Numul. Schadenedsch.
Ocim. a., Bandwurm.
Opop., Bandwurm. Spulwürmer. n.
Portul. oler. sem. , Bandwurm. Tohf.
Raph. sat. sem., Maſtdarmkriebeln von
Würmern. h. g.
Rotl. t., Bandwurm.
Rutha gr., Springwürmer.
Sabad., ang.
Sagap., Bauchwürmer. Tohf.
Scorp., Haarwurm. Springwürmer mit Fie-
ber und Maſtdarmkriebeln.
S. Erzählung meiner Reiſeerlebniſſe, bei
den Mitteln gegen den Haarwurm.
Serp. ex abw. Merc. sol., Harnwurmbe-
ſchwerden mit Aufblähung. MA. 14.
Sid. rad., iſt als wurmwidrig ang-
Sil., Wurmſieber, ſkroph., Wurmbeſeigen,
chron.
Sol. Jacqu.fr.
Z83
Spig. anth... TR., Wurmfieber.
Spulwürmer und Springwürmer g. n.
Spong. m. u. , Abgang der Springwürmer
mit Kriebeln im Maſtdarme.
Stann., Krämpfe von Wurmreiz.
Stront. n., Wurmleiden mit Hämorrhoiden-
Strych. n. vom., Springwürmer.
Sulph. fl., täglich zu 2 Drachmen eingege-
ben, ſo lange bis der Bandwurm auf-
geregt wird, worauf ſogleich eine friſche
Gabe gegeben, den Abgang deſſelben be-
wirken ſoll, iſt eine europ. Praxis, und
paßt, meinem Gutachten nach, nicht ein-
mal für Pferde, viel weniger für Men-
ſchen, weil man den Wurm auf eine
leichtere Weiſe herausſchaffen kann, ohne
der Geſundheit des Patienten zu ſchaden.
Ultram., Bandwürmer. Spulwürmer.
Springwürmer. n.
Urt. dioic. sem. ang-
Uva ursi, g. n.
Vanill. TR., Würmer. h.
Zähne- Zahnfleiſch- und Backenknochen-
leiden.
Acac. sem., Zähne- und Geſichtsſchmer-
zen, rheum.
Acac. succ., Zahnſchmerz mit Backenge-
ſchwulſt, rheum., ſcorbutiſches.
Acanth. Otengen, Zähneſchmerzen.
Achyr.asp., Zahnſchmerz.
Agar. a., Zahnſchmerz, cariöſ. g. n.
Ajuga Deals., Zahnfleiſchentzündung. h.
Ajuga dec., Zahnfleiſchentzündung. h. g.
Backenknochenſchmerz, ſo daß das Kauen
unmöglich iſt. h.
Altern. sess., Zahnweh, cariöſ., ſogar mit
Bluten der Zähne. h. g.
Alth. rad., mit Eſſig, bei Zahnweh zum
Mundausſpülen. ang.
Amaranth. cr. sem., Zahnſchmerzen, rheum.
Ammon. gummi, Zahnfleiſchbluten.
Ammon. mur., ſ. Calx.
Areca cat., ſ. Piper Betle.
Argem. mex. sem., Stumpfheitsgefühl in
den Zähnen und Zahnfleiſchbluten. h. g.
Zahnſchmerz, cariöſ. n.
Arg fulm., Zahnweh, katarrh., rheum.
Armor. , Zahnſchmerz, cariöſ. 4mal. 12.
Mundfäule. Zahnweh, einſeitiges. h.
rheum. n.
Arn, TR.. Zahnweh. h. Fiſtel vom Zahn-
ausreißen. n.
Ars., ſ. Carbo v.
Ars. pot. nitr., Zahnſchmerzen h.
Asaf. , Caries der Zähne. Tohf.
Asphalt. pers., Zähnewackeln. h.
Ater ni, Zahnfiſtel. Zahnabſceß, innern. h.
Zahnſchmerz. cariöſ. n.
Aur. n. mur., Zahnſchmerzen mit Ohr-
ſauſen.
Bar. ac., Zahnfiſtel. Zahnabſceß, per.
Zahnſchmerz mit Backengeſchwulſt. h.
Barringt. ac., Zahnfleiſchbluten, bei ?. h.
Bass. lat., Zahnweh, einſeitiges. h.
Bdell., Zahnſchmerz, cariöſ. g. n.
Bell. extr., Zahnſchmerzen mit Bauchweh.
Zahnſchmerz, rheum. von 5 Tagen. 12mal.
ſ. Kali sulph.
Berb. lyc., Zahnſchmerz, rheum. nervöſ.
Bism. mag., Zahnſchmerzen.
Bol. arm., mit Honig, bei Zahnfleiſch-
leiden. ang.
Bor., Zahnſchmerz, nervöſ.
But.fr. fl., Zahnfleiſchgeſchwulſt.
Calam. lap., Zahnfiſtel nach dem Zahnaus-
reißen entſtandene. M. 30. beſſerte, repet.
vollendete die Heilung.
Calam. ar., Application beim Beinfraß.
ang.
Calumbo, Stiche in den Zähnen. h.
Calx v., mit Salmiak, zu gleichen Thei-
len, jedes für ſich gepulvert, gemiſcht,
ſogleich appl., ſoll bei verſchiedenen Zahn-
leiden, dem flüchtigen Laugenſalze, deſſen
unmittelbare örtliche Entwicklung nöthig
iſt, vorgezogen werden. ang.
Cannab. ind., ſ. Churrus.
Canth., Zahnſchmerzen, rheum. h. g.
Vielleicht iſt das Kantharin oder auch
nur die dasſelbe in reichlicherer Menge
enthaltende Meloé telini Indiens eben
ſo oder noch wirkſamer?
Capp. spin., Zahnſchmerzen, rheumat.
Tohf.
Caps. sem., Zahnſchmerz, cariöſ. h. g.,
auch mit Backgeſchwulſt.
4mal. 28. 12mal. n.
Carbo an., Lockerheit der Zähne. ang.
Carbo veg., Lockerheit der Zähne.
abry. Ars., Zahnſchmerzen mit Bluten
des Zahnfleiſches.
Carniol. u., Zahnſchmerzen. h. g. Zahn-
wackeln.
Carpes. rac., Zahnwackeln mit Ausfallen
derſelben.
Cass. fist. pulpa, Zahnſchmerz, cariöſ.
12mal.
Catechu, Zahnfleiſch, lockeres. ang.
Cedrela Toona, Zahnſchmerz mit Wackeln
der Zähne, auch mit Entzündungsge-
ſchwülſten derſelben und Zahnfleiſchbluten.
4mal. 28.
Zahnſchmerz,Icariöſ. n.
Das Decoet wird als Mundwaſſer. ang.
Celastr. pan., Zahnwackeln mit Ausfallen
der Zähne.
Chel., ſ. Merc.
Chin. sulph., Zahnſchmerz, rheum.
Churrus, Zahnſchmerz, rheum.
Die Appl. bei cariöſ. (?)
Cichor. rad., Zahnweh. h.
Clem. er., Zahnſchmerz mit Wackeln der
Zähne. Zahnſchmerz, cariöſer. g.
MA. 30.
Cleom. p. hb., Zahnfleiſchleiden, ſcorb.
Zahnfleiſchbluten. h. g., der Same. n.
Clerod. inf., Zahnſchmerz, einſeitiger, ent-
zündlich rheum. mit Naſenbluten.
Zahnſchmerz. h. rheum. g. n.
cariöſ. n.
Coc. nux, Zahnſtumpfheit, wie von Saurem-
h.
Coff ar., Zahnſchmerz.
Commel. nud., Zahnwackeln und Bluten. h.
Con., Zahnfleiſchleiden, ſcorb. mit Wackeln
und Ausfallen der Zähne. Zahn- und Kopf-
ſchmerzen, einſeitige.
Conv. arg., Wackeln der Zähne. MA. 60.
Corall. r. u., gewaſchen, appl., bei Zähne-
wackeln ang.
Cost. n. Cashm., Zahnſchmerz, rheum.
Creos., Zahnſchmerz, cariöſ. appl. ang-
Crot. t., Zahnſchmerz, cariöſ. 4mal. 12.
12mal. n.
Crust. Mahi rubian, Zahnentzündung.
h.
Cupress. fol., Zahnfleiſch ſtärkend. Tohf.
Cupress. nux, Zahnſchmerzen entzündliche,
mit Backengeſchwulſt. h. g. auch mit Fie-
ber. rheum. g. n. Zahnſchmerzen cariöſe.
MA. 60. 4mal. 12. n.
Cup. amm., Zahnſchmerz und Zahnfleiſch-
bluten. h.
Cup. sulph., Zahnſchmerz und Wackeln der
Zähne. h.
Curc. longa, Zahnſchmerz, rheum. einſei-
tiger. 12mal.
Cyn. Dub, Zahnſchmerz. rheum. nervöſ.
Cyp. long... Zahnſchmerz. Zahnfleiſchent-
zündung, ſcorb.
Daph. Sunner kat, Zahnſchmerz.
Dar., Zahnſchmerzen beim Eſſen und Trin-
ken. 4mal. 28. Zahnſchmerz und Kno-
ten am Zahnfleiſch. h.
Datisc. cann. rad. cort. , Zahnſchmerzen,
rheum. g. n., g. mit Wackeln der Zähne,
auch mit Kreuzſchmerz.
Datisc. cann. sem., Zahnſchmerzen. h.
Dat. stram. fol., Zahnweh, cariöſ., ein
Recidiv. h.
Deals. Serſamwurzel, Zahnweh, cariöſes.
4mal. 12.
Delph.pauc., Zahnſchmerz, rheum.4mal. 28.
Zahnſiſtel, äußere. MA. 30.
Eben., Zahnſchmerz. h.
Elat., Zahnſchmerz. h.
Eleagn. ang., Zahnſchmerzen.
Eug. Jambol. TR., Zahnfleiſchentzündung.
h
Euph. gummi, Ausfallen der Zähne. h.
Tohf.
Euph. long., Zahnabſceß, ſchmerzender.
Euphr. , Zahnſchmerzen. Abbröckeln der
Zähne.
Evolv.
Fabaria, Zahnfiſtel.
Fagon. ar, Zahnſchmerzen, rheum.
Fic. ind., Zahnſchmerzen, nervöſe.
Fici Car. sem., Mund- Zähne- und Zahn-
fleiſch-Entzündungsſchmerzen. h.
385
Gagerming, Zahnſchmerzen.
Geran. nod., Zahnweh, mit ?.
Geum. el., Zahnſchmerz. h. g. n.
Gossyp. sem., Zahnſchmerz mit Zahnwa-
ckeln.
Graph., Zahnſchmerz und Zahnfleiſchbluten.
Guil. Bond., Ausfallen der Zähne. Zahn-
fiſtel, L.
Gyps. Setseladschit, Zahnſchmerz mit
Backengeſchwulſt. /ſtündige Gaben.
Harun tutia, Zahn- und Armſchmerzen.
Herm. am., Zahnſchmerzen. Tohf.
Hollow. pill, sol., Zahnfleiſchbluten.
Jal. mir. rad., bei Zahnſiſtel, äußerer,
Palliativ.
Inula Hel., Zahnfleiſchfäule.
Iod. , Mund- und Zahnfleiſchfäule. In
Oel aufgelöſt eingegeben.
S. Merc. und Zinc.
Ipom. cusp., Zahnfleiſchbluten. h.
Iugl. nux, Zahnfleiſchgeſchwulſt.
Iunip. bacc., Mund- und Zahnfleiſch-
fäule.
Kaliakand, Zahnwackeln und Schmerz
derſelben. h.
Kali bichrom., Schmerz der Vorderzähne.
g-
Kali sulph. abw. Bell. . Zahn- u. Backen-
Entzündungsgeſchwülſte mit Schmerzen
in den Augen und Schläfen. 3mal.
Lact. sat. sen., Zahnleiden.
Lactucar., Zahnſchmerz, rheum.
Lamin. sacch., Zahnfleiſchſchmerz mit Mund-
geſchwüren.
Led. pal. 'R., Zahnſchmerz. cariöſ. h.
Lepid. sat. sem., Zahn- und Kopfſchmer-
zen, rheum. h.
Lich. od., Zahnſchmerzen, rheum. und
cariöſe. 4mal. 12. – MA. 14.
Lupin. a., Zahnſchmerz. h.
Lyc. hb., Zahnfleiſchbluten, A P .
Lytharg., fein gepulvert mit Olivenöl bis
zum Verbrennen und Eindicken gekocht,
wird als Schmerzen linderndes Mittel in
die hohlen Zähne applic. ang.
Magn. carb., Zahnſchmerz, cariöſer. Zahn-
Medizin. Theil. u. Mat. med.
fiſtel mit Zahnwackeln und Schmerz der-
ſelben.
TR., Zahnwackeln. h.
Magnet. lap., Zahnfleiſchbluten mit Zahn-
fleiſchſchmerzen. g.
Mang. carb., Zahnſchmerzen, herumziehende.
4mal 12.
Zahnſchmerzen, cariöſe. 12mal. MA. 14.
N.
Manna cal., Zahnſchmerz.
Manna Hed. Alh., Zahnſchmerz, rheum.
Marrub. a., Scorbut.
Meliae semp. fol., beim ſchweren Durch-
bruch der Zähne das Pulver derſelben
eingeſchnupft. ang.
Meliae semp. sem., Zahnfleiſch ſtärkend,
wenn ſie als Zahnpulver gebraucht wer-
den. Tohf.
Melil. sem., Zahnweh, rheum. mit Zungen-
geſchwüren.
Meloé telini, ſ. Cantharides.
Menisp. gl. faec., Zahnſchmerzen, h.
Merc. d. abw. Chelid., Zahnfleiſchbluten h.
ſ. Myrobal.
Merc. subl. corr. abw. Iod., Zahnſchmerz,
cariöſen. h.
Merc. v., Zahnweh mit halbſeitigem Kopf-
leiden, Geſchwulſt und Fieber. 1 Gabe.
Methon. glor., Zahnfleiſchbluten mit gelb-
lichem Augenweiß 2c.
Mezer., Zahnſchmerz, cariöſen. h.
Millefol. rad. appl., Zahnſchmerz mit Zahn-
fleiſchleiden, rheum, in Kaſchmir ang.
Mimosa abst., Zahnfiſtel, äußere. Zahn-
ſchmerz. h.
Mimos. pud. sem. , Zahnweh, Necidiv,
- ß-
Moring. Soh. gummi TR. appl. mit Baum-
wolle bei cariöſem Zahnweh, öfters nach
den Umſtänden repet. Das nachbleibende
Stumpfheits-Gefühl des Zahnes tilgt
Ox. ac.
Moring. Soh. sem. , Schmerz der Zähne
und Schläfe. Zahn- und Kreuzſchmerz.
M.
Mulged. rap. fol., Zahnſiſtel. Zahnabſceß,
period. Zahnſchmerz. h.
25
3886
Mumiai, ſ. Asphalt. pers.
Mutella Antig., Zahnfiſtel, äußere.
Myrob. embl. . Zahnſchmerz und Rachen-
geſchwüre, bei ?. h.
Myrob. n. abw. Merc. d., Zahngeſtank.
ſ. Serp. exuv.
Nard. . Stumpfheitsgefühl in den Zähnen
wie von Sauerem. Zahnſchmerz cariö-
ſer, mit und ohne Backen - Geſchwulſt.
4mal. 12. 12mal. n.
Nitr., Scorbut. ang.
Nitric.ac., Cauteriſation mit demſelben bei
cariöſen Zahnſchmerzen. ang.
Ocim a., Zahnweh, ſcorbut.
Olib. ind., Zahnwackeln.
Onosm. macr. f., Zahnfleiſchbluten mit
Magenleiden.
Onosm. macr. rad., Zahnſchmerz mit Wa-
ckeln der Zähne 2c.
Op. pur., Zahnſchmerzen mit Fieber. Zahn-
fleiſchbluten. h.
Opop., als Zahnpulver gebraucht verhütet
den Knochenfraß der Zähne. ang.
Orig heracl. (aff spec.), Zahnfleiſchent-
zündung. h.
Ox.ac., Stumpfheitsgefühl in den Zähnen,
wie von Sauerem.
Petrol., Zahnwackeln, bei L.
Phosph. mell. Zahnfleiſchbluten.
Phosph. sodae, Zahn- und Kopfſchmerz. h.
Phosph. tereb. ol., Zahnfleiſchbluten. h.
Picrorrh. kurrooa. Zahnfieber.
Pip. a., Zahnfleiſchbluten. h.
Pip. Betle fol. comp., (ſ. Mater. med.)
als Zahnfleiſch ſtärkend ang.
Pip. long, Zahnfleiſchbluten. g.
Polyg. macr. Zahnſchmerzen. h. g. n.
gut mit Zähnewackeln.
Polyp. Sekour , Zahnſchmerz, rheum.
h. g.
Portul. sem... Mundfäule.
Puls., Zahnſchmerzen h. g.
Pum. lap. Zahnſchmerzen mit Bluten und
Jucken des Zahnfleiſches.
Querc. cort.. Zahnweh. Scorbut.
Ran. lan. rad., Zahnſchmerz, rheum.
Rhus Cor. Zahnfleiſch ſtärkend, als Zahn-
pulver ang.
Salix aegypt., Zahnfleiſchentzündung, ?.
Salv. off, Zahnfleiſchabſc.eſſe.
Sandar., Scorbut.
Sapii ind. nuc. cort., Schmerz der Zähne
und Schläfe.
Sarsap., ſ. Sil.
Saxifr. Peschant, Zahnſchmerz, cariöſer.
12mal.
Schekakel , Zahnfiſtel, period. Zahn-
Geſichts- und allg. Schmerzen, rheum.
Sec. corn., Scorbut.
Sedum crass. . Zahnwackeln, mit ?. Bei
cariöſen und rheum. Zahnſchmerzen ſoll
das Reiben der leidenden Stellen mit
der Wurzel nützlich ſein, Kaſchmir'ſches
Mittel.
Senec. mus.., Zahnknirſchen.
Sep. succ., Zahnſchmerzen.
Zahnes,
Serp. ex., Zahnfleiſchentzündung, acute.
Zahnſchmerz. g. n.
Serp. ex. amm. mur. comp., Zahn- Lippen-
und Zungenentzündung. h.
Serp. ex.. abw. Myrob. n., Zähnewackeln
und Bluten, mit 2.
Sil. abw. Sars. Zahnſchmerz. h.
Sisymbr. Soph., Zahnwackeln.
Sol. Jacqu. fruct., Zahnfleiſchentzündung.
Zahnſchmerz, eariöſen. 2ſtündig 12.
Zahnfleiſchbluten. h.
Sol. Jacqu. rad., Zahnwackeln.
Sol. tuber., Scorbut. ang.
Stann., Zahnſchmerz, cariöſer. Zahnſchmerz
mit Zahnfleiſchbluten. (sol)
Stach... Zahn- und Geſichtſchmerz. Bein-
fraß der Zähne. Zahnfleiſch, leichtblu-
tendes. Mund- u. Zahnfleiſchfäule. Zabu-
fleiſch, Auswüchſe an demſelben.
Strychn. Beinfraß. h. Zahn- und Kopf-
ſchmerz h.
Strych. f. St. Ign., Zahnſchmerzen, rheum.
h. g.
Bluten eines
Zahnſchmerz, cariöſer. g. n.
Zahnwackeln. h.
Strych. n. vom. Zahnſchmerzen. h.
Talc., Zahnfleiſchbluten.
Thym., Zahnſchmerz, rheum.
Tigrin., Zahnfleiſchbluten. g. M.
Trianth. pent. n. Zahnſchmerz und Wackeln
der Zähne. h.
Umb. But azeri, Zahnſchmerz, cariöſ. g.
Backenknochengeſchwür. Zahnweh, rheum.
12mal. n.
Urt. dioic. f., Zahnſchmerz, katarrh.
Urt. dioic. rad. cort., Zahnſchmerzen, ka-
tarrh. rheum.
Verbasc., Stnmpfheitsgefühl in den Zäh-
nen mit Katarrh.
Verben. off. Lah. hb., Zahnſchmerz, cariöſ.
- g. rheum. n.
Vesp. mel, Zahnfleiſchbluten mit Flechten.
Viol. conf., Zahndurchbruch, ſchwerer, mit
Durchfall 2c.
Vit. neg. fol., Zahnſchmerz. cariöſer, g. n.
Vit. neg. sem., Zahnſchmerz mit Mund-
bläschen.
Xanthox. cort., Zahnſchmerz, h.
Die feinen Aeſte dienen zu Zahn-
bürſten und werden als das Zahnfleiſch
ſtärkend ang.
Zinc. iod., Zahnſchmerzen, rheum. 12mal.
Zinc. sulph., Zahnweh. h.
Zyz. Juj., Zahnſtumpfheit. wie vom Saue-
ren. h.
Zäpfchenleiden, ſ. Hals-2c. Leiden.
Zehrfieber, ſ. Abmagerung 2c.
Zittern.
Acac. sem.
Ambra gr., g. n.
Anac. or.
Angust. cort., Zittern der Füße mit Auf-
blähung und Gelenkgicht. .
Argem. mex.sem., Händezittern. h.
Ars.
Calotr. gig. , g. n.
Cocc., Kopfzittern.
Coff. ar.
Cypress nux, Zittern der Hände, Zittern
mit Lähmung. n.
Cuprum, Kopfzittern.
Daron. , Zittern, allg. g. n. Zittern der
Hände. h.
Filix m., g. n.
Gag erming, g.
Guil. Bond., Zittern der Hände.
Harm. Ruta.
Hermod., g. n.
Led. pal., h. g. n.
Lepor. sangvis, Tohf.
Mecc. bals., Tohf.
Melandr. tr.
Meliae azed. fol., Zittern, allg. M.
Nard.
Opopanax. Tohf.
Phall. escul., Zittern der Hände. h.
Phys. kagnedsch.
Plant. maj., Zittern der Hände mit Ste-
chen in denſelben.
Pyrethr., ToIhf. -
Rhus Tox., Zittern der Arme u. Finger.
Sabad.
Salv. off., Zittern der Hände mit Huſten 2c.
Zittern, allg. n.
Syc. Gager vel, Zittern mit Fröſteln und
Fieber. Zittern mit Brennen, allg. n.
Tabac., Zittern der Hände und Füße. Zit-
tern, allg. n.
Thuja or. sem., Zittern der Füße mit Ge-
fühlloſigkeit, allgemeine.
Tigin., Zittern. g., auch vermehrend.
Trichos..palm., Kopf- und allg. Zittern.
Zittern mit Lähmung. n.
Valer. sylv... Zittern und Fröſteln mit in-
nerer Hitze.
Verbasc., Zittern der Hände.
Zuckungen, ſ. Fippern.
Zwergfellkrampf. ſ. Schluchzen.
Zwergfellſchmerz.
Myrob. Beller., h.
Da Bäräca aeääE a.
- - - - - - siquid novisti rectius istis.
Candidus imperti; si non, his utere mecum.
- Horat. In Epistol.
- - - - - - Weißt du etwas, welches beſſer iſt, als dieſes.
So theile es mir aufrichtigen Herzens mit; wo nicht,
ſo mache mit mir gemeinſchaftlich Gebrauch davon.
Horaz in ſeinen Epiſteln.
Abelmoschus moschatus (Hibiscus), deſſen Samen werden in
manchen Gegenden Arabiens als ein Parfum zum Kaffee genommen. Die
Hakims glauben, daß ſie herzſtärfende Eigenſchaften beſitzen. Im Hinduſtan
einheimiſch, ſollen ſie in allen Bazaren verkauft werden: In Lahore bekam
man ſie jedoch vor einigen Jahren nicht, und ich mußte ſie mir aus Kalkutta
verſchreiben. In Europa kann man ſie nur in den botaniſchen Gärten oder
in Glashäuſern haben.
Abelmoschus moscat., sem. (I.)
Abrus precatorius, wächſt zwar auch in der Ebene Indiens, er ge-
deiht jedoch beſſer im Gebirge wie auch in Perſien, woraus ſich vermuthen
läßt, daß er auch in Europa, und zwar im Freien, wachſen würde. Die Samen
davon werden in Indien als die kleinſten Gewichte, wie bei uns die Grane
gebraucht. Es gibt deren eine weiße und eine rothe Gattung. Beide haben
Schalen, ſind ungemein hart, glänzend, rund und ſehen aus wie kleine
Erbſen. Die arabiſchen Aerzte ſchreiben ihnen beſondere Heilkräfte zu, inſon-
derheit den weißen, deren Kraft ſie namentlich der des Arſeniks gleich ſtellen.
Sie werden als ſtimulirend, das Herz und die Nerven reizend angeſehen.
Die Hebammen in Lahore gebrauchen ſie in Verbindung mit andern Mitteln
als Mutterzäpfchen, um den Abortus zu bewirken. Die Engländer glauben an
der Wurzel derſelben, weil ſie ſüß iſt, ein vollkommenes Surrogat der Süß-
holzwurzel zu haben.
Abr. prec. rad. (I.) -
Abr. prec. sem. (III) iſt gut bei Brechruhr, Durchfällen,
Bruſt- Arm- Achſel- und Schulterſchmerzen.
Anmerkung. Die eingeſchloſſene römiſche Zahl (I.), (II.), (III.), die bei jedem Mittel,
das ich gebraucht habe, angegeben iſt, bezeichnet die Klaſſe, zu welcher
ich eines und das andere bei meinen Experimenten genommen habe.
392
Absinthium (Artemisia) wächſt ſo wie in Europa auch in Kaſchmir,
und wird von dort nach Lahore gebracht, wo es die inländiſchen Aerzte ge-
brauchen, z. B. bei alten Fiebern, übermäßiger und verdorbener Galle, Le-
berſchwäche 2c. Ich gebrauchte
Absinthii herba (I.) mit gutem Erfolg bei nächtlichem Spei-
chelfluſſe mit Unverdaulichkeit, Fieber, Schulter-
ſchmerz, Kuoten und Krätze.
Acacia arabica kommt überall in Oſtindien vor, und iſt einer der
nützlichſten Bäume. Das Gummi davon iſt das indiſche Gummi arabicum.
Die Rinde des Baumes wird ſowohl zur Gärberlohe als auch mit rohem Zucker
und mit Waſſer verſetzt, zur Beförderung der Gährung in den zu geiſtigen Ge-
tränken, z. B. Branntwein u. dgl. zubereiteten Miſchungen verwandt; außerdem
gebrauchen die inländiſchen Aerzte auch noch Blätter, Rinde, Gummi und
Samen von dieſem Baum. Ich bediente mich zu meinen Experimenten der
Acac. arab. cort. (l.) und gummi (I.), wie auch der
Acac. arab. sem. (I), und ſah gute Wirkungen von den Samen,
vornehmlich beim Brennen und Stechen in der Haut.
Acacia Cabulica heißt in Lahore eine Art von Acacien.
Acac. Cabul. fl. et fol. (I.)
Acacia Farnesiana iſt einer der zierlichſten Acacienbäume Oſtindiens.
In Lahore zog ich ihn aus dem Samen, den ich aus Kalkutta bekommen hatte.
Solchen mitgebrachten Samen habe ich nun auch hier in Wien an einigen
Oertern, wie z. B. im botaniſchen Garten ſäen laſſen, und die Folge wird
zeigen, was daraus werden wird.
In der Ungewißheit über die Abſtammung des Harnub Nepti war man
verſucht, dasſelbe für eine verkümmerte Schotenfrucht dieſer Acacie zu halten.
Ainslie in ſeiner Materia indica Vol. I. p. 364 identificirt das Khirnoob
nubti (Harnub Napti) mit der Ceratonia Siliqua Linne's, welcher Behauptung
oder Vermuthung ich mit Beſtimmtheit widerſprechen kann. Harnub heißt wohl
im Arabiſchen die Siliqua (Schote) und nabti oder nepti iſt vielleicht ein ent-
ſtelltes Nabadi (zum Pflanzenreich gehörig) oder bedeutet als etwaiges Derivativ
von Nabad (Zucker) ſo viel als zuckerhältig. In letzterm Falle gelangte man wohl
zu Siliqua dulcis, die jedoch ein von Harnub Nepti ganz verſchiedenes Aus-
ſehen hat. Das einzige von mir aus Indien mitgebrachte Exemplar iſt eine kleine
Schote, beiläufig von der Länge 1 Zolls mit einem Durchmeſſer von % Zoll, an
dem einen Ende rund, während ſie am andern in eine etwas engere warzenähn-
liche Form ausläuft. Sie iſt trocken, überaus leicht, von ſchwammiger Textur,
äußerlich brauu, innerlich von röthlicher Farbe. Im Innern der trockenen mar-
figen Subſtanz fanden ſich vier Samenkerne, welche an Größe gewöhnliche Apfel-
kerne wenig übertrafen. Vielleicht gehört ſie zu den Lagonichien.
393
Acac. Farn. Harnub Nepti (I.) bewies ſich heilſam bei Horn-
hautfleckchen, Geſichtsgeſchwulſt, Halsleiden, Hals-
drüſenentzündung, Schmerz in der Bruſt, in der
Nierengegend, wie auch in der Leiſte.
Acaciae verae succus, geht aus Arabien nach Indien, wo ihn die
inländiſchen Aerzte noch gebrauchen. Aus der europäiſchen Praxis hat man ihn
längſt ausgeſchloſſen, vermuthlich, weil der ſpeculative Geiſt gewiſſenloſer Arz-
neikrämmer anſtatt des echten ägyptiſchen Acacienſaftes ein Surrogat, den ein-
gedickten Saft von der unreifen Schlehe, verkaufte, der natürlicherweiſe die
Wirkungen, die man davon erwartete, nicht haben konnte, und ſo hieß es:
„das Mittel hilft nicht!“ Auf dieſe Art wurde er, wie viele andere Arzneimittel
unverdienterweiſe aus der Liſte weggeſtrichen. Ich habe zahlreiche Verſuche
damit gemacht, und die Wirkſamkeit deſſelben in mehreren Krankheiten erprobt.
Acac. ver. succ. (II.) bewies ſich heilſam, vorzüglich bei Schwin-
del, mit dem Gefühle von innerem Brennen, ferner
bei Hartleibigkeit, bei Durchfall, bei rheumatiſchen
Entzündungsgeſchwülſten, wie auch bei Geſchwül-
ſten weiblicher Geſchlechtstheile 2c.
Acanthacea Otengen. Otengen heißen die Hakims in Lahore einen
Samen, den ſie gebrauchen, und der vermuthlich der Same einer zum Acan-
thaceen Geſchlechte gehorigen Pflanze iſt.
Acanthac. Otengen (I.) bewies ſich vorzüglich heilſam bei Blut-
ſchwären.
Acanthia, ſ. Cimiceum.
Acetosella, ſ. Oxalis Acetosella.
Achillea Millefolium, ſ. Millefolium.
Achyrantes aspera wird in Indien in den Gärten gezogen. Die
Samen derſelben werden von den Inländern gegen die Hundswuth und bei
den Nachwehen von Schlangenbiſſen angewandt. Dem Abſude der Wurzel
ſchreibt man gelind zuſammenziehende Eigenſchaften zu. Ich gebrauchte nur die
Achyr. asp. sem. (l.) und ſah davon gute Wirkungen, beſonders
bei Seitenſtechen und bei Fleckausſchlägen.
Aconitum dissectum. Don., kömmt ohnweit Kaſchmir auf dem Hima-
laja vor, iſt aber nicht officinell.
Aconitum ferox wächſt ebenfalls auf den Alpen des Himalajas. Die
Wurzel davon iſt officinell bei Engländern und Inländern. Man erzählt, daß
ſie im natürlichen Zuſtande von weißer Farbe ſei, die man aber durch das Ein-
weichen in den Urin von Kühen in eine kohlenſchwarze umändert. Beim Zer-
brechen iſt dieſe Wurzel glänzend. Auf dieſe Art präparirt, ſoll ſie aus dem
Gebirge nach Hinduſtan verführt werden. Sie wird gegen den Ausſab Fieber,
394
Cholera, Rheumatismen 2c. angewandt. Vermuthlich vergiften die Eingebor-
nen auch die Thiere damit. Z. B. diene folgendes Ereigniß: Ich bekam in
Lahore aus dem Lager der Engländer eine veget. Maſſe zum Analyſiren, die
man in einer Artilleriekaſerne gefunden hatte. Ich fand darin unter andern
auch die gröblich zerſtoßene Wurzel vom Aconitum ferox album, die ich an
der Farbe, an der Textur, hauptſächlich aber am Geſchmack erkannte. Einige
Minuten nach dem Kauen eines kleinen Stückchens davon empfindet man nämlich
im Mund und Hals ein prickelndes Brennen, das ärger iſt als das vom ſpani-
ſchen Pfeffer, welches gleich anfängt und bald vergeht, während das vom
Akonit erſt ſpäter anfängt und länger dauert.
Aconiti feroc. albi et nigri rad. (III)
Aconitum heterophyllum kommt vom Himalaja. Die Wurzeln deſ-
ſelben ſind in Indien officinell, werden zwar ſelten gebraucht, ſollen aber
als ein ſtärkendes, den Geſchlechtstrieb beförderndes Mittel, ſo wie auch
gegen Huſten und andere Lungen- und Bruſtleiden angewandt werden.
Aconit. heteroph. rad. (II.)
Aconitum Napellus (II.), das Eiſenhütlein, iſt eine wohlbekaunte
offizinelle Gebirgspflanze Europas, wird aber auch in den Gärten gezogen.
Die orientaliſchen Aerzte kennen dieſes große Heilmittel nicht. Ich gebrauchte
Aconit. Napell. extr. (III), das ich aus Agra in Indien aus
einer Apotheke verſchrieben hatte. (Vermuthlich war es in
London zubereitet worden.) Die Krankheiten, in denen es am
meiſten nützte, waren: Leberſchmerz und Stuhlzwang,
wie auch Schwindel mit allgemeineu Schmerzen.
Acorus calamus, ſ. Calamus aromaticus.
Adiantum capillus veneris, ſ. Capillus Veneris.
Adiantum Saxifraga, ſ. Saxifraga.
Adschvain, ſ. Ajouain.
Aerugo, ſ. Cuprum aceticum.
Agallochunn, ſ. Aquilaria Agallocha.
Agaricus albus. Agaricus muscarius. Er wird jetzt nur ſelten in der
europäiſchen Praxis angewandt, die orientaliſchen Aerzte gebrauchen ihn aber
ſo wie früher; z. B. bei Leber- und Milzverhärtungen, Wechſelfiebern, Fall-
ſuchten, Galle- und Schleimanhäufungen, Harn- und Regelverhaltungen,
Schmerzen von Skorpionenſtichen 2c. Er ſoll dem Magen ſchädlich ſein, zu-
weilen Kolik ſogar den Schlagfluß herbeibringen können. Ich gab
Agaricus alb. (I.), und ſah gute Wirkungen davon, vornehmlich
beim Durchfall.
Agaricus chirurgorum (Agaricus Querci), ſ. Fungus igniarius.
Agrimonia eupatoria L. ſoll Dr. R. Seligmann's Pharmacologie
zu Folge das Delphinium Ghafes ſein. Es wird im Bazar Lahore's verkauft,
indem es die dortigen Aerzte gebrauchen. Man bringt es aus Perſien,
wo es in den Gebirgen von Schiras wachſen ſoll. Es gibt blau- und roth-,
bei uns in Europa auch eine gelbblumige. Die rothblüthige wird für die
kräftigſte angeſehen, noch kräftiger ſoll aber der getrocknete Saft davon ſein,
den man ebenfalls im Bazar Lahores bekommt. Auch im Nepal ſoll eine,
der europäiſchen ziemlich gleich kommende Art dieſer Pflanzen vorkommen;
vermuthlich eine vierte Abart, die aber alle einen und denſelben Linne'ſchen
Namen haben, obwohl ſie auch in ihren Wirkungen verſchieden ſein mögen.
Sie enthalten alle, glaube ich, mehr oder weniger Gerbſtoff und Gallusſäure.
(Vergl. Delphinium Ghaſes) Ich gebrauchte die
Agrimon. eupat. flor. (I.), mit vorzüglichem Nutzen bei Hart-
leibigkeit.
Agrimon. eupat. succ. inspiss. (II.) habe ich ebenfalls verſucht
und die Wirkungen davon im mediciniſchen Theile dieſes
Werkes angegeben.
Ajouain. Ajwain (Levisticum). Ligusticum Ajouain wird in ganz
Indien angebaut, vorzüglich von den Inländern ſtark gebraucht, ſowohl bei
flatulenter Kolik, als auch bei Harnverhaltungen, ſogar von Steinleiden her-
rührenden 2c. 2c. Ich gebrauchte den Samen
Ajouain (I.) mit großem Nutzen bei Durchfällen.
Ajuga Dealsingii. Ob es die Ajuga reptans fruticosa oder eine
andere war, konnte ich nicht wiſſen. Sie kam aus dem niederen Himalaja-
gebirge, wo ſie gegen viertägige Wechſelfieber gebraucht wird. Ich verſuchte die
Ajug. D. Herb. und ſah gute Wirkungen davon, vorzüglich bei
Kopfweh, übermäßigem Nieſen und Blutſchwäreu.
Ajuga decumbens aus den Gebirgen von Kaſchmir iſt nicht officinell.
Ich verſuchte die
Ajug. dec. Herb. und ſah gute Wirkungen davon, vornehmlich
bei Flechten an den Lippen, Zahnfleiſchentzündun-
gen und Koliken.
Alcali causticum, ſ. Causticum.
Alcali minerale & Alcali vegetabile, ſ. Kali m. & v.
Alcali volatile, ſ. Ammonia.
Alcanna (Alkanna) vera orientalis, ſ. Lawsonia inermis.
Alcanna vulgaris iſt die bekannte Wurzel der Anchusa tinctoria L.
Vor Zeiten wurde ſie innerlich als ein zuſammenziehendes Mittel angewandt,
jetzt gebraucht man ſie aber ſo wie in Europa auch in Indien, nur als einen
Färbeſtoff für Syrupe, Pomaden u. dgl. Eine der Hauptwirkungen der
Alcann, v. Rad. (I.) war die beim Bluthuſten,
396
Alexipharmacum rad. Pindet's, war eine Wurzel aus dem Ge-
birge, die mir der Hofaſtrolog Pindet R. in Lahore als ein Gegengift an-
refommandirend, mittheilte, von der ich aber nicht habe erfahren können, von
welcher Pflanze ſie herſtammte.
Alhagi, ſ. Hedysarum alhagi.
Alisma Plantago, ſ. Plantago.
Alkekengi, ſ. Physalis Alkekengi.
Allium cepa, ſ. Cepa.
Allium sativum wirkt bei Manchem, der nicht daran gewöhnt iſt, als
ein reizendes, harntreibendes und den Lungenauswurf beförderndes Mittel,
wird jedoch mehr in der Küche als in der Apotheke gebraucht, und das ſo
in Aſien wie in Europa. Ich verſuchte
Allium sat. (I.) und habe ſo manche Eigenſchaften deſſelben im
mediziniſchen Theile dieſes Werkes angegeben.
Aloë iſt der eingedickte Saft verſchiedener Aloepflanzen. Sie wird
allenthalben in Indien wie in Europa ſtark gebraucht. Meine Experimente
geſchahen nur mit der
Aloë succotrina (II.), deren Eigenſchaften im mediziniſchen Theile
dieſes Werkes bereits angegeben ſind.
Aloëxylon Agallochum. Aquillaria Agallocha hat man vor Zei-
ten in Europa gegen Gicht und Rheumatismen eingegeben; auch bei Schwin-
del, Erbrechen, Cholera, Durchfall und Lähmungen ſoll man es nützlich be-
funden haben. Die Hakims gebrauchen es noch heutigen Tages zu ihren
Madſchun (Latwergen), die ein Gemiſch von vielerlei Gewürzen, Edelſteinen
u. ſ. w. ſind. Die Reſultate, die ich mit den Verſuchen dieſes wohlrie-
chenden Holzes
Aloëxylon (I.) erzielte, ſind bereits im mediziniſchen Theile dieſes
Buches vorgekommen.
Alpinia Galanga, ſ. Galanga.
Alternantera sessilis wächſt in der Umgebung von Lahore. Die
Altern. sess. IIerba (I.) bewies ſich vorzüglich wirkſam bei
cariöſen Zahnſchmerzen, ſogar mit Zahnfleiſch-
bluten, und die
Altern. scss. Rad. bei Kopfſchmerzeu.
Althaea rosea iſt die in Indien und in Kaſchmir angebaute Eibiſch,
welche auch ich gebrauchte. Vielleicht kann ſie durch die Althaea offic., der ſie
ziemlich ähnlich ausſieht, erſetzt werden. Eine Haupteigenſchaft, die ich an
jener, der indiſchen bemerkt habe, iſt, daß die Blumen derſelben ſowohl
bei einer Frau als auch bei einer Stute den Abortus bewirkten.
Althaeae flor. (I) wirkten vorzüglich den Durſt löſchend.
397
Folia & radix Althaeae (I.)
Semina Althacae (I.) waren beſonders wirkſam beim Knie-
ſchmerz.
Alumen crudum. Supersulphas Kali et Argillae iſt bekanntlich
in der Färberei ein wichtiges, unentbehrliches Mittel, folglich muß es in Aſien,
wo die Färberei ſo zu ſagen zu Hauſe iſt, in jedem Bazar zu bekommen ſein.
In Lahore hat man zwei Arten von Alaun, der röthliche Rockalaun, der auch am
meiſten da gebraucht wird, war derjenige, deſſen ich mich ſowohl zum inne-
ren als auch zum äußeren Gebrauche bediente.
Alumen crud. (I.) Eigenſchaften hab' ich hier keine beſondere
aufzuführen.
Amarantus cruentus iſt einer von den Dutzend Amaranthen, deren
Beſchreibung im Bengal-Diſpenſatorium mitgetheilt worden iſt, indem ſie in
Indien theils als Medizin, theils als Gemüſe gebraucht werden. Ich verſuchte
Amarant. cruent. sem. (I.) und habe bereits das damit erzielte
Reſultat im mediciniſchen Theile dieſes Werkes mitgetheilt.
Amaranti semina , Jountscha genannt, ſind im Bazar Lahores zu
bekommen, ſie werden von den inländiſchen Aerzten gebraucht.
Amaranti Jountscha semina (I.) ſind ebenfalls im mediciniſchen
Theile dieſer Schrift vorgekommen; ſie waren vorzüglich nütz-
lich bei Krenzſchmerzen, ſogar ſyphilit. Urſprungs.
Amaranti semina, Soliara genannt, ſind den vorhergehenden faſt
gleich an äußerem Anſehen. Sie ſind ebenfalls officinell im Lande, und bei
den dortigen Specereikrämern zu haben.
Amaranti Soliara semina (I.) ſind auch im mediziniſchen Theile
dieſes Werkes vorgekommen.
Ambra grisea wird jetzt in Europa ſelten oder gar nicht mehr als
Medizin, ſondern nur als Parfum ſeines Wohlgeruchs halber gebraucht. Die
indiſchen Aerzte aber gebrauchen den grauen Amber ſtark zu ihren Latwer-
gen, und ſo iſt er ein wichtiger Handelsartikel im Pendſchab. Ich ſelbſt habe
vielfältige Verſuche damit angeſtellt und mehrere heilſame Eigenſchaften darin-
nen gefunden. Z. B.
Ambra gris. (II.), war ausgezeichnet wirkſam gegen Schwindel
zum Umfallen mit Kreuzſchmerz und Hartleibigkeit,
wie auch bei Wadenſchmerz.
Ammania vesicatoria hatte ich aus dem Himalaja, wo es gebraucht
wird. Die Ameiſen ſollen dieſe Pflanze fliehen.
Amman. ves. (II.) vorzüglich nützlich gegen Blutſchwären.
Ammiacum. Ammoniaci gummi wird ſowohl von den europäiſchen,
als auch von den orientaliſchen Aerzten innerlich und äußerlich angewandt,
Letztere gebrauchen es vorzüglich bei der Fallſucht, Harn- und Regelverhal-
tungen und bei harten Geſchwülſten. Auf den Magen und die Leber ſoll es
zuweilen ſchädlich einwirken, auch den Abortus verurſachen.
Ammon. gummi (II.) war vorzüglich nützlich bei Ohrentzündun-
gen, Eckel u. Unverdaulichkeit mit Säureerzengung.
Ammoniae acetatum (Spiritus Mindereri) (I)
Ammonium carbonicum (II.)
Ammonium causticum liquidum (III.) Dieſe drei Mittel ſind
den orientaliſchen Aerzten ziemlich unbekannt, beſonders die beiden erſteren,
von denen auch ich wenig Gebrauch gemacht habe.
Ammonium muriaticum wird auch in Indien wie in Europa theils
zum Verzinnen der Kupfergeſchirre 2c., theils zur Medizin innerlich und
äußerlich gebraucht.
Ammon. mur. (I.) Eigenſchaften ſind im medicin. Theile unter
den verſchiedenen Krankheitsformen vorgekommen.
Ammonii succinati spiritus (Eau de luce) iſt ein Gemiſch von
Ammoniak, Seife, Alkohol und Bernſtein. Es wird größtentheils nur von
Europäern und zwar äußerlich gebraucht; z. B. bei Kopfſchmerz und Ohn-
machten, wie auch als Aetzmittel bei Schlangenbiſſen.
Amomum Cardamomum, ſ. Cardamomum.
Amomum Zedoaria, ſ. Curcuma Zedoaria.
A momum Zingiber, ſ. Zingiber.
Amydum, ſ. Amylum.
Amygdala amara iſt ein allbekannter Artikel, den die arabiſchen
Aerzte beim Rauſch von geiſtigen Getränken, bei Obſtructionen, Wechſelfie-
bern, Schmerz von hohlen Zähnen, Blaſenſteine 2c. anwenden; auch meinen
ſie, daß die bitteren Mandeln den wilden Thieren ein tödtliches Gift ſeien.
Amygd. am. (I.)
Amygdala dulcis und das Mandelöl ſind auch im Oriente wie in
Europa allgemein bekannt und geſchätzt; z. B. beim trockenen Huſten. Die
Hakims ſagen, daß die ſüßen Mandeln den Samen vermehren.
Amygd. dulc. (I.)
Amygdalus Persica, ſ. Persica.
Amylum. Faecula amylacea. Aus dem Satzmehl von Weizen be-
reitete ich den in der Ginleitung zum Medial-Syſteme erwähnten Kraftmehl-
brei, der zur Verfertigung der Paſtillen erforderlich iſt. Die Bereitung deſ-
ſelben geſchieht auf die gewöhnliche Art. Man macht nämlich das Stärf-
mehl mit etwas Waſſer an, erhitzt die Miſchung über einem gelinden Feuer
unter beſtändigem Umrühren ſo lange, bis eine Pappe daraus geworden iſt,
die man beim Gebrauch jederzeit friſch machen muß.
399
Amylum Marantae, ſ. Marantae faecula.
Anacardium occidentale iſt in Oſtindien wie in Weſtindien zu
Hauſe, wird aber nur ſelten von den Europäern, nie aber von den Hakims
gebraucht, weßhalb ich ſie in Lahore nicht bekam, und aus Kalkuta verſchreiben
mußte. Die Frucht, ohngefähr 1 Zoll lang, nierenförmig, enthält in ihrem
Gehäuſe einen harzigen, ſchwarzen Saft, den ich anwendete, und der mir
unter der Benennung -
Anac. occ. (II.) gute Dienſte leiſtete vorzüglich bei Milzob-
ſtructionen und Nierengries.
Anacardium orientale. Semecarpus Anacardium iſt jetzt nur in
der orientaliſchen Medizin officinell und wird in jedem Bazar verkauft. Die
Hakims gebrauchen es bei Gedächtnißſchwäche, Fallſucht, Starrſucht 2c. Der
Leber ſoll es ſchädlich ſein und das Blut entzünden, Melancholie und Wahn-
ſinn hervorbringen können. Der ätzende, ſchwarze Saft dieſer Nuß wird
äußerlich bei Flechten, rheum. Schmerzen, wie auch bei Verrenkungen ange-
wandt; auch bezeichnet man damit Baumwollzeuge und bedient ſich dazu des
Kalkwaſſers, theils um die Farbe zu vervollkommnen, theils auch um das
Zuſammenrinnen derſelben zu verhüten. Vielleicht iſt es den in Indien be-
findlichen engliſchen Aerzten nicht unwillkommen zu hören, welchen Mißbrauch
die Inländer, wenigſtens die Pendſchabiner mit dieſem ſcharfen Safte trei-
ben. Ich machte nämlich die Entdeckung, daß einige Gefangene im Dſchail-
(Gefängniß) Hoſpitale in Lahore ſich mit der Application dieſes Mittels Au-
genentzündungen und flechtenartige Hautkrankheiten im Geſicht und am Leib-
verurſachten und nach Belieben unterhielten, um wirklich krank zu ſein, lieber
im Krankenhaus zu faulenzen, als außerhalb deſſelben zu arbeiten. Dieſe
Individuen waren aber auch nur der Ausbund von den ſchlechteſten Menſchen,
bei denen ſodann freilich alle Experimente nichts helfen können. Uebrigens
erzielte ich mit dem
Anac. or. (II.) ſo manche glückliche Cur, inſonderheit bei Be-
täubung, Mundgeſchwüren, Lungen- und Lungen-
fellentzündungen, Schleimkrankheiten, u. bei Schmerz
im Schenkelkopf, der ſich in die Leiſte erſtreckt.
Anacyclus Pyrethrum, ſ. Pyrethrum.
Anagallis caerulea, wächſt ſo wie in Europa im Sommer in Kaſch-
mir, im Winter aber im Pendſchab. Sie iſt aber weder hier noch dort offi-
cinell, obwohl ſie wichtige Heilkräfte beſitzt. Das Gauchheil wurde vor Zeiten
in Europa gegen ſo mancherlei Krankheiten mit Erfolg gebraucht, z. B. gegen
Fallſucht, Manie, Melancholie, Hyſtterie, Delirien mit Fieber, Geſichtſchwäche,
Leber- und Milzverhärtungen, Blutflüſſe, Auszehrung, Waſſerſucht, Gicht, Bla-
ſenſteine, Peſt, giftigen Biſſen von Schlangen und wüthenden Thieren, Ge-
ſchwüre 2c. Ein ſolches Mittel ſoll jetzt nicht mehr gebraucht werden?! Nur ſein
Mißbrauch, theils die zu ſtarken Gaben, theils auch die Unwirkſamkeit eines
alten verdorbenen Krautes, können die Urſache ſein, daß auch dieſe Pflanze,
ſo wie der größte Theil unſerer früheren Heilmittel in Vergeſſenheit gerathen
iſt. Ich gebrauchte die Anagallis caerulea, die ich in Lahore in der kalten
Jahreszeit friſch in der Nähe meines allgem. Krankenhauſes hatte. Ich er-
zielte durch
Anagallis caer. (I.) vortreffliche Wirkungen bei Luſtſeuche,
Naſenbluten, Kreuz- und Hüftfchmerzen.
Anchusa italica, ſ. Buglossa.
Anchusa tinctoria, ſ. Alcanna.
Andropogon Iwaranchusa, gibt das wohlriechende ätheriſche Grasöl,
das in Oſtindien bei chron. Rheumatismen mit Erfolg eingerieben wird.
Auch bei der Cholera morbus wäre dieſes Mittel innerlich und äußerlich
wohl verſuchenswerth, indem es die Harn- und Hautabſonderung vermehrt 2c.
Anemone coronaria L., ſoll das Schakajik (arabiſch) ſein ? das
zum Haarſchwärzen gebraucht wird. Schakajik heißen die Hakims in Lahore
die Flores Papaveris rhoeados, die ebenfalls eine Ingredienz zu mancher
Haarſchwärze iſt. (Vergl. Dr. R. Seligmann's Liber Fundamentorum Phar-
macologiae etc. Anemone cor.)
Anemone narcissiflora, wächſt ſo wie in Europa auch in der Um-
gebung von Kaſchmir auf dem Himalaja, ſie iſt jedoch weder hier noch dort
officinell.
Anemone Pulsatilla, ſ. Pulsatilla.
Anethum Foeniculum, ſ. Foeniculum.
Anethum graveolens, wächſt ſo wie in Europa auch in Aſien und
Afrika. Die Hakims gebrauchen den Dillſamen gegen Blähungen und glau-
ben, daß er die Milch der Säugenden vermehre.
Anethi grav. sem. (I.)
Anethum Sowa, ſ. Sowa.
Angelica, wächſt nicht in Indien, iſt deßhalb den Eingebornen unbe-
kannt. Die
Angelicae semina (I.) die ich gebrauchte, waren aus einer Apo-
theke von Agra; vorzüglich nützlich waren ſie bei Bauch-
ſchmerzeu und Samenfluß.
Anguineum. Serpentis virus praeparatum, oder zubereitetes Schlan-
gengift, der Schlangenſtoff. Einmal bereitete ich ihn aus dem Virus von
der Aspis Naja, zum andern Male aus dem der Aspidoclonion, die unter den
Abbildungen vorkommt, und es ſcheint mir, daß dieſe beiden Virus in ihren
Eigenſchaften ſich ziemlich gleich kamen. Die Art der Zubereitung des Mit-
401
tels geſchah auf folgende Weiſe. Der Ueberbringer dieſer Schlangen faßte vermit-
telſt einer Leinwand das kriechende Thier im Nacken, öffnete mit einem Stöck-
chen den Mund deſſelben gewaltſamerweiſe, worauf er mit dem eingeſtochenen
Stäbchen das an den Vorderzähnen befindliche Giftbläschen dergeſtalt zu drücken
wußte, daß ſogleich ein Tropfen Flüſſigkeit, die ſo hell und rein wie ein
Kriſtall war, auf ein vermittelſt einer Pincette angehaltenes Stückchen Zucker
tröpfelte, welches augenblicklich verrieben in ein Gläschen zu 1 Drachme rek-
tificirten Spiritus gethan, recht geſchüttelt wurde. Das Fläſchchen mit die-
ſer Eſſenz verwahrte ich eingeſchloſſen in einer Büchſe, und gab davon zu
1 Tropfen auf Zucker.
Anguineum (III.). Die Eigenſchaften davon ſind bereits im med.
Theile erwähnt; vorzüglich wirkſam war es bei Kollern in
den Gedärmeu.
Angustura iſt den Lahor'ſchen Aerzten nicht bekannt. Ich hatte mir
dieſe Rinde aus Kalkutta verſchrieben, und gebrauchte
Angusturae cortex (I.), erhielt davon gute Wirkungen, vornehm-
lich bei Knieſchmerzen.
Anisum stellatum. Illicium anisatum iſt ſo wie in Europa auch
in Aſien, faſt in jedem Bazar Indiens zu bekommen. Die Hakims gebrau-
chen ihn bei Blähungen 2c.
Anisum stell. (I.)
Anisum vulgare wird in Indien nicht angebaut; der Fenchel vertritt
die Stelle davon in Lahore.
Anisum vulg. (I.)
Anthemis nobilis, ſ. Chamomilla.
Anthracokali iſt ein Arzneimittel neuerer Zeit, ein Präparat durch
Behandlung der Steinkohle mit ätzender Lauge gewonnen, deſſen Wirkungen
bei Flechten, Skropheln, Cholera 2c. gerühmt werden. Die Hauptwirkungen
dieſes Mittels ſollen Hautjucken, Schweiß, vermehrte Stuhlausleerung, ver-
mehrte Harnſecretion u. ſ. w. ſein. Ich habe dieſes Mittel noch nicht ver-
ſucht, denke aber, daß es nach meinem Syſtem angewandt, ebenfalls nützlich
ſein kann,
Antimonialia kommen in Lahore im Handel zwei verſchiedene Arten
vor, die Naturprodukte ſind. Das eine iſt das
Antimonium sulphuratum nigrum, das die Inländer im fein-
gepulverten Zuſtande vermittelſt eines Stängelchens aus Zink oder Silber
bei zugemachten Augen zwiſchen die Augendeckel appliciren, ſo daß theils die
Augenwimpern geſchwärzt erſcheinen, theils auch den Augen eine kühlende,
vor Augenentzündungen bewahrende Kraft mitgetheilt wird. Es wird vorzüg-
lich denjenigen angerathen, die an periodiſchen Ophthalmien leiden. Anſtatt
Mat, med, 26
402
des echten Surma bekommt man aber oft im Bazar Lahore's die Galena
(ſchwefelſaures Blei), die von Einigen dem Antimonium vorgezogen wird.
Ich gebrauchte das
Antim. sulph. nigr. (II.) und ſah gute Wirkungen davon, vor-
nehmlich bei Koliken und Blutſchwären.
Antimonium sulphuratum rubrum iſt das andere ſchwefelhältige
Antimonium, das in Lahore unter dem Namen Surma hispahani verkauft
wird. Es wird aus Perſien eingeführt.
Antim. sulph. rubr. (II.)
Antimonium tartaricum. Tartarus emeticus iſt den orientaliſchen
Aerzten nur durch uns Europäer bekannt geworden; übrigens gebrauchen ſie
die Brechmittel nur höchſt ſelten, z. B. bei Vergiftungen, und da geben ſie
dem Senf den Vorzug. Auch die Ipecacuanha kennen ſie nur dem Namen
nach. Ich erzielte bei der Anwendung von
Antim. tart. (III) nebſt anderen bereits angegebenen Wirkungen
vorzüglich gute Reſultate bei Fieber mit Kopfweh, Durſt,
Mund- und Rachengeſchwüren, Blutabgang mit
Harn- und Stuhl; Schmerzen, rheumatiſchen und
gichtiſchen mit und ohne Geſchwülſte.
- Apium graveolens wird in Indien angebaut. Die dortigen Aerzte
gebrauchen den Samen davon bei üblem Mundgeruch, Blähungen, Harn- und
Regelverhaltungen. Den Fallſüchtigen ſollen ſie aber ſchädlich ſein.
Apii grav. sem. (I.).
Aqua fortis, ſ. Nitricum, acidum.
Aquilaria Agallocha, ſ. Aloëxylon.
Aquilegia Moorensteniana iſt im Himalaja ohnweit Kaſchmir zu
finden. Sie iſt weder officinell, noch von mir verſucht worden.
Arabicum, gummi, wie es im Handel in Lahore vorkommt, iſt ein
Gemiſch von verſchiedenen Gummiſorten, vornehmlich von der Acacia arabica,
Feronia, Mango, Melia etc.
Aranea diadema hab' ich in Lahore nicht geſehen. In Ermang-
lung dieſes kräftigen Heilſtoffes, den man friſch haben muß, machte ich die
Experimente mit dem präparirten Spinngewebe oder Spinnenſtoff
Araneum (I.) Ich verrieb nämlich reines Spinngewebe mit Zucker
und Spiritus auſ gewöhnliche Art und bekam davon vorzüglich gute Wirkun-
gen bei Schwindel mit Schläfeſchmerz und Verdunkelung des Ge-
ſichtes, wie auch bei Durchfall. -
Arbutus uva ursi, ſ. Uva ursi.
Areca Catechu wird in Bengal angebaut. Die Nüſſe derſelben
gleichen den Muskatnüſſen, haben jedoch keinen ſo angenehmen Geruch, ſind
403
hart und beſitzen einen zuſammenziehenden Geſchmack, enthalten Gerbſtoff und
Gallusſäure. Sie machen in Indien, im Sind 2c. einen beträchtlichen Ar-
tifel des Handels aus. Es gibt zwei Gattungen derſelben. Die eine umfaßt
die natürlichen, von weißlicher Farbe; die andere hingegen die präparirten,
von dunkler Farbe. Letztere wird mehr als ein mediciniſcher Artikel betrach-
tet, während die erſtere ſo zu ſagen von jedem Eingeborenen gekäut wird.
Sie ſtärkt das Zahnfleiſch und den Magen, verhindert dadurch den üblen
Mundgeruch. Vergleiche bei Piper Betle die Beſchreibung des indiſchen
Käumittels. –
Areca Catechu, nux a. & n. (I)
Argemone mexicana. Papaver spinosum iſt ein im untern Theile
Hinduſtans beſonders in Bengal häufig wild wachſendes, ſtacheliges Mohn-
gewächs, das ich in Lahore mittelſt Samen aus Kalkutta pflanzte. In jedem
Sommer in der Hitze trocknete das ganze Kraut ab, und kam zur kalten Jah-
reszeit wieder auf. Die Wurzel hievon, wie auch der gelbe Saft, der beim
Einſchnitte in die Stengel ausſchwitzt, mögen auch wohl ihre Heilkräfte ent-
halten. Ich experimentirte größtentheils nur mit den
Argem. mex.sem. (I.), und fand, daß ſie ein vortreffliches Mittel
waren, vorzüglich bei Zahnfleiſchbluten, wie auch bei
Stumpfheitsgefühl in den Zähnen.
Argentum fulminans bereitete ich mir nach Brugnatelli, indem ich
zu einer noch heißen ſalpeterſaueren Silberauflöſung rectificirten Weingeiſt
ſchüttete, und die entſtandenen Kriſtalle ohne vorläufige Abwaſchung in einem
Papierchen in einer Büchſe verſchloſſen hielt. Bei der Zubereitung dieſes
Knallſilbers muß die größte Vorſicht beobachtet werden, damit keine Exploſion
geſchehe; es kann nur eine kleine Quantität davon zubereitet werden, die man
mit Spiritus angefeuchtet nebſt dem gepulverten Zucker vermittelſt eines elfen-
beinernen Löffelchens zuſammengemiſcht verreiben muß. Dieſes neue Heilmittel
Argent. fulm. (III.) leiſtete mir vortreffliche Dienſte bei Mund-
Zungen- Gaumen- und Halsentzündungen, wie
auch bei Wadenſchmerz.
Argentum metallicum wird von den Hakims als Silberblätter zum
Bedecken der Latwergen, oder zum Verſilbern der Pillen gebraucht.
Argent. met. (I)
Argentum nitricum fusum. Lapis infernalis kömmt dem Arg. fulm.
ziemlich nahe und wird ſeit längerer Zeit auch innerlich von den europäiſchen
Aerzten gegen Fallſucht, St. Veitstanz 2c. angewandt. Ich gebrauchte das
Argent. nitr. fus. (III) mit Nutzen vornehmlich bei Mundentzün-
dung und Hypochondrie.
Argentum vivum, ſ. Mercurius vivus.
A.
404
Argilla, Arten davon gibt es verſchiedene im Pendſchab; ſogar präparirte
eßbare Erden, die man im Bazar verkauft, indem es viele Individuen weib-
lichen Geſchlechtes gibt, größtentheils aber nur Schwangere, welche das Thon-
erdepräparat gleich einer Zuckerbäckerei mit großem Appetit verzehren.
Arisaema (arhizoma) gracile iſt eine Knollenwurzel, deren Größe,
wie ich ſelber geſehen, von der einer Wallnuß bis zur Dicke einer doppelten
Fauſt varirt. Der Geſchmack derſelben iſt ungemein ſcharf und ſo ätzend,
daß Einem von meinen Dienſtboten, der etwas von einer ganz friſchen Wur-
zel in den Mund genommen hatte, auf der Zunge ein Brennen entſtand, wo-
bei die Zunge anſchwoll, bald aber von ſelbſt verging. Sie wachſen häufig im
Himalaja, ſogar am Wege, der aus dem Pendſchab über Pimber nach Kaſchmir
führt, von unten angefangen bis auf den ſogenannten Pirpendſchal hinauf.
Man hält dieſe Knollen für ein Heilmittel gegen Schlangenbiſſe, Engbrüſtig-
keit, Geſchwüre, Verhärtungen e. Verſuche damit hab' ich keine gemacht.
Aristolochia longa wird von den Hakims bei Zahnfleiſch- und Ge-
bärmutterleiden, als Geſchwüren 2c. gebraucht. Auf den Kopf ſoll ſie ſchäd-
lich (?) wirken. Man bekommt ſie in jedem Bazar.
Aristol. longa (I.)
Aristolochia rotunda ſoll viel mehr Heilkräfte haben, als die vor-
hergehende. Sie wird gebraucht bei verſchiedenen Hautkrankheiten, ſogar bei
der Krätze, beim Ausſatz 2c. Sie ſoll die Geſchwüre trocknen, die Läuſe ver-
treiben, die Eingeweidewürmer tilgen, die Frucht abtreiben, den Harn und
die Regel befördern; ſogar für ein Gegengift wird ſie gehalten.
Aristol. rot. (I.)
Armeniacum malum wird gegen verdorbenes Geblüt angerathen,
ſoll Blähungen und Faulfieber erzeugen.
Armoracia (Cochlearia). Raphanus rusticanus iſt erſt jetzt, ſeit-
dem die Engländer in Lahore ſind, auch dahin verpflanzt worden; übrigens
ſind die engliſchen Aerzte der Meinung, daß die Wurzel von der Moringa
(Hyperanthera) Suhunjuna ein gutes Subſtitut des Meerrettigs ſei, woran
ich zweifle.
Arnica montana iſt den Hakims unbekannt, vermuthlich weil ſie nur
in Europa wächſt. Ihr Nutzen bei Blähungen, Rheumatismen, ſchwarzem
Staar, Fiebern, Ruhr, Uterusſchwäche, Fallbeſchwerden 2c. 2c. iſt unſeren
europäiſchen Aerzten kein Geheimniß. Ich gebrauchte die Eſſenzen davon.
Arnicae mont. tinct. (I.) vorzüglich wirkſam gegen Schwindel.
Arsenicum album. Acidum arsenicum iſt überall als ein großes
Heilmittel, mißbraucht als eines der ſchrecklichſten Gifte bekannt. In Lahore
war der freie Verkauf deſſelben erlaubt; ob es nun für eine Arznei, zum Ver-
tilgen der Ratten, oder als Bedürfniß denen, die ſich daran gewöhnt haben
405
beſtimmt, wurde nicht gefragt, und ſo geſchah auch in dem Lande manches
Unheil damit, wiewohl die Opiatvergiftungen da häufiger vorkommen mögen.
Arsen. alb. (III.) nützte vorzüglich bei Verdunkelung des Ge-
ſichtes mit Kopfſchmerz. Milzobſtruction mit Fieber
und Mutterblutflüſſen.
Arsen. pot. (III.) iſt ein bekanntes Arſenikpräparat, das vorzüg-
lich heilſam war bei Ausſchlägen, wie auch bei Schmer-
zen, rheumatifchen, gichtiſchen und ſyphilitiſchen.
Arsen. pot. nitr. & Ars. sodae (III.) können dem Vorhergehen-
den nahe geſtellt werden; letzteres war ausgezeichnet gut
bei Durſt, heftigem.
Arsenicum sulphuratum flavum & rubrum, ſ. Auripigmentum.
Artemisia Absinthium, ſ. Absinthium.
Artemisia Austriaca wird aus Kabul nach Lahore gebracht, ſoll
aber auch im Hinduſtan wachſen.
Artem. austr. herba (I.)
Artemisia Contra, ſ. Santonica.
Artemisia leptophylla iſt in Kaſchmir zu Hauſe und wird dort, wie
auch im Pendſchab eingeführt, gebraucht, ſo auch die
Artemisia vulgaris (affinis species), wovon die Wurzel, nämlich
Artem. vulg. rad. (I.) vortreffliche Dienſte leiſtete, vorzüglich bei
Gicht und Rheumatismen, wenn ſie auch ſyphilitiſcher Com-
plication waren. -
Arum campanulatum wird zur Winterszeit in Lahore bei den Grün-
zeugverkäufern gefunden. Man genießt es auf verſchiedene Arten zubereitet,
am meiſten aber als Sauereingemachtes. Im rohen Zuſtande hat es eine
eigene Schärfe, die eben die Heilkraft dieſes Mittels iſt, mit der ich bei ſo
mancherlei Krankheiten glückliche Reſultate erzielte. So z. B. war
Arum camp. (II.) überaus nützlich bei Augenentzündungen,
Erbrechen, Brechruhr, Blähungen, Schmerz in der
Nabelgegend, Harnbrennen, hitzigen Fiebern, Blut-
ſchwären 2c.
Ärum colocasia. Colocasia esculenta. Eine Art Knollen-Ge-
wächs, die in den N. W. Provinzen Oſtindiens, ſo wie auch in Bengal,
in Aegypten, in Griechenland und Amerika angebaut wird. Die Knollen davon
ſind in Lahore zur Winterszeit ein Hauptnahrungsmittel der Einwohner,
Auch hievon gibt es einige Abarten. Der Theil dieſer Pflanze, den ich ge-
brauchte, war die Knollenwurzel, nämlich
Ari colocasiae rad. (I.), ſie bewies ſich heilſam, beſonders beim
Bauchweh.
406
Arum gracile, ſ. Arisaema.
Asa dulcis, ſ. Benzoës.
Asa foetida (Ferula) wird in Afghaniſtan, Beludſchiſtan, Perſien und
im kleinen Thibet angebaut. Da ſie in jenen kalten Hochebenen, wie auch in
den Gebirgen fortkommt, ſo glaube ich, daß ſie auch bei uns in Europa,
ſogar in kalten Gegenden gepflanzt werden könnte. Die Pflanze iſt eine nütz-
liche und höchſt intereſſante, indem ſie außer dem bekannten Stinkaſant, der
im Handel Oſtindiens von bedeutender Wichtigkeit iſt, auch noch eine
Wurzel hat, die bei uns zwar nicht officinell, jedoch in Kaſchmir, wie auch
in ihrer Heimath in Thibet für heilſam gehalten wird, beſonders mit Eſſig
zubereitet, magenſtärkend ſein ſoll. Das Gummi wird ebenfalls für magen-
ſtärkend gehalten, es ſoll Verhärtungen zertheilen, den Harn und die Regel
treiben. Meine Erfahrungen mit dem
Asae foet. gummi (II.) ſind die, daß damit verſchiedene Krank-
heiten beſeitigt werden können, inſonderheit aber Lungen-
entzündungen und Durchfälle.
Asarum europaeum wächſt auch in Kaſchmir, woher es nach In-
dien gebracht wird. Auch da ſind Blätter und Wurzeln davon officinell. Er-
ſtere werden, wie früher auch in Europa, zu Schnupfmitteln gebraucht, wäh-
rend die Wurzel innerlich eingegeben wird, aber nicht als Brechmittel, wie
man ſie vor Zeiten bei uns anſtatt der Ipecacuanha anwendete. Die Be-
merkung, daß dieſelbe mit der Zeit ihre Brechen erregende Eigenſchaft ver-
liere, dafür mehr auf den Unterleib, namentlich auf den Stuhl, wie auf den
Urin wirke, halte ich uicht für unbegründet. Ich hatte nämlich zu meinen Ex-
perimenten von Europa auch dieſe Wurzel mitgenommen, und ſie war be-
reits über zwei Jahre alt, als ich die aphrodiſiaſtiſche Eigenſchaft derſelben
bei mehreren Individuen wahrnahm. Nachdem ich ſie verbraucht hatte, verſuchte
ich auch die Wurzel von Kaſchmir, welche jedoch nicht dieſelben Dienſte als
jene thun wollte, vermuthlich weil ſie friſch war. Die Hakims gebrauchen ſie
unter andern bei Gehirnleiden und Verhärtungen. Man behauptet auch, daß
ſie der Harnblaſe ſchädlich ſein könne.
Asari europ. rad. (I.) Impotenz mit und ohne Samen-
fluß.
Asari europ. Cashm (I.) Naſenverſtopfung und Durch-
fälle.
Asclepias gigantea , ſ. Calotropis gigantea.
Asclepias Vincetoxicum, ſ. Vincetoxicum.
Asclepias volubilis, ſ. Hoya viridiflora.
Aselli jecinoris oleum hatte ich aus Bombay mitgenommen. Die
Inländer kennen es nicht.
_407_
Aselli jecin. ol. (I)
Asparagus Haliun ſoll der Same vom officinellen Spargel ſein,
den man in den N. W. Provinzen Oſtindiens anbaut. Die Hakims gebrau-
chen dieſe Samen bei Magenſchwäche, Leber- Milz- und Nierenverhärtungen;
auch ſollen ſie den Harn treiben und die Geſchlechtstheile reizen. Man ſagt,
die angebaute Pflanze ſei kräftiger als die wild wachſende. Ich gebrauchte
Asparagi (Haliun) off sem. (I) mit dem beſten Erfolge bei Er-
brechen.
Asparagus racemosus, ſcheint ein Stengel zu ſein, welchen die
Hakims unter dem Namen Setaver gebrauchen. Bemerkenswerth aber iſt,
daß der Tamul'ſche Name von der Zeylon'ſchen Pawonie Sitta- (-mootie) vayr
dem Sittavair ziemlich gleich iſt. Das Setaver oder Sittavair? kaufte ich von
den Droguiſten Indiens zu Stückchen, die der Länge nach vielſpaltig, ſo dick als
Federkiele, beinahe Finger lang, etwas ſpiralförmig gedreht, hornartiger hell-
gelber Farbe, ſüßlich ſchleimigen etwas zuſammenziehenden Geſchmackes waren.
Asparagus rac. (I) bewährte ſich vorzüglich wirkſam bei Na-
ſenbluten, Mundgeſchwüren, Huſten, Bruſt- und
Seitenſchmerzen, Fieber 2c.
Asparagus sarmentosus wächſt in Oſtindien und iſt dort in jedem
Bazar zu bekommen, weil er officinell iſt, er wird jedoch nur von den inlän-
diſchen Aerzten gebraucht.
Asparagus sarm. (I.)
Asphaltum penjabinum iſt ein officineller Artikel in Lahore, und
kommt aus dem Gebirge. Die inländiſchen Aerzte gebrauchen ihn innerlich
als ein Subſtitut des perſiſchen Aſphaltes (Mumiai) bei Schäden von äußerer
Gewaltthätigkeit.
Asphalt. penj. (I)
Asphaltum persicum. Mumiai persica iſt gewiß ein ſpecifiſches
Mittel bei Knochenbrüchen, und könnte mit Recht Osteocolla persica ge-
nannt werden. Es iſt eine harte, ſchwarze und glänzende Maſſe, die keinen
beſondern Geruch oder Geſchmack hat. Man bekommt unter dieſem Namen
in allen Bazaren Aſiens nachgeahmte Miſchungen, die jedoch die Eigen-
ſchaften der echten perſiſchen nicht haben; ſelbſt in Perſien iſt ſie nicht leicht zu
bekommen, indem die Regierung allein ſich ihre Vertheilung vorbehalten hat.
Der Herr Profeſſor Dr. R. Seligmann hat eben hier in Wien als einen
Beitrag zur Literatur der orientaliſchen Arzneimittellehre eine Broſchüre her-
ausgegeben, welche über drei höchſt ſeltene perſiſche Handſchriften erläutern-
den Aufſchluß gibt, und worin von dem verdienſtvollen Herausgeber auch
eine Beſchreibung des in Rede ſtehenden Artikels in deutſcher Ueberſetzung
mitgetheilt wird, die mit dem, was ich mir in Perſien hierüber habe er-
408
zählen laſſen, ganz übereinſtimmt; weßhalb ich meinen geneigten Leſern, die
nicht im Beſitz der oberwähnten Broſchüre ſind, daraus folgenden Auszug
mittheile: „Mum heißt im Perſiſchen das Wachs. Jai oder ajin iſt der
Name eines Dorfes, das ſich in Perſien in der Nähe der Quelle, woher die
Mumiai oder Mumajin ſtammt, befindet. Die Mumia wurde zur Zeit Feri-
duns aufgefunden und zwar auf folgende Weiſe: Als der König Feridun
eines Tages auf die Jagd ging, ſchoß Einer aus ſeinem Gefolge eine Ga-
zelle mit dem Pfeil, und da die Nacht herannahete, fand er das Thier
nicht; die Gazelle aber kroch in die Spalte eines Felſens, trank hier von
dem Waſſer einer daſelbſt befindlichen Quelle, und ihre Wunde heilte.
Männer, welche bald darauf die geheilte Gazelle noch in ihrem Aſyle ent-
deckten, brachten ſie vor Feridun, indem ſie ihre Wahrnehmung erzählten.
Feridun fragte die Aerzte um die Urſache und befahl ihnen die Erforſchung
derſelben; dieſe aber brachen der Gazelle einen Fuß, verbanden ihn, ließen
ſie von jenem Waſſer trinken, und der Fuß wurde geheilt. Auf königlichen
Befehl wurde nun der Ort vermittelſt einer Thür verſchloſſen, ſo zwar, daß
dem Waſſer der freie Durchlauf geſtattet, und nur die auf dem Waſſer be-
findliche ſchaumartige Materie, das Erdpech, vermittelſt einer Art von Sieb
zurückgehalten wurde. So wird auch noch zu dieſer Zeit das geſammelte Er-
zeugniß bis 100 Drachmen, jährlich dem Könige überbracht.“ Vielleicht könnte
man auch in Europa irgendwo ein ſolches Erdpech finden, wenn man Un-
terſuchungen anſtellen wollte.
Asphalt. pers. Mumiai (I.)
Asplenium radiatum bekam ich aus dem Gebirge, wo es gebräuch-
lich ſein ſoll. In Lahore kennt man es nicht.
Asplen. radiat. fol. (I.) wirkten vortrefflich bei Bruſtſchmerz.
Astetat eine Wurzel, die man mir ebenfalls aus dem Gebirge brachte,
wo ſie officinell ſein ſoll.
Astetat (I.)
Astragalus (versione Tragacanthoidis) Drab iſt officinell in Kaſch-
mir, wo es auf den Gebirgen wächſt.
Astragalus Tragacantha, ſ. Tragacanthum.
Aterni, eine Wurzel aus einer Gebirgsgegend, wo ſie auch officinell
ſein ſoll, unbekannt in Lahore.
Aterni (I.) ein gutes Mittel bei Abſceſſen.
Atis, ſ. Patis.
Atropa Belladonna, ſ. Belladonna.
Atropa Mandragora, ſ. Mandragora.
Aurantium amarum, Pomum, hat man in Lahore in der kalten
Jahreszeit. Auch die dortigen Aerzte gebrauchen die Pomeranzenſchalen.
409
Aurant. cort. et tinct. (I.)
Aurant. dulc. flavedo (I.)
Auripigmentum citrinum. Arsenicum sulphuratum flavum, und
Auripigmentum rubrum. Arsenicum sulphuratum rubrum.
Realgar ſind im Oriente in allen Bazaren zu finden, indem Künſtler und
Aerzte davon Gebrauch machen.
Auripigment. citr. et rubr. (III.)
Aurum wird von den orientaliſchen Aerzten ſowohl geſchlagen als
Goldblatt, als auch im verriebenen Zuſtande größtentheils in Latwergen mit
Gewürzen und Edelſteinen verſetzt, angewandt.
Aurum (I)
Aurum nitrico-muriat. (III.)
Aurum nitrico-salammoniac. (III)
Avellana, nux kommt in Indien in den Gebirgen vor.
Azadirachta Melia , ſ. Melia azedarachta.
Azadirachta sempervirens, ſ. Melia scmpervirens.
Azurunn, ſ. Smalta.
Baccae Alkekengi, ſ. Physalis Alkekengi.
Baccae Zelemicae, ſ. Gundelia Zulm.
Balaustia, ſ. Granatum, punica.
Balsamodendron fructus, ſ. Carpobalsamum.
Balsamodendron, gummi, ſ. Myrrha.
Balsamum Copaivae, ſ. Copaiva.
Balsamum de Mecca, ſ. Meccani balsamum.
Barosma crenulata, ſ. Diosma crenulata.
Barringtonia acutangula iſt in den N. W. Provinzen Oſtindiens,
hauptſächlich in der Gegend von Saharenpur zu finden. Der officinelle Same
wird von den indiſchen Aerzten gebraucht.
Barringt. acutang. sem. (I.)
Baryta. Terra ponderosa iſt den orientaliſchen Aerzten nicht bekannt.
Baryta nitr. (I) leiſtete gute Dienſte bei nebligem Sehen.
Basella rubra wird in Indien, wie ich vernommen habe, angebaut,
weil es von den Inländern genoſſen werden ſoll. In Lahore war es nur
in einem öffentlichen Garten der Engländer angebaut. Es ſoll auch im Ge-
birge wachſen.
Basell. rubr. fol. (I.) bewährte ihre Heilkräfte bei Schwergehör
mit Ohrſauſen, Rachengeſchwüren, Seitenſchmerz
und Hartleibigkeit.
Basilicum, ſ. Ocimum Basilicum.
Bassia latifolia iſt der Name eines im Himalaja wachſenden Bau-
2 :
410
mes, deſſen Blumenblätter als zuckerhaltig einen ſüßen Geruch haben, und
woraus die Gebirgsbewohner ein geiſtiges Getränk deſtilliren. Die Nüſſe
dieſes Baumes geben ein Oel, das anſtatt Butter genoſſen wird.
Bassiae latifol. f. (I.) vorzüglich nützlich bei Achſelſchmerzen.
Batatas Couvolvulus, ſ. Convolvulus Batatas.
Batis spinosa iſt vermuthlich, was man in Lahore unter der Benen-
nung Atis verkauft. Die Hakims gebrauchen es beim Huſten. Es könnte
aber auch die Wurzel vom Aconitum heterophyllum ſein, die eben ſo aus-
ſieht und denſelben Geſchmack hat.
Bauhinia Vahlii iſt ein Baum, der in den N. W. Provinzen Oſt-
indiens am Fuße des Gebirges wächſt. Er trägt eine große und breite Hülſe,
worin bunte Samenkerne liegen, die einen ſüßlichen zuſammenziehenden Ge-
ſchmack haben und von den Inländern genoſſen werden. Dieſe erwärmen
nämlich die friſchen Hülſen am Feuer, worauf ſie ſich öffnen. Die Kerne
ſollen ſtimulirende Eigenſchaften beſitzen.
Bauhinia variegata Knoſpen werden in Lahore mit dem Ziegen-
fleiſch als Eingemachtes zubereitet, genoſſen. Man verkauft im Bazar La-
dungen davon, und es iſt gewiß eine delikate Speiſe.
Bdellium (Commiphorae Madagascarensis gummi). Dieſes bekannte
Gummiharz iſt in Europa und Indien officinell.
Bdellium (II.) bewies ſich vorzüglich nützlich bei Schlafloſig-
keit, Seitenſchmerz und bei Leberlelden.
Bebeerine iſt ein in Europa officinelles Pflanzenſalz, das in kleinen
röthlichen Kriſtallen mir in Lahore von einem engliſchen Arzte zu Händen
kam. Er gab es mir als ein neu erfundenes Subſtitut des ſchwefelſauren
Chinins für Wechſelfieber, und ich fand darinnen mehrere heilſame Eigen-
genſchaften, z. B.
Bebeerine (II.) vorzüglich heilſam bei Fieber (hitzigem). Verdun-
kelung des Geſichts.
Beccabunga, ſ. Veronica Beccabunga.
Bedelbisch iſt eine Wurzel, die ich aus dem Gebirge bekam, wo ſie
officinell ſein ſoll. In Lahore kennt man ſie nicht; vermuthlich iſt ſie die
Wurzel vom Aconitum heterophyllum, der ſie noch am ähnlichſten iſt.
Bedelbisch (II.) leiſtete vorzüglich gute Wirkungen bei Durch-
fällen mit und ohne Koliken, wie auch beim Sa-
menfluß.
Behen (Been) album et rubrum ſind Wurzeln, die vermuthlich
aus Arabien (vom Libanon?) in Indien eingeführt werden, da ſie in der
arabiſchen Praxis officinell ſind. Die Hakims ſchreiben ihnen herzſtärkende,
das Zittern beſeitigende, den Samen vermehrende und aphrodiſiaſtiſche Eigen-
s 411
ſchaften zu. Obwohl die Wirkung der weißen verſchieden ſein muß von der
der rothfarbigen Wurzel, die auch viel größer iſt und anders ſchmeckt; ſo
haben ſich doch beide, nämlich:
Behen alb. et Beh. rubr. (I.) nützlich bewieſen, vorzüglich beim
Jucken.
Belenia pracalsa, ſ. Hyosciamus pracalsus.
Belemnites ſind in der arabiſchen Medizin officinell. Ich bekam aus
dem Bazar Lahore's einen ſolchen Stein, der beinahe einen Finger lang,
eben ſo dick als ein Finger war; die Farbe deſſelben war röthlich. Seine
Beſtandtheile ſind nach der hier angeſtellten Analyſation nichts anders als
kohlenſaurer Kalk.
Belemnites (I.)
Belladonna und Extractum Belladonnae verſchrieb ich mir theils
aus Kalkutta, theils aus Agra, aus dortigen Apotheken. Sie iſt den arabi-
ſchen und den indiſchen Aerzten nicht bekannt.
Belladonnae extr. (III.) that gute Dienſte, vornehmlich bei Läh-
mungen.
Belladonnae herba (II.)
Benzoë, resina. Asa dulcis iſt auch in Indien als ein officineller
Artikel überall zu haben.
Benzoës, flor. vel tinctura (II.)
Berberis Lycium wächſt im Himalaja. Officinell iſt in Indien das
gelbe Holz dieſes Baumes und der eingedickte Saft deſſelben, oder Extract (?)
das im Hinduſtan überall als Res oder Resout bekannt iſt; es wird von den
dortigen Aerzten nur äußerlich, hauptſächlich bei Ophthalmien, wie auch bei
Entzündungsgeſchwülſten gebraucht.
Berber. lyc. (lignum) (I.)
Berber. lyc. (succ. inspiss) Res (II.) zeigte ſich vorzüglich heil-
ſam bei hitzigen Fiebern.
Berberis vulgaris fructus wird von Kabul nach Lahore gebracht,
indem dieſe Früchte dort ebenfalls officinell ſein ſollen.
Berber. vulg. (fruct.) (I.)
Berthelotia Ianceolata wird in Lahore von einigen inländiſchen
Aerzten gebraucht. Sie wächſt im Lande.
Beta bengalensis, ſ. Spinachia.
Betula Bhojpattra. Die Rinde dieſes Baumes der in Kaſchmir
wächſt, wird zu vielfältigen ökonomiſchen Zwecken angewandt. Man bedient
ſich derſelben wie des Papieres zum Verbinden der Gläſer, zum Einwickeln
der Arzeneien; man kann auch darauf ſchreiben. In Kaſchmir dient ſie als
eine undurchdringbare Subſtanz gegen Näſſe, als Unterlage der über Garten-
412
mauern, Häuſer 2c. gegoſſenen Erddecken. So gebrauchen ſie auch die Shawls-
händler beim Verpacken ihrer Waare, die nach Indien, Perſien oder nach
Europa verſchickt wird.
Bezoardicum animale wird von den Hakims als ein gutes Mittel
gegen Vergiftungen gehalten; der gelbfarbige ſoll der beſte ſein. Ueber eine
ausführliche Brſchreibung deſſelben vergleiche Dr. R. Seligmann's Schriften.
Bezoard. an. et Bez. min. (I.)
Bignonia indica wächſt in dem kälteren Klima des Himalaja üppi-
ger als in der Hitze des Hinduſtans, wo ſie in den botaniſchen Gärten ge-
zogen wird; dieſemnach wäre ſie vielleicht auch in Europa aufzuziehen. In
Lahore bekam ich aus dem Gebirge eine wahrhaft rieſenartige Hülſe, ein
Produkt dieſes Baumes, die nicht weniger als % Elle lang, 4 Zoll breit
war. Als ich ſie öffnete fand ich darinnen eine Mehrzahl weißer Samen-
kerne, die gegen das Licht gehalten durchſichtig ſchienen; die Dicke und die
Steifheit derſelben war die eines gewöhnlichen Schreibpapiers, im Durch-
meſſer hatte eine jede 3 Zoll. In der Mitte derſelben befand ſich der Keim,
der ſo groß als eine Linſe war. Ich ſtellte mit dieſem Samen bei meinen
Patienten viele Verſuche an. Ich zerſchnitt ihn zuvörderſt mit einem Scheer-
chen ſo fein als nur möglich, dann machte ich die Verreibung mit Zucker,
und die Auflöſung mit Spiritus auf die gewöhnliche Art.
Bignon. ind. sem. (I.) nützten vorzugsweiſe bei Tripper, wie
auch bei Blutabgang mit dem Harn.
Bilis, ſ. Fel.
Bismuthum wird in der arabiſchen und indiſchen Medizin gar nicht
gebraucht. Ich experimentirte mit dem bei uns officinellen
Bismuthum nitricum precipitatum (Magisterium Bismuthi) (II.)
Bistorta (Polygonum), iſt in der europäiſchen Praxis jetzt ein min-
der wichtiges Mittel als in der arabiſchen Medizin. Man bekommt dieſe
Wurzel bei den Droguiſten Lahors zu kaufen. Sie wird da eingeführt, ver-
muthlich aus Perſien.
Bistorta rad. (I.) war ausgezeichnet wirkſam bei Kollern, Dnrch-
fall und bei Nierengries.
Bitumen judaicum, ſ. Asphaltum.
Bitumen liquidum, ſ. Petroleum.
Bixa Orellana, ſ. Ruku tinctor.
Blumea auriculata, wächſt in der Umgebung von Lahore.
Blum. aur. herba (I.)
Blum. aur. sem. (I) waren ſehr nützlich bei ſyphilitiſchen
Schmerzen.
Boletus igniarius, ſ. Fungus igniarius.
-
413
Bolus armenius. Bolus armeniacus. Lapisarmenius, iſt jetzt nur
noch bei den orientaliſchen Aerzten officinell; dieſe gebrauchen ihn zum Ver-
tilgen der Schwarzgalle (Melancholie), wie auch bei der Fuchsräude 1c.
Bolus arm. (I) erwies ſich heilſam, vornehmlich bei Mundge-
ſchwüren, Aufblähungen und beim Tripper.
Bombacis heptaphylli gummi & radices, ſind bei den indiſchen
Aerzten in Lahore officinell, deßhalb bekommt man ſie auch bei den dortigen
Droguiſten.
Bombac. heptaphylli gummi et rad. (I.)
Bombax Gossypium, ſ. Gossypium.
Borax. Sub-boras sodae, iſt ſo wie in Europa überall im Oriente
officinell. Künſtler und Aerzte gebrauchen ihn.
Bor. ven. (I.) iſt ein ausgezeichnetes Mittel bei Mundge-
ſchwüren.
Borrera ashneh, ſ. Lichen odoriferum.
Borussicum acidum, ſ. Hydrocyanicum acidum.
Bovista. (Lycoperdon). Crepitus lupi, wächſt auch im Pendſchab,
im Sommer zur Regenzeit, er iſt aber nicht officinell bei den dortigen Aerzten.
Bovist. (II.) bewies ſich heilſam, vorzüglich bei Augenlied-
krätze, Bruſtſchmerz, wie auch bei Abzehrnug mit
Durchfall bei Kindern.
Brassica oleracea wird im Pendſchab angebaut, die Hakims ge-
brauchen den Samen davon zum Abtreiben der Würmer.
Brassica Rapa, ſ. Rapa.
Bryonia iſt kein officineller Artikel bei den Aerzten im Pendſchab;
weder Engländer noch Eingeborne gebrauchen ſie. Ich hatte Bryonia dioica
aus Europa zu meinen Experimenten und Curen.
Bryon. (ſaecula, rad. et tinct.) (II).
Buchu, ſ. Diosma crenata.
Buglossa Himalajana, ſ. Onosma.
Buglossa indica, ſ. Cacalia Kleinia.
Butea frondosa iſt ein Baum Oſtindiens, von dem ich im medizi-
niſchen Theile ſchon erwähnt habe.
Buteae frond. fl. (I.) vorzüglich nützlich bei Schlafloſigkeit.
Bnteae frond. gummi (II.) hemmte Durchfälle, auch mit
Blutabgang.
Buteae frond. sem. (I.) tilgte Fieber.
Butomus (Sparganium ramosum?) ſoll eine Sumpfpflanze ſein'
während
Butomus umbellatus eine Gebirgspflanze vom Himalaja iſt, in der
414
Gegend von Kaſchmir wächſt, die aber weder im Pendſchab noch in Kaſchmir
von den Aerzten angewandt wird.
Cacalia Kleinia wird im Pendſchab und im Hinduſtan überhaupt,
ſowohl von den Hakims als auch von den Hindus ſtark gebraucht. Außer
den officinellen Blättern, die den Ochſenzungen an Form gleichen, gebrau-
chen ſie auch das deſtillirte Waſſer davon.
Cacaliae kl. fol. (I.) iſt ein vortreffliches Mittel bei der Luſt-
ſenche, bei ſyphilitiſchen Ansſchlägen, wie auch
beim Bauchweh.
Cactus coccinellifera, ſ. Coccinella.
Cactus Tor, ſ. Euphorbia neriifolia.
Caesalpinia Bonduccella, ſ. Guilandina Bonduccella.
Caesalpinia Sappan, ſ. Campechianum lignum.
Calaminaris lapis iſt in Lahore nicht officinell. Ich hatte einen aus
Europa mit.
Calamin. lap. (I.)
Calamintha, iſt im Pendſchab officinell.
Calamus aromaticus. Acorus calamus, wird aus Kaſchmir nach
Lahore gebracht. Die Hakims gebrauchen ihn bei Blutflüſſen, Geſchwüren in
den Eingeweiden, Harn- und Regelverhaltungen 2e.
Calam. arom. (I.) iſt ein vortreffliches Mittel gegen Schwindel.
Calcarea wird von den orientaliſchen Aerzten, ſo wie auch die Silicea
unter mancherlei Formen angewandt, ohne zu wiſſen, was eigentlich die Be-
ſtandtheile des Mittels ſind, weil ſie mit chemiſchen Analyſationen völlig
unbekannt ſind.
Calcarea carb. (I.) erwies ſich heilſam bei Ruhr, Kreuz-
ſchmerz und Harnröthe.
Calculi cystici, ſ. Bezoardicum animale.
Calebrookia oppositifolia bekam ich vom Gebirge, wo die Wur-
zel davon officinell ſein ſoll.
Calebr. oppos. rad. (I.) war nützlich beim Seitenſchmerz.
Calendula officinalis iſt ſo wie in Europa auch in Kaſchmir zu
finden. Man gebraucht es aber weder hier noch dort.
Calomel, ſ. Mercurius dulcis.
Calophyllum Inophyllum ſoll in jedem Theile Indiens vorkommen;
im Pendſchab konnte ich es jedoch nicht bekommen, ſo daß ich es mir aus
Kalkutta verſchreiben mußte. Aus dem Samen preßt man ein wohlriechendes
Oel, das äußerlich bei Rheumatismen angewandt wird. Die Wurzeln geben
ein Harz, das der Myrrhe ähnlich iſt, jedoch die Eigenſchaften des Takama-
haka von Burbon haben ſoll.
415
Caloph. Inoph. sem. (I.)
Calotropis gigantea. Asclepias gigantea wächſt überall in Oſt-
indien, an manchen Orten ſo hoch, wie ein Baum. Außerhalb der Stadt
Lahore ſieht man zwiſchen den Ruinen der alten Stadt faſt nichts anderes
als Calotropis-Geſträuche und Harmala ruta. Die inländiſchen Aerzte ge-
brauchen von der Calotropis den milchartigen Saft, die Blätter, die Knoſpen
und die Rinde der Wurzel, Zum Schießpulver nahmen wir in Lahore die
Kohlen dieſer Wurzeln.
Calotrop. gig. fol. (II.) thaten ſehr gute Dienſte bei Halsent-
zündungen und bei Erbrechen.
Calotrop. gig. rad. & sem. (II.) der Same beſeitigte vornehm-
lich Fieber und Durchfall.
Calotrop. gig. succ. (III) iſt ein kräftiges Heilmittel, es muß
aber friſch genommen, oder als Tinctur aufbewahrt werden.
Calumba, ſ. Columba.
Calx, ſ. Calcarea.
Cambogia gutta, ſ. Guttae gummi. -
Camelinum coagnlum iſt ein Mittel, worauf die arabiſchen Aerzte
einen beſonderen Werth legen, vornehmlich wenn das Lab von einem arabi-
ſchen Kameele herſtammt.
Camel. coag. (I.) hatte ſehr gute Wirkungen bei Bauch- und
Milzobſtructionen.
Campechianum lignum. Haematoxylon campechianum dient als
Färbeſtoff auch in Lahore, deshalb bekommt man es im dortigen Bazar. Die
perſiſchen Aerzte gebrauchen es aber nicht. In Europa war früher das
Extract officinell. –
Campech. lign. (I.) wirkte vortrefflich beim Seitenſchmerz,
Schwindel und Durchfällen.
Camphora iſt auch im Oriente officinell. Die Hakims gebrauchen
ihn gegen Sodbrennen 2c.
Camphora (II.)
Canella alba wird in Lahore ſelten gebraucht, iſt jedoch im Bazar
zu bekommen, man verwechſelt ihn oft mit der Wintera aromatica.
Canella alba (II.)
Cannabis indica Cashmiriana wächſt, wie ſchon geſagt, üppiger
im kühlen Kaſchmir, als im heißen Hinduſtan, demnach können auch die Kräfte
der einen von der anderen verſchieden ſein.
Cannab. ind. Cashm. flor. (I.) waren im friſchen Zuſtande ſehr
gut bei herumziehenden Schmerzen, rheumatiſchen
oder ſyphilitiſchen.
416
Cannab. ind, Cashm. rad. cort. (I.)
Canabis ind. Lah. herba et semina (I.) Die Samen bewieſen
ſich hilfreich bei Magenſäure mit Unverdaulichkeit.
Cantharides. Cantharis vesicatoria wird in Lahore mit der Meloé
telini erſetzt, iſt den dortigen Aerzten nur dem Namen nach bekannt, indem
ſie in der arabiſchen Medizin eine vielfältige, zum Theil ſchon erwähnte An-
wendung hat; ſo gebraucht man ſie z. B. gegen Krätze und Ausſatz. Sie
ſoll die Läuſe vertreiben, auch der Harnblaſe ſchädlich ſein 2c.
Canthar. (II.) war vornehmlich nützlich bei rheumatiſchen Zahn-
ſchmerzen, Speichelfluß, Halsweh und Blutharnen.
Capillus Veneris kommt aus dem Himalaja nach Lahore, wo es
officinell iſt; die Hakims gebrauchen es unter anderen bei Gallkrankheiten.
Capparis aphylla wächſt häufig im Pendſchab, wird jedoch in der
Medizin weniger als im Häuslichen gebraucht.
Capparis spinosa. Die Wurzel iſt in der arabiſchen Medizin officinell
und wird, wenn auch nicht einheimiſch in Indien, doch bei den dortigen Arz-
neikrämern gefunden. Die Hakims gebrauchen ſie gegen Magenſchwäche, Milz-
verhärtungen 2c.
Cappar. spin. rad. (I.) bewies ſich nützlich, vornehmlich bei Pu-
ſteln.
Capsicum annuum. Piper indicum iſt in Indien ſtark gebraucht,
weniger in der Medizin, als in den Speiſen, die voll davon ſind. Es ſcheint
aber auch in dem heißen Lande ein geſundes, den Magen ſtärkendes, Appe-
tit erregendes Gewürz zu ſein.
Capsici sem. (II.) wirkten vortrefflich bei cariöſen Zahn-
ſchmerzen mit und ohne Backen geſchwulſt, wie auch
bei Koliken nnd Nierenſchmerzen.
Carbo animalis. Anſtatt der gewöhnlichen Thierkohle gebrauchte ich
ſchwarzgebranntes Hirſchhorn, nämlich Cornu cerviustum, nigrum.
Carbo an. (C. u. I.) war eines der beſten Mittel bei Kolikeu tc.
Carbo fossilis, ſ. Lithanthrax.
Carbo vegetabilis. Die Holzkohle, die ich in der Medizin gebrauchte,
war dieſelbe, die wir auch zum Schießpulver nahmen, nämlich die von der
erwähnten Calotropis gigantea.
Carbo veg. (I), ſie war ebenfalls ein gutes Mittel bei Ko-
liken.
Cardamomum majus, ſo wie auch
Cardamom minus werden in Indien ſtark gebraucht, vornehmlich
aber letztere. Da in Indien das Präſentgeben bei Beſuchen ſehr gebräuch-
lich iſt, ſo bekommt man von Fakiren, von Droguiſten 2c. auch nur einige
417
kleine Kardamomen, weil man ſie eines guten Mundgeruchs halber zu käuen
pflegt; ſo wie die Areca Katechu-Nüſſe; übrigens werden ſie auch gegen Blä-
hungen, Steinbeſchwerden 2c. gebraucht.
Cardam. min. (I.) tilgte unter andern Milzſchmerzen.
Carduus Fullonum, ſ. Dipsacus Fullonum.
Carica , ſ. Ficus Carica.
Carissa Carandas wächſt in Lahore, ſo wie auch im ganzen Hin-
duſtan. Die ſauern Früchte derſelben benützt man zu Eingemachten; auch
Gallerte wird daraus verfertigt.
Carissae Car. fol. (I.) bewieſen ſich nützlich bei ſyphilitiſchen
Schmerzen. Mund- und Halsgeſchwüren, Ohren-
entzündung, Durchfall 2c.
Cariss. Car, fruct. (I.) war vorzüglich gut bei Durchfällen,
wie auch bei Kreuzſchmerzen.
Carniolus wird, ſo wie auch die übrigen Edelſteine von den Hakims
als ein fein zerriebenes Präparat zu herzſtärkenden Latwergen gebraucht; ob-
wohl der Hauptbeſtandtheil deſſelben nur Kieſelerde iſt. Ich verſuchte den
gebrannten Carneol
Carniol. ust. (I.) und fand, daß er ein gutes Mittel ſei, z. B. bei
rheumatiſchen Zahnſchmerzen, Durchfall und Ruhr.
Carota, (Daucus) wächſt auch in Indien, jedoch nicht ſo gut wie in
Europa; weßhalb man auch den aus England eingeführten, hermetiſch ver-
ſchloſſenen gelben Rüben, ihrer Größe und Süßigkeit halber den Vorzug gibt.
Uebrigens hat man die Mohrrübe in Lahore in der kalten Jahreszeit in ſol-
cher Menge, daß man auch das Vieh, dem ſie ſehr nützlich ſein ſoll, damit
füttert. Man ſagt, daß die Pferde, denen man ſie einen Monat hindurch
gibt, das ganze Jahr frei von Krankheit bleiben.
Carot, sem. (I.)
Carpesium, eine beſondere botaniſch-unbeſtimmte Art, die man in
Kaſchmir Purgas heißt; ſie wächſt in den dortigen Gebirgen, iſt aber nicht
officinell.
Carpesium racemosum iſt in Kaſchmir bekannt, aber wenig ge-
braucht.
Carpes rac. rad. (I.)
Carpobalsamum iſt officinell in der arabiſchen Praxis und wird
von den Hakims angewandt bei Fallſucht, Magen-Leber- und Eingeweide-
leiden, als Kolik 2c.; wie auch gegen Brüche.
Carpobals. (I.) war ſehr nützlich bei Erbrechen.
Carthamus tinctorius iſt officinell in Lahore.
Cartham. tinctor. sem. (I.) ſind heilſam bei Durchfällen e.
Mat. med, 27
418
Carvi semina kommen aus Kaſchmir nach Lahore, wo man ſie den
türkiſchen Kümmel nennt. In der Türkei aber heißen ſie Kümmel der Giauren,
nämlich der Europäer; vermuthlich ſtammt dieſer Kümmel von Europa her.
Die Hakims gebrauchen ihn als magenſtärkend bei Verdauungsſchwäche,
Blähungen und Harnverhaltungen. Er ſoll wurmwidrige, das Schlangen-
gift zerſtörende Eigenſchaften beſitzen und wird auch bei Nevralgien ange-
wandt.
Carvi sem. (I.)
Caryophyllus aromaticus wird von den Hakims als magen- und
leberſtärfend angeſehen und ſoll einen angenehmen Mundgeruch geben.
Caryoph. arom. (I.) leiſtete gute Dienſte bei Durchfall und
Kreuzſchmerz.
Cascarilla iſt nicht officinell in Lahore. Ich verſchrieb ſie mir aus
einer Apotheke von Agra.
Cascar. cort. (I.) that gute Dienſte bei Schleimanhäufungen
im Halſe, Hartleibigkeit und Gelenkſchmerzen.
Cascar. extr. (II.)
Cassiae absus sem. haben mehrere unrichtige Namen bekommen,
als Fructus Tamaricis; Semen spinae, nigrum, orbiculare etc. (Vergl.
Dr. R. Seligmann's Pharmacologia und Meninski's Lexicon). Dieſer
Same iſt in der arabiſchen Medizin officinell, folglich in jedem Bazar zu
bekommen. Die Hakims halten ihn für ein Hauptmittel bei katarrhaliſchen
Ophthalmien, akuten und ſubakuten; wie auch bei Schleimflüſſen aus den
Geſchlechtstheilen 2c.
Cass. abs. sem. (I.)
Cassia alata iſt officinell in Lahore,
Cass. al. sem. (I.) nützte vornehmlich bei Durſt, Blähungen,
Stuhlzwang, Schwären und verſchiedenen Aus-
ſchlägen.
Cassia Cinnamomum, ſ. Cassia lignea.
Cassia fistula Mark wird von den indiſchen Aerzten und Hakims
ſtark gebraucht.
Cassiae fist. pulpa (I) war ausgezeichnet wirkſam bei blutenden
Hämorrhoiden, Harnzwang, Leiſtenſchmerz und
Hodengeſchwülſten.
Cass. fist. scm. (I.) bewies ſich nützlich beim Ausſatz, Na-
ſenblutklümpfchen, Stuhlzwang, Kreuz-Knie- und
Knöchelſchmerz. -
Cassia lignea. Cassia Cinnamomum. Laurus cassia, iſt officinell
in Lahore,
419
Cass. lign. cort. (I) iſt vornehmlich heilſam bei Hartleibig-
keit, Schuppen 2c.
Cassiae Tamalae folia. Laurus cassiae folia, werden ebenfalls
von den Aerzten in Lahore gebraucht.
Cass. Tamal. fol. (I) vorzüglich anwendbar bei wäſſerigen
Geſchwülſten und bei der Brechruhr.
Cassia Tora iſt officinell in Lahore, die Hakims gebrauchen ſie z. B.
bei Folgen äußerer Gewaltthätigkeiten, Gicht, Gelenkſchmerz und Hüftweh.
Cassiae Tora sem. (I.)
Castoreum iſt den arabiſchen Aerzten ebenfalls bekannt, jedoch wenig
im Gebrauch, in Lahore im Bazar gar nicht zu finden.
Cataracteum bereitete ich mir aus einer friſch ausgeſchnittenen opaken
Kriſtallinſe durch Verreibung mit 10 Gran Zucker, aufgelöſt in 1 Drachme Spi-
ritus. Ich bewahrte dieſe Eſſenz, wie die übrigen Präparate aus thieriſchen Stof-
fen in einer Büchſe, gut verſchloſſen und geſchützt vor dem Eindringen der
Lichtſtrahlen, und ließ ſie zu 1 Tropfen pro dosi, auf einem Stückchen Zu-
cker einnehmen.
Catechu. Terra Japonica ganz mit Unrecht genannt, da es keine
Erde, ſondern das Extract von der Acacia Catechu Oſtindiens iſt. Sie
wird von den inländiſchen Aerzten ſowohl innerlich als auch äußerlich ſtark
gebraucht.
Catechu extr. (II.)
Causticum alcalinum. Sodae causticae liquor wird nur äußerlich
von indiſchen Aerzten bei Hautkrankheiten zc. angewandt.
Causticum (III.)
Causticum lunare, ſ. Argentum nitricum fusum.
Cedrela Toona iſt ein Baum, der in Bengal und im Himalaja
wächſt und den rothen Färbeſtoff Tun gibt, der im Bazar Lahore's ſo häufig
vorkommt, indem er ein wichtiger Artikel der dortigen Färber iſt. Man bringt
ihn aus dem Gebirge ins Pendſchab.
Cedrelae Toonae sem. (I.) vorzüglich nützlich beim Kopfweh.
- Celastrus paniculatus, ſeine Samen ſind officinell in der indiſchen
Medizin, folglich in jedem Bazar zu finden.
Celastr. pan. sem. (I.) ausgezeichnet wirkſam gegen Speichel-
ſluß, Schleimhuſten, Abſceſſe innerer Organe, wie
in der Leber, Milz :c., wie auch gegen Lähmungen.
Cera citrina wird heut zu Tage, ſo wie in Europa auch in Aſien,
in der Medizin nur äußerlich in Salben oder Pflaſtern angewandt. Das zu-
bereitete Wachs innerlich eingegeben, hat auch ſeine beſonderen Eigenſchaf-
ten; ſo z. B.
2.
420
Cera citr. (I.) bewies ſich ausgezeichnet heilſam bei Hypo-
chondrie.
Cerasum. Die Frucht von Prunus Cerasus oder Cerasus capro-
niana wächſt ſo wie in Europa auch in Kabul und Kaſchmir. Wer könnte
die großen Heilkräfte errathen, die im Keimchen ihres Kernes enthalten ſind!?
Vermuthlich iſt es aber nur die Blauſäure, die darin, ſo wie in den bittern
Mandeln- Pflaumen-2c. Kernen befindlich iſt, und welcher auch die beſonderen
Eigenſchaften, die Steine im thieriſchen Körper aufzulöſen – vielleicht auch die
Wiedererzeugung derſelben zu verhindern – zuzuſchreiben ſind. Verſuche wer-
den nun bald entſcheiden, ob ich irre und in wie weit einer dieſer Keime
vor dem andern den Vorzug verdient; ob ſie durch die chemiſchen Blauſäure-
Präparate erſetzt werden können, u. ſ. w.
Ceras. nucl. sem. (I.) iſt eines der beſten Mittel gegen Stein-
beſchwerden.
Cervi cornu, iſt officinell in Lahore.
Cervi c. ras. (I.) zertheilt, wenn es bei Zeiten angewandt wird,
Entzündungsgeſchwülſte. -
Cervi c. ustum, album. (I) iſt ein gutes Mittel vornehmlich
beim Halsweh.
Cervic. ustum, nigrum, ſ. Carbo animalis.
Cetaceum. Sperma ceti iſt nicht officinell in Lahore, folglich auch
nicht zu bekommen.
Cetacei oleum, der Wallfiſchthran iſt den indiſchen Aerzten eben-
falls unbekannt. Ich hatte einen aus Bombay, mit dem ich die im med.
Theile angegebenen Erfahrungen gemacht habe.
Cetaceiol. (I.) nützte vornehmlich bei Katarrh, Seitenſte-
chen, Dnrchfällen und Fieber.
Cetrasin, ſ. Lichen islandicum.
Chamaedrys (Teucrium) wird von den Hakims bei Obſtructionen,
Harn- und Regelverhaltungen, Gicht und Rheumatismen angewandt.
Chamomilla vulgaris iſt wie bei uns, auch im Orient officinell.
Sie wächſt auch in Lahore. (Vgl. Cotula). Die Hakims gebrauchen die ge-
meinen Kamillen bei Gehirnleiden, Obſtructionen, Entzündungs-Geſchwülſten
und Schmerzen. Der Milz ſollen ſie aber ſchädlich ſein.
Chaulmoogra odorata (Tschaul mugra) Samen iſt officinell im
ganzen Hinduſtau, ſo auch in Lahore, wo das daraus gepreßte Oel jedoch
nicht ſo wie in den untern Provinzen gegen Hautkrankheiten eingerieben ge-
bräuchlich iſt.
Chaulmoogra odor. sem. (I.) iſt ein gutes Mittel bei Naſen-
421
verſtopfung mit Ausſatz, Stuhlzwang uud Knöt-
chenausſchlag.
Chelidonium majus iſt nicht officinell in Lahore. Ob Mamira, das
die Orientalen bei Augenkrankheiten ſo hoch ſchätzen, die Wurzel von dieſer
ſogenannten Herba Hirundinaria iſt, wie es in Dr. R. Seligmann's Phar-
macologie heißt, iſt für jetzt ſchwer zu beſtimmen. (Vgl. Glaucium citrinum
und Vincetoxicum.)
Chelidon. maj. fol., Verreibung und Tinktur (I.) waren vor-
züglich gut bei Magenbrennen, innerm Brenngefühl,
Schmerz in der Lebergegend, Durchfall und bei
allgemeiner Schwäche.
Chenopodium album wächſt ſowohl in Lahore als in Bengal und
wird an einem und dem andern Orte von den Eingebornen genoſſen.
Chenop. alb. sem. (I.) war nützlich bei Kopfweh, Schleim-
huſten mit Geroſſel und bei Blähungen 2c.
Cherayta (Tscheraita) Agathotes. Gentiana Cherayta iſt eine
Gebirgspflanze, die nördlich von Oſtindien, in Nepal2c. wächſt. Das Kraut davon
iſt officinell ſowohl bei den engliſchen als auch inländiſchen Aerzten Indiens.
Die Wurzeln dieſer Pflanze ſollen der Haruntutia an Wirkungen gleich kommen.
Cherayta (I.)
Chidra Semina, ſ. Terebinthus.
China nodosa , ſ. Smilax china.
Chinae cortex. Cortex peruvianus iſt den Lahoriſchen Aerzten völlig
unbekannt, deßhalb hält man ſie nicht im Bazar, wohl aber kann man bei
jedem engliſchen Arzte der dortigen Garniſon ein Stückchen bekommen. Ich
hatte ſie früher aus Kalkutta und Agra bezogen.
Chinae cort. (I.) bewies ſich heilſam vornehmlich bei Kopf-
wehe, Mund- und Halsgeſchwüren, Bauchſchmerzen,
Geſchwülſten, ſowohl entzündeten als auch wäſſe-
rigen.
Chininum sulphuricum. Quinae bisulphas, kennt man in Indien
auch nur durch die Europäer.
Chinin. sulph. (II.) that beſonders gute Wirkungen bei Durch-
fällen, fixem Rheumatismus, Neſſelausſchlag 2c.
Chitraca, ſ. Plumbago rosea.
Chloras kalicus, ſ. Kali oxymuriaticum.
Chloroform, das beſte Präparat, das wir in Lahore hatten, war
das aus einer Apotheke von Kanpur verſchriebene. Innerlich habe ich es
wohl nie verſucht.
Churrus (Tschers) iſt im ganzen Oſtindien officinell, er wird aber
422
nirgends innerlich eingegeben; ſondern nur aus der Waſſerpfeife, mit Tabak
gemiſcht, geraucht. Näheres hierüber iſt im med. Theile geſagt worden.
Churrus (II.) bewies ſich heilſam vornehmlich bei Lungen- und
Bruſtentzündungen, Schleimhuſten, Harnbrennen,
mit Zwang und Fieber.
Cicer arietinum iſt im Pendſchab und Hinduſtan ein Nahrungs-
artikel für Menſchen und Vieh, wird aber auch in der Medizin angewandt,
z. B. bei Blähungen, Harn- und Regelverhaltungen c. Sie ſoll den Ge-
ſchlechtstrieb erhöhen und den Samen vermehren, ſagen die arabiſchen
Schriftſteller. -
Cichoreum Intybus iſt ſowohl im Pendſchab als auch in Kaſchmir,
wo es häufig wächſt, officinell.
Cichorei sem. (I.) war nützlich, vornehmlich bei Bruſt- und
Bruſtſeitenſchmerz.
Cicuta virosa iſt den orientaliſchen Aerzten nicht bekannt. Vom Miß-
brauch des Schierlings ſollen Schwäche des Sehvermögens, Starrkrampf,
zuweilen auch tödliche Folgen entſtehen.
Circutae vir. fol. (II.)
Cicut. vir. extr. (III.)
Cimiceum. Acantheum iſt der Wanzenſtoff, den man am beſten in
flüſſiger Geſtalt, als Eſſenz zubereitet, gebrauchen kann.
Cinae, semen., ſ. Santonici sem.
Cinnabaris iſt im ganzen Oriente officinell.
Cinnamomum wird von den arabiſchen, perſiſchen und indiſchen
Aerzten in verſchiedenen Krankheiten angewandt, z. B. bei Magenſchwäche,
Leberverhärtungen, Herz- und Nervenleiden, Gebärmutterſchmerzen. Bei Harn-
und Regelverhaltungen, bei Schlangenbiſſen und Opiumvergiftungen ſoll der
Zimmt ebenfalls nützlich ſein.
Cinnam. cort. (L) that gute Dienſte bei Knieweh.
Cinnam. flor. (I.) nützte bei mehreren Krankheiten, vornehmlich
beim Speichelfluß und Kreuzſchmerz.
Cissampelos, ſ. Pareira brava.
Citraca, ſ. Plumbago rosea.
Citrullus, ſ. Cucurbita Citrullus.
Citrus Aurantium , ſ. Aurantium.
Citrus Galgala, iſt eine zwei Fauſt dicke Citrone in Lahore, die
man ſauer einzumachen pflegt, wo ſie ſodann Galgala - Atschar heißt.
Citrus Galgala fr. et sem. (I.)
Citrus medica & citrus limonum ſind in Lahore ebenfalls zu
haben.
_423
Clematis erecta. Flammula Jovis iſt den orientaliſchen Aerzten
unbekannt. Ich hatte ſie aus Europa.
Clematis erecta (I.) war vorzüglich heilſam bei cariöſen Zahn-
ſchmerzen, wie auch bei Leberſchmerz.
Cleome pentaphylla iſt zwar nicht officinell in Lahore, wächſt aber
im Pendſchab, ſo wie auch im Hinduſtan.
Cleom. pent. herba (I.) nützte vornehmlich bei ſcorbutiſchem
Zahnfleiſchleiden, Zahnfleiſchbluten, Mund- Ra-
chen- und Halsgeſchwüren. -
Cleom. pent. sem. (I.) wirkten vortrefflich bei blutenden Hä-
morrhoiden.
Clerodendron infortunatum iſt in Lahore in der arabiſch-indi-
ſchen Medizin officinell.
Clerod. infort. (I.)
Coagulum camelinum, ſ. Camelinum coagulum.
Coccinella. Coccionella. Die Kochenille iſt ein allbekannter Färbeſtoff,
der auch in Lahore officinell iſt. Die dortigen arabiſch-perſiſchen Aerzte hü-
ten ſich aber vor dem innern Gebrauch derſelben, weil es heißt, daß ſie
die Eigenſchaft beſitzen, die Fruchtbarkeit des menſchlichen Geſchlechtes zu
tilgen.
Coccinella (I)
Cocculus Menispermum. Cocculus indicus, iſt auch in Lahore
officinell.
Coccul. Menisp. (II) hat ſich auf vielfältige Verſuche nützlich
bewieſen, vornehmlich bei Fiebern mit und ohne Hu-
ſten, Schwindel mit Eckel zum Erbrechen, Sei-
tenſtechen, Blähungen, Kolik und Durchfällen,
Beulen ?c.
Cocos nucifera, officinell auch in Lahore wie im ganzen Hinduſtan,
woher ſie auch kommt.
Coc. nuc. cort.ext. fibr. (I) d. h. die äußere, faſerige Schale
der gemeinen Kokusnuß. Sie nützte vornehmlich bei Hals-
entzündung.
Cocos Sechellarum iſt in Lahore officinell.
Coc. nux Sechell. (II) ſtillte Erbrechen.
Coffea arabica iſt erſt ſeit Kurzem durch uns Europäer in Lahore
bekannt geworden, jedoch nicht gebräuchlich in der dortigen Medizin.
Coff ar, cr. (I.)
Colchicum autumnale iſt den indiſchen Aerzten unbekannt, dafür
haben ſie die Hermodactyli, die unſerer Zeitloſe an Eigenſchaften (?) nahe
424
kommen ſollen, jedoch ganz anders ausſehen. Zu meinen Experimenten hatte
ich ein Colchicum aus Agra verſchrieben, wohin es vermuthlich aus Eng-
land gebracht worden war.
Colchici aut. bulb. (II) bewies ſich heilſam, vornehmlich bei
Hämorrhoiden, Luſtſeuche und Rheumatismen.
Colla piscium, ſ. Ichthyocolla.
Collodion war uns in Lahore nur dem Namen nach bekannt.
Colocynthis iſt im ganzen Oriente officinell, und wird von den ara-
biſchen Aerzten gegen Leber- und Milzobſtructionen, wie auch beim Mangel
an gehöriger Reinigung angewandt.
Colocynth. pulp. (I.) war vornehmlich gut bei Leiſtenſchmer-
zen.
Colocynth. sem. (I.)
Coluber, ſ. Serpens.
Columbo. Colombo. Calumbae radix iſt nicht officinell in Lahore.
Ich bediente mich einer aus Kalkutta verſchriebenen. -
Colomb. rad. (I.)
Commelina nudiflora iſt nicht officinell in Lahore. Ich hatte eine
Wurzel aus dem Gebirge unter dem Namen Kanduli bekommen, von der
ich vermuthe, daß ſie die Wurzel von der Commelina war.
Commel. nud. rad. (I.)
Composita Cynarea Dub., ſ. Cynaracea Dub.
Composita Dschengli sagh iſt ein mir unbekanntes Küchenkraut,
in Kaſchmir officinell. Dschengli heißt „wild“ und Sagh „Gemüſe.“
Composita (Cynaracea) Pokermul iſt eine, ſowohl in Lahore als
auch in Kaſchmir, officinelle Wurzel.
Comp. Pokermul (I.) bewährte ſich nützlich, vorzüglich bei Ko-
liken und Harnbrennen.
Composita Zerbabri, prope Bidens, iſt officinell in Kaſchmir.
Comp. Zerbabri (I.) war gut, beſonders bei Bruſt- und an-
dern fixen Schmerzen ſogar ſyphilitiſchen Urſprungs;
gut auch bei Koliken.
Concha fluviatilis iſt officinell in Lahore.
Concha fluv. (I.)
Conium maculatum iſt den orientaliſchen Aerzten nicht bekannt. Ich
bediente mich eines vermuthlich aus England hingebrachten Ertractes, das
ich aus Kalkutta verſchrieben hatte.
Conii mac. extr. (III) bewies ſich heilſam, vornehmlich bei
Schlafloſigkeit und Speichelfluß.
Convolvulus argenteus iſt in Lahore officinell.
425
Convolv. arg. sem. (I.) war ein gutes Mittel, inſonderheit bei
unerlöſchlichem Durſt. -
Convolvulus Batatas. Batatas edulis, iſt eine Art ſüßer Grd-
äpfel, ein allgemein beliebter Artikel im Pendſchab wie auch im Hinduſtan.
Convolvulus Jalapa, ſ. Jalapa.
Convolvulus Nil, ſ. Ipomoea.
COnvolvulus Scaimmonia . ſ. Scammonia.
Convolvulus Turpethum, ſ. Turpethum.
Conyza anthelminthica. Vernonia anthelmintica. Serratula an-
thelmintica iſt officinell in Lahore.
Conyz. anthelm. sem. (I)
Copaivae Balsamum iſt bei den orientaliſchen Aerzten nicht im Ge-
brauch. Ich hatte ihn aus Agra.
Copaiv. bals. (II.) Er nützte vornehmlich beim Schleimhuſten,
bei Koliken, bei chron. Durchfällen, wie auch bei
herumziehenden Gelenkſchmerzen.
Copal, indicum iſt ein Harz von der Vateria indica, und wird in
Gngland als Gummi Animae verkauft. (Vgl. Bengal. Dispensat.) In La-
hore und in Bengal verkauft man es unter dem Namen des Bernſteins
(Kahroba).
Copal, gummires. (ind.) (II.) bewies ſich vornehmlich gut bei
der Cholera.
Corallia rubra ſind officinell in Lahore und werden von den Hakims
angewandt, z. B. beim ſchwachen Sehvermögen (äußerlich); bei Blutſpeien
und Harnverhaltung geben ſie ſie auch innerlich ein.
Corall. rubr. (I.)
Corchorus fructicosus iſt officinell in Lahore, und wächſt im
Lande.
Corchor. frut. herba (I) war nützlich, vornehmlich beim täg-
lichen Wechſelfieber.
Cordia angustifolia wächſt ebenfalls in Lahore und wird von den
dortigen Aerzten gebraucht.
Cordiae ang. fol. et fruct. (I)
Cordia Myxa, ſ. Sebestenia off.
Coriandrum sativum iſt officinell in Lahore, und wird als einz-
ſammenziehendes, die Gelbſucht hervorbringendes Mittel angeſehen.
Coriandr. sat. sem. (I.) wirkte als ein vortreffliches Mittel,
vornehmlich beim Stuhlzwang, Jucken und Gelenk-
ſchmerz.
Cornu cervi, ſ. Cervi cornu.
426
Corydalis longipes kommt in der Umgebung von Kaſchmir im Hi-
malaja vor, iſt aber nicht officinell.
Costus arabicus. Costus albus. Costis dulcis. Costus veterum
wird nach Indien, vermuthlich aus Arabien eingeführt, iſt aber nicht, wie
irrthümlich in der Arzneimittellehre von Moſt p. 214 angegeben iſt, die
Canella alba, Costus amarus und Winterianus spurius, cortex. Dieſe
ſind vier verſchiedene Artikel. Aus der europäiſchen Praxis iſt die in Rede
ſtehende arabiſche, ſüße Koſtuswurzel längſt ſo verbannt worden, daß man
ſie jetzt nicht einmal dem Namen nach recht kennt. Die arabiſchen Aerzte
gebrauchen ſie vornehmlich bei Schwäche der Nerven, des Magens und der
Geſchlechtstheile, wie auch gegen Eingeweidewürmer, bei Harn- und Re-
gelverhaltungen; äußerlich wird ſie bei Geſichtsflecken angewandt. Das Re-
ſultat meiner Experimente damit iſt höchſt befriedigend, indem
Cost. arab. rad. (I.) eines der vortrefflichſten Mittel, inſonderheit
bei Blut- und Schleimhämorrhoiden, Feber 2c. war.
Costus indicus, amarus, niger ashmirianus iſt officinell in
Kaſchmir, Lahore und im ganzen Hinduſtan. Daß dieſer Artikel ein Monopol
der Kaſchmir'ſchen Regierung iſt, hab' ich ſchon früher angeführt.
Cost. n. Cashm. rad. (I.) that herrliche Wirkung, vornehmlich
bei Speichelflüſſen.
Cotula anthemoides (varietas tenuis) wächſt in Kaſchmir, wo ſie
für die gemeine Kamille gehalten, officinell iſt.
Cotyledon laciniatum wächſt bei Lahore, und iſt dort officinell.
Cotyled. lac. herba (I.) war von guter Wirkung, vornehmlich
bei Halsgeſchwüren, Blähungen, wie auch bei Fieber,
anhaltendem, mit Fröſteln und Schmerzen.
Crameria triandra. ſ. Rathania.
Crataeva Marmelos. Aegle Marmelos kommt aus dem Gebirge
nach Lahore, wo ſie officinell iſt.
Crat. Marmel. fruct. (I.) bewies ſich heilſam, vornehmlich bei
Entzündungsgeſchwülſten.
Crataeva Tapia Baum, wächſt auch in den Gärten von Lahore. Die
Frucht davon iſt, wie ſchon erwähnt worden, gegen die ſogenannte Schlan-
genliebe (eigentlich Schlangenſucht) angerathen.
Creosotum iſt ein bekanntes empyreumatiſches, das Fleiſch vor der
Fäulniß bewahrendes Oel, das nur die europäiſchen Aerzte, nicht aber die
orientaliſchen kennen. Es kann innerlich und äußerlich angewandt werden.
Creosot. (III.) war eines der beſten Mittel, vornehmlich gegen
Jucken.
Crocus sativus iſt, wie ſchon erwähnt worden, ebenfalls ein Mo-
427
nopol der Kaſchmir'ſchen Regierung. Aus Kaſchmir bringt man den Safran
nach Lahore und nach Hinduſtan, Piſchawer u. ſ. w. Die dortigen Aerzte
gebrauchen ihn unter andern bei Leberverhärtung und Harnverhaltung; auf
die Magennerven ſoll er aber, in zu großen Gaben gereicht, ſchädlich ein-
wirken, Kopfweh, ſogar Stumpfſinn hervorbringen.
Crocus sat. (II.) wirkte ausgezeichnet heilſam, vornehmlich beim
Kopfweh, Bluthuſten und bei Magenſchmerzen.
Croton tiglium iſt im ganzen Oriente, ſo wie in Europa bekannt
und officinell. Das Crotonöl wird jedoch nur von den Europäern gebraucht,
die arabiſchen und indiſchen Aerzte hingegen wiſſen auf verſchiedene Arten
dieſe Samen zu präpariren, um ihnen die (vorgeblich ſchädliche) Schärfe zu
benehmen und geben ſie dann auch in Verbindung mit Corrigenzien, als Ge-
würzen 2c. ein.
Crot. tigl. ol. (III)
Crot. tigl. sem. (II.) bewies ſich nützlich, vornehmlich beim Ma-
genkrampf und beim Stuhlzwang.
Cruenta Berthelotia. Orobanche cruenta wächſt in der Umgegend
von Kaſchmir auf den Gebirgen, ſie iſt den Kaſchmirern wohl bekannt, aber
nicht officinell.
Crustacea. – Dschinge und Mahi rubian kommen von Boubay;
erſtere ſehen aus wie Würmchen, die nicht größer als % Zoll lang ſind,
während letztere / Zoll Länge haben. Beide ſind von röthlicher Farbe und
ſollen in Indien ſo wie in Lahore officinell ſein.
Crustac. Dschinge (I.)
Crustac. Mahi rubian (I)
Cubebae ſind ſo wie in Europa auch in Aſien, namentlich in Indien,
Kaſchmir, Lahore 2c. officinell. Man gebraucht ſie dort um die Geſchlechts-
theile zu ſtimuliren, den Harn zu treiben, Blaſenſteine aufzulöſen 2c.
Cucumis acutangulus gibt es in Lahore mehrere Gattungen, wozu
auch die beiden folgenden gehören.
Cucum. acutang. Kalanori sem. (I) beſeitigte jedesmal das
Fröſteln.
Cucum. acutang. Pindituri sem. (I.) hatte dieſelbe Eigenſchaft
wie die vorhergehende.
Cucumis agrestis, ſ. Elaterium.
Cucumis Colocynthis, ſ. Colocynthis.
Cucumis Madaraspatensis wächſt auch im Pendſchab, und wird
nur in der Küche gebraucht. Man ſagt, daß das damit gekochte Fleiſch ge-
ſchwinder weich werde.
428
Cucum. Madar. (I) that vortreffliche Dienſte, vornehmlich bei
der Nuhr.
Cucum. Melo. ſ. Melo.
Cucumis sativus sasus. tinctura. Geſchälte, flein zerſchnittene
Gurken werden ſo wie gewöhnlich zum Salat geſalzen, nach einer kleinen Weile
der Saft davon ausgedrückt, den man mit gleichen Theilen Alkohol ge-
miſcht, bis den folgenden Tag ſtehen läßt, dann die klare Gſſenz, vom Satze
rein abgegoſſen, zum Gebrauche aufbewahrt.
Cucum. sat. sals. tinct. war eine nützliche Medizin, vornehmlich
bei Schulterſchmerzen, rheumatiſchen.
Cucumis utilis-imis iſt eine Gurkenart Indiens und Lahor's, die
oft % (Elle lang iſt, und ſo wie die gemeine Gurke gegeſſen wird.
Cucurbita Citrulius wird im Fünfſtrömenlande ebenfalls angebaut.
Die beſten ſind in Amritſir.
Cucurb. Citrull. sem. (I.)
Cucurbita lagenaria wird in Lahore als Gemüſe angebaut; ſo auch
Cucurbita Pepo, wie die vorhergehende.
Cuminum Cyminum iſt officinell in Lahore, und wird bei Blähun-
gen , Milch- Harn- und Regelmangel angewandt,
Cumini sem. (l.) war ein gutes Mittel, vornehmlich bei Bruſt-
ſchnerz.
Cepressus sempervireis. Zapfen und Blätter ſind officinell in
Lahore; man bringt ſie aus dem Gebirge.
Cupress. (nux) Strobul. (I.) war ein gutes Heilmittel, vornehm-
ich bei Zahnſchmerz, ſowohl eariöſem als auch ent-
zündlich rheumatiſchen, mit und ohne Fieber und
Bacfgeſchwu iſt.
Cuprum wird im rohen Zuſtande nirgends innerlich eingegeben.
Cupr. acet. (Aerugo) (III.)
Cupr. ammoniac. (II.) that gute Wirkung, vornehmlich bei
Schienbeinſchmerz.
Cupr. met. (l.) wirkte heilſam, vornehmlich bei Flecken.
Cupr. sulph. (vitrioum caeruleum) (II.) bewies ſich heilſam,
vorzüglich bei heftigem Durſt. -
Curcuigo orcioides iſt in Lahore und im Hinduſtan officinell.
Cureul. orch. rad. (I.)
Curcuma ionza (Heldi) iſt in Lahore, nebſt dem ſpaniſchen Pfeffer
Capsicum (Lalmirdsch), bei den Gingebornen das Hauptgewürz; ohne Heldi,
Lamird sch, Butter und Salz ſchmeckt ihnen das Gekochte gar nicht, was
es immer ſein möge.
429
Curcuma longa (I.) hatte auch als Arzneimittel vortreffliche
Wirkungen, inſonderheit bei Mund- und Halsentzün-
dungen, Heiſerkeit, Halsknoten, Kolik und Harn-
zwang.
Curcuma Zedoaria. Amomum Zedoaria. Kaempferia rotunda
iſt ein oſtindiſches gewürzhaftes Arzneimittel, worüber man gar nicht einig
iſt, ob es zum Geſchlechte der Curcuma, zur Kaempferia oder zum Amomum
gehört. Man bekommt es in allen Bazaren Indiens, auch in Lahore.
Curcum. Zed. rad. (I) war ein gutes Mittel, vornehmlich gegen
Leberſchmerz.
Curcuma Zerumbet, ſ. Zedoaria Zerumbet.
Cuscuta Epithymum vel reflexa Lahoriensis hat eine ausge-
dehnte Anwendung bei den arabiſch-perſiſchen Aerzten (den Hakims) in In-
dien. Sie gebrauchen nämlich dieſes Mittel bei Magenſchwäche, Leberver-
härtung, Anhäufungen von Schleim und verdorbener Galle, Melancholie,
Hypochondrie, Harnverhaltungen, alten Fiebern 2c. Es ſoll Durſt erregend,
vorzüglich bei verdorbenen Säften und im Greiſenalter anzuwenden ſein.
Cuscuta monogyna Cashmiriana. Davon ſind nur die Samen
in Lahore, Kaſchmir ºc. officinell.
Cuscut. monog. sem. (I.) brachte gute Wirkung hervor, vorzüg-
lich bei blutenden Hämorrhoiden und Blähungen.
Cyaneum Berolinense kennt man in Lahore gar nicht.
Cyan. Berol. (II.)
Cycas circinalis. Cycas revoluta iſt die Sagopalme Oſtindiens.
Ich bekam aus Kalkutta die Frucht von dieſem Baume, machte damit meh-
rere glückliche Experimente, ſo wie auch mit dem Sago, worüber am gehö-
rigen Orte das Nöthige mitgetheilt werden ſoll.
Cycad. fruct. cort. et tinct. corticis (I.) bewies ſich heilſam,
vornehmlich bei wäſſerigen Geſchwülſten.
Cycad. rev. sem. (I.) that vortreffliche Dienſte, inſonderheit bei
Kopfweh, Schwindel und Halsgeſchwüren.
Cyclamen europaeum. Cyclamen hederaefolium ſcheint früher
bei den arabiſchen Aerzten im Gebrauche geweſen zu ſein; jetzt gebrauchen
es aber die Lahor'ſchen Aerzte nicht, und ſo hat man es auch nicht vorräthig;
übrigens ſoll es ein wurmwidriges, abführendes Mittel ſein.
Cyclam. europ. rad. (I)
Cydonium malum iſt in Lahore officinell; auch die Kerne davon
werden ſtark gebraucht. Die Quittenäpfel wachſen in Kabul und Kaſchmir,
woher man ſie herab nach Indien bringt,
430
Cydon, mal. et sem. (I.) ſind wirkſame Heilmittel, inſonderheit
nützlich beim Stuhlzwang.
Cynanchum wächſt auf den Gebirgen von Kaſchmir, iſt aber nicht
officinell.
Cynara scolymus wächſt auch in Lahore in den Gärten der Eng-
länder. Die Eingebornen kennen ſie nicht.
Cynaracea Dub iſt eine Gebirgspflanze von Kaſchmir, wo ſie offi-
cinell iſt.
Cynar. Dub lign. et herba (I.)
Cyperus longus iſt officinell in Lahore.
- Cyper. long. rad. (I) bewies ſich heilſam, vornehmlich bei Er-
brechen und Durchfall.
Cyperus rotundus iſt ebenfalls officinell in Lahore, er wird oft mit
Cyperus juncifolius verwechſelt.
Cytisus scoparius wächſt ſowohl in Kaſchmir als auch in Lahore;
die Samen davon ſind officinell.
Cytis. scop. sem. (I.)
Dactylus (von Phoenix Dactylifera), die Datteln bekommt man auch
in Lahore, wenn ſie auch nicht von der Güte als die aus Multan herbeigeführten
ſind, die auch noch den arabiſchen weit nachſtehen, und das ſowohl an Größe
als an Süßigkeit. Die harten Kerne dieſer beliebten Frucht tragen große Heil-
fräfte in ſich, von denen bis jetzt Niemand eine Ahnung gehabt hat.
Dactyl. nucl. (II.) war ein gutes Heilmittel, vornehmlich beim
Rothlauf und Stuhlzwang.
Daphne Mezereum, ſ. Mezereum.
Daphne, Sunnerkat genannt, wächſt in den Gebirgen von Kaſch-
mir. Wegen Mangel der Blüthen an den mir zugekommenen Exemplaren
davon, war keine nähere Beſtimmung möglich, als daß es verwandt iſt mit
Daphne gnidium und Daphne oleoides. Verſchieden jedoch iſt es von der
Daphne cannabina, woraus man in Nepal das Papier nach chineſiſcher Art
macht. (Vergleiche hierüber Bengal Dispensatory p. 531). Die Rinde vom
Daphne gnidium wird beiläufig 1 Stunde, bevor man ſie anwenden will,
in Weineſſig eingeweicht, dann applicirt, im Winter einmal, im Sommer
aber zweimal des Tages erneuert. Dieſes Mittel ſoll eine ſeröſe Ausſchwitzung
ohne Reiz und Blaſen hervorbringen, und iſt vornehmlich bei chron. Rheu-
matismen, Lähmungen u. ſ. w. angerathen. In Frankreich und Rußland ſoll
es auch gegen einige Augenkrankheiten gebraucht werden.
Daronica. Doronicum scorpioides Linn, iſt in der arabiſchen und
indiſchen Medizin officinell. Man gebraucht es gegen Herzklopfen, Schlan-
genbiſſe, Schmerz und Blähungen der Gebärmutter 2c.
431
Daron. rad. (I.) bewies ſich heilſam, vornehmlich bei allgemeiner
Schwäche und Hartleibigkeit.
Datsca cannabina wächſt in Kaſchmir. Die Wurzel der Rinde dient
dort zum Färben (Piſtaziengrün).
Datisc. cannab. rad. cort. (I) bewies ſich nützlich, vornehmlich
bei Entzündungsgeſchwülſten und Knieſchmerz.
Datisc. cannab. sem. (I.)
Datura martis heiße ich die Verbindung von Daturin mit Eiſen.
Man erhält dieſes Präparat, wenn man zu einem Aufguß der Stechapfel-
ſamen eine Auflöſung von Eiſenvitriol ſchüttet, wobei ein Niederſchlag ent-
ſteht, den man im getrockneten Zuſtande aufbewahrt.
Datura mart. (III.) nützte bei mehreren Krankheiten, vorzüglich
aber bei Kopfwehe und bei Migraine.
Datura Strammonium wächſt nicht in Lahore und Indien, dafür
hat man aber die Datura fatuosa und alba, welche dieſelben Wirkungen
haben. Blätter, Samen und Wurzeln werden von den Inländern gebraucht.
Daturae flor. rec. (II.) bewieſen ſich heilſam, vornehmlich bei
Nachtblindheit.
Daturae fol. rec. (II.)
Daturae sem. (II.) waren vorzüglich heilſam, beſonders bei
Schwindel und Krämpfen.
Daucus Carota , ſ. Carota.
Dealsing iſt der Name eines Hindu, eines Gebirgsbewohners, von
dem ich in Lahore mehrere Gebirgspflanzen, Wurzeln und Samen zu meinen
Experimenten erhielt. Diejenigen Arzeneimittel aber, von deren Eigenſchaften
ich mehreres erfahren habe, ohne jedoch ihre Namen ausfindig machen zu
können, behielt ich einſtweilen unter dem Namen des Ueberbringers bei, in
der Hoffnung, bei meiner Rückkehr nach Indien aus der Gegend Dſchowallah
Mekki's, woher ſie gebracht worden ſind, noch Manches erfahren zu können.
Dieſes wäre gewiß wünſchensweth, da z. B. auch nur die folgende Wurzel
ein vortreffliches Heilmittel war.
Dealsing's Fiſtelwurzel (I.) war ausgezeichnet heilſam, beſonders
bei Koliken und Luſtſeuchc.
Dealsing's Haruntutiaart (I.) iſt vermuthlich die Wurzel von
Agathotes Cherayta, und bewies ſich nützlich, inſonderheit
beim Huſten.
Dealsing's Serſamwurzel (I.) d. h. die Wurzel gegen Nerven-
fieber ſoll die Flemmingia ſein? ſie leiſtete gute Dienſte
vorzüglich beim Bruſt- und Magenſchmerz, Aufblä-
432
hung mit Unverdaulichkeit, wie auch beim Fieber
mit Speichelfluß.
Dealsing’s Torfiwurzel, ſ. Indigofera linifolia.
Delphinium Ghafes, ſ. Agrimonia Eupatoria.
Delphinium pauciflorum ? Killingea monocephala (nach Pidding-
ton's Index plant.) iſt eine Wurzel, die beinahe 1 Zoll lang, eben ſo dick iſt und
von mehrern Seiten in Spitzen ausläuft, wodurch ſie etwas der Wurzel von der
Trapa ähnlich ausſieht. Die ächte ſoll aus China herkommen, und innerlich ſo
blau wie der Indigo ausſehen. Sie ſteht in großem Anſehen bei den Inländern.
Man hält ſie für eines der beſten Mittel gegen die Cholera, wie auch gegen
verſchiedene Gifte 2c. In Lahore bekommt man ſie nicht in jedem Jahre, ſie
iſt bei den ſogenannten Sadus (d. i. herumziehenden Arzneikrämern) wie auch
in Kaſchmir zu finden, wenn nicht bei den dortigen Droguiſten, doch in den
beſten Häuſern.
Delphin. paucifl. rad. (II.) war eine überaus wirkſame Medizin,
nützte inſonderheit beim Durchfall, bei Koliken und bei
Samenfluß.
Delphinium Staphisagria, ſ. Staphisagria.
Dictamnus albus wird von den arabiſchen Aerzten gegen Fallſucht,
Wurmkrankheiten, wie auch bei Anomlaien der Menſtruation angewandt; aus
der europäiſchen Praxis hat man die Rinde von der Wurzel des Diptams
längſt beſeitiget.
Digitalis purpurea iſt ein großes Heilmittel, deſſen Mißbrauch je-
doch eben ſo großen Schaden als Nutzen herbeiführen kann. Den orientali-
ſchen Aerzten iſt ſie unbekannt. Ich hatte ſie aus den Apotheken Oſtindiens.
Digital. purp. fol. (II.) war ein herrlich wirkendes Mittel, in-
ſonderheit beim Naſenbluten und Durchfall.
Diorites oder Grünſtein iſt in Lahore im Bazar zu finden. Man
verkauft ihn dort in kleinen erbſengroßen Stücken, und gebraucht ihn
nur als grüne Farbe, z. B. wird damit an die Wand auf Kalk gemalt. Als
Heilmittel hat er mir weſentliche Dienſte geleiſtet und verdient um deſto mehr
Beachtnng, da ſeine Beſtandtheile nach hier angeſtellter Analyſation dieſelben
ſind, als die des ſogenannten Senge basri, mit dem ich in der Cholera-
Epidemie in Lahore ſo glückliche Reſultate erzielte.
Diorites (I.) war bei vielen Krankheiten ein vortreffliches Mittel,
vorzüglich aber bei Schwindel, Bruſtſchmerz, Knieweh
und beim Jucken.
Dioscorea sativa iſt eine Knollenwurzel, die man im Bazar La-
hore's bei den Grünzeughändlern in der kalten Jahreszeit bekommen kann;
obwohl ſie nur als ein Küchengemüſe betrachtet wird, ſo hat ſie doch im
rohen Zuſtande, ſo wie auch die Erdäpfel 2c., ihre eigenen Heilkräfte als
Medizin.
Dioscor. sat. (I.)
Diosma crenata iſt eine Art Raute, von der die in der europäiſchen
Praxis officinellen Bukublätter, der ſogenannte Hottentottenthee herrühren.
Dieſe Folia buku ſind den lahoriſchen Aerzten noch unbekannt.
Diospyros Embryopteris, ſ. Embriopteris glutinifera.
Diospyros melanoxylon, ſ. Ebenum.
Dipsacus fullonum. Virga pastoris iſt nicht officinell in Lahore.
Dodi heißt im Pendſchab eine Zuſammenſetzung von rothem Reis, ge-
ſchälten ſüßen Mandeln, weißen Mohnſamen und Zucker, eine Miſchung, die
gar nicht übel ſchmeckt, und beim trockenen Huſten gute Dienſte thut.
Dolichos pruriens, Mucuna pruriens, Siliqua hirsuta, wächſt zwar
auch in Lahore, jedoch nicht ſo gut wie im Gebirge, woher ich ſie jährlich kom-
men ließ. Die Bohnen davon ſind bei den dortigen Aerzten officinell. In
der europäiſchen Praxis gebraucht man die juckende Faſel, um durch den
mechaniſchen? Reiz der feinen Härchen die Würmer abzutreiben.
Dolichos Faba (I) bewies ſich vorzüglich heilſam bei Harnzwang,
Impotenz und Steinkrankheit.
Dolichos Succus oder Härchen (I)
Doronicum scorpioides, ſ. Daronica.
Dracocephalun Royleanum wird in ganz Indien angebaut. Die
Samen davon ſind officinell und werden von den dortigen Aerzten allgemein
gebraucht. Man verfertigt daraus ein ſchleimiges, einhüllendes und kühlen-
des Getränk.
Dracoceph. Royl. sem. (I)
Draconis sanguis iſt ein allgemein bekanntes rothes Harz von Ca-
lamus Drago, der im oſtindiſchen Archipelagus zu Hauſe iſt. In Europa
wird das Drachenblut nicht als ein beſonderer mediciniſcher Artikel, mehr nur
zu Firniſſen 2c. gebraucht. Die orientaliſchen Aerzte gebrauchen ihn bei fri-
ſchen Wunden, Blut- und Bauchflüſſen.
Dracon. sangu. (II.) war und bleibt eines der vorzüglichſten Heil-
mittel; es nützte inſonderheit bei Magenbrennen, Harn-
zwang und Wechſelfieber.
Dschendalu iſt eine von den mir unbekannten Wurzeln aus dem
Gebirge, und ſo auch das folgende
Dudia (I.) dieß war beſonders nützlich bei Harnzwang und ſyphi-
litiſchen Beulen.
Dulcamara (Solanum), iſt nicht officinell in der arabiſchen oder indi-
ſchen Medizin. Ich gebrauchte die aus Europa mitgeführte.
Mat, mcd, 28
434
Dulcam. stipit. (I.) nützten vornehmlich bei Eckel und Erbrechen.
Ebenum wird nur in der arabiſchen Medizin als Heilmittel ange-
wandt, z. B. bei veralteten Geſchwüren der Augen, wo man es fein zer-
rieben applicirt. Dieſes Holz hat auch, ſo wie jedes Ding auf Erden ſeine
beſonderen Eigenſchaften und könnte wohl auch als Medizin benutzt werden.
Ebenum lign. (I.) bewährte ſich vollkommen nützlich; inſonderheit
beim Bluthuſte: und Durchfall.
Echinospermum glochidiatum Alph. DC, wächſt häufig im Thale
Kaſchmirs, iſt aber nicht officinell.
Echites antidysenterica, ſ. Nerium antidysentericum.
Elaterium. Extractum Elaterii iſt den europäiſchen Aerzten als ein
draſtiſches Purgiermittel wohl bekannt, in Lahore aber nicht zu bekommen.
Ich hatte es von Agra, das vermuthlich ein Präparat aus England war.
Elaterium (II) that vortreffliche Wirkungen und nützte inſonder-
heit bei Eingeweidewürmern.
Eleagnus angustifolius wächſt im Gebirge, wie auch im Thal von
Kaſchmir, es iſt nicht officinell. Die reifen Beeren werden von den Gebirgs-
leuten gegeſſen.
Eleagn. ang, fol. et fruct. immat. (I.) bewährten ſich als ein
gutes Heilmittel, beſonders beim Juckeu und beim Fieber.
Electrum, ſ. Succinum.
Elemi gummi iſt nicht officinell in Lahore.
Elettaria Cardamomum, ſ. Cardamomum.
Embelia Ribes iſt officinell und wird in Lahore gebraucht, vornehm-
lich als ein wurmwidriges Mittel.
Embel. Ribes. sem. (I.)
Emblica officinalis, ſ. Myrobalanus Emblica.
Embryopteris glutinifera. Diospyros glutinosa. Diospyros Em-
bryopteris wächſt in der Umgegend von Lahore. Die Früchte, 1 bis 2 Zoll
im Durchmeſſer, enthalten einen ſcharfen Saft, der ſtark tanninhaltig iſt.
Embryopt. glut. fol. (I.) nützten vornehmlich bei Koliken.
Embryopt. glut. fr. (I) waren von guter Wirkung, inſonderheit
bei Mundgeſchwüren, Kreuzſchmerz, Impotenz und
Samenfluß.
Embryopt. glut. sem. (I.)
Enula Helenium, ſ. Inula Helenium.
Epidendron vel Epihymum Cuscuta. ſ. Cuscuta.
Ervum Lens, ſ. Lens. -
Eugenia Jambolina wächſt in Lahore. Die Früchte davon werden
im Bazar verkauft und genoſſen.
435
Eugen-Jambol. cort. succ. tinct. (I.) war ein gutes Mittel,
vornehmlich gegen Kreuzſchmerz.
Eugen. Jamhol. fruct. (I) that gute Dienſte, inſonderheit bei
Schwindel, mit und ohne Vergehen des Geſichtes.
Eugen. Jambol. nucl. (I.) nützte beſonders bei Kolik und Lei-
ſtenbruch.
Euphorbia agraria (affinis species), iſt in Kaſchmir officinell, und
wächſt auf den Gebirgen der dortigen Umgegend. Weil ſie eine ſchwarze
Wurzel hat, die armdick, äſtig und knotig iſt, heißt man ſie die ſchwarze
Euphorbia. Sie wird für die kräftigſte von allen übrigen Euphorbiaceen
gehalten, und ihre Ausgrabung muß mit Vorſicht geſchehen.
Euphorb. agrar. (aff spec.) rad. (II.) bewährte ſich als ein gu-
tes Mittel, vorzüglich bei Kreuzſchmerzen, Durchfall, Harn- und
Stuhlzwang, Jucken und Fleckausſchlag.
Euphorbia Cashmiriana Tschok. Tschuk, iſt ebenfalls in Kaſch-
mir officinell. Die Wurzel, die man gebraucht, iſt braunfarbig.
Euphorb. Cashm. Tschok. rad. (II.)
Euphorbia epithymoides, ſ. Euphorbia verrucosa.
Euphorbia helioscopia wächſt in den Gärten von Kaſchmir, wo
die Samen davon officinell ſind.
Euphorb. helioscop. sem. (II.)
Euphorbia longifolia. (Euphorb. lucid. aff) hat eine gelbe Wurzel,
die lang und glatt, oft nicht dicker als ein Finger iſt. Ihrer Farbe wegen
heißt man ſie die gelbe Euphorbia. Sie iſt die am meiſten geſuchte und be-
liebte Euphorbia, die ſowohl im Pendſchab als auch in Kaſchmir, zumal von
den Wundärzten, äußerlich angewandt wird.
Euphorb. longifol. rad. (II.) bewies ſich heilſam, inſonderheit
bei Geſichtsmuskelnverzerrung, Beklemmungen und
Fußſchmerz.
Euphorbia neriifolia. Euphorbia – Tor wächſt in der Ebene in La-
hore, aber auch in den Gebirgen; der Saft davon iſt officinell bei den In-
ländern.
Euphorb. neriifol. succ. (II.)
Euphorbia tenuis iſt eine wenig behaarte Spielart. Sie wächſt bei
Lahore, iſt aber nicht officinell.
Euphorb. ten. herba (I) war ein gutes Mittel, vornehmlich bei
großem Durſt und Kreuzſchmerzen.
Euphorbia thymifolia wächſt ebenfalls bei Lahore herum, iſt nicht
officinell und wird die große milchhaltige Pflanze genannt, weil ſie einen
.
milchartigen Saft hat und weil ſie auch in die Höhe wächſt, während die
vorhergehende ſich nur auf der Erde ausbreitet.
Euphorb. thymifol. herba (I)
Euphobia-Tor, ſ. Euphorbia neriifolia.
Euphorbia verrucos . ? oder epithymoides? iſt in Kaſchmir be-
kannt, jedoch nicht officinell. Sie wächſt auf den dortigen Gebirgen und man
heißt ſie die weiße Hirbi (oder weiße Euphorbia), weil die Wurzel davon
weiß iſt, die vortreffliche Dienſte that.
Euphorb. rad. alb. (II.) vorzüglich bei Schleimhuſten, wäſſe-
rigen Geſchwülſten, Flechten.
Euphorbium gummi iſt officinell in Lahore, es wird jedoch nur
äußerlich angewandt. -
Euphorb. gummi (II)
Euphrasia offi inalis wächſt in den Gebirgen, wie auch im Thale
bei Kaſchmir, ſo wie bei uns in Europa. Sie iſt aber dort nicht officinell.
Euphras. off (I.)
Eurya e ferox wächſt nicht in Lahore, wohl aber im Bengal, wo die
mehlreichen Samen dieſer Waſſerpflanze den Eingebornen zur Nahrung dienen.
Evolvulºs brachte man mir aus dem Gebirge, ob es Evolv. alsinoi-
des Lin , iſt nicht beſtimmt.
Evolv. herb. (I) bewies ſich nützlich, vorzüglich bei Impo-
tenz, Durchfall und Wechſelfieber.
Exuviae, ſ. Serpentis exuviae.
Faba St. Ignatii, ſ. Strychnos faba Ignatii.
Fabaria, unter dieſer Benennung gebrauchte ich eine knotige Wur-
zel, die beiläufig 2 Zoll lang, breiter an dem einen Ende als an dem
andern war. Ich hielt ſie für die Roſenwurz oder ſogenannte fette Henne
(Sedum telephinum). Die Araber heißen ſie Ud e Selib (Holz vom Kreuz)
und nach dem Altgriechiſchen (Junani) heißen ſie die Hakims die Fabania
oder Fabanija. Dieſer Ausdruck iſt ziemlich gleichbedeutend mit Fabaria.
Dr. R. Seligmann gibt ihr aber in ſeiner Pharmacologie den Namen
Poeonia, vermuthlich mit Unrecht. In dieſer Pharmacologie heißt es auch:
„Gallenus ſagt, daß die Kräfte dieſer Wurzel mit jedem Jahre zunehmen,
ferner, daß ſie die Abſonderung der Milch vermehrt, die Regel treibt und
Galle erzeugt, wogegen die Myrobalanen das Corrigens ſind; wie auch daß
die runde Wurzel die vorzüglichſte ſei.“ Die hiemit angeſtellten Verſuche waren
höchſt befriedigend.
Fabaria (I) nützte inſonderheit bei Bruſtſchmerz, Harnzwang
und Durchfällen.
437
Fagonia arabica wächſt häufig in der Umgebung von Lahore und
iſt officinell im Lande.
Fagon. ar. herb. (I.) war eines der ausgezeichnetſten Heilmit-
tel, vornehmlich gegen Vergehen des Geſichtes, gelbes
Augweiß, Samenfluß und halbſeitige Lähmung.
Fagopyrum. Semina Polygoni Fagopyri werden im Gebirge des
Fünfſtrömenlandes, ſo wie auch in Kaſchmir angebaut, und dienen den Ein-
gebornen, beſonders den Hindus in ihren Faſttagen zur Nahrung. Als Me-
dizin werden auch da die Buchweizen nicht gebraucht.
Fasciolaria Asfar etib gleicht dem Nagel von der großen Zehe.
Vielleicht iſt es die Decke von Turbo Cochlus, einer Meerſchnecke, die
ſogenannte Meerbohne, Umbillicus marinus s. Veneris, weil dieſe vor
Zeiten im Gebrauch geweſen ſein ſoll? Da ich in dieſem Mittel wichtige,
ausgezeichnete Heilkräfte entdeckt habe, ſo habe ich ſie auch abgebildet auf
Tab. 8 dieſes Werkes mitgetheilt. Sie iſt in Lahore bei den Hakims offi-
cinell und man findet ſie bei den dortigen Droguiſten. Im hieſigen Natu-
ralienkabinete konnte ich darüber nichts mehr erfahren, als daß es der De-
ckel von einer Schnecke, nämlich von der Fasciolaria ſei. Im Liber Fun-
damentorum Pharmacologiae Auctore Abu Mansur Mowafik ben ali el
herui, das hier in Wien vom rühmlichſt bekannten Herrn Profeſſor Dr. R.
Seligmann, in lateiniſcher Sprache überſetzt worden iſt, heißt es im erſten
Theile p. 31. Ezfarettif (asfar e tib nach geneiner lahoriſcher Ausſprache),
Unguis odoratus, Strombus lentiginosus, L. Blatta byzantina, Ungula
conchae (Serap. blattium byzantinum). Da ſind alſo mehrere Namen,
von denen gewiß auch einer der paſſende ſein mag. Ferner heißt es in der
erwähnten Ueberſetzung: „Es gibt zwei Gattungen, eine perſiſche und in-
diſche, und es iſt eine bekannte Sache, daß dieſer Artikel je größer er iſt,
deſto mehr dem Nagel eines Fingers gleicht. Man bringt dieſe Muſchel
aus dem Ocean zu uns, findet ſie auch im indiſchen Meere, an der Küſte
Arabiens (A)emen) und im perſiſchen Meerbuſen bei Baſſora; die größere
Menge jedoch wird auf der Inſel Baheren, im perſiſchen Meerbuſen ge-
funden, und dieſe iſt auch die beſte. Ihre Eigenſchaft iſt Wärme und Tro-
ckenheit im zweiten Grade, und ſo eingreifend, daß, wenn 1 bis 1% Drach-
men davon mit Wein eingenommen werden, ſie auch noch die Blaſenſteine
auflöſet, den Harn treibt und die Geſchlechtstheile ſtärkt. Ich glaube, daß dieſe
ausführlichere Beſchreibung und Abzeichnung eines höchſt intereſſanten Heil-
mittels inſonderheit dem ärtzlichen Publikum nicht unwillkommen ſein mag.
Fasciol. Asfar e tib, (I) war ein vorzügliches Heilmittel, beſon-
ders bei der Fallſucht, Durchfall und Harnbrennen.
Fel. vitri, ſ. Vitri fel, -
Ferrum. Chalyps et Martialia ſind auch in der arabiſchen und indi-
ſchen Medizin officinell. Eiſenbäder, natürliche, gibt es zwar keine in In-
dien - wohl aber Schwefelbäder im Gebirge des Fünfſtrömenlandes; auch von
den künſtlichen Eiſenbädern wiſſen die dortigen Aerzte keinen Gebrauch zu
machen. Das Eiſen wird alſo nur auf verſchiedene Arten präparirt einge-
geben, und zwar immer in Verbindung mit Myrobalanen, Gewürzen 2c.
Ferrum (I.)
Ferrum carbonatum, ſ. Graphites.
Ferruin hydrocyanicum, ſ. Kali ferrocyanicum.
Ferrum sulphuricum. Sulphas ferri. Vitriolum viride. Indiſcher
Eiſen-Vitriol iſt ſowohl in Lahore als auch in Indien officinell, und wird
ſowohl innerlich als äußerlich angewandt.
Ferrum sulph. ind. (II.) war ein gutes Mittel, inſonderheit bei
Aufblähung. -
Ficus Carica wird weder in Europa noch in Indien als ein beſon-
derer mediciniſcher Artikel betrachtet, und es ſind doch ſchon in den Samen
von den Feigen eigene Heilkräfte enthalten. Die Feigen ſind überall zu haben.
Fici Caricae sem. (I.) wirken ausgezeichnet heilſam, vorzüglich
beim Speichelfluß und bei der Hartleibigkeit.
Ficus glomerata. Ficus racemosa wächſt in den Gärten von La-
hore, iſt aber nicht officinell.
Fici glom. fruct. (I.)
Ficus indica wächſt ebenfalls in Lahore, wie auch in Indien. Der
milchartige Saft derſelben wird bei verſchiedenen Krankheiten ſowohl inner-
lich als auch äußerlich angewandt.
Ficus ind. fol. (I.)
Ficus ind. succ. (II.)
- Ficus religiosa wächſt in Lahore, ſo wie auch in Indien, wird jedoch
wenig als Medizin benutzt.
Filix mas. Nephrodium Filix mas wächſt im Himalaja, wo es auch
gebraucht werden ſoll. Die lahoriſchen Aerzte kennen es nicht.
Filic. mar. rad. (I)
Fistularia Dealsingii, ſ. Dealsing's Fiſtelwurzel.
Flemmingia, ſ. Dealsing's Serſamwurzel.
Foeniculum Pannorium wächſt in verſchiedenen Gegenden Oſtin-
diens, auch im Pendſchab. Er gleicht unſerem europäiſchen Fenchel (Foeni-
culum vulgare) und wird auch ſo wie dieſer gebraucht; ſo z. B. geben ihn
die arabiſchen und indiſchen Aerzte, um die Milch der Säugenden zu ver-
mehren, den Harn und die Regel zu treiben, Blähungen zu tilgen 2c.
Foeniculi rad. (I.) war ein vortreffliches Mittel, inſonderheit bei
nebeligem Sehen, Naſenbluten und Achſeldrüſen-
entzündung.
Foeniculi sem. (I.)
Foenum graecum (Trigonella) wird im Pendſchab angebaut. Das
Kraut davon iſt eine Lieblingsſpeiſe der Eingeborenen; es wird gekocht mit
Fleiſch, Butter u. dgl. zubereitet genoſſen. Die Samen werden als Medizin
gebraucht, und man glaubt, daß ſie die Regel befördern.
Foenograeci sem. (I.) bewieſen ſich wirkſam, vornehmlich beim
Armſchmerz.
Fragaria vesca wächſt häufig auf dem Himalaja.
Fritillaria cirrhosa wächſt in der Umgegend von Kaſchmir, iſt wohl
bekannt, aber nicht officinell.
Fritillar. cirrh. herb. (I.) leiſtete gute Dienſte, vorzüglich bei
Kreuzſchmerz.
Fumaria parviflora. Fumaria officinalis wächſt häufig in den Fel-
dern im Fünfſtrömenlande, und ſoll auch im Gebirge vorkommen. Sie iſt
officinell in Lahore und wird ſtark gebraucht.
Fumar. herb. (I.) wirkte als ein vortreffliches Mittel, inſonder-
heit bei großem Durſt und Appetitmangel.
Fungus igniarius. Boletus igniarius iſt in Kaſchmir zu haben und
officinell, wenigſtens bei den dortigen Barbieren, die ihn als zuſammenzie-
hendes Mittel auf friſche Wunden appliciren, ſo wie auch bei uns Europäern
hie und da noch gebräuchlich iſt.
Fungus ign. (I.)
Fungus Morilla, ſ. Phallus esculentus.
Gagerming iſt eine Wurzel aus Kaſchmir, die ſo ausſieht, wie eine
getrocknete kleine Birne. Ohngeachtet meiner Nachforſchungen konnte ich ſogar
in Kaſchmir nicht erfahren, was das Gagerming (Mäuſegehirn in Kaſchmir'-
ſcher Sprache) für eine Wurzel war, indem derjenige Mann, der mir einige
ſolche Knollenwurzeln in Lahore gegeben hatte, eben abweſend war. Hoffent-
lich werde ich es aber gleich bei meiner Rückkehr erfahren, indem mehrere
meiner Bekannten den Auftrag haben, es auszuforſchen. Da ſelbſt die Dro-
guiſten in Kaſchmir dieſen Artikel nicht kannten, ſo ſcheint er auch kein offi-
cineller zu ſein. Ich habe zahlreiche glückliche Curen verſchiedener Krankhei-
ten damit gemacht. -
Gagerming (I.) war ein vortreffliches Heilmittel, inſonderheit bei
Arm- Schulter- und Knieſchmerzen, Bluthuſten, Zit-
tern 2c.
Galanga Oſtindiens iſt nach Einigen Kaempferia Galanga, nach An-
deren Alpinia Galanga genannt. Die Inländer heißen ſie aber Panke
440
dscher, d. i. die Wurzel vom Piper Betle, und ich glaube auch, daß es
dieſe iſt; wenigſtens hat ſie den angenehmen, gewürzhaften Geruch der Blät-
ter vom Waſſerpfeffer. Sie wird gegen Blähungen und Schwäche der Ge-
ſchlechtstheile 2c. gebraucht.
Galang rad. (I) bewährte ſich als ein vortreffliches Mittel, vor-
züglich bei der Luſtſeuche.
Galbanum officinale iſt auch in Lahore officinell. Räucherungen
damit ſollen die Regel hervorbringen, auch die Frucht abtreiben; den Repti-
lien ſoll es zuwider ſein.
Galban. gummi (II.)
Galega purpurea. Tephrosia purpurea iſt officinell in Lahore und
wächſt in der dortigen Umgegend.
Galeg. purp. herba (I)
Galena. Plumbum sulphuretum gibt es im Bazar Lahore's verſchie-
dene Sorten, inländiſche und ausländiſche, die theils ſtückweiſe, theils gepul-
vert verkauft werden. Der einzige Gebrauch, den man davon macht, kommt
dem des rohen Spießglanzes gleich, anſtatt deſſen es auch verkauft wird.
Beide dienen nämlich im ganzen Oriente, Großen und Kleinen beiderlei Ge-
ſchlechtes als Augenpulver. Vergl. den Artikel Antimonium. Ich machte
auch hiemit meine Experimente, gab es innerlich ein und ſah gute Wirkun-
gen davon,
Galena (I.) bewies ſich heilſam, vorzüglich bei Geſichtsflecken,
Jucken und Schwären.
Galla. Gallae Turcicae. Gallae quercinae ſind auch in Lahore offi-
cinell, man gebraucht ſie ſowohl innerlich als auch äußerlich.
Galla (I)
Gardenia dumetorum. Randia dumetorum. Die Früchte davon,
Brechnüſſe genannt (jedoch nicht die Strychnos nux vomica), werden vom
Gebirge nach Lahore gebracht, wo ſie officinell ſind.
Garden. dumet. sem. (II) hatten gute Wirkungen, beſonders bei
gelblichem Augweiß.
Gentianae rubr. rad. iſt officinell in Lahore. Woher man ſie aber
bezieht, das hab' ich nicht erfahren können; vermuthlich wird ſie aus Per-
ſien nach Indien eingeführt?
Gent. rad. (I)
Gentiana Cherayta, ſ. Cherayta.
Gentiana kurrooa , ſ. Picrorrhiza kurrooa.
Geranium nodosum wächſt auf den Gebirgen Kaſchmir's. Die Wur-
zel davon iſt in Kaſchmir officinell; mit derſelben machte auch ich meine
Experimente.
441
Geran. nod. rad. (I) zeigte ſich heilſam, vornehmlich bei Mund-
geſchwüreu und Aufblähung.
Geum elatum, Wall. Geum humile, Walp., iſt ebenfalls von
den Gebirgen Kaſchmirs. Auch von dieſem iſt in Kaſchmir die Wurzel offi-
cinell. Sie war eines der ausgezeichnetſten meiner Mittel.
Gei elat. rad. (I.) bewährte ſich heilſam, vorzüglich bei Augen-
entzündungen, Naſenbluten, Halsweh, Halsknoten,
Seitenſtechen, Durchfall, Ruhr und bei Schwären.
Glacies mariae, ſ. Talcum.
Glaucium citrinum. Glaucium phoeniceum, Crantz. Dieſes iſt
ebenfalls eine jener Pflanzen, für deren Wurzel die orientaliſche Manira ge-
halten wird. Das Glaucium iſt nämlich eine Gebirgspflanze, die breite und
runde Blätter, und eine Blume wie die des Feldmohns hat.
Glinus dictamnoides bekam ich aus dem Gebirge, wo dieſe Pflanze
officinell ſein ſoll.
Glin. dict. herb. (I.) hatte gute Wirkungen, inſonderheit bei
Katarrh, Gelenkſchmerzen und Stuhlzwang.
Glycyrrhiza glabra, ſ. Liquiritia.
Gmelina asiatica. Ihre Wurzel iſt officinell in Lahore.
Gmel. asiat. rad. (I.) that gute Dienſte, vornehmlich bei Durch-
fällen.
Gossypium herbaceum wird im ganzen Pendſchab angebaut. We-
der in der Baumwolle, noch in ihrem Samen wird Jemand mediziniſche Heil-
kräfte vermuthen. Ich verſuchte den Samen und kam damit zu den über-
raſchendſten Reſultaten.
Gossyp. sem. (I.) war ein vortreffliches Mittel, beſonders bet
Schleim- und Bluthämorrhoiden, Fieber und Stuhl-
zwang.
Gossypium fulminans, Schießbaumwolle, wird auch noch innerlich
unverſucht geblieben ſein? Sobald ich in Lahore aus den engliſchen Zeitun-
gen das Recept davon bekommen hatte, präparirte ich mir dieſelbe auch
gleich, und verſuchte ſie bei einigen Patienten. Mehrere Eigenſchaften davon
ſind bereits im med. Theile dieſes Werkes angeführt.
Gossyp. fulm. (II)
Gourbuti bekam ich aus dem Gebirge, wo es officinell ſein ſoll. In
Lahore kannte man es nicht. Es waren federfieldicke Aeſte, die mit einer
baumwollartigen Rinde überzogen ſind; es kann zu den Artemiſien, aber auch
zu den Malvaceen gezählt werden.
Gourbuti stip. (I.) nützten, vorzüglich beim Schwindel.
Granatum (Punica) Frucht. Malum punicum wird von Kabul nach
>>.
_442_
Lahore gebracht. Die Schalen der unreifen Granatäpfel werden im Oriente
zum Färben gebraucht. Die Hakims geben den Saft von den reifen Granat-
äpfeln bei Magen- und Leberſchwäche, hitzigem Fieber 2c. ein.
Granat. ac. rad. cort. (I.) bewies ſich heilſam, beſonders bei
Vergehen des Geſichtes, Schlafloſigkeit und Jucken.
Granat. fl. (Balausta) (I.) war auch ein gutes Heilmittel, es
nützte vorzüglich bei Bruſt- und Bruſtſeiten ſchmerz,
Schmerz im Schenkelkopf, wie auch bei Durchfällen.
Graphites. Ferrum carbonatum iſt kein officinelles Mittel in der
arabiſchen oder indiſchen Medicin.
Graphit. (I.) leiſtete gute Dienſte, vornehmlich bei Mundge-
ſchwüren.
Gratiola officinalis iſt den lahoriſchen Aerzten unbekannt. Ich hatte
die Tinktur aus Europa.
Grat. off tinct. (II.)
Grewia asiatica. Die Frucht wird in Lahore zu Anfang des Som-
mers im Bazar verkauft; man pflegt ſie geſalzen zu eſſen. Mit der Eſſenz von
dieſen Früchten ſtellte ich viele Verſuche an, und hatte das Vergnügen, meh-
rere wichtige Eigenſchaften darinnen zu entdecken.
Grew. as. fr. tinct. (I.) bewies ſich heilſam, vorzüglich bei
Huſten, innerem Brenngefühl mit Jucken und Ste-
chen, ſyphilitiſchem Gelenkſchmerz und Gelenkgicht.
Grislea tomentosa. Lythrum fruticosum. Die Blumenblätter davon
ſind officinell in Lahore, indem man ſie theils zum Färben, theils zur Arznei
gebraucht.
Guajaci resina iſt den lahoriſchen Aerzten ein unbekannter Artikel.
Ich erhielt ihn aus der Apotheke von Agra.
Guaj. res. (II)
Guia Chatai iſt bei den buchariſchen Aerzten als eine ſchwarze, pech-
artige Subſtanz bekannt, die aus China oder Scythea kommt. Ich bekam
ein ſolches Exemplar zu Geſicht, das wie ein Pflaſter auf zwei Blättern von
einer Handbreite, einem eben ſo langen Stückchen Leinwand aufgeſtrichen,
ſo dick wie ein Meſſerrücken und ſpröde war. Die Außenſeite der Leinwand
war roth gefärbt und trug den chineſiſchen Stempel; auf der Innenſeite,
welche weiß war, befand ſich das nicht über das ganze Viereck, ſondern nur
in die Runde etwa 3 Zoll im Durchmeſſer aufgetragene Pflaſter, welches
keinen Geruch hatte. Im Handel ſoll dieſe Subſtanz ſelten vorkommen, aus-
genommen in China. Man bedient ſich derſelben zur Linderung von Schmer-
zen, zu welchem Zwecke dieſes Pflaſter applicirt wird. Ein ſolches Exem-
plar kann zu mehreren Heilungen dienen, und ſoll gegen alle Arten von rheu-
matiſchen und gichtiſchen Schmerzen nützen. Man applicirt es nämlich ſo
nahe als möglich auf die ſchmerzende Stelle, ſo z. B. beim Kopfwehe auf
die Stirne, in die Schläfe; bei hohlen Zähnen kann man ſelbſt in den Zahn
ein Bruchſtückchen davon appliciren. Es ſoll nur eine leichte vorübergehende
Röthe an der Stelle, wo es applicirt worden iſt, hervorbringen. Die Be-
ſtandtheile dieſes antirheumatiſchen Pflaſters ſollen nichts anders ſein (nach
der Meinung eines buchariſchen Arztes), als ſehr fein gepulverte Silberglätte,
mit ſüßem Oel ohne Zuſatz von Waſſer, über dem Feuer unter beſtändigem
Umrühren, bis zum Verbrennen und Verdicken der Maſſe gekocht.
Guilandina Bonduccella. Caesalpinia Bonduccella. Die Nüſſe
davon ſind in Oſtindien officinell, bei den Engländern und bei den Einge-
bornen. Man gebraucht ſie vorzüglich gegen Wechſelfieber. Nach Lahore
bringt man ſie aus dem Gebirge. Auch hiemit ſtellte ich viele Verſuche an,
und fand daß ſie in mehrern Krankheiten ein vortreffliches Heilmittel ſind,
ſo z. B.
Guiland. Bond. (I.) nützte inſonderheit bei Speichelfluß, Ra-
chengeſchwüren, Leberſchmerz, Ausſchlägen und Ge-
ſchwülſten, wäſſerigen als auch ſyphilitiſchen 2c.
Gultschin bekam ich aus dem Gebirge. Es war ein langes und brei-
tes Blatt von einem Baume.
Gultschin (I.)
Gummi Ammoniacum, ſ. Ammoniacum.
Gummi arabicum, ſ. Arabicum, gummi.
Gummi guttae, ſ. Gutti, gummi.
Gummi Tragacanthae, ſ. Tragacanthae, gummi.
Gundelia Zulm, ſ. Zelemicae, baccae.
Gutti gummi iſt officinell in Lahore, ſo wie auch in Europa.
Gutti gummi (II)
Gypsum Setseladschit. Unter dem Namen Setseladschit bekommt
man bei den Sadu's (herumziehenden Arzneikrämern) in Lahore einen feinen
Gyps, der in manchen Krankheiten gute Dienſte that, ſo z. B.
Gyps. Setseladschit (I.) nützte vorzüglich bei Augentriefen
und Kolik.
Gypsum; Zernich goudenti genannt, iſt ein gemeiner Gyps, den
man aus dem Gebirge nach Lahore bringt, wo er officinell iſt.
Gypsum Zernich goud. (I.)
Haematoxylon Campechianum, ſ. Campechianum lignum.
Halicacabum, ſ. Physalis Alkekengi.
Harmala Ruta. Ruta sylvestris iſt in Lahore das den Bengi's
(Parias) geweihte Kraut; deswegen wird ein Hindu oder Sihk ſich hüten es
444
auch nur anzurühren, um ſich nicht unrein dadurch zu machen. Die Samen
davon werden allgemein zum Einräuchern Verwundeter gebraucht, und zwar
aus dem Grunde, um dadurch allen ſchädlichen Geruch, den Jemand mit-
bringt z. B. eine Frauensperſon, die ihre Regel hat, abzuwehren. Die Ha-
kims gebrauchen ſie (jedoch nicht bei Sihken und Hindus) gegen Geſichts-
ſchwäche und Harnverhaltungen. -
Harmalae Rutae fl. et herba (I.) war ein gutes Mittel inſonder-
heit bei Kolikeu.
IIaruntutia iſt eine officinelle Wurzel in Lahore, die man bei den
dortigen Droguiſten wie auch bei den Sadus bekommt. Sie wird nur äußer-
lich gegen veraltete Ophthalmien als Augenpulver verſetzt mit Mamira 2c.
gebraucht. Vermuthlich kömmt ſie aus dem Gebirge. Es iſt eine gelbliche,
knotige und zackige Wurzel, die nicht dicker iſt als ein Federkiel.
Haruntutia (I) leiſtete gute Dienſte, inſonderheit bei Schlaf-
loſigkeit, Schwindel mit Vergehen des Geſichts,
Bruſtſchmerz und Kolik.
IIaruntutia Art Dealsing's, ſ. Dealsing's Haruntutiaart.
Hedychium spicatum wächſt im Himalaja. Die Wurzel davon wird
nur als Pferdemedizin gebraucht.
Hedysarum Aihagi, Alhagi maurorum wächſt in der Umgegend
von Lahore, und iſt officinell.
Hedys. Alhagi herba (I)
Hedysarum Deiterdame. Deiterdane iſt ein officineller Same in
Lahore, vermuthlich von einem Hedysarum herkommend. Man bringt ihn
aus dem Gebirge. Er ſieht aus wie der Hanfſamen und iſt weißlich.
Hedysar. Deiterdane (I)
Helicteris isora iſt officinell in Lahore, es iſt eine ſchraubenförmige
Hülſe.
Helict. isora (I.)
Heliotropium europaeum wächſt in Kaſchmir, es iſt aber nicht
officinell.
Helleborus albus, ſ. Veratrum album.
Helleborus niger iſt den arabiſchen Aerzten aus den Büchern wohl
bekannt, in Lahore aber weder gebraucht noch zu bekoumen, ſo daß ich ihn
aus Agra und Kalkutta verſchreiben mußte.
Helleb. nig. (II.)
IHemidesmus indicus. Periploca indica. Asclepias Pseudosarsa
wächſt in Oſtindien; die Wurzel davon iſt bei den dortigen engliſchen Aerzten
ſtark im Gebrauch. In Lahore kennt man ſie nicht, und ich mußte ſie eben-
falls aus Kalkutta verſchreiben,
445
Hemidesm. ind. (I) iſt unſtreitig ein höchſt wirkſamer Artikel;
er nützte vorzüglich bei juckenden, ſyphilitiſchen Aus-
ſchlägen, bei leeren Aufſtoßen, wie auch bei Auf-
blähung.
Hepar sulphuris, ſ. Kali sulphuricum.
Heptaphyllum, ſ. Tormentilla.
Heracleum diversifolium iſt in Kaſchmir officinell und es wächſt
auf den dortigen Gebirgen.
Heracl. diversifol. rad. (I.) war ein vortreffliches Mittel beſon-
ders gegen Luſtſeuche.
Herba Salsola Kali, ſ. Kali Salsola, herba.
Hermodactylus amarus vel spirius wächſt in Kaſchmir, iſt aber
nicht, wie man irrig glaubt, Bulbus Colchici autumnalis oder Tuber Cy-
claminis. Hermodactylus ſoll im Frühjahre blühen, iſt alſo keine Zeitloſe.
Er iſt officinell in Kaſchmir und Lahore. Der Bulbus von dieſer Art Her-
modactylus wird nur äußerlich und zwar zum Einreiben bei der Gelenkgicht
gebraucht, während die Wurzel des ſüßen Hermodaktylus innerlich eingegeben
wird,
Hermod. amar. (I.) bewährte ſich heilſam, vornehmlich bei Er-
brechen, Kolik und Durchfall.
Hermodactylus dulcis wird für die Radix ireos tuberosae gehal-
ten und eingegeben. Beide Hermodaktyl-Arten werden in Lahore und in der
arabiſchen Medizin überhaupt ſtark gebraucht. In Indien wird dieſe ſüße
Wurzel eingeführt, vermuthlich bringt man ſie aus Arabien.
Hermod. dulc. (I.) war ein vortreffliches Heilmittel bei vielen
Leiden, vorzüglich nützlich bei Magenſchmerz, wie auch
bei Hitze oder Fieber mit Schwindel.
Herniaria Dealsingii. Ob es die Herniaria glabra Lin. (...) Ich
bekam ſie aus dem Gebirge, wo ſie vermuthlich officinell iſt.
Herniar. Deals. rad. (I.)
Hibiscus Abelmoschus, ſ. Abelmoschus moschatus.
HibiscIs Trionium wächſt in Kaſchmir, iſt bekannt, aber nicht
officinell.
Hibisc. Trion. Herba (I.) war ein gutes Mittel gegen Jucken.
Hirundinaria, ſ. Chelidonium und Vincetoxicum.
Holarrhena antidysenterica und Holarrhena pubescens geben
einen dem Hafer etwas ähnlichen Samen, der in Lahore und in Indien über-
haupt officinell iſt.
Holarrh. antidys. sem, (I.) war ein gutes Mittel, inſonderheit
beim Kopfweh.
446
Holcus spicatus wird im Pendſchab angebaut und dient dem Men-
ſchen und Vieh zur Nahrung.
Holcus spic. sem. (I.)
Holloway's Pillen mit ſeiner Salbe werden in allen Krankheiten an-
gerathen. Geſundheit für Alle! heißt es bei dieſen, und ſie ſind ſeit einigen
Jahren in Indien ſtark im Gebrauch, indem ſie ein gutes aber draſtiſches
Purgirmittel ſind. Der Analyſation zu Folge enthalten ſie keinen Mercur,
wie man irrig glaubt; es ſcheint vielmehr ein Gemiſch von Aloe, Myrrha
und Safran mit Crotonöl zu ſein. Ich habe ſie, wie ſchon früher erwähnt,
ſowohl als Pillen, ſo wie ſie ſind, als auch im präparirten Zuſtande ange-
wandt, und gebe hier nur die nach meinem Syſteme zubereitete Pille an.
Holloway pill. (I.) war bei vielen Krankheiten nützlich, beſon-
ders beim Hodenjucken.
IIordeum vulgare wird auch im Pendſchab angebaut. Das Gerſten-
waſſer kennt man auch dort als ein kühlendes Getränk. Bier wird in Lahore
keines gebraut, weil auch der Hopfen fehlt.
Horminum, ſ. Malvacea Todri.
IIossen Jussif heißt man in Lahore einen Samen, der officinell iſt,
Es ſind die kleinſten Samen, die man ſich nur denken kann. Ihrer Feinheit
und weißlichen Farbe halber könnte man ſie mit unreifem Mohnſamen ver-
gleichen. – -
- Hossen Jussif (I.) war nützlich, beſonders bei Fiebern.
Hoya viridiflora. Asclepias volubilis iſt in Lahore officinell.
Hoyae viridifl. herb. (I.) war vorzüglich heilſam bei Rachen-
und Halsgeſchwüren.
Humulus Lupulus, ſ. Lupulus, Humulus.
Hydrargyrum, ſ. Mercurius.
Hydrocyanicum, acidum, s. Borussicum. Dieſer Stoff iſt den
orientaliſchen Aerzten ganz unbekannt. In wie weit die Blauſäure bei Stein-
krankheiten nützlich iſt, ob ſie nicht im reinen Zuſtande beſſere Wirkungen
hat, als im Kirſchlorbeer, in den Kernen von bitteren Mandeln, Kirſchen,
Pfirſichen und Pflaumen, wie auch in Verbindung mit Laugenſalzen 2c.; ob
ſie ferner nicht vortheilhafter in mäßigen kleinen Gaben, als in den zu ſtar-
ken, die Nerven verſtümmelnden Ueberdoſen wirkt: dieſes wird man nun
bald, wie ich hoffe, ermitteln und bekannt machen.
Hydrocyan. acid. (III)
IIyosciamus niger wächſt im Himalaja, wie auch in Kaſchmir. Offi-
cinell ſind die Samen davon.
Hyosciami n. fol. (II) leiſtete gute Dienſte, inſonderheit bei
44%
Bruſt- und Lungenentzündungen, Brennen an den
Sohlen, Krämpfen 2c.
Hyosciami n. sem. (II.)
Hyosciamus pracalsus wächſt in Lahore, iſt aber nicht officinell.
IIyperanthera Moringa, ſ. Moringa Sohunjuna.
Hypericum perforatum wächſt in Kaſchmir, iſt aber nicht officinell.
In der arabiſchen Medizin wird es jedoch gegen Eingeweidewürmer, Hämor-
rhoidalleiden, Vorfälle des Uterus und des Maſtdarmes angerathen.
IIyssopus officinalis iſt officinell im Pendſchab, ſo wie auch in In-
dien, wohin man ihn aus Syrien bringen ſoll. Die Hakims gebrauchen ihn
bei Zahnſchmerz, Huſten, Verhärtungen der Leber und der Milz, Gebärmut-
ter- und Harnblaſeleiden 2c.
Hyssop. off (I.) war von ausgezeichneter Wirkſamkeit, vornehm-
lich bei Kopfwehe, Schläfeſchmerz mit Augenleiden,
Schmerzen, firen, katarrhaliſchen und rheumatiſchen.
Ichthyocolla iſt nicht officinell bei den lahoriſchen Aerzten, und ich
mußte mir den Fiſchleim aus einer Apotheke Agra's verſchreiben.
Ichthyocolla (I.)
Ignatia amara, ſ. Strychnos fava St. Ignatii.
Igniarius fungus, ſ. Fungus igniarius.
Illicium anisatum, ſ. Anisum stellatum.
Indigofera Anil wird im Pendſchab, hauptſächlich in der Gegend
von Multan angebaut, jedoch nur für die Erzeugung des blauen Farbeſtoffes.
In der Medizin iſt das Indigofraut nicht officinell.
Indigoferae Anil herb. (I.) war beſonders nützlich gegen Leberent-
zündungen und herumziehende Schmerzen.
Indigofera Iinifolia wächſt im niederen Gebirge. Die Wurzeln da-
von ſind da, wo ſie auch wachſen, officinell; vornehmlich gegen hitzige Aus-
ſchläge. Dieſe iſt Dealsings Torkiwurzel.
Indigof. linifol. rad. (I.) bewies ſich heilſam, vorzüglich bei Spei-
chelfluß und Bruſtſchmerz.
Indigum. Pigmentum indicum iſt ein Artikel, der in Lahore, wie
überhaupt in Indien, zu Hauſe iſt. In der Medizin wird der Indigo jedoch
faſt gar nicht angewandt, höchſtens bei einem Panaritium und auch da nur
äußerlich, obwohl er ſeine eigenen Heilkräfte wie jedes andere Mittel hat.
Indigum (II) hatte ſeine ausgezeichnete Wirkſamkeit, inſonderheit
beim Bruſtſchmerz.
Inula Helenium iſt nicht officinell bei den lahoriſchen Aerzten, ob-
wohl es in den arabiſchen Arzneibüchern gegen Bruſtſchleimanhäufungen und
448
gegen Verhärtungen angerathen wird. Ich mußte es aus Agra verſchreiben,
woher ich vermuthlich eine europäiſche Alantwurzel bekam.
Inula Helen. (I)
Inula Royleana. (Inulae Helenii affin.) wächſt auf den Gebirgen
Kaſchmirs, iſt aber nicht officinell und wird für giftig gehalten.
Iodium iſt den orientaliſchen Aerzten ganz unbekannt. In Indien be-
kommt man es in den Apotheken von Agra, Kalkutta, Kanpur, Bombay 2c.
Ich gebrauchte dieſes Mittel größtentheils aufgelöſt in Mandelöl, tropfenweis
auf Zucker, nie aber in Verbindung mit Kraftmehl, mit dem es bekannter-
maßen als Reagens eine ölaue Farbe conſtituirt.
Iod. amygd. (II.) war ein vortreffliches Mittel, vorzüglich bei
der Luſtſeuche, wo ich es entweder mit der Tinktur vom
ſchwarzen Pfeffer in Verbindung eingab, oder abwechſenld
mit dem Zinkſulphat einnehmen ließ. (Vergl. Zincum jo-
datum.)
Ipecacuanha iſt den arabiſchen Aerzten dem Namen nach wohl be-
kannt, Gebrauch machen ſie jedoch keinen davon, deshalb iſt ſie auch nicht
officinell, in Lahore nicht zu haben, wohl aber in den engliſchen Apotheken
Oſtindiens, ſo wie auch bei jedem Surgeon oder Doktor.
Ipecacuanh. rad. (II.) nützte vorzüglich bei Kopfſchmerz mit
Schwindel, Gckel und Erbrechen.
Ipomoea coerulea. Pharbitis caerulea, davon ſind die Samen
officinell, ſowohl in Indien, als auch in Lahore. Die Engländer und die
Eingebornen gebrauchen ſie ſtark, aber nur als Purgiermittel.
Ipom. coerul. (I.) bewies ſich nützlich, vornehmlich bei Aufblä-
hung.
Ipomoea cuspidata hatte ich durch einen aus Kalkutta erhaltenen
Samen in Lahore angepflanzt, dieſe Kriechpflanze diente mehr zur Zierde und
ſie wird als mediziniſcher Artikel nicht gebraucht.
Ipom. cuspid. fol. (I.) war überaus gut bei Seiten ſchmerz.
Ipomoea dasysperma iſt mir in Lahore nicht vorgekommen, wohl
aber in den Gärten Oſtindiens. Die Samen davon ſollen gegen die Hunds-
wuth ein kräftiges Mittel ſein, weßhalb ſie auch indiſch Kuta ke bidsch,
d, i. Hundsſamen heißen.
Ipom. dasysp. (I.) bewies ſich als ein gutes Heilmittel beim
Naſenbluten und bei der Nachtsblindheit.
Jacea, ſ. Viola tricolor.
Jalapa convolvulus. Die Jalapawurzel iſt auch in Lahore offici-
nell, überall wird ſie aber nur als ein Purgiermittel gebraucht, und ſie hat
verſchiedene Heilkräfte.
449
Jalap. rad. (I.) zeigte ſich heilſam, vornehmlich bei Kopf-
ſchmerz.
Jalapa mirabilis wird wegen der Zierde in den Gärten Lahore's
angebaut. Wurzeln und Samen ſind officinell. Der Wurzel werden große
Heilkräfte zugeſchrieben.
Jalap. mir. rad. (I.) bewies ſich als ein vortreffliches Mittel
gegen Brennen und Stechen in der Haut mit Ge-
lenkſchmerz. -
Jalap. mir. sem. (I.)
Jasminum officinale wird ebenfalls in den Gärten Lahore's ange-
baut, zwar mehr des Wohlgeruches der Blumen wegen, als zu mediziniſchen
Zwecken. Das Oel derſelben wird äußerlich gebraucht.
Jasmin. flor. (I.)
Jaspis albidus ustus iſt officinell bei den lahoriſchen Aerzten, ſo auch
Jaspis nigrellus ustus. Einer wie der andere von dieſen Steinen
wird in Latwergen mit Gewürz eingegeben, ſo wie auch die übrigen Edelſteine.
Jaspis. nigr. ust. (I) bewies ſich vorzüglich nützlich bei Ma-
geuhüpfen, Mund- und Halsgeſchwüren.
Jatropha curcas wird aus dem Gebirge nach Lahore gebracht. Die
Hakims machen ſelten Gebrauch davon.
Jatropha curcas (II)
Juglans regia wächſt ebenfalls nur in Kaſchmir, Kabul und im Hima-
laja, von wo man die Nüſſe und die Baumrinde nach Lahore bringt. Erſtere
dienen zum Genuſſe, letztere aber als Dendasch (zahnreinigendes, zahnfleiſch-
ſtärkendes, die Lippen roth machendes Mittel). Der im Monate Februar aus
der Wurzel des Wallnußbaumes geſammelte Saft ſoll bei chroniſchen Zahn-
ſchmerzen, Gicht, Stein und bei vielen harten für unheilbar angeſehenen Krank-
heiten ein herrliches Mittel ſein.
Jugl. reg. ligni cort. tinct. (I.) war ein gutes Mittel, vor-
nehmlich bei Impotenz.
Jugl. reg. nux ſoll, wie die Hakims ſagen, als eine ſchwer zu
verdauende Frucht dem Magen und den Eingeweiden ſchäd-
lich ſein und Kopfweh hervorbringen können,
Jujuba, ſ. Zyzyphus Jujuba.
Juniperi baccae ſind in Lahore officinell.
Junip. bacc. (I.) zeigten ſich ausgezeichnet heilſam, vornehmlich
bei Gicht, Gelenkgicht, Gelenkſchmerz und Samen-
fluß.
Juniperus Sabina, ſ. Sabina.
Justicia nasuta. Hievon ſind die Blätter officinell, man bringt ſie
Mat, med- 29
aus dem Gebirge nach Lahore. Die Kohle dieſer Wurzel dient dort als Schieß-
pulver-Ingredienz.
Justic. nas. f. (I.) war ein vortreffliches Mittel, inſonderheit
bei Hornhautfleck, Ohrentzündung, Kolik, Durch-
fall, Hartleibigkeit und Ruhr.
Kaempferia Galanga, ſ. Galanga.
Kaempferia rotunda, ſ, Curcuma Zedoaria.
Kaliakand iſt eine mir noch unbekannte Wurzel aus dem Gebirge,
wo ſie officinell ſein ſoll.
Kali bichromatum iſt in Lahore officinell; man bekommt es bei den
dortigen Droguiſten.
Kali ferrocyanicum. Ferridcyankalium. Das rothe Blutlaugen-
ſalz iſt den lahoriſchen Aerzten unbekannt; ich erhielt es aus der Apotheke
von Agra.
Kali ferrocyanic. (II) that gute Dienſte, inſonderheit bei gro-
ſzenn Durſte und Fieber.
Kali hydrocyanicum. Das blauſaure Kali verſchrieb ich mir, wie
das vorhergehende.
Kali hydrocyan. (II.) Es bewies ſich als eines der beſten Mit-
tel, vorzüglich bei Rauſch, Erbrechen und Hüftweh.
Kali hydrojodicum, unbekannt in Lahore, konnte, wie die beiden
vorhergehenden, aus Apotheken bezogen werden.
Kali hydrojod. (II.) war ein gutes Mittel, vornehmlich bei Durch-
fällen, wie auch bei Gelenkſchmerzen mit Brennen
und Stechen.
Kali minerali. Soda carbonica iſt in Lahore officinell. Die Soda
wird im Lande erzeugt.
Kali minerale und Sal. acali min. (I.) nützlich, vornehmlich bei
Halsgeſchwüren.
Kali nitricum. Nitras potassae iſt ebenfalls officinell in Lahore, wo
es auch erzeugt wird.
Kali nitr. (I)
Kali oxymuriaticum. Chloras Kalicus iſt den lahoriſchen Aerzten
unbekannt. Ich verfertigte es ſelbſt.
Kali oxym. (II.)
Kalisalsola. Herba salsola Kali (sueda spec.), wächſt in der Um-
gebung von Lahore, wo ſie auch officinell iſt. Man unterſcheidet 2 Gattun-
gen, eine männliche und eine weibliche, weßhalb auch ich die, wenn auch nicht
ganz botaniſche Benennung, masculinum et foemininum beibehalten habe:
Kalisals. (I) Die ſogenannte weibliche nützte vornehmlich be!
4:1
Augenflecken, Erbrechen, Harnbrennen und Sa-
menfluß.
Kali sulphuricum. Hepar sulphuricum iſt den lahoriſchen Aerzten
ein unbekanntes Präparat.
Kali sulph. (II.) erwies ſich heilſam, vorzüglich bei Schläfe-
ſchmerzen und Schwären.
Kali vegetabile, ſ. Kali carbonicum.
Kankolmirdsch iſt ein officineller Samen in Lahore. Mirdsch be-
deutet Pfeffer. Kankol heißt im Gebirge der Eleagnus, deſſen Samen er
jedoch nicht ſein ſoll. Die Körner ſind ſo dick wie kleine Erbſen; woher
und von welchem Gewächs ſie ſtammen, hab' ich nicht erfahren können.
Kankolmirdsch (I) war ein gutes Mittel, inſonderheit bei Horn-
hautverdunkelung, wie auch bei Durchfällen.
Keikeila iſt eine officinelle, mir noch unbekannte Art von einer Baum-
rinde in Lahore. -
Keikeila (I) war ein gutes Heilmittel, vorzüglich bei Geſichts-
vergehen (Verdunkelung) und bei Unverdaulichkeit.
Kekoura, ſ. Momordica dioica. -
Kerendschue pahari. Verbesina? war eine Hülſe aus dem Ge-
birge, die ſich in einer ſtacheligen, etwas länglichen und breiten Kapſel be-
fand; ſie ſoll im Gebirge gebraucht werden.
Kerendschue pah. sem. (I)
Kino gummi hatte ich aus der Apotheke von Agra, vermuthlich war
es nicht das ſeltene afrikaniſche, ſondern nur das indiſche oder ſogenannte
Bengal Kino (Kinopalas), das auch in Lahore officinell iſt, im Lande ſelbſt
erzeugt wird. Vergl. Buteae frondos gummi.
Kino gummi (II.) erwies ſich nützlich, vornehmlich bei Augen-
triefen.
Kirkat iſt ein weißliches Pulver, officinell in Lahore, ſoll aus dem
Gebirge kommen. Man gebraucht es vornehmlich bei Mundgeſchwüren der
Säuglinge. Nach hieſiger Analyſation iſt es nur ein Gummi.
Knantia, vielleicht verwandt mit Knantia montana und sylvatica,
wird in Kaſchmir als Gemüſe genoſſen.
Kris iſt einer von den intereſſanteſten Artikeln meiner zahlreichen Samm-
lung. Es iſt nämlich eine Wurzel von Kaſchmir, die dort theils als eine
Ingredienz zum Färben gebraucht wird, theils auch als Medizin. Da es mir
unmöglich war während meines Aufenthaltes in Kaſchmir zu erfahren, von
was für einer Pflanze die in Rede ſtehende Wurzel ſtammt, ſo will ich hier
einſtweilen eine Beſchreibung derſelben mittheilen, bis ich ſpäter im Stande
ſein werde, wenn auch nur im hieſigen pharmaceutiſchen Journale den bota-
ſt
452
niſchen Namen davon bekannt zu geben. Die Wurzel, die ich als ein Exem-
plar aus Kaſchmir mitgebracht habe, iſt ein Wurzelſtock, 4 Zoll lang, etwas
dicker als ein Finger, faſerig, knotig mit Auswüchſen verſehen, hat 2 Rinden,
von denen die obere wie eine Epidermis nur dünn und hellbraun, wäh-
rend die eigentliche Rinde, die auch nicht dick, von dunkelbrauner Farbe iſt.
Der innere Theil der Wurzel iſt ganz weiß und ſehr hart. Geruch hat ſie
keinen beſonders ſtarken, jedoch angenehmen. Der Geſchmack iſt bitterlich,
etwas gewürzhaft, nach einer Weile gelinde brennend auf der Zungenſpitze.
Die Blume davon ſoll blaufarbig ſein.
Kris (I.) war eine ausgezeichnet wirkſame Wurzel, inſonderheit
bei Impotenzen.
Kundschi ke sag, ſ. Malva.
Lacca in granis iſt officinell in Lahore; ſie iſt ein Erzeugniß im
Lande, und wird gegen Leberobſtruction, Waſſerſucht, Geſchwüre 2c. angewandt.
Lacca in gr. (II) bewies ſich ſehr wirkſam, vornehmlich bei
Seitenſtechen, Lendenweh, Hartleibigkeit und Ge-
ſchwülſten.
Lactuca sativa wird in Lahore angebaut. Die Samen davon ſind
officinell und werden ſtark gebraucht, vornehmlich bei großem Durſt, Ma-
genhitze. Die Geſchlechtsluſt, namentlich den Samen ſollen ſie aber vermindern.
Lactuc. sat. sem. (I) war ein gutes Mittel, vorzüglich beim
Harnzwang.
Lactucarium, der eigentliche Opium ähnliche Stoff vom Lattich, iſt
nicht officinell in Lahore. Als ich dem Rendſchit-Sing und ſeinen Aerzten
davon erzählte, erregte die neue Mittheilung beſonderes Intereſſe. Man
glaubte nämlich ein kühlendes, Opium ähnliches Mittel kennen gelernt zu
haben, und es wurden mehrere Verſuche damit angeſtellt, die aber natür-
licherweiſe der unſinnigen Erwartung nicht entſprachen.
Lactucar. (II) leiſtete vortreffliche Wirkungen, beſonders bei
Naſenbluten und Gelenkſchmerz.
Lagonichii species, ſ. Acacia Farnesiana Harnub nepti.
Laminaria saccharina iſt ebenfalls ein höchſt intereſſanter Artikel
in mediziniſcher Hinſicht. Die Engländer kennen dieſes Blatt nur unter dem
indiſchen Namen Giler ke pater (Blätter gegen den Kropf). Erſt hier in
Wien hat man ihm den wiſſenſchaftlichen Namen, unter dem ich es ange-
führt habe, gegeben. Es iſt in Lahore und Kaſchmir officinell, kommt aus
dem Thibet; die Eingebornen ſagen, es wachſe dort in einem Salzſee. Glaub-
würdigerer engliſcher Aerzte Meinung zu Folge ſoll es zwar aus Thibet kom-
men, jedoch nur im kaſpiſchen Meere wachſen. Dieſer Anſicht glaube auch
ich um deſto mehr beiſtimmen zu können, da ich im offenen Ocean unweit
453
des Vorgebirges der guten Hoffnung auf dem Meere dergleichen langblät-
terige Gewächſe, wie auch andere verſchiedenartige Pflanzen herumſchwim-
mend in Menge geſehen habe. Unſer Kapitän behauptete, daß der Geruch
derſelben ſchädlich ſei, und wollte Niemandem erlauben in ſeinem Kabinete
ſolche Dinge aufgehängt zu haben. Die in Rede ſtehenden Laminariablätter
ſind mehrere Ellen lang, zwei bis drei Finger breit und ſehen aus wie ein-
geſalzen. Sie ſind ſtark jodinhaltig, weßhalb ſie auch, wie das Jod, vor-
züglich auf das Schilddrüſenſyſtem, namentlich auf die Schilddrüſengeſchwulſt
(den Kropf) wirken. Die Reſultate meiner Verſuche damit ſind höchſt über-
raſchend geweſen.
Lamin. sacch. (I) waren ſehr wirkſam, vornehmlich bei Au-
genbutter, Mundwinkelgeſchwüren, Unverdaulich-
keit, Appetitmangel, Magendrücken, Magenhüpfen
Stuhlzwang und Fieber.
Lapisarmenius, ſ. Bolus armenius.
Lapis bezoardicus, ſ. Bezoardicus lapis.
Lapis causticus alcalinus, ſ. Causticum.
Lapis infernalis, ſ. Argentum nitricum fusum.
Lapislazuli, ſ. Ultramarine.
Lapis magnes, ſ. Magnetes, lapis.
Laurus Cassia, ſ. Cassia lignea.
Laurus nobilis wächſt weder im Pendſchab, noch im Himalaja, ſo
viel ich weiß. Die Beeren davon ſind aber in Indien wie auch im Pend-
ſchab officinell. Woher man ſie bringt, aus Europa oder Kleinaſien, kann
ich jetzt nicht mit Beſtimmtheit ſagen.
Lawsonia inermis. Lawsonia spinosa Lin. wächſt im Pendſchab.
Die Blätter ſind dort der officinelle Artikel. Sie werden theils als Färbe-
ſtoff, wie ſchon erwähnt worden, theils auch als Arzneimittel angewandt;
man gebraucht ſie bei Mundgeſchwüren, Entzündungsgeſchwülſten 2c. Die
Wurzel radix alcannae orientalis wird faſt gar nicht gebraucht, ſo viel ich
weiß, und ſie muß wohl auch ihre eigenen Heilkräfte haben.
Lawson. in. fol. (I.)
Ledum palustre. Rosmarinus sylvestris. Der Porſch iſt ein be-
kanntes narkotiſches Mittel, der beſonders in England zur Verfälſchung des
Bieres genommen wird.
Ledum pal (II.) bewies ſich als Heilmittel, beſonders wirkſam
bei Magenhüpfen, Hartleibigkeit und Jucken.
Lens Die Frucht von Ervum lens wird auch im Fünfſtrömenlande an-
gebaut. Dieſe allgemein bekannte Hülſenfrucht dient dort wie in Europa zur
Nahrung, weßhalb ſie auch nur in der Küche, nicht in der Apotheke zu fin-
454
den iſt. Schon die lateiniſche Benennung lens (träge) iſt für die Linſe eine
recht paſſende und deutet auf ihre Wirkung. Mehrere alte Schriftſteller, wie
auch Tohfet, ſchreiben ihr beſondere Eigenſchaften zu; ſo z. B. wurde das
Linſendecoct zum Reinigen der Geſchwüre, die nach Menſchenblattern entſtan-
den waren, angewandt. Ich ſtellte mehrere Verſuche damit an, und erhielt
die im med. Theile dieſes Werkes mitgetheilten Erfahrungen.
Lent. sat. (I.) bewieſen ſich heilſam, inſonderheit bei Gelenk-
ſchmerzen.
Leonorus Royleanus wächſt als Unkraut in der Stadt (Kaſchmir
oder) Sirinager; Niemand gebraucht es als Medizin.
Leon. Royl. fol. (I.)
Leontodon Taraxacum, ſ. Taraxacum.
Lepidium sativum wächſt auch im Pendſchab, wo die Samen offi-
cinell ſind.
Lepid. sat. herb. (I.) war ein gutes Heilmittel, inſonderheit
bei Huſten und Engbrüſtigkeit.
Lepid. sat. rad. (I.) erwies ſich heilſam, vorzüglich bei nebli-
gem Sehen mit ſyphilitiſchem Jucken und Schmerzen;
wie auch bei Rachengeſchwüren und Stuhlzwang.
Leporineum, iſt der Haſenſtoff vom
Lepus timidus. Der Haſe iſt in ganz Indien, wie auch im Fünf-
ſtrömenlande zu finden; nur iſt er dort nicht ſo groß wie in Europa. Es iſt
ſonderbar, daß in Kaſchmir kein Haſe iſt. Die arabiſchen Schriftſteller ſchrei-
ben den verſchiedenen Theilen dieſes Thieres beſondere Heilkräfte zu, ſo z. B.
gebrauchten ſie das Lab, die Galle, das Blut, die Haare, das Fell, die
Zähne und ſogar den Koth deſſelben. Das Coagulum leporis ſoll bei der
Fallſucht, Blutflüſſen, Blutſpeien, Regelunordnungen, Schlangenbiſſen 2c. heil-
ſam ſein. Die Hakims bewahren das Haſenblut auf Baumwolle getrocknet
auf, wovon ſie bei der Engbrüſtigkeit die wäſſerige Auflöſung eingeben. Ich
begnügte mich bei meinen Experimenten mit dem friſchen Haſenblute, womit
ich entweder den Teig der Paſtillen anmachte, oder ich gebrauchte das ſoge-
nannte Leporineum, das auf die Art bereitet wurde, daß ich friſches Ha-
ſenblut mit gleichen Theilen höchſt rektificirten Weingeiſts recht durch einander
ſchüttelte, ſtehen ließ, bis es klar geworden und die helle Flüſſigkeit zum
Gebrauche aufbewahrte. Sowohl dieſe, als auch das Blut in den Paſtillen
hatten ihre gewiſſen mediziniſchen Heilkräſte, die ich bereits im med. Theile dieſer
Schrift mitgetheilt habe.
Leporineum (II.) und Lepor. sangu (I.) erwieſen ſich nützlich, be-
ſonders bei Bluthuſten, Leiſten- wie anch bei andern
herumziehenden Schmerzen.
455
Leucas cephalotes iſt in Lahore officinell; es wächſt im Pendſchab,
wie auch in Indien.
Leuc. cephal. herb. (I.) nützte vorzüglich bei Erbrechen.
Levisticum, ſ. Ligusticum.
Lichen Islandicus iſt nicht officinell in Lahore. Ich hatte das
meinige aus einer Apotheke Indiens.
Lichen Island. (I.)
Lichen odorifer. Borrera asneh, Royle, iſt officinell in In-
dien wie auch in Lahore. Mit dieſem Mittel ſtellte ich ebenfalls zahlreiche
höchſt befriedigende Verſuche an, indem es auch von den dortigen Aerzten
ſtark gebraucht wird. Die Hakims benützen es bei Magenſchwäche, Erbrechen,
Leber- und Gebärmutterſchmerzen, Gebärmutterverhärtungen, Mangel an
gehöriger Reinigung, Blaſenſteinen und bei nächtlichen Samenergießungen.
- Lichen odorif. (I.) bewies ſich vorzüglich heilſam bei Zahn-
ſchmerzen ſowohl rheumatiſchen als auch cariöſen,
ferner bei Speichelfluß, Halsgeſchwüren, Erbre-
chen und auch bei allgemeinen Schmerzen.
Lignum Aloé, ſ. Aloëxylon.
Lignum Campechianum, ſ, Campechianum, lignum.
Lignum Ebenum, ſ. Ebenum, lignum.
Lignum sanctum iſt nicht officinell in Lahore, weßhalb ich es mir
aus einer Apotheke Indiens verſchreiben mußte.
Lign. sanct. (I.)
Lignum Santalum, ſ. Santalum, lignum.
Ligusticum Ajwain, ſ. Ajowain.
Limonia Laureola iſt auf den Gebirgen bei Kaſchmir herum zu be-
kommen, und es iſt officinell ſowohl in Lahore als auch in Kaſchmir.
Limonia Laur. (I.) erwies ſich heilſam, inſonderheit bei Flecken
in der Hornhaut.
Lingua cervina, ſ. Scolopendrium.
Linum usitatissimum wird auch im Fünfſtrömenlande angebaut.
Die Samen davon ſind dort eben ſo wie in Europa officinell. Die Hakims
gebrauchen ſie bei Entzündungen und Geſchwülſten, ſowohl innern als äußern.
Lini sem. (I) wirkten vortrefflich, insbeſondere bei Naſenblu-
ten, Blutſpeien, Bluthuſten, Stuhlzwang 2c.
Lippia nodiflora wächſt in Lahore, vorzüglich in ſandigem Boden
am Rawifluß; man kennt es allgemein, gebraucht wird es aber wenig.
Lippiae nodifl. herb. (I.) that gute Dienſte, vorzüglich bei
Knieſchmerzen.
Liquiritia wächſt weder im Pendſchab, noch in Kaſchmir, wohl aber
456
im Afghaniſtan, wie auch im Thibet, woher man es nach Kaſchmir, vielleicht
auch weiter herab nach Lahore und Indien bringt. Sowohl die Süßholzwur-
zel, als auch der Süßholzſaft ſind in Lahore officinell und werden dort, ſo
wie auch in unſerem Europa, ſtark gebraucht.
Liquirit. rad. (I.)
Liquirit. succ. (II.)
Lithanthrax. Carbo fossilis war vor 12 Jahren in Lahore nur dem
Namen nach bekannt, und es war die erſte Steinkohle, die ich eines Tages
im Derbar dem Miniſter auf Verlangen zeigte. Es war eine engliſche Stein-
kohle vom Dampfſchiff, die ich mir eigens zu meinen Experimenten mitge-
nommen hatte, womit ich auch ſo manche erfreuliche Reſultate erhielt, die ich
bereits im med. Theile dieſes Werkes mitgetheilt habe. Das durch trockene
Deſtillation aus der Braun- oder Steinkohle deſtillirte brenzliche (kreoſot-
haltige) Oel iſt ein bekanntes Mittel gegen Gicht, Lähmung, Weißfluß 2c.
Lithanthrax (I.) war ein höchſt wirkſames Mittel, vorzüglich anwend-
bar bei Mund- Zungen-Gaumen- und Rachengeſchwü-
ren, Bräune mit Halsgeſchwulſt, Halsweh, äußerem,
rheumatiſchem, wie auch beim Magenkrampf 2c.
Lithargyrum. Plumbum oxydatum citrinum iſt in Lahore offici-
nell. (Vergl. Guja.)
Lixiva caustica, ſ. Causticum.
Locusta migratoria iſt im Pendſchab als ein höchſt unangenehmer,
ſchädlicher, herumwandernder Gaſt gar oft zu ſehen; auch da wird die Heu-
ſchrecke von einigen Muſelmännern gegeſſen, jedoch nicht ſo allgemein als bei
den Arabern zu Bagdad, Baſſora 2c., wo ſie nämlich in den Bazaren ver-
kauft, als Delicateſſe genoſſen wird. Im Uebrigen hat die Heuſchrecke auch
nichts Unreines an ſich, indem ihre Nahrung blos in Vegetabilien beſteht. Ich
entfernte den Kopf, die Flügel und die Füße derſelben, den zerſtoßenen Reſt
that ich zu gleichen Theilen höchſt rectificirten Spiritus, recht zuſammengeſchüt-
telt filtrirte ich es, und gebrauchte das Klare, das ich in einem wohl verſtopften
Gläschen in einer Büchſe vor dem Eindringen der Lichtſtrahlen geſichert auf-
bewahrte. Ich hielt es unter der Benennung des Heuſchreckſtoffes, nämlich:
Locusteum (I.), es erwies ſich heilſam, inſonderheit bei großem
Durſte.
Lotus, ſ. Nymphaea.
Luffa amara. Cucumis indicus. Momordica charantia iſt ein Ge-
müſe, das man im Pendſchab beſonders mit Fleiſch zubereitet genießt. Es
ſieht aus wie eine große und längliche Limonie die voller Auswüchſe iſt, ſie hat
einen überaus bitteren Geſchmack, den man ihr aber durch Einweichung in
Waſſer größtentheils entzieht; vielleicht würde das Kalkwaſſer dieſem Zwecke noch
457
beſſer entſprechen? Uebrigens bildet es eine Lieblingsſpeiſe derjenigen, die
das Bitterliche gerne eſſen,
Luffae amar. extr. (II)
Luffae amar. fruct. (I)
Luffae amar. sem. (I.) thaten vortreffliche Dienſte, inſonderheit
bei der Brechruhr.
Lupinus albus. Phaseolus albus iſt eine Art Bohne, die im Pend-
ſchab als Medizin officinell iſt. Die Hakims gebrauchen ſie z. B. gegen Hitze,
Ausſatz 2c.
Lupin. alb. (I.)
Lupulus, Humulus. Vitis septentrionalis. Der Hopfen iſt ſowohl
im Pendſchab, als auch in Kaſchmir, Kabul 2c. unbekannt, er würde aber
wohl in den gebirgigen Gegenden, wie auch in dem fruchtbaren Thale von
Kaſchmir fortkommen, ſo wie er auch in einigen Gegenden der engliſchen
Beſitzungen, z. B. in Dheyrah Doon angebaut iſt. Muſſuri im Gebirge
iſt der einzige Ort, wo in den N. W. Provinzen Oſtindiens ein Bier ge-
braut wird, das paſſabel iſt, das aber nicht ein Jeder bekommen kann. Wegen
der Unmäßigkeit im Trinken und der Exceſſe, welche die engliſchen Soldaten
treiben, war zur Zeit meiner Anweſenheit in Muſſuri der Verkauf des Bie-
res verboten und man bekam keine Bouteille ohne Erlaubnißſchein. In Oſt-
indien wird das engliſche Bier, das von England in Bouteillen hingebracht
wird, ſtark getrunken. In Lahore koſtete die Bouteille guten Bieres über
1 Gulden Münze.
Lupul. Humul. fr. (I.) war ein wirkſames Mittel, inſonderheit
bei Appetitmangel, Magenhüpfen und Kniewehe.
Lycium, ſ. Berberis lycium.
Lycoctonum, Luparia, Canicida, Aconitum Ponticum Bot. ſoll
den Wölfen, überhaupt dem Hundsgeſchlechte, ein tödtliches Gift ſein. Viel-
leicht iſt eben dies das wahre Heilmittel der Waſſerſcheu? Es wäre wohl
verſuchenswerth, ſowohl innerlich als auch endermatiſch.
Lycoperdon tuber, ſ. Tuber cibarium.
Lyeopodium iſt, weder in Kaſchmir, noch in Lahore bekannt.
Lyc. herb. (I) nützte inſonderheit bei Kopfweh mit Schwin-
del, auch nur bei Schwindel, Huſten und Bluthar-
RIER.
Lyc. sem. et tinctura (I) waren von guter Wirkung, vornehmlich
bei Schwindel mit Vergehen des Geſichtes, Spei-
chelfluß, Fieber und allgemeinen Schmerzen.
Lythrum fruticosum, ſ. Grislea tomentosa.
Macis iſt allgemein bekannt, officinell auch in Lahore. Die Hakims
º. A.
458
gebrauchen die Muskatblüthe bei üblem Mundgeruch, Magen- und Leberſchwäche,
Blähungen 2c.
Macis (I.) war ausgezeichnet heilſam, beſonders bei Speichel-
fluß und Fußſchmerz.
Magnesia carbonica iſt zwar nicht officinell in Lahore, kommt je-
doch unter dem Namen Pabud bei Dſchogi Fakirs 2c. vor, die es in kleinen
Gaben unter die Patienten vertheilen. Es ſoll ohnweit Dſchemu im Gebirge
ein Ort, Seidguria genannt, ſein, woher ſie es beziehen. Nach hieſiger
Analyſation iſt das dortige Pabud nichts anderes, als die kohlenſaure Mag-
neſia mit ſehr wenig Eiſen-Oryd Gehalt. (Vergl. Pabud).
Magnesia carb. (I.) nützte inſonderheit bei Kopfweh, nebli-
gem Sehen, Augentriefen, Durchfall und Harn-
zwang.
Magnetes, lapis iſt officinell in Lahore.
Magnet. lap. (I) that gute Dienſte, vorzüglich bei Zahnfleiſch-
ſchmerz und Zahnfleiſchbluten.
Majorana. Origanum Majorana iſt ein allgemein bekanntes Küchen-
gewürz, auch in Lahore in den Gärten zu haben, das früher als Nieſemittel,
wie auch zu Bädern, Bähungen u. ſ. w. gebraucht wurde.
Majorana (I.) erwies ſich heilſam, beſonders bei Koliken.
Malum persicum, ſ. Persica.
Malvacea Karmekra. Karmekra heißt ein Same, der in Lahore
officinell iſt, vermuthlich von einer Malvacea aus dem Gebirge herſtammt.
Malv. Karmekra (I.) -
Malvacea Todri. Todri's ſind in Lahore drei Arten verſchiedenfar-
biger Samen officinell. Todri album iſt nach der Behauptung der dortigen
Droguiſten der Same von der Polyanthes tuberosa. Nach der Angabe des
Bengal Diſpenſatoriums iſt Towdri im Allgemeinen der Same von der Malva
salvatica. Dr. R. Seligmann's Mittheilungen zu Folge iſt Tuderisch (ver-
muthlich der arabiſche Name von dem Todri) der Same vom Horminum
(Sclarea H.), welcher, wie derſelbe in ſeiner Ueberſetzung meint, in drei ver-
ſchiedenfarbigen Arten vorkommt, nämlich in einer weißen, rothen und gelben.
Die eben daſelbſt angeführten Eigenſchaften davon ſtimmen mit den in In-
dien bekannten überein; ſie ſind nämlich den männlichen Samen vermehrende,
die Geſchlechtstheile zum Beiſchlaf reizende, wie auch fett machende. Ich ge-
brauchte unter der Benennung Malvacea Todri nur die ſchwärzlicheren oder
braunen Samen.
Malv. Todri n. (I) war ein überaus wirkſames Mittel, vor-
nehmlich beim Harnbrennen.
Malvae montanae folia ſind nur im Gebirge, wo ſie auch wachſen,
officinell.
Malv. mont. fol. (I.) nützten beſonders bei Durchfällen.
Malv. mont. sem., werden von den Hakims bei Huſten und
Blaſengeſchwüren gebraucht.
Mamira Cashmiriana. Mamiran, ſ. Chelidonium majus und
Glaucium.
Mamira(n), die ſogen. Chatai wird für die beſte Gattung gehalten;
dieſe iſt auch officinell in Lahore, jedoch ſelten ächt zu bekommen. Die ver-
ſchiedenen Arten von Mamira werden nur äußerlich bei Augenleiden ange-
wandt, wobei ſie in der arabiſchen und auch in der indiſchen Medizin einen
großen Ruf erhalten haben.
Mamira Chat. (I.) erwies ſich als ein kräftiges Heilmittel, zumal
bei Kopfſchmerz und Durchfall.
Mandragora (Atropa) wird heut zu Tage weder in Europa noch in
Aſien, wohl aber in Indien noch zuweilen gebraucht, und muß allerdings ein,
ſehr wirkſames Heilmittel ſein, das Schlaf und Betäubung hervorbringt. Die
perſiſche Benennung derſelben heißt Merdum (Menſchen), Siah (ſchwarz) oder
Giah (Pflanze)? alſo wäre das entweder ſchwarze Menſchen oder der Men-
ſchen Pflanze.
Manganesium. Manganum wird in Lahore, ſo viel ich weiß, nur
von den Glasfabrikanten gebraucht. Sie beziehen es aus dem Gebirge, na-
mentlich von Dſchemu.
Mangifera indica gibt die berühmte Mangofrucht, die im Pendſchab
ſo wie auch im ganzen Oſtindien zu Hauſe iſt. Aus dem Gebirge wie auch
von Multan bekamen wir in Lahore noch zur ſpäteſten Jahreszeit (im Herbſte)
bie beſten, fauſtdicken Mangos, die eine wahrhaft ſüße und balſamiſche, all-
gemein beliebte Frucht iſt. Ich gebrauchte davon zu meinen Experimenten
nur den Keim.
Mangif ind. nucl. (I)
Manna gibt es in Lahore nur zwei officinelle Sorten, nämlich: Manna
Shirkescht und manna Turuntschebin; beide werden aus Perſien eingeführt.
Ich verſchrieb mir aus einer Apotheke von Agra die Manna calabrina zu
meinen Kuren und Experimenten. Die arabiſchen Aerzte gebrauchen die Manna
bei Huſten, Bruſt- und Lungenleiden überhaupt, wie auch beim Erbrechen,
bei Koliken, Gebärmutterleiden, Harnverhaltungen, hitzigen Fiebern 2c.
Manna cal. (I) war ausgezeichnet wirkſam, vorzüglich bei Luu-
gen- uud Bruſtentzündungen, wie auch bei Ge-
ſchwülſten.
Manna Hedysari Alhagi iſt das ſogenannte Turundschebin. Es
460
kommt im Handel ziemlich unrein ausſehend, in Körnern mit Blättern und
Stengeln vom Hedysarum gemiſcht vor, und hat auch einen bittern Geſchmack.
Manna Hedysari Alhagi (I.) bewies ſich heilſam, inſonderheit
bei Hartleibigkeit.
Manna persica. Manna Shirkescht kommt aus Kabul nach Lahore,
in ſchönen reinen und großen Körnern, die einen ſüßen Geſchmack haben;
demohngeachtet iſt es nicht die Manna calabrina, wie Manche ſo irrig mei-
nen, indem letztere in fingerlangen Stengelchen vorkommt, übrigens eben-
falls einen ſüßen jedoch eigenen Geſchmack hat.
Manna Tigal heiße ich, was in Lahore unter der Benennung Scheker
tigal verkauft wird und dort officinell iſt. Im Bengal Dispenſatorium ſteht
es p. 454 unter dem Artikel Calotropis procera. „Eine Art von Manna,
genannt Shukr- (Zucker) ul-ashur, wird auf dieſem oder auf einigen damit
nahe verwandten Gattungen von Geſträuchen, und zwar durch den Stich
eines Inſekts, das Gultigul heißt erzeugt. (Royle, Illustr. p. 275.)“ Dieſes
Inſektenneſt iſt von weißer Farbe, ziemlich hart, auswendig rauh, innerlich
glatt, unauflösbar im Waſſer, und hat einen erdigen Geſchmack. Man be-
kommt es in Lahore bei den herumziehenden Droguiſten, Sadu's genannt,
zu kaufen, die es vermuthlich wie die übrigen Artikel von Drogen aus dem
Hinduſtan, namentlich aus Bombay bringen. (Vgl. Tab. 8, Fig. 7., 8.)
Manna Tigal (I.) erwies ſich heilſam, vorzüglich bei Schwären.
Mantis iſt gleichfalls ein nicht minder intereſſanter Artikel als der vor-
hergehende, nämlich eine Art Heuſchrecke, die, wie die oben beſchriebene Ti-
gal ihr Neſt in die Geſträuche baut. Exemplare davon ſind ebenfalls auf
Tab. 8, Fig. 2, 3 mitgetheilt. Jedoch iſt hier zu bemerken, daß die Neſter
der Mantis in Lahore, als ein wenig geſuchter Artikel bei den dortigen Dro-
guiſten nicht gehalten werden, indem ſie ohnehin im Lande auf den Geſträuchen
zu finden ſind; ferner, daß die mitgetheilte Abzeichnung deſſelben eine natur-
getreue iſt, während ich die dabei befindliche Heuſchrecke nur nach einer im hie-
ſigen Naturalienkabinete befindlichen Abbildung kopiren ließ. Ich glaubte mir
dieſes, obwohl mir die fragliche Heuſchrecke in Indien uie zu Geſichte kam,
dennoch aus dem Grunde erlauben zu dürfen, weil das dorther mitgebrachte
Neſt, dem, der in der genannten Abbildung gezeichneten Heuſchrecke beigefüg-
ten Neſte ganz gleich ausſieht.
Mantis ovorum massula. Mantis nidulus. (I) war ein kräfti-
ges Heilmittel, insbeſondere bei der tropiſchen Krätze.
Marantae faecula iſt ein ſtark gebräuchlicher Artikel in Lahore ſo
wie in Indien, wo er auch bereitet wird. Es iſt nämlich das Satzmehl aus
den Knollen verſchiedener Maranten und Scitamineen. Sowohl die Einge-
bornen als auch die Engländer gebrauchen es als einen höchſt nahrhaften
461
Artikel, nicht aber in kleinen Gaben als Medizin, obwohl ihm auch dann
ſeine Wirkungen nicht abzuſprechen ſind, wie ich aus Erfahrung weiß.
Marantae faec. (I.)
Marrubium album. Marrubium vulgare wächſt in Kaſchmir, iſt
jedoch nicht officinell. Ich gebrauchte in Lahore eine aus Frankreich verſchriebene
Tinktur, bevor ich noch wußte, daß der weiße Andorn auch in Kaſchmir wächſt.
Marub. albi tinct. (I.) erwies ſich heilſam, vorzüglich bei Hals-
entzündungen und Samenfluß.
Martialia, ſ. Ferrum.
Mastix iſt ein allgemein bekanntes, auch in Lahore officinelles Harz
vom Maſtixbaume. Die Hakims ſchreiben ihm Magen- und Leberanſchwellun-
gen zertheilende, dieſe Organe ſtärkende Eigenſchaften zu, und gebrauchen
ihn auch gegen feuchten Huſten 2c. Eine gemeine Praxis im Oriente iſt, den
Maſtix zu kauen, indem man glaubt, daß er die Zähne reinige und das
Zahnfleiſch ſtärke.
Mastic. res. (II.)
Meccani balsamunn iſt officinell in Lahore; er wird aber ſelten ächt
im Handel verkauft.
Mecc. bals. (II) bewies ſich nützlich, beſonders gegen Hart-
leibigkeit.
Meconopsis, ſ. Stylophorum Nepalense.
Meidetschob. Meideseg iſt eine in Lahore officinelle Rinde, die
aber nur äußerlich angewandt wird.
Meidetschob. (I.)
Melandrium triste wächſt in den Gebirgen von Kaſchmir; es iſt
aber kein officineller Artikel.
Melia Azedarachta. Azadarachta indica wächſt im Pendſchab, ſo
wie auch in Indien überhaupt. In Lahore ſind von dieſem Baume Blätter,
Rinde, Frucht und auch das Harz officinell.
Meliae azed. fol. (I.) erwieſen ſich nützlich, beſonders bei Tag-
oder Nachtblindheit, Knieſchmerz, wie auch bei Ge-
ſchwülſten.
Melia sempervirens. Melia Bekain iſt ebenfalls im Pendſchab hei-
miſch. Blätter und Frucht werden auch von dieſem Baume gebraucht. (Vergl.
den Artikel Moringa. Sohangna.)
Meliae sèmp. fol. (I) erwieſen ſich heilſam, vorzüglich bei Kolik.
Meliae semp. fr. sem. (I.)
Melissae calaminthae semina werden im Pendſchab eingeführt,
woher? aus Arabien oder Perſien? Die dortigen Aerzte gebrauchen ſie.
Melilotus officinalis; davon ſind in Lahore die Samen officinell,
die auch ich gebrauchte. Woher ſie hingebracht werden, konnte ich nicht er-
fahren. –
Melilot. sem. (I.)
Melissa officinalis iſt officinell auch in Lahore; ſie kommt von Kabul
oder Kaſchmir, und wird als Magen-Leber- und Herz ſtärkend bei Herzklo-
pfen, Aengſtlichkeit, hypochondriſcher Stimmung gebraucht. Sie ſoll erheitern,
die Verdauung befördern, die Sehkraft ſchärfen, den Schleim abtreiben und
Obſtructionen auflöſen.
Melissae herba (I.)
Melo (Cucumis) wächſt im Pendſchab. Die Samen davon ſind offi-
cinell und werden nebſt anderen Sämereien in Emulſion als kühlend, die
Harnabſonderung befördernd gebraucht.
Melon. sem. (I.)
Meloë Telini. Mylabris cichorii iſt ein in Oſtindien, wie auch im
Pendſchab einheimiſcher Käfer, der mehr Kantharin enthält, als die Kanthari-
den ſelbſt, weßwegen er auch als blaſenziehendes Mittel, vorzüglich im fri-
ſchen Zuſtande, oder auch nur als concentrirte Tinctur die Cantharides voll-
kommen erſetzt. Die Inländer glauben damit die Hundswuth heilen zu kön-
nen; als blaſenziehendes Mittel wenden ſie dieſelbe nie an, indem ſie keine
Freunde von blaſenziehenden Mitteln ſind, deſto mehr aber vom Glüheiſen.
Melongena (Solanunn) wird in Indien, im Pendſchab, Kaſchmir,
Kabul 2c., ſo wie auch in manchen Gegenden, vornehmlich in heißeren Ländern
Europa's, als ein Küchengemüſe angebaut. Die Hakims ſchreiben den Toll-
äpfeln ſchwer zu verdauende, Verſtopfungen hervorbringende Eigenſchaften zu.
Melongen. sem. (I.) erwieſen ſich heilſam, inſonderheit bei
Kopfweh und Leiſtenſchmerz.
Menispermum Cocculus, ſ. Cocculus Menispermum.
Menispermum cordifolium. Menispermum glabrum. Davon ſind
die Stängel und das Satzmehl officinell in Lahore. Letzteres heißt Set gilou
und iſt vermuthlich, was in Bengal Palo heißt. (Vergl. im Bengal Dispenſato-
rium p. 199 die weitläufige Beſchreibung nebſt der Bereitungsart deſſelben).
Menispermi glabri caulis (I.) waren ein gutes Heilmittel, inſon-
derheit beim Naſenbluten, Durchfall, Harnbluten,
Schulterſchmerz, Ausſatz 2c.
Menispermi faecula (I.) erwies ſich höchſt wirkſam, vornehmlich
bei Impotenz, Samenfluß, zu geſchwindem Samen-
erguß, Fieber 2c.
Menispermum hirsutum wächſt im Pendſchab und iſt officinell.
Menispermi hirs. herb. (I.) nützte vornehmlich bei Magen-
ſchmerz und Durchfall,
463
Mentha piperita hat man weder im Pendſchab, noch in Oſtindien
und Kaſchmir. Man gebraucht aber ſtark in ganz Oſtindien die von England
eingeführte Pipermenteſſenz.
Menthae pip. tinct. (I.)
Mentha sylvestris (affin. spec), Vena. Ob dieſes nicht die Mentha
Royleana oder Mentha viridis des Bengal Dispenſatoriums? indem ſie im
Gebirge, namentlich in Kaſchmir wächſt, dort auch officinell ſein ſoll.
Mercurial-Praeparate ſind in Indien nur zwei dort verfertigte offi-
cinell, die aber auch im Pendſchab eingeführt werden. Eines heißt Dart-
schigneh, das andere Reschkepur.
Mercurius-Dartschigneh (III.) gleicht dem corroſiven Sublimat,
und wird in Lahore ſeltener gebraucht, als der
Mercurius-Reschkepur (II.), den man mit dem Mercurius dul-
cis oder Calomel vergleichen kann. Dieſer wird ſtark,
beſonders bei ſyphilitiſchen Krankheiten angewandt; auch
ich bediente mich deſſelben und fand, daß er abwechſelnd
(Morgens und Abends) mit Jodmandelöl bei friſcher und
bei veralteter Luſtſeuche ſehr nützlich war; abwechſelnd
mit Curcuma longa oder mit Ebenum erwies er ſich nur
bei chroniſcher Syphilis heilſam.
Mercurius fulminans hatte ich mir ſelbſt nach der Howard'ſchen
Vorſchrift zubereitet, und gab
Mercur. fulm. (III.)
Mercur. praecip. ruber (III.)
Mercur. solubilis (II)
Mercur. subl. corr. (III) und ſah vom ätzenden Sublimat gute
Wirkungen, inſonderheit bei Speichelfluß und bei Lun-
genentzündung.
Mercur. viv. (I.) nützte vorzüglich bei Mund-Rachen- und
Halsgeſchwüren, wie auch bei Hodengeſchwülſten.
Queckſilber in Verbindung mit Croton tiglium beſeitigte
ſyphilitiſche Gelenkſchmerzen.
Mesua ferrea, davon ſind die Blüthen officinell in Lahore, vermuth-
lich werden ſie aus dem Gebirge hingebracht. Man bekommt ſie bei den dor-
tigen Droguiſten. –
Mesuae ferr. f. (I)
Methonica gloriosa wächſt im dortigen Gebirge, woher ich die Wur-
zeln derſelben die dort gebraucht werden ſollen, bekam. Dieſe länglichen Wur-
zelknollen, von denen manche nicht dicker waren als ein Finger, blieben
mehrere Monate hindurch weich, wie im friſchen Zuſtande, und zeigten ſich
-
464
jederzeit überaus kräftig wirkend. Vermuthlich ſind ſie auch gegen die Brech-
ruhr ein heilſames Mittel?!
Methon. glor. rad. (I.) war von vorzüglicher Wirkſamkeit, be-
ſonders beim Naſenbluten, Durſt, Bruſtſchmerz, Er-
brechen, Samenfluß, Impotenz, wie auch bei allge-
meiner Schwäche.
Mezerei (Daphne) cortex iſt nicht officinell in Lahore. Ich hatte
ſie aus der Apotheke von Agra verſchrieben.
Mezer. Daphne, cort. (II.)
Millefolium, Achillea (affinis species), wächſt in Kaſchmir. Ich
hatte eine Tinktur aus Frankreich zum Gebrauche.
Millefol. tinct. (I.) war nützlich, inſonderheit bei nebligem
Sehen, wie auch bei Armſchmerz.
Mimosa abstergens, ihre Blätter ſind officinell in Lahore.
Mimosae abst. fol. (I.) erwieſen ſich nützlich, inſonderheit bei
allgemeinen Schmerzen.
Mimosa Catechu, ſ. Catechu.
Mimosae pudicae semina bekam ich aus dem Gebirge, wo ſie ge-
braucht werden ſollen.
Mimosae pud. sem. (I.) waren ein höchſt wirkſames Mittel, vor-
züglich gegen rheumatiſches Zahnweh, Heiſerkeit und
Magenhüpfen.
Mimos. pud. siliqua (I.)
Mimosa sensitiva Lahoriensis, ſ. Sensitiva, Mimosa.
Mimosa Sirissa iſt officinell in Lahore. Man bringt ſie aus Pi-
ſchawer und Kabul. Die Hakims gebrauchen ſie bei Harnbeſchwerden, Trip-
per u. dgl.
Mimosa Sirissa (I.)
Mimusops Kanki, davon iſt in Lahore der Same officinell.
Mimusops Kanki (I)
Mindereri, Spiritus, ſ. Ammoniae, acetatum.
Mirabilis Jalapa, ſ. Jalapa mirabilis.
Momordica Charantia, ſ. Luffa amara.
Momordica dioica. Momordica Kekoura. Ihre Frucht iſt in Lahore
zu finden. Im Hinduſtan ſoll die Wurzel davon bei fließenden Hämorrhoiden
und davon herrührenden Beſchwerden gebraucht werden.
Momord. dioic. fr. (I.)
Monmord. Elaterium, ſ. Elaterium.
Morilla, Fungus, ſ. Phallus Esculentus.
Moringa Sohangna (Sohunjuna.) Hyperanthera Moringa wächſt
465
im ganzen Oſtindien, wie auch im Fünfſtrömenlande. Hier muß darauf auf-
merkſam gemacht werden, daß wahrſcheinlich durch die Linne'ſche Benennung
Guilandina Moringa eine Verwechſelung dieſes Baumes mit der Guilandina
Bonduccella veranlaßt worden iſt. Im Zuſammenhange mit dieſem Irrthum
hat man der Moringa Sohangna, deren Früchte bekanntlich in fußlangen,
eßbaren Hülſen mit weißen mandelähnlichen Kernen beſtehen (wie einerſeits
die Materia indica Ainslie's und das Bengl Dispensatory 2c. nachweiſen,
andererſeits im ganzen Hinduſtan, wie auch im bot. Garten Kalkutta's jedes
Auge ſehen kann), eine Art Nüſſe anhängen wollen. Dieſen fabelhaften Nüſ-
ſen haben die Engländer, welche doch am meiſten Gelegenheit hätten, ſich
hierüber Gewißheit zu verſchaffen, den Namen von der Melia sempervirens,
welcher bei den Arabern bekanntlich Hab-el-Ban lautet, mitgetheilt, woraus
der engliſche Name Ben nuts entſtanden iſt, den die deutſchen Schriftſteller
mit der Behennuß, die Franzoſen mit noix de ben, pois queniques, chicot etc.
bezeichnet haben. Den Baum ſelbſt heißen die Engländer „the smooth bon-
duc tree“. Die Frucht der Melia (Hab el Ban) iſt keine Nuß, wohl aber
einer Kirſche von gelblicher Farbe ähnlich, nur mit dem Unterſchiede, daß ſie
in ihrem Kerne nicht nur einen Keim, ſondern mehrere kleine, ſchwarzſchalige
und längliche Keimchen enthält. So bleibt uns nichts anderes übrig, als
einzig und allein bei der Guilandina Bonduccella (nicht Moringa) eine Nuß
zu ſuchen, die jedoch auf keinen Fall Ban oder Ben heißen kann. Eine im
genannten Dispenſatorium befindliche Stelle geſteht eine ähnliche Verwirrung
ſelbſt ein und lautet p. 244–245: „There is much confusion in the na-
mes of the different Melia and Azadarachta. Melia (sempervirens) Bu-
kayun seeds are called Hub-ool-Ban, and are considered emetic, laxa-
tive and anthelmintic“, d. h. im Deutſchen: „Es iſt viel Confuſion in den
Namen der verſchiedenen Melien und Azedarachten. Der Same von der
immergrünen Melia Bekain heißt Hab el Ban und wird für brechenerregend,
purgirend und würmerabtreibend gehalten“. Dieſe Confuſion iſt nun da-
durch noch vermehrt worden, daß man der Frucht von der Melia, der Azeda-
rachta, der Moringa Sohangna und der Guilandina Bonduccella einen und
denſelben Namen gegeben hat, welcher nur im Arabiſchen für die Melia allein
der paſſende iſt, und zwar, weil das Wort Hab, woraus man in den ver-
ſchiedenen Ueberſetzungen eine Nuß gemacht hat, in jener Sprache nichts al-
deres als eine Pille, einen Kern oder Sa:ien bedeutet. Die Nuß heißt
Dschous, wornach alſo die Behennuß, wenn wirklich eine ſolche exiſtirte, im
Arabiſchen Dschous-el-Ban heißen und der Melia angehören müßte. Wenn
nun die im Hinduſtan wohnenden engliſchen Männer der Wiſſenſchaft ſich
ſolche Irrthümer zu Schulden kommen laſſen; ſo iſt es kein Wunder, daß
die wegen ihrer Entfernung auf Treu und Glauben nachſchreibenden Deut-
Mat, mcd, 30
466
ſchen und Franzoſen jene irrthümlichen Benennungen ſammt der fabelhaften
Frucht in ihre mediziniſchen, botaniſchen und encyclopädiſchen Werke auf-
nahmen.
Die Hakims gebrauchen die Frucht von der Moringa (Sohunjuna) gegen
Leber- und Milzleiden, Gelenkſchmerz, Starrkrampf, Nervenſchwäche, Lähmun-
gen, Puſteln, Flecken, Ausſatz 2c. Die Engländer glauben, die Wurzel der-
ſelben beſitze die Eigenſchaften des Meerrettigs.
Moring. Soh. rad. (I) bewies ſich heilſam, vorzüglich bei Hals-
geſchwüren.
Morrisonica pillula iſt jetzt in Oſtindien durch die Holloway'ſche
Pille verdrängt worden. Die Beſtandtheile der Morriſon'ſchen Pillen ſollen
folgende ſein.
Nr. 1. beſtehen aus gleichen Theilen Aloe und Weinſteinrahm,
und ſind mit Gummiſchleim zur Maſſe verfertigt.
Nr. 2. enthalten Gummigutt 2 Drachmen, Aloe 3 Drachmen,
Coloquinten 1 Drachme, Weinſteinrahm 4 Drachmen und
werden mit Syrup angemacht.
Morphium, ſ. Opium.
Morum iſt die Frucht von Morus. Morus alba wächſt in Lahore.
Morus nigra wächſt in Kabul und Kaſchmir. Auch den Maulbeerfrüchten
ſchreiben die arabiſchen Aerzte mehrere Heilkräfte zu; ſo gebrauchen ſie die
Hakims bei Halsentzündungen, Magenſchwäche, Melancholie 2c.
Mori alb. fruct. alb. (I) erwies ſich heilſam, vorzüglich bei
Durchfällen.
Mori alb. fruct. nig. (I) war nützlich, inſonderheit beim Seiten-
ſtechen.
Moschata, nux. Nux myristica iſt, glaube ich, in der ganzen Welt
zu haben. Die Hakims gebrauchen die Muskatnuß gegen Augen- Magen-
und Milzleiden, Harnverhaltungen, wie auch gegen flechtenartige Ausſchläge 2c.
Moschat. nux (I.) war ein überaus nützliches Heilmittel, inſon-
derheit bei Kopfſchmerz, innerer Hitze mit Brennen
und (mit Hirſchhorn) bei Durchfall.
Moschus moschiferus iſt officinell in Lahore. Man hat jedoch nicht
die beſte, die chineſiſche Biſamgattung, ſondern den gemeinen Moſchus aus
dem Gebirge, deſſen Geruch ſchon von dem der chineſiſchen verſchieden iſt,
wie auch die Form und Geſtalt des Beutels. Ich gebrauchte immer nur mei-
nen guten aus dem Pendſchab.
Moschus mosch. tinct. (II) erwies ſich heilſam, vornehulich
beim Kopfſchmerz.
Mucuna pruriens, ſ. Dolichos pruriens.
467
Mulgedium rapunculoides (varietas), iſt in Kaſchmir officinell,
und wächſt auch dort in den Gebirgen.
Mulged. cort. et fol. (I) waren nützlich, inſonderheit bei Schwären.
Mumiai persica, ſ. Asphaltum persicum.
Muriaticum , acidum, ſ. Natri muriatici, acidum.
Murineum iſt der Mäuſeſtoff, der aus dem Blute der Mäuſe verfer-
tigt werden kann. Vor Zeiten war der Mäuſekoth officinell und hatte den
Namen album nigrum. Der Hundskoth hieß album graecum, was ſchon
mehr bekannt ſein dürfte.
Mutella Antiguensis Lin. Mutella iſt der Gattungsname; eine ihrer
Abarten ſoll die gegenwärtige (M. occidentalis) ſein. Es iſt nämlich ein ſehr
ſchönes ſcharlach-ſammtfarbiges Inſekt, beiläufig von der Größe einer Erbſe,
nur ein wenig flach, das zur Sommerszeit nach einem Regen auf ſandigem
Boden herumkriechend, ſo wie im Pendſchab, auch im Hinduſtan zu ſehen iſt.
Flügel hat das Inſekt keine. In Lahore iſt dieſe Mutella officinell und man
kann ſie im getrockneten Zuſtande bei den dortigen Droguiſten haben.
Mutella Antig. (I.) war ein äußerſt kräftiges Heilmittel, beſon-
ders gut beim Speichelfluß.
Mylabris cichorei, ſ. Meloë Telini.
Myrica sapida heißt ein Baum, der im Himalaja wächſt, und von
dem eine gewürzhafte Rinde ſtammt, die in Lahore wie auch im Hinduſtan
officinell iſt. -
Myric. sap. cort. (I)
Myristica moschata, ſ. Moschata, nux.
Myristicae Arillus, ſ. Macis.
Myrobalanus Bellerica iſt officinell in Lahore und wird ſtark ge-
braucht, ſo wie auch die vier nachfolgenden Myrobalanen. Die Hakims
geben ſie bei Magen- und Eingeweidekrankheiten überhaupt ein.
Myrobal. Beller. (I) war vornehmlich nützlich bei Speichel-
fluß und Schlafloſigkeit mit Schleimhuſten.
Myrobalanus Chebula.
Myrobalanus citrina.
Myrobal. citr. (I.) erwies ſich heilſam, inſonderheit bei Kopf-
leiden.
Myrobalanus Einblica. Phyllantus emblica wird von den Hakims
als magenſtärkend, die Verdauung befördernd, Häuorrhoiden heilend, die
Haare ſtärkend, ſchwärzend und den Haarwuchs ſtimulirend gehalten. Ein ſol-
ches kräftiges, in vielen Krankheiten anwendbares und einfaches Heilmittel
ſoll man in der europäiſchen Praxis als unnütz betrachtet, nur den orienta-
liſchen Aerzten zum Gebrauche überlaſſen?
468
Myrobal. Embl. fruct. (I.) war gewiß eines meiner beſten Heil-
mittel, vorzüglich bei nebligem Sehen, Magenſchmerz,
Aufblähung, Durchfall, Maſtdarmvorfall, fiſtulö-
ſen Geſchwüren 2c.
Myrobalanus nigra iſt auch nicht minder wichtig als der vorherge-
hende Artikel.
Myrobal. nig. (I.) bewies ſich nützlich, inſonderheit bei Schwindel,
Kopfweh, Milzverhärtung, Kreuzſchmerz wie auch
bei Hämorrhoiden, wo es abwechſelnd mit Jod, nützlich war.
Myrrha iſt ein allgemein bekanntes Gummiharz, das man auch in
Europa gebraucht. Die arabiſchen Aerzte halten die Myrrhe für Schleim-
trocknend, Lungengeſchwüre und veralteten Huſten heilend, Leberobſtructionen
eröffnend, Würmer tödtend, die Regel befördernd, und die Frucht abtreibend.
Myrrha (II.)
Myrtus communis; davon ſind in Lahore die Blätter und Früchte
officinell. Die Blätter werden z. B. bei Gehirnkrankheiten überhaupt, Fall-
ſucht 2c., wie auch bei Blähungen, Magen- und Leberkrankheiten angewandt.
Die Früchte gebraucht man unter Andern beim Durchfall, bei Blutflüßen
mit Brennen, vornehmlich in den untern Theilen, als in der Harnröhre oder
in der Gebärmutter, wie auch bei Eiterungen 2c.
Myrt. bacc. (I.) nützten beſonders bei Augentriefeu, wie
auch bei Bruſtſchmerz und Huſten mit Engbrü-
ſtigkeit,
Myrt. fol. (I.)
Narcissus tazetta, dovon iſt die Wurzel officinell in Lahore und
Kaſchmir. Man bringt ſie auch aus Kaſchmir nach Lahore.
Narciss. rad. (I.) war ein gutes Heilmittel, vorzüglich bei Ge-
lenkſchmerz.
Nardostachys Jatamansi. Valeriana Jatamansi iſt eine in Lahore
officinelle Wurzel, die von den Hakims wie auch von den indiſchen Aerzten
ſtark gebraucht wird, und das mit vollem Rechte, indem auch ich mich durch
mehrjährige Erfahrung von ihren heilſamen Wirkungen hinlänglich überzeugt
habe. Sie wächſt in den Alpen des nördlichen Himalajas, hat einen ſtarken
nicht widerlichen Geruch, welcher dem unſeres Baldrians etwas nahe kommt;
kann dem ungeachtet nicht mit der radix valerianae sylvestris erſetzt werden.
Nardost. Jut. (I.) bewies ſich höchſt heilkräftig bei cariöſen
Zahnſchmerzen mit und ohne Backgeſchwülſte, wie
auch bei Erbrechen, Brnſt- und Kreuzſchmerzen,
Obſtructionen 2c.
Nasturtium aquaticum, ſ. Sisymbrium Nasturtium.
469
Natrum muriaticum. Davon gibt es in Lahore, wie auch überall ver-
ſchiedene Arten. Ich gebrauchte das gewöhnliche kryſtalliniſche Kochſalz, wel-
ches im Lande in einer Reihe von Gebirgen befindlich iſt. Außer dieſem hatte
ich auch noch mit dem Salze aus dem Dſchail (Gefängniß) einige Verſuche
gemacht. Dieſes unterſchied ſich vom erſtern durch ſeinen bittern Geſchmack.
Es kam in großen Klumpen vor, die ſich leicht zerbröckeln ließen, indem ſie
aus kleinen Kryſtallen beſtanden.
Natrum. mur. (I.)
Nelumbium speciosum kömmt in Lahore und Kaſchmir vor. Die Blu-
men derſelben ſind die den Götzendienern geheiligten Lotus, die von den Hindus
zu ihren religiöſen Gebräuchen angewandt, worauf ſie in Kaſchmir in den Fluß
geworfen werden, ſo daß man in jenem paradieſiſchen Thale an den Vor-
mittagen viele ſolcher Blumen den Fluß hinab ſchwimmen ſehen kann. Die
Wurzeln derſelben werden dort wie auch in Lahore als ein Gemüſe genoſſen.
Die Samen derſelben ſind ſowohl in Kaſchmir als auch im Pendſchab als
officinell zu haben.
Nelumb. spec. f. (I.) bewies ſich im friſchen Zuſtande zubereitet
höchſt heilkräftig, vornehmlich bei der Luſtſeuche, und das
in allen Formen, friſchen und alten.
Nepeta Cataria iſt ein aromatiſches Kraut, das bei Unverdaulichkeit
mit Blähungen, vorzüglich hyſter. Perſonen gebraucht wird. Bei Katzen ſoll
die Katzenmünze aphrodiſiaſtiſch wirken. Nepeta pannonica aff wächſt in
Kaſchmir, wo ſie, ſo wie auch in Lahore officinell iſt.
Nepeta (Cat. oder beſſer pannon. aff) (I.) war nützlich, in-
ſonderheit beim Speichelfluß.
Nepeta salviaefolia wächſt ebenfalls in Kaſchmir, wird aber we-
niger gebraucht als die vorhergehende, und das nur in Kaſchmir.
Nepet. salviaefol. herb. et rad. (I.) Dieſe Wurzel nützte vor-
züglich bei Magenſchmerz wie auch beim Jucken.
Nephrodium Filix mas, ſ. Filix mas. -
Nerium antidysentericum. Wrightea antidysenterica. Echites
antidysenterica iſt ein Strauch, der in einigen Gegenden Indiens 2c. vor-
kommen ſoll. Der Same davon iſt officinell auch in Lahore; er ſieht faſt
dem Hafer ähnlich aus, und iſt, wie ich aus Erfahrung weiß, eines der wich-
tigſten Heilmittel, das gewiß die Beachtung der europäiſchen Aerzte verdient.
Nerii ant. sem. (I.) bewies ſich ungemein heilkräftig, insbeſon-
dere beim Schleimhuſten, Erbrechen und Koliken mit
Durchfall oder auch mit Hartleibigkeit und Auf-
blähung, Afterſchmerz, Kreuzſchmerz, Leiſten-
ſchmerz 2c.
470
Nerium odorum wird im Hinduſtan und im Pendſchab in den Gär-
ten als eine Zierpflanze gehalten. Officinell ſind davon Blätter, Blumen und
Wurzeln; jedoch ſollen die Wurzeln von der im Gebirge wachſenden Pflanze
giftiger ſein, als die in den Gärten Indiens wachſenden; und es heißt,
daß ſich die Weiber im Gebirge damit vergiften, wenn ſie die Eiferſucht
plagt, weshalb es auch dort als Sprichwort gelten ſoll, daß zankende Wei-
ber einander zurufen: Geh und friß die Wurzel von der Kenehr.
Nerii odor. rad. (II.) war ein gut wirkendes Heilmittel, vor-
züglich bei der Engbrüſtigkeit.
Nerium Oleander iſt nicht officinell in Lahore. Er ſoll den meiſten
Thieren, beſonders dem Eſel ein tödtliches Gift ſein. Ich hatte die Tinctur
von den Blättern deſſelben aus Europa mitgenommen.
Ner. Oleand. tinct. (II.)
Nicotiana . ſ. Tabacum.
Nigella sativa wird in ganz Oſtindien angebaut. Die Samen davon
ſind officinell im Hinduſtan wie auch in Lahore. Man glaubt, daß ſie die
Milch der Säugenden vermehren.
Nigell. sat. sem. (I.) -
Nitricum, acidum, Salpeterſäure iſt auch in Lahore officinell; ſo-
wohl die Silberarbeiter als auch die Hakims gebrauchen ſie. Man deſtillirt
ſie ganz einfach in einem irdenen Gefäß aus einem Gemiſche von Eiſenvitriol,
Salpeter mit und ohne Alaun.
Nitric. ac. (III.) nützte vornehmlich bei Hodenentzündungſ-
geſchwulſt.
Nitro-mur. ac. und Nitro-sal. amm. ac. (III.)
Nitrum, ſ. Kali nitricum.
Nummulite-Nummuline - Schadenedsch ſind im Pendſchab offi-
cinell. Es ſind nämlich linſenförmige Steinchen, deren es größere und klei-
nere gibt. Die Beſtandtheile davon ſind nach hier angeſtellter Analyſation,
kohlenſaurer Kalk mit Spuren von Eiſenoxyd. Die Hakims gebrauchen ſie
vornehmlich bei Augenkrankheiten, wie auch bei Geſchwüren.
Numul. Schadenedsch (I.) wirkte vorzüglich gut beim Huſten.
Nux Cocus, ſ. Cocos nux.
Nux moschatus, ſ. Moschata nux.
Nux potatorum, ſ. Strychnos nux potatorum.
Nux vomica , ſ. Strychnos nux vomica.
Nycterineum, der Fledermausſtoff, abgeleitet von Nycteris oder Nyc-
terin (Vespertilio). Dieſes unerhörte Präparat bewährte ſich als ein heil-
ſames Mittel bei meinen Experimenten, weshalb ich es auch für diejenigen
Männer beibehalten habe, die, ſo wie ich nach dem Sprichworte: „Verſucht
471
Alles und behaltet das Beſte!“ handeln. Dieſen ſonderbaren Heilſtoff berei-
tete ich auf zweierlei Arten; entweder miſchte ich das Blut von den Fleder-
mäuſen mit gleichen Theilen höchſt rectificirten Weingeiſtes, wovon ich die
Eſſenz aufbewahrte; oder aber ich ließ die ganze Fledermaus, ſo wie ſie war,
mit ſüßem Oel auskochen, und miſchte dieſes Oel mit gleichen Theilen Al-
kohol, wovon die geiſtige Eſſenz zum Gebrauche aufgehoben, in einer Büchſe
vor dem Eindringen der Lichtſtrahlen geſchützt, bewahrt wurde.
Nycterineum (I.) war ein nützlicher Heilſtoff, vorzüglich bei
Fiebern.
Nymphea alba kömmt ebenfalls in Kaſchmir und Lahore vor. Die
Blumen, die Samen, der Syrup und das deſtillirte Waſſer davon ſind in
Lahore officinell.
Nymph. alb. sem. (I.) erwieſen ſich heilſam, insbeſondere bei
Kopfweh, ſyphilitiſchen Mundgeſchwüren, wie auch
bei der Brechruhr.
Ocimum album wächſt in Kaſchmir, wo es, ſo wie auch in Lahore,
officinell iſt.
Ocimi albi herb. (I.) war ein gutes Heilmittel, vornehmlich bei
ſyphilitiſcher Gelenkgicht, Samen- und Naſenfluß
mit und ohne Impotenz.
Ocimum Basilicum wächſt in den Gärteu von Lahore, wie auch in
Kaſchmir. Die Blätter deſſelben ſollen dem Magen ſchädlich und ſchwer zu
verdauen ſein. Die Samen deſſelben ſind officinell.
Ocimi Basil. herb. (I.) nützte vornehmlich bei Koliken.
Ocimi Basil. sem. (I.) waren ein gutes Mittel, inſonderheit bei
Magenſchmerzen.
Ocimum pilosum iſt in Lahore officinell; es wächſt in der dortigen
Umgebung.
Ocimi pil. herb. (I.) war nützlich bei ſolchen Fleckausſchlä-
gen, die öfters verſchwanden und wieder erſchienen.
Ocimum sanctum wird in Lahore von den Hindus als eine heilige
Pflanze betrachtet, mit großer Sorgfalt gezogen. Der Same davon iſt
officinell.
Ocimi sancti radix oder semina (I.). Dieſe Wurzel bewährte ſich
insbeſondere nützlich bei Ohrſchmerz mit Ohrenſluß,
wie auch bei Engbrüſtigkeit mit Schleimhuſten.
Oleander, Nerium, ſ. Nerium Oleander.
Oleuun animale Dippelii (aethereum) iſt ein bekanntes, ſehr erhi-
zendes empyreumatiſches Oel, welches das Nerven- und Blutſyſtem aufregt,
den Schweiß und Harn befördert, weshalb es auch in der Brechruhr ver-
472
ſuchenswerth iſt. Man lobt es gegen das nervöſe Hüftweh. Es muß vor
Licht und Luft gut aufbewahrt werden.
Ol. an. Dipp. (II.)
Olibanum indicum iſt officinell in Lahore. Es ſoll ein Produkt der
Boswellia thurifera ſein, und wird gegen Blutflüſſe angerathen.
Olib. ind. (II.) bewährte ſich als hülfreich, inſonderheit bei
Schlingbeſchwerden, Koliken, Leiſten- und allge-
meinen Schmerzen.
Onosma macrocephala. Bracheatum Royle iſt in Kaſchmir offi-
cinell und wächſt häufig auf den Alpen des Himalaja, namentlich auf dem
Hindukuſch am Wege, der von Pimber nach Kaſchmir führt. Es iſt eine
wirkſame Pflanze. Ich habe ſowohl mit dem Blumenſtock als auch mit der
Wurzel derſelben mehrjährige intereſſante Experimente bei ſo mancherlei Krank-
heiten gemacht, deren Reſultate bereits mitgetheilt worden ſind.
Onosm. macr. fl. (I.) bewährte ſich als vorzüglich empfehlungs-
werth bei Schwindel, katarrhaliſchem Nieſen, herum
ziehenden Gelenkſchmerzen und Jucken.
Onosm. macr. rad. (I.) war ausgezeichnet nützlich bei Kreuz-
ſchmerz und bei der tropiſchen Krätze.
Opium purum iſt ſo wie in Europa auch in Indien eines der wich-
tigſten Heilmittel, zugleich aber auch das Befriedigungsmittel eines Bedürf-
niſſes denen, die ſich an den täglichen Genuß deſſelben gewöhnt haben.
Opii puri Verreibung oder Tinktur (II.) war nützlich, beſonders
beim Harnzwang.
Morphium oder Morphia (III) iſt den orientaliſchen Aerzten nur
durch uns Europäer etwas bekannt geworden. Das reine Mor-
phium, wie auch die Morphium-Salze, eſſigſaures, ſalz-
ſaures oder ſchwefelſaures Morphin ſind höchſt kräftige Prä-
parate, die nie in zu großen Gaben eingegeben werden ſollen.
Opii nitric. acid. comp. (II) that vortreffliche Dienſte bei der
Ruhr.
Opii sulph. sod. comp. (II.)
Opopanax. Der eingedickte Panarſaft iſt auch in Lahore officinell.
Die Hakims gebrauchen ihn bei kalten Gebärmutterleiden, Blähungskoliken,
Krämpfen, Ausflüſſen, Verhärtungen 2c.
Opopan. (II) erwies ſich als ein höchſt wirkſames Heilmittel,
nützlich inſonderheit bei Appetitmangel, Schmerzen in
der Nabelgegend, Stuhlzwang, Nuhr 2c.
Orchis conopicae (affinis species) wächſt auf den Gebirgen von
Kaſchmir, iſt jedoch nicht officinell.
Orchis mascula, ſ. Salep. -
Origanum heracleticum (affinis species) iſt officinell in Kaſchmir,
und wächſt auch da auf den Gebirgen.
Origan. heracl. herb. (I.)
Origanum Majorana, ſ. Majorana.
Origanum vulgare iſt jetzt überall, glaube ich, obſolet geworden.
Die getrockneten Blätter anſtatt Thee getrunken ſollen höchſt angenehm ſein;
ſie werden als magenſtärkend und bluttreibend angerathen.
Orobanche cruenta, ſ. Cruenta Bertelotia, was jedoch eine un-
richtige Benennung ſein ſoll.
Oryza rubra wird im Pendſchab wie auch in Kaſchmir angebaut,
und dient den Eingebornen zur Nahrung.
- Oryza rubr. (I.) bewährte ſich auch als Heilmittel, inſonderheit
beim Durchfall.
Os Sepiae, ſ. Sepiae os.
Oxalas ammoniae iſt ein bekanntes chemiſches Präparat, von dem
aber die orientaliſchen Aerzte nichts wiſſen.
Oxalas ammon. (II.) zeigte ſich nützlich, vorzüglich beim Maſt-
darmvorfall.
Oxalicum, acidum. Salacetosellae iſt den lahoriſchen Aerzten eben-
falls unbekannt. Ich machte es mir ſelbſt.
Oxal.ac. (III.) bewies ſich hilfreich, inſonderheit beim Naſen-
bluten mit Verdunkelung des Geſichtes.
Oxalis corniculata wächſt in Kaſchmir und wird auch zur Medizin
gebraucht.
Oxal. corn. fol. (I) -
Oxyria elatior wächſt in Kaſchmir und wird zur magenſtärkenden,
gewürzhaften Miſchung Tſchatni gebraucht.
Pabud. Unter dieſer Benennung findet man in Indien verſchiedene
weiße Erdarten, welche die Hindu's zu ihren religiöſen Gebräuchen anwenden.
Das ächte Pabud iſt die Magneſia. Eine geringere Sorte, die in Kaſchmir
exiſtirt und aus Amernat im Gebirge hingebracht wird, beſteht hieſiger Analyſa-
tion zu Folge aus kohlenſaurer Kalkerde, Bittererde und Spuren von Eiſenoxyd.
Papaver album. Papaver somniferum. Die Mohnköpfe, Mohn-
ſamen und der Mohnſaft ſind in Lahore officinell.
Papav. capita et sem. (I)
Papaver Rhoeas wächſt auch in Indien und Lahore, theils in den
Gärten, theils als Unkraut, wie auch bei uns, anf den Feldern. Der ſoge-
nannte Feldmohn wird jedoch weder hier noch dort gehörig angewandt, ver-
muthlich weil man ſeine heilſamen Wirkungen nicht gehörig kennt.
2xk
474
Papav. rhoead. fl. (I.)
Papaver spinosum, ſ. Argemone mexicana.
Pareira brava. Cissampelos. Die Wurzel dieſer bekannten ameri-
kaniſchen Pflanze wurde erſt vor Kurzem für antiſyphilitiſch gehalten. In
Lahore iſt ſie unbekannt. Ich erhielt ſie aus einer Apotheke Agra's, und ſah
gute Wirkungen von
Pareira br. (I.) vorzüglich bei Seitenſchmerz und Brechruhr.
Pastinaca Opopanax, ſ. Opopanax.
Pastinaca Secacul iſt das Schekakel missri (ägyptiſch), oder nach
Ainslie's Materia indica, Sium sisarum (die Zuckerwurzel), weil misri auch
Zucker heißen kann. Sie iſt in Lahore officinell, wird ſtark gebraucht, und
das mit vollem Rechte.
Pastin. Schekakel rad. (I.) bewies ſich äußerſt wirkſam, vor-
nehmlich bei Katarrh, Schuupfen, Seitenſchmerz, blu-
tigem oder ſyphilitiſchem Tripper, Fieber 2c.
Patüz (Atüs?) ſ. Batis spinosa.
Pedicularis labellata iſt in Kaſchmir officinell; ſie wächſt auch dort
im Gebirge.
Pedicularis – Pendschmul (Quinque radicum) iſt ebenfalls nur
in Kaſchmir officinell, wo ſie auch in den Gebirgen zu Hauſe iſt.
Pedicul. Pendschmul rad. (I.)
Peganum Harmala, ſ. Harmala Ruta.
Periploca indica, ſ. Hemidesmus indicus.
Persica. Malum Persicum. Pfirſiche hat man in Lahore zwei Gat-
tungen. Die Pfirſichkerne ſollen, ſo wie auch die Blauſäure, Neſſelausſchlag
hervorbringen.
Persic. nucl. (L)
Petroleum iſt nicht allgemein bekannt und wenig gebraucht von den
lahoriſchen Aerzten. Man bekömmt es jenſeits des Indus hinter dem ſoge-
nannten Berge Takte Keisar in der Gegend von Banu und Tank, wie
auch im Bazar Dhera Ismail Khan's. Es iſt ein hell röthliches Steinöl,
von guter Beſchaffenheit; ſowohl dieſes, als auch ein engliſches aus Bombay
mitgebrachtes diente mir zu meinen Kuren und Experimenten.
Petroleum (II) that herrliche Wirkungen, inſonderheit bei Au-
gentriefen; allgemeinen, ſowohl rheumatiſchen als
auch ſyphilitiſchen Schmerzen. Jucken und Starr-
heit der Glieder.
Petroselinum wird jetzt auch in Lahore angebaut; den Eingebornen
iſt es noch wenig bekannt.
_475
Petrosel. herb. (I) war ein gutes Heilmittel, vorzüglich beim
Bruſtſchmerz.
Petrosel. sem. (I.)
Phallus esculentus. Morilla (Fungus) iſt im Bazar Lahores zu
bekommen. Man bringt die Morcheln aus dem Gebirge, und ſie werden
auch da, wie bei uns, nicht als Medizin, ſondern als Küchenartikel mit
Fleiſch zubereitet, genoſſen. Die dortige aus Hozara herkommende iſt eine
bedeutend größere Art, als diejenige, die hier in Wien iſt.
Phall. escul. (I)
Pharbitis coerulea, ſ. Ipomoea coerulea.
Phaseolus aconitifolius wird im Pendſchab angebaut. Dieſe Hül-
ſenfrucht, wie auch die beiden nachfolgenden, dienen den Inländern als
Nahrung; keine dieſer drei Arten wird innerlich als Medizin gebraucht. Nach
Royle ſollen die Wurzeln des Phaseolus aconitifolius und die des Pha-
seolus radiatus narcotiſche Eigenſchaften haben.
Phaseol. acon. fr. (I.)
Phaseolus Mungo und
Phaseolus radiatus ſind, wie oben erwähnt, mehr als Nahrungs-
ſtoff der Indier, weniger als Medizin zu betrachten. Die Erfahrung hat mich
indeſſen gelehrt, daß jede Frucht, jedes Grünzeug, Gemüſe und was es
immer ſein mag, gehörig zubereitet eingenommen, auch als Medizin dienen kann.
Phaseol. radiat. fr. (I) bewährte ſich als ein gutes Heilmittel,
vornehmlich beim Appetitmangel.
Phoenicea gummi iſt das, was man in Lahore bei den Droguiſten
unter der Benennung Hokmtschil bekommt. Man ſagt, es käme von Mul-
tan, und ſei der eingedickte Saft von einer Art Dattelbaum; es iſt offi-
cinell in Lahore und wird ſogar, wenn es in Milch aufgelöſet, mehrere Tage
hindurch eingenommen wird, als ein Mittel gegen Zehrfieber und bei Schwäche
der Zeugungsfräfte angerathen.
Phoenic. gummi (II.)
Phoenix dactylifera Frucht, ſ. Dactylus.
Phosphorus iſt den orientaliſchen Aerzten unbekannt. Auch der Phos-
phor iſt ein großes Heilmittel, wie man auch in Europa weiß. Es gehört
aber große Vorſicht dazu, und man kann ihn nur im aufgelöſten Zuſtande
in ſehr kleinen Gaben vortheilhaft eingeben, z. B. iu Aether oder Mandelöl
aufgelöſet; gelind wirkende Mittel ſind auch folgende beide Phosphorpräparate.
Phosphas (sodae) natricus (II.) und
Phosph. ac. (II.) die Phosphorſäure bewies ſich heilſam, inſon-
derheit bei der Lungenentzündung.
Phyllanthus Einblica, ſ. Myrobalanus Emblica.
476
Physalis Alkekengi, ihre Beeren (Halicacabum) ſind das ſoge-
nannte Kagnedsch der Hakims. Die Engländer heißen aber auch die Phy-
salis flexuosa (somnifera), kaknuj; vielleicht weil ſie zu demſelben Ge-
ſchlechte der Physalis gehört oder weil man ſie unten in Bengal ſo heißt?
die Judenkirſchen ſind längſt aus der europäiſchen Medizin als unnütz ver-
kannt bei Seite geſetzt worden. Die orientaliſchen Aerzte gebrauchen ſie unter
andern als harntreibend und bei Geſchwüren der Harnblaſe. Auch purgirende
Eigenſchaften ſollen ſie haben, und werden mehr zu Pferdekuren gebraucht.
Physal. Alkek. fr. (I) bewährten ſich als vorzüglich heilſam,
inſonderheit bei Kopfſchwären, wie auch bei halbſei-
tiger Lähmung.
Physalis flexuosa. Physalis somnifera wächſt im Pendſchab, z. B.
findet man ſie zwiſchen den Ruinen der alten Stadt Lahore. So viel ich
weiß, wird aber kein Theil dieſer Pflanze gebraucht. Man findet in Lahore
officinell und ſtark gebraucht eine Wurzel, die man dort Asgend Naghori
heißt. Da nun im Bengal Dispensatorium dieſer Physalis (mit Recht oder
Unrecht?) die indiſchen Namen Usgund (Asgend) und auch Kaknuj gege-
ben worden ſind, ſo habe ich einſtweilen die naghoriſche Asgendwurzel (die
ganz anders ausſieht als die Wurzel der bei Lahore wachſenden Physalis
somnifera), unter dem Namen Physal. flex. rad. beibehalten. In Lahore
verſteht man unter Kagnetſch auch nur die Judenkirſchen. Was ich unter der
Benennung Physal. flex. sem. gebraucht habe, war auch nicht der Same
von der lahoriſchen Physalis, ſondern ein bei den dortigen Droguiſten unter
dem Namen Tohm e Penir oder Penir ke bidsch bekannter Samen, den
man aus Multan nach Lahore bringt. Die Pflanze kann wohl eine Physalis
ſein, ob es aber die flexuosa? Sie wächſt jenſeits des Indus am Fuße des
Gebirges; Piddington hat ihr den Namen Peniru gegeben. Penir heißt
man im Perſiſchen und im Indiſchen den Käs, und dieſer Same hat den Na-
men des Käſes, weil man damit die Milch coaguliren und Käſe machen kann.
Ich befürchte, daß auch hier mit den drei Namen dieſer Pflanze, nämlich:
Asgend, Kaknedsch und Peniru eine Confuſion, gleich der bei der Melia
angegebenen, ſtatt findet, und hoffe in einem baldigen Nachtrag den rechten
Aufſchluß mittheilen zu können. Das Labkraut oder Bettſtroh (Gallium
verum L.), das vor Zeiten in Europa officinell war, hat gelbe Blumen und
ſcheint mit dem Peniru gemeinſchaftliche Eigenſchaften zu haben.
Physal. (flex.?) rad. (I.) war ein äußerſt wirkſames Heilmittel,
vorzüglich bei habituellen Durchfällen und bei Fiebern.
Physal. (flex?) sem. (I) bewährte ſich ebenfalls als höchſt nüß-
lich, inſonderheit bei Mundentzündungen, Erbrechen,
Durchfall und Knieſchmerz.
477
Physalis kagnedsch, ſ. Physalis Alkengi.
Picrorrhiza kurrooa iſt die Wurzel von einer im Gebirge, wie
auch in der Umgebung von Kaſchmir wachſenden Pflanze. Sie iſt im ganzen
Hinduſtan, im Pendſchab, in Kaſchmir 2c. officinell, wird jedoch in Lahore
mehr nur als ein Vieharzneimittel betrachtet. Sie hat ausgezeichnete Eigen-
ſchaften, weshalb ich einen ſtarken Gebrauch davon machte.
Picrorrh. kurr. (I.) nützte bei vielen Krankheiten, vorzüglich aber
bei acutem Hüftweh, Durchfällen mit Fieber, Ge-
ſchwülſten, wie auch bei der tropiſchen Krätze.
Pimberi gummi heißt man ein in Lahore officinelles Gummi, weil
es von Pimber (am Paß der geraden Straße, die von Lahore nach Kaſch-
mir führt) herkömmt. Es ſieht aus, wie das Gummi arabikum, und wird
auch anſtatt desſelben gebraucht. Die Indier heißen es auch Gunt folehl.
Pimberi gummi (I.)
Pinus indica. Der Himalajafichte ſchreibt man verſchiedene und zwar
wichtige Heilkräfte zu. Sie ſoll gegen Nervenerſchlaffung, Apoplexie, halb-
ſeitige Lähmung und auch gegen Waſſerſucht wirkſam ſein.
Pinus pinea. Die Frucht davon bringt man aus Kabul nach Lahore.
Piper album und Piper nigrum kommen von einer und derſelben
Pflanze, unterſcheiden ſich jedoch weſentlich darin, daß der weiße Pfeffer mil-
der als der ſchwarze, weil ihm die Fruchthülle (Pericarpium) abgenommen
iſt. Einigen Schriftſtellern zu Folge geſchieht dieß, indem man den gewöhn-
lichen ſchwarzen Pfeffer in Waſſer einweicht, bis die Körner anſchwellen, wor-
auf die Samenkapſeln abgeſchält werden. Andere hingegen meinen, daß der
ſchwarze im Mark, das ihn umgibt, bis zur Reife gelaſſen werde, während
die zum weißen Pfeffer beſtimmten Körner nicht völlig bis zur Reife im Marke
bleiben und dann noch geſchält werden. Wie dem nun immer iſt, ſo bleibt
der weiße Pfeffer doch ein gutes Heilmittel, das ſeine eigenen Wirkungen
hat, die beim ſchwarzen Pfeffer nicht zu finden ſind.
Piper album (I.) bewies ſich heilſam, vorzüglich bei kriebeln-
den Schmerzen, wie auch bei Schwären.
Piper. albi tinct. (I) war vorzüglich nützlich bei der Impotenz.
Piper Betel (Betle), ſeine Blätter werden aus dem Hinduſtan nach
Lahore gebracht, wo ſie im Bazar jederzeit feucht erhalten, friſch zu haben
ſind. Man gebraucht ſie vorzüglich zum berühmten Käumittel (Masticatorium)
Oſtindiens. Dieſes beſteht nämlich aus einem Betelblatt, worin einige Stück-
chen von der Arekapalmnuß nebſt einigen Granen angemachten Kalks einge-
wickelt werden, die man auf einmal als einen Biſſen in den Mund nimmt
und käut. Die Miſchung dieſer drei Artikel bringt eine dunkelbraune Farbe
hervor, die den innern und den äußern Theil des Mundes, als Lippen,
478
Zunge, Zahnfleiſch 2c. roth färbt. Man behauptet, daß hiedurch ſowohl das
Zahnfleiſch als auch der Magen geſtärkt und die Verdauung erleichtert werde;
und doch gebrauchen es auch viele ſolche, die eine gute Verdauung mit einem
geſunden Zahnfleiſch haben, und durch den Mißbrauch deſſelben ſich mehr
Schaden als Nutzen zuführen können. Die Wurzel vom Piper Betle ſoll die
indiſche Galanga ſein. (Vgl. Galanga).
Pip. Betel fol. (I.)
Piper Cubeba, ſ. Cubeba.
Piper Indicum, ſ. Capsicum annuum.
Piper longum iſt allgemein bekannt. Seine guten Eigenſchaften kennt
man aber nicht, weshalb er ſo wenig gebraucht wird. Die Hakims legen
ihm ſtimulirende aphrodiſiaſtiſche Eigenſchaften bei.
Pip. longi fruct. (I) bewährte ſich nützlich bei Katarrhen,
Schnupfen, Zahnfleiſchbluten und Schleimhuſten.
Pip. longi rad. (I.) wie auch die (Stipites) Stengel oder Fa-
ſern der Wurzel, die in Lahore Tschivek heißen, und die
ſich vornehmlich wirkſam zeigten bei Mundgeſchwüren,
Erbrechen, wie auch bei allgemeiner Schwäche.
Piper nigrum, ſ. Piper album et Piper nigrum.
Piscineum iſt der Fiſchſtoff. Dieſes neue Heilmittel verdient gewiß
auch die Aufmerkſamkeit, vorzüglich des ärztlichen Publikums, indem ich in
ſolchem einfachen Mittel die wichtigſten Heilkräfte entdeckt habe, die ſchwer-
lich eine andere Arznei erſetzen wird. Ich bereitete dieſes Präparat aus glei-
chen Theilen friſcher Fiſchgalle und Alkohol, wovon ich die Eſſenz in einem
Gläschen, das ich in einer Büchſe oder Schachtel verſchloſſen hielt, vor dem
Eindringen der Lichtſtrahlen geſichert, aufbewahrte, dennoch öfters friſch zu-
bereitete. Meiſtentheils nahm ich dazu die Galle des ſogenannten Rou (Ro-
hita), der im Rawifluß der größte, wie auch in Lahore der beliebteſte Fiſch iſt.
Piscineum (I.) bewährte ſich als allgemein heilſam, vornehmlich
bei Kopfſchwergefühl, Durſt, Erbrechen, Koliken,
Geſchwülſten und bei Waſſerſuchten.
Pistacia Lentiscus, ſ. Mastix.
Pistacia vera. Die Piſtazien bringt man aus Kabul nach Lahore.
Es iſt die äußere, grüne Schale derſelben (Putamina), die nebſt der Frucht
davon officinell iſt.
Pistac. putam. (I.) ſind ein höchſt wirkſames Heilmittel, vorzüglich
bei hitzigem Fieber.
Pisum sativum, majus iſt eine eigene Art von großer Saat-Erbſe,
die man aus dem Gebirge nach Lahore bringt, wo man ſie Tſchoral heißt.
49
Sie wird mehr als Nahrungsſtoff, weniger als Medizin betrachtet, und ent-
hält dabei höchſt intereſſante, noch ganz unbekannte Heilkräfte, z. B.
Pisum sat. Tschoral (I.) bewies ſich als ein kräftiges Mittel
gegen beginnenden Staar, ſowohl grauen als ſchwar-
zen, wie auch bei Magenhüpfen.
Pix nigra liquida iſt in Lahore officinell. Es kömmt vom Pinus
sylvestris Linn. Die Beſtandtheile deſſelben ſind Kreoſot, brenzliches Oel
und Holzſäure.
Pix. n. liqu. (II.)
Plantago Ispaghula, ſ. Psyllii semina.
Plantago major (latifolia) wächſt im Thale Kaſchmir's; auch in
Lahore kann ſie angepflanzt, in der kalten Jahreszeit erhalten werden. Von
dieſer ſind nur die Samen in Lahore und Kaſchmir officinell. Ich gebrauchte
auch die Blätter derſelben. º
Plantag. maj. fol. et sem. (I)
Platanus orientalis wächſt in Kabul, Kaſchmir 2c. Das friſche Blatt
vom Platanenbaume, zerſtoßen auf das Auge applicirt, ſoll den Thränenfluß
hemmen. Die Rinde dieſes Baumes mit Eſſig gekocht, empfiehlt man gegen
Zahnſchmerzen.
Platina iſt den lahoriſchen Aerzten unbekannt. Ich hatte dieſes edle
Metall mit Milchzucker verrieben, von Europa mit mir, zum Gebrauche
mitgenommen.
Plectranthus aromaticus wird in den Gärten Hinduſtans wie auch
in Lahore gezogen.
Plectranth. arom. fol. (I.) war ein nützliches Heilmittel, insbe-
ſondere bei katarrhaliſchen Thränen- und Naſenfluß,
mit und ohne Fieber; wie auch bei Mundge-
ſchwüren.
Plectranthus rugosus wächſt in Kaſchmir, wo man es auch gebraucht.
Plumbago rosea und Plumbago Zeylanica, die Wurzeln davon
ſind in Lahore officinell und man bekömmt ſie faſt immer gemiſcht. Sie
ſollen ein gutes und wohlfeiles, blaſenziehendes Mittel abgeben; hiezu wer-
den ſie aber im Pendſchab nicht gebraucht, ſondern nur im Hinduſtan.
Plumbag. Zeyl. rad. (II.) erwieſen ſich als ein nützliches Heil-
mittel, vorzüglich beim Appetitmangel, wie auch bei
Gelenkſchmerzen.
Plumbum aceticum crystallisatum. Sacharum saturni iſt ein
den lahoriſchen Aerzten unbekanntes Präparat.
Plumb. acet. (III.)
Plumbum metallicum wird nirgends im rohen Zuſtande innerlich
480
eingegeben, und es hat auch ſo ſeine eigenen Heilkräfte, wie jedes andere
Metall.
Plumb. met. (I.)
Plumbum sulphuretum, ſ. Galena.
Poa Iaxa (affinis species). Dieſe Grasart kömmt in Kaſchmir vor,
wo ſie auch officinell iſt.
Podophyllum Emodi wächſt in den Gebirgen Kaſchmirs, und iſt
dort officinell. Ich gebrauchte von dieſer Pflanze Blätter und Frucht.
Podoph. fol. et fruct. (I) Beide waren gute Heilmittel. Die
Frucht bewies ſich vorzüglich wirkſam gegen Hartlei-
bigkeit.
Polanisia (icosandria?) wächſt in der Umgegend von Lahore, grünt
im Winter und hat einen ſtarken, nicht unangenehmen gewürzhaften Geruch.
Ich ſtellte ſowohl mit der Pflanze als auch mit der Wurzel davon zahlreiche
Verſuche an, und fand gute Eigenſchaften darin.
Polanis. herba et rad. (I.) Die Wurzel bewies ſich höchſt wirk-
ſam gegen Thränenfiſteln.
Polyanthes tuberosa wächſt im Pendſchab und im Gebirge. Die
Samen davon ſollen, wie die Eingebornen glauben, die unter der Benen-
nung Todri album vorkommenden ſein (?), die man auch für die Samen
der Malva sylvestris hält, wie das Todri nigrum.
Polyanth. tub. sem. (I.) nützten vorzüglich beim Aufſtoßen
von Säure, Harnbrennen, wie auch bei Hartlei-
bigkeit von Hämorrhoideu.
Polygala Senega, ſ. Senega.
Polygonum aviculare iſt in Kaſchmir officinell, und es wächſt auch
dort in den Gebirgen.
Polygon. avic. rad. (I.) bewies ſich uützlich, inſonderheit beim
Naſenbluten, wie auch beim Harnbrennen.
Polygonum Bistorta, ſ. Bistorta.
Polygonum linifolium. Polygonum aviculare (affinis species)
wächſt in der Umgebung von Lahore, iſt allgemein bekannt, jedoch wenig
gebraucht.
Pylygon. linifol. herba (I.)
Polygonum macrophyllum wächſt auf den Gebirgen von Kaſchmir,
wo die Wurzeln deſſelben auch officinell ſind.
Polyg. macroph. rad. (I.) war eines der kräftigſten und nütz-
lichſten Heilmittel Kaſchmirs; inſonderheit bei Augenver-
dunklung (Vergehen des Geſichts), Zahnſchmerz mit
Zähuewackeln, nicht minder beim Auswurf, Bruſt-
481
und Bruſtſeitenſchmerz, wie auch beim Magen-
brennen.
Polygonum - Matrindsch guri (P. amphibium vel barbatum?)
wächſt in Kaſchmir und ſoll mehr nur für die Pferde ſein, weßhalb es
guri heißt.
Polygonum molle wächſt ebenfalls auf den Gebirgen von Kaſchmir.
Die Wurzeln davon ſind dort officinell, und dieſe gebrauchte auch ich.
Polygon. molle rad. (I)
Polypodium Filix mas, ſ. Filix mas.
Polypodium Sekour wächſt im niedern Gebirge Pendſchabs unweit
Dſchowallah Mekki. Die Wurzel davon iſt eine Knolle von weißer Farbe,
die auch officinell ſein ſoll. Ich erhielt ſie zerſchnitten, in der Form von
Birnſtücken.
Polypod. Sekour rad. (I) war ein gutes Mittel, vorzüglich bei
rheumatiſchen Zahnſchmerzen, Halsentzündungen
und Koliken.
Polypodium vulgare iſt officinell in Lahore; vermuthlich bezieht man
es aus den dortigen Gebirgen. Die Hakims gebrauchen es, um die vorgeb-
liche ſchwarze Galle abzuführen, wie auch gegen Blähungskolik; es ſoll aber
der Leber ſchädlich ſein.
Polypod. vulg. rad. (I.) that gute Dienſte beim Schwindel
mit Vergehen des Geſichts, wie auch beim Schleim-
huſten.
Portlandia hexandra glaubt man, ſei der wirkſame Theil von den
Warburg'ſchen Fiebertropfen. (Vgl. Warburg's Fiebertropfen.)
Portulacca oleracea wird auch im Fünfſtrömenlande angebaut. Die
Hakims gebrauchen es bei Magenentzündungen, wie auch bei Geſchwüren der
Eingeweide 2c.
Portul. sem. (I.) bewies ſich heilkräftig beim Appetitmangel,
Durchfall 2c.
Potassa carbonica, ſ. Kali carbonicum.
Potentilla Tormentilla, ſ. Tormentilla.
Prosopis spicigera wächſt in Lahore, wird aber nicht als Medizin
gebraucht. Ich machte einige Verſuche mit der Hülſe dieſes Baumes, Siliqua
radish genannt, deren Reſultate bereits mitgetheilt ſind.
Prosop. spic. siliqua (I.)
Prunella vulgaris wächſt in Kaſchmir, ſo wie auch in Europa, und
iſt dort officinell, bei uns in Europa aber nicht mehr.
Prunellae vulg. flor. (I) bewieſen ſich nützlich, inſonderheit bei
Erbrechen, wie auch bei Koliken.
Mat. med. 31
482
Prunum von Prunus domestica. Getrocknete Pflaumen bringt man
von Kabul nach Lahore. Das Gummi davon wird als ein die Blaſenſteine
und den Nierengries auflöſendes Mittel gebraucht; vermuthlich enthält es
ebenfalls die Blauſäure. (Vgl. Hydrocyanicum acidum.)
Prunus Armeniaca Früchte ſind officinell in Lahore; man bezieht ſie
getrocknet aus Kabul.
Prunus Cerasus, ſ. Cerasum.
Prunus sylvestris hat man nicht in Lahore. Ich gebrauchte eine
Eſſenz davon, die ich aus Frankreich bekommen hatte.
Prun. sylv. tinct. (I.) erwies ſich beſonders heilkräftig bei Hart-
leibigkeit.
Prussicum, acidum, ſ. Hydrocyanicum acidum.
Psyllium (Plantago) erſetzt man in Indien mit Plantago Ispaghula,
die ihrer Samen wegen in der kalten Jahreszeit angebaut werden. Die Sa-
men ſind officinell, und gleichen denen vom Flohſamen, ſowohl dem An-
ſehen nach, wie auch in ihren Eigenſchaften (?)
Psyllii vel Ispaghulae sem. (I) bewieſen ſich heilſam, beſonders
bei Rachenentzündung, Kollern und bei der Hir-
ſenflechte.
Pulicaria arabica. Pulicaris wächſt in den Gebirgen von Kaſchmir,
wird nicht gebraucht, und iſt dem vorhergehenden gleich zu ſtellen.
Pulli. Unter dieſer Benennung bekommt man bei den Droguiſten Kaſch-
mirs ein weißliches Pulver, das aus Thibet kommen ſoll. Die Kaſchmirer
gebrauchen es zum Thee, um die Farbe deſſelben zu erhöhen. Nach hier an-
geſtellter Analyſation iſt es nichts anderes, als kohlenſaures Natrum, mit
etwas Gummi (?) -
Pulsatilla (Anemone). Anemone pratensis. Iſt weder officinell in La-
hore und Kaſchmir, noch habe ich ſie irgendwo außer in Europa wachſen geſehen.
Pulsat. tinct. (II.) erwies ſich heilſam, beſonders bei Zahn-
ſchmerz.
Pumex. Pumicis, lapis. Der Bimsſtein iſt nicht officinell in Lahore,
wiewohl er in der arabiſchen Medizin angenommen iſt, zum Wegnehmen der
Haare vom Kopf und vom Körper angerathen wird; auch die Granulation
der Geſchwüre ſoll er befördern.
Pumic. lap. (I)
Punica Gran tun, ſ. Granatum.
Pyrethrum (Anacyclus) wächſt in den Gebirgen von Kaſchmir. Viel-
leicht iſt das, bei den lithographirten Pflanzen befindliche Exemplar, eine
neue noch unbekannte Art?! – die Bertramwurzel heilt Speichelflüſſe, weil
ſie ſpecifiſch auf die Speicheldrüſen wirkt und Speichelfluß hervorbringt,
*-
Pyrethri rad. (I.) leiſtete gute Dienſte, inſonderheit bei Ge-
lenkſchmerzen.
Pyrola umbellata. Chimophila umbellata wächſt nicht in Indien
oder Kaſchmir, und iſt den dortigen Aerzten unbekannt. Dieſem dolden-
förmigen Wintergrün ſchreiben unſere europäiſch-mediziniſchen Schriftſteller
große Heilkräfte zu; es ſoll z. B. Harn treibende, Schleim löſende 2c. Kräfte
haben, bei Waſſerſucht, Gicht, Harn- und Blaſenſyſtemleiden, chroniſchem
Lungenkatarrh, Wechſelfiebern, Skropheln 2e. nützlich ſein. Es iſt zu wün-
ſchen, daß man damit auch in kleinern Gaben, nach meinem Syſteme zube-
reitet, Verſuche anſtelle.
Quassia (amara) iſt den lahoriſchen Aerzten ebenfalls unbekannt. Sie
ſoll bei der Brechruhr genützt haben! –
Quercus (Robur). Die Eichel wird auch noch zuweilen von den Ha-
kims gebraucht; woher man ſie nach Lahore brachte, konnte ich nicht erfahren.
Quercus Suber, ſ. Suber.
Rana esculenta. Die grünbunten, eßbaren Waſſerfröſche ſollen den
an Goldaderbeſchwerden Leidenden nützlich ſein. Vor Zeiten war ja der
Froſchlaich (Sperma ranarum) als reinigend und kühlend officinell; verſu-
chenswerth iſt wohl der aus gleichen Theilen Sperma ranarum und Spiritus
vini zubereitete Froſchſtoff.
Raneum (I.)
Ranunculus bulbosus et R. sceleratus hatte ich als Tinktur von
Europa nach Indien mitgenommen; beide waren ſcharfe und wirkſame Artikel.
Der Genuß des giftigen Hahnenfußes ſoll Lachkrampf hervorbringen.
Ranunc. bulb. (II.) nützte inſonderheit bei der Migraine.
Ranunc. sceler. (II.)
Ranunculus lanuginosus wächſt ſo wie bei uns in Europa, auch
im Thale von Kaſchmir. Ich gebrauchte die Blätter und die Wurzeln davon
im friſchen Zuſtande.
Ranunc. lan. fol. et rad. (II)
Rapa (Brassica) wird auch im Fünfſtrömenlande angebaut. Die Rübe
iſt zwar kein mediziniſcher Artikel, ſie kann demungeachtet, ſo wie auch der
Same davon, als Heilmittel dienen. Ich machte einige Verſuche mit der
eigentlichen Wurzel der Rübe, und zwar mit dem untern Theil davon, den
man gewöhnlich abſchneidet und wegwirft,
Rapar. rad. et sem. (I)
Raphnus (Rhaphanu-) sativus wird ebenfalls in Lahore ange-
baut. Die Samen des Rettiges ſind dort officinell und werden von den Hakims
gebraucht. Ich machte mehrere Verſuche damit und fand zu meinem Ver-
gnügen viele gute Heilkräfte darin,
- º.
484
Raphani sem. (I.) erwieſen ſich heilſam beim Kriebeln im Maſt-
darm von Würmern; ferner bei Jucken, Schup-
pen und Schwären.
Raphanus rusticanus, ſ. Armoracia.
Ratanhia. Ratanha von Krameria triandria die Wurzel, iſt unſern
europäiſchen Aerzten als ein höchſt wirkſamer Artikel wohl bekannt; die orien-
taliſchen Aerzte wiſſen noch nichts davon. Ich bekam ſie aus der Apotheke
von Agra.
Ratanh. rad. (I)
Resina alba. Das Fichtenharz iſt auch in Lahore officinell; man be-
kommt es vom Himalaja.
Resina alba (II)
Rheum australe Don. wächſt im Himalaja wild; in der Umgebung
von Kaſchmir iſt es ſehr häufig. Man hält es für eine der beſten Rhabar-
berſorten, und das aus manchen Gründen nicht ganz mit Unrecht. Einerſeits
kann man es dort jederzeit friſch und wohlfeil haben und außerdem hat es
ja auch ſeine eigenen Heilkräfte, die man ſchwerlich bei andern Rhabarber-
gattungen finden wird. Dem äußern Anſehen nach ſcheint es wohl nicht be-
ſonders ſchön zu ſein.
Rhei austr. rad. (I.) bewährte ſich als ein gutes Heilmittel,
inſonderheit beim Speichelfluß, wie auch bei fließen-
den Hämorrhoiden.
Rheum palmatum wird gegen Leberverhärtungen, Herzklopfen und
Schlangenbiſſe gebraucht.
Rheum-Riwend Chatai wird in Lahore für das beſte und koſtbarſte
Rhabarber gehalten; es ſoll aus der chineſiſchen Tartarei kommen.
Rheum sinense, Riwend tschini genannt, wird in Lahore höher
geſchätzt, als das von Kaſchmir kommende Rhabarber; weßhalb es auch mehr
gebraucht wird, beſonders als Purgiermittel.
Rheum-Riwend tschini (I.) zeigte ſich vorzüglich nützlich bei
ſub-acnter Ophthalmie mit Augentriefen, wie auch
beim Durchfall und bei feinkörnigen Ausſchlägen.
Rhododendron campanulatum iſt R. anthopogon Don. oder R.
aromaticum Wall. Die Blätter hievon ſind ſowohl in Kaſchmir (wo ſie
auf den Gebirgen vorkommen), als auch in Lahore gebräuchlich. Man ge-
braucht ſie als Nieſemittel zu Schnupfpulvern.
Rhodod. camp. fol. (I.)
Rhus Coriaria. Die Früchte vom Sumach werden aus Kabul nach
Lahore gebracht. Die Hakims machen ſtarken Gebrauch davon. Meinen Er-
fahrungen zu Folge ſind ſie ein kräftiges und wichtiges Heilmittel,
485
Rhois cor. fruct. (I.) waren vorzüglich nützlich beim Blutſpeien
und Bluthuſten.
Rhus Kakrasinghea. Dieſe Pflanze, die man im niedern Ge-
birge, wie auch am Fuße des Himalaja's, vornehmlich in den N. W. Pro-
vinzen Oſtindiens bei Doon etc. findet, hat hornartige Auswüchſe, die ver-
muthlich vom Ablegen der Gier einer Inſektenart entſtehen, und ſie ſollen
ſeit alten Zeiten her ein in der Materia medica der Hindu's vorkommender
Artikel ſein, und werden auch jetzt noch von den lahoriſchen Aerzten gebraucht.
Rhus kakrasingh. (I.) bewies ſich ausgezeichnet wirkſam beim
hitzigen Fieber.
Rhus Toxicocendron von Rhus radicans Lin., iſt ein bekanntes,
ſcharfes Betäubungsmittel, dem keine Inſekten in die Nähe kommen. In
Europa hat ſich der Giftſumach durch ſeine beſondern Heilkräfte bei den hart-
näckigſten Krankheiten, als Lähmungen, Gicht 2c. berühmt gemacht. Die orien-
taliſchen Aerzte kennen ihn noch nicht. Ich hatte die Eſſenz davon aus Europa
mitgenommen.
Rhois toxic. tinct (II.) war ausgezeichnet heilſam, inſonderheit
beim Bluthuſten oder Blutſpeien, Durchfall uud
Rheumatismus.
Ricinus communis wächſt in Lahore, und man gebraucht davon die
Blätter, den Samen und die Rinde von der Wurzel, wie auch das Oel aus
den Samen.
Ricini comm. fol. (I.) waren ein gutes Heilmittel bei Mund-
und Halögeſchwüren.
Ricini comm. rad. cort. (I.) erwies ſich nützlich bei Koliken
der Menſchen und des Viehes.
Rosa canina. Rosa sylvestris inodorata iſt nicht officinell in La-
hore; die wilde Roſe wächſt häufig auf dem hohen Himalaja am Wege,
der von Pimber nach Kaſchmir führt. Die Wurzel dieſes Strauches war vor
Zeiten ein Mittel gegen die Waſſerſcheu, die Blumen wurden bei Augen-
krankheiten gebraucht. Die Samen und das Mark (Pulpa) der Frucht wur-
den bei Durchfällen, Ruhr, verſchiedenen Ausflüſſen, wie auch bei Waſſer-
ſuchten, Steinkrankheiten 2c. angewandt, und ſie müſſen wohl auch ihre Heil-
kräfte haben.
Rosmarinus officinalis iſt den lahoriſchen Aerzten unbekannt. Ich
hatte eine Gſſenz von Rosmarin aus Paris, womit ich einige Verſuche machte
und mehrere bereits angegebene Eigenſchaften entdeckte.
Rorismar. tinct. (I.)
Rosmarinus sylvestris, ſ. Ledum palustre.
Rotlera tinctoria. Unter dem Namen Kamileh oder Kamud kommt
486
einrothes Pulver aus dem Gebirge nach Lahore, welches zum Färben dient.
Es ſoll der Staub von der Hülſenfrucht eines im Gebirge wachſenden Bau-
mes ſein. Bei meinen Experimenten entdeckte ich auch in dieſem Farbenſtoff
höchſt intereſſante Heilkräfte.
Rotlera tinctoria (I) bewährte ſich beſonders wirkſam gegen
Schwindel, Bruſtſchmerz, Appetitmangel und Fieber.
Rubia Munjista oder Manjista. Rubia cordifolia wird im Pend-
ſchab anſtatt der Rubia tinctorum off. (gewöhnliche Färberröthe, dem Krapp)
gebraucht, und ich glaube, daß zwiſchen der Wurzel des einen und des an-
dern, nämlich der aus der Türkei nach Europa kommenden, und der indi-
ſchen kein weſentlicher Unterſchied iſt. In Indien wird ſie, ſo wie auch in
einigen Gegenden Europas angebaut. In Lahore bildet dieſer Färbeſtoff
ebenfalls einen bedeutenden Handelsartikel, den man aus den Gebirgen von
Banu-Tank hinbringt. Auf den Gebirgen von Kaſchmir wächſt die Färber-
röthe wild, und ich zweifle, ob man ſie auch nur kennt. Die aus Banu und
Tank friſch nach Lahore gebrachte Wurzel wirkte als ein vortreffliches Heilmittel.
Rubiae Munj. rad. (I) war ſehr gut, inſonderheit bei katar-
rhaliſchem Nieſen, Erbrechen, Kollern mit Unver-
daulichkeit, Obſtructionen, Bruſt- und Schulter-
ſchmerzen, wie auch bei hitzigen Fiebern.
Rubus Idaeus wächſt nicht in Indien; im Himalaja wächſt wohl eine
ihr ähnliche Art, der man den Namen R. concolor gegeben hat.
Rubus vulgaris. R. fructicos. wächſt auch in Kaſchmir.
Ruku tinctorium iſt ein bekannter braunrother Teig, der aus den
Früchten des Orleanbaumes (Bixa orellana) erhalten wird. Der Orlean
wird in Oſtindien bereitet, und iſt auch in Lahore zu haben, wo man ihn
ebenfalls nur als einen Färbeſtoff, nicht als Medizin gebraucht. Er hat jedoch,
wie ich aus eigner Erfahrung weiß, ſeine eigenthümlichen und wichtigen
Heilkräfte.
Ruku tinctor (II) war ausgezeichnet wirkſam, vorzüglich bei
Katarrhen und bei Durchfällen.
Rumex Acetosella. Oxalis. Acetosa vulgaris. Der Sauerklee
kommt ſo wie in Europa auch im Thale Kaſchmirs vor. (Vgl. Rumex ob-
tusifolius).
Rumex Bidschbend. Unter dem Namen Bidſchbend bekommt man
bei den Droguiſten Lahor's einen Samen, der allem Anſcheine nach von einer
Ampferart hergenommen wird; ob er vom Rumex crispus oder obtusifo-
lius, oder von einer andern Art ? konnte ich nicht erfahren.
Rumic. Bidschbend sem. (I.) ſind allerdings ein wirkſames Heil-
mittel, und waren inſonderheit gut beim Harnzwang.
_487_
Rumex obtusifolius wächſt ebenfalls in Kaſchmir, und wird von
den Einwohnern genoſſen. Die Wurzel davon iſt die ſogenannte Grindwurzel
(Radix lapathi acuti), die vor Zeiten als blutreinigend bei chroniſchen Haut-
krankheiten gebraucht wurde, jetzt aber weder in Indien noch in Europa an-
gewandt wird; obwohl ihr wirkſamer Beſtandtheil, das Lapathin, ſeine
eigenen Heilkräfte haben muß! – Aus den Auskochungen der getrockneten
Wurzeln der verſchiedenen Ampferarten kann man vermittelſt eines Zuſatzes
von Alaun eine ſchöne rothe Farbe erhalten, die für die Maler beſonders
brauchbar ſein ſoll, und die nicht viel koſten wird.
Ruta albiflora wächſt auf dem hohen Himalaja, ſie iſt aber nicht offi-
cinell in Indien.
Ruta angustifolia, die man in den Gärten Indiens zieht, iſt officinell.
Ruta sylvestris, ſ. Harmala ruta.
Sabadilla, der Same vom Veratrum Sabadilla iſt officinell in Lahore.
Sabadillae sem. (II.) bewieſen ſich heilſam, vorzüglich beim Ma-
genbrennen.
Sabina von Juniperus Sabina, iſt nicht officinell in Lahore. Ich
bediente mich einer aus Paris verſchriebenen Eſſenz von Sadebaumblättern.
Sabinae tinct. (I.) war ein gutes Mittel, vorzüglich bei Fiebern.
Saccharum saturni, ſ. Plumbum aceticum crystallisatum.
Sagapenum iſt ein wohl bekanntes orientaliſches Gummiharz, das
auch in Lahore officinell iſt.
Sagapen. (II)
Sago farinaria. Sagu iſt ebenfalls eine allgemein bekannte körnige
und nahrhafte Subſtanz, die vornehmlich ſchwachen Kindern und Reconvalescenten
gegeben wird. Man verfertigt ſie in Oſtindien aus den Sagopalmen (Cycas
circinalis etc.) Ich verſuchte dieſes Satzmehl im rohen Zuſtande verrieben
und gehörig zubereitet als Medizin einzugeben. Die Körner ſind ſehr hart
und laſſen ſich nur mit Mühe verreiben; dafür hat man aber auch ein wirk-
ſames Präparat, deſſen Eigenſchaften ſchon im med. Theile angeführt ſind.
Sago (I.)
sahansebed heißt man in Lahore eine eiſenoxydhältige Thonerde,
die im Handel bei den dortigen Droguiſten in kleinen Stücken vorkommt,
und die von den Hakims als ein mediziniſcher Artikel gebraucht wird. Ich
verſuchte das Sahanſebed ebenfalls und fand
Sahansebed (I.) ſehr nützlich, inſonderheit bei nebligem Sehen,
katarrhaliſchem Nieſen und bei der Ruhr.
Sal alcali, minerale & vegetabile, ſ. Kali.
Sa ammoniacum, ſ. Ammonium muriaticum:
Sal culinare, ſ. Natrum muriaticum.
488
Sal volatile, ſ. Ammonium carbonicum.
Salep. Die Wurzelknollen von Orchis morio, die im Handel in Las
hore vorkommen, ſind ſowohl der Größe als auch der Form nach ſo verſchie-
den, daß ſie doch unmöglich alle von der Orchis morio oder O. mascula
herkommen können; zum Geſchlechte der Orchis gehören ſie wohl alle. So
bekam ich z. B. von einem herumziehenden Droguiſten Lahores, die man
dort Sadu's nennt, eine ſolche Salepwurzel, die mehr die Geſtalt einer
Feige als die der gewöhnlichen in Europa gebräuchlichen Salep hatte. Die
aus Kaſchmir hergebrachten, welche auch im Hinduſtan für die beſten gehal-
ten werden, gleichen den in Europa officinellen. Jede Art muß auch ihre
eigenen Wirkungen haben.
Salep (I.) war ein gutes Heilmittel, insbeſondere bei alten
Fiebern 2c.
Salix aegyptiaca wird in Lahore gezogen, bloß um daraus das er-
wähnte und berühmte deſtillirte Waſſer, Arkh e Bedemusck genannt, zu
erzeugen, das als ein kühlendes, belebendes und herzſtärkendes Mittel, be-
ſonders zur heißen Jahreszeit ſtark gebraucht wird.
Salsola Kali herba, ſ. Kali Salsola herba.
Salvadora indica kommt in Lahore, wie auch im Hinduſtan vor,
Die jungen Zweige hievon dienen, wie ſchon erwähnt, den Mahomedanern zu
Zahnbürſten, woher auch der Name Zahnbürſtenbaum (tooth brush tree) ent-
ſtanden iſt. Die ſennesähnlichen Blätter (Rasuna) ſollen purgirende Eigen-
ſchaften haben.
Salvia glutinosa wächſt auf den Gebirgen von Kaſchmir; ſie iſt aber
nicht officinell.
Salvia Moorcroftiana wächſt häufig im Thal von Kaſchmir. Von
dieſer iſt der Same in Kaſchmir und im Pendſchab officinell.
Salvia officinalis wächſt weder in Indien noch in Kaſchmir. Ich
hatte eine Salbei aus Europa, von der ich in Lahore Gebrauch machte.
Salviae off fol. (I.) waren heilſam, vorzüglich bei Mundge-
ſchwüren, wie auch bei Schwämmchen.
Sambucus nigra iſt den lahoriſchen Aerzten unbekannt. S. adnata
wächſt im Himalaja und S. Ebulus kommt in Kaſchmir vor. Die Wurzeln
deſſelben ſollen purgirende Eigenſchaften haben. Der (ſchwarze) Hollunder
enthält in ſeinen verſchiedenen Theilen auch ſeine beſonderen Eigenſchaften;
ſo z. B. haben die friſchen Blumen purgirende und auflöſende Wirkungen,
während die getrockneten Blumen mehr nur auf die Haut und auf das mit
derſelben in naher Verbindung ſtehende Harnſyſtem wirken; folglich bei katar-
rhaliſchen rheumatiſchen Leiden, als Schnupfen, Halsweh, hitzigen Ausſchlä-
gen, als Maſern 2c. angewandt werden. Die Samen ſollen purgiren. Die
_489
Blätter und die äußere Rinde ſollen jedoch am kräftigſten wirken, in ſtarken
Gaben Brechen und Laxiren erregen; die innere Rinde hingegen in kleinen
Gaben als ein auflöſendes Mittel bei Obſtructionen, Waſſerſuchten und vie-
len andern chroniſchen Leiden nützlich ſein; während ſie in größeren Gaben
als ein herrliches harntreibendes Mittel anempfohlen wird. Vielleicht bei der
Brechruhr nützlich? Ein eigener Schwamm, das ſogenannte Judasohr, wächſt
zuweilen am Stamm dieſes Baumes; man hat ihn vor Zeiten als ein zuſam-
menziehendes Mittel gebraucht. Die Rinde der Wurzel muß ja auch ihre be-
ſonderen Eigenſchaften haben?! – Da wäre alſo für Solche, die Zeit, Ge-
legenheit und guten Willen zum Experimentiren haben, ein wohlfeiles und
einfaches ſehr paſſendes Mittel, das in Europa faſt überall zu haben iſt.
Sandalum, ſ. Santalum.
Sandaraca. Das bekannte Wachholderharz iſt auch in Lahore officinell.
und wird zum Firniß 2c. gebraucht.
Sanguis draconis, ſ. Draconis sanguis.
Santalum album et S. rubrum ſind officinell in Lahore und wer-
den ſtark gebraucht.
Santal. alb. et rubr. (I)
Santonici semen. Semen Cinae. Semen contra iſt nicht officinell
in Lahore. Ich gebrauchte eine Eſſenz davon aus Frankreich.
Santon. sem. tinct. (I.) that gute Wirkungen, vornehmlich bei
Kehlkopfentzündung.
Sapindus emarginatus gibt Nüſſe, die in Indien und im Pend-
ſchab in den Bazaren verkauft werden. Sie werden vorzüglich zum Waſchen
der Seidenzeuge gebraucht. Mit Waſſer geben ſie einen ſolchen Schaum
wie die Seife. Die harten, in dieſen Nüſſen befindlichen, ſchwarzen Kerne,
die ſo ausſehen wie kleine Kugeln, ſollen zerſtoßen, mit Waſſer angemacht,
dem Fallſüchtigen während des Anfalles in den Mund gethan, augenblickliche
Beſſerung hervorbringen. Mit dieſen Nüſſen hab ich auch manches glückliche
Reſultat erzielt. Man rühmt ſie bei der Bleichſucht.
Sapindi emarg, nuc. (I.) bewährten ſich vorzüglich hülfreich bei
Lungen- und Bruſtenzündungen, wie auch beim Harn-
zwang.
Sapium indicum iſt nicht officinell in Lahore. Ich bekam einige
Nüſſe von dieſer Pflanze aus dem bot. Garten von Kalkutta, welche die
Größe von Muskatnüſſen hatten, und mit Keimen verſehen waren. Sie ſollen
den Fiſchen ein Gift ſein. -
Sapii ind. nucl. sem. (I.) waren ein vorzügliches Heilmittel gegen
Kopfſchmerz.
Sarcocolla iſt officinell in Lahore. Die Hakims gebrauchen ſie mei-
1 .
490
ſtentheils nur äußerlich. Innerlich eingegeben ſoll dieſes Gummiharz ſchleim-
ausleerend wirken.
Sarcocolla (II.)
Sarsaparilla iſt auch in Lahore officinell. Es iſt die Wurzel der
Smilax Sarsaparilla.
Sarsap. (I.) that vortreffliche Dienſte bei Durchfällen, wie auch
bei Harnzwang und Harnbrennen. Abwechſelnd mit
Mezereum tilgte es ſowohl ſyphilitiſche als auch mercn-
rialſyphilitiſche Schmerzen. Extract. S. Hulse's enthält
vermuthlich auch Seidelbaſt; in kleinen Gaben war es nützlich
gegen Mundgeſchwüre.
Sassafras iſt den lahoriſchen Aerzten unbekannt. Dieſes Holz ſoll
eins der beſten ſchweißtreibenden Mittel ſein.
Satyrium, ſ. Salep.
Saxifraga-Kolt. Kolt iſt ein Same von einer im Gebirge wachſenden
Pflanze, die, nach Piddington's Index Plantarum, Saxifraga heißt. Das
Bengal Dispensatorium heißt aber Fagopyrum, Kooltoo oder Kultu.
Saxifraga - Peschant. (Adiantum ? ligulata? Wall) Peſchant
iſt eine Wurzel aus den Gebirgen Kaſchmirs, die den dortigen Leuten wohl
bekannt iſt.
Saxifragae-Peschant rad. (I) war ein vortreffliches Mittel, be-
ſonders beim Schnupfen.
Scammonium iſt das bekannte Gummiharz von Convolvulus Scam-
monia; es iſt auch in Lahore officinell, kommt jedoch ſelten unverfälſcht
bis dahin.
- Scammon. (II.), bewies ſich heilſam, inſonderheit beim Harn-
zwang. . -
Schekakel, ſ. Pastinaca Secacul.
Scilla, ſ. Squilla.
Scincus. Lacerta Scincus L. weniger richtig Stincus, er iſt heut
zu Tage nur noch bei den orientaliſchen Aerzten officinell. Man rühmt ihn
gegen den Ausſaz.
Scincus (I.)
Scolopendra Lagura vel Scolopendria iſt auch in Lahore zu fin-
den; dem ohugeachtet habe ich den Aſſelſtoff Scolopendrineum wenig ange-
wandt. Er muß aber auch ſeine eigenen Heilkräfte haben. Man bereitet ihn
auf dieſelbe Art wie die übrigen animaliſchen Stoffe, indem man nämlich das
friſche Inſect zerrieben mit gleichen Theilen von höchſt rektificirtem Spiritus
miſcht und die klare Eſſenz davon in einem wohlverſtopften Gläschen im
Dunkeln aufbewahrt.
491
Scorpion vel Scorpius. In Lahore findet man meiſtens nur eine
kleine Art von Scorpionen, deren Stiche nicht gar ſo gefährlich ſind, als die
der großen und ſchwarzen, die im Gebirge und in Piſchawer häufig ſind.
Das Gift derſelben befindet ſich oberhalb des Stachels im letzten Gliede des
Schwanzes. 1 Gran des trocknen Giftes kann mit 10 Gran Zucker ver-
rieben zu 1 Drachme Spiritus gemiſcht werden, und heißt Scorpionenſtoff.
Scorpioneum (III) bewährte ſich als ein gutes Heilmittel, inſon-
derheit bei Vergehen des Geſichtes mit Flimmern
vor den Angen, Schleimhnſten, Harnzwang und
verſchiedenartigen Fiebern.
Sebesten a officinalis. Cordia Myxa. Die Frucht dieſes oſtindi-
ſchen Baumes war vor Zeiten auch in Europa officinell; ſie wird jetzt nur
noch von den arabiſchen, perſiſchen und indiſchen Aerzten gebraucht.
Sebest. fruct. (I.) war ein nützliches Heilmittel, inſonderheit beim
Brennen und Stechen in einzelnen Theilen.
Secale cornutun kennen die orientaliſchen Aerzte nicht.
Secale corn. (II.) bewies ſich als ein gutes Mittel, vorzüglich
beim Bluthuſten, Kolik und Fußſchmerz.
Sedum acre. Sedum minimum, wächſt in Kaſchmir, wo es auch
bekannt iſt; jedoch wenig angewandt wird. -
Sedum azureuim Royle, wächſt ebenfalls in Kaſchmir, und man
kennt es wohl, gebraucht es aber nicht. -
Sedum crassipes Wall., wächſt auf den Gebirgen von Kaſchmir;
die Wurzel davon iſt dort officinell.
Sedum crass. (I.)
Sedum telephium, ſ. Fabaria.
Selenium. Selen iſt ein bekannter, dem Schwefel ähnlicher Artikel,
den die orientaliſchen Aerzte aber nicht kennen.
Selenium (I.) nützte vornehmlich bei Schnupfen, Mund- und
Halsgeſchwüren mit Schlingbeſchwerden, wie auch
bei Seitenſtechen, Durchfall, Stuhlzwang und bei
Tertianſieber. -
Semecarpus Anacardium, ſ. Anacardium orientale.
Semen contra, ſ. Santonici scmen.
Senecillis Jacquemontiana wächſt auf den Gebirgen von Kaſchmir.
Die Wurzel iſt officinell in der Gegend, wo ſie wächſt; ſie gleicht an Ge-
ruch und an Geſtalt dem Baldrian.
Senecill. Jacquem. rad. (I.)
Senecio musuca, Hamill. S. Jacoboea, Donn. wächſt auf den Ge-
birgen von Kaſchmir, Das Kraut derſelben iſt dort officinell.
492
Senec. mus. herba (I.) war ein gutes Mittel, beſonders bei
Schwindel, Schnupfen, Blutſpeien und Bluthuſten.
Senega. Polygala Senega iſt den lahoriſchen Aerzten unbekannt. Ich
gebrauchte eine aus der Apotheke von Agra bezogene Senegawurzel.
Seneg. rad. (I) erwies ſich heilſam, insbeſondere beim Samen-
fluß.
Seng e Basri. Unter dieſer Benennung bekommt man bei den Dro-
guiſten Lahore's eine erdige Compoſition von aſchgrauer Farbe, in Form
eines fingerdicken hohlen Stängelchens. Ueber die Derivation des Wortes
Seng e basri ſind die Hakims ſelbſt noch uneinig. Seng oder Sengh heißt
nämlich im Perſiſchen der Stein. Bassr heißt im Arabiſchen das Geſicht,
und da dieſer Artikel bloß als ein äußerliches Mittel bei Augenkrankheiten
angewandt wird, ſo iſt man der Meinung, daß Seng e basri der Geſichts-
ſtein ſei; vermuthlich wie auch bei uns der Augenſtein (Lapis divinus) ge-
bräuchlich war. Bassri leitet man aber auch von Bassora (einer arabiſchen
Stadt) her, wodurch ſodann die Benennung „Stein von Baſſora“ entſteht,
welche um ſo richtiger ſcheint, da er aus dem Hinduſtan in Lahore einge-
führt wird. Wie dem nun immer ſein mag, ob man ihn im Hinduſtan oder
in Arabien verfertigt, denn Naturprodukt iſt er nicht; ſo bleibt er jedenfalls
ein höchſt intereſſanter und wichtiger Artikel, jedoch nicht als Augenmittel,
ſondern als Heilmittel in der epidemiſchen Cholera, wie ich in Lahore an
mehreren Patienten Gelegenheit hatte zu erfahren. Dieſe glückliche Erfahrung
veranlaßte auch, daß ich ein Stück davon mitbrachte, um es hier analyſiren
zu laſſen, was bereits auch geſchehen iſt. Die Analyſirung dieſes, ſo wie auch
mehrerer anderer indiſcher Produkte geſchah hier im chemiſchen Laboratorium
im Thereſianum unter der Aufſicht des Herrn Profeſſors der Chemie, Dr. Joſ.
Redtenbacher; wofür ich meinen Dank öffentlich bekannt gebe. Demnach
weiß ich jetzt zu ſagen, daß die Beſtandtheile des Seng e basri eben die-
ſelben ſind, wie die, die man auch beim Grünſtein (Diorites) gefunden hat,
nämlich: Bittererde, Thonerde, Kieſelerde und Eiſenoxyd. Es wäre alſo
leicht möglich, daß erſterer aus letzterem bereitet wird. In Ainslie's Materia
indica 1. Bd. p. 573 iſt Seng e basri (Sungbusrie) als Zink angegeben.
Der Herr Profeſſor Redtenbacher meinte aber, es wäre wohl möglich, daß bei
der Compoſition auch Zink geweſen, der aber im Feuer ſo verflüchtiget worden,
daß keine Spur davon übrig geblieben ſei. -
Senna. Die Sennesblätter werden auch in Lahore als Purgirmittel
ſtark gebraucht. -
Sennae fol. (I)
Sensitiva, Mimosa. Hedysarum gyrans wird in Lahore in den
Gärten gezogen, iſt aber nicht als eine mediziniſche Pflanze betrachtet.
493
Sensit. mim. herba (I)
Sepia officinalis. Vom Dintenfiſch iſt der Knochen bei den Hakims
officinell. Den getrockneten ſchwarzen Saft deſſelben hatte ich aus Smyrna,
wo man dieſe Fiſche im Bazar verkaufte, mitgenommen.
Sepiae os (L) zeigte ſich als ein heilſames Mittel, inſonderheit
beim Kopfweh.
Sepiae succ. (II.) that gute Dienſte, vorzüglich beim Blut-
ſpeien oder Bluthuſten; wie auch beim Seiteuſtechen,
bei der Ruhr, Wadenſchmerz und auch bei chroniſchen
Hautkrankheiten. -
Serpens. Die Schlangen ſind in Indien zu Haus, und ich habe be-
reits in dieſem Werke darüber Manches mitgetheilt. Die abgeworfenen Schlan-
genhäute Exuviae, Spolium serpentis, Suber etc. genannt, waren früher
als Armband (Epicarpium) bei Wechſelfiebern gebraucht. Mit einem De-
cocte von Schlangenhäuten will man auch eine Taubheit geheilt haben. Im
übrigen werden dieſe Häute weder in Indien noch in Europa als ein be-
ſonderes Heilmittel betrachtet. Durch eine vieljährige Erfahrung belehrt,
glaube ich berechtiget zu ſein, den abgeworfenen Schlangeuhäuten nicht nur
das verdiente Lob zu reden, ſondern ihnen auch noch in unſerm großen Arz-
neivorrathe einen der erſtern Plätze anzuweiſen. Zu meinen Experimenten
bediente ich mich einer friſch abgeworfenen Haut von der auf Tab. 8 mit-
getheilten Ringſchlange (Aspidoclonion), von der ich mit einem Scheerchen
ſoviel als nöthig war in möglichſt kleinen Stückchen abgeſchnitten, mit Zu-
cker verrieb, dann mit Spiritus die Auflöſung machte. In wie fern die
Häute von andern Schlangenarten mit der angegebenen in Wirkſamkeit
gleich ſtehen; ſo wie auch, ob die alten, dem Regen, Wind und Sonnen-
fcheine ausgeſetzten Schlangenhäute, die man in Indien auf den Feldern
ſo häufig antrifft zum mediziniſchen Gebrauche nützlich ſind, ſteht zu ver-
ſuchen.
Serpent. exuv. (I) bewährte ſich als ein vorzügliches Heilmittel,
inſonderheit bei Zahnſiſteln, Schleim katarrheu, Blut-
ſpeien, Bluthuſten, Mund- und Rachengeſchwüren,
Halsweh, Mund- und Halsdürre, Bruſtſeiten-
fchmerz, Kreuzſchmerz, ſyphilitiſchen Abſceſſen, ſyphi-
litiſchen Gelenkſchmerzen, flechtenartigen Ausſchlä-
gen, tropiſcher Krätze, Fieber 2c., abwechſelnd mit Ar-
seniatum potassae, bei ſyphilitiſchen Hautkrankhei-
ten (Lues exanthematica).
Serpentis virus, ſ. Anguineum.
Serpillum, ſ, Thymus Serpyllum,
494
Serratula anthelmintica, ſ. Conyza anthelmintica.
Sesamum orientale. Seſamon wird in Indien deſhalb angebaut,
weil man aus den Samen deſſelben ein ſüßes Oel preßt, das dem Olivenöl
gleich kommt, zum innern und äußeren Gebrauch, wie auch zum Verbren-
nen dienen kann.
Sialikand. Unter dieſer Benennung bekam ich in Lahore eine ge-
trocknete, weiße Frucht aus dem Gebirge.
Sialikand fr. (I.)
Sida acuta, Sida lanccolata wächſt im Pendſchab, iſt jedoch nicht
officinell. -
Sidae rad. (I.) war ein gutes Mittel, vorzüglich beim Naſen-
bluten, Huſten e.
Sidae sem. (I.)
Siegesbeckia orientalis wächſt auf den Gebirgen von Kaſchmir,
iſt aber nicht officinell.
Silicea, Silicia (terra) iſt bekanntermaßen ein Hauptbeſtandtheil von
vielen Edelſteinen, in denen die ſogenannte Kieſelſäure mit verſchiedenen
Metallen, die im oxydirten Zuſtande vorhanden ſind, woher auch die verſchie-
denen Farben kommen, ſich befindet. Die Kieſelerde wird alſo in den Edel-
ſteinen von den orientaliſchen Aerzten ſtark gebraucht. Ich bereitete mir
dieſen Heilſtoff aus dem gewöhnlichen Feuerſtein, und habe viele gute Eigen-
ſchaften darin gefunden. Er ſoll dem Gehirn zuträglich ſein und die Seh-
kraft vermehren. - -
Silicea (I.) zeigte ſich ſehr nützlich, beſonders bei Thränenfi-
ſteln, Lippengeſchwüren, Blutſpeien und Bluthnſten,
Eiterungen aller Arten, Flecken mit Brenn - nn
Stichſchmerzen 2c. ?e. -
Siliqua hirsuta, ſ. Dolichos pruriens.
Siliqua radish, ſ. Prosopis spicigera.
Simaruba amara, die Rinde von dieſem Baume, die in Guropa
officinell iſt, ſcheint den morgenländiſchen Aerzten unbekannt zu ſein.
Sinapis : lba wird nicht angebaut in Lahore, und die Afghanen ſagen,
daß der weiße Senf (der vermuthlich im Afghaniſten vorkommt) ein gutes
Arzneimittel für Pferde ſei. Man räth 4 Loth weißen Senf, eben ſo viel
Gerſtenmehl, / Loth ſchwarzen Pfeffer, gepulvert, mit Waſſer zu einem
Biſſen angemacht, dem Pferde Morgens und Abends einzugeben, womit
verſchiedene Hautkrankheiten, als Jucken, Krätze 2c. geheilt werden ſollen. Von
dieſem Mittel bekommen die Pferde, ſagt man, weiche Haare und werden
fett und ſtark! – -
Sinapis nigra. Sinapis ramosa wird im Pendſchab angebaut. Man
495
preßt daraus ein bitteres Oel, welches das gewöhnliche Lampenöl iſt, das
auch zum äußern Gebrauch in der Medizin angewandt wird. Das ätheriſche
Oel vom Senf mit gleichen Theilen Alkohol verdünnt und eingerieben, ſoll
ein vortreffliches, Hautröthe hervorbringendes Mittel ſein, das augenblicklich
wirkt, ſogar Blaſen zieht, wenn man mit dem Einreiben einige Minuten fort-
fährt. Ob dieſes Mittel innerlich oder auch nur äußerlich bei der Brech-
ruhr nicht anzuwenden ſei?
Sinap. n. plac. tinct. (I)
Sisymbrium Irio wird in den Gärten in Lahore wegen des Samens
angebaut, der officinell iſt, von den Hakims ſtark gebraucht wird.
Sisymbr. Irionis sem. (I.) zeigte ſich vorzüglich heilſam bei
Blutſpeien, Bluthuſten, wie auch bei Magenſchmerzen.
Sisymbrium nasturtium. Nasturtium aquaticum. Die Waſſer-
freſſe iſt auch in Lahore zu haben. Die Samen davon ſind officinell. Die
Hakims gebrauchen ſie bei Schleimkrankheiten, Blähungen, Obſtruktionen der
Leber und der Milz.
Sisymbr. Nasturt. sem. (I)
Sisymbriun Sophia. Sophia chirurgorum wächſt im Thale von
Kaſchmir. Das Kraut derſelben ward früher bei hyſteriſchen Krankheiten, Mut-
terblutflüſſen, wie auch bei Wunden gebraucht. Der Same davon ſoll Ein-
geweidewürmer vernichten.
Sisymbr. Soph. sem. (I.)
Sium Sisarum, ſ. Pastinaca S(ch)ekakul.
Smaltuln. Azurum iſt als ein blauer Färbeſtoff in Europa wohl be-
fannt; nirgends wird er aber als Medizin angewandt, und er hat ſeine
eigenen Heilkräfte, wie im med. Theile ſchon bemerkt worden iſt.
Smalta (I)
Smilax china. Chinae nodosae radix iſt ein großes Mittel im
Oriente, wie auch das aus der wurmſtichigen Wurzel erhaltene Pulver. In
Europa macht man jetzt nur ſelten Gebrauch von dieſer knotigen Wurzel.
Smilac. chin. rad. (I.) bewährte ſich als vorzüglich hilfreich bei
Blutharnen und bei Wadenſchmerz. Das Wurmſtich-
Pulver dieſer Wurzel (I.) war ausgezeichnet wirkſam bei
Kopfſchmerzen, Ohrſchmerzen und Bruſtſchmerzen.
Smilax Sarsaparilla, ſ. Sarsaparilla.
Sinirnion. Smirnium olusatrum wächſt auf den Gebirgen von Kaſch-
mir, iſt aber nicht officinell.
Soda, ſ. Kali minerale.
Solanum Dulcamara, ſ. Dulcamara.
496
Solanum Jacquini wächſt häufig wild bei Lahore herum. Die Früchte
davon ſind officinell.
Sol. Jacqu. fr. (II.)
Sol. Jacqu. rad. (II.) nützte bei ſchmerzhaftem, inuerem
Brenngefühle.
Solanum Melongena, ſ. Melongena.
Solanum nigrum. Solanum furiosum iſt ſo wie in Europa auch
in Lahore bekannt und officinell.
Sol. nigri fol., fruct., rad. (II.)
Solanum tuberosum wächſt ſo wie in Europa auch in Indien, in
der Ebene wie in den Gebirgen, auch in Kaſchmir. Dieſes nützliche Gewächs
enthält in ſeinen verſchiedenen Theilen auch mannigfaltige Eigenſchaften. Die
Blätter ſelbſt ſind ſtark alkaliniſch. Die Erdäpfel aber beſitzen ein ſcharfes,
narcotiſches Prinzip, welches durch das Kochen zerſetzt wird. Aus den Kar-
toffeln erhält man durch das Auswaſchen mit kaltem Waſſer eine feine Stärke,
aus der man Zucker, Spiritus u. dgl. bereiten kann.
Solidago virga aurea, ſ. Virga aurea.
Sowa (Anethum), iſt der indiſche Dille, er wird dort angebaut.
Der Same deſſelben iſt in Indien und Lahore officinell.
Sowae sem. (I.)
Specularis lapis, ſ. Talcum.
Sperma ceti, ſ. Cetaceum.
Sphaeranthus indicus wächſt im Pendſchab. Blumen und Blätter
ſind officinell.
Sphaeranth. ind. f. (I.)
Spigelia anthelmia iſt den lahoriſchen Aerzten unbekannt. Ich be-
diente mich theils des Krautes, das ich aus Europa mitgenommen hatte,
theils einer in Frankreich zubereiteten Eſſenz derſelben.
Spigel. anthelm. herba (I)
Spigel. anthelm. tinct. (II) erwies ſich hilfreich, insbeſondere bei
Kopfſchwergefühl, Schläfeſchmerz mit Augentriefen,
Schuupfen und Katarrh, Durchfall mit und ohne
Wurmfieber.
Spinacia. Spinacia tetandra. Der Spinat wird in der kalten Jah-
reszeit auch in Lahore angebaut. Er ſoll bei Leberentzündungen und Gelb-
ſucht nützlich ſein. Auch dieſes Gemüſe hat in kleinen zubereiteten Gaben
ſeine eigenen Heilkräfte, von denen ich im med. Theile die mir vorgekom-
menen angegeben habe.
Spinac. herba (I.)
Spiritus salis ammoniaci, ſ. Ammonium causticum liquidum.
497
Spolium serpentis, ſ. Serpentis exuviae.
Spongia marina usta iſt kein officineller Artikel der indiſchen Aerzte;
indeſſen iſt der Bade- oder Meerſchwamm auch in Lahore zu haben.
Spongia m. usta (I.) nützte vornehmlich beim Fieber.
Squilla oder beſſer Scilla iſt den lahoriſchen Aerzten ebenfalls unbe-
kannt. Ich hatte eine Meerzwiebel aus Kalkutta zum Gebrauche.
Squilla m. (II.) war ein nützliches Heilmittel, beſonders bei Na-
ſengeſchwnlſt.
Stalagmites Cambogia, ſ. Gutti gummi.
Stalactites, lapis iſt officinell in Lahore.
Stalact. (I.)
Stannum iſt ebenfalls in Lahore zu bekommen. Zinnpräparate werden
äußerlich bei Thränenflüſſen und Augengeſchwüren angerathen.
Stannum muriat. (III.)
Staphisagria (Delphinium). Hievon ſind die Samen officinell.
Staphisagr. sem. (I.) waren vorzüglich heilſam bei Kopfſchmer-
zen, Halsentzündungen, Heiſerkeit und Durchfall.
Stenactis bellidioides, gibt es auf den Gebirgen von Kaſchmir
zwei Arten, die eine heißt mada (weibliche), die andere nerr (männliche).
Die Wurzel von der männlichen iſt officinell.
Stenact. bellid m. rad. (I.) erwies ſich nützlich, inſonderheit
beim Kollern.
Sterculia Tragacantha, ſ. Tragacanthum.
Stincus, ſ. Scincus.
Stoechas (Arabica). Lavandula Stoechas wird in der arabiſchen
Medizin angewandt bei Zahnweh, verdorbener Galle, Magenſchwäche, Ver-
ſtopfungen, Fallſucht, Hautkrankheiten 2c.
Stoechad. herba (I.) bewährte ſich nützlich, vorzüglich bei Schwin-
del, Augentriefen mit nebligem Sehen und ſchwar-
zem Staar.
Stoechas Cashmiriana wächſt in Kaſchmir, wo es auch officinell iſt.
Storax, ſ. Styrax.
Stramonia , ſ. Datura Stramonium.
Strontium iſt den lahoriſchen Aerzten unbekannt. Ich gebrauchte
Stront. nitr. (II.) und ſah gute Wirkungen davon, inſonderheit
beim Huſten.
Strychninum iſt den lahoriſchen Aerzten noch unbekannt.
Strychn. (III.) -
Strychnos Faba St. Ignatii iſt in Lahore officinell. Man bekommt
ſie bei den Sadns, die ſie aus dem Hinduſtan hinbringen.
Mat. mcd. 32
498
Strychn. f. St. Ign. (II.) war eines der beſten und vorzüglich-
ſten Heilmittel, beſonders bei rheumatiſchen Zahnſchmer-
zen, Mundgeſchwüren, Leberentzündungen, Leber-
und Kreuzſchmerz, ſyphilitiſchen Schmerzen, Flecken
mit Brennen und Stechen, Peſt zc.
Strychnos nux potatorum iſt in Lahore officinell. Die dortigen
Wäſcher gebrauchen dieſe Nüſſe zum Klären des Waſſers; im Hinduſtan ge-
braucht man ſie zu demſelben Zweck. Obwohl dieſe Nüßchen, die nicht größer
als unſere großen Erbſen, etwas platt und hart ſind, zum Geſchlechte der
Strychnos gehören, ſo haben ſie doch keine ſcharfe, ſo zu ſagen giftige
ſtrychninartige Eigenſchaften in ſich.
Strychn. nux pot. (I.) bewies ſich heilſam, vorzüglich bei
Schwiudel und Vergehen des Geſichtes, wie auch
bei Leiſtenbrüchen c.
Strychnos nux vomica iſt ſo wie bei uns in Guropa, auch in La-
hore bekannt und officinell. Die Hakims geben ſie jedoch nur im präparirten
Zuſtande, in der Aſche gebraten 2c. ein.
Strychn. nux vom. (II.) zeigte ſich ſehr wirkſam, inſonderheit
bei Stirnkopfſchmerz, Geſichtsflecken, Leberſchmerz,
- Fieber mit Frieſeln und Geſchwülſten.
Stylophorum Nepalense iſt vermuthlich nach hier gegebener Be-
nennung Meconopsis (Vergl. Royle's Illustr.) Es wächſt auf den Gebirgen
von Kaſchmir, wo die Wurzel davon officinell iſt.
Styloph. Nep. rad. (I) erwies ſich heilſam bei nebligem Sehen.
Styrax calamita, Storax iſt officinell in Lahore, ſo auch
Styrax liquida (II.) Das wohlriechende, weiche Styrargummi
war ein gutes Heilmittel, vorzüglich bei Ohrſchmerzen.
Suber (Suberis), ſ. Serpentis exuviae. -
Suber (Quercus). Auch noch der Kork hat, wenn er als Medizin
zubereitet iſt, ſeine Eigenſchaften und kann als Arzneimittel benutzt werden.
Der wirkſame Beſtandtheil deſſelben iſt unſtreitig das Suberin, welches, wenn
es im reinen Zuſtande ſich befindet, auch viel kräftiger wirken würde.
Suber lign. (I)
Succinum. Electrum iſt officinell in Lahore. Die Hakims geben ihn
bei heftigen Blutflüſſen, wie auch beim Herzklopfen 2c.
Succinum (II.)
Sulphur. In Lahore gibt es mehrere Arten von Schwefel, die theils ein-
geführt, theils aus dem Gebirge, wie auch von Multan 2c. hingebracht werden.
Auliasar iſt der reinſte und beſte Schwefel. Es ſind große Schwefelkryſtalle,
499
die natürlich vorkommen, uud die zum innern Gebrauche andern Schwefel-
gattungen vorgezogen werden.
Sulph. Auliasar (I.) war ein nützliches Heilmittel, insbeſondere
bei der tropiſchen Krätze.
Sulph. citrin. (I.) hatte gute Eigenſchaften gegen Magen-
brennen.
Sulphuricum, acidum. In Lahore hatten wir zwei Arten von
Schwefelſäure, eine engliſche und eine lahoriſche. Die erſtere hat man erſt
ſeit einigen Jahren, ſeitdem nämlich mit den Engländern auch Sodawaſſer-
fabrikanten hingekommen ſind, die ſich dieſelbe aus Indien, wo ſie im Großen
fabricirt wird, verſchreiben. Bevor noch die Engländer da waren, hatten wir
in der Stadt Lahore einen mit Blei ausgefütterten Kaſten, in welchem wir
uns die Schwefelſäure verfertigten. Da wir keine Platinaretorten zum Deſtil-
liren und Concentriren dieſer Säure hatten und ſie auch nicht bekommen konn-
ten, die in Lahore verfertigten gläſernen Retorten leicht zerbrachen, ſo kam
uns das Pfund waſſerhelle höchſt concentrirte Schwefelſäure über 1 Gulden C. M.,
und die Färber, wie auch die Shawlfabrikanten aus Kaſchmir und Amritſir,
welche dieſe Säure zur Auflöſung des Indigo's brauchen, waren froh, daß ſie
ſelbe auch um zwei Gulden (das Pfund) haben konnten. Jetzt bekommen ſie
die engliſche um den vierten Theil des Preiſes.
Sulph. acid. (III.) war ein heilſames Mittel, beſonders beim
Augentriefeu.
Swertia petiolata wächſt auf den Gebirgen von Kaſchmir. Die Wur-
zel dieſer Pflanze iſt in Kaſchmir officinell.
Swert. pet. rad. (I.)
Sycias-Gagervel. Unter der Benennung Gagervel bekommt man
bei den Droguiſten Lahors eine ſchwarzfarbige, rauhe und dünne Samen-
kapſel (?), die von der Größe einer kleinen Wallnuß iſt, dünne lange Sten-
gel und einen bittern Geſchmack hat. Man ſagt, es ſei ein Gewächs aus
dem Sumpfe von Kanowan (im Pendſchab); vermuthlich iſt es eine Art Sycias?
Sycias-Gagervel (I.) bewies ſich nützlich, inſonderheit bei Fie-
ber und bei allgemeinen Schmerzen.
Symplocos crataegoides, hievon iſt die Rinde in Lahore officinell.
Symploc. crat. cort. (I.)
Tabacum (Nicotiana) wird im ganzen Pendſchab angebaut, und auch
ſtark geraucht. Nur den Sikhen iſt der Tabak verboten.
Tabaschir iſt ein hochgeſchätzter officineller Artikel in Indien, wie
auch im Pendſchab. Es iſt nämlich eine kieſelerdige Verhärtung, die man in
den Gliedern des weiblichen Bambusrohres findet. Es iſt bläulich weiß, hart
und anklebend an die Zunge, hat einen gelind zuſammenziehenden, erdigen
2t
500
und kühlenden Geſchmack; in der Glühhitze ſchmilzt es zu einem durchſichtigen
Glas. Die Beſtandtheile deſſelben ſind Kieſelſäure 70, Potaſche 30, per Cent.
Tabaschir (I.) bewährte ſich als ein gutes Heilmittel, vornehm-
lich bei Durchfällen.
Tacamahaca iſt ein bekanntes Harz, das auch aus den Wurzeln des
in Oſtindien überall (?) wachſenden Calophyllum inophyllum, deſſen Blüthen
und Früchte durch acht Monate im Jahre zu ſehen ſind, bereitet wird.
Tacamahaca (II.) -
Talcum, unſer europäiſches iſt weſentlich verſchieden vom Abrak In-
diens, was eigentlich Lapis specularis iſt. Da jedoch das Bengal Diſpen-
ſatorium Ubruk unter Talc angeführt hat, ſo hab' ich es auch unter der
obwohl unrichtigen Benennung beibehalten. Es iſt der zweiarige Glimmer
Oſtindiens. Die Beſtandtheile deſſelben ſind gleiche Theile Kieſelerde und
Magneſie mit beiläufig 6 pro Cent Kalk. Es gibt weiß- und ſchwarzfarbige;
beide laſſen ſich in fein durchſichtige Blätter zertheilen und ſtimmen ſo ziemlich in
ihren Eigenſchaften überein. Auffallend iſt ihre Wirkung auf das Gehörorgan.
Talc. alb. (I.) war überaus heilſam bei Ohrſchmerzen mit
Ohrenfluß, Schwergehör und Ohrſauſen; wie auch
bei Aufblähung, Leberkrankheiten und Fieber.
Talc. nigr. (I.) bewährte ſich ebenfalls nützlich bei Ohrſchmer-
zen mit Ohrenfluß, Schwergehör und Ohrenſauſen,
wie auch bei Aufblähung und Kreuzſchmerz.
Tamarindi. Die Früchte vom Tamarindus indica L. werden auch
von den lahoriſchen Aerzten ſtark gebraucht, bei innerer Hitze, auch bei ſoge-
nannter Schwarzgalle (Melancholie) angewandt.
Tamarindi (I.) bewieſen ſich nützlich, vornehmlich bei Durch-
fällen.
Tanacetum vulgare, iſt officinell in Kaſchmir, wo es auch wächſt.
Taraxacum (Leontodon) iſt ebenfalls officinell in Kaſchmir;
wächſt im dortigen Thale, die Blätter werden als Gemüſe genoſſen. Die
Herleitung des Namens Taraxacum kommt von den Durchfällen und der
Unruhe im Leib, die der Löwenzahn in großen Gaben eingegeben verurſachen
kann. -
Taraxaci rad. (I.) war ein gutes Heilmittel, insbeſondere bei
gelblichem Augweis, nebligem Sehen, wie auch bei
Schwären.
Tartarus eineticus, ſ. Antimonium tartaricum. -
Taxus baccata wächſt in Kaſchmir, und wird wenig zu med. Ge-
brauche benutzt.
Tephrosia purpurea, ſ. Galega purpurea.
501
Terebinthus (Pistacia) wächſt im indiſchen Kaukaſus, woher man
auch den Terpentin nach Lahor bringt. Die Samen von dieſem Baume
kommen aus Cabul nach Lahore und ſind der unter der Benennung Habbet-
el-Chidra bereits im Med. Theile vorgekommene Artikel.
Terminalia Bellerica, ſ. Myrobalani.
Terra Traiberiana ſoll aus Aegypten herſtammen und wird gegen
ſyphilitiſche Krankheiten gerühmt. Sie kommt in braunen, blättrigen Stücken
vor und beſteht nach hier angeſtellter Analiſation aus: Kalkerde, Kieſelerde,
Bittererde, Thonerde und Eiſenoxyd mit organiſcher Subſtanz.
Teucrium Chamaedrys, ſ. Chamaedrys.
Thapsus Verbascum, ſ. Verbascum. -
Thea. Der Thee, ſowohl der ſchwarze als auch der grüne, ſind in
Lahore bekannt und gern getrunken. Man bezieht beide Gattungen aus dem
Hinduſtan von den Engländern. In Kaſchmir hat man nur den thibetani-
ſchen Thee, dem man dort den Vorzug gibt, und er wird ſtark gebraucht.
Er beſitzt wenig Arom und Geruch und wird ausgekocht. Er kommt in Ku-
chenform und iſt ſchwarz. Die Engländer in Hinduſtan haben ſeit einigen
Jahren angefangen, ſowohl im N. W. Theile Oſtindiens bei Dhera in der
Ebene am Fuſſe des Gebirges, als auch im Gebirge ſelbſt in Almorah den
Thee anzubauen. Sie haben dazu Chineſer als Arbeiter, und der Thee
ſteht dem chineſiſchen wenig nach. Der grüne und der ſchwarze Thee iſt be-
kanntermaßen von einer und derſelben Pflanze; der Unterſchied der Farbe
kommt bloß von der Zubereitung derſelben. Für den einen wie für den
andern werden die friſch abgepflückten grünen Blätter über gelindem Feuer
erwärmt, auf Matten gerollt, in die Sonne geſtellt und die Operationen des
Rollens und des Erwärmens theils über dem Feuer theils in der Sonne
einigemale wiederholt. Der ſchwarze Thee wird an einem Tag gemacht, wäh-
rend der grüne Thee 3 Tage braucht. Um auch bei dieſem die Operation
zu beſchleunigen, ſagte man mir, nehmen die Chineſen einen ſehr kleinen
Theil von Blauſäure dazu; dieſe Adulteration hieß es, wäre von der oſtin-
diſchen Compagnie in Indien unterſagt worden. Man will den grünen Thee
ohne Zuſatz von ſogenanntem Gifte, natürlich haben, wenn auch mehr Zeit
und Mühe verwendet werden ſoll. Schaden könnte indeſſen niemals eine
ſo geringe Quantität von Blauſäure. Wie viel Blauſäure enthaltende Stoffe
genießt der Menſch nicht faſt tagtäglich, und ſie bekommen ihm gut, weil
er nicht weiß, daß er Blauſäure genoſſen hat.
Thuja occidentalis iſt den lahoriſchen Aerzten unbekannt. Ich ge-
brauchte eine Eſſenz, die ich aus (Europa hatte.
Thujae occid. tinct. (I.) war ein gutes Heilmittel, vornehmlich
beim Seitenſtechen, wie auch bei Schwären.
- 502
Thuja orientalis, davon bekam ich den Samen aus dem bot. Garten
von Saharenpur, wie auch von Kalkutta, womit ich einige Experimente machte,
die höchſt befriedigend waren.
Thujae or. sem. (I.)
Thymelaea, ſ. Daphne Gnidium L.
Thymus Serpyllum wächſt im Himalaja und wird von den Hafims
bei Geſichtsſchwäche, Magen- und Leberleiden, Harn- und Regelverhaltungen
angewandt.
Thymus vulgaris wächſt in Kaſchmir, wo es officinell iſt.
Thymus v. (I) that gute Dienſte, vorzüglich bei Katarrhen,
Drüſenentzündungen, wie auch bei der Brechruhr.
Tigrineum iſt der Tigerſtoff, oder das im Schnurbarte dieſes blut-
dürſtigen Thieres enthaltene und zubereitete Gift, von dem in der Erzäh-
lung meiner Reiſeerlebniſſe ſchon erwähnt worden iſt. Die Zubereitung des-
ſelben geſchah auf folgende Art. Ich zerſchnitt nämlich mit einem Scheer-
chen vorſichtig eines von ſolchen borſtenähnlichen Haaren in möglichſt kleine
Theilchen, was eine mühſame Arbeit iſt, indem die Haare hart ſind. Zu
einem Gran ſolcher kleinen Stückchen nahm ich 10 Grane Zucker, mit dem
ſie auf das feinſte verrieben in einer Drachme rectificirten Spiritus aufge-
löſt, wohl verſtopft an einem dunkeln Orte (in einer Büchſe oder Schachtel)
aufbewahrt wurde. Die Doſis davon war zu 1 Tropfen auf einem Stück-
chen Zucker.
Tigrineum (III.) bewährte ſich als ein höchſt wirkſames Heil-
mittel vorzüglich bei Blähungen und Koliken mit
Durchfall.
Todri album, ſ. Polyanthes tuberosa.
Todri nigrum, ſ. Malvacea-Todri.
Tormentilla (erecta), Heptaphyllum, Septifolium. Die Tor-
mentillwurzel iſt officinell in Lahore; woher man ſie hinbringt, weiß ich nicht.
Torment. rad. (I.) bewies ſich heilſam, beſonders bei Kopf-
weh, wie auch bei Schienbeinſchmerz.
Toxicodendron, ſ. Rhus Toxicodendron.
Tragacanthum. Das allgemein bekannte Tragacanthgummi kommt
von verſchiedenen Aſtragalus-Arten, wie auch vom Cochlospermum gossi-
pium. Die Hakims gebrauchen dieſes Gummi gegen Huſten und Bruſtleiden
überhaupt, wie auch bei Blaſengeſchwüren, und glauben daß man davon fett
werde, und meinen, es ſei der Harnblaſe ſchädlich.
Trapa bispinosa, Tribulus aquaticus, wächſt in Kaſchmir in Menge.
Die Waſſernüſſe ſind ein Hauptnahrungs-Artikel in Kaſchmir, von dem die
dortige Regierung ein hübſches Einkommen hat. Auch in Lahore werden die
5()3
Waſſernüſſe ſtark genoſſen. Man verkauft ſie gekocht im Bazar. Ein Brei
von den Nüſſen der Trapa natans, vielleicht auch von denen der T. bispi-
nosa ſoll harte, ſchmerzloſe Geſchwülſte zertheilen. - -
Trianthemum pentandrium wächſt häufig in der Umgegend von
Lahore; es gibt ein ſchwarz- und ein weißſtengeliges, die ich demzufolge
nach der Benennung der Inländer T. album & T. nigrum genannt, beibe-
halten habe.
Trianth. pent. alb. herba (I.) bewies ſich vornehmlich gut bei
Kreuzſchmerz, Durchfall und Stuhlzwang.
Trianth. pent. nigr. herba (I.) zeigte ſich vorzüglich wirkſam
bei juckend-brennend-näſſendem Ausſchlage.
Trianth. pent. nigr. rad. (I.) bewährte ſich heilſam, insbeſondere
beim Kopfſchmerz mit Jucken.
Tribulus terrestris, wächſt in Lahore und in Kaſchmir. Er iſt hie
und da officinell.
Tribul. terr. fol. (I.) waren ausgezeichnet wirkſam bei Mund-
und Halsentzündungen, wie auch bei Milzſchmerz.
Trigonella foenum graecum, ſ. Foenum graecum.
Tuber cibarinum. Lycoperdon tuber. Lin., hat man in Indien
nur hermeticaliſch verſchloſſene, in Europa zubereitete, und das iſt eine ſchwarze
Art, mit der ich einige Experimente machte, natürlicherweiſe auch einige Ei-
genſchaften entdeckte.
Tuberis cibarii conserva (I.) war ein gutes Heilmittel beim
Jucken.
Turpethum convolvulus, davon iſt die Wurzel officinell in Lahore.
Die Hakims gebrauchen ſie, um den dicken Schleim abzuführen, bei Läh-
mung, Gicht, Ausſatz 2c.
Turpethi rad. album, interior pars (II.) war ein vorzüglich
gutes Heilmittel gegen Kopffchmerzen.
Tutia iſt officinell in Lahore.
Tutia (II.)
Ultramarin iſt in Lahore bekannt, ſogar die Bereitung deſſelben aus
dem lapislazuli, der aus dem Turkiſtan hingebracht wird. Dieſer koſtbare
blaue Farbeſtoff wird aber nur in der Malerei gebraucht; während der La-
pis lazuli, deſſen wirkſamer Theil wohl nur dieſer Farbeſtoff ſein mag, von
den Hakims bei verſchiedenen wichtigen Krankheiten angewandt wird, ſo z. B.
bei Krankheiten, deren Urſache in Schleim oder Schwarzgalle beſtehen, wie
auch beim Ausſatz, Augenliedkrätze mit Ausfallen der Wimpern 2c.
Ultramarin. artef. (III.) bewährte ſich vorzüglich heilſam bei
bösartigeu Geſchwüren.
504
Umbellifera-Butazeri iſt vielleicht eine Neogaza oder Endressia?
Buta oder Buti heißt im Indiſchen eine Pflanze, Zeri oder Sghir iſt klein;
alſo bedeutet Buta zeri eine kleine Pflanze. Sie iſt officinell in Kaſchmir
und wächſt auf den dortigen Gebirgen.
Umbell. Butazeri rad. (I.) bewährte ſich als ein höchſt wirk-
ſames Heilmittel, vorzüglich bei cariöſen Zahnſchmerzeu,
wie auch beim Knochenfraß oder Knochengeſchwüren,
vornehmlich der Zähne.
Urtica dioica wächſt in Kaſchmir häufig, ſogar in der Stadt. Die
Samen von der Brenneſſel werden von den Hakims als Galle- und Schleim
tilgend und den Geſchlechtstrieb reizend, betrachtet.
Urticae dioic. rad. cort. (I.)
Urticae dioic. sem. (I.)
Uva passa, wie auch die U. passula werden von Cabul nach Lahore
und Hinduſtan gebracht, und werden ſtark gebraucht. Als mediciniſchen Ar-
tikel gebraucht man gewöhnlich die ſogenannten Monaka, das ſind die großen
getrockneten Weinbeeren oder Zibeben.
Uva ursi (Arbutus) iſt nicht officinell in Lahore. Ich hatte die
Blätter von der Bärentraube aus einer Apotheke Oſtindiens; vermuthlich
waren ſie aus Europa hingebracht worden. Sie waren ein überaus nütz-
liches Heilmittel. *
Uvae ursi fol. (I.) bewährten ſich als heilſam, vorzüglich bei
Kopfſchmerzen, Magenobſtruction, Lebergegend-
ſchmerz, Durchfällen mit Bauchweh, Eichelentzün-
dung, Schmerzen an den Geſchlechtstheilen 2c.
Vaccineum oder zubereiteter Kuhpockenſtoff. Ich verfertigte dieſes
Heilmittel durch Verreibung der friſchen Lymphe mit Zucker (1 Theil zu
10 Theilen), die ich in Spiritus (6mal ſo viel als das Ganze) aufgelöſt,
wohl verſtopft, vorm Eindringen der Lichtſtrahlen in einer Schachtel oder
Büchſe geſichert an einem temperirten Orte aufbewahrte, öfters friſch ver-
fertigte, und tropfenweis auf Zucker eingab.
Vaccineum (III), ſeine Eigenſchaften ſind bereits im med. Theile
vorgekommen.
Valeriana Jatamansi, ſ. Nardostachys.
Valeriana sylvestris wächſt nicht im Himalaja, und ich hatte mir
die Wurzel derſelben aus Kalkutta verſchrieben.
Valer. sylv. rad. (I.) war ein gutes Mittel, vornehmlich beim
Bruſtſchmerz und bei der Magenruhr.
Vallisneria spiralis findet man in den Sümpfen Indiens 2 Gat-
tungen; die eine heißen die Inwohner eine männliche, die andere hingegen
505
eine weibliche Art, und gebrauchen ſie zum Reinigen des Zuckers; inſonder-
heit die Hindus in Bengal, die keine Thierfohlen zur Zuckerraffinirung neh-
men können, weil dieß gegen ihre Religionsgebräuche iſt. Deshalb gibt es
ja auch ſolche Indier, die mit der europäiſchen Zuckerfabrikation und Raffi-
nirung bekannt ſind, und gleichwohl dem ſchönſten Zucker, den ſchmutzigſten
und unreinſten Gurr (Rohzucker), der noch keinem Europäer in Händen war,
vorziehen. -
Vanilla aromatica iſt den Hakims von Lahore und Kaſchmir noch
unbekannt. Ich gebrauchte eine Eſſenz davon, die ich aus Europa hatte.
Vanill. arom. tinct. (I.)
Venae herba, ſ. Mentha sylvestris aff spec.
Veratrum album, Helleborus albus iſt den Hakims aus den Bü-
chern wohlbekannt, wird aber, da er in Indien nicht zu haben iſt, auch nicht
gebraucht.
Veratrialbi rad. (II.)
Veratrum Sabadilla, ſ. Sabadilla.
Verbascum (Thapsus) wächſt in Lahore, wie auch in Kaſchmir,
wird aber hier und dort, glaub' ich, wenig gebraucht.
Verbasci fol. (I.)
Verbasci Cashmir. rad. (I.) war ein ſehr nützliches Heilmittel,
insbeſondere bei Kopfſchmerzen, Schwergehör, Hals-
geſchwüren, Schulterſchmerzen, Schmerzen in der
Nabelgegend, wie auch bei Durchfällen.
Verbena officinalis wächſt ſo wie in Europa auch in Lahore,
Kaſchmir 2c.; ſie wird aber heut zu Tage bei uns gar nicht mehr, und dort
nur ſelten angewandt. Vor Zeiten war doch das Eiſenkraut eines der beſten
Heilmittel, was wohl auch die Urſache geweſen ſein mag, daß man es ſogar
als ſymboliſches Kriegs- oder Friedenszeichen, wie auch als Schmuck für
Altäre, wo geopfert wurde, ferner als Amulet 2c. gebrauchte. Man gab das
Kraut bei Gelbſucht, Ruhr, Gicht, Wechſelfieber, Blaſenſteinen, veraltetem
Huſten, Halsleiden, Geſchwüren, Ophthalmien wie auch bei Wunden ein. Die
zerſtoßene Wurzel als Amulet am Halſe getragen, ſoll ein altes Kopfweh
geheilt haben, was manchem aufgeklärten Arzte unſerer Zeit – ein Wunder
– etwas unbegreifliches ſein wird. Wenn ich dazu noch ſage, daß ich meh-
rere höchſt intereſſante Eigenſchaften, von denen oben gar keine Erwähnung
geſchehen iſt, in dieſer Pflanze gefunden habe; ſo iſt es nur die Wahrheit,
von der man ſich jeden Tag überzeugen kann. Ich gebrauchte nämlich in Lahore
von dem dort wachſenden Eiſenkraute theils die Blätter, die ich ſammt den
Stengeln klein zerſchnitten aufbewahrte, theils auch das Kraut mit den Samen.
Die Wurzeln deſſelben hab' ich nie verſucht. Von beiden genannten ſah
HA
506
ich gute Wirkungen bei der Luſtſeuche in allen Formen, ſo daß Verbena
wohl nur eine Veneris vena genannt werden könnte. Daß unſere Vorfahren
keine antiſyphilitiſche Eigenſchaften in ihrem beliebten Eiſenkraute entdeckt
haben, mag wohl nur dem Umſtande zuzuſchreiben ſein, daß dieſe garſtige
Krankheit in Europa erſt ſeit Kurzem einheimiſch geworden iſt.
Verbenae Lah. herba (I) bewährte ſich als eines der beſten
Heilmittel, vorzüglich bei cariöſen Zahnſchmerzen, Na-
ſenentzündung, Luſtſeuche, wie auch bei ſyphilitiſchem
Brennen mit Gelenkgicht.
Verben. Lah. sem. (I.) waren ein gutes Mittel, insbeſondere bei
Bruſtſchmerzen und bei der Luſtſeuche.
Verbesina ? Kerendschue, ſ. Kerendschue pahari.
Vernonia anthelmintica, ſ. Conyza anthelmintica.
Veronica Beccabunga wächſt in Kaſchmir, wo ſie auch officinell iſt.
In Europa gebraucht man den Ehrenpreis, dem man früher große heilende
Eigenſchaften beilegte, jetzt nicht mehr.
Vesparum favus iſt das Weſpenneſt. Man findet es auch in La-
hore. Niemand gebraucht es aber. Bei meinen vielfältigen Verſuchen fand
ich darin große Heilkräfte; ſo wie auch im Weſpenhonige.
Vesp. fav. (I) bewährte ſich vorzüglich heilſam bei ſyphilitiſchen
Halsgeſchwüren, wie auch bei ſyphilitiſchem Jucken.
Vesp. mel (I) nützte beſonders bei Fieber mit innerm Brenn-
gefühl.
Villarsia nymphoides wächſt häufig im Sumpfe Kaſchmirs, und
wird als Futter den Kühen gegeben, denen es die Milch vermehren ſoll.
Villars. nymph. fol. rec. (I) thaten gute Dienſte bei Kopf-
ſchmerzen.
Vinca minor wird in Lahore in den Gärten gezogen.
Vinc. min. fol. (I) erwieſen ſich heilſam beim Seitenſtechen.
Vincetoxicum (Asclepias), Hirundinaria, (Vgl. Chelidonium), iſt
in Kaſchmir officinell; ob es das Vincetoxicum vulgare Schult., oder das
ſchwarzblüthige, Mönch (Vincetox. nigrum) iſt, war aus den mitgebrachten
Exemplaren nicht zu beſtimmen.
Viola odorata wächſt auf den Gebirgen von Kaſchmir, wo man die
Blätter ſammt den Blumen theils getrocknet aufbewahrt, theils auch mit
Zucker zerſtoßen als Conſerve zubereitet gebraucht und nach Lahore verſchickt.
Viol. odor fol. cum. f. sicc. (I.) waren ein gutes Mittel gegen
Schnupfen, wie auch bei Schwermuth und Traurig-
keit (hypochondriſcher) mit Weinen.
Viol. odor. confect. (I.) bewies ſich heilſam gegen Jucken.
507
Viola tricolor, Jacea, das Freiſamkraut iſt den lahoriſchen und
kaſchmiriſchen Aerzten unbekannt. Ich gebrauchte eine in Europa verfertigte
Eſſenz von dieſer Pflanze.
Viol. tric. tinct. (I.) war ein nützliches Heilmittel, inſonderheit
bei Fieber und innerer Hitze.
Viscum album. Die Miſtel kommt in Kaſchmir an den Wallnuß-
und andern Bäumen häufig vor, und ſie ſoll am meiſten auf der öſtlichen
Seite des Thales zu finden ſein. Die Hakims gebrauchen ſie bei Milzver-
härtungen, wie auch bei Wunden, Geſchwülſten und Geſchwüren im Innern
des Ohres 2c.
Vitex negundo wächſt in Lahore und iſt dort officinell.
Vitic. neg. fol. (I.) bewieſen ſich heilſam bei Naſengeſchwüren,
Speichelfluß, Seitenſtechen, Durchfall, Waden-
ſchmerz und bei gaſtriſch - nervöſem Fieber.
Vitri fel iſt officinell in Lahore.
Vitri fel (I.) that gute Wirkungen bei Durchfällen, ſogar
mit Erbrechen.
Vitriolum album, ſ. Zincum sulphuricum.
Vitriolum martis, ſ. Ferrum sulphuricum.
Warburgi tinctura antifebrile. Warburgs Fiebertropfen haben
ſich auch in Oſtindien einen Ruf erworben. Dem Bengal Diſpenſatorium zu
Folge iſt der wirkſame Arzeneiſtoff derſelben die Portlandia hexandra
(Coutarea speciosa, Aublet's, Guiand.). Der hier in Wien angeſtellten
Analyſation zu Folge ſollen jedoch die Beſtandtheile derſelben ein vielfältiges
Gemiſch ſein, nämlich: in jedem Fläſchchen 6 Gran ſchwefelſaures Chinin, ein
wenig Kampher mit etwas Massa pillularum Ruffii, oder Elyxirium lon-
gae vitae, d. i. Myrrhen, Aloe und Safran in Spiritus aufgelöſt.
Ich gebrauchte dieſe Fiebertropfen in kleinen Gaben, indem ich nämlich
die Paſtillen mit der unverdünnten Eſſenz anfeuchtete, und hatte guten Erfolg
davon, unter andern beim Speichelfluß, wie auch beim Jucken und
Brennen in der Haut.
Wrightia antidysenterica, ſ. Nerium antidysentericum.
Xanthoxylum hostile, X. piperitum iſt ein Baum, der im Hima-
laja, ſo auch in den Gebirgen von Kaſchmir wächſt. Die feinen Aeſte die-
ſes Baumes ſind geſuchte, beliebte Zahnbürſten; die dicken dagegen, welche
dem Holze der ſtacheligen Hagebutte gleich ausſehen, dienen den Fakiren als
Stöcke, mit denen ſie ſich das betäubende Hanfkraut zerreiben. Sie ſparen
dabei den Pfeffer, den man gewöhnlich zum Hanfkraute nimmt, wie in der
Erzählung meiner Reiſeerlebniſſe ſchon erwähnt worden iſt, indem nämlich
jeder Theil dieſes Baumes einen pfefferartigen Geſchmack hat, der beſonders
50S
denjenigen angerathen wird, die an katarrhaliſchen Verſchleimungen leiden;
übrigens ſind von dieſem Baume nur die Samen officinell.
Xanthoxyli fr. sem. (I.) nützten vorzüglich beim Blutharnen,
wie auch beim Fieber mit allgemeinen Schmerzen.
Xanthox. lign. cort. (I) bewies ſich heilſam, beſonders beim
Schnupfen.
Xylobalsamum iſt officinell bei den Hakims in Lahore.
Zedoaria Curcuma, ſ. Curcuma Zedoaria.
Zedoaria Ionga, ſ. Curcuma longa.
Zedoaria Zerumbet iſt officinell in Lahore.
Zedoar. Zerumb. (I.)
Zelemicae baccae ſind officinell in Lahore und werden von den Ha-
kims als ein ſtimulirendes, den Samen vermehrendes Mittel betrachtet.
Zelem. baccae (I.)
Zincum iſt im Bazar Lahore's wohl zu bekommen, wird jedoch von
den dortigen Aerzten im rohen Zuſtande nicht eingegeben.
Zinc. (I.) bewies ſich nützlich, insbeſondere bei der Fallſucht
und beim Fieber. -
Zinci joduretum oder Zincum iodatum. Der Jodzink iſt als ein
ätzendes Gift bekannt, als inneres Heilmittel jedoch kaum verſucht worden.
Mir ſcheint es, daß man durch einen kleinen Zuſatz von Mandelöl, 1 Tro-
pfen auf 1 Gran gerechnet, die corroſive Eigenſchaft deſſelben, wenn es
übrigens auch nöthig ſein ſollte, mildern kann. Dieſer Anſicht zu Folge
gebrauchte ich mehrentheils das
Zincum iodatum amygdalatum (III.) Die guten Wirkungen, die
dieſes Mittel hatte, zeigten ſich insbeſondere bei Hüftweh,
Nuhr, Fieber und beim Arſeuikſiechthum (oder bei
langwieriger Arſenikvergiftung).
Zincum sulphuricum. Zincicus sulphas cum aqua iſt den lahori-
ſchen Aerzten unbekannt. -
Zinc. sulph. (II.) bewährte ſich als ein gutes Heilmittel, ſowohl
beim Vergehen des Geſichts, als auch bei der Fall-
ſucht. Abwechſelnd mit Jodmandelöl, nützte es bei der Luſt-
ſeuche.
Zingiber officinarum iſt auch in Indien in ſeiner Heimath officinell.
Die Hakims gebrauchen den Ingwer bei Magenſchwäche, Bauchflüſſen, Schwäche
der Geſchlechtstheile; auf den Kopf ſoll er aber ſchädliche Wirkungen hervor-
bringen können.
Zingib. off rad. (I.) war vorzüglich heilſam bei Migraine
und bei ſchmerzender Fußgeſchwulſt.
509
Zingiber recens. Der friſche Ingwer wird zur kalten Jahreszeit in
Lahore im Bazar fuhrenweiſe verkauft, und ſo iſt er auch bei jedem Grün-
zeughändler zu bekommen, indem er ein beliebter gewürzhafter Artikel iſt,
den man faſt zu allen Fleiſchſpeiſen gebraucht. Wegen ſeinen Faſern kann
man ihn nicht, ſo wie den aus China als Conſerve nach Indien gebrachten
und allgemein geſchätzten Ingwer benützen.
Zingib. rec. rad. (L)
Zizyphus, davon gibt es in Lahore mehrere Arten, theils wild wach-
ſende, theils in Gärten gezogene Bäume, die zur kalten Jahreszeit die
ſäuerlich ſüßen Früchte geben, von denen einige über 1 Zoll Länge mit ,
im Durchmeſſer haben. Sie ſind eine Delicateſſe inſonderheit für die Inländer.
Zizyph. Jujub. fr. (I.) bewies ſich heilſam, insbeſondere bei
Durchfällen.
Zizyph. Jujub. gummi (II.) bewährte ſich nützlich bei Koliken,
wie auch bei Jucken, Brennen und Stechen in der
Haut.
Zizyph. vulg. fr. (I) war ein gutes Mittel, vorzüglich bei Ra-
chen- und Halsgeſchwüren, wie auch bei Durchfällen.
Mediziniſches Wörterbuch.
513
Vor bericht.
Da mich erſt während der Beſchäftigung mit der Ausarbeitung dieſes Werkes der Gedanke
an die Nothwendigkeit eines Wörterbuches befiel, welches, nebſt dem techniſch Lateiniſchen,
Deutſchen, Franzöſiſchen und Engliſchen, auch in den orientaliſchen Sprachen eine Ueber-
ſetzung beinahe aller von mir gebrauchten Arzeneimittel enthalte, um zugleich den engliſchen
Aerzten in Indien, beſonders denjenigen, die ſich in den dortigen Nordweſtprovinzen befinden
die Kenntnißnahme derſelben zu erleichtern: ſo wird es Jedermann begreiflich finden, daß
ich dieſem Zwecke, inſonderheit was Vollſtändigkeit und wiſſenſchaftliche Genauigkeit betrifft,
nicht im höchſten Maße entſprechen konnte, nm ſo mehr, da ich beim Mangel an orientali-
ſchen Hülfsbüchern bezüglich der botaniſchen und mediziniſchen Terminologie jener Sprachen
nur auf das Bengal Dispenſatorium, Ainslie's Materia indica, Ibn Beithar, Meninski
und Richardſon's Wörterbücher angewieſen war. Indem ich alſo für die angedeutete etwaige
Unvollſtändigkeit des unter ſolchen Schwierigkeiten abgefaßten und dieſem Werke beigefügten
Wörterbuches ſchon von vorne herein die billige Nachſicht der Leſer in Anſpruch nehme,
erlaube ich mir zugleich darauf aufmerkſam zu machen, daß ich (dieß zur Verſtändigung
für Philologen, welche der orientaliſchen Sprachen kundig ſind), was die mediziniſche oder
botaniſche Terminologie im Indiſchen und Kaſchmiriſchen betrifft, mich nicht völlig an
die Correctheit der Schriftſprache hielt, ſondern dieſelbe bloß aus dem Munde des ge-
meinen Volkes, vorzüglich des Lahoriſchen ſchöpfte. – Auch iſt zu bemerken, daß die
lahoriſch-indiſche Sprache von der dortigen perſiſchen ganz verſchieden, von der Hindu-
ſtaniſchen in Vielem abweichend iſt. Nicht minder ſind die in den drei vorletzten Co-
lumnen (in den türkiſchen, perſiſchen und arabiſchen Wort-Reihen) mit geſperrten Buch-
ſtaben gedruckten Wörter ſolche, welche die Hakims für griechiſche (junani) halten; wo aber
dergleichen auch in der letzten Columne vorkommen, ſind ſie kaſchmiriſche. Im Uebrigen ſind
die mediciniſch-techniſchen Ausdrücke in der türkiſchen, perſiſchen und arabiſchen Sprache
öfters gleichlautende, weil nämlich die arabiſche Medizin und Schrift auch von den Türken
und Perſern angenommen iſt. Die Indier allein haben eine von dieſer verſchiedenen Schrift
und ſo auch ein eigenes Heilſyſtem. In Lahore gibt es jedoch mancherlei Dinge, die im
dortigen Perſiſchen und Lahoriſch-indiſchen eine und dieſelbe pendſchabiſche Benennung haben.
Schließlich muß noch bemerkt werden, daß pahari (ind.) oder Kuhi (pers.), Gebirgspro-
dukte; dschengli, berri, deschti oder sahrai wild wachſende Pflanzen, baghi aber Garten-
gewächſe bedeuten.
Mediz, Wörterbuch. 33
514
Lateinisch.
Abdomen
Abelmosch.mosc.sem.
Abies
Abortus
Abrus precatorius
Abscessus, ApostEma
Absinthium
Acacia vera
Acaciae succus
Accessus, Paroxymus
Acetum
Acidum
Achyrantes aspera
Aconitum dissectum
Aconitum ferox
Aconitumheterophyll.
Aconitum Napellus
Acor ventriculi
Acupunctura
Acutus morbus
Adamas
Adeps
Adstringentia remed.
Aeger
Agaricus
Agrimonia
Ajouain Levisticum
Ajuga decumbens
Album
Alembicus
Alcanna
Alchymia
Allium Porrum
Allium sativum
Aloé perforata
Aloé succus
Aloéxylon
Alopecia
Alternanthera sessilis
Althaea
Alnmen
Amarantus cruentus
Deutsch.
Bauch
Bisamkörner
Tanne
Fehlgeburt
Paternostererbse
Eitergeschwür
Wermuth
Schotendorn
Acaciensaft
Krankheitsanfall
Essig
Säure
Spreublume scharfe
Sturmhut ſeinblättrig.
Sturmhut, wilder
Sturmhut fremdblättr.
Sturmhut, Wolfswurz
Magensäure
Nadelpunktirung
Krankheit, hitzige
Diamant
Fett
Mittel, zusammenzieh.
Kranke, Patient
Blätterschwamm
Odermennig
Liebstöckl-Adschvain
(Wechselfieberkraut)
Weiss
Destillirkolben
Alkannawurzel
Goldmacherei
Schnittlauch
Knoblauch
Aloespflanze
Aloé
Aloëholz
Fuchsräude
Altern. sitzende
Eibisch
Alaun
Amarant, blutrother
Französisch.
YChltrC
grains de musc -
sapin
AVOrtCII1ent
liane à réglisse
abcès, apostème
absinthe
aeacia
suc d'acacie
accès de fièvre
vinaigre
acide
cadélari
aconit
aconit
aconit
aconit mapel
aigreur dans l'estom,
acuponcture
maladic aigué
diamant
graisse
astringents
malade
agaric
souheirette, aigrem.
sison
blanc
alambic
orcanette tinctoriale
alchimie
échalotte
ail
aloes
suc d'aloès
bois d'aloès
alopécie
alternante
guimauve
alun
amaranthe
Englisch.
belly
musk-mallow seeds
fir
miscarriage
indian liquorice
abscess
worm-wood
egyptian thorn
acacia-juice
paroxism
vinegar
acidity
rough achirantes
wolf'sbane
monkshood
monkshood
common aconit
stomach-acidity
acupuncture
acute disease
diamond
fat
astringent remedies
patient
agarick
agrimony
seed of bishops-weed
white
alembick
dyer's-bugloss
alchymy
porret
garlic
aloes plant
aloes
aloes wood
alopecia
marsh-mallow
alum
coxskomb-flower
515
-7-
betscheh richten
tscheschem e choros
dumbul
afsentin
moghil
akakia
nobed
sirkeh
tursch
oputkendeh
bisch
agelghia
bisch e kesem
bisch e kesem
turschi e del
suzen zehden
bimari tes
elmas
ferrbeh
kabizat
bimar
gharikun
ghafes
nancha
sefeid
karambik , enbyk
dschub dschu
kimiai
gendehneh
sir
Türkisch.
karn, karyn
muschk tokhmi
tscham aghadschy
tschodschuk du-
schurmek
khoros guezi
dumbele, tschiban
pelin (pelin oti)
jaban erigin, sant?
akakia
istima tutmasi
turschi, sirke
eschki
harvajun
bisch
bisch
bisch
bisch
eschki jurekdeh
igne sokmak
chastalyk schelid
elmas
semislik, jagh
kabizat
chasta, kefsis
garikon
koyun oti
IIUS
ak, beas
embik
havaidschuwa
kimia
arpadschik soghani
sarmysak
sari saber
üd aghadschi
satsch deukelmessi
khatem
schab
kadife tschitschegi
Arabisch. Persisch.
batn, dschof schikem
habbet-el-muschk habbe muschk
schah senubar
mosket-el-olat
ain-cl-dik
itla, dummel
kuschut rumi?
karas, send? senit?
akakia
dour
chall, khall
hamud, hamed
halim
khanek el nimr
bisch
bisch
bisch
hamud el mideh
faal el ibrah
meredd hadd
elmas
dehenn, schahem
kabizat
mris, meridd
gharikun
ghaft
kemun meluki
abiet, abiez
el lambik, kerkah
schenkar
alkymyah
kurras
sum, tum, thum
sabrah
üd, kalumbak
dau e saleb
hubeis el bakara
schebb, schibbeh
arus dar pardeh ?
hoargendel
mussebir
üdekimari, üd ehindi,
üde sumudri
ilet richten c mu
pankra siah
chatmi
zadsch bilur
tadsch e choros
Indisch § Cashmirisch.
et
kala kasturi
tschil ke dracht, dear
noksan
rottien
berah porah
Nagduna, tet wain
kiker
akäkia
vari
sirke
katta
lal tschirtschira
dschokser (mehin
pater vala)
bischnag
bedelbisch? dschok-
ser nerr-mada
bedelbisch?kariput?
kata fil kledscheh
sui marne
zorvalamandegi
hireh
tscherbi
schikembend vala
manda
garikum
gafes
dschoanni
tab ke butti
tschita
karembik
rotendschiod
kimia
kras
lessen
gikwar
musseber
ager
valtscher
kali pankra
kheira
patkeri
gul e kalga
.
D
16
Lateinisch.
Amarant. gangeticus
Amarant. sanguineus
Amarum
Amaurosis
Ambra grisea
Ambustio, Ustio
Amenorrhoea
Ammania vesicatoria
Ammoniacum
Ammonium caust. liq.
Ammonium muriat.
Amphisbaena
Ampula vitrea
Amuletum
Amygdalae
Amylum, Faecula
Anacardium occid.
Anacardium orientale
Anagallis
Anasarca
Anatomia
Andropogon muric.
Anemone (narcissifl.)
Anethum graveolens
Angelica
Angina
Anguineum
Animal
Anisi vulg. sem.
Anisum stellatum
Anodyna remedia
Antimonium sulph.
Antimonium tartaric.
Antitoxicum, antidot.
Anus, culus, podex
Aphrodisiaca remedia
Aphthae
Apium graveolens
Apoplexia
Apothecar. Pharma c
Appetitus
Aqua
Aquilegia Moorcroft.
Arabicum gummi
Araneum
Deutsch.
Amarant vom Ganges
Tausendschön, Amar.
Bitter
Staar, schwarzer
Ambra, graue
Brandschaden
Reinigungmon. mang.
Amm. blasenzieh.
Ammoniakgummi
Salmiakgeist, ätzend.
Salmiak
Doppclkriecher
Glassflasche
Anhängel
Mandeln
Satzmehl
Elephantenlaus
Acajou, ächter
Gauchheil
Haut-Wassersucht
Zergliederungskunst
Bartgras
Klapperrose
Dill
Engelkraut
Halsentzündung
(Schlangenstoff)
Thier, thierisch
Anissamen
Sternanis
M., schmerzstillende
Schwefelspiessglanz
Brechweinstein
Gegengift
After, Gesäss, Hintere
Geschlechtstriebr. M.
Schwämmchen
Sellerie
Schlagfluss
Apotheker
Esslust
Wasser
Wiesenraute
Gummi arabicum
Spinnengewebe
Französisch.
amaranthe légume
blette impérissable
am Er
goutte-sereine
ambregris
brülure
manque de menstr.
gummi ammoniaque
dissol. d'amm. caust.
sel ammoniac
serpent amphisbéne
bouteille, ampoule
amulette
amandes
amidon
anacardie
noix de marais
mO UlrOn
anasarque
anatomie
barbon
anémone
aneth
angélique
esquinancie
animal, brute
grains d'anis
anis étoilé
anodins, calmants
sulfur d'antimoine
tartre émétique
contre-poison
anus, cul, derriere
aphrodisiaques
aphte
céleri, ache
apoplexie
pharmacien
appétit
E3U1
colombin ancolie
gomme arabique
toile d'araignée
Englisch.
the herb goldiloks
amaranthe
bitter
blindness, nervous
amber gris
a burn or Scald
dcficiency of menses
gum-ammoniac
liquor of amm. caust.
sal-ammoniac
amphisbaena
bottle
amulet
almonds
starch
cashew-nut
marking-nut
pimpernel
AI1ASA TC3.
anatomy
(fragrant smell.-root)
An EIm OI1E
dille
angelica
sore-throat
animal, deer
anise seeds
star-anise
anodymes
sulphuret of antimony
emetic tartar
antidote
anus, breech, fundam.
aphrodisiacs
aphthae, trusch
celery
apoplexy
apothecary
appetite
Water
columbine herb
gum arabic
spider's web
5
Türkisch.
am arith on
jarbus? solmaz tschit.?
adschi
giözde kara perde
ambar
janek jeri
ailyk (eksiklik) kusur
tschadir uschug
nischadir ruhi
nischadir
bulbule, kabalak
taviz, hamail, muska
badem
a bg un
anakardia
dschedoar hindi
bahersak oti
istiska, syskalyk
ilmi teschrih
gelindschik tscitsch.
darah oti
benzer? melayik oti
boghaz kyssil massi
haiwan
AI1ASOIl
badian khatayé
aghre dindiridschi
demirbozan, rastyk
tartar kusdurudschu
panzehir
göt deligi, beuzuk
mubehyat
aghz bochar?
kereviz, aur as a lin.
damla
edschadschy, speciar
ischtiha, ischtah
SUl
samgh arabi
eurumdschek aghi
Arabisch.
am arith on
nº
ma clasuoad
amber aschkar, anbar
hork, tahrik
kulet (haps) el heis
uscheg
roh el neschader
armina , neschader
bakbuka, kezas
hamayl
lous, louzahl
leblabel kambh, gara
anakar dia
belader
katil elalak
istiska tabli
ilm el teschrih
schakschekyk
schibet
melekayeh
chonak, chünnak
behima, dabeh
anissun
badian khatayé
muskinat el wodscha
asmat, kohl
dova el kcih
dut essemm
ayn ettiz, makat
mubehyat, muschteh.
buhamrum ?
kerefs, hesleh?
noktah
attar, beya dawa
kabyl
ma, moyéh
semkh sendry
dam el ankebut
Persisch.
siwul
telch
abe siah
scha bui
sochtegi
kalilet (habs) cl ade
simk bilschirin
arke nouschadir
nouschadir
sab dumuvala
bottel siah
tavis
badam
neschasteh
ketschu badam
belawch, pilara
anagalis
istiska tabli
ilm eteschrih
khas
numan ?
schibct
sumbul khatayé
gelu pochteh
ilatsch as zeher emar
haivan
badian rumi
badian khatayé
dova teskinet e dert
surnia (surh)-siah
istifrag nemegi
fadzeher, teriak
kun
kuvetba
pochtegi dehen
krefs, melaah?
sakta
ahtar, dovafrusch
guruschnegi
ab
simk (arabi)-moghil
kelashaneh
Indisch & Casehmir.
lal-sag
tschorai, gen har
koura
kala pani
amber
serge, dschelge
lou e kammer bend
daderbuti, datmari
uschak
nouschader ke arck
nouschader
mar dumuha
bottel ke schische
taviS
badamen ke gerri
gihunkahir ?
hidscheli badam
engnatsch
tschaneni, magunes
bag h i
voérem sare srir
ischir
gu 1 site 1 ku h i
soya, sowa
gal (pir) suzesch
sab vala dowa
dschanaver
razianeh rumi
anaspul
aram dene schei
kala (lal) surma
ulti ke lun
fadzeher
tschotter, pitschari
dova e kuvet
dschusch e mu
asmud (a. involucr.)
sakta
pezari
pok, buk
panni, dschell
karipo tri
gunt e kiker
mekri ke dschaleh
518
Lateinisch.
Arbor
Ardor
Areca catechu nux
Arena
Argemone mexicana
Argentum
Argent. nitric. fus.
Argilla
Arisaema gracile
Aristoloch. longa
Aristoloch. rot.
Armeniacum malum
Armoracia
Arnica montana
Aromatica (remedia)
Ars
Arsenicum
Artemisia (Abrot.)
Artemisia austriaca
Artemisia leptoph.
Artem. vulg. aff. spec.
Arthritis, dolor artic.
Arum campanulatum
Arum colocassia
Asa foetida
Asarum
Ascites
Aselli Jecoris oleum
Asparagus officinalis
Asparag racemosus?
Asparagus sarment.
Asphalt um
Asphyxia
Aspidoclonion semif.
Aspis Naja
Asplenium
Asthma
Astragalus
Astrologia
Atramentum
Atrophia
Attenuantia remed.
Aurantium pomum
uripigmentum
Deutsch.
Baum
Hitze, brennende
Arecapalm-Nuss
Sand
Stachelmohn
Silber
Höllenstein
Thon (Alaun)- erde
Aris. schmächtig.
Lange Osterluzei
Runde Osterluzei
Aprikose
Meerrettig
Wohlverlei, Fallkraut
Gewürze, Würzmittel
Kunst, Wissenschaft
Rattengift, Arsenik
Stabwurz, Beifuss
Art. österreich.
Art. schmalblättr.
Art. gemein. ähnl.
Gicht, Gelenkgicht
(Eine essbare Wurzel)
(Eine essbare Wurzel)
Stinkender Asand
Haselwurz
Bauchwassersucht
Leberthran
Spargel
Zeelands Pavonia?
Rankender Spargel
Judenpech, Erdharz
Scheintod
Ringschlange
Brillenotter
Milzfarn, Milzkraut
Engbrüstigkeit
Wirbelkraut
Sterndeutung
Schwärze, Dinte
Darr-(Schwind)-sucht
Verdünnende Mittel
Orange, Pomeranze
Opperment
Englisch.
tree
a burning heat
betel nut
sand
yellow thistle, prickly
silver
lunar- caustic
clay
longwot. birthwort
birthwort
apricock
horse-radish
wolfs (leop.)-bane
aromatics
art, skill, science
arsenic, rats-bane
artemisia, mugwort
southernwood, ind. ?
-
Französisch.
arbre
chaleur brülante
noix de betel
sable
argent
pierre caustique
argile
-
aristoloche
aristoloche
abricot
raifort
arnica
épiceries
art, science
arsenic
armoise
arthrite, goutte
racine alimentaire
racine alimentaire
assa foetida
asaret, cabaret
ascite
huile hépatique Cab.
asperge
asperge
asperge
bitume
asphyxie
pongar?
cobra-capella
doradille
asthme
astragal
astrologie
teinture noire, encre
atrophie
atténuants
orange
orpiment
arthritis, gout
esculent root
esculent root
asa foetida
asarabacca
dropsy of the belly
cod- oil
common asparagus
asparagus
lin. leav. Asparagus
bitumen, rock-oil
asphyxia
cobra di capello
spleenwort
asthma
astragalus
astrology
tint, ink
atrophy
attenuant remedies
orange
orpiment
519
Indisch & Caschmir.
dracht
sern, germi
supari (tschikni, telie)
reg
berband
tschendi, rupa
kauschtek
gazni mitti, tschitti
mitti
sapemak, surengendo
mischmisch?
hoschbu mosaleh
karigeri
senkieh
gundmar
tat uV an ma da
mowa, dagitschau
(pahari)
dschurien ke pir, gent
zeminkand
ghoyan
hing
nitermala, most
dscheloder
nakdun?
setaver, sutavari?
sutamuli
seladsch., mosti sengh
sengtschur, pungar?
afeieh, fenieh
tschapabuti(a.radiat.)
sah ouka
gagerkundn, drab
munedschumat
siai
sil
Türkisch.
aghadsch
janik issidsckaklik
supari
kum, tasch
argamone
gümüsch
dschchennem taschi
baltschik, kil
jilan betschage oti
uzun zerawend
juvarlak zerawend
mischmisch, kajsy
hyren
baharlar
ustalyk, marifet, ilm
sytschan oti
kafhs oti, miskoti
kaisum? kysum?
misk
nikris (podogra)
scheitan boku
asaron, kedioti
istiska (zekki)
balyk jaghy
kusch kommas
chaschil? Schischgan
damla boghulmak
saghye jylan
tenknefeslik
jyldyza bakma
murekep?
verem, ariklik
mulettifat
turundsch
zernikh
Arabisch.
scdschreh
harr harek
fuſel, ſawfal
raml, hessat
argamone
fodda, foza, ſedhdat
hadschar dscehennem
tin mogresa, tini-
machtum
luf? dekabatirun ?
mosmakar
zeraw. mudavretsch
zerdalu
fidschl?
khaneka zeib
behar, ottareh
sanaah, hekmet, elm
turab el chalik
dakn escheyk?
sandschasef
afsantyn
üd el heia
wodscha el mluk
arbi, adsen el fil
endschudan, heltid
ASlI'llIl
istiska (zekki)
Veramia
hemar, kaſer el Jud
habs el nefes
skulufender jun
dykel nefs, haschyan
ilm ün nüdschüm
medad, hebr
dokk
mulettifat
utrudsch
zernek
Persisch,
daracht
suzesch
supari (kati)
sengh e rizeh
shial kanta
nokra, sim
sengh e dschehennem
gel seſeid
katu schena
zerawend tauil
zeraw. mudawretsch
zerdalu
mosaleh
ustakari, hekmet
semm elfar
bui maderan
birindsch asséf kuhi
afsentin keschmiri
nagduna
dert e mufasel
ovel ? suzen?
ketschalu
engozeh
muschk bala
istiska (zekki)
martschobeh(haliun?)
musseli sefeid
zift rumi, kyr
bcnd schudeni enefs
senidaru?
zik eneffes
munedschum-kari
ruschneggi, merkeb
dekk
mulettifat
narindsch
zernich zerd
narindsch
hartal
520
Lateinisch.
Auripigm. foliatum
Auripigm. rubrum
Auris
Aurora
Aurum
Avellana nux
Bacca
Balaustia
Balbutio
Balneum
Balsamum
Balsamum de Meccha
Bambusa arundinac.
Barba
Bardana
Barleria longifolia
Barrington. acutang.
Basella rubra
Bassia latifolia
Batatas convolvulus
Batis spinosa?
Bauhinia tomentosa
Bauhinia variegata
Bdellium gummi
Behen (Been) album
Behen (Been) rubrum
Belemnites
Belladonna
Benzoös
Berberis lycium
Berb. lyc. extract.
Berberis vulgaris
Berthelot. lanceol.
Beta vulgaris
Betonica officinalis
Bezoardic. animale
Bezoardic. minerale
Bistorta
Blepharoptosis
Blumea auriculata
Bolus armenius
Bombacis hept.gumm
Bombac. heptaph.rad.
Bombac. pentandr.g.
Deutsch.
Blätterig. Operment
Rother Arsenik
Ohr
Französisch.
orpiment feuillu
arsénic rouge
oreille
aUl'OTC
Or
noisette, aveline
baie, grain
balauste
bégaiement
bain
baume
baume de la mecque
bambou
barbe
bardane
barriere
baselle rouge
-
r-
Englisch.
leafy orpiment
realgar
('A1'
Kl111'Ol'A
gold
hazel-nut, filbert
berry
balaustine-flowers
stuttering
bath
balm
balsam of Mecca
bamboo
beard
burdock
longleav. barleria
red basella
broad leaved bassia
sweet patatoes
flower of the moun-
tain ebony
bdellium
white rhapontic
red behen
arrow-StOne
nightshade, deadly
benzoin
lycium
common barberry
red beet
wood betony
bezoar-stone anim.
bezoar-stone miner.
great bistorte
palsy of the eye-lid
bole-armenic
gum of the semultree
-
Morgenröthe
Gold
Haselnuss
Beere
Granatblüthe
Stottern, Stammeln
Bad
Balsam
Meccabalsam
Bambusrohr
Bart
Klettenkraut
Barlerie, langblättrige
Barringt. spitzeckige
Basella, rothe
Bassilic.breitblättrige
(Erdäpfel, süsse Art)
Batis dornige
Bauhinie, filzige
bauhinie
Bdellium
Behen, weisser
Behen, rother
Wurfstein, Pfeilstein
Tollkirsche
Benzoëgummi
Kreuzdorn ?
Kreuzdorn ? extr.
Berberitze
Berth. lanzetförm.
Rübe, rothe
Zehrkraut
Bezoardstein, thier.
Giftstein
Schlangenwurz
Augenliedlähmung
Blumea auric.
Bolus, armenischer
Baumw. B. 7blättr. g.
Baumw. B. 7blätt. W.
Baumw. B. gummi
bauhinie
bauhinie
bdellium
behen blanc
behen rouge
pierres de lynx
belladone
benjoin
lycion
vinettier
betterave
betoine
bezoard animal
bezoard mineral
bistorte
paral. de la paupiere
bole d'armenie
gum of the cotton tree
521
Arabisch.
varki hartal
monsel
idn, ezn
sahar, sehér
deheb, zeheb
benduk
habb, hebbeh
dschel e nar
ledghah, temtem?
hamam
belesan
belsen el mekkischerif
kassab, jaramia?
dakn, layah
lussyk
deriah semer
mokl, a flat un?
bamen abiet
bamen ahmor
anebel salep
loban
arh el sobakein
l u fiun, b o kiun
amberbaris ?
selk, bondschar
kestere, bettonyla
hadschar etts -
zeher mura madeni
indschebar
istircha el dschefen
tyn (torab)- ermeni
-
Indisch & Caschmir.
tanki hartal
mantschel, lal sumbul
kan
veda fedscher
SUI18.
-
Türkisch.
japrakli hartal
körmezi sitschan oti
kulak
sabah agharmassi
altyn
funduk
jemisch, temer
enartschitschegui
pelteklemek
hamann
pelesenk jaghy
chiabeh pelesenghi
hind kamyschi
sakal
dulavrat (oti)
mukul
ak bamen
körmezi bamen
asilbent
a rh e so fer
hozus hindi
argis
pandschar
betonika
jadetsch
zeher mura madeni
insibar, kurt pendsch.
ermeni toprak
Persisch.
varki hartal
zernich surh
gusch
terki
tilla
finduck
habb
gul e mar
loknet e zeban
abzen
belesan
roghan e belesan
bambu, bans
risch
semunderpel
ketschnar
mokell arzek
bamen sefeid, mogas
guscht e adem
ruba tarbuk
loban
dartschob
hozus, res
zerischk, zarschak?
tscheghender
fad zeher haivani
zeher mura madeni
indschebar
sustive pain schuden
epalek
asgend lahori
gil ermeni
schekufe fufel
musli sefeid
simul sefeid
dane
tétraunch
ghassel
belsen
bans
dari
talmakana
semunderphel
huibuti, mirtschbuti?
In Ula, Im UVa
schekerkand
patis
usmadugha (sanscr.)
ketschnal
gugul
tschitta bamen
lal bannen
sagangur
luban
darheld
res, resout, hozis
kur bul
rischembutti
leblebu
badezeher haiveni
fadzeher kani
kukurtschelli
geru, geri, hurmtschi
"mutscheres
tschitta muslie
hatian ke gund
ºk &
522
Lateinisch.
Borax
Borborygmus
Bovista
Brassia oleracea
Bryonia alba
Bubo
Buteae frondos. flores
Buteae frondos. folia
Buteae frond. gummi
Buteae frond. semina
Butomus umbellatus
Butyri serum
Butyrum
Butyrum recens
Cacalia Kleinia
Cachexia
Cacochymia
Cactus (indicus) Tor
Cadaver
Caecus
Calaminaris lapis
Calamus aromaticus
Calcinatio
Calculus renalis
Calculus vesicalis
Calebrookea oppos.
Calendula
Caligo
Calombae radix
Calophyllum inoph.
Calor
Calotropis gigant.
Calviti(um)es
Calx
Camelinum coagulum
Campechianum lign.
Camphora
Cancer fluviatilis
Canella alba
Canis
Cannabis herba
Cannabis resina
Cannabis semen
Cantharides
Capillus Veneris
Deutsch.
Borax
Knurren im Leibe
Bovist
Gartenkohl
Zaunrübe, Gichtrübe
Leistenbeule
Buteablum., belaubte
Buteablätter belaubte
Buteaharz belaubte
Bnteasamen belaubte
Binsenblume
Buttermilch
Butter
Butter, frische unges.
Pestwurz, canarische
Kachexie
Säfte, verdorbene
Melonendistel
Leichnam
Blinde
Galmeistein
Kalmus
Verkalkung
Nierengries
Blasenstein
(Dealsing's Wurzel)
Ringelblume
Sehverdunkelung
Colombawurzel
Grosses Schönblatt
Hitze, Wärme
Riesen-Calotropis
Kahlheit, Glatze
Kalk
Lab vom Kameel
Kampescheholz
Kampfer
Flusskrebs
Zimmt, weisser
Hund
Hanfkraut
Hanfharz
Hanfsame
Spanische Fliege
Frauenhaar
Französisch.
borate alcal. de soude
borborisme
vesse-de-loup
chou
bryone
bubon
butome a ombelle
babeurre
beurre
beurre frais
cacalie
cachexie
cacochymie
melocacte?
cadavre
aveugle
calamine
roseau aromatique
calcination
gravelle
pierre dans la vessie
souci fleur
obscurciss. de la vue
colomba racine
calophylle
chaleur
calotropis gigantea
chauveté, calvitie
chaux
présure de chameau
bois de campèche
camphre
écrevisse
cannelle blanche
chien
chanvre
résine de chanvre
chenevis
cantharide
capillaire
Englisch.
borax
borborygm
puff-ball
cabbage
bryony
bubo, boil
buttermilch
butter
fresh butter
hart's-ear
cachexy
cacochymy
the melon-thistle?
cadaver
blind
calamine
root of sweet flag
calcination
gravel
stone in the Bladder
marigold
visual obscuration
columba-root
heat
gigant. swallowwort
baldness
lime
rennet of camel
logwood
camphor
water crab.
white cinnamon
dog
hemp
churrus (hemp resine)
hempseed
spanish-fly
maiden-hair
523
Persisch.
tenkar
avas e schikem
keremb, karnubrumi
kerm deschti
gul kisser
berg ehindi
kamerkas
lessi
roghan e zerd
messkeh
gouzeban, kakalia
zof dschigeri
murdeh
korr, nazer bend
vortsch
kuschtegi
régh e gurdeh
sengh emosaneh
gul aschref
tariki tschehschem
atesch
ak, ag
richtegi mueserr
uureh
penirmaieh schutur
muschk kafur
sertan
sek
Indisch & Caschmir.
sohaga
kurkur e schikem
kumb
gobi (Blumenkohl)
hezaredschtshan ?
vedder
palas- (kessu) ke pol
plas, tschitschara
tschunie kegunt
palas papra
brikts c h i
lessi rellki
keo, ghi
mekken
kazeban
boz
tOr
Türkisch.
tengiar
karn guruldemesi
birnevi mantar
karumb, lahana
semis kabak
khiardschik
pejmir suju
sai jaghy
tere jaghy
sighirdilli
gelindschik
ölü, dschenaze
kior? kör
kalimia
azak eggiri
beumbrek taschi
schaschdan taschi
ayni sefa tschitschek
mazar karanlik
sydschaklyk
ushir, ag
das-baschly, dazlek
kiredsch, kils
dewe anfahi
kanbydsch
kiafur
jengetsch
beas dartschini
kiöpek, it
kenewir, kendir
kendir tokmi
kodoz bödschegi
baldirikara, keschper
Arabisch.
burak
schamatta fil batn?
lahana, melfuf
halik elschar
demmel?
semgh d'hak
dogh, modschebben
semmen, Samn
zébdeh, zubd
lisan el- (zäor)tor
bulknia
chilt elfased
lesch , meyt
aamä.
kalimia
igir wodsch
hessaht el kilve
bakset el mabuli
a dsrium
zelam el madder
hararet
aschar, ag
adschlah, akraa
ahak, nurat
anfaha el schutur
kafur
serettan, sirtan
kelp
hascheisch, kannab
bezer el kenab
zerarih
kusberet el byr
bengh
tschers
tohm ebengh, schaden.
megges bra dagh
persiauschan
murdeh
nabineh
butsch, vau
kuschte kam
rohr
patri
teieh ke butti
hamischbahar
honeri akienke
columba ke dscher
sultanatschampa
germ1
madar
tchune
penirmaieh el ut
kepur
kuta
suka
tschers
sukka ke bidsch
mekkien daghvala
schahr el dschin,
dschoutir
524
Lateinisch.
Capparis
Capra
Capsella
Capsicum
Caput
Carbo animalis
Carbo vegetabilis
Carbunculns, anthrax
Carcinoma
Cardamomum majus
Cardamomum minus
Cardiaca remedia
Cardialgia
Carduus murianus
Caries
Caries dentium
Carissa Carandas
Carminativa remedia
Carniolus
Caro
Carota (Daucus)
Carpesium
Carpesium racemos.
Carpobalsamum
Cartham. tinctorius
Carvi semina
Caryophyll. aromatic.
Cascarilla
Cascus
Cassiae absus semina
Cassia alata -
Cassia fistularis
Cassiae fist, pulpa
Cassia lignea
Cassiac Tamalac folia
Cassia tora
Castorcum
Catalepsis
Cataplasma
Cataracta
Catarrhus, coryza
Catcchu
Cautcrium
Cedrcla Toona
Celastrus paniculatus
Centaurium minus
Deutsch.
Kapperstrauch
Ziege
Hirtentasche
Spanischer Pfeffer
Kopf
Thierkohle
Holzkohle
Kohlenbeu"e
Krebsgeschwür
Paradies Ingwer
Cardamome, kleinere
Herzstärkende Mittel
Magenkrampf
Mariendistel
Beinfrass
Zahnfäulc
(Ein immergr. Baum)
Blähung. vertr. Mittcl
Karneol
Fleisch
Rübe, Möhre, (gelbe)
Kragenblume
Carpes. traubiges
Meccabals. B. Früchte
Saffran, deutscher
Kümmel
Gewürznelke
Cascarille
Käse
Kassie, ägyptische
Kassie, geflügelte
Röhrenkassic
Purgirkassien Mark
Mutterzimmet
Tamalkassicn Blätter
Kassic, viereckig fr.
Bibergcil
Starrsucht
Breiumschlag
Linsenstaar
Katarrh, Schnupfen
Katechu
Brennmittel
Tunbaum
celasterstaude
Tansendguldenkraut
Französisch.
caprier
chèvre
bourse à pasteur
poivre d'inde
tête
charbon animal
charbon de bois
éscarbonce
carcinome
grand cardamome
petit cardamome
cordiaux
cardialgie
chardon notre Dame
carie
carie des dcnts
carminatifs
cornaline
viande, chair
CarOtte
carpesie
grans de baume
carthame
carvi, cumin
clou dc girofle
cascarille
fromage
casse d'égypte
casse purgative
pulpe de casse purg.
casse en bois
casse tamala
castoréum
catalepsie
cataplasme
C kººracte
catarrhe, rhume
ca hou
cautere
célastre
petite centaurée
Englisch.
capper-bush
goat
shepherd's purse
cayenne pepper
head
animal charcoal
vegetable charcoal
carbuncle
carcinoma
cardam. seeds, great.
cardam. seeds less.
cordials
cardialgy
st. mary's-thistle
caries
caries of the teeth
carminatives
carneol
flesh, meat
CarrOt
fruits of protium
safflower
caraway seeds
clove
cascarilla bark
cheese
egypt. cassia
ringworm shrub
purging cassia
pulp of the purg. cass.
cassia-lignea
tamal-cassia leaf
oval-leaved cassie
CaStOreum
catalepsy
poultice
Cataract
catarrh, cold, rhume
catechu
cautery
t0On tree
heart pea
centaury
525
Türkisch.
keber e
ketschi
tschobantschantaseot
kyrmyzi biber
basch
haivan kiömürü
kiömürü
jumurdschaktscheban
schiripendsche
kakule buzurk
kakule kutschuk
jurek aIamai
jurek aghrisi
schelket bumarek
tschuruk-kömük
tschuruk-disch
sandschi eza
(h)akyk (taschy)
et
Persisch.
flfil e surh
Ser
zoghal haivani
zoghal
schelfuttah
khergeng
ilatschi kalan
ilatschi chord
mukavi eddel
suzesch eddel
kortobeh?
kru lostochan
dend(an) kerm chorde
kekrounda
rafa e riah
sengh e yemen
guscht
zerdekh
tohm belsam
kossumba, kurtum
zira rumi, z. siah
mikhak
penir
tschagsu, hoschcham
herrmeh , povar
flus
mags e flus
tadsch pat
sadetsch hindi
enardane deschti
dschund ebedester
sakta
leb
hawadsch
kartam, asfur
freng kimionu
kuru karenfil
amber kabuhu
pejnir
hoschmak, kischmez.
chyar schember
naat, selicha
mughas
kunduz haiasi
sakta
lapa
giöz dumani
enme, nazile, nevazil
keat hindi
jaki, dagh
kan tarion
Arabisch.
kabbar, kebireh
anzi, mazah, dschedi
anbub el rain
fulful el ahmor
TUS
fahm haiveni
fahm
dschemreh
SCrtan
kakuleh kebar
kakuleh zeghar
mokawyati del
wodscha el kalb
schük del hamir?
kru el addem
sinn mekruh?
mofeshyat
hadschar el yemen
lahm, laham
dschezer, gazer
habet el belsan
masfer, aasfureh
kemum, kerawjia
karunfel
dschubn, dscheben
habb elsudan
chyar schembeh
mags chiarschembeh
selykhah sadetsch h.
sadetsch elhind
häbb-el-kulkul
hossiet kelp-el-ma
sakta
laska, lezkat
nezule meh
nezul, raschah
kat abiez
kei, kyat
kantarijun
ab e seieid
zukam, rizesch
kat seſeit
kei, dagh
kandaridschun
Indisch & Caschmir.
krir
bakra
kralenmun du
lal mirtsch
sir
dschanaver ke koyla
koyla
gedodane?
kekre
hèl, vera ilatschien
hel, tschoti ilatschien
kledsche ke dova
kledsche ke pir
ghemir
konandra
kerounda
badi ke dowa
II1AS
ghazer
pur gas
h ok m em das
kussum, kadschira
kali ziri
longh
penir
tsaghsu, tscheschum
halvan, dadrinu
ameltas, guleker
keikeila
temalpater
grotschen, tschakunda
luder ke haia
lupri, lëb
motie-bind
zukam, rizesch
tschitta kat
dagh
tuhn
malkengni
Lateinisch.
Cepa
Cephalalgia, Cap. dol.
Cephalica remedia
Cephalitis
Cera
Cerasum
Cerebrum
Cerefolium
Cerelaeum (ol. cerae)
Cerevisia
Cerussa
Cervi, cornu
Cetaceum (spermac.)
Chalybs
Chamaedris (teucr.)
Chamaepitys
Chamomilla
Chaulmoogra odorata
Chelidonium
Chenopodium album
Cherayta (gentiana)
Chinae cortex
Chirurgus
Chlorosis
Cholagoga remedia
Cholera morbus
Chronicus
Chrysanthem. indic.
Cibus, alimentum
Cicatrisantia remed.
Cicer arietinum
Cichorium Intybus
Cicuta, Conium mac.
Cimex
Cinis
Cinnabaris
Cinnamomum
Cinnamomi flores
Citrinum, flavum
Citrus-Galgala
Citrus medica, Limon.
Clematis erecta
Cleome pentaphylla
Cleome viscosa
Clerodendr. infortun.
Cysma, Lavamentum
Deutsch.
Zwiebel
Kopfschmerz
Kopf-Arzneien
Gehirnentzünduug
Wachs
Kirsche
Gehirn
Kerbel
Wachsöl
Bier
Bleiweiss
Hirschhorn, Geweih
Wallrath
Stahl
Gamanderlein
Erdweihrauch
Kamille
(Mandelkernähnlich)
Schellkraut
Gänsefuss, weisser
Wurmsaamenkraut
Chinarinda
Wundarzt
Bleichsucht
Galle reinigende Mitt.
Brechruhr, Cholera
Langwierig
Goldblume.
Speise, Nahrung
Mittel, vernarbende
Zwerg (Zieser)-erbse
Cichorie, Wegwarte
Gefleckte Schierling
Wanze, Wandlaus
Asche
Zinnol er
Zimmet
Zimmtblüthe
Gelb
Galgal-Citrone
Citrone, Limonie
Waldrebe, aufrechte
Cleome, fünfblätterig.
Cleome, klebrige
Lusbaum, unglückl.
Klystier
Französisch.
oignon
mal de tête
(remedes) céphaliques
frénésie
cire
cerise
cerveau, cervelle
cerfeuil
huile de cire
bière
carbonate de plomb
corne de cerf
blanc de baleine
acier
germandrée
ivette
camomille
chelidoine
patte d'oie blanche
plante des s. de vers
quinquina
chirurgien
chlorose
cholagogue
coléra morbus
chronique
chrysantheme
aliment, nourriture
remèdes cicatrisantcs
pois chiche
chicorée
cigué
punaise
cendre
cinabre
canelle
fleur de canelle
jaune
citron, limon
clématite droite
cléome
cléome
clérod. infortuné
clystère, lavement
Englisch,
onion
head-ache
cephalics
frensy
(bee's) wax
cherry
brain
chervil
wax-oil
beer
white lead
hart's-horn
spermaceti
steel
germander
ground pine
camomile
celandine
white goosefoot
worm-seed plant
china
surgeon
green sickness
cholagogae
cholera-morbus
chronical
chrysanthenon
food, nourishment
cicatrisant remedies
chick-peas
succory
spotted hemlock
bug
ashes
cinnabar
cinnamon
cinnamon-flower
yellow
citron, limon
five leaved - cleome
viscid - cleome
clyster
627
Türkisch.
soghan
basch agrysy
mukavi damagh
kar abitus
balmomu
kerasia, kiras -
bein(i)
doragh oti
halmum jaghi
buzah, piwa
istibedsch
gejikbujnuzu
balyk jaghy
tschelik
kizadschik mahmud
jer tschigdami
papadiatschitschegi
kirlangitsch oti
kinna-kinna
dscherrah (baschi)
ak sarelek
mushilati safra
kara sarylyk
eski, kadim, muzmin
ekmegi? jemek, taam
kabuklanmagi
hums, nohud
hindiba
baldiran
tachta biti
kül
zendschefir
dartschin, tartschin
sare, sary
ilimun
bagh söjüd kurdu
ihtigan, hokna
Arabisch.
bassal, basl
vodscha-el ras, sudä
mukawyat-damagh
kar abitus
kir, schama el assel
kerasija, karas
mokh, dimag
kerafes
dehen el schama
byrah
asfidatsch, baruk
karm el-ayel
fulad, istham
balut el ards
ke m a fit us
babunedsch
sely dany um
khatef
kasseb el zerireh
kinna
dscherah, hadscham
mushilati safra
heizeh
muzmineh
vortel fedschar
ekkel, taam
modmilati karuh
hims
schikoryah, hendeb
bakk(ah)
remad
sindschafr
dar-sini, kirfeh
asfar, safra
lymum, leimun
haknab
Persisch.
pias
dert e serr
mukaviedamagh
kar a bit us
II1U1II
kiras, alubalu
maghs
kusber
roghan e mum
schrabe dschou
kaschkeri
schah e gevohzen
folät
kh ema drijus
kham a bit is
babuneh
mammyreh
dschousagh
tscheraita
kinna
dalak, dscherah
pus
mushilati safra
heizeh
musmineh, kouma
gul e rana
nan, chorak
hosch kunindeh dova
nohud e siah
kasni
chatmel
chakister
schingrif
dar-tschini
gul e dar-tschini
zerd
lemun
Indisch & Caschmir.
piadsch, genndeh
sirr kepir, sirrke dert
mum, mün
alubalu
maghs
mum ke tël
birra scharab
suffidah
baransing ke karn
folät, ispät
renami daru
babuneh ke pol
tschaul mugra
mammira
bathua, konah ?
tscheraytah
kinna
nai, hadscham
pos, pus
daki
purana
gul e daudi
kane, pal
krinhodschaneke daru
tschole, tschenna
kasni, saz e hand
chatmel
SOA,
zingarof
dal-tschini
pileh, besanti
galgal
nimbu
hindauli, hulhul
harhar
pendeka, piringi
pitschkari
528
Lateinisch.
Coagulum
Coccionella
Coculus menisperm.
Cocos Sechellarum
Cocos nucifera
Coeruleus
Coffea
Coitus
Colchicum autumnale
Colica, Tormina
Collyrium siccum
Colocynthis
Columba
Commelina nudiflora
Composita-Pokermul
Composita-Zerbabri
Concha flaviatilis
Confort. Tonica
Conserva
Consolida
Constipatio alvi
Contractura
Contr. muscul, faciei
Contundere
Contusio
Convolvulus argent.
Convulsio
Conyza anthelmintic,
Copaive balsamum
Cor
Corallium
Corchorus fructicosus
Cordia angustifolia
Coriandrum sativum
Corneae ulcus
Cornu
Cortex
Corydalis longipes
Costus arabicus
Costus indicus
Cotula anthemoides
Cotyledon laciniatumi
Crapula
Crataeva Marmelos
Crataeva Tapia
Cremor lactis
--
Deutsch.
Lab
Cochenille
Fischkörner
Cocusnuss Mald.
Cocusnuss, indische
Himmelblau
Kaffee
Beischlaf
Herbstzeitlosc
Kolik, Bauchweh
Augenpulver
Coloquintc
Taube
commeline, nacktbl.
(Compositc)
(Composite)
Flussmuschelschale
Stärkungsmittel
Kräuterzucker
Beinwell, Schwarzw.
Leibesverstopfung
Gelenkverbiegung
Gesichtsmuskelverz.
Zerstossen
Quetschung
Windglöckchen
Zuckung
Wurmtreib. Vernonie
Copaiva balsam
Herz
Korallen
Judenpappel
Cordie schmalblättr.
Koriander
Hornhautgeschwür
Horn
Rinde, Schale
Halmpflanze
Kostwurz, arab.
Kostwurz, ind.
Kamille, unächte
Nabelkraut, spitzblät.
Rausch, Trunkenheit
Kratewa, dornige
Knoblauch-birnbaum
Milchrahm, Sahne
Englisch.
Französisch.
présure
cochenille
coque de levant
noix de coc. de mald.
COCO
bleu céleste, azuré
café
concubinage
colchique, tue-chien
colique
coloquinte
colombe, pigeon
coquillage de rivière
confort. toniques
COnSerV6
consoude
constipation
COntrACt Ulre
contr. du muscle du v.
piler, concasser
contusion
liseron
convulsion
baume de copahu
COCUlr
corail
cor-kore
coriandre
ulcere de la cornée
Corne
Ecorce
corydale
costus arab.
costus ind.
cotule
ivrognerie, crapule
crateve épineux
tapin, tapier
créme du lait
rEnnet
cochineal insect
jagged-moon seed
Sea-COCOa-IlUt
cocoa, cocoa-nut
sky-blue, azure
coffee
the act of coition
meadow-saffron
colick, gripes
bitter-apple
pigeon
muscle-shell of riv.
tonics
COnServe
comfrey
costiveness
COntracture
contr. of the v. musc.
topound, tobruise
abruise
convulsion
purple flea bane
capavi balsam
heart
coral
coriander
cornea ulcer
horn
bark, rind, peel
putchek root
cut-leaved navelwort
drunkenness
bengal quince
garlic-pear tree
cream of milk
529
Persisch.
penirmajeh
kirmes, dudeh
mahi zehredsch
mags ekeschkul
hindustan nardschili
asmani
kahveh
mudschema
petsches, dert eschik.
SUr'ITA.
hindivane telk
kabuter
sedef (deriahi)
mukavi, dowa ekuwet
hamiret
kabs eschikem
keschideh schuden
katsch schuden eru
kuften, saiden
zedegi, zerb chordeni
sumundersok
teschenudsch
babtschi
del
Türkisch.
peymir mayase
tschitschek boiasi
baluk semmi
narjil deriahi
hind dschevizi
gög, guek
kahwe
sikisch, bile jatmaklik
machmur tschitch.
sandschi, kar(y)nagh.
tutya
abudschaher karbuzi
giöwerdschin
midja
kuvetlendiren
retschel? tatle
kara kafes
kabz, kabiz(l)ik
aza tutulmasi
lakwa
deimek, ufatmak
ten ezilmesi
sinir tschekelmesi
peleseng-jaghi
jurek
merdschan
gelgelan, kischnisch
jara göz thirmadschig
bujnuz
kabuk
kust arabi
kust hindi
zuhre gubeghui
sarkhoschluk, bekrilik
belot hindi
kajmak
Med. Wörterbuch.
Arabisch.
anifdscheh ? anfahah
kirmis, dut-kermes
merge mahi
narjil deriahi
dschous el hind
semovi, ladschoverd
bun, kavi
(mu)dschamea
hafir el muhr, akbat
vodschael bat, maghs
kohël
alhandal, el hinzel
hamam(a)
sedef (e nahr)
mukawyat, tekwyat
morrebbah
kabis, kobd el batn
teschenudsch
lakwa
sah(k)na, sak it
mokesir
teschen. ikhtiladsch
belsem ettakibet
kalb
bessed, murdschan
gusberah, kübet
kora karniet el ain
karn
kischr, koschr
aschkun (C. clav.)
kostu arabi, koscht
kust telch
adsan el kasis (C. um.)
sikran, muskyr
schel
zubde rayb
bech merdschan
geschmis, kischnis
zahm ekida
scha
pust
katbunani
kust (siah) ekeschmiri
zahm heyat
schrabi, mest
seferdschel hindi
bern
mlai
Indisch § Caschmir.
penirmaje, chustah
kermezi feringhi
heuber, nitermala
deriaka nargil
kopra, badnutsch
asmani
kafè
nal sone, mudschema
sul, mror, kulendsch
8UlrTI12,
indraun, abudschehil
keputer, purewa
kanduli
pokermul
zerbabri
sipi
kuvetvala schei
hamiri
kabes, dschara bend
kitschidsana
lakva
kutke, piske
sett legne
semundersok
saia
baktschi, vagudshi
del
gulien, bosi
bötpelli
gund(n)i
dunya, tenien
singi
tschile
atenil
kut rumi
kut keschmiri
babuneh, tulbobel
zahm heiat
mest, schrabui
bil, bilwa
berna, birmitschaul
mlai
34
Lateinisch.
Cremor tartari
Creta alba
Cribrum
Crinis, Capillus
Crocus sativus
Croton tiglium
Cruenta (Orobanche)
Crusta
Crustacea-Dschinge
Crustacea-Mahi rub.
Crystallus
Cubebae
Cucumis acutangulus
Cucumis asininum
Cucumis Hardvickii
Cucumis Madaraspat.
Cucumis sativus
Cucumis utilissimus
Cucurbita Citrullus
Cucurbita lagenaria
Cucurbita Pepo
Cucurbitul. imponere
Cuminum Cyminum
Cupressus semperv.
Cuprum
Cuprum aceticum
Cuprum oxydhydrat.
Cuprum sulphuric.
Curatio
Curculigo orchioid.
Curcuma longa
Curcumazedoaria
Cuscuta, Epithymum
Cyclamen europaeum
Cydonium malum
Cydoniorum semina
Cynanchum
Cynara scolymus
Cynaracea-Dub
Cyperus juncifolius
Cyperus longus
Cyperus rotundus
Cytisus scoparius
Cytisi scopar. sem.
Dactylus (fructus)
Daphne-Sunnerkat
Deutsch.
Weinstein, gereinigt.
Kreide
Sieb
Haar
Safran
Purgir-Croton
Ervenwürger
Kruste
Seegarnelle
Seegarnelle
Krystall
Cubeben
Gurke, scharfeckige
Springgurke
Gurke, Hardvick's
Gurke von Madras
Gurke, gemeine
Gurke ('/, Ell. lange)
Wassermelone
Pfebenkürbis
Pfebe, Kürbis
Schröpfen
Römischer Kümmel
Cypresse
Kupfer
Grünspan
Bremergrün
Kupfervitriol
Cur. Behandlung
Ragwurz, Russellilie
Gelbwurz
Zittwerwurz, runde
Flachsseide
Erdscheibe, Saubrod
Quittenapfel
Quittenäpfelsamen
Hundswürg. (c. erect.)
Artischocke, gemeine
(Distelgewächs)
Cypergras,binsenblät.
Cypergras, langes
Cypergras, rundes
Pfriemenkraut
Pfriemenkrautsamen
Dattel
(Seidelbastart)
Fransösisch.
crème de tartre
craie
crible
cheveu
safran
CrOtOIl
herbe à taurea
croüte
crévette
crévette
cristal
cubèbes
concombre sauvage
concombre de Madras
concombre
citrouille, melon d'eau
courge, potiron
courge, calebasse
scarification
cumin
cyprès
cuivre
vert-de-gris
sulphate de cuivre
cure, traitement
curcuma, souchet
Kaemférie rondé
CUSCUlt6
cyclamen
coigne
semences de coigne
cymanque
artichaut
souchet long
souchet rond
genét commun
semences de genêt
datte
(daphnoidée)
Englisch.
cream of tartar
chalk
sieve
hair
saffron
purg. seeds of croton
great tooth-wort
Cru8t
shrimp, sea-locust
shrimp
crystal
cubebs
squirting-gourd
hill-colocynth
cucumber of Madras
cucumber
citrul, water-melon
bottle-gourd
pnmpkin
cupping
cumin
evergreen cypress
copper
verdigris
blue vitriol
cure, attendance
orchislike curculigo
turmeric
round zedoary
dodder, flax-weed
sowbread
quince
quince seeds
artichoke
rush-leaved cyperus
english galangale
a kind of grass
common broom
broom seeds
date
(daphne)
Türkisch.
krem tartir
tebeschir
kalbur, elek
kyll, sadsch (Kopfh.)
zafran
habb e slatin
asadeladas (O. caryo.)
kabuk
-d
Persisch.
gil sefeid
garbül
ITU
zafran
bed indschir chatai
krin
mahi rubian chord
mahirubian (rumian?)
billur, kalemi
kebab tschini
dschengli kireh
send
badreng
chiari (badreng) dras
hindivaneh
kedu
kedu scherin
hadschamet
zira sefeid
SBrUl
mis
Indisch & Caschmir.
keria mitti
tschaneni
val, bal
kisser
dend, dschemal gotta
ternguglu
krün (krin)
dschinge, dschinga
bilur, kalemi
serde tschini
turai(kalan. pinditori)
pahari indrayun
katschri, tschiber
khira
kekri
tarbuz(eh), gilera
ghya
mittakedu, pitha
singi laune
tschittazira
SUI U1
tamba
zengara
nile (tutya)-thotha
daru dene, maledsche
heldi
mittaheldia, ban heldi
akas, kukelpor
hadha dschuri
bi
billor, mudeber
kababeh
adschi chiar
chyar
karbuz
kabak
tatli kabak
hadschamat
kimion, kimun
selvaghadschi, serv
bakyr
dschengiar
giöktaschi
tabiblik, hast. bakma
zers d
kuskuta, epithim.
jer samonu
aiwa
aivah tschegerdeggi
enginar
toparlak
toparlak uzuneh
toparlak mudaver
katür türnagi
hurma
Arabisch.
kremurtartyr
tin abiaz
monkhol, gherbal
scha(i)r
zafuran
habb-el-muluk
kyschr
arbyan
bellur, mudeber
kebabeh
kiza el humar
khyar, kiza
kiza el tauil
batich
kara
kara helue, dubba
hadschamet
kemmun
sedscher el heiyat
nahas, enhas
sendschar
zedsch asrak
mudavat, tedbir
aruh el sifr, korkum
flendsche, aftimum
artanisa
seferdschel
habbet el seferdschel
chanek el kilab. (c. er.)
dschinah el nasr
sad kufi
s d kufi
kythys, pilu, jali
sumrut el turfeh
themer, khadschur
zengar
sengh erassek
nileh tutia
maledscheh
musli siah
zerdetscheb
aftimun, kuschud
esberdschun
behi
tohm ebehi
kanghir
sad kufi
sod ekufi
gazmazedsch
hurma
bidane
gend vangnu
hatitschok
dub (agrost. linear. ?
nagher mota
In Ult 'All
mutran, mota
piltschi
mangni, gazma zu
tschoara
sunnerkat
»-
532
Lateinisch.
Datisca cannabina
Datura Stramonium
Dealsingii radix
Dealsingii radix
Dealsingii radix
Dealsingii radix
Debilitas
Decoctum
Delirium febrile
Delphinium paucifl. ?
Dens
Dentifricius
Dentifricius pulvis
Deobstruentia rem.
Destillatio
Diabetes
Diaphoretica remedia
Diarrhoea
Dictamnus albus
Digitalis purpurea
Digitus
Diorites
Dioscorea sativa
Dipsacus fullonum
Discutientia remedia
Diuretica remedia
Dolichos pruriens
Dolor
Doronicum scorpioid.
Dorsum
Dracocephal. Royl.
Draconis sanguis
Dracunculus
Dulcamara (Solanum)
Dulcis
Dysenteria
Dyspepsia
Dysuria (Urin.ardor)
Ebenum (lignum)
Echinosperm.glochid.
Elaterium (Momord.)
Eleagnus angustifol.
Electricitas
Electuarium
Elemi gummi
Deutsch.
Streich (Stärk)-kraut
Stechapfel
D. Fieberwurzel
D. Fistelwurzel
D. Sersamwurzel
D. Torkiwurzel
Schwäche
Abkochung
Irrereden, fieberhaftes
Rittersporn, wenigbl.
Zahn
Zähnereibungsmittel
Zahnpulver
Mittel, eröffnende
Destillation
Harnruhr
Schweisstreib. Mittel
Durchfall
Diptam, weisser
Rother Fingerhut
Finger
Grünstein, Diorit.
(Knollenwurzel)
Kardendistel
Mittel, zertheilende
Mittel, harntreibende
Fasele (juckende)
Schmerz
Schwindelkr. (scorp.)
Rücken
Drachenkopf, R.
Drachenblut
Fadenwurm
Bittersüss
Süss
Ruhr
Verdauung, schlechte
Harnzwang
Ebenholz
Samenkraut (borstig.)
Eselsgurkensaft
Oleaster
Electricität
Lat(t)werge
Oelbaumharz
Französisch.
d. cannabine
pomme epineuse
faiblesse
decoction
délire fébrile
pied d'alouette
dent
dentifrice
poudre pour les dents
desobtructifs
distillation
diabétès
diaphorétiques
diarrhée
dictame blanc
digitale
doigt
diorite
chardon à carder
résolutifs
diurétiques
dolic, dolique
douleur, mal
doronic, doronique
dos
dracocéphale R.
sang de dragon
dragonneau(x)
morelle grimpante
doux
dysenterie
dyspepsie
dysurie
ébene
échinosperme
sucduconcombr.sauv.
chalef a f. étroites
électricité
électuaire
resine élémi
Englisch.
d. cannabina
prickly apple
weakness
decoction
delirium
lark-spur
tooth
dentifrice
tooth-powder
deobtruenst
distillation
diabetes
diaphoretics
diarrhoea, flux
white dittany
foxgloves
finger
diorite
fuller's thistle
resolvent remedy's
diuretics
cowhage
ache
leopard-bane
back, ridge
dracocephal. R.
dragon's blood
guinea-worm
woody-nightshade
sweet
bloody flux
dyspepsy
dysury
(indian) ebony
elaterium
olivaster
electricity
electuary
elemy
533
Türkisch.
tatura, tatula
kuvetsizlik
kainaisch
saiklama(klik)
saraitschitschegui?
disch
disch pakladidschi
disch tozi
embykt. guetscherma
dolab (perkar) illeti
tersizduridschi
jürek sürmesi
mangir (guerid) oti
parmadschik oti
parmak
jeschil taschi
mohalilat
sidik akdidschi
aghry, syzy
derunedsch akrebi
arka, syrt
kardasch kani
giredschiva
t(h)atli
kan (ishali) surmesi
hazem, gutschligui
sidik (zori) tutulmasi
abanos
eschek khyari sui
bir nevi zeitunaghad.
khasseti kiahrubaie
madschun
sambk elemi
Arabisch.
dschewzi matil
zof, dayfah
mathbukh
hozeyani muhr. kherf
dschedawar khatai
SEIl Il
mosfak
SI1UII.
mufetihat
istiktar, takthyr
diabetus, nufas
muderret el idrar
ishal, insihal el batn
baklet el ghazel
zehir el keschatibin
sabei, asba
hadschar akhdar
asa el rai
mohalilat
muderat el boul
kalkal
(w)odscha, elm
derun(e)dsch, durunk
dahr
dem el achwein
arh e medineh
helu
ishal (teshyl) eddem
kesur (su) el hezm
harek (usr) elboul
abnus, ebanuss
aufadia, owmada
madschun
Persisch.
akelbir, akelbidsch
dschous(masel), masil
bikuveti, zaifi
dschuschanda
SC1"SUI) 1
dschedoar chatai
dend
mosfak
dova hoschk edendan
keschideni ark
sinselt elboul
dovahiarak,muarykat
dscherian
mish eya
enguscht
sengesebs
geschte
mohalilat
mudereat eboul
cowitsch, kiwantsch
derd
daraonedsch
kemer
tohm melenga
chun esiawuschan
rischte
schirin
dest ezeher
tokel emideh
ichtibas eboul
ab mus, sadsch
sindschet?
madschun
Indisch § Caschmir.
voft angel, zeher-
gerdan
tatura
dscher bra tab
dscher bra nasur
dscher bra sersam
dscher bra torki
nazori, mandegi
pekake buti ke pani
bakbak, bochar esir
nirb(e)si
där
darter
misy (metalppt)
ark kitschne
pischab bot dschari
persina ke dova
dest
ungli
heri pater
rotalu
bersijan edaru, duns.?
muhelel
pischabdschari lenev.
dschendschule pah.
pir
darunedsch, atus
puscht
balenga
reng bartel
Ild'UE
mitha
louke dest. pitschesch
bihasmi
pischab ke suzesch
kondu
nilekren
kankol, gangn
bidschli
madschun
-.
Lateinisch.
Elephantiasis
Elyxirium vitae
Embelia Ribes
Embrocatio
Embryopteris gluten.
Emenagoga
Emollientia remedia
Emplastrum
Emulsio
Epidemia, contagium
Epidermis
Epilepsia
Epiphora
Epistaxis
Equisetum arvense
Eryngium
Erysipelas
Eugenia Jambolina
Eugenia Jambos
Euphorbia
Euphorb. agr. aff sp.
Euphorb. helioscop.
Euphorb. longifol.
Euphorb. neriifol.
Euphorb. tenuis
Euphorb. thymifol.
Euphorb. verrucosa
Euphorb. gummi
Euphrasia officinalis
Euryale ferox
Evolvulus
Exanthemata(chron.)
Exanthem. congen.
Expectorans
Extractum
Faba
Fabaria? Favanija?
Faeces, alvi dejectio
Factitius
Fagonia arabica
Fagopyrum escul.
Farina
Fasciol.- Asfar e tib
Favus
Febris acuta
Febris biliosa
Deutsch.
Elephantenaussatz
Lebensbalsam
Emb. Johannisbeer.
Bähungsmittel
Schleimapfel, indisch.
Mittel, blutreibende
Mittel, erweichende
Pflaster
Samenmilch
Volkskrankh. Seuche
Oberhaut
Fallsucht
Thränenfluss
Nasenbluten
Kannenkraut
Mannstreu
Rothlauf
Jambusenbaumart
Jambusenbaum
Wolfsmilch
Wolfsmilch-Art
Sonnenwirbel
Euphorb langblättr.
Oleand.bl.Wolfsmilch
Euphorb.schmächtige
Thymianbl. Wolfsm.
Euphorb. warzige
Euphorbiumharz
Augentrost
(Wasserpflanze)
Windling
Ausschläge
Ausschläge angeb.
Brustreinigungsmitt.
Dickauszug
Bohne
Rosenwurz?
Stuhlgang, Koth
Künstlich gemacht
Fagonie
Buchweizen
Mehl
(Ein Schneckendeck.)
Honigwabe, Wachsk.
Hitziges Fieber
Gallenfieber
éléphantiasis
baume de vie
embéli groseilles
embrocation
poire à trois feuilles
hémagogues
émollients
emplätre
émulsion
épidemie
épiderme
épilepsie
épiphore
saignement de nez
prèle des champs
panicaut, érynge
érysipele
giambo
giambo
euphorbe
tithymale
euphorb. a feuille d'ol.
euph.afeuilledethym.
gomme-res.d'euphorb.
euphraise
(liseron) evolvule
éruptions
congen. éruptions
expectorant
extrait
feve
fève épaisse ?
selle, excremens
artificiel préparé
fagone
blé sarasin
farine
cellule de miel, alvéole
fièvre chaude
fièvre bilieuse
Englisch.
elephantiasis
balm of life
emb. currants
embrocation
polyandr. date-plumb
emenagogues
emollients
plaster
emulsion
epidemic-disease
scarf-skin
epilepsy
catarrh lacrymal
bleeding at the nose
horse-tail
eryngo
erysipelas
malabar-plum
malabar-plum
burning-thorny-plant
oleander-leav. spurge
thym. leaved spurge
gumm.-res. of euph.
eyebright
bindweed
eruptions
congen. eruptions
pectoral remedy
EXtraCt
bean
orphine root?
stool, excrement
artificial prepared
fagonia
buck-wheat
meal, flour
honey-cell
acute fever
bilious-fever
Arabisch.
da el fil
el iksir
nathyl
hidrar el (tems)-heis
muletef, muleiin
merhem
mustahlib
i'lleh saryeh, a'udeh
beschere
nokta, meskut
demah, medammaa
roaf, raf
anabib
humret
schibrim, firfiun
akil nafsihu?
schebrem
farbiun?
varki zokhum
jatua?
efarfiun
mras el dschild
dafi e balgham
OSSaret
bakla, ful
üd e selib
nedschaset, khara
-
Persisch.
fil epa
iksir, abecheiat
nathul, tukür
botindi
hidrar elheis
dova nerm kunindeh
merhem
schireh
mousem, siraiet
pust e bala
SETA.
aschk etscheschem
chun ebini
-
Türkisch.
fil marazi
iladschlusuile sulam.
jumuschadidschi
merhem
bezurat suzuntusu
bulaschidschi maras
derinun dhisch juzu
sara, tutarik
kan akmasi
eringhi, deve elmasi
jilandschyk (illeti)
farfiun, neblut oti
teWr
sembgh farbiun
euphradschia
söjüd kurdu
tuslu balgham
balgham seukidschi
mostachradsch
pakla
favanija
amel (karnen), bok
UII.
aru kulbesi
kisdermak, (is)sytma
safra sitmasi
tahin
a(t)sfar(etib)-el thib
humma, tab, sukneh
humma merarieh
surkbad
zokhum
farfiun
fesad echun
muleien ebalgam
maktnf
lubia
üd eselib
amel, dest
sachteh
art, meideh
nachun e perian
teb
teb safravi
Indisch & Caschmir.
dau e fil
babereng
tukur
panichieh gab
melem, plaster
schire
ImOU1SEIT1
tschilke
mirgie
akien ke pani
nak ke lou
vorgas
dschameno
gulabdschamun
naraschi, tidhara
hirbi siah
katsch nu
hirbi zerd
tohor, ketol. sinhud
dodekmehinpatervala
dudhi, veda dodek
hirbi se feid
sayndke dut
makhana
roulbutti
lou fessed
burnami
rOVa
dschara, meile
ameli
tamaha
derou, trumba
atta
nachn deo
germ bochar
safra ke bochar
536
Lateinisch.
Febris hectica
Febris intermittens
(Febr. int.) tertiana
(Febr. int.) quartana
(Febr. int.) quotidian.
Febris nervosa
Febris pituitosa
Fel, Bilis
Ferrum
Ferrum sulphuricum
Ficus carica
Ficus glomerata
Ficus indica
Ficus religiosa
Filix mas
Fistula (ani) recti
Fistula lacrymalis
Flatulentia
Flatus
Flemingia
Flos
Foeniculum
Foenum graecum
Foetor
Folium
Fontanella
Formica
Fractura
Fragaria vesca
Fragrantia
Frigus, Horripilatio
Fritillaria cirrhosa
Frons
Fructus
Fumaria
Fumigatio
Fungus igniarius
Furunculus
Galanga
Galbanum
Galega purpurea
Galena
Galla
Gardenia dumetorum
Gargarisma
Gentiana amara
Deutsch.
Zehrfieber
Wechselfieber
Fieber, dreitägiges
Fieber, viertägiges
Fieber, tägliches
Nervenfieber
Schleimfieber
Galle
Eisen
Vitriol, grüner
Feige, gemeine
Feigenb., wilder
Bananenbaum
Feigenb., heiliger
Farnkraut, männl.
Mastdarmfistel
Thränenfistel
Blähsucht, Aufbläh.
Farz
(Gebirgspflanze, ind.)
Blume
Fenchel
Heu, griech., Bocksh.
Gestank
Blatt
Geschwür, künstliches
Ameise
Bruch
Erdbeere
Wohlgeruch
Kälte, Frost, Schauder
Kaiserkrone, Kibitzbl.
Stirne
Frucht
Erdrauch
Räucherung
Feuerschwamm
Blutschwär
Galgant
Mutterharz
Geissraute, rothe
Bleiglanz
Gallapfel
Hecken-Gardenie
Gurgelwasser
Bitterwurz
Französisch.
fièvre étique
fièvre intermittente
fièvre tierce
fièvre quarte
fièvre quotidienne
fièvre nerveuse
fièvre pituiteuse
bile
fer
couperose
figue
capri-figuier
bananier
figuier des pagodes
fougère male
fist. d'intest. rect.
fistule lacrymale
flatuosité
pet
flemingie
fleur
fenouil
fenu-grec
puanteur
feuille
fonticule
fourmi
fracture
fraise
parfum
froid, frisson
couronne impériale
front
fruit, graine
fumeterre
fumigation
agaric, amadou
clou, fouroncle
galanga
galbanum
barbe de chèvre
sulphure de plomb
noix de galles
gardène
gargarisme
gentiane
Englisch.
hectical fever
ague, intermit. fever
tertian ague
quartam
quotidian
nervous fever
pituitous fever
bile
iron
green vitriol
fig
red wooded-figtree
great banyan-tree
poplar leav.-figtree
male fern
fistula of the rectum
lachrymal fistula
flatulency
fart
flemingia
flower
fennel
fenugreek
stink, stench
leaf
fontanel
ant, pismire
fracture
strawberry
fragrancy
cold, shivering
chequer.fritillary
forehead
fruit
fumitory
fumigation
agaric of the oak
boil, furuncle
root of the betel pl.
galbanum
purple-galega
lead-glance
galls
bushy gardenie
gargle
gentian, fellwort
537
Türkisch.
verem, humai-(dik) zik
Sütma
birgunach. gelen s.
sitmai rib, murbi
hergunki isitma
huma mukelfah
balgham sitmasi
adschilik, öd, safra
demir, demur
zadschi kybrys
indschir
jaban baldirikara
beuzuk-nassuri
ghiöz-nassuri
jel
Persisch.
tebedek
tebelerzèh
teb deireh
teb erubah
teb eruzineh
teb eredieh
teb balgami
safra, zaleh
ahen
tutia sebs, kahi
indschir
guler, kaschir
pippel
pati scholer
pegendri
nassur etschehschem
nefek
goz
gul
osuruk
tschitscek
razianeh
boi
fena (aghir)-koku
japrak
jaky, nohud jakysy
karyndscha
kirikmisch
tschilek
guzelkoku
soukluk, titremek
aln, alyn, ann
jemisch
schaterreh
tutunlemek
mentari, kaw
tschiban
ka(w)lindschan
kasni, kunch
kib. kurschummadeni
asfah, afsat
gargara
tschint. pekhanbied
Arabisch.
sill, kora-rieh
berdieh, berudah
telti
rubah
jomich, jumi
schatergub
humma balghami
safra, mrara, meraret
hadid
zadsch (kibris)-ahdar
tin
thaab
kili daru
nassur el makat
garb
bad e galizeh
zahr, vort
razianedsch, schumra
schemlit, hulbet
netn, bukhar
vark, uarek
namleh, nemlah
mutkasser, maksur
raihai taibi
bard, berdieh
dschebhe, dschebin
thamr, semmer
schateredsch
bachur
sufan
demmalah
assel ettambul
barzud, kunch
sedab utteis
kohl, asmati
afs, afis
dschous el consul
gharghara
dschentiana
badian
helbeh
gendeh bui
bergh
dagh enohut
murtscheh
schekestegi
hoschbu
serd, lerzeh
pischani
pel, fel, meiva
schatra
bachur
dumul
chulindsch. bech epan
kasni, birzad, bazerd
serpenkha
surmeh siah
INAZU
meinfel
gargara
d schun tiana
Indisch & Cashmirisch.
pertschaun, saie
tebpalenal
teie
teb ruzmara
teb emohareka
pit
loa
kahi, hirakasiz
indschir
adamber?
bÖr
pippel
kundschi ketor
pegendripora
nassur-(d'ak)akienke
afra
pat
sersam ke butti
poll, ful
sonf
metri, mitri ke sag
burimusck
pät
kire
tutge
ingredsch
musck haia
pale, tenda
schüdkat
pischani, maten
meiva
papra
tutSU
bulgar dsch engli
pora
pan ke dscher
biredscha
pedmor
kali (schia)-surme
madschufel
I'Gl1'8.
gargara
pckanbëd
# .
Lateinisch.
Genu
Genus
Geranium nodosum
Geum(elatum) humile
Geum urbanum
Gingiva
Glacies
Glinus dictamnoides
Globus hystericus
Gluten, colla
Gmelina asiatica
Gonorrhoea
Gossypium
Graminis, radix
Graminis species
Granatun punica
Graphites, Plumbago
Gratiola officinalis
Graviditas
Gravis
Grewia asiatica
Grislea tomentosa
Guajaci gummi
Guilandina Bonducc.
Gummi
Gummi guttae
Gustus
Gutta
Gypsum
Haemat., mict.cruent.
Haemoptysis
Haemorrhoides
Harmala Ruta (Peg.)
Hedera terrestris
Hedychium spicatum
Hedysarum Alhagi
Helicteres Isora
Heliotropium europ.
Helleborus niger
Hemeralopia
Hemicrania
Hemidesmus indicus
Hemiplegia
Hepatica remedia
Deutsch.
Knie
Geschlecht
Storchschnabelkraut
Märzwurz
Benediktenkraut
Zahnfleisch
Eis
Glinus
Kugelaufsteigen,hyst.
Leim, Kleber
Gmeline
Tripper
Baumwolle
Graswurzel
(Grasart)
Granatapfel
Reissblei
Gnadenkraut
Schwangerschaft
Schwer
Grewie
Grisle
Harz v. Franzosenholz
Zweistachl. Guilandin.
Gummi
Gummigutte
Geschmack
Tropfen
Gyps
Blutharnen
Bluthusten, Blutspeien
Güldne Ader
Raute, wilde
Gundermann
Hedichium
Kamelsdorn, Süssklee
Schraubenb.(samenk.)
Sonnenwende
Niesewurz, schwarze
Nachtblindheit
Kopfweh, halbseitig.
Hemidesmus
Lähmung, halbseitige
Mittel für Leberleiden
Englisch.
knee
genus
geranium
geum
COIIlmON BVEMS
gums
ice
Französisch.
genou
genre
bec de grue
geum
benoite
gencive
glace
glinole
globe hysterique
colle, glue
pyrénacée de l'inde
chaude pisse
COtOIl
racine de herbage
grenade
plombagine
gratiole
grossesse
pésant
greuvier
grislé
résine du gaiac
guénic, bonduc
gomme
gomme gutte
gout
goute
gypse, platre
pissement de sang
hémoptysie
hémorrhoides
rue sauvage
lierre terrestre
hedychion
fève de loup
hélictère
héliotrope
ellébore noir
hémèralopie
migraine
periploque del'inde
hémiplégie
remédes hépatiques
glinus
globe hysterick
lime, glue
asiatic gmelina
clap, gonorrhoea
COttOn
grass root
pomegranate
plumbagin
hedge-hyssop
pregnancy
heavy
grewia
grislea
guajac resin
grey bonduc nut
gum
gamboge
taSte
drop
plaster of paris
blood-urinar-disharge
spitting of blood
hemorrhoids
wild (syrian)-rue
ground-ivy
spike-flow. hedych.
camelsthorn
screw-tree capsule
heliotrope
black hellebore
nocturnal blindness
hemicrany
indian periploca
hemiplegy
hepaticks
- 5:39
Türkisch.
diz
dschins, nevi
eter ot.
karamfil kökü
disch eti
buz, don
rahm topi
tutkal, tschirisch
belsoklughy
pambuk, neschuk
eirik kökü
nar, enar
kurschun kalem
surur zufa
sebistan, hebl
aghir, sakyl
pegamber agat.simbk
simegh
gottagamba
lezzet, dat
damla
kaimak taschi
kan ischemek
kan-(atmak) kusmak
majasyl
uzurlik
jer sarmoschick
dehveh samani
ay? gun tschitschegi
kara tschioblemeh
gedschede giözfersizl.
jare basch aghrisi
jari damla
kara dschiger kuvctv.
Arabisch.
rokbeh
kysm
ibrat el rai
haschischet mubarek.
lahm el isnan
dscheled
korat el rahm
ghira, lezak
harak el boul
kepa, kupas, kotn
asseli sil
roman, rumman
kalem erresaz
chaschchasch zabdi
göbeh, hameleh
takel, sakl
samag, sem(a)gh
ossara rewend
koter, nokta, demah
hadschar dschebsin
boul el dem
nefs eddem
bevasir, bassur
harmel, isfind
schowk el byza
ikrar
kharbak asvod
ascha
schakikah
faledsch
mokawyat el kibd
Persisch.
ZGIU.
schekel, kesm
-
guscht edendan
jakh
bad (guleh)-erahm
sirisch (kemegheri)
suzak, korra
pehmbeh
bech eghas
enar (naspal, rinde u.)
kalem ersaz
schikemdar, hamel
sengin, vozendar
gul etara
kerendschue
simgh
rub riwend
lehzet, mehzeh
katra
sengepelita,
seng edscherah
pischab echun
chun as dehen
movasir
ispend, sepend
dschengli adrak
badawert
chorbok siah
schebkori
dert enimser
falidsch
kuvet dadeniedschiger
Indisch & Caschmir.
„gode
dschins, kesm, reng
rohil, kawas chud
gunglu dschengli,
gog dschim ul
IllOSUIT l.
dschemd
porpereng
bad egule
siresch, levi
bidara
suzak, korra
rui, katn, peva
kasil
nebadkas, poé
anar (naspal, cort.im.)
umeidvar
para
falsa, felue
d'haweke pol
kateledschi, mitschka
gund
SOat
topka, bunt
dutpater, zernich gou-
denti, set seladschit
lou muterne
lou settne
movesien
hurmul
ketschur, katschri
dschowasa
mrorpelli
tschirgas
nirkundi, kali tutki
honoratta
ada sir ke pir
anantannel
adreng
kuvet denevaladschig
540
Lateinisch.
Heracleum diversifol.
Herba, Planta
Hermodactylus
Hernia
Herniariae radix
Herpes, Impetigo
Hibiscus Trionum
Hirudo medicinalis
Holarrhenae pubesc.
et antidysenter.sem.
Holcus sorghum
Hordeum
Hossen Jussif
Hoya viridiflora
Humectatio
Humorum corruptio
Hydrocele
Hydrophobia
Hydrops
Hyoscyamus niger
Hypericum perforat.
Hypochondriasis
Hypnotica remedia
Hyssopus officinalis
Hysteria
Hystrix
Jalapae convolv., rad.
Jalapa mirabilis
Jasminum
Jaspis
Jatropha curcas
Ichthyocolla
Icterus
Jejunus
Ileus, Tormentum
Impatiens insignis
Imperatoria (Ostrut.)
Impotentia, Atecnia
Incisio
Incubus, Asthmanoct.
Indigofera Anil
Indigofera linifolia
Indigum
Infusio
Intestina
Inula Helenium
Deutsch.
Heraklea
Kraut, Pflanze
Hermodattel
Darmbruch
Bruchkraut
Flechte, Zittermaal
Eibisch, strauchart.?
Blutigel
Seidenpflanzsamen
Mohrhirse
Gerste
(Joseph’s Thränen?)
Schwalbenwurz, rank.
Anfeuchtung
Verdorbenh. der Säfte
Wasserbruch
Wasserscheu
Wassersucht
Bilsenkraut
Johanniskraut
Hypochondrie
Mittel, einschläfernde
Isop
Mutterbeschwerde
Stachelshwein
Jalappenwurzel
Jalappe, falsche
Jasmin
Jaspis(stein)
Brechnuss, schwarze
Fischleim
Gelbsucht
nüchtern
Darmgicht
Springkräuter
Meisterwurzel
Unvermögen (männl.)
Einschnitt
Alp-(männchen)
Indigpflanze
Indigopflanze
Indig
Aufguss
Eingeweide
Alant
Französisch.
héraclée
herbe. plante
hermodate
hernie
herniaire
lichen, dartre
guimauve royale ?
sangsue
semences d'apocin
holcus sorgo, mil
orge
roseau des sables
humectation
corrupt des humeurs
hydrocele
hydrophobie
hydropisie
jusquiame
mille-pertius
hypoc(h)ondrie
remède hypnotique
hysope
hysterie
porc-epic
jalap
belle de nuit
jasmin
jaspe
pignon d'inde
colle de poisson
jaunisse, ictère
à jeun
miséreré
impatientes
imperatoire
impuissance
incision
cauchemar
indigotier
indigotier
indigo, bleu d'inde
infusion
intestins, boyaux
imule
Englisch.
herb, plant
hermodactyl
-
hernia
rupture-wort
ringworm, tetter
hibiscus bladder
leech
dary? millet
barley
twining swallow-wort
moistening
corruption of humours
scrotal dropsy
canine madness
dropsy
henbane
St. Johnswort
hypochondriacism
hypnotics
hyssop
hysteric affections
porcupine
jalap
jal. plant, wenderoth
jasmin(e)
jasper(stone)
angol. leav.-physicnut
isinplass
jaundice
fasting
iliac passion
touch-menot
Ina SterWOrt
impotency
incision
nightmare
indigo-plant
indigo-plant
indigo
infusion
intestines
elecampane
541
Türkisch.
ot, oti, nebat
surindschan
debelik, sakatlyk
debeligue oti
demregi
-
Persisch.
zuik padscha
ghahi, sebszeh
surundschan
bad efetek
kreven, tschembel
zalu
ArZEn
dscho
hossen jussif
natul, ter kerdeh
achlat egalizeh
ab der hossieh
seg divanegi
istiska
bendsch, bengh erumi
ifericun
souda, hafghan
chab miarend
zufa
nefk erahem
charpusch
dschalaba
gulabasi
Inotie
jaschab
bagh birindi
siresch mahi
irkan, yrkan
naschta
assylbend deschti
namerdi
buriden
abdelschine
voesmeh
voesmeh
nil
sülük
dare
arpa
eslatmak, nemletmek
bozulmusch fazlad
taschakta su olan
kuduzlik, sunefreti
istiska
van oti, benguilik
sari kantarion
kara-sewda, marak il.
uiku getiridschi
zufa
rahm illeti
kirpi
tschalapa
gedsche sefatschitsch.
jasmin
jeschim, yasb
baluk tutkali
sary(k)lyk, yrkan
atsch karnina
baghyrsak aghrysy
kralkökü
sustendam
kessik
aghir bassan
tshivid oti
tschivid oti
tschivid
islatmaklik
baghersaklar
andis, alami un
Arabisch.
haschich, neb(a)t
lab el daher
fetetsch
akeleh, kuba, hezaza
alkah
dochn
schayr
ufkar
natül
fazlad el bedra
haben el beyddan
kleb el kelb
istiska, haben
seikeran, schukeran
hifari kun
merak, mekhru
musebetat, munevvim
zufa jabes
ikhtinah urrha(h)m
jalapa
yasmyn, jasimin
geschb
dand berrie
jerakan, rykan
saym
kulendsch
dsaveri berri
noksan-(zof)-el ba.
schak
kabus
hascheisch el katem
hascheisch el katem
katem
neka
emaa, mosarüm, escha
elanijun, rasen
chesanda
anderun
zendschebil schami
Indisch § Caschmir.
ds cherri
butti
irkemund, neau?
nal uterge
nal ke butti
dadri
kengesch, Botvangen
dschok
inderdscho(telch) telk
dschovari, tschena
dschou
kermli ke bidsch
nektschikni
leien, gili ke kam
lou (moade) charab
petalu ke pani
haleka
dscheloder
horaseni adschvain
souda, hafgan
nindervala dova
zufa
dschulab
gulabbasi
motiapol
akik
rotendschot (pahari)
pernei, pilika mers
enhar, naschtc
mror, sul
trolu
zuik padscha?
nakuveti
tschirdene
hotiara
rengh, karo
torki (pahari)
nIl
noku
rude
-
5-2
Lateinisch.
Inula Royleana
Ipecacuanha
Ipomoea coerulea
Ipomoea dasysperma
Iridis radix
Ischias
Ischuria
Judaicus, lapis
Jugland. reg. nux
Juniperi baccae
Justicia nasuta
Kali bichromatum
Kali salsola
Knautia
Labium, Labrum
Lac
Lac coagulatum
Lacca in granis
Lacca in tabulis
Lachryma
Lactuca sativa
Lagoecia cuminoides
Laminaria saccharina
Lamium purpureum
Lancetta
Lapathum acutum
Lapis preciosus
Larynx
Lauri baccae
Lawsonia inermis
Lazuli lapis “
Ledum palustre
Lenitiva
Lens (ervum)
Lentigo
Leonurus Royleanus
Lepidium sativum
Lepra maculosa alba
Lepra maculosa nigra
Lepra tuberculosa
Lepus timidus
Lethargia
Leucas cephalotes
Leucoma
Lichen odoriferus
Lichen tropicus
Deutsch.
(Alantgeschlecht)
Brechwurzel
Trichterwinde, blaue
Trichterwinde
Veilchenwurzel
Hüftweh
Harnverhaltung
Judenstein
Wallnuss
Wacholderbeeren
Justize,scknabelförm,
Kali, dopp.chromsaur.
Kali, (Salz)kraut
Knautie
Lippe
Milch
Milch, geronnene
Gummilack
Lack in Täfelchen
Thräne
Lattich
Kümmel, wilder
Kropfblat
Nessel, todte
Lanzette
Grindwurzel
Edelstein
Schlund, Speiseröhre
Lorbeeren, gemeine
Gehenna,Alkan.dorn.
Lasurstein
Porsch
gelind abführ. Mittel
Linse
Sommersprossen
Löwenschwanz
Gartenkresse
Räude, weisse
Räude, schwarze
Aussatz, knotige
Hase
Schlummersucht
Phlomis
Hornhautfleck
Moos, wohlriechendes
Flechte, tropische
Englisch.
inula
ipecacuanha
blue plarbitis
ipomoea
root of the blue orris
hip-gout
isc(h)ury
judaick stone
walnut
juniper berry
whiteflowered-justieia
bichromate of potash
glasswort
knautia
lip
Französisch.
inule
ipécacuana
ipomée
ipomée
iris de florence
sciatique
rétention d’urine
pierre judaique
noix
baie(graine)de genièv.
justicie, carmentine
bichromate de potasse
soude
knautie
lévre
lait
lait caillé
résine-lacque
tablette -lacque
larme
laitue
lagoécie
feuille de goitre
lamière pourprée
lancette
racine d'oseille
bijou
gosier, gorge
baies de laurier
henneh épineux
pierre d'azur
ledon, ledier
lenitifs
lentille
I'OUSSEUlr8
agripaume
Cl'ESSOIl
lépre blanche
lépre noire
lépre
liévre
léthargie
phlomide
tache sur la cornée
mousse odoriferante
dartre tropique
milk
coagulated milk
lac
tablet-lac
tear
garden-lettuce
lagoecia
goitre (crop)-leaf
hedge-nettle
lancet
sorrel root
precious stone
gullet
bay-berry
egyptian privet
BZUre-StOIC
ledum
gentle purgatives
lentil
freckles
mother-wort
garden-cresse
white leprosy
black leprosy
leprosy
hare
lethargy
speck on the cornea
fragrant moss
prickly heat
543
Türkisch.
ipakuana keuki
menefsche (sus.)-kökü
buddhamariaghrisi
siclik tutkunlugu
ben israil zeituni
dschewiz
ardidsch tochumu
dodak, dudagh
süd
joghurt
damla lenkoé
tachta lenkoë
ghiöz jaschy
marul, marol
-
. Arabisch.
arh el deheb
hab el nil
asel assawan asmäni
(w)odscha arch el nisa
ichtibasel boul
hadschar el jud
dschous
ghareb, abhal
uschnan
schefeh
lebenn, halib
lebn mudschemma
lak, lekk
dem
Indisch & Caschmir.
zahel nül kuh i
kala daneh
kuta ke bidsch
menefsche ke dscher
ringelwar
pischab bend
akrot, tscharmags
heubér
l1"US
kahi surh
sadschi butti
vopelhakke sag
höd
dut
de(h)i
lak
tscheprek lak
aschk
kahu
keruwa
giler ke patter
neschter
dschowahir
gal
meindi, mayndie
nerm dschulab
IICSI"
til
neschter
schewahird
boghaz
defne
kyna
ladsch(i)verd
mulejinat
merdschimek
tschighit
tEIC
bers
behak
miskin, dschüzamlyk
tauschan
uiusmaklik,bichudluk
ak duschemae
eyi kokan josun
chas, khass
kurdemana
lamium
nischtar, ryscheh
humas
dschuher
halk
habbel ghar, zafni
henna, arkan
hadschar el ladschuv.
sedscher el laden
(mu)lejenat
adess
ferasiun el kalb
hurf, rischad
bers barass
behak
mukalat, dauel aset
arneb (erneb) el berri
sebad, num thekyl
sisalius
eschmeh
Persisch.
iskepetscha
bech ebenefsche, irsa
arch enisa
iktibas eboul
seng ejud
gerdegan
serwi kuhi, abhal
bansa, behenker
schnan, lani, lana
leb
schir
dschugrat
lak, rengi lak
eschk
kahu
kerawjai dschebeli
kargas., karrisi ahm.
neschter
dschowar
halk, gelu
habbel ghar
henna
sengh ladschverd
linet veren iladsch
ades
nemesch
taratezek
dach sefeid
dach siah
dschuzam
chargusch
kyl, (dert e) subat
maldodeh
noktatef. etschehsch
tschartschabila
treperi
halim, halio
polveri, tschita dag
tschangnen, kala dag
vedda dok
sča, sussa?
bihuschi
tschatra
akkien ke pora
uschna, budibuda
pit
Lateinisch.
Lien, splen
Lienteria
Ligatura, Fascia
Lignum
Lignum sanctum
Lilium
Limatura
Limonia Laureola
Linaria vulgaris
Lingua
Linimentum
Lini usitat. sem.
Lipothymia
Lippia nodiflora
Liquiritiae radix
Liquiritiae succus
Lithanthrax
Lithargyrum
Lithiasis
Lithontriptica
Locusta migratoria
Lotio
Lotus
Lues occulta
Lues ven., syphilis
Luffa amara
Luffa pentandra
Lumbago
Lumbricus terrestris
Lupinus albus
Lupulus (humulus)
Lutum
Luxatio
Lycoctonum
Lycopodium clavatum
Macer veterum
Macis
Macula
Macula faciei
Magnes, magn. lapis
Magnesia
Magnetismus animal.
Majorana (Origanum)
Malva
Malvacea-Karmekra
Malvacea-Todri n.
Deutsch.
Milz
Magenruhr
Unterbinden, Binde
Holz
Heiligen (Franz.)-holz
Lilie
Feilspähne
Limonien-Lorbeerkr.
Nebelkraut
Zunge
eine ölige Salbe
Leinsamen
Ohnmacht
Lippia
Süssholz
Lakritzensaft
Steinkohle
Silber (Blei)-glätte
Steinkrankheit
Steinauflösende Mittel
Heuschrecke, wand.
Waschen
Lotus
Lustseuche, verborg.
Lustseuche
Luffa, bittere?
Luffa?
Lendenweh
Erdwurm
Bohne, weisse
Hopfen, Weidenwolf
Kitt, Klebwerk
Verrenkung
Wolfstodt, Giftwurz
Wolfsfuss, Bärlapp
Rinde, ind. Olivenw.?
Muscatblüthe
Flecken (am Körper)
Gesichtsflecken
Magnetstein
Magnesie, Bittererde
Magnetismus, d.thier.
Majoran
Malve, Pappel
Malvenartig K.
Malvenartig T.
Französisch.
rate
lienterie
ligature, bandage
bois
gayac, bois saint
lis
limaille
limonia lauréole
linaire commun
langue
liniment
grains de lin
évanouissement
lippi
réglisse
jus de réglisse
houille
litharge
pierre, gravelle
lithontriptiques
sauterelle
lotion
lotus, lotos
verole caché
maladie vénérienne
luffe amere
luffe
douleur des lombes
ver de terre
haricot blanc, lupin
houblon
lut, cément
luxation (entorse)
tue-lup
lycopode
simarouba de l'Inde?
macis
taches
taches au visage
pierre d'aimant
magnésie
mesmérisme
marjolaine
In BlUlVE
malvacée K.
malvacée T.
Englisch.
spleen, milt
lientery
ligature, bandage
wood
guajack
lily
filings
musk-plant?lime laur.?
toad-flax
tongue
liniment
linseed
fainting fit
liquorice root
spanish licorice
pit (sea)-coal
litharge
stone, gravel
stone dissolv.medicin.
wandering locuste
washing
lote
occult. vener. disease
venereal disease
hairy momordica
momordica
lumbago
earth -worm
egyptian lupin
hops
lute, chymist's loam
luxation, dislocation
lycopodium,club-moss
ind. simaruba?
maC6
spots, stains
facial spots
loadstone
magnesia
animal magnetism
sweet marjoram
mallow
malvacea K.
malvacea T.
Persisch.
supors, tehal
sengreni
bend
tschob
suzen, irsa(wurzel)
b(o)radeh
zeban
telat, zemad
tohm altschi
bihuschi
bekuneh
bech melleh?arkesuz
rob esuz
zogal kani
murdarseng
sengh bimari
melach, malak
schuschten
nilofer
madeh ve nerr
nar efarsi, ateschek
kereleh
dert epalu
soludschan ezemin
bakla misrie, turmus
gell hekmet
ostochan berschudeni
kurki merk
talisfer
besbazeh
schrak, dag
kolf
seng ahen rubah
manter
merzenkusch
nankulag, penirck
-
Türkisch.
dhalak
jurek surmessi
sarghi
odun
pegamber agatschi
zanbak, susen
telasch, ejenti
dil
jumschag melhem
ketän (kirbas)-tokum
bajylma, bajghynlyk
miam kökü
miyan bale
tasch(maden)-kiömüri
murdasenk, murtek
tasch illeti
tschekirge
jakamaklik
handakuki misrii
frenk zameti
bel-(aghrisi) zaify
soghuldschan
bakla kipti
hymel a azigh
tyn, tschamur
bertilme
kurd boghan
besbase
myknatys, dem. kapan
guverdschilehkaimag.
andschuk?
ebem giömedschi
Mediz. Wörterbuch.
Arabisch.
tyhal
sengreni
heflat, lefafeh
hateb
zembak, susen
borradah, hifafeh
el sen, lessan
telat, zemad
bizr el kettan, bazrak?
ghaschi
ark (assel el)-suss
rebh (el) suss
mordesenk, morsenk
wodscha el hesat
mufatitat el hesat
dscheradeh
ghusl
nuphar
w. el freng khaffy
wodscha el freng
vodscha el varak
charatin, keratin
hermess, turmus
lakumeh
fekk, inkhila
chanek (katl)-ezeib
miskiet
talisfer
talzeffer
kalef
hadschr elmignatis
merzandschusch
khubazi, khabbeyzeh
luderidsch ?
todri siah
Indisch § Caschmir.
telli, lëb
atisar
bend
lekri
irsa (Lilii azur. rad.)
tschun
tschou patri
san sakra
dschib, zeban
malidenvala têl
alsi ke bidsch
bihuschi
bokenbutti,tschamiara
mitti lekrie
muletti
pater ke kola
murdeseng
patrike dok
mekri, tiddi
ghasl, tona, schnam
nilofer, han de kuk
medIn ve nerr
germi, bad, badefreng
kerèle
ghiaturi
huk
kein chewa
termes
mitti ke gara
motsch
atatalisfer
dschawottri,rampottri
treperi,tschepaki,timn
tschai
tschemek patter
pabudasli
dscharu
murva,merua,madsch.
sontschel
karmekra
kala todri
35
546
Lateinisch.
Mamma
Mandragora (Atropa)
Manganum
Mangiferaeind. fruct.
Mania, Insania
Manna calabrina
Manna Hedys. Alh.
Manna persica
Manus
Marantae faecula
Marcasita, Bismuth.
Margarita, Perla
Marrubium vulgare
Mastix
Matricaria vulg.
Maturus
Meccani balsamum
Medicamentum
Medicina, Ars medica
Medicus
Mel
Melanagoga
Melancholia
Melandrium triste
Melia Azedarachta
Melia sempcrvirens
Meliae semperv. sem.
Melilotus officinalis
Meliss.calaminth.sem.
Melissa officinalis
Melo (cucumis)
Meloë cichorii
Melongena (solan,)
Menisperm. cordifol.
Menisperm. hirsutum
Menstruatio, Menses
Mentha piperita
Mentha viridis
Mercurius dulcis
Mercur. praecipit.
Mercur. sublimatus
Mercurius vivus
Mespilum
Mesua ferrea
Methonica gloriosa
Deutsch.
Brust (weibl.)
Alraun, Wolfskirsche
Braunstein
Mangofrucht
Raserei, Wuth
Manna, kalabrische
Manna v. Camelsdorn
Manna, persische
Hand
Pfeilwurz-Satzmehl
Wismuth (Metall)
Perle
Andorn, weisser
Mastix
Mutterkraut
Reif, zeitig
Meccabalsam
Arzeneimittel
Heilkunde
Arzt
Honig
Schwarzgalle, abf. M.
Schwermuth,Trübsinn
Zedrach, grossblättr.
Melie, immergrüne
M. immergr. Samen
Melilotenkl.(Honigk.)
Bergmünze, Samen
Bienenkraut, Melisse
Zuckermelone
Telinikäfer
Eierapfel
Mondsame, herzblätt.
Mondsame, rauher
Reinigung, monatlich.
Pfeffermünze
Münze, grüne
Quecksilber, versüsst.
Quecksilber, rothes
Sublimat, ätzendes
Quecksilber
Mispel
Prachtlilie
Französisch.
sein, téton
mandragore
manganèse
mangue
rage, furie
II13 Il IlG
II1AIlI163
In AII16
main
pivot
bismuth
perle
marrube blanc
mastic
matricaire
mür(e)
baume de la mecque
médicament
médecine
médecin
miel
mélanagogues
mélancolie, tristesse
Azédarac
Melia toujours vert
semences de M. touj. v.
mélilot
sem. de mélisse calam.
mélisse
melon sucré
mouche telini?
aubergine
ménisperme
menstrueS
menthe poivrée
baume vert
mercure doux
précipité rouge
mercure subl. corros.
mercure, vif-argent
nefle
lis de ceylan
Englisch.
breast
mandrake (plant)
(blackoxide of) mang.
mango
mania madness, rage
II1AIlIll!
II1AIlI13.
II1&1 Ilg,
hand
arrOW-rOOt
bismuth
pearl
white horehund
mastich
mother-wort
ripe, mature
bal(sa)m of mecca
remedy
medicine, art of phys.
physician, doctor
honey
melanagogues
melancholy
margosa tree
evergreen Melia
evergreen M. seeds
melilot
spotted calamint seeds
balsamint
sugar-melon
telini fly
egg-plant-apple
heart leav.-moon seed
Im EIlSCS
peppermint
spearmint
calomel
red precipitate
bichloride of mercury
mercury
medlar
glorious methonica
547
Türkisch.
INCII163
lufah, abduselam
diwanelik, delilik
kudret halvasi
El
indschi
ferazion
sakis
veratika (oti)
jetischmisch
chiabeh pelisengi
ezah, iladsch
tybabet
hekim (baschi)
bal
kara sevda
pirah ottu
oghul (kovan) oti
kavun
badlidschan
aibaschi, haiz
biberi nane
muscki tira mus..?
tatli sulimani
körmezi surur
sulumen, sulimani
(d)schiwa
muschmula
Arabisch.
bizz, bezaz
dschebru, astrang, tuf-
fah el dschunn
me(d)schnun,dschahel
menn helu
yd, yed
markezah
lulu, dorr
firasijun
mestekah
akuan
tayib, isteua
roghan e belsan
dova, dauah
hekmet el tyb, tobb
tabyb, hakym
assel el nehl
mushilati souda
malichunia
bän
habb el bän
iklil el melek
fremdschemuschk
baklet elfaristum
fadschur, kauun
badindschan
el h(e)izat, el tems
nana, habak, mantah
zibak musaid helu
zibak musaidi ekkial
z(e)ybak
ZU1'U11'
Persisch.
pistan
merdumg(h)ia
amb
soudai, divanegi
manna frenghi
turundschebin
schirkescht
dest
ararUlt
markaschische
morvarit
misteki rumi
ressid, pochteh
belesen
iladsch
m(o)aledscheh
hakim
ands che bin, schcht
souda
azadaracht
bekain, buckajin
habb el bän
gia (kysir) zerir
frendschemuschk
badrendschbuyeh
kabuzeh
beden (patli)-dschan
gilou
fridmuli, fridbutti
eladet, raseschar
nana sebs, pudinasebs
simab
esdef
narmusk
Indisch § Caschmur.
II1H II1G,
lakmani, yebrudsch
ingni
amb
divane, mest
turundschebin
schirkescht
had
ararlt
markaschische
motie
rumi mastekie
pakge
belsen
daru
hakimgeri
siana, dakter
mekki kescheht
meraki
mo hond
nim
bekain, trºk
trek de terkone
asperak
meka sebza (dek.)
karbuze
guri, telini (beng.)
betaun
gilou, girdsch
dier-hier, dusera tiga
kamerie
mirdsch pudina
pudina berri
reschkepur
dartschigne
para
nagkiser, nagkes(h)ur
norengli (pahari)
H.
Lateinisch.
Mezereum (Daphne)
Millefolium
Mimosa abstergens
Mimosa pudica
Mimosa sirissa
Mimusopskauki(sem.)
Minerale
Minium
Mirabilis Jalappa
Momordica dioica
Monophthalmus
Morbilli
Morbus
Moringa sohangnina
Morsus
Mortalis
Mortarium
Morus
Moschata nux
Moschus
Mucilago
Mulgedium rapancul.
Muriaticum acidum
Musca
Mutella Antiguensis
Myrica sapida
Myrobalani
Myrobalanus Belliric.
Myrobalanus Cheb.
Myrobalanus citrina
Myrobalanus Embl.
Myrobalani nigri
myrobalan. electuar.
Myrrha
Myrtus communis
Naevus maternus
Narcissus
Narcotica remedia
Nardostach. Jatam.
Nasturcium aquatic.
Nasus
Natrum muriaticum
Nausea, Nauseosis
Nelumbium specios.
Deutsch.
Kellerhals, Seidelbast
Schafgarbe
Sinnpflanze, reinig.
Sinnpflanze, gemeine
Sinnpflanze, pappgeb.
Spitzenblume(Samen)
Mineralisch
Mennige, roth. Bleiox.
Jalappe, Wunderding
Balsamapfel, getrenn.
Einäugig
Masern
Krankheit
Moringabaum
Biss
Tödtlich
Mörser
Maulbeerbaum
Muscatnüss
Moschus, Bisam
Schleim (als Arznei)
Kochsalzsäure
Fliege
Insect, scharlachr.
Rinde, gewürzhafte
Myrobalanen
Myrobal., bellerische
Myrob.„Kab. schwarz.
Myrobalanen, gelbe
Fru. v.baumart. Phyll.
Myrobal. kleine, schw.
Myrobal. Latwerge
Myrrhe
Myrthe
Muttermal
Narcisse
Mittel, betäubende
Spiekennarde
Wasserkresse
Nase
Kochsalz, gemeines
Eckel, Seekrankheit
Nelumbo, prächtige
Französisch.
mézéreon, garou
mille-feuilles
sensitive
sensitive
sensitive
mimusope (semences)
minéral
minium, vermillon
belle-de-nuit
momordique
borgne
morbilles, rougeole
maladie
arbre moringa
II1OrSUrC
mortel
mortier
mürier
(noix) muscade
II 1 SC
mucilage, viscosité
acide muriatique
mouche
Ins. rouge d'écarlate
une écorce aromatiq.
noix de Bengale
(myrob.) bellerie
(myrob.) chébule
(myrob.) citr. kebule?
myrobalan emblic
myrobalan noir, petit
elect. des nois de beng.
myrrhe
myrte
envie
narcisse
narcotiques
nard indien
cresson d'eau
I1CZ
sel, muriate de soude
nausée, mal demer
spécieux nélumbo
Englisch.
InCZErEOIl
common yarrow
sensitive plant
humble plant
sensitive plant
mineral
red (oxide of) lead
marvel of peru
dioicus momordica
one-eyed
measles
disease
moorunghy
a bite, morsure
deadly
ImOrtar
mulberry-tree
mutmeg
musk
mucilage, viscosity
muriatic acid
fly
a scarl.-velv. insect
an aromatic bark
myrobalons
belleric myrobalon
chebulic myrobalon
yellow myrobalon
emblic myrobalon
black myrob., lesser
myrobal. electuary
myrrh
myrtle
mother's mark, mole
marcissus
narcotics
spikenard, indian
Water-CrESSES
IlOSG
common salt
Ild.USCl.
peltated water-lily
549
Indisch & Caschmir.
peilgas
schekai
ladschventi (pahari)
ata kahi
kirni, k(sh)irni
kan
sendur
gulabbás
kekoura
kana
dok, kesr, mandegi
sohangna
tschak (dend)-marne
marne ke zor
hamam deste
tut
dschafel
kasturi
lEs
m el Üln
lun ketizab
mekki
tschitschbehoti
kaifel, kenobari
beherah
hara
herrle, harria
amle
zingi, zengi har
trifel
hira
vilaetimendi
dschemandra
tschar
haraf
nak
lün
Türkisch.
mazriun
kandil tschitschegui
maden
suluen
getsche sefa (tschit.)
bir giözlu
kizamik
kefsislik, hastalik
eulumlu
havang
dut, tut
hindustan dschewisi
misk
apeschkanlek
dus tizabi
sinek
helile
bellikotileh
kabileh helilei
saru helile
amule
kara atileh, kutschuk
trifel
mur safi
mersin
ben (blauemal, jama)
nergis
sumbul, nardyn
su terezi
burn, burun
dus, tuz
jurek bulanmasi
ambedsch
Arabisch.
mazriun
zu elfi evrak
chunsi?, asileh?
madenn, madenny
isrendsch
auer, akhouak
hasra, homrah
wodscha, maradd
edd, id
katel
hevun
dschowzi (bua)-tayeb
muschke nafa
loab
tizab el milh
zubab, debban
üd el berk
ihliledsch
beleledsch
heleledsch kabuli
ihliledsch asfer
amladsch
hehlelidschasvotsghir
trifel
morr mekki
äs, murd
benek
nerdschis, zembak
mochederr., menauem.
sumbul (el tib utteib)
hurf (Kresse-Samen)
anif, monkhar
milh, melh, meleh
ghisiani nefs
ambedsch
Persisch.
mazerijun
hozar dane
ledschalu
serisch
maden
sendur
jek tschehschemvala
surktscheh
mers, bimari
geziden
kuschindeh
hevun, karel
tut (shatut, schw. M.)
dschous etüb
muschk
lës
tizab enemmek
megges
birboti
dar schischgan
hehlelidschat
beleleh
hellileh kalan
hellileh zerd
amleh
helleleh chord
trifel
bol
berge murd (M.blatt)
habbeläs(Myrthsam.)
nargis, susen.(irsa,w.)
sumbul hindi
harf
bini
nemek etam
gasian
koul(kouldodeh,sam.)
dell katscha
padam, pampos
(Wurzel) pe, na dru
550
Lateinisch.
Nepeta Cataria
Nepeta salviaefolia
Nephralgia
Nerium (Echites,
Wrightia) antidys.
Nerium odorum
Nerium Oleander
Nigella sativa
niger
Nitricum acidum
Nitrum, Kali nitric.
Nodus
Nox
Nucleus
Numulite, numuline
Nyctalopia
Nycteris, Vespert.
Nymphaea alba
Oblivium, Amnesia
Obstructio
Ocimum-album
Ocimum basilicum
Ocimum pilosum
Ocimum sanctum
Oculus
Odontalgia
Oedema
Olea aether. destill.
Olea expressa
Oleum olivarum
Olfactus
Olfactus privatns
Olibanum
Onania
Onosma macroceph.
Operatio
Ophthalmia
Opium
Opopanax
Orchis, conopicae aff.
Orchitis, Testitis
Origan. heracl. aff sp.
Origanum vulgare
Oryza rubra
Deutsch.
Katzenmünze
Katzenm. (Salbeibl.)
Nierenschmerz
Ruhrstillender Olean-
der (Samen)
Oleander, wohlriech.
Lorbeerrose
Schwarzkümmel
Schwarz
Scheidewasser
Salpeter
Knoten
Nacht
Kern
Tagblindheit
Fledermaus
Wasserlilie, Seerose
Vergesslichkeit
Verstopf. (eines Org)
Basilienkraut, weiss.
Basilienkraut,indisch.
Basilienkraut, haarig.
Basilienkraut, heilig.
Auge
Zahnweh, Zahnschm.
Wassergeschwulst
Oele, ätherisch. flücht.
Oele, fette (ausgepr.)
Olivenöl
Geruch
Mangel an Geruch
Weihrauch
Selbstbefleckung
Ochsenzunge, grossk.
Operation
Augenentzündung
Mohnsaft
Panaxgummi
Hodenentzündung
Winter- Majoran-Art
Wohlgemuth Dosten
Reiss, rother
Französisch.
cataire, herbe au chat
herbe au chat
néphralgie
épilobe à feuilles
étroites ? conessie?
laurier-rose odorant
laurier-rose, oléandre
nielle
noir
acide nitrique
nitrate de potasse
noeud, nodus
nuit
amande, pepin
nyctalopie
chauve-souris
nenuphar, lis d'étang
l'action d'oublier
obstruction
basilic commun
basilic pelu
basilic saint
oeil
mal de dents
oedème, enflure
huiles essentielles
huiles grasses (fixes)
huile d'olives
odeur
privation d'odeur
incense
onanisme
opération
inflammat. des yeux
opium
gomme-resine opop.
inflammat. des testic.
origan héracléot.
Origan vulgaire
riz (ris) rouge
Englisch.
catmint
catmint
nephritical pains
oval-leaved rosebay
sweet-scent. oleand.
rhododaph., rosebay
fennel-flower
black
nitric acid
saltpetre
node
night
kernel
nyctalopy
bat, rear-mouse
Egyptian water-lily
forgetfulness
obstruency
white basil, Ind. the
sweet basil
pilous basil
purple-stalked basil
eye
tooth-ache
oedema, watery tum.
volatile oils
fat (fixed) oils
olive-oil
smell
defect of smelling
oliban
onanism
operation
ophthalmy
opium
hercules all heal
inflamm.(swelled)test.
marjoram
red rice
551
Arabisch.
baklet el odus
baklet el odus
wodscha el kilwe
lissan el assafir
difi
dscheb.? summ el him.
habbetelsouda,schun.
asuot, souda
borak? tizab
abkir
besur, bizur
lel
Persisch.
gurbeh chorek
gurbeh chorek
dert e gurdeh
ahir, andurarun
defli, difli
siah-daneh
siah
tizab
schureh
tokmeh, ghodud
Schebb
chastah
schahdenedsch
ruskori
schebperek
nilofer
faramuschi
selabet, kabz
sefeid tulsi
rihan baghi
tulsi (rihan) dschengli
afrandsch misk
tschehschem
derd edendan
amas, pundehigi
atter
roghan
roghan ezeitun
bui
bu ke nedaret
kundur
muscht zenni
-s
Indisch § Caschmir.
bililotten, brarigas
bililotten, madah
pir (dert)-e kemer
inderdschiou scherin
kenêr, keneir
khar zahra, kenvar?
kellwondschi
kala
schure ketizab
schure, badschi?
gedüd
rad
gerri
tschamtschid
kanvel, kanikapur
poldschana
sachti, kabz
tschitte tulsi, gen-
deh sui
neasbu, kali tulsi
nagend babri
tulsi
ak
Türkisch.
kedi oti
kedi oti
beumbreg agrisi
kusch dilli
schirdschun, zak.
tschiorek ottu
kara
tizab sui
giöwerdschile
besur, ghudet
gedscheh
tschekirdek
gunduzdeghiözfersizl.
jaraka, jarasa
alufer, nunafer
unududschuluk
tutlesi, kabyzlyk
fesligan, aukimon
II131'Ul
ghiöz
disch aghrisi
schisch, kabardscik
tachdir jaghlar
zeit(in) jaghi
koku
giunluk, guinluk
-.
kesmak
ghiöz aghrisi
afiun
schefkck
thaschak aghrisi
saleb oti?
kekisi
körmezipirindsch
nawi
dedanedsch
dschar? khaſesch
hafasch, teyr el leyl
nufer, nylufar
nessyan
sudet, inkibaz
badrutsch abiez
schasiferem
baderudsch, tabak
asaba el feteyat
ain, ayn
(w)odscha essenan
vorrem, auram
Otter
dhun
dhun el zeit
schameh, rihah
chaschem
loban, elban
itlam
U Il U IIl Gl,
faal, amel bel yed
ramed, vodscha elayn
afyun
dschawschir
wodscha el(k)hosiet
nebad esaleb ?
baklet el gezal, zatar
(a)ruz (orz)-ahmor
buriden, destekari
dert(surchi)-etschehs.
afiun, schireh kaschh.
gauschir
dert e chosieh
satyrion?
birindsch esurh
senun ke pir
suzesch, badi
atter
töl
kou ke tël
sungn
hoschbu bend
kundir zakhi
scheitan kari
vera asched; kaze-
ban K.
tschir dëne
akien (angnen)-kepir
afim, pim, amel
gouschir
nerr madeh
petaluke pir
measbuidsch engli
lal (sette)-tschawul
552
Lateinisch.
Os (genit. oris)
Os (genit. ossis)
Oscitatio, Hiatus
Otalgia, otitis
Otorrhoea
Ovum
Oxalis Acetosella
Oxalis corniculata
Oxyria elatior
Oxysaccharum
Ozaena
Paeonia offic.
Palatum
Palma
Palpebra
Palpitatio cordis
Panaritium,Paronych.
Pandanus odoratiss.
Panis
Pannus oculi
Papaver Rhoeas
Papaver somniferum
Paralysis
Paralyticum
Pareira brava
Parietaria
Partus
(Partus) postpart.aff.
Pastillu(m)s,Trochisc.
Pastinaca Secacul
Pavia
Pavo
Pectus
Pedicularis labellata
Pedicul.-Pendschmul
Pediculus
Pedicul. ingu. adhaer.
Pediluvium
Pelecanus
Pellis, cutis
Penis,Membrum virile
Pernio
Persicum, Malum
Perspiratio foetida
Pes
Deutsch.
Mund, Maul
Knochen, Bein
Gähnen
Ohrenschmerz,O. Ent.
Ohrenfluss
Ei
Sauerklee
Sauerampfer, dreibl.
(Säuerling)
Essigsyrup
Nasengeschwür,stink.
Pfingstrose
Gaumen
Handfläche
Augenlied
Herzklopfen
Nagelgeschwür
Pandanus, wohlriech.
Brod
Fell im Auge
Feldmohn
Mohn
Lähmung
Gelähmt
Griesswurzel
Mauerkraut
Entbindung
Niederkunftsbeschw.
Kügelchen, Pastille
Möhre aus der Wüste
Pfau
Brust
Läusekraut
Läusekraut
Laus
Filzlaus
Fussbad
Pelikan
Haut, Fell
Glied, männliches
Frostbeule
Pfirsiche
Ausdünst., übelriech.
Fuss
Französisch.
bouche
OS
báillement
mal d'oreille
écoulement d'oreille
oeuf
petite oseille
oseille à trois feuilles
vinaigre syrup
ozène
pione
palais
palme
paupiére
palpitation de coeur
panaris
pandan odoriférante
pain
ongle a l'oeil
coquelicot
pavots
paralysie
paralytique
vigne sauvage
pariétaire
accouchement
dragée en sucre
panais checacul
päon
poitrine
pédiculaire
pédiculaire
pou
morpion
pédiluve
pélican
peau, cuir
membre génital
engelure
péche
transpiration fétide
pied
Englisch.
mouth
bone
yawning
ear-ache
fluxion from the ear
Egg
woodsorrel
three-leaved sorrel
syrup of vinegar
OZGlCI13.
peony
palate
palm of the hand
eye-lid
palpitation of the heart
whitlow
sweet-scentedpandan.
bread
web in the eye
corn (red) poppy
(white) poppy
palsy
paralitic
cissampelos pareira
parietary
delivery, childbirth
pastil
parsnip of the desert
peacock
chest
louse-wort
louse-wort
louse
crab-louse
foot-bad
pelican
skin, cuticle
man's yard
chilblain
peach
offensive transpr.
foot
Persisch.
dehhenn
ostochan
obassi
dert egusch
korra egusch
tohem
hummas
iskendschebin
sulag ekam ve bini
gulal, fawanija
kam, halk
keff
palek
dell miterket
tschendri, daches
gule (kivra)-kavondi
IldIl
sebbel
mamisa
koknar
istircha, sust schuden
Cººl Zºl,
maslul
zaiden
kurs
schekakel misri
dschou mukadem
taU uS
sineh
khoros ibighui?
sipisch
paschu
pust
kir
Indisch H Caschmir.
ITU
hedi
obasi
kan-(pir)-ke dok
kan vagne
andá
soll
amrul, kati butti
tsch oha hak
skendschebil
nak ke nasur
gulal
kam
Türkisch.
agh(y)z
kemik
ESI1CmC
kulag aghresi
jumurta
kuzu kulaghi
sirkely schurub
kru enfah
schakaik
damagh, damak
aja(si)
giöz kapaghy
jurek kup kup etmek
dolama, jaremdsch
ekmek, etmek
ghiöz deridsthik
jaban kaschkhaschi
kaschhasch
aza-damla, zeminlik
kenturum
hind amasi
japiskan
doghurlik
schekerli dane
pastinai
tawus (kuschu)
giöks
bit otu
bit otu
kehle, bit
am (kasik)-biti
aiaklari suie koimak
kaschikdschikusch(u)
deri, meschin
sik, erkegen aleti
naser, thavuk ghiözi
scheftali
fena kokanter
aiak
Arabisch.
tem, fum
ad(d)m
esneisch
wodscha el iden
korra el iden
beizeh
hummaz
gulendschebin
karh(at) el khischum
schakaik
sakf el fumm
keff
dschefen, hedeb
khefk el kalb
maryk, dehhas, dahus
keder
khobz, aysch
sebbel
kaschkhaschi berri
chaschchasch
nezel behred, falidsch
mafludsch, mokhela
horryk el melsa
tolad
kurs
dschezerisaradschi
tauuSS
sider
ellobna (P. tuberosa)
kammel
hammam eredschlFn
rakhmah, ghyheb
dschild
er, kazib, zeker
choch, khukh
arak muntin
ridschl
scheftalu
bettbui bagel
Pa
terkne e kledsche
tschendri
keora
rotti
perde
gul e hozara
pust
falidsch
tschole
dschemane
sutekva
misri ke-(guli) dane
schekakel
van akrot, hane dum
mohr
tschatti
kas tu ri
pendschmul
dschue
paschu
pein
tschemrak
dendi
KlTU1
bagelgend
per
A.
554
Lateinisch.
Pestilentia
Petroleum
Petroselinum
Peucedanum
Phagedaena
Phallus esculentus
Phaseol. aconitifolius
Phaseol. Mungo
Phaseol. radiatus
Phlegmagoga
Phoen. dactyl. gummi
Physalis flex. rad.
Physalis flex. sem.
Phy. Kagnedsch(Alk)
Picrorrh. kurrooa
Pigment. Color,Tinct.
Pilula
Pimberi gummi
Pimenta (Myrtns)
Pimpinella Saxifraga
Pinus indica
Pinus pinea
Piper album
Piper Betel
Piper longum
Piper. longi rad.
Piper nigrum
Piscis
Pistaciae nucleus
Pisum sativum
Pituita, Phlegma
Pix
Placenta
Plant. Ispaghula
Plantago major
Platanus orientalis
Plectranth. aromatic.
Plectranth. rugosus
Plumbago Zeylanica
Plumbum
Plumbum aceticum
Pneumonia
Poa laxa (aff. sp.)
Podophyllum Emodi
Polanisia
Polyanthes. tuber.
Deutsch.
Pest
Steinöl
Petersilie
Pestfenchel
Geschwüre, fress.
Morchel
(Schminkbohnenart)
(Schminkbohnenart)
(Schminkbohnenart)
Schleimabführmittel
Palmbaum gummi
Schluttewurz., biegs.
Schlute, biegs., Sam.
Judenkirschen
Färbestoff, Farbe
Ple
Pimpergummi
Neugewürz
Steinbibernelle
Himalaja-Fichte
Fichte
Pfeffer, weisser
Wasserpfeffer, Betel
Pfeffer, langer
Pfefferwurz, lange
Pfeffer, schwarze
Fisch
Pimpernuss
Saat-Erbse
Schleim
Theer, Pech
Nachgeburt
Flohsamen(art)
Wegerich, grosse
Ahornbaum
Plectranthus
Plectranthus
Bleiwurz, Zeylanische
Blei
Bleizucker
Lungenentzündung
Graskrautart
Entenfuss, Fussblatt
-
Tuberose, gemeine
Französisch.
peste
pétrole
persil
peucédane
phagèdéne
morille
phlegmagogue
gomme de dattier
physal. flex., racine
physal.flex., semenc.
alkékenge, coqueret
couleur
pilule
poivre de la jamaique
boucage
pin
Englisch.
plague
rock-oil, petrol
parsley
hogs-fennel
phagedena
morel
phlegmagogue
gum of a date-palm
fl. wintercherry root
fl. wintercherry seeds
cornel-berry
pigment
pill
allspice
burnet-saxifrage
pine
white pepper
betle
long pepper
black pepper
fish
pistachio nut
large pea
phlegm, slime
tar, pitch
afterbirth
spogel seed
great plantain
plane-tree
sweet scent. coleus
ceylone leadwort
lead
sugar of lead
inflamm. ofthe lungs
-
-
poivre blanc
betel
poivre long
poivre noir
poisson
pistache
grand pois
pituite, flègme
goudron, poix
secondines
plantain pulic., sem.
plantain
platane
plectranthe
plectranthe
cétérac
plomb
sucre de saturne
pneumonia
poa, paturin
podophylle
polyanthé tubéreuse
tuber. polyanthes
555
Türkisch.
jumurdschak, weba
neft jaghi
ma(g)danos
an drasium
aschendiridschi
bir nevi manthar
balgham seukidschi
hnrma aghadsch.sam.
iremer tschitschegi
boja
habb
kaschik azen
hind sinobari
fystyk ghatschi
beas-(fulful) biber
tembul
uzun-(fulful) biber
uzun biberen kökü
kara biber
balyk
scham fustuk
balgham
katran
meschimeh
pire oti, karindsch.
sinerli japrak
tschynar
(alsiin?) altun oti
kurschum
kurschum tusu
sadlidschan
-
-
Arabisch.
taun, wobbeh
neft, kir
bakdones, maghdunes
an drasiun
ekkial
fetr? mushrum?
mushilati balgam
semgh el nakhlah
habb el ärus
kakendsch
sabgh, laun
häbb
sinobar el hindi
sinobar
felfel abied
aban, tumbul
dar (mag)-felfeli
ark el magan
felfel asvot
semek, asmak
fistak
kirsina?
belgham
zift, katran, kir, kafr
meschimeh
ispagul, asfiusch
adsan elanaz
dulb
schitaradsch
resaz asued, ersass
resas helue
sadlidschan
-
Persisch.
tauun misri
dehen neft
krefs, adschmud
andrasiun
akeleh
gutschi
balgham defa kunind.
hokmtschül
thokm epenir
pesperdeh
reng, chezab
häbb
gunt epimber
diwdar
tschilgozeh
filfil sefeid
pan
filfil dras
pipela mula
filfil essiah
mahi
pista
mattar
balgham
katran
meschimeh
isef gul
barteng, kan. (same)
dschinar
deldschan
/
schiterreh
surb
surb scherin
de dscheneb
-
gendulek
-
Indisch § Caschmir.
gedodane
mattie ke tël
peterselie
mor tschel
akele
kamekatschu
mOt
mung
ma, masch
balgam ke dschiulab
tschohara ke gunt
asgendnagouri(radix)
peniru ke bidsch
kagnedsch
kour
reng
guli
gunt folël
sitel tschini
deodar
tschil, jar
tschitta mirdsch
pan
pipel, magan
tschivek
kala mirdsch
matsch(l)i
piste
tschoral (pahari)
balgham
kir
schikem para
barteng (s.) beragul
tschinar
patertschur
sulai
tschitermul
sika
mittasika
tschattike dok
mabed gas
van van gen
bauguni
gul schebbu
Lateinisch.
Polygou. aviculare
Polygon. linifolium
Polygon. macroph.
Polyg.-matrindsch
Polygonum molle
Polypod. Sekour
Polypod. vulg.
Polypus
Pomum
Populus alba
Porcus
Portulaca
Potio, Potus
Prolapsus
Prosop. spicigera
Prunella vulg.
Prunum
Prunus sylv.
Prurigo
Psorá, scabies
Pulegium
Pulicaria arabica
Pulmo
Pulpa
Puls (gen. pultis)
Pulsatilla
Pulsus
Pulvis
Pumex (lap.)
Pupilla
Purgamentum
Pus
Putamen
Pyrethri radix
Pyrola umbellata
Pyrus
Quercus (Robur)
Quercus, glans
Radix
Rana esculenta
Ranunculus
Rapa (brassica)
Raphanus sativus
Raucedo
Recidivus morbus
Deutsch.
(Pflanze, vieleckige)
(Pflanze, vieleckige)
(Pflanze, vieleckige)
(Pflanze, vieleckige)
(Pflanze, vieleckige)
(Tüpfelfarnart)
Engelsüss, Süssfarn
Polyp
Apfel
Pappel, weisse
Schwein
Portulak
Trank, Getränk
Vorfall
(Baum, ostind.)
Halskraut
Pflaume
Schlehendorn
Jucken
Krätze
Poley
Flöhkraut
Lunge
Mark
Brei
Küchenschelle
Puls
Arzneipulver
Bimsstein
Pupille
Abführungsmittel
Eiter
Aeussere Fr. - Schale
Zahnwurzel
Wintergrün
Birne
Eiche
Eichel, Ecker
Wurzel
Frosch, grünbunter
Hahnenfuss, Ranunk.
Rübe, weisse
Rettig
Heiserkeit
Recidiv, Rückfall
Englisch.
(polygony)
(polygony)
(polygony)
(polygony)
(polygony)
(polypody)
polypody
polypus
apple
white poplar-tree
pig
purslain
potion
prolapsus
siliqua of the radish
self-heal
plum
sloe-tree
itching
itch
pennyroyal
puliol
ung
pulp
pap, panade
anemone pulsat.
pulse
powder
pumice-stone
pupille
purgative
matter, pus
the ext. shell of a nut
pellitory of spain
winter-green
pear
oak
GlCO1"Il
Französisch.
(polygone)
(polygone)
(polygone)
(polygone)
(polygone)
(polypode)
polypode
polype
pomme
peuplier blanc
cochon
pourpier
boisson
chute
prosopis
sanicle
prune
prunellier
démangeaison
gale, rogne
pouliot
pulicaire
poumon
pulpe
bouillie
pulsatille
pouls
poudre
pierre-ponce
pupille, prunelle
purgatif, laxatif
pus, sanie
l'extérieur Ecorce
pyrethre
pyrole
poire
chène
gland (fruit du chène)
racine
grenouille
renoncule
IlaVet
raifort
raucité
récidive
rOOt
french frog
crow-foot
turnip
radish
hoarseness
relapse (in disease)
Indisch & Caschmir.
drob
endrani
matrindsch mehin,
mets chren
matrindsch gurri
tschok elehru
sekour
khunkali, linger
sulul
seo, sé
sefidar ?
sür
horfe
pina, scherbet
nikelne
dschend ke draht
kalaveter
alubokara
chork
pimnien ke chork
katmel, tschargas
pipre
mags
laba, levi
ark
Türkisch.
besfaidsch
elma
hawak
domuz
semisotu
itschki, scherbet
aiu kulaghi ot
erik
dhagh bebegui agats.
g(u)idschischme
ujuz, gidschik
jarpuz, budenk
ak dschiger
euz, lub(u)b
bulamasch, lapa
gelindschiktschitsch.
nabz, namz
suhuf, toz
pomza taschy
ghiöz bebegui
ishal ididschi
irin
odulkahar
sarmaschik?
armud
mesche-palut
palamud
kiök
bagha, kurbagha
düjüntschitschegi
schalgham
turb
avazi tutkun
sutschutekrarlama
Arabisch.
azras el kelb
bovasir
teffah, tufa
sedscheret el bak
khenzir, chenzir
baklet el (hom.) mub.
scherbet
odschas, idrick ?
hakkah, haves?
dscharab
pudendsch, habak
ryeh, feuad
schahem, schahmet
lapa
Il Ul IIlgl IlG
mafsal
sufuf
hadschar afrudsch
hadak(at)el ain
mushil, monkyeh
ke(y)h, sadyd
ud el kara
baklet el baredeh
edschas, neggass
dschift-balud
belud, petit
risch, assel
divda, dufdeh
kebikedsch
schaldscham, luft
füdschl
abah
endeksi, aks, tekerur
Persisch.
endrani
rivasch, müd
bespaitsch
mokeh ebini
séb, tuffa
dirachtipescheh
khuk, chuk
ardschilem (kherefeh)
nuschideni, scherbet
chrusch
ostochodus keschm.
alutscheh
karisch
dschereb
schusch
mags
lapa
nafs
sufuf
sengh ekaisur
merdumeketschehsch.
tenkhie
tschirk, pák
pust ebirun
akerkarha
leblab
emrud, naspati
scha-balud
balud
bech
ghowk
schalgam
turb
sengini avas
tekrar mandegi
puri
roten (sanscritt)
dschulab
rim, pak
bar ke tschile
akerkara, zoénil
endschasa
sha balut, sandiyan
sita-supari
dscher
mendak, meiduk
kakuugki? sitel
gunglu
muli
halk bend
per manda hodschane
5
58
Lateinisch.
Reconvalescentia
Rectum
Refrigerantia
Refrigeratio
Ren
Resina pini
Rheum
Rheum australe
Rheum palmat.
Rheumatismus
Rhodendron. campan.
Rhus Coriaria
Rhus Kakrasinghea
Rhus Toxicodend.
Ricinus communis
Risus
Rob
Rosa glandulif.
Rosa rubra
Rosmarin. off.
Rottlera tinctoria
Rubia tinctorum
Rubrum
Rubus Idaeus
Rubus vulgaris
Ructus
Ruku tinctoria
Rumex acetosa
Rumex-Bidschbend
Rumex obtusifol.
Ruscus aculeatus
Ruta angustifol.
Ruta graveol.
Sabadilla
Sabina
Saburra
Saccharum
Saccharum impurum
Sagapenum
Sago farinaria
Salep radix
Saliva
Salix
Salix aegyptiaca
Deutsch.
Genesung
Mastdarm
Kühlmittel
Erkältung
Niere
Fichtenharz
Rhabarber
Rhabarb. (himalaj.)
Rhabarb. (chines.)
Rheumatismus
Rosenlorbeer
Sumach, Gerberbaum
Sumachart
Giftsumach
Wunderbaum
Lachen
Saft, eingedickter
Rose, drüsentragend.
Rose, rothe
Rosmarin
Rottlera, färbende
Färberröthe, Grapp
Roth
Himbeere
Brombeere
(Auf)-rülpsen
Orlean
Sauerampfer
Sauerampferart
Ampfer, breitblättr.
Mausdorn(busch)
Raute, schmalblättr.
Gartenraute
Läusesamen mexic.
Sadebaum
Magenunreinigkeit
Zucker
Rohzucker
Sagapengummi
Sagu
Schleimwurzel
Speichel
Weide(nbaum)
Weide, ägyptische
Englisch.
convalescence
reCtuIIl
refrigeratives
cold caught
kidney
resin
rhubarbe
rhubarb
rhubarb
rheumatism
bearded rhodod.
elm-leaved sumach
poison oach
castor-oil plant
laughter
rob
rose glandulifere
red rose
rosemary
colorifick Rottlera
madder
red
Französisch.
guérison, convalesc.
boyau culier
réfrigérants
refroidissement
rein, rognon
resine, galipot
rhubarbe
rhubarbe
rhubarbe
rhumatisme
rhododendron
sumac(h)
sumac vénéneux
ricin
rire
rob
rose glandulifère
rose rouge
rosmarin
Rottlera colorifique
garance
rouge
fran boise
murrier des haies
eruccátion
I'OU1COU.
oseille
oseille
oseille a large feuille
houx frelon
rue a feuille étroite
TUE
cévadille
savinier
saburre
SUCT6
sucre brut
gomme sagapenum
sago
salep
salive
saule
saule égyptien
raspberry
blackberry
eructation, belch
BI1OttO
sorrel
sorrel
broad-leav. dock
butcher's broom
small-leaved rue
TU1E
ind. caust. barley s.
barren savin
filth of the stomach
sugar
raw-sugar
sagapenum
sago
salep
saliva
willow
egyptian willow
Türkisch.
saghalma
doghru baghersak
soghudidschi
sok almak, sovuklik
böbrek
tschamsakizi
rawend
rawend
rawend
jel rihi
bir nevi gul defnesi
tenhük, titrik
zehirli summak
khyrva
gulmak
rub
Arabisch.
schifa ifakat
miai mustakim
muberedat
tebryd, teberrud
kelauah
ilk, ratinedsch
rewend
rewend
reWend
rich
sumak, tamtam
sumak semmije
chirwa, arund, kharva
ithakna
rib, robb
wort (uerd)-ahmar
iklil el dschebal
runas, fuet, fu(u)ah
ahmor
-
ullejbek?
turabet humra
humas, hammayddah
hammaydah
-
Indisch & Caschmir.
hatscha hone
tundri
tenda darü
tenda legne
gurde
dammar
rivend
pom betschalen
Il E r r
rivend tschini
badi ke pir
taz ektsch in
tantri
kakrasingi
arindi
hasneh
rub
seid berg, seoti
gulabke pol
kamüd
me(n)dschit(he),
pahargas
lal
körmezi gül
biberje
kök boia
körmezi
aghadsch tschile(gi)
böjürtlen jemischi
guejirisch
turabat humra
kuzu kulaghi
birnevikuzu kulaghi
kuschkommas disch.
jaban mersini
sedef
papas oti
kara arditschi
scheker, nebad
kham scheker
Safir
salip
saljar, aghyz suju
soghut, söjüd
assi berri
sudab, humas?
abhal
afunet el mideh
schegger,sukkar,kard
sukker kham
segafiun
hossiet el talep
bezak, ryk, tefl
gharab, chilaf, atha
chilaf belki, runf
Persisch.
tschag schudeni
makat
dowaha serd,mubered
serd germ schuden
kilue
ral, lal moaberi
reywend
reywend keschmiri
reywend tschini
dert badi
berg e keschmiri
sumach
bEd indschir
chandeh
rub
gul e sindschit?
gul esurh
hasalben aksir
kamileh
rodeng
surh
dekhar
turschek
kesem as turschek
habak horasani
achlad e mideh
scheker, nebad
gnr
segbinedsch
sagodaneh
salep misri
äbe dehan
bëd, safsaf
běd e muschk
tschandsch
aruk
peori
kat eten.are ketsch
bidschbend
ob udschi
saturi
kledsche nasaf
misri, tschini
gur
gendel
sabudane
salep misri
badi
bEd
muschke bëd
Lateinisch.
Salvadora indica
Salvia glutinosa
Salvia Moorcroftiana
Salv. Moorcr. semina
Salvia officinalis
Sambucus nigra
Sandaraca
Sanguis
Sanitas
Santalum album
Santalum rubrum
Santonici semina
Sappan caesalpinia
Sapindi emarg. fr.
Sapium indicum
Sapo domesticus
Sarcocolla
Sarsaparilla
Satureja
Saxifraga-Peschant
Scammonium
Scarificatio
Scarlatina febris
Scincus, stincus
Scirrhus
Scissurae, Rhagad.
Scolopendra
Scorbutus, Stomacace
Scorpius
Scrophula
Sebesten
Secale cornutum
Sedativa remedia
Sedum acre
Sednm azureum
Sedum crassipes
Semen
Sempervivum
Senecillis Jacquem.
Senecio musuca, Jac.?
Sennae folia
Scpiae os
Sericum
Serpens, Anguis
Serpent. exuvia
Serum lactis
Deutsch.
Zahnbürstenbaum
Salbei, klebrige
Moorcroft's Salbei
Moocr. Salbei Samen
Salbei
Hollunder, schwarze
Wachholderharz
Blut
Gesundheit
Sandalholz, weiss
Sandalholz, roth
Wurmkrautsamen
Sapan-Blauholz
Seifenbaumnuss
Fischgift
Seife, gemeine
Gummiharz, orient.
Sassaparilla
Pfefferkraut
Scammonium
Ritzen der Haut
Scharlach fieber
Stink, Landkrokodill
Verhärtg., krebshafte
Hautschrunden
Assel
Scharbock, Mundfäule
Scorpion
Scrophelkrankheiten
Cordie, schwarze
Mutterkorn
Mittel, beruhigende
Mauerpfcffer
Same
Immergrflm
Aschenkrautart
Kreuzkrautart
Sennesblätter
Tintenfischknochen
Seide
Schlange
Balg einer Schlange
Molken
Französisch.
arbre brosse à dents
sauge glutineuse
sauge moorcroft's
semences de sauge M.
sauge
SU. "E*FU1
sandaraque
sang
santé
santale
santale rouge
semencine
campèche sappan
noix savonier
piscidia érythrine?
SRVOIl
sarcocolle
salsepareille
sarriette
scammonèe
scarification
fièvre scarlatine
scinque des pharmac.
tumeur carcinomat.
crévasse
cloporte
scorbut
scorpion
écrouelles
sébeste
seigle ergoté
sedatifs, calmants
vermiculaire
semence, grain
pervenche
cinéraire
sénécioide
séné
os de sèche
soie
serpent
la peau d'un serpent
petit-lait
Englisch.
tooth-brush tree
glutinous sage
Moorcroit's sage
seeds of Moorcr. sage
sage
elder
sandarac
blood
health
sandalwood
red sanders wood
worm seed
8apan wood
soap berry
fish-poison
soap
sarcocolla
sarsaparilla
pepper-wort
scammony
scarification
scarlet (purple)-fever
skink
scirrhous tumour
chap, chink
centipede, wood-lousé
scurvy
scorpion
kings evil
smooth-leav. myxa
spurred rye
sedatives
stone-crop
seed
ever-green
ragwort, groundsel
SEI1A.
cuttle-fish shell
silk
snake
cast skin of a serpent
whey
561
Türkisch.
kemazerius
adatschia, disch oti
mülver
arditsch sakisi
kan
saghlyk
agh sandal
körmezi sandal
(k)horasani
bokkom
sabun
BIZEr U1t
saparind
ipar, sater
maahmudia, uskamun.
Jarma
kizil hastalik
sakankur
akile
jari(li)k, tschatlak
tesbih bödschegi
iskorbit illeti
chimeh, akreb
ur, siradsche (illeti)
sefistan
tschavdar mahmuzlu
jumuschadidschi ilad.
tochm, dane
akasma oti
killudsche oti
senameki
murekeb-balykgemigi
abreschum, ipek
jylan
jylan derisi
peinir sui (sudu)
Med. Wörterbuch.
Arabisch.
kennaz erius
schefakas, quoisi
belesem, akt(h)a
senderus
demm
afi, cheir
üd essandal abiez
sandel ahmor
(k)horesene(t)
bakkam
dschowz el ret
sabun
allZerUt
oschbeh mograbie
sakmunia
tebze
hameira
uskankur
dorani, seretan
tes hakuk
bu-meliah, zergh-myl
tenfykh, sayd el fumm
akreb, akrab
hauslah, khunazir
mokses, sepistan
tesekenat, muleien
bezr, habb
hei el alem
scheikh urrebi
senai mekki
zubet el bahr
abrischem, haryr
hayyeh , ha(i)jeh
dschild el hajat
meh dschiben
Persisch.
misfak
tohm ekenotshi
salbia
Sundrus
chun
tschagh, dorust
sandal sefeid
sandal surh
bakm
bundek ehind, ritha
sabun
guscht eberar
öschbeh
mahmudeh
schateb
ispermeh
rek mahi
SCreta Il
pareschuden epust
kung
kula, mupochtegi
geschdum
chenazir
sebestan, segpistan
tahsif (ncrm)-kunind.
tohm, daneh
airigarun (s. vulg.)
sena mekhi
kefederiah
abrischem
mär
pust emar
ab epeinir
Indisch & Caschmir.
ovan? jal
matsch erhak
schorli
schorli ke bidsch
Sundrus
lou
razi bazi
tschanden
laltschenden
vakam
retle
sabun
mas chore(h)
mokoë, sarsa
pes chant
mehmudie
patsch
kain
rek matschli
seretanke pora
tschir
atua, bitschua
kanziren
le(h)sura
aramvala schei
peilkatsch
suretschen
agenschir
dane, bidsch
hatermul
mongolu kuhi
sernä
semunderdschak
reschem, pat
sab, kire
sab ke tschile
penir ke pani
36
Lateinisch.
Sesamum orient.
Sevum
Sidaac. (lanc. Maur.?)
Siegesbeckia orient.
Silica, silcx
Sinapis alba
Sinapis nigra
Singultus
Sisymbrium Irio
Sisymbrium Sophia
Sitis
Smilax china
Smirnium olusatr.
Soda
Solanum nigrum
Solanum Jacquini
Solanum lycopers.
Solanum tuberos.
Somnus, Quies
Spasmus
Spermatorrhoea
Sphaeranthus indicus
Spigelia anthelmintia
Spinacia olerac.
Spiritus vini rectif.
Splenitis
Spongia
Squilla, scilla
Stalactites
Stannum
Staphisagria
Stenactis bellidioid.
Sterilitas
Sternumentum
Sternutatorium
Stimulantia remedia
Stoechas Arabica
Stomachica remedia
Struma, Bronchocele
Strychn. F. Ignatii
Strychn Nux potator.
Strychn. Nux vom.
Stylophor. Nepalense
Styrax, Storax
Deutsch.
Sesam, orient.
Talg
Sida
Siegesbeckia
Kiesel, Feuerstein
Senf, weisser
Senf, schwarzer
Schluchzen
Heidenrettig
Besenkraut, grosses
Durst
Chinawurzel
Smirnenkraut
Laugensalz, mineral.
Nachtschatten, schw.
Jacqu. Nachtschatten
Paradies (Liebes)-apf.
Erdapfel
Schlaf, Ruhe
Krampf
Samenfluss
Kugelblume, indische
Spigelie, wurmtreib.
Spinat
Branntwein, rectif.
Milzkrankheit
Schwamm
Meerzwiebel
Tropfstein
Zinn
Läusesamen, Stephk.
Unfruchtbarkeit
Niesen
Niesemittel
Reizmittel
Stoechas, arabischer
Magenmittel
Kropf
Ignazbohne
Nuss zur Reinigung
Krähenaugen
Storaxgummi
Englisch.
oriental sesam um
tallow, suet
sida
Siegesbeckia
flint, pebble
white mustard
black mustard
hiccup, hiccough
london rocked
herb Sophia
thirst
china root
comm. Alexanders
natrOIl
blackberry-solanum
Jacquin's nightshade
paradise-(love) apple
potato
sleep, rest, repose
spasm
spermatic-flux
indian sphaeranth
worm-grass (s.maryl.)
spinage
alcohol
spleen-sick
sponge
sea onion, squill
stalactite
tin
Französisch.
sésame d'orient
suif
sida
siegesbeckia
caillou
moutarde blanche
moutarde noir
sanglot, hoquet
irion, raifort sauvage
sisymbre Sophia
soif
(e)squine
II1a Ce1'0Il COImmU Il
carbonate de soude
morelle a fruits noirs
morelle de Jacquin
pomme d'am., tomate
pomme de terre
sommeil, repos
spasme
écoulement spermat.
sphéranthe d'inde
spigélie, anthelmint.
épinard
ésprit de vin rectif.
splénétique
éponge
scille, squille
stalactites
étain
staphisaigre
stérilité
étern uement
sternutatoire
stimulantes
st(o)echas arabique
stomachiques
goitre
fève de St. Ignace
noix à purifier ('eau)
noix vomique
styrax
StalVESRCre
barrenness
sneezing
sternutatory
stimulants
arabic stoechas
stomachics
king's evil, wen
St. Ignatius bean
clearing nut
poison nut
SfOrlX
563
Indisch & Cashmirisch.
til
tscherbi
kengi butti
tschirkatsch-mat-
scher dar
pater bundukvala
SEN'U1
3SUlr“
hirki
chakschi
se dlatschitsch
pias, tre
tschoptschini
mort schel
sadschi
giderdagh,mokö,pilek
butti
kantakari, mamoli
betaun rumi
alu
minder, son
kitschische
dat, tänt
mundiebutti
palek
schrab duatesche
leb
Türkisch.
tschorek otu
itsch jaghy
tschakmak taschi
hardal
kara hardal
(h)yntsch
susuzluk
tschobtschini
bir nevi iri maghdan.
kalia tuzu
tilki-(turbuc) uzumi
french patlidschani
jer elmasy
ujku, ujuku
sinir tschekelmesi
motelim
ispanak
arak tekrar
dalak tutliesi
sfunger, süng(ui)er
ada soanu, anzel
kalaj
mervek
haselsezlik
ansyrma
anserdedsche
karabasch ottu
mideii kuvvetlendur.
ur(i, bogh. damghuli
karga bukeng
karabachur(mariami)
Arabisch.
simsim, semsen
schahm
hassoueh
hardel
dschirschir
foak
hararet, attesch
kasb sinie
killi, mith ul kali
anebel saleb
badindschan berrie
tomattein
moum, naass, rahat
teschenudsch
suret enzal
dukhu
esbandsch, sermek
arak chals
tahal
isfendsch
iskil, basal el far
rezas abied, kazdyr.
zebb el dschebel
aher, aker, akym
éts
nuschuk, sohud
mudorrat
hafes el roa
mukawyate mide(h)
silat, dschedret
kanek el kölb
asterak, miat
Persisch.
kundschit
pih
sengh etufeng
serschef
auri, sependan
hoktscheh
hub ekalan
tischnegi
tschob tschini
zehermura
skar
kadsch madsch
kendiari
badindschan rumi
alu
chab, aram
keschiden eazah
dscherian emenni
isfanak
schrab duatescheh
supors
aber murdeh
pias edeschti
arzis, kalai
mavizek
hamelbend
AtSl, OtaS
nesoar
ostochodus
dovai-(hazm) emideh
giler
fafita
keschkepel
azeraki
mosti sengh (stor. sp.)
muabadal?
dschengli pias
nemek nelli
kalei
mavizedsch
telvaien
SCIl
nitsche
at U18
ostochodus
hazmvala schei
giler -
papita
nirmeli
kutschle(h)
magunes kuhi
seladschit (stor.spec.)
2.
56-
Lateinisch.
Styrax liquida
Suber (Quercus)
Subsultus tendinum
Succinum
Succus
Succus lactosus
Sudor, Ephidrosis
Sulphur
Sulphuricum acid.
Suppositorium
Suppurantia
Surditas
Swertia petiol.
Symplocos cratägoid.
Syrupus, Sorbettum
Tabacum
Tabaschir
Tacamahaca
Talcum
Tamarindus
Tanacetum vulg.
Tarantula
Taraxacum
Taxus baccata
Temperamentum
Terebinthina
Terebinthi semina
Terra
Testis
Testudo
Tetanus
Thea
Theriaca Andromach.
Thuja
Thymus Serpyllum
Tilia europaea
Tinea capitis
Tinnitus aurium
Tormentilla
Torpor
Tragacanthi gummi
Trapa
Tremor
Trianthem.pentandr.
Tribulus terrestris
Deutsch.
Storax, flüssiger
Korkbaum
Flechsenspringen
Börnstein
Saft
Saft, milchartiger
Schweiss
Schwefel
Schwefelsäure
(Stuhl)-Zäpfchen
Mittel, zeitigende
Taubheit
Tarant (Enzianart)
Symplocos
Zuckersaft, Scherbet
Tabak
Tabaschir
Tacamahacaharz
Talk
Tamarinde
Rainfar(r)n, gem.
Tarantel
Löwenzahn
Eibenbaum
Gemüthsstimmung
Terpentin
Terpentinbaum Sam.
Erde
Hode
Schildkröte
Starrkrampf
Thee
Andromac. Gegengift
Lebensbaum
Feldkümmel
Linde
Kopfgrind
Ohrenklingen
Ruhrwurz
Gefühllosigkeit
Tragacanth gummi
Stachel(Wasser)-Nuss
Zittern
Dreiblumenart
Burzel (Teufels)-dorn
Französisch.
storax liquide
liége
sautillem. des tendons
succin, ambre jaune
suc, jus
suc lacteux
sueur, transpiration
soufre
acide sulphurique
suppositoire
suppuratifs
surdité
Swertia (Gentianée)
symploque
sirop
tabac
tabachir
tacamaque
talc
tamarin
tanaisie
tarentule
dent-de-lion, piss-
enlit
if
tempérament
térébenthine
semenc. de térébinthe
terre
tcsticule
tOrtue
tétanos
thé
Andromach. thériac
thuya, arbre de vie
serpolet
tillier
teigne
tintement d'oreille
tormentille
engourdissement
gomme adragant
macre, saligote
tremblement
triantheme
herse, tribule
Englisch.
fluid storax
korktree
twitching of the tend.
amber
juice
milky juice
SW Cat
brimstone
sulphuric acid
suppository
suppuratives
deafness
Swertia
symplocos
sirop
tobacco
sugar of bamboo
tacamahaca resin
talc, talk
tamarind
tansy
tarantula
dandelion
yew (tree)
temper
turpentine
turpentine-tree seeds
earth
testicle
tortoise
tetany
tER
theriac Andromach.
tree of life
wild thyme
lime-tree
scaldhead
tingling of the ears
tormentil
numbness, torpor
traganth
Walter-nut
trembling
trianthema
tribulus
565
Arabisch.
sil arrus, miati lebni
sedad,sedschretegatta
ichtiladsch (asabet)
kareb
osare(t)
osaret lebni
arrak
kibryt, kebryt
ma el kibrid
hämel, ferzedsche
munzidschat
damem
schirop
tUltUll
tabaschir
kobub (kevkeb)-el arz
amlieh, tamar hindy
retila
hindibai berri
-
tabiet, mezadsch
but(to)m, tyrmentina
habbet el chizra
tin
Türkisch.
mantar agatschi
sitschrama sinir
kahruba, kehribar
S11
sude benzer su
ter
kiükurt
kükürt tizabi
schaf
saghyrlyk
schurub, sirub
tutun, dokhan
4abaschir
agatsch kavunus.
tilk, tulk
demir hindi
dargaran
jaban hindibasi
bursuk
kcf, mizadsch
tirmentinna
tirmentin agh. tokmi
toprak
taschag
kaplun, tozbagha
tschekilmesi
tschaj
teriak faruk
geiigen (nemam)-oti
oflamur, ohlamur
kiel(lik) (illeti)
kulak tschinlemesi
jedi japrak oti
uäuschmaklik
kitre
birnevi sukestanesi
titreme
gülkastanesi
haiah, beyd
zilfi, bakheh
kazaz, terrmodet
(t)schay
treak faruk
scdscher el heiat
hasha,zatar(el hamyr)
oglamur
kara(ah), s fati
tervin, tinin elizen
ark el indschbar
khedr
samagh el katad
rascha
sedab
koteb el humar, achlat
Persisch.
mia saileh
periden, terpiden
käreba
I'CS
ab schir rengi
hidrar
gugert
arrak egugert
schaf
toaresch
loder
schireh kand
tumbaku
tabaschir
telk
temir hindi
hindiba dschengli
tabiet
gendeh feruzeh
chindschek
gel, chak
hossieh
sengh puscht
rastmanden esrir
tscha
treak faruk
zater, khalender, a.
badchoreh
avas kanndä
indschebar
chadder
kasira, ketira
singara
lerze
itsid
char chasek
Indisch § Caschmir.
miasaile
dettke dracht
parkna, terkne
kepur
rES
dut moafek pani
persina
genndek
gendek ketizab
fetile(h)
dora
mum rani
lodhra
misri ke scherbet
tomaku
bansludschen
abrak
imli
peilmundi
hadschura
patekel, meidan-
hand
pustül
muzadsch
duna, bazerd
habt ekudra
mitti
petalu
katschu(wa)
sidirene
tscha
gendsch
schä-scha
indschebar
sondschana, bihess
ketira
singhara, singhara
kamna
biskepra, (T.decand,)
gokru, kamerkas
Lateinisch.
Trichiasis
Trifolium fibrinum
Triticum sativum
Tuber cibarium
Tumor cysticus
Turpethum convolv.
Turunda
Tussilago Farfara
Tussis
Tussis pituitosa
Tussis sicca
Tutia
Tympanites
Ulcus
Ulcus endemium
Ulcus fistulosun
Ulcns inveteratum
Ulcus phagedaenic.
Ulcus syphiliticum
Ulmus campestris
Ultramarinum
Umbellif. Butazeri
Umbilicus
Umbil. rectract.
Unguentum
Un ruis
Ungula oculi, Pteryg.
Urina
Urinae stillic.
Urticä
Urticaria vulgaris
Uterus
Uva passa
Uva passula
Uva Vitis viniferae
Uva ursi
Vagina
Valeriana
Valisneria spiralis
Vanilla
Vaporinum(Balneum)
Variola
Vena
Venaesectio
Venenum, Toxicum
Verbascum
IDeutsch.
Augenwimpern Umst.
Fieberklee
Weizen
Trüffel
Balggeschwulst
Turbith, Wirbelwurz
Wieke
Huflattich
Husten
Schleimhusten
Husten, trockner
Tutia, graue
Wind-(Tromm.)sucht
Geschwür
Geschwür. einheim.
Hohlgeschwür
Geschwür, chronisch.
Geschwür, fressend.
Geschwür, vener.
Ulme
Ultramarin
(Pflanze, kleine)
Nabel
Nabelkrampf
Salbe
Nagel (an Fingern)
Augenfell
Harn
Harntröpfeln
(Brenn)essel
Nesselsucht
Gebärmutter
Rosine, grosse
Rosine, kleine
Wein-(traube)beere
Bärentraube
Mutterscheide
Baldrian
V., schneckenförmige
Vanille
Dampfbad
Menschenblattcr
Blutader
Aderlass
Gift
Wollkraut
Französisch.
renversement des cils
menianthe
froment, blé
truffe
tumeur cystique
turbith
tente
tussillage
toux
toux pituiteuse
toux sèche
tutie
tympanite
ulcere
ulcere endémique
ulcere fistuleux
ulcere chronique
ulcere phagédén.
chancre, ulc. venér.
OI'II1C
outre(-)mer
(petite plante)
nombril
spasme ombilic
onguent
ongle
ongle a l'oeil
urine
dégouttement d'urine
ortie
ésséra, fièvre ortiée
matrice
raisin sec grand
raisin sec petit
(grappe de) raisin
busserole
vagine
valériane
valisnérie en spirale
vanille
bain de vapeurs
petite-vérole
veine
saignée
poison
bouillon-blanc
Englisch.
dist. of the eye-lash
buck-bean
wheat
truffle
cystick tumour
turbith (root)
tEnt
colt's-foot
cough
pituitous cough
dry cough
tutty
wind-dropsy
ulcer, sore
endemical ulcer
fistulous ulcer
chronical ulcer
phagedenic ulcer
syphilitic ulcer
elm
ultramarine
(small sized plant)
navel
navel-spasm
oientment
nail
film, web inthe eye
urine
urine stillicide
nettle
nettle-rash
matrice, womb
great raisin
lesser raisin
grape
bearberry
vagina, womb-pipe
valerian
spiral Valisneria
vanilla
vapour (steam)-bath
small-pox
vein
bleeding
poison
mullein
567
Türkisch.
kiprik giöz itschinde
trifil, su jundschesi
ary bughdaj
dommus elmasi
jumru kabardschik
turbud
fitil
farfara
eksürük()
balghamlu eksü1 üki
kuru eksürük
tutia
istiskai jabis
jara, tschiban
jerlutschiban
matielutschibani
jilenmisch jara
aschendiridschi
freng sameti
kuz (kara)-agatsch
ladschvert
guebek, giöbek
giöbek aghrisi
melhem, jagh
tyrnak
sidik, boul
damlajan sidik
ysyrghan
rah(a)m
kuru uzum beujuki
kuru uzum kutschuki
U1ZU II.
aye uzuni
kedi otu
vanilia
kapludschasi
dschidri, tschitschek
damar
kan alma
zeh(i)r
sir kuirne
Arabisch.
schar munkalib
fasset el ma
henta, hinteh
sela
turbud, turbid
fetilch
so(u)al
soal balgamii
soal ja bis
tutya
istiskai rihii
karu, karhat
habbet el muttevatin
(karhai)-nasur(i) je
kurhai musmineh
khora ekkiale
kru el freng
sedscheret el bak
ladschvert
surre, sorrah
wodscha el sorrah
merhem
dafr, zufr, defer
boul, schakh
boul mutekathir
endschureh harryk
GºSSC "H,
rehm, beit el olet
mavizedsch
mevadsch
aneb
anebel dabbah
ferzedsch, kus, danat
fu, sumbul sahrai
inkebab, foar
dschidri, haspe
uruk, ark
fast, fessad, mebzak
merg, sem(u)m
a(d)san el dub(b)
Persisch.
perval
gendum
go.dud, guda
turbud
fitileh
zulfeh
zulfeh balgami
zulſeh hoschk
tutia
nefkeschikem
kru
kru emulkie
IldSUlr
kruekouneh
akeleh keruh
zachm atescheg
ladschvert
naf
dert enaf
merhem
dufer
perdeh tschehschm
pischab
sinselet eboul
kindschi, guzneh
schera
betschedan
mavizedsch
bidana
enggur
enggur echirs
kus
fu, sumbul deschti
temrich
tschitscheg, avleh
ark, rek
fast , chun keschiden
zeher
gusch ckhyrs
Indisch & Caschmir.
perval
dane, kanek, gihun
resouli
tirvi, niswut (sanscr.)
plita
dudidsch
keng, kansi
kengar
suki keng
tutia
afra
pora
makan ke pora
I R SUII"
purana pora
pora akle
bad ke zachm
ladschvert
budschet,butazeri
tuni
tern
merhem
nachune(h)
ak ke nachune
karura, muter
pischab ke topka
atungen, soi
tschepaki
zedane
monaka
kischmisch
dagh, gora (unreif)
ritsch ke dagh?
kus
bililotten
siwar, sivaru
bochar ke kam
mata, namgum
när
fast, lou kitschne
hira
bul erk on u
568
Lateinisch.
Verbena
Vermis intestinalis
Verm. Ascaris lumbr.
Verm. Ascaris vermic.
Verm. Taenia
Veronica Beccabung.
Verruca
Vertigo
Vesica urinaria
Vesicatoria remed.
Vesparum favus
Vesper(a)
Veterinarius
Vigilantia
Vigor, Robur
Villarsia nymphoid.
Vinca minor
Vincetoxicum
Vinum
Viola odorata
Viola tricolor
Vipera
Virga aurea
Viridis
Viscum (album)
Visus dimid., Myopia
Visus dupl., Diplopia
Visus muscarum
Vita
Vitex Negundo
Vitri fel
Vomitus
Vulnus
Vulpes
Xanthoxylum hostile
Xanthoxyli semina
Xeraphium remed.
Xylobalsamum
Zedoaria Zerumb.
Zelemicae baccae
Zincum
Zincum sulphuricum
Zingiber officinalis
Zingiber recens
Zyzyphus Jujuba et
Oenoplia
Deutsch.
Eisenkraut
Eingeweidewurm
Spul (Pallisad.)-wurm
Spring (After)-wurm
Bandwurm
Ehrenpreis
Warze
Schwindel, Drehkr.
Harnblase
M., blasenziehende
Wespenwabe
Abend
Thierarzt
Schlaflosigkeit
Kraft, Stärke
Jungfernkrone, kl.
Schwalbenwurz
Wein
Veilchen
Stiefmütterchen
Viper
Goldruthe
Grün
Mistel
Kurzsichtigkeit
Doppelsichtigkeit
Mückensehen
Leben
Negundo-Müllen
Glasgalle
Erbrechen
Wunde
Fuchs
Zahnwehbaum
Zahnwehb. Samenk.
Streupulwer
Zweige v. Balsamb.
Zittwerwurz, längl.
Zink
Zinkvitriol
Ingwer
Ingwer, frischer
Brustbeeren
Französisch.
vervé(i)ne
ver intestinale
lumbric. strongle
ascaride
ver solitaire
véronique
WE'r'U1E
vertige
vessie
vésicatoire
rayon des guépes
soir
vétérinaire
insomnie
force, vigueur
petit pucelage
éclair, ficaire
vin
Englisch.
vervain
intestinal worm
long round worm
ascaris
tape-worm
waterpimpernel
WArt
giddiness
urin-bladder
vesicatory
wasp-comb
evening
veterinariam (farrier)
restlessness
strenght, force
fringed buck-bean
lesser periwincle
swallow-wort
wine
sweet violet
pansy, heart's ease
viper
golden-rod
green
misseltoe
myopy (dim-sighted)
diplopy (double sigh.)
myod. (fly's in sight)
life
5-leav. chaste tree
sandever
vomiting
wound
fox
violette
pensée
vipère
verge d'or
Vert
gui, guy
myope (vue faible)
diplopie (vue double)
myod. (vis. demouch.)
Vie
vitex negundo
sel de verre
vomissement
blessure
renard
xanthoxylon
semences de xanthox.
poudre
bois d'arbre du baume
zédoaire longue
zinc
sulfure de zinc
gingembre
gingembre frais
jüjubes
xanthoxylum
seeds of xanthoxyl.
powder
xylobalsam
long zedoary
zinc
sulfat of zinc
ginger
fresh ginger
jujubes
Türkisch.
guverdschin otu
soludschan
kurdschaghaz
virunike, su terezi
sigil
basch dönmesi
kawuk, dawul, mesane
pehliwan jakisi
jaban ary (arussi)-evi
akscham
bitar
uikusüzlik
kudret, kuwwet
ak asma oti
asklebias(Cinanch. v.)
hammer
irfijun, meneksche
herdschaji meneksche
engerek jilany
altin otu
jeschil
burdsch, luzak
basari zaif
tschatal giörmek
sinek giözen enindeh
öm(ü)r
bir nevi adschi
kusmak, istifra
jara, dscherh
tilki
sufuf, toz
üd el belsan
dschedvar
-
tutia madeni
beas sadsch
zindschefil, ssi ot
nem zindschefili
enab, unnab
-
Indisch & Caschmir.
sedgheiat, hamek
kire fil pët
mulab
siung
kedudane
nag babri
moke
sir poune
II1OSAI1E
dova dagh, plaster -
scham(namas)kevacht
nalbend
onindra
ZOr
korru
rotendschiot
gendvangnu
engur ke schrab
menefsche
-
Arabisch.
ikmubaran
dud (plur. didan)
habb el kara
veronika
salil
tauschi, douran
mabuli, beyt el boul
mokerehat
beit el zenbur
II1CSS3.
b(e)yttar
sahar
kuwweti bedenije
zid essemmum
hammer, khamr, mëh
benefsedsch
afa(a)h, hen(d)sch
achdar
dibk
zof e basser
havel, houl
techeiolat
cheia, eischi
ursud, filfli beri (S.)
mrart el chezas
kay
dschurch
saleb, taleb
faghara
sufuf
üd el belsan
zurumbad
habbet el zelm
rue, roh
zendsch(efil)
zendsck e roteb
enab, annab
Persisch.
baristaryun
kerm eschikem
mulab
siung
kedudaneh
veronika
solul
gerdiden esser
schaschdan
avleh keschideni
chaneh ezenbur
scham, vaktegrub
nalbend
bidari, bichabi
kuwet
scharab enguri
menefscheh
sebs
nakuveti tschehschm
havel
gobari tschehschm
zondegani
pendsch enguscht
nemek eschischeh
istifragh, kai etmek
zahm
rubah
daracht eschikafteh
kebaba schikafteh
zrur, sufuf
üd elbelsan
zerumbad
habbet ezulm
dschest
zendschebyl
zendschebil terr
enab, bër
krundi
hFri(reng), taze
burtsch
akienke bikuveti
penga
akienke gobar
dschunde, razi
sembalu, vonna
katschlun
daki, ulti
pati
lumbri
timr, têzbal
kebaba chande(h)
tura, puri
üd el belsan
ketschur
habt ezulm
dschest
sund
adrak
enab, bër
Hº
570
Verzeichniß der deutſch und lateiniſchen Wörter.
Abend
Abkochung
Abführungsmittel
Abzehrung
Acacienſaft
Acajou, ächter
Aderlaß
After
Afterwurm
Ahornbaum
Alant
Alaun
Alaunerde
Alkanna, dornige
Alkannawurzel
Aloe
Aloeholz
Aloespflanze
Alpmännchen
Alraun
Amarant
Ambra, graue
Ameiſe
Ammoniakgummi
Ampfer
Andorn
Anfeuchtung
Anhängel
Anis
Apfel
Aphodillilie
Apotheker
Aprikoſe
Arekapalmnuß
Arſenik
Arſenik, rother
Artiſchoke, gemeine
Arzenei
Arzeneipulver
Arzt
Aſand
Aſche
Aſchenkraut
Aſſel
Aufblähung
Aufguß
Auge
Augenentzündung
Augenfell
Augenlied
Augenliedlähmung
Augenpulver
Augentroſt
Augenwimper, innere
Ausſatz
Ausſchlag
Bad
Bähungsmittel
Bärentraube
Bärlapp
Baldrian
Balggeſchwulſt
Balſam
Balſamapfel, getrennt.
Balſambaumzweige
Bambusrohr
Band
Bananenbaum
Bandwurm
Bart
Bartgras
Bartſchwärze
Baſilienkraut
Bauch
Bauchgrimmen
Bauchwaſſerſucht
Bauchweh
Baum
vesper
decoctum
purgamentum
atrophia
acaciae succus
anacardium orientale
venaesectio
GIUS
vermis ascaris verm.
platanus orientalis
inula helenium
alumen
argilla
lawsonia inermis
alcanna
aloé succus
aloëxylon
aloë perforata
incubus
mandragora
a Ina TalltUS
ambra grisea
formica
ammoniacum
TUII EX
marrubium
humectatio
amuletum
anisum
pomum
narcissus
apothecarius
armeniacum malum
areca catechu, nux
arsenicum
auripigmentum rubr.
cynara scolimus
medicamentum
pulvis
medicus
asa foetida
cinis
senecillis
scolopendra
flatulentia
infusio
oculus
ophthalmia
ungula oculi
palpebra
blepharoptosis
collyrium siccum
euphrasia
trichiasis
lepra
exanthema
balneum
embrocatio
uva ursi
lycopodium
valeriana
tumor cysticus
balsamum
momordlca dioica
xylobalsamum
bambusa arundinacea
ligatura
ficus indica
vermis taenia
barba
andropogon
pigment. ad barbam
ocimum
abdomen
colica
ascites
colica
arbor
571
Baumwolle
Beere
Behandlung
Behen
Beifuß
Bein
Beinfraß
Beinwell
Beiſchlaf
Benedictenkraut
Berberitze
Bergmünze, Samen
Beruhigende Mittel
Beſenkraut, großes
Beſuch, ärztlicher
Betäubende Mittel
Bibergeil
Bienenkraut
Bier
Bilſenkraut
Bimsſtein
Binde
Binſenblume
Birne
Biſam
Biſamkörner
Biß
Bitter
Bittererde
Bitterſüß
Bitterwurz
Blähſucht
Blähungen vertr. M.
Blätterſchwamm
Blaſenſtein
Blaſenziehende Mittel
Blatt
Blei
Bleichſucht
Bleiglanz
Bleiglätte
Bleioxyd, rothes
Bleiweis
Bleiwurzel
Bleizucker
Blinde
Blödſichtig
Blut
Blutharnen
Bluthuſten
Blume
(Blut)ader
Blutigel
Blutſchwär
Bluttreibende Mittel
Bockshorn
Bohne
Bohne, weiße
Börnſtein
Borſtiges Samenkraut
Brandſchaden
Branntwein, rectific.
Braunſtein
Brechnuß, ſchwarze
Brechruhr
Brechweinſtein
Brechwurzel
Brei
Breiumſchlag
Bremergrün
Brenneſſel
Brennmittel
Brillenotter
Brod
Brombeere
Bruch (Darm-)
Bruch (Knochen-)
Bruchkraut
Bruſt
Bruſtbeeren
Bruſtmittel
Bruſt, weibliche
Buchweizen
Burzeldorn
Butter
Buttermilch
(Cardamome
Celaſterſtaude
Chanker
Chinawurzel
Cholera
Citrone
Chromſaures Kali
Cichorie
Cochenille
Cocusnuß
gossypium
bacca
curatio
behen
artemisia
OS
caries
consolida
coitus
geum urbanum
berberis
melissae calam. sem.
Sedativa remedia
sisymbrium sophia
visita medica
narcotica remedia
CaStOreUm
melissa
cerevisia
hyoscyamus
pumicis lapis
ligatura
butomus
pyrus
moschus
abelmoschi m. sem.
IIOTSU18
AII181'UlIIl
magnesia
dulcamara
gentiana amara
flatulentia
carminativa remed.
agaricus
calculus vesiealis
vesicatoria remed.
folium
plumbum
chlorosis
galena
lithargyrum
minium
CETUSSa.
plumbago
plumbum aceticum
CHECU18
visus dimidiatus
sanguis
haematuria
haemoptysis
flos
VEIla,
hirudo
furunculus
emenagoga
foenum graecum
faba
lupinus albus
succinum
echinospermum
ambustio
spiritus rectificatus
manganum
jatropha curcas
cholera morbus
antimonium tartar.
ipecacuanha
puls
cataplasma
cuprum oxydhydrat.
urtica
cauterium
aspris naja
panis
rubus vulgaris
hernia
fractura
herniaria
pectus
zyzyphus
expectorans
II1AIIlII18,
fagopyrum
tribulus terrestris
butyrum
butyri serum
cardamomum
celastrus
ulcus syphiliticum
smilax china
cholera morbus
citrus medica
kali chromatum
cichoreum
coccionella
COCOS IlUX
572
Coloquinte
Cordiefrüchte
Cubeben
Cur
Cypergras
Cypreſſe
Dampfbad
Darmbruch
Darmgicht
Darrſucht
Dattel
Dattelpalmgummi
Deſtillirhelm
Diamant
Dickauszug
Dill
Dinte
Diorit
Diptam
Diſtelgewächs
Doppelkriecher
Doppelſichtigkeit
Drachenblut
Drachenkopf
Drehkrankheit
Durchfall
Durſt
Ebenholz
(Fckel
Ecker
Edelſtein
Ehrenpreis
(Fi
Eibenbaum
Eibiſch
Eiche
Eichel
Eier(Melanzan)apfel
Einäugig
Eingeweide
Eingeweidewurm
Einſchläfernde Mittel
Einſchnitt
Eis
Eiſen
Eiſenkraut
Eiter
Eitergeſchwür
colocynthis
sebesten
cubebae
curatio
cyperus
cupressus
vaporinum
hernia
ileus
atrophia
dactylus
phoen.dact. gummi
alembicus
adamas
eXtractum
anethum
atramentum
diorites
dictamnus
cynaracea
amphisbaena
visus duplex
draconis sanguis
dracocephalum
vertigo
diarrhoea
sitis
ebenum
I1AUSGA.
quercus, glans
lapis preciosus
veronica
OVUlII1
taxus baccata
althaea
quercus (robur)
quercus, glans
melongena
monophthalmus
intestina
vermis intestinalis
hypnotica remedia
incisio
glacics
ferrum
verbena
pus
Elephantenfuß
(Elephantenlaus
Engbrüſtigkeit
Engelkraut
Engelſüß
Entbindung
Entenfuß
Erbrechen
Erbſe (Kicher-Erbſe)
Erbſe (Saat-Erbſe)
Erdapfel
(Erde
(Erdbeere
Erdharz
Erdrauch
Erdſcheibe
Erdweihrauch
(Erdwurm
Erkältung
Eröffnende Mittel
Erweichende Mittel
Erwenwürger
Eſelsgurkenſaft
Eßluſt
Eſſig
Eſſigſyrup
Euphorbiumharz
Fadenwurm
Fagonie
Fallkraut
Fallſucht
Fantaſiren
Farbe
Färberröthe
Farnkraut
Farz
Faſele, juckende
Fehlgeburt
Feige, gemeine
Feige, heilige
Feige, oſtindiſche
Feige, wilde
Feilſpäne
Feldkümmel
Feldmohn
Fell
Fell im Auge
Fenchel
abscessus
elephantiasis
anacard. occid.
asthma
angelica
polypodium vulg.
partus
podophyllum
vomitus
cicer
pisum sativum
solanum tuberosum
terra,
fragaria
asphaltum
fumaria
cyclamen europaeum
chamaepitys
lumbricus terrestris
refrigeratio
deobstruentia remed.
emollientia remedia
cruenta (orobanche)
elaterium
appetitus
aCetum
oxysaccharum
euphorbii gummi
dracunculus
fagonia
arnica
epilepsia
delirium febr.
pigmentum
rubia tinctorum
filix
flatus
dolichos pruriens
abortus
ficus carica
ficus religiosa
ficus indica
ficus glomerata
limatura
thymus serpyllum
papaver rhoeas
cutis
pannus oculi
foeniculum
573
Fett
Feuerſchwamm
Feuerſtein
Fichte
Fichtenharz
Fieber, hitziges
Fieberklee
Filzlaus
Finger
Fingerhut
Fiſch
Fiſchgift
Fiſchkörner
Fiſchleim
Flachs
Flachsſeide
Flechſenſpringen
Flechte
Flechte, tropiſche
Flecken
Fledermaus
Fleiſch
Fliege
Fliege, ſpaniſche
Flöhkraut
Flohſamenart
Flußkrebs
Flußmuſchelſchale
Franzoſenholz
Franzoſenholzharz
Frauenhaar
Froſch
Froſt
Froſtbeule
Frucht
Fruchtſchale, äußere
Fuchs
Fuchsräude
Fuß
Fußbad
Fußblatt
Gähnen
Galgant
Gallapfel
Galle
Gallenfieber
Galle, reinigende M.
Galmeiſtein
adeps
fungus igniarius
silica
pinus
resina pini
febris acuta
trifolium fibrinum
pediculus ingu. adh.
digitus
digitalis
piscis
sapium indicum
cocculus menisperm.
ichthyocolla
linum
CU1SCUltal
subsultus tcndin.
herpes
lichen tropicus
macula
nycteris
CATO
II1U1SCA
cantharides
pulicaria
plantago ispagh.
cancer fluviat.
concha fluviat.
lignum sanctum
guajaci gummi
capillus veneris
1'AI18.
frigus
pernio
fructus
putamen
vulpes
alopecia
pes
Gamanderlein
Gänſefuß
Gärberbaum
Gartenkohl
Gartenkreſſe
Gartenraute
Gauchheil
Gaumen
Gebärmutter
Geblüt, verdorbenes
Gefühlloſigkeit
Gegengift
Gegengift Androm.
Gehenna
(Gehirn
Gehirnentzündung
Gelähmt
(Gelb
Gelbſucht
Gelbwurz
Gelenkgicht
Gelenkverbiegung
Gelind abführende M.
Gemüthsſtimmung
Geneſung
Geruch, Riechen
Geruchsmangel
Geſäß
Geſchlecht
Geſchlechtstriebr. M.
Geſchmack
Geſchwulſt, wäſſrige
Geſchwür
Geſchwür. freſſendes
Geſchwür, künſtliches
Geſichtsflecken
Geſichtsmuskeln - Ver-
zerrung
Geſichtsverdunkelung
Geſtank
Geſundheit
Getränk
Geweih
Gewürze
Gewürznelke
Gicht
Gift
Gichtrübe
pediluvium
podophyllum
oscitatio
galanga
galla
fel
febris biliosa
cholagoga remed.
calaminaris lapis
chamaedrys
chenopodium
rhus coriaria
brassia
lepidium sativum
ruta graveolens
anagallis
palatum
U1tCr"U1S
humor corruptum
torpor
antitoxicum
theriaca androm.
lawsonia inermis
cerebrum
cephalitis
paralyticum
citrinum
icterus
curcuma longa
arthritis
COntractmra
lenitiva
temperamentum
reconvalescentia
olſactus
olfactus privatus
podex
genus
aphrodisiaca remed.
gustus
oedema
ulcus
phagedaena
fontanella
macula faciei
contractura musculo-
rum faciei (tortura)
caligo
foetor
sanitas
potio
cervi cornu
aromatica
caryophillus aromat.
arthritis
VEIGI U1II1
bryonia
574
Giftſumach
Giftwurz
Glasflaſche
Glasgalle
Glatze
Glied, männliches
Gnadenkraut
Gold
Goldblume
Goldmacherei
Goldruthe
Granatapfel
Granatblüthe
Grapp
Graskraut
Graswurzel
Grewie
Grieswurzel
(Grind
Grindwurzel
Grün
Grünſpan
Grünſtein
Gülden-Ader
Gummi arabicum
Gummilack
Gundermann
Gurgelwaſſe
Gurke
Haar
Hahnenfuß
Halmpflanze
Halsentzündung
Halskraut
Hand
Handfläche
Hanfharz
Hanfkraut
Hanfſame
Harn
Harnblaſe
Harnbrennen
Harnruhr
Harntreibende Mittel
Harntröpfeln
Harnverhaltung
Harnzwang
Haſe
Haſelnuß
Haſelwurz
Haut
Hautſchrunden
Hautwaſſerſucht
Heidenrettig
Heiligenholz
Heilkunde
Heiſerkeit
Herbzeitloſe
Hermodattel
Herz
Herzklopfen
Herzſtärkende Mittel
Heu, griechiſches
Heuſchrecke
Himmelblau
Hintere
Hirſchhorn
Hirſe (Mohrhirſe)
Hitze
Hode
Hodenentzündung
Hohlgeſchwür
Höllenſtein
Hollunder
Holz
Holzkohle
Honig
Honigklee
Honigwabe
Hopfen
Horn
Hornhautfleck
Hornhautgeſchwür
Huflattich
Hüftweh
Hund
Hundswürger
Huſten
Hypochondrie
Hyſter. Kugelaufſteig.
Igelknoſpe
Ignazbohne
Immergrün
Indig
Indigpflanze
Ingwer
rhus toxicodendron
lycoctonum
ampula vitrea
vitri fel
calvitium
penis
gratiola
GUll'U1II).
chrysanthemum
alchymia
virga aurea
granatum punica
balaustia
rubia tinctorum
poa
graminis radix
grewia
pareira brava
tinea
lapathum acutum
viridis
cuprum aceticum
diorites
haemorrhoides
arabicum gummi
lacca
hedera terrestris
gargarisma
cucumis
crinis
ranunculus
corydalis
angina
prunella
II13 IlUS
palma
cannabis resina
cannabis herba
cannabis semen
urina
vesica urinaria
urinae ardor
diabetes
diuretica remedia
urinae stillicidium
ischuria
dysuria
lepus timidus
avellana nux
ASBTUIll
cutis
scissurae
GlIldSAI'CA.
sisymbrium Irio
lignum sanctum
medicina
raucedo
colchicum autumnale
hermodactylus
COr
palpitatio cordis
cardiaca remedia
foenum graecum
locusta
coeruleus
anus (podex)
cervi cornu
holcus sorghum
ardor
testis
orchitis
ulcus fistulosum
argent. nitric. fus.
sambucus
lignum
carbo vegetabilis
mel
melilotus
favus
lupulus (humulus)
COrI1U.
leucoma
corneae ulcus
tussilago farfara
ischias
canis
cynanchum
tussis
hypochondriasis
globus hystericus
butomus
strychnos faba ignat.
sempervivum
indigum
indigofera anil
zingiber
575
Inſekt, ſcharlachfarb.
Irrereden, fieberhaft.
Iſop
Jalappa
Johanniskraut
Jucken
Judenkirſchen
Judenpappel
Judenpech
Judenſtein
Jungfernkrone
Kaffee
Kahlheit
Kaiſerkrone
Kalk
Kalmus
Kälte
Kamellab
Kamelsdorn
Kamille
Kampechenholz
Kampfer
Kannenkraut
Käs
Kapperſtrauch
Kardendiſtel
Kaſſie, geflügelte
Kaſſie in Röhren
Kaſſie viereckig fr.
Katarrh
Katechu
Katzenmünze
Kellerhals
Kellerwurm
Kerbel
Kern
Kibitzblume
Kieſel
Kirſche
Kitt und Klebwerk
Klapperroſe
Klettenkraut
Klyſtier
Knie
Knoblauch
Knoche
Knoten
Knöterich
mutella antiguensis
delirium febrile
hyssopus
jalappa
hypericum
prurigo
physalis alkekengi
corchorus
asphaltum
judaicus lapis
vinca minor
coffea
calvitium
fritillaria
calx
calamus aromaticus
frigus
camelinum coagulum
hedysarum alhagi
chamomilla
campechianum lign.
camphora
equisetum
CaSCUS
capparis
dipsacus fullonum
cassia alata
cassia fistularis
cassia tora
catarrhus
catechu
nepeta cataria
II1CZCTCUlIIl
scolopendra
cerefolium
nucleus
fritillaria
silica
CCTASU1IIl
lutum
AI1.ETIlOI1C
bardana
clysma
genu
allium sativum
OS
Knurren im Leibe
Kochſalz, gemeines
Kochſalzſäure
Kohl
Kohle
Kohlenbeule
Kolik
Kopf
Kopfarzeneien
Kopfgrind
Kopfſchmerz
Kopfweh, halbſeitig.
Korallen
Koriander
Korkbaum
Koth
Kraft
Kragenblume
Krähenaugen
Krampf
Kranke, Patient
Krankheit
Krankheit, hitzige
Krankheitsanfall
Krätze
Kraut
Kräuterzucker
Krebsgeſchwür
Krebshafte Verhärt.
Kreide
Kreſſe
Kreuzkraut
Kropf
Kropfblatt
Kruſte
Kryſtall
Kügelchen
Küchenſchelle
Kugelblume
Kühlmittel
Kümmel
Kümmel, römiſcher
Kümmel, Schwarz-
Kümmel, wilder
Kunſt
Künſtlich gemacht
Kupfer
Kupfervitriol
nodus
polygounm aviculare
borborygmus
natrum muriaticum
muriaticum acidum
brassia
carbo
carbunculus
colica
caput
cephalica
tinea capitis
cephalalgia
hemicrania
corallia
coriandrum
suber (quercus)
faeces
vigor
carpesium
strychnos nux vom.
spasmus
aeger
morbus
acutus morbus
UCCCSSUS
psora
herba
COIlSCI Wºl,
carcinoma
scirrhus
Creta,
lepidium
senecio
StrUlII1A.
laminaria saccharina
CrUSta,
crystallus
pastillum
pulsatilla
sphaeranthus
refrigerantia
carvi semina
cuminum
nigella sativa
lagoecia
Al1'S
factitius
cuprum
cuprum sulphuricum
576
Kürbis
Kurzſichtigkeit
Lab
Lachen
Lack
Lähmung
Lähmung, halbſeitige
Lakritzenſaft
Langwierig
Lanzette
Lattich
Latwerge
Laugenſalz, mineral.
Laus
Läuſekraut
Läuſeſamen
Läuſeſamen, mex.
Lazurſtein
Leben
Lebensbalſam
Lebensbaum
Leberleiden, Mittel
Leberthran
Leibesverſtopfung
Leer
Leichnam
Leim
Leinſamen
Leiſtenbeule
Lendenweh
Liebesapfel
Liebſtöckel-Adſchw.
Lilie
Limonie
Limonien-Lorbeerkr.
Linde
Linſe
Linſenſtaar
Lippe
Lorbeeren
Lorbeerroſe
Löwenſchwanz
Löwenzahn
Lunge
Lungenentzündung
Lungenſucht
Lusbaum
Luſtſeuche
Magenkrampf
Magenmittel
Magenruhr
Magenſäure
Magenunreinigkeiten
Magnetſtein
Malve
Mandeln
Mann streu
Mangofrucht
Mariendiſtel
Mark
Märzwurz
Maſern
Maſtdarm
Maſtdarmfiſtel
Maulbeerbaum
Mauerkraut
Mauerpfeffer
Maul
Mausdornbuſch
Meccabalſam
Meccabalſambaum Fr.
Meerrettig
Meerzwiebel
Mehl
Meiſterwurzel
Melangenapfel
Melilotenklee
Meliſſe
Melongen-Nachſchatt.
Melonendiſtel
Mennige
Menſchenblatter
Milch
Milch, geronnene
Milchrahm
Milz
Milzkrankheit
Milzkraut
Milzſucht
Miſpel
Miſtel
Mohn
Mohnſaft
Möhre
Möhre aus der Wüſte
Mohrhirſe
cucurbita
visus dimidiatus
coagulum
risus
lacca
paralysis
hemiplegia
liquiritiae succus
chronicus
lancetta
lactuca
electuarium
soda
pediculus
pedicularis
staphisagria
sabadilla
lazuli lapis
vita
elixirium vitae
thuja
hepatica
aselli jecoris oleum
constipatio alvi
jejunus
cadaver
gluten
lini semina
bubo
lumbago
solanum lycopersicon
ajowain-levist.
lilium
citrus medica
limonia laureola
tilia
lens
CatalraCta
labium
lauri baccae
nerium oleander
leonurus
taraXaCum
pulmo
pneumonia
atrophia
clerodendron
lues
cardialgia
stomachica
lienteria
acor ventriculi
saburra
magnes lapis
malva
amygdalae
eryngium
mangif. ind, fruct.
carduus marian.
pulpa
geum
morbilli
rECU1TI)
fistula recti
II1OTU18
parietaria
sedum acre
OS
ruscus aculeatus
balsamum de meccha
carpobalsamum
B1"IIOTHCCH,
squilla
farina
imperatoria
melongena
melilotus
melissa
melongena solanum
cactus ind. tor
minium
variola
lac
lac coagulatum
cremor lactis
lien
splenitis
asplenium
hypochondriasis
mespilum
viscum album
papaver
opium
CarOtA.
pastinaca secacnl
holcus sorghum
577
Molken
Mondſame
Monatl. Reinigung
Moos, wohlriechend.
Morchel
Morgenröthe
Mörſer
Mückenſehen
Mund
Mundfäule
Mundfäule der Kinder
Münze, grüne
Münze, ſalbeiblättr.
Muskatblüthe
Muskatnuß
Muſchelſchale
Mutterbeſchwerde
Mutterharz
Mutterkorn
Mutterfraut
Muttermal
Mutterſcheide
Mutterzimmt
Myrobalanen
Myrrhe
Myrthe
Nabel
Nabelkrampf
Nabelkraut
Nachgeburt
Nacht
Nachtblindheit
Nachtſchatten, ſchwarz.
Nadelſtechen
Nagel am Finger
Nagelgeſchwür
Nahrung
Naſe
Naſenbluten
Naſengeſchwür, ſtink.
Nebelkraut
Negundomüllen
Nelumbo, prächtige
Nervenfieber
Neſſelſucht
Neſſel, todte
Neugewürz
Niere
Mediz. Wörterbuch.
Nierengries
Nierenſchmerz
Nieſemittel
Nieſen
Nieswurz
Nüchtern
Oberhaut
Obſt
Ochſenzunge
Odermennig
Oelbaumharz
Oele
Ohnmacht
Ohr
Ohrenentzündung
Ohrenklingen
Ohrenfluß
Ohrenſchmerz
Oleander, wohlriech.
Oleaſter
Olivenöl
Olivenwurz, indiſche
Opperment
Orange
Orlean
Oſterluzei
Paliſadenwurm
Panargummi
Pappel
Paradiesapfel
Paradiesingwer
Paſtille
Paternoſtererbſe
Pech
Pelikan
Perle
Peſt
Peſtfenchel
Peſtwurz
Peterſilie
Pfau
Pfeffer
Pfefferkraut
Pfeffermünze
Pfeffer, ſpaniſcher
Pfeilſtein
Pfeilwurzſatzmehl
Pfirſche
serum lactis
memispermum
menstruatio
lichen odoriferus
phallus esculentus
FlU 1'O'&l,
mortarium
visus muscarum
OS
scorbutus (stomacac.)
aphthae
mentha viridis
nepeta salviaefolia
macis
moschata nux
concha
hysteria
galbanum
secale cornutum
matricaria
naevuS maternuS
vagina
cassia lignea
myrobolani
myrrha
myrtus
umbilicus
umbilicus retractus
cotyledon
placenta
IlOX
hemeralopia
solanum nigrum
acupunctura
unguis
panaritium
cibus
Il ASUS
epistaxis
OZOCI13.
linaria
vitex negundo
melumbium specios.
febris nervosa
urticaria
lamium purpureum
pimenta
1'6211
calculus renalis
nephralgia
sternutatorium
StCrnumCntum
helleborus
jejune
epidermis
fructus
O Il OSII) l.
agrimonia
elemi gummi
olea
lipothymia
auris
otitis
tinitus aurium
otorrhoea
otalgia
nerium odorum
clacagnus
oleum olivarum
maCer Veterum
auripigmentum
aurantium pomum
ruku tinctoria
aristolochea
vermis ascaris lumbr.
opopanax
populus
solanum lycopersic.
cardamomum majus
pastillum
abrus precatorius
pix
pelccanus
margarita
pestilentia
peucedamum
cacalia klcinia
petroselinum
pavo
piper
satureja
mentha piperita
capsicum
belemnites
marantae faecula
persicum malum
37
578
Pflanze
Pflanze, vieleckige
Pflaſter
Pflaume
Pfriemenkraut
Phebe
Phlomis
Pimpernüſſe
Poley
Polyp
Pomeranze
Porſch
Portulak
Puls
Pulver
Pupille
Purgier-Croton
Purgir-Kaſſie
Queckſilber
Quetſchung
Quittenapfel
Rainfarn
Raſerei
Rattengift
Räucherung
Rauſch
Raute, wilde
Recidiv
Reif
Reinigung, monatl.
Reinigung, m. mang.
Reis
Reißblei
Reizmittel
Rettig
Rhabarber
Rheumatismus
Rieſen-Calotropis
Rinde
Ringelblume
Ringſchlange
Ritterſporn
Ritze der Haut
Röhrenkaſſie
Rohzucker
Roſe
Roſenlorbeer
Roth
Roſenwurz
Roſinen
Rosmarin
Rothlauf
Rübe, gelbe
Rübe, rothe
Rübe, weiße
Rücken
Rückfall
Ruhr
Ruhrſtill. Ol.-Same
Ruhrwurz
Rülpſen
Ruſſellilie
Saat-Erbſe
Sadebaum
Saft
Saft, eingedickter
Säfte, verdorbene
Safran
Safran, deutſcher
Sahne
Salbe
Salbe, ölige
Salbei
Salmiak
Salmiakgeiſt, ätzend.
Salpeter
Salzkraut, Kalihält.
Same
Samenfluß
Samenmilch
Sand
Sandelholz
Sapan (blau)-holz
Saſſaparilla
Satzmehl
Sauerampfer
Sauerklee
Säuerling
Säure
Scammonium
Schafgarbe
Schale
Scharbock
Scharlachfieber
Schauder
Scheidewaſſer
fabaria
uva passa
rosmarinus
erysipelas
CR1'Otd.
beta vulgaris
rapo brassica
dorsum
recidivus morbus
dysenteria
nerii antidys. sem.
tormentilla
rll CtUS
curculigo
pisum sativum
sabina
SUCCUS
rob
herba
polygonum
emplastrum
prunum
cytisus scoparius
cucurbita
leucas
pistaciae nuclei
pulegium
polypus
aurantium pomum
ledum palustre
portulaca
pulsus
pulvis
pupilla
croton tiglium
cassia fistularis
mercurius
contusio
cydonium malum
tana Cetum
mania
arsenicum
fumigatio
crapula
harmala ruta
recidivus morbus
ImaturUS
menstruatio
amenorrhoea
oryza
graphites
stimulantia
raphanus
rheum
rheumatismus
calotropis gigantea
COrtEX
calendula
aspidoclonion
delphinium
scarificatio
cassia fistularis
saccharum impurum
FOSB.
rhododendron
rubrum
cacochymia
crocus sativus
carthamus tinctor.
cremor lactis
unguentum
linimentum
salvia
ammonium muriat.
ammon. liqu. caust.
nitrum
kali salsola
SEII1EIl
spermatorrhoea
emulsio
NTEI13.
sandalum
sapan caesalpinia
sarsaparilla
amylum
rnmeX aCetOSal.
oxalis
oxyria
acidum
scammonium
millefolium
COrteX
scurbutus
scarlatina febris
frigus (rigor)
nitricum acidum
579
Scheintod
Schellkraut
Scherbet
Schildkröte
Schierling
Schlaf
Schlafloſigkeit
Schlagfluß
Schlange
Schlangenſtoff
Schlangenwurz
Schlehendorn
Schleim
Schleimabführend.M.
Schleimapfel, indiſch.
Schleimfieber
Schleimhuſten
Schleimwurzel
Schluchzen
Schlummerſucht
Schlund
Schluttewurz
Schmerz
Schmerzſtillende M.
Schnittlauch
Schnupfen
Schönblatt
Schotendorn
Schraubenbaumkapſ.
Schröpfen
Schwäche
Schwalbenwurz
Schwalbenwurz, rank.
Schwamm
Schwämmchen
Schwangerſchaft
Schwarz
Schwärze
Schwarzgalle abf. M.
Schwarzkümmel
Schwarzwurz
Schwefel
Schwefelſäure
Schwefelſpießglanz
Schwein
Schweiß
Schwer
Schwermuth
Schwindel
Schwindelkraut
Schwindſucht
Scorpion
Scrophelkrankheit
Seegarnelle
Seekrankheit
Seeroſe
Seide
Seidelbaſt
Seidelbaſtart
Seife, gemeine
Seifenbaumnuß
Selbſtbefleckung
Sellerie
Senf
Sennesblätter
Seſam
Seuche
Sieb
Silber
Silberglätte
Sinnpflanze
Smirnenkraut
Sonnenwende
Sonnenwirbel
Sommerſproſſen
Spargel
Speichel
Speiſe
Speiſeröhre
Spikennarde
Spinat
Spinnengewebe
Spitzenblume
Springgurke
Springwurm
Spronblume
Spulwurm
Staar, grauer
Staar, ſchwarzer
Stabwurz
Stachelmohn
Stachelnuß
Stachelſchwein
Stahl
Stammeln
Stärke
asphyxia
chelidonium
syrupus
testudo
cicuta
SOIIlIlU1S
vigilantia
apoplexia
serpens
anguineum
bistorta
prunus sylvestris
pituita
phlegmagoga
embryopt. glutenif.
febris pituitosa
tussis pituitosa
salep
singultus
lethargia
larynx
physalis
dolor
anodyna
allium porrum
(catarrhus) coryza
calophyllum inoph.
acacia
helicteris isora
cucurbitulasimponere
debilitas
vincetoxicum
hoya viridiflora
spongia
aphthae
graviditas
niger
atramentum
melanagoga
nigella
consolida
sulphur
sulphuricum acid.
antimonium sulph.
porcus
sudor
gravis
melancholia
vertigo
doronicum
atrophia
scorpius
scrophula
crustacea
I1AUSC3.
nymphea
sericum
ImCZereUlm
daphne-sunerkat
sapo domesticus
sapind. emarg. fruct.
onania
apium graveolens
sinapis
sennae folia
SCS&lIIlUIIl
epidemia
cribrum
argentum
lithargyrum
mimosa
smirnium olusatrum
heliotropium
euphorb. helioscop.
lentigo
asparagus
saliva
cibus
larynx
nardostachys
spinacia
(ll'dI) EU.IIl
mimusops
cucum. asininum
vermis ascaris
achyranthes
verm. ascar. lumbr.
Catara Cta
amaurosis
artemisia
argemone mexicana
trapa
hystrix
chalybs
balbutio
vigor
º.
58()
Stärkende Mittel
Stärkkraut
Starrkrampf
Starrſucht
Stechapfel
Steinauflöſende Mitt.
Steinbibernelle
Steinkohle
Steinkrankheit
Steinöl
Stephanskörner
Sternanis
Sterndeuterei
Stiefmütterchen
Stink, Scink
Stirne
Storargummi
Storchſchnabelkraut
Stottern
Streichkraut
Streupulver
Stuhlgang
Stuhlzäpfchen
Sturmhut
Sucht, fallende
Sumach
Süßholz
Süßigkeit
Süßfarn
Süßklee
Tagblindheit
Talg
Talf
Tamarinde
Tanne
Taube
Taubheit
Tauſendguldenkraut
Telinikäfer
Terpentin
Teufelsdorn
Theer
Thier
Thierarzt
Thierkohle
Thonerde
Thran
Thräne
Thränenfiſtel
Thränenfluß
Tintenfiſch
Tödtlich
Tollheit
Tollkirſche
Trank
Trichterwinde
Tripper
Trommelſucht
Tropfen
Tropfſtein
Trübſinn
Trüffel
Trunkenheit
Tuberoſe, gemeine
Tunbaum
Tüpfelfarn
Umſchlag
Unfruchtbarkeit
Unvermögen, männl.
Veilchen
Veilchenwurzel
Verdauung, ſchlechte
Verdunkelung d. Sehe
Verdünnende Mittel
Vergeßlichkeit
Verkalkung
Verletzung, äußere
Vernarbende Mittel
Verrenkung
Verſtopfung
Viper
Vitriol, grüner
Volkskrankheit
Vorfall
Wachholderbeeren
Wachholderharz
Wachs
Wachskuchen
Wachsöl
Waldrebe, aufrechte
Wallfiſchthran
Wallnuß
Wallrath
Wandlaus
Wärme
Warze
confortativa
datisca cannabina
teta IlUS
catalepsis
datura (stramon.)
lithontriptica
pimpinella saxifr.
lithanthrax
lithiasis
petroleum
staphisagria
anisum stellatum
astrologia
viola tricolor
scincus
frons
styrax
geranium
balbutio
datisca cannabina
xeraphium
faeces
suppositorium
aconitum
epilepsia
rhus coriaria
liquiritiae radix
dulcedo
polypodium vulg.
hedysarum
nyctalopia
SEVUlII.
talcum
tamarindus
abies
columba
surditas
centaurium minus
meloë cichorii
terebinthina
tribulus terrestris
pix liquida
animal
veterinarius
carbo animalis
argilla
aselli jecoris oleum
lachryma
fistula lachrymal.
epiphora
sepia
mortalis
mania
belladonna
potio
ipomoea
gonorrhoea
tympanites
gutta
stalactites
melancholia
tuber cibarium
crapula
polyanthes tuber.
cedrela (toona) tuna
polypodium
cataplasma
sterilitas
impotentia virile
viola odorata
iridis radix
dyspepsia
caligo
attenuantia
oblivium
calcinatio
violentia externa
cicatrisantia
luxatio
obstructio
vipera
ferrum sulphuricum
epidemia
prolapsus
juniperi baccae
sandaraca
CE1'8.
favus
cerelaeum
clematis erecta
aselli jecoris oleum
jugl. reg. nux
CELLUCCU II.
cimex
calor
VerrºllC3
5S1
Waſchen
Waſſer
Waſſerbruch
Waſſerkreſſe
Waſſerlilie
Waſſermelone
Waſſernuß
Waſſerſcheu
Waſſerſucht
Wechſelfieber
Wechſelfieberkraut
Wegerich, große
Wegwarte
Weidenbaum
Weidenwolf
Weihrauch
Wein
Weingeiſt
Weinſtein, gereinigter
Weintraube
Weiß
Weizen
Wermuth
Wespenwaben
Wieke
Wieſenraute
Winde, aufrechte
Windglöckchen
Windling
Windſucht
Wintergrün
Wintermajoranart
Wirbelkraut
Wirbelwurzel
Wiſſenſchaft
Wismuthmetall
Wohlgemuthdoſten
Wohlgeruch
Wohlgeruchwurz
Wohlverlei
Wolfsfuß
Wolfskirſche
Wolfsmilch
Wolfstod
Wollkraut
Wundarzt
Wunde
Wunderbaum
Wunderding
Wurfſtein
Wurm am Finger
Wurmkrautſamen
Wurmſamenkraut
Wurmtreib. Spigelie
Wurmtreib. Wernonie
Wurzel
Würzmittel
Zahn
Zahnbürſtenbaum
Zähnereibungsmittel
Zahnfäule
Zahnfleiſch
Zahnpulver
Zahnweh
Zahnwehbaum
Zahnwurzel
Zäpfchen
Zaunrübe
Zehrfieber
Zehrkraut
Zeitig
Zeitigende Mittel
Zergliederungskunſt
Zerſtoßen
Zertheilende Mittel
Ziege
Zimmt
Zimmt, weißer
Zimmtblüthe
Zinnober
Zinkvitriol
Zinn
Zitronenkraut
Zittermaal
Zittern
Zittwerwurz, runde
Zwergerbſen
Zwiebel
Zucker
Zuckermelone
Zuckerſaft
Zuckung
Zunge
Zuſammenzieh. Mittel
-
lotio
aqua
hydrocele
nasturtium
nymphea
cucurbita citrullus
trapa
hydrophobia
hydrops
febris intermittens
ajuga decumbens
plantago major
cichoreum
salix
lupulus (humulus)
olibanum
vinum
spiritus vini
cremor tartari
uva vit. vinif.
album
triticum sativum
absinthium
vesparum favus
turunda
aquilegia
evolvulus
convolvulus
evolvulus
tympanites
pyrola
origanum heracleot.
astragalus
turpethum conv.
HTS
marcasita
origanum vulgare
fragrantia
andropogon muric.
arnica
lycopodium
mandragora
euphorbia
lycoctonum
verbascum
chirurgus
vulnus
ricinus communis
mirabilis jalap.
belemnites
panaritium
santomici semen
cherayta (tscheraita)
spigelia anthelm.
conyza anthelm.
radix
aromatica
dens
salvadora indica
dentifricium
caries dentium
gingiva
dentifricius pulv.
odontalgia
xanthoxylum
pyrethrum
suppositorium
bryonia
febris hectica
betonica
maturus
suppurantia
anatomia
contunderc
discutientia remed.
capra
cinnamomum
canella alba
cinnamomi flores
cinnabaris
zincum sulphuricum
StaINIlIn
melissa
herpes
trEII1OT
curcuma zedoaria
cicer arietinum
cepa
saccharum
melo cucumis
syrupus
convulsio
lingua
adstringentia
Vorliegende Krankheitsliſte iſt vom 7. Baderon 1903 (22. Auguſt 1846); ſie zeigt das maximum von der im
allgemeinen Krankenhauſe in Lahor von mir, einem Hakim und drei Dſcherah's an einem Tage expedirten Kranken
und Krankenabgeordneten. Hieraus läßt ſich ein beiläufiger Begriff von den im Pendſchab vorkommenden Krankheits-
formen machen. Außer den wöchentlichen ſpeciellen Krankheitsberichten, ſowohl von den im allgemeinen Krankenhauſe
als auch im Dſchail-(Gefängniß)-Hoſpitale befindlichen Patienten, mußten wir täglich auch einen auf dieſe Art
verfertigten, in perſiſcher Sprache abgefaßten Bericht dem Derbar überſchicken.
Namen der Krankheiten:
- =
- *- -
W. Ä - º | # E | # C | E :
Z z: "S Z- â S | = | E 3- # # 5 # # # =
ZFÄ - S | º | # # | F = # # # | # # ## # #2# -
zT E "" - | -- - "F “-A Sº C. „S - S = S cF. --
ºs | - | 2 S. «. | Q» -- S -- F E | E Z. . Z | # #Z - - -
Geſchlechter. =-S###### # # # # ## # # # = # #### # S### Gh
EISZ B. E- E sF F e-. »Eſ «E F FE-2- 'F * = = S | E Ä *F: + S º. E E -
ES | S 5 F | #x ES - Z | E | F B. - | 5 | w Z. = = A 2 = = = SEF- SZ
- S 5 SZ US-SS - Z: - US- «Q-, - SS “-, = cS E Ä5 Q- E - ES - S S. Ä -
######### # # # | # # # # # # # # # # ######SZä| #
# ESFS SFF | # | # | S S 9 E | # # S | # # # | = G 5 | »
männliche 1–– 1 1 – 2 3 2 2 7| 2 | 9 | 6 | 2 1 9 | 12 | 20 | 25 | 42 151
weibliche – 1––– 1– – | 1 1 4 | 2 | – 1 | – | – 8 | 7 1 | – | 2 | 3 | 3 36
Kinder –– 1 – – – – – | 2 | – | – | – | –- 5 | – 4 | – | 3 | 2 1 | 5 | 4 | 5 32
Summe 1 | 1 1 1 1 1 2 3 3 3 6 7 7 | 8 | 9 | 10 | 10 | 11 | 12 | 13 | 27 | 32 | 50 219
b
583
Erklärung der Tafeln.
Bevor ich jedoch zur Auslegung der folgenden Tafeln übergehe, will ich des beſſern
Verſtändniſſes halber, eine kurze Beſchreibung beſonderer Gebräuche der Bewohner Oſtindiens,
vorausſchicken, und ſo auch die Etymologie des Wortes Sing. -
Sing bedeutet ein tapferer Krieger, ein Held, wie ja die Sihk's oder Kaltſa's (engl.
Seik's Khalsa's), überhaupt eine kriegeriſche Nation war. Die Sihk's ſind reformirte Hindus;
eigentlich iſt das Fünfſtromland (Pendſchab) ihr Vaterland, ſie haben ſich jedoch weſtlich über
den Indus nach Piſchawer (Piſchauor), nördlich ins Gebirg nach Kaſchmir 2c. und öſtlich
dieſerſeits des Setledſch (Fluſſes) sutlej nach Hinduſtan verbreitet. Ihr Religionsbuch heißt
Grandſaheb, und iſt mit einer dieſer Nation eignen Schrift, den ſogenannten Gurmeki-
buchſtaben geſchrieben; übrigens haben ſie noch Manches mit den Hindus gemein, ſo z. B.
das Verbrennen der Todten, und das Verehren des Ochſengeſchlechtes, weshalb ſie auch
von den Engländern das Schlachten dieſer ihnen geheiligten Thiere als eine Sünde betrach-
ten. Die Sihk's und mehrere Kaſten von Hindus ſind Fleiſcheſſer, und ſie genießen ſogar
das den Mahomedanern und Juden verbotene Schweinefleiſch. Nur der Tabak iſt erſteren
verboten. Sie tragen lange Kopfhaare, die ſie ſorgfältig pflegen, öfters mit friſch geronne-
ner Milch einreiben, dann waſchen, kämmen, und mitten auf dem Kopfe zuſammenlegen;
darüber binden ſie ihre Deſtars (Art von Turban), die lange und ſchmale Leinwandſtücke
ſind, deren es ſehr feine an beiden Enden mit Goldborduren verzierte gibt. Der Kopfputz
von ihnen ſieht mit den eingewickelten Haaren helmartig aus. Wohlhabendere binden dar-
über auch noch ein farbiges Seidentüchelchen, das ebenfalls mit Gold bordirt iſt, wie auf
den erſten 4 Tafeln zu ſehen iſt. Die Hindus hingegen tragen kürzere Haare, die ſie unter
ihren einfachen Kopfbinden hervorragen laſſen, wie auf Tafel 4 bei Radscha Dinanat zu
ſehen iſt. Außerdem kennt man die Hindu's und ihre verſchiedenen Kaſten auch an den
mannigfaltigen Zeichen, welche ſie ſich mit weißer oder rother Farbe auf die Stirne, über
die Naſenwurzel und andern Theile des Körpers machen, wie auf Tafel 3, 4 beim Maha-
radscha Gulab-Sing, Radscha Tetscha-Sing und Radscha Dinanat über der Naſenwurzel
recht deutlich zu ſehen iſt. Das Tatowiren geſchieht alltäglich Morgens nach dem Bade,
während des ceremoniellen Gebetes.
Die hier mitgetheilten Portraits ſind treue Copien guter von indiſchen Künſtlern ange-
fertigten Originale. Der Heiligenſchein, der über den Köpfen Rendschit-Sings und Dhelib-
Sings zu ſehen iſt, deutet bei den Indiern die Königswürde an.
Tafel 1. Maharadscha (König) Rend chit-Sing (engl. Maharajh Runjeet Sing),
ſ. p. 70, 105. Maharadscha Karrek-Sing (engl. Maharajh Kurruck Sing), ſ. p. 113. Kour
(Kronprinz) Nonehal-Sing (engl. No Nihal), ſ. p. 113. Maharadscha Schir-Sing (engl.
Shere Sing), ſ. p. 116, 119, 150.
Tafel 2. Rani (Königin) Tschenda (engl. Ranee Chunda), ſº p. 122. Damit nicht
leicht eine Verwechſelung zwiſchen dieſer und der Rani oder Maharani Tschendkour
ſtattfinde, iſt zu bemerken, daß erſtere die noch lebende Dhelib-Sing's Mutter iſt; während
die letztere die gekrönte Königin, die Gemalin Karrek-Sing's, Nonehal-Sing's Mutter
war, die von ihren Sklavinnen erſchlagen worden iſt, ſ. p. 116.
_584
Da ich, obwohl in Staatsdienſten, dieſe letztere nie zu Geſichte bekam, viel weniger
irgend ein Maler, ſo war es mir auch unmöglich, zu einem Portraite von ihr zu gelangen;
weshalb ich gleichſam als Entſchädigung das Portrait der Rani Tschenda, die ſich, wie
erwähnt, eine Zeit lang öffentlich gezeigt hatte, mitgebe.
Maharadscha Dhelib-Sing (engl. Maharajh Dulleep Sing, ſ. p. 119. Serdar (Edel-
mann, Befehlshaber), Dschowahar-Sing (engl. Serdar Jowahar-Sing), ſ. p. 122. Radscha
Prinz), Lal-Sing (engl. Rajah Lall Sing, ſ. p. 123, 127, 134.
Tafel 3. Maharadscha Gulab-Sing (engl. Maharajh Goolab Sing), ſ. p. 117, 132,
178. Radscha Dhyan-Sing (engl. Rajah Dehan Sing), ſ. p. 106, 119, 120. Radscha Sut-
schet Sing (engl. Rajah Suchet Sing), ſ. p. 60, 122. Radscha Hire-Sing (engl. Rajah
Heera Sing.) ſ. p. 117, 119, 120.
Tafel 4. Radscha Tetscha-Sing (engl. Rajah Teja Sing), ſ. p. 128,134. Radscha
Dinanat (engl. Rajah Deena Nauth), ſ. p. 109. Fakir (eine Art religiöſer Schwärmer)
Nureddin (engl. Faqueer Nooreddin), ſ. p. 64, 148. Serdar Dost Mahmed (engl. Serdar
Dost Mahmed), ſ. p. 73, 74, 136.
Dieſer Regent von Cabul gehört eigentlich nicht hieher. Ich habe ihn nur deshalb
beigegeben, weil er in der indiſch-engliſchen Geſchichte in ſoweit vorkommt, als er, wie-
wohl von den Engländern aus der Gefangenſchaft entlaſſen und freundſchaftlichſt behandelt,
dennoch im letzten Kriege der Sihk's gegen die Engländer die Partei der erſtern ergriff,
mit einem Hilfsheere von Afghanen am Kriege Theil nahm, und ſogar einen ſeiner Söhne
in die Schlacht bei Gudſcherat abgeſchickt hatte, während er ſich ebenfalls im Pendſchab
befand, und nach der verlornen Schlacht entflohen war.
Tab. 5 zeigt einen Hakim, d. i. muhamedaniſchen Arzt aus Lahor. Zu ſeinen
Füßen befinden ſich ein Tagebüchlein, zwei Rezepte, ein paar Granatäpfel, ein längliches
Dintenfaß, Kalemdan genannt, worinnen eine Rohrfeder ſteckt, wie auch ein Scheerchen und
Federmeſſerchen zu ſehen ſind. Seitwärts liegt ein Käſtchen mit einigen Schachteln, worin-
nen Latwerge und Pillen enthalten ſind. Hinter dem Patienten ſieht man eine zur Diagnoſe
der Krankheit dienliche Urinflaſche, ſ. p. 14, 156.
Tab. 6 ſtellt einen Atar (Attar) vor. Dieſer Name ſtammt vom ater oder otter, d. i.
wohlriechenden Oele her, und bezeichnet die dortigen Apotheker und Spezereikrämer, die
auch die ätheriſchen Oele deſtilliren. Der hier Abgezeichnete ſitzt außerhalb ſeiner Bude im
Bazar (Markte) vor einem Schranke, worin ſich einige der geſuchteſten Artikel befinden.
Vor ihm ſteht ein Knabe, welchem er einen Syrup abwägt, und hinter deſſen Rücken ein
ziemlich einfacher Deſtillirapparat nebſt Kühlgefäß zu ſehen iſt. Merkwürdig ſcheint, daß
ſämmtliche Medikamenten-Behälter gar nicht ſignirt ſind, wahrſcheinlich um die Leute über
ihre Kunſt ja im Dunkeln zu laſſen.
Tab. 7 iſt der Fakir Haridas, ſ. p. 20, 137, 180.
Tab. 8 zeigt 1. die Schlange Sengtschur (Aspidoclonion semifasciatum), ſ. p. 145.
2, 3. die Heuſchrecke Mantis, mit ihrem Eierſtocke, ſ. p. 460.
4, 5. die äußere und innere Seite der Muſchel einer Fasciolaria,
ſ. p. 437.
6. ein Blaſenſtein, ſ. p. 77.
7, 8. das Aeußere und Innere der ſogen. Manna el tigal, ſ. p. 460.
9, 10. die beiden galvanoelektriſchen Ringe, die mit M H bezeichneten
ſind die letztern hier in Wien verfertigten, bei welchen der in
der Mitte des Silbers befindliche Zink oben wie auch von beiden
Seiten mit dem Silber in Berührung ſteht. Bei den früheren,
lahoriſchen, war das nicht der Fall. Da ſtand der Zinkreif oben
585
unbedeckt, mit der Luft in direkter Berührung; ob nicht etwa die
Art eine vorzüglichere, ja nothwendig ſei, kann nur mit der Zeit
durch Verſuche entſchieden werden, ſ. v. 152.
Mit Ausnahme der Schlange, die auf", verkleinert dargeſtellt iſt, ſind die übrigen
Gegenſtände dieſer Tafel in ihrer natürlichen Größe lithographirt worden.
Tab. 9 bis 38 enthalten Zeichnungen von Pflanzen, welche, mit wenigen Aus-
nahmen, auf dem Gebirge in der Gegend von Kaſchmir wachſen, weshalb ich ſie die Flora
medica Cashmiriana nenne. Die Ausnahmen beziehen ſich auf den kleinen Thei-derjenigen
Pflanzen, die ich in der Fläche Indiens, namentlich in der Umgegend von Lahor geſam-
melt habe. Sämmtlich ſind ſie in alphabetiſcher Ordnung dargeſtellt; über das Nähere der-
ſelben iſt, in der dieſem Werke mitgegebenen Materia medica, der Aufſchluß zu finden.
S. p. 179.
Auf den beiden folgenden Blättern ſind zwei Facsimile zu ſehen:
Facsimile, das erſte mit 3 Siegeln, ſtellt mein letztes unter Dhelib-Sing's Regie-
rung vom Miniſter Dschovahar-Sing mir eingehändigtes Anſtellungsdekret, Badele genannt,
dar. Die Merkwürdigkeit daran iſt, daß der Inhalt deſſelben Perſiſch abgefaßt iſt, während
des Miniſters eigenhändige Signatur (Oberſchrift) nebſt der Umſchrift zweier Staatsſiegel
aus Gurmekibuchſtaben beſtehen. Das dritte Siegel iſt ebenfalls Perſiſch. Auf der Rückſeite
deſſelben iſt noch ein Gurmekiſiegel nebſt den Signaturen von 14 Copiſten, ſ. p. 124.
Fac simile, das zweite, des mir vom Maharadscha Gulab-Sing in Kaſchmir aus-
geſtellten Privilegiums für Runkelrübenzucker-Erzeugung und Verkauf, ſ. p. 177.
Auffallend iſt, daß auch hier der Inhalt mit arabiſchen Buchſtaben in perſiſcher
Sprache abgefaßt, während des Königs eigenhändige Signatur, die oben aufſteht, eine
eigenthümliche Frakturſchrift der dortigen Gebirgs-Radſcha's iſt. Die oben erwähnte Gur-
mekiſchrift der Sihk's iſt in der hieſigen Staatsdruckerei, wo an fünfhundert verſchiedene
inländiſche und 104 ausländiſche Schriftarten eriſtiren, auch zu finden. Die andere hingegen
iſt in den hieſigen alphabetiſchen Tafeln nicht enthalten, weshalb Nachforſchungen darüber
wichtig ſind, die ich mir vorgenommen habe ſelbſten auszuführen; im Falle dieſe Züge nicht
Monogramme der dortigen Gebirgs-Radſcha's, ſondern gewöhnliche Schriftarten ſind, ſo wer-
den ſie bald auch hier zu finden ſein.
Die Landkarte zeigt auf einer Seite meine Reiſeroute. Es ſind nämlich die von
mir beſuchten Gegenden und Hauptſtädte dreier Welttheile, zu Waſſer und zu Land, mit
einer Liuie bezeichnet.
Anderſeits habe ich noch beſonders die 35 Stationen in der Wüſte, von Buchara
bis nach Orskaia an die ruſſiſche Grenze regelmäßig angemerkt. Die eine, vom Lithographen
nicht angezeigte, oder überſehene Station iſt am jenſeitigen Ufer des Fluſſes Sir deriah.
S. p. 84. -
Die Anſicht der Citadelle von Lahor iſt von der nördlichen Seite abge-
nommen. Die Feſtung nimmt die nördliche Ecke an der weſtlichen Seite der Stadt ein
und iſt von dieſer durch einen verfallenen Graben getrennt. Die Stadt ſelbſt bildet ein
unregelmäßiges langes Viereck, iſt von doppelten Ringmauern, halbmondförmigen Thürmen,
Batterien und einem tiefen Graben umgeben; ſie hatte zwölf Stadtthore, deren einige aber
jetzt von den Engländern geſperrt ſind, ſie bietet übrigens keinen beſonders ſchönen Anblick
dar, weshalb ich auch unterlaſſen habe, ihr ganzes Bild zu geben. Hier muß noch bemerkt
werden, daß die Lithographie das orientaliſche Farbencolorit, Miniaturen und ſonſtige
Verzierungen naturgetreu zu geben, leider ! nicht im Stande war. Dieſe Gebäude ſind über
200 Jahre alt und ſtehen noch immer gut erhalten da. Es ſind Werke muhamedaniſcher
Könige, die zu der Zeit in Oſtindien herrſchten.
ki
586 -
Nr. 1 und 2 zeigen die Eingänge zum ſogenannten Mesthi-Derwaze das eines von
1
den zwölf Stadtthören iſt. Unterhalb dieſer beiden Nummern ſind einige
Häuſer der Stadt zu ſehen.
3 iſt eine Fahne über einem indiſchen Bethauſe (Termsale).
4 iſt das öſtliche Feſtungsthor. Wenn man zu demſelben hineingeht, hat man
5 in einem großen viereckigen Hofe, zur rechten Hand, den Krönungsplatz, Tacht
(Thron) genannt, hinter welchem die kühlen Appartements, Chabga (Ort zum
ſchlafen), ſich befinden. Zur Linken waren vormals Magazine für Kriegsmunition,
Büchſenſchiftereien, Kanonengießerei 2c., und hinter denſelben befanden ſich die
königlichen Stallungen.
dieſer Theil der Feſtung heißt Somunburdsch, vielleicht von Somum (heißer Wind),
und Burdsch (Thurm), zuſammengeſetzt; weil auch hier die untern Appartements als
ein kühler Ort in deu heiſſen Sommertagen zur Mittagszeit, inſonderheit dem weib-
lichen Geſchlechte – dem königlichen Harem – als Aufenthatsörter dienten.
7 iſt das zweite Thor der Feſtung, durch das man in den königlichen Garten (Ha-
zuribagh), gelangte.
der ſo oft erwähnte Hazuribagh iſt eigentlich nur ein Blumengarten. In ſeiner
Mitte wurde auf Rendschit-Sings Verlangen ein niedliches Luſthäuschen oder Bara-
terie aus weißem Marmor erbaut. Daſelbſt haben öfters die allgemeinen Verſamm-
lungen, nämlich die Derbars ſtattgefunden. In dieſen Garten führen außer dem
Feſtungsthore noch zwei andere große Eingänge, der eine iſt ſüdlich gegen die
Stadt, der andere nördlich gegen den Exerzierplatz Pret gelegen. Von dieſem
letztern in kleiner Entfernung ſieht man unter
9 das verhängnißvolle Thor, auf deſſen Innenſeite eine Mauer ſtand, die man über
den Kronprinzen Nonchal-Sing und den Mia Udum-Sing (Maharadscha Gulab-
Sings älteſten Sohn), herabgeſtürzt hat, ſ. p. 114.
0 zeigt den Eingang in den Hof der königlichen Moſchee. Um dahin zu gelangen
ſteigt man von der weſtlichen Seite des Hazuribaghs mehrere große Stiegen hinauf.
6
8
11 zeigt das dritte und äußere Thor, das vom Exerzierplatz in den Garten führt.
1
Unter dem Thurme derſelben Nummer iſt der Platz, wo die königliche Familie,
namentlich die Leichname Rendschit-Sings, Karrek-Sings und Nonehal-Sings (Vater,
Sohn und Enkel), nebſt ihren anhäuglichen Weibern verbrannt worden ſind. An
derſelben Stelle befindet ſich nun ein großartiges Semat oder Denkmal, in deſſen
Mitte (zwiſchen Nr. 10 und 11), ein kuppelförmiges Gebäude zu ſehen iſt, worinnen
der Grandsaheb (das Religionsbuch der Sihk's) immerfort geleſen wird, ſ. p.
115, 128.
bezeichnet den großen Hof der königlichen Moſchee, in deſſen vier Ecken die vier
hohen Thürme (Minarets) ſtehen. Im Hintergrunde deſſelben iſt
2
13 die königliche Moſchee ſelbſt, Badschahi-Mesdschit genannt. Dieſe war in frühern
1
Zeiten das Bethaus der in der Feſtung wohnenden muhamedaniſchen Herrſcher.
Die Sihks hatten aber ein Arſenal daraus gemacht. Unter
fließt ein Arm des Rawi, der ſich weiter hinab in denſelben Fluß ergießt. Rechts
von dieſer Nummer iſt nichts Anderes zu ſehen, als eine hohe Mauer, hinter
welcher ſich eine Artillerie-Kaſerne befand, die ihren Eingang im Junern der
Stadt hatte.
4
587
S chl u ß w or t!
Indem ich dieß mein Werk der Oeffentlichkeit übergebe, ſehe ich den höchſten
meiner vieljährigen Wünſche erfüllt. Welches Schickſal demſelben auf ſeiner
Wanderung bevorſteht; ob es irgend eine und was für eine Zukunft haben
wird, dieſe Vorausſicht iſt meinen Augen wie durch einen Schleier verhängt.
Wenn ich bei ſeiner Ausſendung in die Welt den innigen Wunſch hege, daß
es wenigſtens theilweiſe einer günſtigen Aufnahme gewürdigt werden möge,
ſo wird Jedermann natürlich finden, daß, was bei der Liebe zu phyſiſchen
Kindern erklärlich, ja nothwendig iſt, als gleiches Recht in der Beziehung
zu geiſtigen Erzeugungen eingeräumt werden müſſe. Wenn mir nun allerdings
das Schickſal einer geiſtigen Geburt, welcher eine 35jährige Vorbereitung
vorausging, nicht gleichgültig ſein kann, ſo liegt wohl dieſem Gefühle kein
Trachten nach Ehre, nicht der geringſte Durſt nach ſchmeichelhafter öffentlicher
Anerkennung zum Grunde (die kurze Spanne Zeit, die meinem Leben zuge-
meſſen iſt, ſchützt mich gegen jeden Anſtrich von Eitelkeit), wohl aber der
Wunſch, daß die Mühen und Beſtrebungen meines Lebens eine nicht ganz
fruchtloſe Ausſaat, ſondern Samenkörnchen zu einer wenn auch noch ſo be-
ſcheidenen Ernte für meine Mitmenſchen ſein mögen. Stoße ſich Niemand
daran, daß mein Werk den Namen eines neuen Heilſyſtemes an der Stirne
trägt, und nenne es Niemand eine Anmaßung, daß eine Methode, welche
aus zwei bereits beſtehenden Syſtemen durch praktiſche Auswahl zuſammen-
geſetzt iſt, das Prädikat der Neuheit für ſich in Anſpruch nehme. Heilſyſteme
ſind keine philoſophiſchen Syſteme; ſie laſſen ſich daher auch nicht mit logi-
ſcher Conſequenz aus irgend einem oberſten Grundſatz (Prinzipe) ableiten,
ſondern fußen einzig und allein auf der Erfahrung. Dieſe nun iſt am beſten
geeignet die faſt mit Eiferſucht gehüteten Scheidewände zwiſchen zwei, fälſch-
licher Weiſe für unvereinbar gehaltenen Heilmethoden aufzuheben, und eine
Einheit hervorzubringen. Und wenn wir die Sache beim Lichte beſehen, und
vor das Tribunale der Vernunft ziehen, ſo werden wir gar bald finden, daß
es nicht Zweck der Medizin ſei, dieſes oder jenes Mittel anzuwenden, ſon-
588
dern zu heilen, gleichviel, ob mit der Doſe von dem Gewicht eines Pfundes
oder eines Zehntheils von einem Gran. Wenn nun dieſe Methode nicht im
geringſten Widerſpruche mit der Erfahrung, bezüglich der zwei beſtehenden
Heilſyſteme ein eklektiſches Verfahren anempfiehlt, ſo begeht ſie keinen Raub
an den ſcheinbaren verjährten Rechten derſelben, ſondern unterwirft dieſelben
mit vollſter Befugniß ihrer eigenen rechtmäßigen Oberherrſchaft. Sind denn
Homöopathie und Allopathie nicht Töchter der Erfahrung, und iſt der Zweck
beider nicht die Geſundheit der Menſchen? Verfährt alſo die Erfahrung wohl
tyranniſch, wenn ſie bei Verfolgung eines anerkannten Zweckes ihre Mittel
ohne Rückſicht auf irgend eine durch Vorurtheil gezogene Schranke bloß nach
der Zweckmäßigkeit wählt? In der Vermittlung der Gegenſätze liegt der
Fortſchritt, hierin die objective Berechtigung meines Syſtemes. In ſubjectiver
Hinſicht erlaube ich mir als moraliſchen Beſtimmungsgrund zu deſſen öffent-
licher Aufſtellung die Abſicht der Wohlthätigkeit anzuführen. Sollte es näm-
lich nicht möglich ſein, daß unter den Hunderten neuer, bisher in der euro-
päiſchen Praxis unbekannter Mittel, wenigſtens zehn ſeien, wodurch tauſend
und abermals tauſend Leidenden Rettung oder Linderung von ihren Schmer-
zen zu Theil werde? Und wenn ich in der beſcheidenſten Vorausſetzung auch
nur von einem einzigen Mittel eine ſolche gemeinnützige Heilkraft zu hoffen
wagte: wäre es nicht ſogar dann meine heiligſte Pflicht geweſen, mit der
Bekanntmachung meiner Erfahrung nicht zu zögern? – Leider iſt es heut zu
Tage eine häufige Wahrnehmung, daß, während einerſeits viele Unberufene
ſich an die Oberfläche der öffentlichen Meinung drängen, andererſeits eine
tadelnswerthe Beſcheidenheit, Furchtſamkeit oder gar Gemächlichkeit manches
Gemeinnützige nicht aus den engen Wänden der Geſchäftsſtube heraustreten
laſſen. Der Menſch gehört der Menſchheit an und in der unverdroſſenſten Be-
thätigung dieſer Wahrheit beſteht ſeine Tugend, ſein Chriſtenthum. So viel
zur Rechtfertigung meines vielleicht Manchem zu gewagt dünkenden Unter-
nehmens; ein guter Wille mag dieß Wagniß entſchuldigen.
Bevor ich aber die Feder aus der Hand lege, kann ich nicht umhin
auf die öffentlichen Inſtitute in dem Lande der ſogenannten indiſchen Wilden
aufmerkſam zu machen, nämlich auf die den dortigen Krankenhäuſern von der
Regierung beigegebene auf Staatskoſten und Veranſtaltungen herbeigeſchaften
Medikamenten - Vorräthe (europäiſche Aerzte, Hafims, Atars, Dſcherahs,
Munſchis d. i. Schreibers, Krankenwärter 2c.). Ich erwähne ſie nicht etwa, ob
ihres innern Zuſtandes, denn es iſt klar, daß dieſer als im engſten Zuſammen-
hang mit dem Grade indiſcher Kultur überhaupt, wie vorzüglich der dortigen
Medizin, ſich keiner beſonderen Vollendung erfreut. Ich habe in ihnen nicht die
Ginzelnheiten der Anſtalt an und für ſich, z. B. die Apotheke u. ſ. w., ſondern
das öffentliche Inſtitut vor Augen, wohin tagtäglich vom früheſten Morgen bis
589
zum ſpäteſten Abende Kranke oder Abgeordnete derſelben aus allen Gegenden
zuſammen ſtrömten, um unentgeldlich, Reichen und Armen, die Geſundheit
nach Hauſe zu tragen. Die Regierung hielt es für ihre Pflicht wohl zu thun,
das Volk im Lande geſund zu erhalten. Wer könnte ſolchen wohlthätigen
Einrichtungen ſeine Bewunderung verſagen? Ich habe ſie hier nur angedeu-
tet, bei der Art der Verbreitung meiner Heilmittel aber zum Muſter genom-
men, wie aus nachfolgender Ankündigung klar werden ſoll.
Die meiſten, der in dieſem Werke vorkommenden Arzneimittel ſind in
Europa zu bekommen, und können auf die angegebene Art in jeder Apotheke,
wo Gewiſſenhaftigkeit Statt findet, auch zubereitet werden.
Die verſchiedenen Sorten von rohen Arzeneien, die ich als Probeſtücke
aus Oſtindien mitgebracht habe, hab' ich, nebſt dem praktiſchen Unterrichte
der Bereitungsart derſelben, zum allgemeinen Beſten der in der hieſigen Ta-
borſtraße befindlichen Apotheke zu den barmherzigen Brüdern übergeben, damit
jeder Arzt, der ſich von der Wirkſamkeit derſelben zu überzeugen wünſcht,
die daraus zubereiteten Paſtillen, ſo lange ſie dauern werden, auch unent-
geldlich bekommen könne.
Dieſe wohlthätige Anſtalt zu den barmherzigen Brüdern ſcheint zur
Verbreitung des Medial-Syſtems vorzüglich geeignet zu ſein, indem ſie mit
den unten benannten 28 Zweiganſtalten deſſelben Ordens, die ſich in der
k. k. Monarchie befinden, in Verbindung ſteht. Jede derſelben ſoll das Exem-
plar meines Werkes unmittelbar von mir, die zubereiteten Arzeneimittel aber
aus der Hauptanſtalt erhalten, ſo, daß das ärztliche Publikum hier und dort
in den Stand geſetzt ſein möge, nach Wunſch mit den arabiſchen oder indi-
ſchen Mitteln Verſuche zu machen, um darüber das rechte Urtheil zu geben.
Findet man, wie ich hoffe, daß eines und das andere von den neuen Mit-
teln eine ſolche Wirkung hat, die durch kein zweites erſetzt werden kann,
ſo können ſolche durch die Spezereihändler aus Arabien, Indien, Kaſch-
mir u. ſ. w. leicht bezogen werden. Ich ſelbſt würde mir ein Vergnügen
daraus machen, während meinem dortigen Aufenthalte in dieſer Beziehung
dienlich ſein zu können. Die kaſchmir'ſchen Pflanzen, glaub' ich, könnten
am leichteſten durch die dortigen mit Paris in Verbindung ſtehenden Shawl-
händler bezogen werden.
Der Verfaſſer.
590
Namen der Krankenhäuſer des Ordens der barmherzigen Brüder,
in den kaiſerl. königl. Kronländern.
Agram in Kroatien.
Brünn in Mähren.
Eiſenſtadt in Ungarn.
Erlau in Ungarn.
Feldsberg in Unter-Oeſterreich.
Fünfkirchen in Ungarn.
Görz im Küſtenlande.
Gratz in Steiermark.
Großwardein in Ungarn.
Kufus in Böhmen.
Lettowitz in Mähren.
Linz in Ober-Oeſterreich.
Neuſtadt an der Mettau in Böhmen.
Ofen in Ungarn.
Papa im Ungarn.
Prag in Böhmen.
Preßburg in Ungarn.
Preßburg in Ungarn im Reconv. Hauſe
Proßnitz in Mähren.
Sfallitz in Ungarn.
Szathmar in Ungarn.
Temeswar im Banat.
Teſchen im k. k. Schleſien.
Waitzen in Ungarn.
Waralla in Ungarn.
Wien auf der Landſtraße.
Wien in der Leopoldſtadt.
Wiſowitz in Mähren.
Zebrzidowitz in Oſt-Galizien.
Druckfehler,
um deren gefällige Verbeſſerung vor dem Gebrauche des Buches erſucht wird.
Seite, Spalte, Zeile
1 - 6 ſoll heißen - - - - - - - - - - dieſelbe ſtatt daſſelbe
2 – 2 - . . . . . . . . . leidenden ,, lei endent
3 – 13 – - - - J- --
US-
- - 35 - - - - - - - - . . mit ,, mi
10 - 5 - - - - - - - - - - 147 - - 1847
11 - 6 - - - - - - - - - - böten - - böthen
14 - 2 - - - - - - - - - - benefsche º/ beneſshe
- - - - - - - - - - - - - scherbet - ,, sherbet
- - 3 - - - - - - - - - - skendschebil - - skenjcbil
21 – 6 - . . . . . . . . . begleitet „, begleitet
- 16 » - - - - - - - - - - Dictionaire ,, Ditionaire
34 – 13 - . . . . . . . . Kesrvan ,, Keſtroan
34* – 10 - - - - - - - - - .. das ,, daß
36 – 32, 35, 37 - . . . . . . . . . Damedschane ,, Dannegane
38 - 2 - - - - - - - - - - Tigrineum r- Tigrine
40 – 9 - - - - - - - - - - Madſchun ,, majun
64 – 29 - - - - - - - - - - Gantharidin ,, Cantharine
66 – 29 - - - - - - - - - - saccharina ,, sucharina
69 – 4 - . . . . . . . . . Gefahr ,, Gefährte
- - 24 - - - - - - - - - , daß ,, da
71 - 5 - - - - - - - - - - Maharadſcha ,, Mahardſcha
- - 9 - - - - - - - - - - geerbten ,, geraubten
72 – 34 - - - - - - - - - - archäologiſchen ,, archeologiſchen
75 – 11 - - - - - - - - - . Atmaram ,, Altmaram
78 – 40 - . . . . . . . . . Hakim ,, Hakeem
81 – 17 - - - - - - - - - - Cerelaeum ,, cerclaeum
107 - 3. - - - - - - - - - - Dulcamarae - - Dulcamara
112 – 10 - - - - - - - - - - Rendſchit ,, Nendſchit
140 – 9 - - - - - - - - - - Hülſen ,, Hilſen
151 – 21 - - - - - - - - - - ich „ ch
164 – 8 - . . . . . . . . . materia ,, materla
- - 19 - - - - - - - - . der Polizei -/ Polizei wegen
- - 33 - - - - - - - - - - Quittenapfel ,, Quitenapfel
166 - 32 - - - - - - - - - - Irionis A/ iridis
170 - 30 - - - - - - - - - - ſplendides - - plendides
173 – 27 - . . . . . . . . . Maharadſcha „ Maharſcha
174 - 24 - - - - - - - - - bat ,, bath
180 – 3, - . . . . . . . . . Haridas nicht, ,, Haridas
181 – ll - - - - - - - - - - Ener ,, ciner
195 – 16 - - - - - - - - - - Grewin ,, Graewia
198 – 12 - - - . . . . . . . Lebensraden ,, Lebenspfaden
209 – 43 - - - - - - - - - § -- (verwechſelt)
210 1 26 - - - - - - - - - . Plumb ,, Pln.mb
211 - 24 - - - - - - - - - Harnub - - Harnup
- 2 9 - . . . . . . . . . Hisp. ,, Isp.
214 - 47 - - - - - - - - - - Jod - - J d
218 – 1 - - - - - - - - - - Zyzyphus ,, Zyzuphus
220 2 17 - - - A - - - - - - Galvauismus ,, Galvanismu
221 l 39 - - - - - - . . . ſoll „, ſon
222 - 19 - - - - - - - - - Hlarnub - - Harmup
223 2 24 - - - - - - - - - - Kolik ,, Kolit
224 1 48 - . . . . . . . . . Liquir. ,, iquir
226 – 43 - - - - - - - - - - Alcanna - - Akcana
232 – 19 - - - - - - - - - “ -, -
- 2 24 - - - - - - s - - - Harnub - Harmup
234- 12 - - - - - - - - - - erecta * fe-Cla
Seite, Spalte, Zeile
236
24,
254
270
273
276
l
2,
4
2
Z
47
36
43
49
17
18
*
ſoll
#
Alcanna
Alcanna
Harnub
Achyr.
Merc.
Datisca
Picºrorrh.
Cncurbitulas
Stein
einheimiſche
Er
ſ
hydrojod
er
er
Petrol.
Betel
cariöſem
pet
schedid
ferrbeh
Auripigmentum
nureh
Carbunculus
sefeid
balmum
deobstruenta
Elaeagnus
zahernül
scheht
karbuzeh
japeschkanlek
dschar? kafesch
ruskori
dedanedsch
schadenedsch
kepür
? ? ?
lung
Moorc.
Immergrünn
écoulement
entkernical ulcer
fistulous ulcer
chronical ulcer
ſtatt
phagedenic ulcer ,,
syphilitic ulcer
Uugula oculi,
- -
Alcana
Alexa in
Harmup
Acuyr.
Me-c-
Datic
Pie-rorrh.
Cncurbitulas
Stern
einheimfche
r -
f
hydriod
r
r
Petrol.
Betle
rarföſem
et
schelid
ferroeln
uripigmentum
uureh
Carbunculns
seieid
halInum
deobstruenst
Eleagnus
zahel nü1
schcht
kabuzeh
apeschkanlek
dedanedsch
schadenedsch
dschar? kafesch
ruskori
kepir
saleb oti, nebadesa-
leb, satyrion
ung
Moorcr.
Immergrfn
éoulcnment
endemical
fistulous
chronical
phage.denic
syphilitic
Uugula, oculi
Maharadscha Rendscht Sing
Kour Nonchal – Sing
Maharadscha Kºrrek – Sing
Maharadscha Schir Sing
Tab
Tah. ?
Ran Tschenda Maharadscha Dhelih Sing
Serdar Dschowahar Sing Radscha Lal_Sing.
Tah. 3.
Radscha Sutschet – Sing Radscha Hire – Sing.
-– ––. -
-
Tab.4
ladscha Tetscha Sing. Radscha Dinanat
Fakir Nureddin Serdar Dost Mahmed.
qPI
Ie) [V
Tab 7.
Harida s .
Tab.9.
Aconitum heterophyllum.
Ajuga decumbens.
Alternanthera sessilis. Anagallis phoenicoa
Anemone Y
- - - -
narcissiflora-Ä».
>--
- NSX-N
Anemone mexicana.
Arisaema
- gracile.
Tab.11 “,
Butomus
... /
Calamus aromaticus Arorusſalamus
falendula officinalis
Tab. 12.
„Cleomepentaphylla
sº
S>>-º
-Sº
S
Sº (º S. RÄ.
< . - - Ä-
sº Z - - - - - >
D /Y -, RF. - WÄ S
- - - - - -
sº -
< / >> L
>>
ܺ –
–
-
-7 . . . ſ\( -
Torchorus fruticosus. (otula anthemoides.
Tab. 13.
Datisca rannabina.
na
* - - - - -
ichos Pruriens -
Tab. 14.
Embryopteris gluteniſera. -- – Eugenia Jambolina.
horbi - –
º sº Euphorbia helioscopia
Tab. 15.
biatenuis.
Euphorbia º
longifolia S 5 < - 3 /
Euphorbia verruco Euryale ferox.
Tab. 16.
Fagonia arabica.
Geum elatum
T
-
TT - -
(linus dictananoides
« -
Guilandina Bonduccella
Grewia asiatica –
–
Hedychiurn
spicatum -
Tab. 1G.
lelysarum Alhagi.
Heracleum diversifolium.
-
Hemidesmis indicus
- Tab 19.
Hibiscus Trionum. Hyosyamus praealtus.
M
ºperium perforatum - Jatropha Curcas.
Tab. 20.
Indigofera Anil.
/ Ipomoca cus oida - WX
Hpomoea coerulea-
AII("Il
pomoea dasysperma.
-
Kalisalso la
Tab. 21.
Justicianasula.
Lawsoniainermis
– – – – – – –
– – – – – – – – – –K-TºT – – – – –- *----
Leonurus
Royleanus. .
Tab 2 2.
Leucas cephalotes.
Lippia dif
- - -- -
Melia Azedurachta
- - - Tab 23.
Meconopsis nepalensis. Melandrium triste
W
– Melia sempervirens
Tab. 24.
Methonica gloriosa.
Mulgedium ºpuneuloides. Nardostachys Jatamansi.
Tab. 25.
Nelumbium speciosum.
sp A
Nepeta Cataria.
Tab. 26.
Ocimum sanctum.
Ocimum album. Miº.
Z
S
0nosma - - \ Oxyria elatior.
– -
Tab.27.
Pedicularis labellata .
Phaseolus radiatus.
Phaseolus aconitifolius,
Äz
- O
Pleetranthus aromat
Podophyllum Emodi
Polyanthes tuberosa.
Polygonum macrophyllum.
l –4-
__Tab. 29.
Polygonum aviculare.
rº- molle.
Tab. 30.
Prunella vulgaris.
Pyrethrum (Anacyclus)
–
Tab.31
Rhododendron Anthopogon.
Rubia Munjista.
Rheum australe.
Rhus coriaria.
–
Tab. 32.
– - - -
Rumex Acetosella. - 22 Rumexobtusiſo
SS -
-
- /
-
Salvadorapersica.
–
Tab,33
- Sapium indicum.
/
Y
Salvia Moorcrofiana.
-T " - -
_Tab. 34,
Senecillis Jaquemontiana
Sedum erassipes
z N
//z.
PKf
-
Senecio mrsuca.
- - - Siegesbekia
J orientalis.
–– " – J.
Tab. 35.
Sisymbrium Sophia
Sisymbrium Irio
Stenactis bellidioides.
Sphreranthus indieus.
-
- - -
* --
-
- -
sº T
| #
--
- z.
FZ
-
E
z-
-
-
-
-
-
- -
-
-
A-
-
- -
-
-
E
»-
TV-
----
Tribulus terrestris.
Trianthemum pentan druna
Tah. 37.
Wallisneria Spiralis foem:
-
Tmbellifera Bulazer
Werbena officinalis
Wallisneria Spiralis masc.
“ - - - -
Tab. 38.
Vucetoxicum vulgare
Zingiber officinale Zyzyphus Jujuba.
z- - Wºz z - - Ze/ -- A-4-x-4----
O -
-
- >>- -%&Z- Z- «BZ4-
@ 47 - - =-
Sd / «g
«W
rc//. Eis - 0cea"
*** -
*- /
Ä
Cºrner
Buschir » ,
sº
> *s-/
*** - -
Ge"
C
/